Autor Thema: Interreligiöser Dialog  (Gelesen 303169 mal)

Offline Dr.Heizer

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #150 am: 15.02.2015 18:28 »
Aus dem Glauben, dass andersdenkende auf dem falschen Weg sind, entstehen viele Missverständnise, sofern nicht erstmal angehört wird, was den anderen zu seiner Annahme bewegt. Ist es möglich, sich auszutauschen und auch alles zu hinterfagen, findet sich oft ein Konsens, mit dem beide leben können und man auch gemeinsame Ziele verfolgen kann. Statt andere zu bekehren wollen, kann man ihnen zuhören und Gemeinsamkeiten entdecken, die auch ein angenehmes Zusammenleben ermöglichen. Ich finde andere und neue Erfahrungen spannend, daher lasse ich mich gern von anderen Menschen inspirieren und erkläre ihnen auch, warum ich das tue, was ich tue und warum ich so denke.

Bisher hat alles zu beiderseitigen Gewinn geführt. Gewinn muss nicht finanziell sein, ein Gewinn kann eben auch geistig und menschlich sein.  Das ist ein Effekt, der nicht nur glaubens- oder religiöse Dinge betrifft, sondern eben alle Lebenssituationen. Versteht nur nicht jeder.
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

androgyn

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #151 am: 15.02.2015 18:36 »
Pegida hat ein neues überarbeitetes Positionspapier http://www.i-finger.de/dresdner-thesen.pdf

Offline Ben

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #152 am: 15.02.2015 19:19 »
Ich will gerne glauben, daß Glaube an sich unpolitisch ist. Viele Repräsentanten der verschiedenen Religionen instrumentalisieren ihren Glauben jedoch, so daß er politisch ist und Einfluss nimmt.


Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #153 am: 15.02.2015 20:14 »
Hallo zusammen,

ich habe gerade eben noch auf eine E-Mail eines Christen geantwortet, der ähnlich denkt wie Ce Jäger. Es ist nicht einfach, solche Dialoge zu führen.

Dr. Heizer,

ja, ich bin bei Dir, wie man so schön sagt. Aber diese Offenheit für Anders, Fremdes, Verunsicherndes hat man oder muss sie sich hart erabeiten. Man kann sie nicht per Zwang von jemandem fordern. Das ist wie mit dem Glauben: den kann man nicht erzwingen. Letztlich ist er ein Geschenk. Ich bin dankbar, dieses Geschenk erhalten zu haben, wenn auch mein Glaube sich nicht in einem eindeutigen Bekenntnis äußern muss, da ich meine, dass kein Bekenntnis ihn ganz ausdrücken kann. Und mein Glaube befähigt mich, offen zu sein auch für widersprüchliche Ansichten. Ich denke, meine Eltern und meine älteren Geschwister haben mir ein Urvertrauen ermöglicht. Das ist nicht mein Werk. Ich kann es nur dankbar annehmen. Und dann habe ich die Fähigkeit entwickelt, Lebenserfahrungen entsprechend zu machen und zu deuten. Das scheint bei Dir ganz ähnlich zu sein. Deine Texte sind voller Zuversicht, Zutrauen, Liebe, Respekt usw. Aber auch das können wir von anderen nicht einfach einfordern. Wir können nur das alles den Menschen entegenbringen und dann hoffen, dass es fruchtet.


Rock aktiv,

ha, da werden sie mal deutlicher. Man kann darüber reden, aber ich würde schon weniger zustimmen als beim ersten Mal. Immerhin haben sie Australien als Vorbild herausgenommen. Hat wohl zu viel Gegenwind gegeben und das Image beschädigt.


Ben,

Religionen können politisch sein oder unpolitisch, genau so wie Kunst oder Literatur oder oder oder ... Jesus mag insofern unpolitisch gewesen sein, als er eh das Ende der Welt in Kürze erwartete. Er hat sich darin getäuscht. Obgleich: "1000 Jahre sind für den Herrn wie ein Tag!" Also, es kann alles noch kommen.

Aber ein Mensch, der religiös und poitisch ist, wird seine Politik im Sinne seines Glaubens betreiben. Das kann zur Instrumentalisierung führen, der Religion durch die Politik, aber auch umgekehrt. Es kann aber auch eine passende und gute Einheit bilden.

Was anderes ist die Frage der Vorherrschaft einer bestimmten Religion in einem Staat. Diese gibt es in unserer säkularen Gesellschaft nicht mehr, trotz aller Konkordate mit den beiden großen christlichen Kirchen. Die Säkularisierung der Gesellschaft, wie sie bei uns umgesetzt wurde, erlaubt, dass politische Menschen ihre Religiosität mit in ihre politische Arbeit einbringen, verbietet aber die Vorherrschaft einer Religion über andere oder über nichtrelgiöse Menschen. Meines Erachtens ist das die beste Grundlage für einen pluralistischen Staat. Interessanterweise hat diese Säkularisierung eine Grundlage in der christlichen Religion und zugleich haben sich die christlichen Kirchen lange extrem gegen sie gewehrt (Stichworte: 1910: „5 Fundamentals of Faith“ der presbyterianischen Kirche in USA und auch 1910: Antimodernismuseid in der r.-k. Kirche).

So, gleich gucken wir "Tatort".

LG,
Michael

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Offline Ce_Jäger

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #154 am: 16.02.2015 11:05 »
Servus beisammen,

MAS, "Christenverfolgung" geht nicht nur von "Islamisten" aus. "Christenverfolgung" geht auch von Organisationen wie der sog. Antifa (oder überhaupt vom "linken Mainstream" meines Erachtens) aus. Wenn jemand beim "Marsch für das Leben" in Berlin dabei war, weiß er, wie sich da gewisse "Gegen-"Demonstranten verhalten. Sprüche wie "Hätte Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben" hört man da sehr häufig. Und manchmal gibt es tätliche Gewalt, wenn die Kreuze entrissen werden. Oder die Teilnehmer werden beworfen.
Zum Thema "Christenverfolgung" zähle ich auch, wie mit einem gewissen Markus Hollemann in München umgegangen wurde,[...]
danke für die Klarstellung.

[...]
Christenverfolgung gibt es in der Tat. So manche Islamisten verfolgen alles, was nicht ihrer Meinung ist. Die meisten ihrer Opfer sind aber Muslime. [...]
lieber Michael, was soll denn DIE aussage? - ich finde es einfach traurig! - Es klingt so als "ob das nur Muslime" sind???
90% der islamistischen Anschläge sind Muslime! Sunniten gegen Schiiten gegen Alewiten gegen ...
DAS ist ja das "seltsame" an der "Religion des Friedens"!  270'000'000 Menschenleben die nichts zählen?

Die Frage ist: WARUM nehmen WIR es so Achselzuckend auf? Warum ignorieren wir diese Grausamkeiten? Warum fördern WIR hier die gleichen Organisationen die anderswo derartige Grausamkeiten verüben`???
?
eine weitere Frage ist, wieso holen wir diese Religionskriege hier her zu uns?
... ?

[...] ja sicher gibt es auch Verfolgungen oder Diffamierungen von Christen und anderen Gruppen von anderer Seite, nicht durch Islamisten. Das soll nur eben ein gerad aktuelles Beispiel sein, zumal Ce. speziell immer wieder auf "DIE" Muslime zu sprechen kommt.
(jetzt hab ich mir so viel Mühe gegeben NICHT über "die" Muslime in meinem letzten Beitrag zu schreiben...)  ::)

[...]
Jesus ist selber solchen Menschem zum Opfer gefallen! Exklusivisten, die nur ihre eigene Wahrheitansicht anerkannten und eine andere als Bedrohung empfanen. Da haben dann sogar die romfeindlichen Pharisäer mit den pharisäerfeindlichen Römern gemeinsame Sache gemacht. Die einen sahen durch Jesus ihre Imperium gefährdet, die anderen ihren Glauben.
[...]
lieber Michael, richtig erkannt!
(lediglich würde ich nicht sagen, dass Jesus zum "opfer gefallen" ist, sondern dass Jesus speziell dafür auf die Erde gekommen ist; es zeigt nur, dass Gottes Plan für die Welt nur aus Wundern besteht; Christi Geburt, sein Leben ohne jegliche Schuld und seine Auferstehung sind "Wunder(bar)" - das sterben (hingerichtet worden sein) nicht.)
Interessant wieviel heute noch durch "Jesus" ihr "imperium" gefährdet sehen..


Ich will gerne glauben, daß Glaube an sich unpolitisch ist. Viele Repräsentanten der verschiedenen Religionen instrumentalisieren ihren Glauben jedoch, so daß er politisch ist und Einfluss nimmt.
ja, leider ist das so.
Bezüglich dieses ominösen "christlichen" Glaubens kann ich lediglich sagen, dass Jesus Christus eine klare Trennung zwischen Kaiser (Politik) und Glaube (Religion) gesetzt hat.



Hallo zusammen,

ich habe gerade eben noch auf eine E-Mail eines Christen geantwortet, der ähnlich denkt wie Ce Jäger. Es ist nicht einfach, solche Dialoge zu führen.
lieber Michael, danke für diese in meinen Augen sinnlose Information.
Warum?
ich will DEINE Meinung hören - und nicht dass es evtl. noch andere die so ähnlich denken wie ich gibt...


Dr. Heizer,

ja, ich bin bei Dir, wie man so schön sagt. Aber diese Offenheit für Anders, Fremdes, Verunsicherndes hat man oder muss sie sich hart erabeiten. Man kann sie nicht per Zwang von jemandem fordern. [...]
da muss ich mich einfach mal einmischen :)
wieso verteidigst du dann Leute, die diesen Zwang zum Teil ausüben oder als direkt betroffene sich dagegen wehren es als ihre Aufgabe zu sehen``?

Rock aktiv,

ha, da werden sie mal deutlicher. Man kann darüber reden, aber ich würde schon weniger zustimmen als beim ersten Mal. Immerhin haben sie Australien als Vorbild herausgenommen. Hat wohl zu viel Gegenwind gegeben und das Image beschädigt.
auch hier will ich mal kurz was dazwischenwerfen, rein aus interesse:
welchen Punkte hattest du beim "ersten Mal" denn zugestimmt? - hab noch im Hinterkopf dass du die nicht gefunden hattest?

Ben,

Religionen können politisch sein oder unpolitisch, genau so wie Kunst oder Literatur oder oder oder ... Jesus mag insofern unpolitisch gewesen sein, als er eh das Ende der Welt in Kürze erwartete. Er hat sich darin getäuscht. Obgleich: "1000 Jahre sind für den Herrn wie ein Tag!" Also, es kann alles noch kommen.
:) tschuldigung, schon wieder :)
kleiner Pedantischer Einschub: "Er hat sich darin getäuscht". Wieso so eine klare Ansage wenn du danach gleich relativierst? Was wäre so schwer gewesen, zu sagen "in Meinen Augen hat sich..." ?


Aber ein Mensch, der religiös und poitisch ist, wird seine Politik im Sinne seines Glaubens betreiben. Das kann zur Instrumentalisierung führen, der Religion durch die Politik, aber auch umgekehrt. Es kann aber auch eine passende und gute Einheit bilden.

[...] Interessanterweise hat diese Säkularisierung eine Grundlage in der christlichen Religion und zugleich haben sich die christlichen Kirchen lange extrem gegen sie gewehrt (Stichworte: 1910: „5 Fundamentals of Faith“ der presbyterianischen Kirche in USA und auch 1910: Antimodernismuseid in der r.-k. Kirche).
[...]
LG,
Michael
Da bin ich mit dir einer Meinung.
Übrigens kommt daher auch der begriff "Christliche Fundamentalisten".
Spezifischer ist lediglich zu sagen: nicht die "christlichen Kirchen" haben sich gewehrt sondern speziell die katholische. (Wie auch schon bei Luther. Insofern nichts neues)
Es geht bei uns Christen einfach darum dass wir Jesus in Glaubensdingen gehorchen und nicht irgendwelchen Menschen. relativ einfach und doch sehr schwer.
Als Christ muss ich der Staatlichen Obrigkeit gehorchen (klingt, insbesondere in der heutigen Zeit, sehr seltsam) insofern sie nicht Gottes Gesetzen widerspricht. Ein Christ darf nicht zusehen wie anderen Unrecht geschieht. Eigentlich meint man ja, dass es in unserer aufgeklärten Welt dieses offensichtliche Wegschauen bei Unrecht nicht mehr geben solle, dass sich jeder VOR der Meinungsabgabe objektiv informiert... ...


[...]
Die Co-Existens verschiedener Meinungen, Standpunkte und Religionen zuzulassen, ist richtig. Denn wir haben nur diesen einen Planeten, der sinnvoll und gemeinsam genutzt und geachtet, allem, sogar den Menschen, Raum bietet. Die Erde braucht uns nicht, sie wäre besser ohne uns dran, doch sie erträgt uns mit einer Engelsgeduld.

Bringen wir diese Liebe und Geduld doch auch unseren Mitmenschen entgegen ohne sie auszubeuten, sondern voneinander zu lernen und miteinander besser zu leben. Ohne Leid, Not, Haß und Krieg. 
Einen gemeinsamen Weg zu wollen, zu finden und vor allem gemeinsam achtsam zu gehen, ist das wichtigste in dieser ganzen weltweiten Diskussion. Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag

richtig gut gesagt & geschrieben :)

sehe da keinen Widerspruch zum Christlichen Ideal. Jesus Christus hat nicht umsonst von Gottesliebe, Nächstenliebe und sogar Feindesliebe gesprochen bzw. sogar von seinen Nachfolgern (die "Christen") gefordert.
Relativ einfaches Merkmal um "Christen" zu erkennen :)
Ein von mir sehr geschätzer Christ hat mal in etwa gesagt: "ich mag verteufeln was du sagst - aber ich würde mein Leben dafür geben DASS du es sagen darfst" - finde ich sehr radikal, aber klar und deutlich und eben konsequent den christlichen Glauben ausgelebt.


liebe Grüße und viel Spass im Faschingsendspurt
von einem der weder Lust auf Verkleidung noch auf Stimmung per Knopfdruck hat ;)

Ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #155 am: 16.02.2015 11:43 »
Lieber Ce.,

nur kurz auf Deine Fragen:

Ich erwähne die muslimischen Opfer von islamistischem Terror um zu zeigen, dass diese vielen Opfer dem Islamismus nicht zustimmen. Wie gesagt: Ich argumentiere gegen eine Pauschalverurteilung einer Religion, die ich meine, bei Dir und vielen anderen festzustellen. In muslimischen Gesellschaften werden manchmal Christentum und Judetum pauschal veurteilt, was genau so schlimm ist.

Und wo bitte nehme die Gewalt im Namen welcher Religion auch immer achselzuckend hin? Und wo verteidige ich Menschen, die Zwang ausüben?

Die PEGIDA-Punkte, die Du mal genannt hast, habe ich weiter oben im Thread einzeln kommentiert. Musst mal suchen, dann kannst Du es finden.

Zu Jesu' Einschätzung, das Ende der Welt stehe kurz bevor, also noch zu seinen Lebzeiten, und dann die Einschätzung der Christen, die ihn noch erlebt haben, Jesus komme noch zu ihren Lebzeiten wieder, kann man wohl sagen, dass das nicht eingetroffen ist. Aber trotzdem kann es noch kommen. Irgendwann kommt das Ende der Erde eh, das haben Astronomen längst berechnet. Vielleicht schaffen wir Menschen es auch, uns vorher schon auszurotten.

Gegen die Moderne hat sich nicht nur die römisch-katholische Kirche gewehrt. Die 5 Fundamentals stammen von der presbyterianischen Kirche, die orthodoxen Kirchen sind auch sehe konservativ, und die aller konservativsten Kirchen sind zwei protestantische, nämlich sie Amish und die Hutterer.

Das würde ich auch sagen:
Zitat
""ich mag verteufeln was du sagst - aber ich würde mein Leben dafür geben DASS du es sagen darfst"
Wenn das für Dich christlich ist, dann ist das gut so. Man kann es von jeder Religion her begründen, vor allem aber von der Aufklärung her. Ich verweise auf Lessing.

Verordneten Humor mag ich auch nicht. Aber ich treffe mich gleich mit Freunden, um den Rosenmontagszug zu gucken.

LG, Michael
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Offline high4all

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #156 am: 16.02.2015 12:10 »
Zu Jesu' Einschätzung, das Ende der Welt stehe kurz bevor, also noch zu seinen Lebzeiten, und dann die Einschätzung der Christen, die ihn noch erlebt haben, Jesus komme noch zu ihren Lebzeiten wieder, kann man wohl sagen, dass das nicht eingetroffen ist. Aber trotzdem kann es noch kommen. Irgendwann kommt das Ende der Erde eh, das haben Astronomen längst berechnet. Vielleicht schaffen wir Menschen es auch, uns vorher schon auszurotten.

Wie kommst Du zu der Annahme, dass Jesus das Ende der Welt zu seinen Lebzeiten erwartet hat?

In Matthäus Kapitel 24 sagt Jesus einiges zum Ende der (sichtbaren) Welt. Und das geht über sein irdisches Leben hinaus, z.B. Vers 14.

Und den Termin kennt nur Gott alleine: Matth. 24,36. Ein Grund, ganz nüchtern und besonnen zu bleiben, wenn mal wieder Spekulationen über das Weltenende in der Zeitung stehen.

Und Petrus schreibt:

"1Dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, ihr Lieben, in welchem ich euren lauteren Sinn erwecke und euch erinnere, 2 dass ihr gedenkt an die Worte, die zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an das Gebot des Herrn und Heilands, das verkündet ist durch eure Apostel. 3 Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen 4 und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist. 5 Denn sie wollen nichts davon wissen, dass der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort; 6 dennoch wurde damals die Welt dadurch in der Sintflut vernichtet. 7 So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. 8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass "ein" Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. 9 Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. 10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden. 11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. 13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt."

Also seien wir nicht so ungeduldig und laden Menschen, die Jesus nicht kennen, freundlich ein.

Nicht auf diese Weise:

https://www.youtube.com/watch?v=q0Fuz9g5E4s

Bibel und Flinte
(Zupfgeigenhansel)

Was treiben wir Deutschen in Afrika
Hört, hört
Die Sklaverei wird von uns allda zerstört
Und wenn so ein Kaffer von uns nichts will
Den machen wir flugs auf ewig still
Piff paff, piff paff, hurra
O glückliches Afrika

Wir pred´gen den Heiden das Christentum
Wie brav
Und wer´s nicht will glauben, den bringen wir um
Piff paff
O selig die "Wilden", die also man lehrt
die "Christliche Liebe" mit Feuer und Schwert
Piff paff, piff paff, hurra
O glückliches Afrika

Wir haben gar "schneidige Missionär'",
Juchhei
Den Branntwein, den Krupp und das Mausergewehr
Die drei
So tragen "Kultur" wir nach Afrika
Geladen! Gebt Feuer! Halleluja!
Piff paff, piff paff, hurra!
O glückliches Afrika!
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline Dr.Heizer

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #157 am: 16.02.2015 13:06 »
Bei allem Glauben an jüngste Gericht und  astronomische Katastrophen, nach alledem, was ich vom Weltgeschehen und Gebaren mancher Gruppierungen mitbekomme, bin ich sicher: der Mensch wird es nicht mehr erleben.

Er schafft es, sich selbst zu vernichten, weil Neid und Gier normales Denken unmöglich machen. Menschen, die ohne Gier und Neid leben, sind glücklicher. Nicht nur sie selbst leben glücklicher, sondern es lebt sich gemeinsam auch freier und glücklicher. Man hat, was man benötigt und muß nicht neidvoll auf die andere Seite zum Nachbarn schielen. Man kann auch anerkennen, wenn der andere etwas erreicht hat. Jeder kann etwas, was der andere nicht kann. Macht es Euch gemeinsam zum Nutzen oder vergeht in Neid, Mißgunst und Einsamkeit.

Dieses  Spiel spiele ich jedenfalls so nicht mit. Neid kenne ich nicht, sondern kann mich auch mit anderen freuen. Ich bin eben offen für Möglichkeiten. Andere halten ihren Denkapparat für ein abgeschlossenens System und lassen keine neuen Möglichkeiten zu. Manche sagen: Wer offen ist, kann nicht ganz dicht sein. Mag sein. Damit habe ich die Möglichkeit, mich Dingen zu entledigen, die mir schaden und neue, die mir guttun zuzulassen.  Neue Bekanntschaften bringen neue Anregungen, alte Freundschaften werden gepflegt und bringen Kraft. Ich mag Menschen gerne und finde es traurig, dass es welche gibt, die nicht begreifen, dass Sie allein nicht existieren können.
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Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #158 am: 16.02.2015 22:45 »
Lieber Hajo,

in Bezug auf Jesus kann ich mich auch irren, indem ich "Naherwartung" mit "zu Lebzeiten" interpretierte. Dass in der frühen christlichen Gemeinde eine Naherwartung in Bezug auf die Wiederkunft Jesu, also nach seinem Tod, herrschte, ist aber Basiswissen. Die Christen, die Jesus noch erlebt haben, erwarteten die Parusie, wie man die Wiederkunft nennt, zu ihren Lebzeiten. Daher der doppelsinnige Spruch: Jesus predigte das Kommen des Reiches Gottes. Statt dessen kam die Kirche.

Danke für Deine Rückfrage!

LG, Michael
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Offline George_MacGregor

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #159 am: 17.02.2015 00:13 »
Hallo zusammen!

In keinem der Evangelien gibt es eine Naherwartung Jesu auf seine Wiederkunft. Daß die Jünger die Wiederkunft noch zu ihrer Lebzeit erwarteten, ist eine völlig andere Sache.

Jesus hätte kaum den Jüngern den Auftrag gegeben, die Frohe Botschaft überall auf der Erde zu verbreiten und die Menschen zu Jüngern zu machen, wenn er geglaubt hätte, bald schon wieder zurück zu kommen. Als Jesus die Jünger zum ersten Mal aussendet, schickt er sie nur zu den verlorenen Kindern des Hauses Israel.

Erst in der Apostelgeschichte erfährt Petrus, daß nun auch die Nationen zum Heil bestimmt sind. Während aber Petrus der Apostel für das Haus Israel war, war es Paulus, den der auferstandene Herr zu den Nationen schickte.

Da ich gerade bei Paulus bin, ich suche seit 30 Jahren vergeblich nach den angeblich judenfeindlichen Schriften des Paulus, kein Wunder, es gibt sie nicht. Paulus war selbst Jude vom Stamm Benjamin, er hatte nicht den geringsten Grund, seinem eigenen Volk feindlich gegenüber zu stehen. Bevor man soetwas verbreitet, sollte man erstmal genau lesen, was Paulus in seinen Briefen schreibt. Man benötigt dafür keine theologische Ausbildung, nur Glauben. Paulus war von allen Aposteln der einzige, der Schriftgelehrter mit einer theologischen Ausbildung war. Trotzdem achtete er alles, was er gelernt hatte als "Dreck", weil der blinde Glaube an den Buchstaben des Gesetzes, welches die Schriftgelehrten und Pharisäer peinlichst genau erfüllten, nichts hilft, wenn man nicht wirklich glaubt. Genau das gilt auch für die Theologen unserer Zeit. Das ganze Studium nützt ihnen nichts, wenn sie nicht wirklich glauben. Was glaubt ihr, wie die liberale Theologie entstanden ist, nämlich alles in der Bibel geschriebene in Frage zu stellen? Solche Gelehrten haben eigentlich gar kein Recht, sich als Theologen zu bezeichnen. Von solchen stammen auch unsinnige Behauptungen wie jene, daß Paulus judenfeindlich eingestellt gewesen wäre. Wer die Briefe des Paulus in Unglauben liest, wird sie niemals verstehen, dafür aber etwas hineinlesen, das dort gar nicht steht.

Ok, das war es vorerst mal ;)

LG Hans
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Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #160 am: 17.02.2015 00:43 »
Lieber Hans,

um zu erfahren, was Paulus geschrieben hat, braucht man keinen Glauben, sondern vor allem Griechischkenntnisse , und zwar des Griechischen zur seiner Zeit und der historischen Kontexte. Diese aber können wir nur über historisch-kritische Forschung erlangen, die wiederum die liberalen Theologen entwickelt haben. Ich kann leider kein Griechisch und verlasse mich daher auf die Forscher, die es können und für die Forschung angewandt haben.

Entsprechend gilt Ähnliches für jede Religion und jede Heilige Schrift.

Dass das, was historisch-kritische Forschung herausfindet, für den jeweiligen religösen Glauben nicht reicht, steht auf einem anderen Blatt.

Was aber die Judenfeindlichkeit Pauli angeht, so ist die einseitige Beschreibung des jüdischen Glaubens als Gesetzesglauben, dem er den Gnadenglauben der Christen gegenüberstellt, eine Parteinahme, die dem Selbtverständnis vieler Juden nicht entspricht.

Woher nahmen die Christen des Mittelalters und späterer Zeiten die Vorstellung, "DIE Juden" seien Gottesmörder?

Aber Du hast insofern Recht, als ich die Briefe Pauli tatsächlich nochmal lesen sollte, wenn auch nur auf Deutsch. Er schrieb wohl auch sehr gute Dinge, und nicht nur, dass sie Frau in der Gemeinde zu schweigen habe.

LG, Michael
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Offline high4all

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #161 am: 17.02.2015 07:58 »
Lieber Hans,

um zu erfahren, was Paulus geschrieben hat, braucht man keinen Glauben, sondern vor allem Griechischkenntnisse , und zwar des Griechischen zur seiner Zeit und der historischen Kontexte. Diese aber können wir nur über historisch-kritische Forschung erlangen, die wiederum die liberalen Theologen entwickelt haben. Ich kann leider kein Griechisch und verlasse mich daher auf die Forscher, die es können und für die Forschung angewandt haben.

Entsprechend gilt Ähnliches für jede Religion und jede Heilige Schrift.

Dass das, was historisch-kritische Forschung herausfindet, für den jeweiligen religösen Glauben nicht reicht, steht auf einem anderen Blatt.
Die historisch-kritische Forschung muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Darin stecken nur allzu menschliche Versuche, Gott zu erklären. Und wenn Gott wirklich Gott ist und keine menschliche Erfindung/Idee, funktioniert das nicht und bleibt Stückwerk.


Was aber die Judenfeindlichkeit Pauli angeht, so ist die einseitige Beschreibung des jüdischen Glaubens als Gesetzesglauben, dem er den Gnadenglauben der Christen gegenüberstellt, eine Parteinahme, die dem Selbtverständnis vieler Juden nicht entspricht.

Woher nahmen die Christen des Mittelalters und späterer Zeiten die Vorstellung, "DIE Juden" seien Gottesmörder?

Aber Du hast insofern Recht, als ich die Briefe Pauli tatsächlich nochmal lesen sollte, wenn auch nur auf Deutsch. Er schrieb wohl auch sehr gute Dinge, und nicht nur, dass sie Frau in der Gemeinde zu schweigen habe.

LG, Michael
Paulus hat unter anderem geschrieben 1.Korinther 9:

19Denn wiewohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knechte gemacht, auf daß ich ihrer viele gewinne. 20Den Juden bin ich geworden wie ein Jude, auf daß ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden wie unter dem Gesetz, auf daß ich die, so unter dem Gesetz sind, gewinne. 21Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie ohne Gesetz geworden (so ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz Christi), auf daß ich die, so ohne Gesetz sind, gewinne.…"

Schreibt so ein Judenfeind? Doch wohl kaum. Paulus ging es darum, Menschen für Christus zu gewinnen, auf jede mögliche Art und Weise. Aber niemals mit Zwang und Gewalt. Er ist auf seinen Reisen zuerst in die Synagogen gegangen und erst, wenn die Juden ihn ´rausgeschmissen haben, zu den anderen Menschen.

Schlimm genug, dass viele Christen in späteren Jahrhunderten einen Judenhaß in seine Schriften hinein interpretiert haben. Aber das ist nicht die Schuld von Paulus. Luther war leider auch nicht frei von Vorurteilen im Bezug auf die Juden.

Was die Frauen betrifft, hat Paulus im Brief an die Epheser auch Folgendes geschrieben:

"25Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, 26um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er 27sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei. 28So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. 30Denn wir sind Glieder seines Leibes. 31»Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein« (1.Mose 2,24). 32Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. 33Darum auch ihr: ein jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann."

Ist das wirklich frauenverachtend oder frauenfeindlich? Oder nicht vielmehr eine Ermahnung an uns Männer, die wir oft nötig haben. Wenn wir das wirklich umsetzen, ist für die Unterdrückung von Frauen kein Platz, zumindestens bei Christen, die es ernst meinen.

Wir machen es uns zu einfach, wenn wir bei den Briefen Pauli einzelne Sätz herauspicken und daraus irgendwas konstruieren wie z.B. Juden- oder Frauenfeindlichkeit.
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Offline George_MacGregor

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #162 am: 17.02.2015 15:10 »
Lieber Michael!

Genau das behaupten eben jene Theologen, man müsse Griechischkenntnisse haben, um die Texte zu verstehen. Ich kann dir versichern, auch in Altgriechisch steht in den Briefen des Paulus nicht ein einziges Wort, das man als judenfeindlich betrachten könnte. Man muß kein historisch-kritischer Forscher sein, um Altgriechisch zu lernen.

Paulus liebte sein Volk und wünschte sich nichts sehnlicher, als daß es erkennen möge, daß der lang ersehnte Messias längst unter ihnen gelebt hatte und daß nur der Glaube an ihn sie retten wird.

Ohne Glaube wird man die Bibel nicht verstehen, auch wenn das viele Menschen einfach nicht erkennen wollen. Du brauchst nur verschiedene Schriftstellen, zB. in Prophezeiungen des Alten Testaments nehmen. Wenn dort eine bestimmte Zahl steht, kannst du sicher sein, daß die Bibelkritiker sofort behaupten, das sei nur symbolisch zu verstehen. Klar, weil sie die Schriftstelle in ihrem Unglauben nicht verstehen können und wollen. Von Christen wird nicht verlangt, daß sie alles, was sie in der Bibel lesen, ungeprüft lassen und stur glauben sollen. Die Bibelkritiker widersprechen aber prinzipiell allem, was ihnen nicht gefällt und bestärken damit nur Menschen, die nicht glauben, in ihrer Meinung, die Bibel sei sowas wie ein Märchenbuch, das man nicht ernst nehmen könne.

Paulus erwähnt in einem seiner Briefe einen Landpfleger, dessen Existenz dann von den Bibelkritikern sofort bestritten wurde, der Mann habe nie existiert. Jahrzehnte später fand man bei Ausgrabungen an diesem Ort eine Tafel mit dem Namen des Landpflegers, den es angeblich nicht gegeben hat. Und so geht das immer weiter. Bis jetzt wurde duch Ausgrabungen so nach und nach, immer bewiesen, daß jene Berichte im Alten und Neuen Testament der Wahrheit entsprechen und keine erfundenen Geschichten sind.

Sie behaupten auch gerne, dieses und jenes im Neuen Testament sei nur eine Ausschmückung des jeweiligen Schreibers, das habe sich so nicht zugetragen. Na klar, haben die Theologen, die das behaupten, damals gelebt und waren Zeitzeugen? Nein, aber die Schreiber der Evangelien und Briefe des NT sehr wohl und nichts lag diesen tiefgläubigen Menschen ferner, als Lügen zu erzählen, denn etwas anderes ist eine Ausschmückung nicht.

Man kann Paulus auch nicht Frauenfeindlichkeit vorwerfen und daß die Frau in der Gemeinde schweigen soll, hat schon seine Gründe. Es gab auch keine weiblichen Priester und Leviten im Alten Testament. Nur die männlichen Nachkommen Levis machten Dienst im Tempel und es gab nur einen Hohepriester. Was es allerdings nicht gab, den Zölibat, der ja in der Katholischen Kirche so hochgehalten wird. Die Leviten samt Hohepriester waren allesamt verheiratet und hatten Kinder. In der Gemeinde der Urchristen hingegen gab es überhaupt keinen Priester mehr, nur Älteste und auch ein Ältester sollte verheiratet sein.

Was die Katholische Kirche daraus machte, ist ein Rückschritt ins Alte Testament, noch dazu auf falsche Weise. Hinzu kommen noch all die Sonderlehren, für die es in der Bibel nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt.

Jene Menschen, die später die Juden als Gottesmörder bezeichneten und sie verfolgten, bezeichne ich nicht als Christen. Durch die Zwangstaufen wurde ja buchstäblich jeder ganz einfach zum "Christen" gemacht, egal, ob er glaubte, oder nicht. Dank mangelnder Schriftkenntnis und durch die Kirche aufgehetzt, begann man dann die Juden zu hassen und als Gottesmörder zu bezeichnen.

Es gibt im gesamten Neuen Testament nirgends Befehle, Juden zu verfolgen, auch nicht Ketzer und vermeintliche Hexen zu verbrennen. Auch gibt es an keiner Stelle den Befehl, Kreuzzüge zu veranstalten. All das gab es bei den Urchristen nicht, es sind die Verbrechen der Katholischen Kirche und nicht die von Christen. Es ist nicht alles christlich, was sich als Christ bezeichnet.

Gut, man könnte es als Parteinahme bezeichnen, aber das ist doch logisch. Hätte Paulus den Juden sagen sollen, passt schon alles, Hauptsache ihr glaubt an Gott? Mit Judenfeindlichkeit hat das wenig zu tun. Gerade weil Paulus sein Volk liebte, mußte er dessen Unglaube kritisieren und sie ermahnen. Hajo hat es ja schon geschrieben, Paulus predigte immer zuerst in den Synagogen. Er begab sich deshalb mehr als einmal in Lebensgefahr, wurde sogar gesteinigt und überlebte aber trotzdem, weil seine Zeit noch nicht gekommen war. Paulus erduldete jede Menge Schmerzen, aus Liebe zu seinem Volk. Von Judenfeindlichkeit kann bei ihm keine Rede sein.

Was Luther betrifft, kam dessen feindliche Einstellung zum Judentum ja erst viel später. Luther lebte zu einer Zeit, wo wieder einmal alle das Ende erwarteten, bzw. die Wiederkunft Christi. Da Luther wußte, daß vorher das Jüdische Volk gläubig werde sollte, glaubte er, daß er der Auserwählte sei, der den Juden das Evangelium bringt und sie bekehren könne. Als das nicht geschah, sie das Evangelium weiterhin ablehnten, entwickelte sich bei ihm diese Judenfeindschaft. Plötzlich wetterte Luther gegen sie, meinte, wenn man einen Juden auf der Strasse treffe, solle man ihm aufs Maul hauen. Er meinte auch, man solle ihren Talmud vernichten und ihre Synagogen niederbrennen. Wir wissen ja, wer das Jahrhunderte später in die Tat umsetzte. Leider hat Luther in seiner Verblendung dazu beigetragen.

Noch etwas zu den Kreuzzügen. In den Armeen sammlte sich der Abschaum, wirklich edle Ritter, die nur glaubten, einem ehrenhaften Ziel zu dienen, gab es wenige. Als diese Armeen durch Europa zogen, also noch lange nicht im Heiligen Land waren, ermordeten sie Unmengen Juden, sie schlachteten sie buchstäblich ab, oder sperrten sie in ihre Synagogen und brannten diese dann nieder. Tut mir leid, aber das waren keine Christen. Man kann den echten Christen nicht Untaten vorwerfen, die von Menschen begangen wurden, die sich nur als Christen bezeichneten. Die echten Christen wurden zu allen Zeiten verfolgt. Für sie war es ja schon lebensgefährlich, in der Bibel zu lesen, bzw. Teile der Schrift, die sie unter Lebensgefahr auf Umwegen erhalten hatten.

Wenn man also heute behauptet, die Schrift könne man ja nur verstehen, wenn man Althebräisch, Aramäisch und Altgriechisch beherrsche und das sei eben die Aufgabe der bibelkritisch eingestellten Theologen, dann sind sämtliche Christen aller Zeiten sehr arm dran, sie verstehen ja den Text sowieso nicht.

Es gab zwar Übersetzungsfehler, da die Schriftrollen ja immer wieder abgeschrieben und so vervielfältigt wurden, um sie an alle Gemeinden zu schicken, aber diese Abschreibfehler betreffen keine heilsnotwenigen Stellen. Als Christ sollte man schon glauben, daß Gott die Macht hat, jenes Buch, das seinen Weg mit den Menschen aufzeigt, vor echten Verfälschungen bewahren kann.

Ok, das ist wieder viel Text, aber bei diesem Thema genügt es eben nicht, drei Zeilen zu schreiben, um alles abzuhandeln ;)

Liebe Grüße,
Hans
'S RIOGHAL MO DHREAM

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #163 am: 17.02.2015 16:22 »
Lieber Hajo, lieber Hans!

Bei der historisch-kritischen Methode, alte Texte zu erforschen, geht es nicht um Weisheit, sonder nur um Wissenschaft. Sicher kann man auch ohne Wissenschaft alte Texte lesen, Weisheit und Orientierung in ihnen entdecken, sie gläubig annehmen. Das mache ich auch sehr gerne.

Es ist auch richtig, dass der wissenschaftliche Blick die gläubige Annahme eines Textes stören kann. Als ich als Jugendlicher die Bhagavad Gita gelesen habe, was ich voll durchdrungen von ihrer Weisheit. Die gewaltpostulierende Botschaft habe ich übersehen und erst später gemerkt. Heute weiß ich, dass sie von Menschen wie Mahatma Gandhi für seine Ahimsa-Ethik genau so rezipiert wurde wie Hindunationalisten sie lesen, und sich für eine Verteidiigung ihrer Heimat mit Gewalt motivieren lassen. Eine Komiilitonin von mir sagte mal, der Erfolg Heiliger Schriften liege in ihrer Mehrdeutigkeit. Wären sie eindeutig, würden sie schnell an Aktualität verlieren.

Es isnd auch unterschiedliche Botschaftsebeben, die man wissenschaftlich oder gläubig erreicht. Wissenschaftlich interessiert mich z.B., was die frühen Christen geglaub haben, wa ihren Glauben beeinflusst hat, welche Wirklungen oder Folgen er hatte usw. Gläubig interessiert mich z.B., was der Inhalt der Bibel mir hier und heute bedeuten kann. Wenn man sich mittelalterliche religiöse Bilder ansieht, so tragen die biblischen Gestalten oft mittelalterlich-euoropäische Kleidung. Es ging den Künstern nicht um Historizität, sondern um eine Übertragung der biblischen Geschichten in ihr gewohntes Umfeld. Das ist dann religiöse Kunst und keine wissenschaftliche Reproduktion. Soll es ja auch gar nicht sein.

Dass man in der Wissenschaft eine Sachlage behaubtet, die dann später widerlegt wird, ist der normaler Weg der Wissenschaft. Sonst gäbe es keinen Erkenntnisfortschritt. Wissenschaft ist nicht unfehlbar. Das kann sie nicht sein und redliche Wissenschafter'innen wollen das auch gar nicht.

Sicher wissen Wissenschaftler*innen weniger über Paulus als er selber über sich wusste oder seine Zeitgenossen. Aber oft wissen sie mehr über Paulus als jemand, der die Bibel nur gläubig, aber nicht wissenschaftlich liest. Dazu gehört es eben, Text und Kontext zu beachten, also auch die Kultur des östlichen Mittelmeerraumes zur Zeit Pauli, die Gesetze und Gewohnheien der Römer, der Griechen, der Juden usw., die vielen Prediger, die ähnliches predigten wie Jesus usw. usf.

Und sicher darf man nicht aus ein paar Zitaten einen Menschen beurteilen, weder Jesus oder Paulus, noch Muhammad oder Luther, noch Euch oder mich.   Aber ein Zitat von Paulus möchte ich dann doch noch bringen, das ich letztens in einr kirchengeschichtlichen Lehrveranstaltung gelesen habe: 1. Thess. 2, 14-16: "Denn, liebe Brüder, Ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa nachgefolgt, die in Christus Jesus sind, denn ihr habt dasselbe erlitten von euren Landsleuten, was jende von den Juden erlitten haben. Die haben den Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen feind. Und um das Maß ihrer Sünden allewege vollzumachen, wehren sie uns, den Heiden zu predigen zu ihrem Heil. Aber der Zorn Gottes ist schon in vollem Maß über sie gekommen."  (Hervorhebung von mir.)

Das mag man jetzt so oder so interpretieren.  Ich habe den Text auf einer Fotokopie und weiß nicht, welche Übersetzung das ist.
Da muss man sicher genau so den Kontext betrachten wie bei Muhammads oder Luthers judenfeindlichen Äußerungen. Und wenn Christen heute so weit sind, die Juden nicht mehr für den Tod Jesu verantwortlich zu machen, ist ds ja schon gut. Auch wenn Christen heute keine Andersgläubigen mehr verurteilen und bekämpfen, ist das ein ethischer Fortschritt.

Ein ethischer Fortschritt wäre es auch, nicht mehr nur andere Religionen oder Konfessionen für alleinschuldig anzusehen. Wenn man als Christ nicht mehr vom Alten, sondern vom Ersten Testament reden würde, wäre das ein judenfreundlicher Akt. Und wenn man als Protestant die Katholiken nicht mehr als weniger christlich ansehen würde, wäre das ein ökumenischer Akt.

LG,
Michael  


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Offline George_MacGregor

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #164 am: 18.02.2015 19:01 »
Lieber Michael!

Wollte zwar schon gestern schreiben, aber das ging sich dann nicht mehr aus.

Daß es bei der historisch-kritischen Methode nicht um Weisheit, sondern Wissenschaft geht (gehen sollte) weiß ich natürlich. Das Problem dieser Methode ist nur, daß so gut wie alles in Frage gestellt wird, so daß von der Heiligen Schrift sowieso nicht mehr viel übrig bleibt.

Das fängt schon im AT an, ganz besonders die Propheten werden in Frage gestellt. Da macht man aus einer Einzelperson, nämlich Jesaja, ganz einfach drei und nennt die beiden anderen Deutero und Trito Jesaja. Der Prophet Daniel wird überhaupt gleich nicht ernst genommen, seine Bücher seien angeblich erst zur Makkabäerzeit entstanden. Klar, das ist sehr bequem, denn dann kann man behaupten, all das was Daniel schon Jahrhunderte vorher prophezeite, sei zur Zeit der Enstehung der Bücher längst Vergangenheit gewesen. Es seien sozusagen nur geschichtliche Erzählungen. Komisch ist dabei nur, daß Jesus die Propheten ernst nahm und nirgendwo behauptet, die Bücher seien von anderen Personen später geschrieben worden. Ganz im Gegenteil, in seiner Endzeitrede weist Jesus die Jünger ausdrücklich darauf hin, auf das zu achten, was von Daniel prophezeit wurde, weil sich all das erst am Ende der Zeit zutragen wird und nicht zur Makkabäerzeit.

Wenn es um Hesekiel 38 und 39 geht, erklären einem die historisch-kritischen Wissenschaftler, bei diesen Völkern, die da Israel angreifen, könne es sich nur um .... und dann zählen sie diverse Völker auf, die niemals in Israel waren, auch niemals vor hatten, es anzugreifen. Warum tun sie das? Ganz einfach, weil sie die in der Prophezeiung genannten Völker keinem heutigen Volk zuordnen können.

Im NT wiederum wird bestritten, daß die Evangelien wirklich von den genannten Schreibern seien. Bei manchen Paulus Briefen, behauptet man einfach, die könnten niemals von Paulus sein. Wenn es um die Offenbarung geht, darf der Schreiber Johannes natürlich keinesfalls Johannes, der Lieblingsjünger Jesu gewesen sein, nein dieses Buch habe irgendeiner geschrieben, der zufällig auch Johannes hieß, oder sich gar nur so genannt habe. Was für ein Schwachsinn. Das Buch der Offenbarung stammt sehr wohl von Johannes, der Apostel war der letzte Überlebende der Zwölf und weit über 90, als er in der Verbannung auf Patmos die Offenbarung erhielt und niederschrieb.

Zu den Prophezeiungen der Offenbarung. Da behaupten die historisch-kritischen Theologen, die damalige Gemeinde habe geglaubt, das Tier der Offenbarung sei der wiedererstandene Nero, der nun Domitian hieß. Da hätten die Urchristen allerdings an Reinkarnation glauben müssen, was aber nicht der Fall ist. In Wirklichkeit steht das in der Offenbarung Geschriebene noch aus, nichts davon erfüllte sich zur Zeit der ersten Christen.

In der Bibel gibt es sowas wie Mehrdeutigkeit nicht. Selbst als ich noch kein gläubiger Christ war, hätte ich darin etwas anderes gelesen, als später als Gläubiger. Nur gibt es Bibelstellen, die man erst als Gläubiger versteht, weil einem erst dann dafür die Augen geöffnet werden. Man kann diese Stellen als Ungläubiger hundert Mal lesen und wird sie trotzdem nie verstehen.

Klar, wenn man sich einfach nur dafür interessiert, was die damaligen Christen geglaubt haben, wie sie lebten, etc. dann kann man die Bibel auch einfach wie ein Geschichtsbuch lesen. Daß die biblischen Gestalten auf Gemälden des Mittelalters und auch noch danach, die Kleidung der jeweiligen Zeit trugen, ist klar, keiner der Maler war Zeitzeuge, wie sollte er wissen, wie die damalige Kleidung ausgesehen hatte?

Daß vieles in der Wissenschaft später oft widerlegt wird, ist schon klar, aber bei Bibelkritik geht es eben sehr wohl auch um den Glauben. Wenn man Suchenden, immer einredet, die Bibel sei verfälscht, oder man brauche diese und jene Bibelstelle nicht ernst nehmen, die Schriften seien gar nicht vom angegebenen Autor, die Prophezeiungen seien in Wirklichkeit viel später geschriebene Geschichtsbücher, überhaupt sei da so gut wie alles nur Ausschmückung des jeweiligen Autors, wer bitte sollte da noch zum Glauben kommen? Dann ist sowieso alles egal. Genau aus diesem Grund lesen ja so viele, die sich Christen nennen, aber gerade mal einen Taufschein haben, die Bibel gar nicht erst. Ist ja sowieso nur ein Märchenbuch, da lese ich lieber Dan Braun ;).

Natürlich kann man auch den gesamten geschichtlichen Hintergrund studieren, es gibt ja genug Litaratur darüber. Dafür muß man aber nicht Paulus heranziehen und ausgerechnet ihm Judenfeindlichkeit unterstellen. Seinen Hintergrund erfährt man schon allein, wenn man die Apostelgschichte und seine Briefe liest.

Gut, was sagt uns Paulus denn in 1. Thess. 2, 14-16? Nichts anderes als man in den Evangelien nachlesen kann.   Paulus erwähnt da nicht nur die Juden, sondern auch jene Völker, wo es die ersten Heidenchristen Gemeinden gab. Sie wurden von ihren Landsleuten genauso verfolgt, wie die Judenchristen in ihrem Land von den Juden und das ist ja eine Tatsache. Paulus sagt im Grunde genommen nichts anderes, als schon Jesus selbst, dieser Generation des jüdischen Volkes vorwarf. Sie töteten mehrmals ihre eigenen Propheten, dafür gibt es genügend Belege. Letztendlich töteten sie aber auch Jesus, weil sie in ihrer Blindheit und Verstocktheit nicht erkennen wollten, daß er der Messias ist. Mit Judenfeindlichkeit hat diese Aussage des Paulus absolut nichts zu tun.

Anfang der 80er las ich mal das Buch eines deutschen Schriftsteller, der tatsächlich glaubte, er könne damit den Antisemitismus bekämpfen, indem er in seinem Buch behauptete, schließlich hätten ja die Römer Jesus gekreuzigt, die Juden seien völlig unschuldig gewesen. Und dieser Mann behauptete, er habe die Bibel aufmerksam studiert. Natürlich kreuzigten die Römer Jesus, das weiß sowieso jeder, der die Bibel liest, aber die Römer taten nur das, worauf der Sanhedrin so beharrte. Pilatus konnte keine Schuld an Jesus finden, damit die Juden aber endlich Ruhe gaben, dachte er, es müsse doch genügen, Jesus geißeln zu lassen. Schon diese Strafe war grausam genug. Aber nein, der Sanhedrin beharrte weiterhin darauf, diesen Jesus von Nazarth zum Tode zu verurteilen. Pilatus stellte das gesamte Volk vor die Wahl, wen er freigeben solle, Jesus, oder Barabbas und das Volk entschied sich für den Zeloten Barabbas, einen Gewalttäter und gegen Jesus. Immer wieder schrien sie: Kreuzigt ihn.... Es ist ziemlich kurzsichtig, eine derartige Handlungsweise einfach zu entschuldigen und unter den Teppich zu kehren. Dieses damalige Geschlecht war sehr wohl schuldig am Tod seines Königs und Messias. Krank ist nur, daß zu aller Zeit Menschen seitdem allen Juden sämtlicher Generationen die Schuld am Tod Jesu geben und sie als Christusmörder bezeichnen. Nur, solche Aussagen kommen nicht von echten Christen, sondern von Menschen, die sich nur als solche bezeichnen. Das alles dient ja nur als Vorwand, um das jüdische Volk verunglimpfen und hassen zu können. Echte Christen lieben das Jüdische Volk und wissen, daß es eines Tages, bei der Wiederkunft des Herrn gläubig wird.

Über Muhammed will ich jetzt nicht viel sagen, aber er war am Anfang nicht negativ gegen die Juden eingestellt, auch nicht gegen die Christen. Erst als er bei beiden mit seiner neuen Lehre abblitzte, begann er sie als Feinde zu betrachten und das ist, ob das nun manche wahrhaben wollen, oder nicht, bis zum heutigen Tag so. Juden und Christen sind Außenstehende des Abrahamitischen Bundes und können nur gerettet werden, wenn sie zum Islam konvertieren.

Ok, das war es jetzt wieder mal, ich muß jetzt endlich kochen. :)

Liebe Grüße,
Hans
'S RIOGHAL MO DHREAM


 

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