... und Autoritäten wie z.B. Wissenschaftler ablehnen.
Was macht einen Wissenschaftler zu einer "Autorität"? Wie definierst du letztere?
Viele Grüße,
Lars
Ohne Olivier vorgreifen zu wollen. Er möge für sich antworten.
Ich finde die Frage spannend. Ich frage mich, wann ein Wissenschaftler (ich verwende hier Dir zuliebe, Lars, mal das generische Maskulinum) eine Autorität?
Da kommt mir verschiedenes in den Sinn:
a) Wenn er mehr weiß als ich.
b) Wenn sein Denken klarer und logischer ist als meines.
c) Wenn er wissenschaftliche Methoden korrekt anwendet und so zu einem veritablen Forschungsergebnis kommt, das man, sofern man diese Methoden beherrscht und ein paar andere Voraussetzungen hat, wie z.B. die dazu nötige Zeit, prüfen kann.
d) Wenn er sein Wissen sachlich und ohne damit zu prahlen vermittteln kann.
e) Wenn er die Grenzen seiner oder überhaupt der Wissenschaft kennt und nicht überschreitet bzw. wenn er sie überschreitet weiß und sagt, dass er es tut.
f) Wenn er auch zugibt, wenn er etwas nicht weiß.
Es könnten noch Punkte dazukommen, aber diese Punkte fallen mir recht spontan ein.
Wohlgemerkt: Wissenschaft ist nicht allwissend oder unfehlbar. Und so ist es auch ein Wissenschaftler nicht. Jeder einzelne Wissenschaftler sieht nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit, diesen aber klarer und deutlicher als ein Nichtwissenschaftler, und er sieht auch deutlicher, wo sein Wissen(können) aufhört.
Ah, es kommt noch ein Punkt:
g) Wenn er Fachleute anderer Fächer und auch des eigenen Faches respektiert, auch wenn deren Perspektiven, Thesen und Theorien seinen nicht entsprechen.
h) Wenn er immer bereit ist, dazu- oder auch umzulernen, zumindest, wenn er auf andere, nicht minder wissenschaftlich erforschte oder zumindest plausibel durchdachte Ansichten stößt.
Das klingt jetzt natürlich alles sehr idealistisch. Aber es soll Wissenschaftler geben, auf die zumindest einige dieser Punkte zutreffen.
Olivier, und was meinst Du?
LG, Micha