Autor Thema: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem  (Gelesen 8944 mal)

Max

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Hallo,

die letzen Tage mußte ich mir immer wieder anhören das Mann und Rock einfach nicht gut aussieht.
Der Einwand das dies vielleicht nur ungewohnt ist wurde vereint.

Kann es sein das der männliche Körperbau nicht zum Rock paßt. Mich interessieren ja Männer grundsätzlich nicht und drum kann ich es eigentlich nicht beurteilen. Männer im Rock finde ich eigentlich auch immer unästhtisch - auch mich selber - aber das muss vielleicht so sein.
Interessant wirds wenn Frauen den Brechreiz bekommen. 

Bilden wir uns was ein. War der Rock am Mann vielleicht schon immer ein Fehler.
Oder liegt es daran das zuviele Röcke tragen die eigentlich für Frauen sind und darum einfach nicht richtig passen?

Was meint ihr.

Offline nasenbaer

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #1 am: 03.03.2009 12:28 »
Hallo Max,

meiner Meinung nach ist das alles eine Frage des so genannten Passings, also eine Stil- und Typfrage, genau wie bei Frauen auch. Nicht jeder Rock paßt zu jeder Frau und was gut zusammenpaßt und was eher nicht, muß jede(r) eben selbst herausfinden.

Auch wenn manche das Beispiel vielleicht (wieder) nicht passend finden, habe ich das bei einer Fasnachtsveranstaltung dieses Jahr wieder sehr schön sehen können. Eine Gruppe von 5 Personen kam rein, 2 Frauen und 3 Männer in Frauenkleidern. Soweit so gut. Eigentlich haben alle 3 Männer das Gleiche gemacht, Frauenkleider angezogen und sich geschminkt und trotzdem war es eben doch nicht das Gleiche. Bei einem sah es einfach nur bescheiden und lächerlich aus, weil eben ein großer Bierbauch an sich schon nicht schön aussieht und das Ganze nicht besser wird, wenn so jemand dann einen Rock trägt und darüber ein transparentes Oberteil, bei dem nur ein Knopf zugeht. Damit hätte auch jede Frau mit ähnlicher Statur genauso unpassend gekleidet ausgesehen/gewirkt. Einer der drei Männer sah zwar nicht besonders gut aus, aber auch nicht wirklich schlecht, deshalb ist er mir wohl auch nicht wirklich in Erinnerung geblieben. Und der dritte Mann war schlank und hatte einen schönen, grau/weiß-karierten Falten-Minirock an, ein schönes weißes Oberteil mit schmalen (Spaghetti-)Trägern dazu und war gut geschminkt. Insgesamt sah das Ganze auch später am Abend, ganz ohne (bunte) Perücke, immer noch gut bzw. alltags-/tageslichttauglich aus. Es hat einfach alles zusammengepaßt.

Damit sind wir dann vielleicht auch wieder beim Thema, daß man vielleicht doch nicht einfach nur die Hose gegen einen Rock tauschen kann und daß es vielleicht oft doch besser ist, wenn man die restliche Kleidung auch entsprechend anpaßt, so daß alles stilistisch dann irgendwie wieder zusammen paßt.  :o  ;D  ;)

Dieses Problem hat letztlich jede Frau genauso, ein Kleidungsstück alleine macht noch kein tolles Outfit. Erst wenn alles irgendwie zusammen paßt, sieht es auch wirklich/für andere gut aus.  :o  ;D  ;)

P.S.: Deine Ausgangsfrage läßt sich demnach meiner Meinung nach nicht pauschal beantworten...  :o  ;)
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Offline Rockfan-ol

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #2 am: 03.03.2009 17:49 »


zitat: Erst wenn alles irgendwie zusammen paßt, sieht es auch wirklich/für andere gut aus

also ich kleide mich doch nicht so wie andere mich sehen wollen, sondern so wie es mir persönlich gefällt,
ich würde ja auch nicht ein Rosa Auto umlackieren nur weil es anderen nicht gefällt.


lg rockfan-ol

Offline MasinAD

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #3 am: 03.03.2009 19:12 »
also ich kleide mich doch nicht so wie andere mich sehen wollen, sondern so wie es mir persönlich gefällt,
ich würde ja auch nicht ein Rosa Auto umlackieren nur weil es anderen nicht gefällt.

Und eben wieder die leidige Diskussion: Hilft es der Akzeptanz des Rocks am Manne, wenn die Protagonisten sich wider jeglicher Ästhetik kleiden? Ich möchte da keine Antwort vorwegnehmen, tendiere aber dazu, die Frage zu verneinen. Wo es hinführt, wenn sich jeder einfach nur so anzieht, wie es ihm gefällt, kann man da sehen, wo man herkommt: aus dem Kindesalter. Kinder müssen erst lernen, Kleidung, Stile, Farben miteinander zu kombinieren, was zu teilweise erschreckend bunten und eindeutig kindlichen Outfits führt.

Der Frage, was anderen gefällt, kann man nicht wirklich entkommen -- man sollte sich aber eher davon leiten lassen, was anderen gefallen könnte. Allen zu gefallen, geht nicht, wissen wir. Man sollte aber eine nennenswerte Zahl an Befürwortern für sich gewinnen können, vorzugsweise aus der Mitte der Gesellschaft. An den Rändern hat man diese Befürworter doch längst: Gothics, Rocker & Metaller (nach den Musikrichtungen), Kilttrachtler, Mittelalterfreunde usw.

Laßt man die Meinung anderer außer acht, gilt man zurecht als Sonderling und definitiv nicht als Vorbild. Rock am Mann muß alltagstauglich urban sein, man muß definitiv den Eindruck vermeiden, einer Szene oder Nebenkultur anzugehören.

LG
Masin


Offline robotobo

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #4 am: 03.03.2009 19:58 »
Hallo allseits,

der Gefahr sich lächerlich zu machen, setzt sich aus, wer zuerst eine neue Mode trägt oder wer zuletzt den Modetrend trägt. Werden wir erstmals von anderen gesehen, halten das manche wohl komisch - egal wie wir dann ausssehen. Jeder sollte seinen Geschmack austoben, was probieren und andere werden sich daran gewöhnen.

LG robotobo
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Offline MasinAD

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #5 am: 03.03.2009 20:10 »
Hallo Max,

ich bring mal Deinen Text ein wenig in Unordnung, versuche aber den Sinn nicht zu entstellen oder zu verdrehen.

Bilden wir uns was ein. War der Rock am Mann vielleicht schon immer ein Fehler.
Oder liegt es daran das zuviele Röcke tragen die eigentlich für Frauen sind und darum einfach nicht richtig passen?

Gegenprobe: Stecken wir eine Frau in Männerkleidung, die von der Größe her paßt. Ergebnis: Es kann immer noch gut aussehen. Sind Frauen einfach das schönere Geschlecht? Möglich, ich denke aber, daß Frauen gesellschaftlich zugestanden wird, für ihr Aussehen bewundert zu werden. Nein, es ist sogar gesellschaftlicher Konsens, daß es für Frauen erstrebenswert ist. So wachsen also Mädchen und Jungen damit auf, Mädchen und Frauen für ihr Aussehen zu bewundern. Für Jungen und Männer ist es nicht erstrebenswert, weswegen es sowohl gesellschaftlich als auch medial ignoriert wird. Es gibt kein Protokoll, wie Männern Komplimente gemacht werden, wie man ihr Aussehen lobt usw. Daraus resultiert dann nicht nur eine Vernachlässigung der Fähigkeiten, die für Schönheit einfach notwendig sind, sondern sogar eine Ablehnung, die dann auf die 'Weiblichkeit' entsprechender Bemühungen hinweist.

Niemand würde wohl ernsthaft behaupten, daß Priester mit ihrer Soutane häßlich aussehen, der Anblick ist halbwegs gewohnt. Und so sind bodenlange Röcke bei Männern zumeist auch das geringste Problem. Bein zu zeigen bei einem Rock allerdings ist ein Spiel mit der eigenen Körperlichkeit. Männer zeigen ihren Körper nur bei Funktionsgewinn (Temperaturregelung bei hohen Temperaturen oder für Sport und harte Arbeit), nicht aber aus körperlichen, ästhetischen Gründen. Männer kokettieren nicht bzw. es ist gesellschaftlich ungewohnt und weckt Widerstand.

Beim einröhrigen Kleidungsstück kann man eigentlich nicht sonderlich viel unterscheiden zwischen Mann und Frau bzw. deren Körperbau. Bestenfalls müssen Frauenröcke eine größere Differenz zwischen Taille und Hüfte berücksichtigen, was aber zumeist über elastische Stoffe erreicht wird. Außerdem muß man die Neigung des Beckens berücksichtigen. Aber wie eine Hose eben bei Mann und Frau ein wenig anders sitzt, so sitzt auch der Rock ein wenig anders. Ein Ergebnis ins Gegenteil verkehren diese Unterschiede aber nicht.

die letzen Tage mußte ich mir immer wieder anhören das Mann und Rock einfach nicht gut aussieht.
Der Einwand das dies vielleicht nur ungewohnt ist wurde vereint.

Wie ich oben schrieb: Ich bin der Überzeugung, daß es an gewissen gesellschaftlichen Erwartungen an den Mann liegt. Hinzukommt natürlich, daß die wenigsten über soviel Selbstreflexion verfügen, die Hintergründe ihrer Gefühle zu erkennen. Was tatsächlich passiert: Menschen sehen einen Mann im Rock, die unbewußt vorliegenden Erwartungen werden enttäuscht, es entsteht eine negative Grundstimmung. Darauf aufbauend ist dann kein rein ästhetisches Urteil mehr möglich. Für solch eines solltest Du Dich an die Menschen wenden, die mit Männern keine gesellschaftlichen Erwartungen verbinden -- zumeist also Lesben.

Kann es sein das der männliche Körperbau nicht zum Rock paßt. Mich interessieren ja Männer grundsätzlich nicht und drum kann ich es eigentlich nicht beurteilen. Männer im Rock finde ich eigentlich auch immer unästhtisch - auch mich selber - aber das muss vielleicht so sein.

Nein, muß es nicht. Ein weit verbreitetes Problem ist es, nicht zwischen Attraktivität und Ästhetik unterscheiden zu können. Oft wird als unästhetisch bezeichnet, was schlicht unattraktiv ist. Die Betonung des Geschlechtlichen und die Fähigkeit, auf dem Paarungsmarkt zu bestehen, sind ärgerlicherweise gesellschaftlich erstrebenswert. Ich denke, daraus entsteht unglaublich viel persönliches Unglück -- bei den einen, weil sie sich ihrer eingefahrenen Schienen nicht bewußt sind, bei den anderen, weil sie die gesellschaftliche Mißbilligung erfahren.

Ich habe an anderer Stelle, in einem anderen Forum mal geschrieben, wie ich zu einer entspannteren Haltung fand, was die Akzeptanz männlicher Schönheit anging: Ich ärgerte mich! Ich ärgerte mich darüber, wie meine weibliche Begleitung, die mir durchaus nicht abgeneigt war und ich ihr nicht, das Aussehen der anderen Frauen offen genoß -- aber nicht das meine. Dieser Ärger stieß aber Überlegungen an: Wie kann eine Frau das Aussehen anderer Frauen bewundern, ohne irgendwelche sexuellen Absichten zu besitzen? Welche Geisteshaltung steckt dahinter? Ich bin Rollenspieler, sowas wie Schauspieler für sich selbst, aber die Techniken zur Darstellung anderer Charaktere sind ähnlich. Ich kannte das Ziel, mußt jetzt aber einen Weg von mir dorthin finden. Und es geht. Man kann andere Männer schön oder nicht schön finden, ohne irgendwelche sexuellen Hintergedanken zu haben. Es ist nur sehr enttäuschend. Denn aus der oben erwähnten Vernachlässigung der Pflege der eigenen Schönheit von Männern resultiert leider auch, daß die meisten Männer eher unästhetisch anzuschauen sind.

So wie Ästhetik aber nicht gleich der Attraktivität ist, so ist Unästhetik nicht gleich der Unattraktivität. Viele bei Frauen als 'billig' verschriene Kombinationen sind unästhetisch aber durchaus attraktiv. Das nur so nebenbei, aber auch als Erklärung, warum unästhetische Männer für Frauen immer noch attraktiv sein können. Als Heterosexueller empfindet man Attraktion ja eh nur zum anderen Geschlecht.

LG
Masin

Offline rainer69

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #6 am: 03.03.2009 23:04 »
Hallo zusammen,

schwieriges Thema.

Auf der einen Seite die "Anforderung", nur wenn es "stimmig ist", kann ein Mann Röcke tragen.
Das schließt schon von sich aus die Figur des Mannes und Äußerlichkeiten wie z.B. seine Frisur, Bart etc. mit ein.

Andererseits ist eine schnelle Verbreitung des Rockes am Mann wünschenswert.

Männer, die sich für Röcke interessieren, dabei aber noch ganz am Anfang stehen (wie ich), könnten hier unsicher werden.
Und aus diesem Grunde das "erste Mal" in der Öffentlichkeit immer weiter vor sich herschieben (auch wie ich), weil sie einfach "das perfekte Outfit" noch nicht gefunden haben oder unsicher sind, ob es "100% stimmig ist".

Die Meßlatte sollte meiner Meinung nach recht tief angesetzt sein. Nach und nach entwickelt sich dann schon ein Gefühl, was wie zusammenpaßt und das Gesamtbild wird optimiert.

Ich habe keinen besonders guten Geschmack, was Mode betrifft. Das gebe ich offen zu. Es hat mich bisher auch überhaupt nicht interessiert. Wenn mir etwas gefällt, wird es gekauft und getragen. Ich hege dabei nicht den Anspruch, besonders schick oder modisch gekleidet zu sein. Es muß ordentlich aussehen, mehr nicht.

Bisher habe ich meine Kleidung nach der Maßgabe gekauft, daß sie möglichst universell kombinierbar ist.
Eine Gleichgültigkeit hierbei bestreite ich nicht. Deshalb ist für mich auch erstmal der Ausgangspunkt "Hose gegen Rock & Strumpfhose getauscht".

Aber genau das ist doch wahrscheinlich die Ausgangslage der meisten Männer, die auf Röcke als alternative Beinbekleidung umsteigen möchten.

Ich komme ja regelmäßig mit Bildern und frage nach den Meinungen der anderen Rockträger.
(kann ich nur jedem empfehlen, der erst am Anfang steht...)
Wenn dann gesagt wird "das kannst du so tragen" ist das für mich schon sehr positiv, weil ich dem entnehme, daß ich nicht ganz daneben liege. Und die vielen Tips nehme ich natürlich wohlwollend auf und versuche sie zu berücksichtigen und umzusetzen (soweit es geht).

Aber es ist ein Prozeß, der sich mehr oder weniger langsam entwickelt.

Und deshalb wünsche ich mir einen offenen Umgang mit dem Thema, aber keine Ausgrenzung, wenn jemand eine nicht so vorteilhafte Statur oder einen exotischen Geschmack hat. Das Thema lebt von der Vielfalt der Möglichkeiten.

Ich wünsche mir auch viel mehr Bilder, damit jeder selbst vergleichen und sich Anregungen holen kann.
Niemand kann mit Bildern von Modenschauen groß was anfangen, da es das meiste dann nicht im Geschäft oder nicht zu einem akzeptablen Preis gibt. Aber wenn sich die Mitglieder hier im Alltagsoutfit präsentieren, hilft das meiner Meinung nach sehr.

Wir bekommen das schon irgendwie hin, daß der Rock am Mann gesellschaftlich akzeptiert wird...  :)

viele Grüße
Rainer

Offline Ce_Jäger

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #7 am: 04.03.2009 18:34 »
Also ich finde es eher ein Gewohnheitsproblem.

Aber ich find auch, dass eine Frau grundsätzlich 'schöner' aussieht als ein Mann. Und zur Kleidung bei der Frau, da ist der Unterschied zwischen Geschmacklos, Stillos und sexy viel zu dicht und überlappend... (das behauptet zumindest diese ominöse "Gesellschaft" :D ) - dies kann ich von der Männlichen Vielfalt nicht behaupten.
 
Ansonsten hat es MasinAD sehr ausführlich schon beschrieben, es ist oft beide "Probleme" zusammen und nicht wirklich trennbar und dazu folgen daraus dann noch falsche Rückschlüsse...

Somit gehe ich davon aus, wenn sich dass Gewohnheitsproblem mal erledigen sollte ist das optische auch kein großes Thema mehr - oder es geht dann erst los, wenn die Magazine dass zum Dauerthema machen :D .

und solang ALDI noch keine Herrenröcke verkauft, wird dass eh nichts :D :D

Ce.

...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline Luan

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #8 am: 04.03.2009 23:13 »
und solang ALDI noch keine Herrenröcke verkauft, wird dass eh nichts :D :D

... da wäre es wohl praktisch, wenn man einen Einkäufer bzw. Aktionsplaner beim Aldi kennen würde  ::)
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

minirocker

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #9 am: 05.03.2009 02:19 »
Also, ich wuerde  sagen, es ist eher ein Gewohnheitsproblem!

Man kennt es einfach nicht. Es laufen halt zuwenige Maenner im Rock herum.
Was die Leute kennen, ist das was ihnen in den (Print- und privat finanzierten Brot-und-Spiele-) Medien
praesentiert wird. Und das ist, wie man bei den auch kuerzlich praesentierten Beispielen, sehen kann, nicht so doll.
Konsens: Der Mann darf seinen ihm zugewiesen Platz als harter Kerl nicht verlassen.  Alles andere ist weiblich, tuntig usw.
wir kennen es ja.

Und wenn jemand (wie z.B. Masin) das vermeintlich Gegebene mit noch so vielen tollen Worten reflektiert, so klebt er doch dicht am  Mainstream.

Ne, Leute, auch wenn ihr auf einen Einkaeufer bei Aldi wartet, so wird das nix! Das scheint Vielen einfach eine Entschuldigung dafuer zu sein, nicht anzufangen.

ICH muss mich entscheiden: Was will ICH eigentlich?  Ich muss mir schlicht und einfach darueber im Klaren sein, dass ich, wenn ich neue Wege beschreite, exponiert bin! Wer davor Angst hat soll es bleiben lassen.

Da kann man noch so sehr ueber Feinheiten diskutieren, ich muss eben irgendwann mal anfangen, rauszugehen.
Probieren, aber eben mit der Ausstrahlung: ich mache es! Nicht als Opfer und Spielball aller moeglichen Meinungen.
Sondern als ueberzeugter Akteur; der unuebersehbar das GANZE Spektrum moeglicher Maennermode praesentiert!

Vielleicht gucke ich ja zu wenig fern oder beherzige mir entsprechende Presseberichte zuwenig..

:-)
Gruss, Minirocker
..

McMorghey

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #10 am: 05.03.2009 08:02 »
hoi zäme

zwei zitate:

Conrad Adenauer
Zitat
ich bin wie ich bin. die einen kennen mich, die anderen können mich.

Paul Klee
Zitat
ich bin mein stil.

das 'problem' ist ein optisches gewohnheitsproblem.  ;) ich kann mir vorstellen, dass es auch einigen frauen manchmal so ergeht, wenn sie einen rock tragen. doch für uns männer kommt eben noch ein, oder zwei oder drei...., klischees hinzu. somit fällt es manchem manne schwerer (ausser uns 389, natürlich) den schritt zu wagen.
doch ist es wirklich schlimm nicht mehr 'mainstream' zu sein und aus der anonymität auszubrechen?
anfang sicherlich, doch nach und nach legt sich dies, glaubt es mir. ihr kennt das ja.

gruess us dr schwiz
McMorghey

Offline MasinAD

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #11 am: 05.03.2009 08:42 »
Konsens: Der Mann darf seinen ihm zugewiesen Platz als harter Kerl nicht verlassen.  Alles andere ist weiblich, tuntig usw.
wir kennen es ja.

Und wenn jemand (wie z.B. Masin) das vermeintlich Gegebene mit noch so vielen tollen Worten reflektiert, so klebt er doch dicht am  Mainstream.

Tue ich? Tolle Worte? Danke. Aber mache ich das, was Du da schreibst? Ich dachte bislang, ich sei hier mit einer der schärfsten Verfechter, daß Männer mal ihre Männlichkeit zuhause lassen und stattdessen einfach Mensch sind. Mein Wunsch ist, daß der Männerrock in der Mitte der Gesellschaft ankommt, mithin also Mainstream wird, weil ich anerkennen muß, daß eine echte Akzeptanz anderweitig nie erreicht wird. Und wer will hier nicht diese gesellschaftliche Akzeptanz erreichen? Rocktragen kann doch jeder bereits, das Gesetz ist auf unserer Seite. Ihr wollt nicht dumm angeglotzt oder gar angemacht werden, ihr wollt Euch nicht rechtfertigen müssen oder Eure sexuelle Identität oder Orientierung anzweifeln lassen. Mainstream! Ohne geht's nicht.

Ich finde den Mainstream gräßlich. Er ist unbedacht, kopiert, imitiert, treibt mal in die eine, mal in die andere Richtung. Er hat keinen Konsens außer "Wir sind die Mehrheit, wir haben recht". Der Mainstream ist das Sammelbecken der Unkreativen, denn Kreativität findet nur im Randbereich statt, im Konflikt mit dem Mainstream. Es gibt sicher tausend Gründe, den Mainstream zu verachten.

Aber der Mainstream stellt sowohl das verbindende Element einer pluralistischen Gesellschaft dar --alle Nebenkulturen reiben sich an ihm und ihm ist das egal-- als auch sein Fundament: Auf irgendetwas muß die Abweichung einer Nebenkultur begründet sein. Gelegentlich kommt es vor, daß der Mainstream eine Nebenkultur wahrnimmt, sie in den Fokus seiner Aufmerksamkeit rückt. Dann kann es ein Mode-Trend werden, z.B. die Tattoo-Art von Ed Hardy, oder es wird komplett assimiliert. Ich glaube Umweltschutz ist mittlerweile Mainstream und nicht mehr das Ansinnen einiger spinnerter Ökos. Auch die Emanzipation der Frau ist wohl gut integriert in das gesellschaftliche Leben, die Assimilation läuft aber noch. Und ich will nichts anderes als die Emanzipation des Mannes mainstreamtauglich haben. Die Frauen haben das dem zähen Einsatz eines harten Kerns von Emanzen und Feministen zu verdanken (und schauen wir, wie es denen heute gedankt wird :-)). Wir bräuchten auch ein paar Emanzipatoren (oder wie auch immer die männliche Form sein soll).

Emanzipation bedeutet für mich, Selbstbestimmung zu erlangen. Männliche Emanzipation ist es für mich, der Gesellschaft abzuringen, daß die männliche Selbsbestimmung akzeptiert wird. Taugen Rock oder Kilt  (oder die FSH oder der Absatzschuh, um es mal erwähnt zu haben) als Symbol solcher Selbstbestimmung? Ist er eine Auflehnung gegen das fremdbestimmte Bild eines Mannes und den unbewußten Zwang, dem Bild zu entsprechen?

Wie es immer wieder betont wird, geht es nur darum, wählen zu können. Jeder soll das Recht haben zwischen Hose und Rock, vermeintlich männlichem und vermeintlich weiblichem Auftreten wählen zu können, jeden Tag aufs neue! Um Wahlfreiheit zu erreichen, muß man natürlich aber auch die Motivationen derjenigen hinterfragen, die auf ihr Recht zur Wahl verzichten: --Haben wir irgendetwas übersehen? --Ist es die Angst vor 'Liebesentzug', daß er der Wahl entsagt? Am Beispiel der weiblichen Emanzipation kann man das sicher sehr gut nachvollziehen, leider bin ich da nicht bewandert genug. Ich kann mir aber vorstellen, daß zu Beginn der Auflehnung der Großteil der Frauen mit ihrem Dasein als Hausfrau und Mutter sehr zufrieden, ja, glücklich war. Es gab keinen wirklichen Anlaß, sich etwas anderes zu wünschen. Die Frauen in den Hosen waren doch nur sexuell gestört und bräuchten nur einen ordentlichen Ehemann, der das wieder richtet. Aber stattdessen bildeten sie eine Nebenkultur (ja, ganz ohne Internet! ;-)), stritten für das, was sie als ihre Rechte wahrnahmen, und gewannen so ziemlich jeden Konflikt.

Für unsere Rechte können wir heute nicht mehr streiten. Vielleicht fehlt uns deswegen ein großes einigendes Motiv. Bestenfalls könnte man den Rock noch als Symbol elterlicher Fürsorge etablieren und für die Gleichstellung von Vätern zur Mutter streiten, aber dafür tragen zuviele Mütter schon Hosen.

Ich geh duschen.

LG
Masin

Offline Jürgen64

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #12 am: 05.03.2009 22:05 »
Hallo Leute,

nachnunmehr 9 Jahren im rock kann ich da vielleicht auch etwas zu beitragen:

Die Aussage "sieht aber nichts aus" hörte ich schon oft, aber auch genauso oft nach mehr oder minder langer Zeit die Aussage "naja, wenn man sich dran gewöhnt hat ... du hast wirklich schöne Beine und kombinierst auch immer passend ... war nur anfangs arg ungewohnt". Daher habe ich den Eindruck gewonnen, daß es wirklich nur eine Frage des gewohnten Bildes ist.

Gruß
Jürgen
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Offline Robrich

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #13 am: 09.03.2009 21:20 »
Hallo zusammen,

zugegebenermaßen ist 'Rock am Mann' etwas gewöhnungsbedürftig. -
Bei mir ging es mit der Findung eines (jeden) Outfits langsam und mit reichlich Abwägen zu: "springt mein eigenes Auge darauf an, gefällt und/oder steht es mir wohl?". Ich vermute, dass wohl jeder hier im Forum so in etwa weiß, was unter diesem Kriterum für IHN geeignet ist. Und im Ergebnis erreicht er mit einer gefundenen Kombination dann auch die Selbstsicherheit beim Auftreten nach außen. Insgesamt betrachtet geht die Frage nicht mehr um die Unterscheidung zwischen zwei "Gefahrenpunkten", denen ein Rocker ausgesetzt sein könnte. Das typgerecht-stimmige Gesamtbild passt dann eben einfach, und damit ist das Betrachter(innen)auge nicht primär auf den Rock als unteren Bekleidungsabschnitt gerichtet. Nicht nur einmal habe ich es erlebt, dass ein Rock erst beim zweiten Blick als solcher erkannt worden und die Kombination für 'gut' befunden worden ist. Und auch das Thema '(Nicht-)Akzeptanz' des Rocks war dann eben gar keins. -
Also: in Ruhe mit den EIGENEN Augen aussuchen und mit VORWÄRTS gerichteten Augen losgehen. Da kann man(n) jedem in die Augen blicken. Kein Rocker muss mit seinem Blick (ängstlich?) ausweichen. -
 :( Glücklich, wer hier partnerische Unterstützung erfährt.

Gruß Robrich

Offline Hasso

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Re: Rock am Mann optisches Problem oder Gewohnheitsproblem
« Antwort #14 am: 10.02.2010 16:48 »
Hallo,

die letzen Tage mußte ich mir immer wieder anhören das Mann und Rock einfach nicht gut aussieht.
Der Einwand das dies vielleicht nur ungewohnt ist wurde vereint.

Kann es sein das der männliche Körperbau nicht zum Rock paßt. Mich interessieren ja Männer grundsätzlich nicht und drum kann ich es eigentlich nicht beurteilen. Männer im Rock finde ich eigentlich auch immer unästhtisch - auch mich selber - aber das muss vielleicht so sein.
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Was meint ihr.

Meine Antwort: In Hose noch viel beschissener
Gruss Hasso


 

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