Autor Thema: Wenn das ungewohnte langsam normal wird...  (Gelesen 4772 mal)

Offline DesigualHarry

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Wenn das ungewohnte langsam normal wird...
« am: 05.05.2013 10:42 »
Hallo!

Vor 5 Jahren, als ich zum erstenmal öffentlich im Rock war, hätte ich mir es nicht mal vorstellen können dass das Rocktragen für mich einmal normal werden kann. Denn genau das ist in den letzten Monaten bei mir passiert. Da es mir irgendwann zuviel war, ständig irgenwo in weiter entfernteren Orten hinzufahren, bin ich einfach mehr und mehr bei uns in der Näheren Umgebung im Rock raus. Zuerst mehr in Wald und Wiesenwegen, später dann auch im Einkaufszentrum und in den Stätdchen meiner Umgebung. Heute bereitet es mir absolut keine Probleme mehr mich ins nächstgelegen Café im Rock zu setzen. :)

Selbst bei dem Stil den ich mag, brauch ich keine Kompromisse einzugehen. Da sprechen die sehr zahlreichen positiven Erlebnisse einfach für sich. In meinem Leben, dass ich bis zum Rocktragen geführt habe konnte mir nichts besseres passieren als der Rock... :D :)

Was ich beim Rock sehr positiv finde ist, dass man sich Gedanken machen muss. Man muss sich mit seinem eigenem Körper auseinandersetzen, wie wirkt ein bestimmter Rock, wie wichtig ist die Ausstrahlung, das richtige Maß an Gepflegtheit für einen Mann zu finden... Ich finde das auch als eine Art Lebensschule :) An all diese Dinge denke ich einfach nicht, wenn ich mich so wie die Masse kleide. Und es mach mir nachwievor einfach riesige  Freude im Rock zu SEIN. Diese Freude ist das wirksamste Medikament das ich für mich erfahren habe. :D :D :D

Offline GregorM

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Re: Wenn das ungewohnte langsam normal wird...
« Antwort #1 am: 05.05.2013 12:18 »
Da es mir irgendwann zuviel war, ständig irgenwo in weiter entfernteren Orten hinzufahren, bin ich einfach mehr und mehr bei uns in der Näheren Umgebung im Rock raus. Zuerst mehr in Wald und Wiesenwegen, später dann auch im Einkaufszentrum und in den Stätdchen meiner Umgebung. Heute bereitet es mir absolut keine Probleme mehr mich ins nächstgelegen Café im Rock zu setzen.

Aber wirklich gut. So sollte sich jeder Rockträger gönnen, einfach im Rock hinauszugehen - und dabei erleben, dass es prima geht.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Re: Wenn das ungewohnte langsam normal wird...
« Antwort #2 am: 06.05.2013 12:02 »
Hallo Harry, Gregor und alle anderen,

klar, so geht es mir auch und vielen hier. Und doch: So richtig normal ist es erst, wenn wir nicht mehr darüber sprechen müssen.

Für mich ist es auch normal, in meinem Alltag Röcke zu tragen, auch jetzt bei meiner neuen Stelle in der Uni Bielefeld. Zu den Studis meinte ich: "Wer mehr wissen will, soll fragen, aber es ist nicht prüfungsrelevant", worauf sie fröhlich auflachten. Sonst von anderen Dozenten, Profs. usw.: keine besondere Reaktion.

Meine Schwester, die mit meinem Rocktragen auch nach 14 Jahren noch nicht zurecht kommt, meint zwar, dass die meisten zwar nichts sagten, aber doch dagegen seien und es schecht ankomme, bei den Vorgesetzten. Meine bisher überwiegend positiven Erfahrungen mit Vorgesetzten will sie nicht wahrhaben.

Lasst uns weiter dran arbeiten, an der Normalisierung, und unsere Röcke tragen in Freizeit und Beruf, zu Hause und in der Fremde. Irgendwann gewöhnen sich dann auch die Konservativsten daran.

LG, Michael
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thubtop

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Re: Wenn das ungewohnte langsam normal wird...
« Antwort #3 am: 06.05.2013 15:34 »
hi mas, cool! -- unsere berufliche situation ist ähnlich; ich trage seit eineinhalb jahren immer rock und habe auch gender studies teilweise im programm -- das war dann besonders interessant oder authentisch :-D man hat mit rock sogar mehr und bessere kontakte mit interessanten kolleg/inn/en; viele leute sind sehr positiv.


Offline Jos NL

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Re: Wenn das ungewohnte langsam normal wird...
« Antwort #4 am: 07.05.2013 22:37 »
Lasst uns weiter dran arbeiten, an der Normalisierung, und unsere Röcke tragen in Freizeit und Beruf, zu Hause und in der Fremde. Irgendwann gewöhnen sich dann auch die Konservativsten daran.

Da hast du völlig recht.
Leider aber das bei Treffen fast keiner da ist.
Wie schön währe es, wenn bei einem Treffen so 20 Mann oder mehr waren. Dann die Presse dazu, das würde wieder ein kleiner Schritt vorwärtz sein.
Dann sieht man ja das es nicht nur ein Mann in Rock ist

Offline Jürgen64

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Re: Wenn das ungewohnte langsam normal wird...
« Antwort #5 am: 08.05.2013 00:41 »
Stimmt Leute,

einfach machen! Mir wurden auch die übelsten Vorhersagen prophezeit, eingetroffen ist keine; im Gegenteil, ich kann persönlich nur von positiven Erfahrungen berichten, angefangen von der Freizeit bis hin zur Jobsuche: beide Arbeitsstellen die ich zur Zeit ausübe, also sowohl die als Vertriebsmann im Außendienst (wo andere mit Schlips und Kragen heute schwitzten) als auch die zur körperlichen Ertüchtigung im ortsansässigen Supermarkt wurden mir angeboten(!) als ich Rock trug. Dabei meinten alle "so kriegst Du nie einen Job, das kannst du Dir für die nächsten 10 Jahre abschminken, bis das halbwegs vergessen ist!" Achso, einige von denen die das sagten sind heute immer noch arbeitslos und kapieren es nicht.

Gruß
Jürgen
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Offline kalotto

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Re: Wenn das ungewohnte langsam normal wird...
« Antwort #6 am: 08.05.2013 09:05 »
"einfach machen", haarscharf, das isses! Und es sollte ganz normal sein.
Und die Leute?
Die freuen sich, wenn da einer aus der langweiligen Angepasstheit ausbricht, wenn da einer ist, der den Impuls gibt, dass man hinschaut, ihn erkennt, ihn anspricht. Man kennt sich seit Jahren vom Sehen und jetzt kommt das erste Gespräch, das ist die kleine anfängliche Überwindung, in neuem Look in gewohnter Umgebung aufzutreten, allemal wert.
Also, 'raus aus dem Grauemausdasein und 'rein ins fröhliche, individuelle, modebewusste Leben in wehenden Röcken!
Gruss aus dem Wörthersee, kalotto
Unisex=Einbahnstraße? Dann bin ich Geisterfahrer ;)
Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke


 

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