Autor Thema: Interreligiöser Dialog  (Gelesen 303090 mal)

Offline high4all

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #285 am: 29.04.2015 08:05 »
Ach ja, wenn ich den Hans schon mal mit Fragen löchere, dann mache ich das mit Dir doch auch: Wie kam es, dass der Groschen fiel?

Bis dann!

LG, Michael
Lieber Michael,
dann will ich mal:

Meine Eltern haben mit dem Glauben nicht viel am Hut gehabt, ausser einigen traditionellen Dingen. So bin ich erstmals während der Konfirmation mit "Kirchens" in Berührung gekommen, jedoch ohne irgendwelche Auswirkungen im Alltag.

Während des Geologiestudiums (1976-81) in Clausthal bin ich über meine Frau (damals Zimmernachbarin) mit Christen aus der SMD (Studentenmission) in Kontakt gekommen und habe an den regelmässigen Bibelstunden teilgenommen. Auch in der örtlichen methodistischen Gemeinde habe ich mich aufgehalten, zunächst meiner damaligen Freundin (heute auch meine Frau) zuliebe, später aus Interesse am Glauben.

Bin über ca. fünf Jahre ein Mitläufer gewesen, aber im Grunde noch immer fern von Gott. Nach Abschluß der Studiums sind wir (inzwischen hatten wir geheiratet) nach Bad Fallingbostel gezogen. Dort habe ich mich an die Gemeinde im GRZ (Geistliches Rüstzentrum Krelingen) gehalten und die örtliche Gemeinde in B.F. Aber so richtig dazu gehörte ich noch nicht. Zwar äusserlich, aber nicht im Inneren.

Das passierte erst 1985. War im Sommer auf Dienstreise in der Nähe von Wilhelmshaven und da passierte das Folgende:

- "Zufällig" las ich auf einem Plakat von einer Veranstaltungsreihe der Zeltmission in einem Nachbardorf. Da ich längere Zeit eine innere Unruhe mit mir herumtrug, entschloß ich mich, dorthin zu gehen, um vielleicht Antworten zu finden.
- "Zufällig" war in der Pension, in der ich wohnte, eine junge Frau, die ebenfalls auf der Suche war. Irgendwie sind wir ins Gespräch gekommen und sind dann gemeinsam an mehreren Abenden zu den Vorträgen gefahren.
- "Zufällig" bin ich gerade in diesem Quartier gelandet (war zu Ostern), weil jemand anderes abgesagt hatte und ein Zimmer kurzfristig frei war.
- "Zufällig" gab es nach den Vorträgen in dem Privathaus der Christen, auf deren Grundstück das Zelt stand, ein gemütliches Beisammensein bei Tee und Gebäck, in dem die Leute ganz schlicht von ihrem Glauben erzählt haben. Das war das I-Tüpfelchen für mich, es mit Gott zu versuchen.

Das ist übrigens nicht so nebenbei geschehen, es gab einige schlaflose Nächte, bevor ich mich zu demn Schritt entschlossen habe, mein Leben an Gott zu hängen. Schließlich ging es für mich um existentielle Fragen und ich musste erstmal erkennen, wieviel mich von Gott trennt. Habe alle meine Verfehlungen und Übertretungen (soweit sie mir in dem Moment eingefallen sind) auf einen Zettel geschrieben und bin am nächsten Abend zur Seelsorge gegangen. Da habe ich alle diese unschönen Dinge vor Zeugen beim Namen genannt und bei Jesus abgeladen. Den Zettel haben wir als Symbol zerrissen. Nach dem Zuspruch der Vergebung durch den Seelsorger zog ein tiefer Frieden in mein Herz ein, der sich nicht mit Worten beschreiben lässt.

Ich weiß, dass ich Frieden mit Gott gefunden habe und bin seither nicht von Ihm enttäuscht worden. Die Vergangenheit ist beerdigt und hängt mir nicht mehr an.

"Zufällig" habe ich absichtlich in Gänsefüßchen geschrieben, denn für mich waren das keine Zufälle. Sondern von Gott eingefädelte Begebenheiten, um mich zu "erwischen". Gab noch einige andere Kleinigkeiten, die Gott vorbereitet hatte, extra für mich.

LG
Hajo

P.S. Die junge Frau hat auch den Schritt zu Gott gemacht.

Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #286 am: 29.04.2015 09:41 »
Guten Morgen zusammen,

jetzt nur nal kurz:

@ Rock aktiv:
Was bringt Dich nur so auf die Palme? Deine rationale Skepsis kann ich gut verstehen, aber zugleich erscheint sie mir etwas oberflächlich. Du kritisierst die Bibel als "Märchenbuch", weil ihre Aussagen nicht Deinem naturwissenschaftlichen Verständnis entsprechen. Wenn Du Dich dagegen mit liberaler christlicher Theologie beschäftigen würdest - die hier von Hajo und Hans allerdings nicht vertreten wird - wirst Du feststellen, dass die Gegensätze gar nicht so schroff sind, sondern dass es sich um verschiedene Kategorien handelt, die einander ergänzen können.

Märchen sind übrigens Geschichten ohne Bezug zur realen Geschichte und Geographie. Wenn man der Bibel - im naturwissenschaftlichen Sinne - phantastische Inhalte zuspricht, dann handelt es sich eher um Sagen und Legenden mit geschichtlichem und geographischem Hintergrund oder eben um Gleichnisse, Allegorien, Metaphern usw., die als Symbole auf eine Wirklichkeit hinweisen, die sich dem rein rational ausgerichteten Verstand entziehen und trotzdem wahr sind. Das sieht zumindest die liberale Theoligie so.


@ Harry:
Ja, das Problem, das Leiden mit dem Anbsoluten zusammenzubringen, ist nicht neu. Muslime sehen Gott jenseits des Leidens. Christen sehen den mit den Menschen leidenden Gott. Beides hat was für sich in tieferen Dimensionen des Daseins.
Im Buddhismus spielt das Leiden eine ganz zentrale Rolle, aber mit dem Ziel, es zu überwinden. Das absolute Nirvana ist auch wieder frei von Leiden, aber die normale, samsarische Existenzsweise der Menschen ist voller Leiden. Lies mal das hier: http://www.buddhismus-austria.at/Die-Lehre-des-Buddha

@ Hajo:
Danke für Deine Erzählung Deines "zufälligen" Weges zum Glauben. Ja, ich kann Dich gut verstehen. Ich habe auch meine Erfahrungen mit ähnlichen Gruppen bzw. Gemeinden. Manches sprach mich sehr an, anderes überhaupt nicht. Letztlich habe ich mich von ihnen wieder gelöst. Aber dieser befreiende Aspekt, sich dem, den man als absolut glaubt, anzuvertrauen, der ist mir geblieben. Wobei ich aber denke, den Grundstein dafür haben meine Eltern und Geschwister gelegt, indem sie mir Urvertauen vermittelt haben. Ist denn bei Dir nichts all diesen "Zufällen" vorausgegangen?

So, jetzt muss ich was arbeiten. Lasst uns weiter dialogisieren!

LG, Michael   
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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #287 am: 30.04.2015 07:37 »
@ Hajo:
Danke für Deine Erzählung Deines "zufälligen" Weges zum Glauben. Ja, ich kann Dich gut verstehen. Ich habe auch meine Erfahrungen mit ähnlichen Gruppen bzw. Gemeinden. Manches sprach mich sehr an, anderes überhaupt nicht. Letztlich habe ich mich von ihnen wieder gelöst. Aber dieser befreiende Aspekt, sich dem, den man als absolut glaubt, anzuvertrauen, der ist mir geblieben. Wobei ich aber denke, den Grundstein dafür haben meine Eltern und Geschwister gelegt, indem sie mir Urvertauen vermittelt haben. Ist denn bei Dir nichts all diesen "Zufällen" vorausgegangen?

So, jetzt muss ich was arbeiten. Lasst uns weiter dialogisieren!

LG, Michael   
Moin Michael,
natürlich sind den "Zufällen" einige Begebenheiten vorausgegangen, in denen ich im Nachhinein das Wirken Gottes erkenne.

So habe ich ausgerechnet in Clausthal meine Frau kennengelernt. Ist deshalb bemerkenswert, weil der Frauenanteil unter den Studierenden dort besonders niedrig war und ich durch meine Frau persönlichen Zugang zu Christen gefunden habe.

Während meines Dienstes bei der Bundeswehr lag eines Morgens ein Kamerad tot im Bett. In einem Alter (ca. 19 Jahre), in dem man wenig an den Tod denkt. Scheint ja soweit weg zu sein, das End des Lebens. Jedenfalls war ich bei der Abordnung, die zur Beerdigung in ein kleines Dorf im Landkreis Lüchow-Dannenberg gefahren ist.

Möglich, dass da meine Suche nach Antworten über den Sinn des Lebens einen ernsthaften Anstoß bekommen hat.

Während des Studiums habe ich in diversen Bibelstunden viel Kopfwissen über die Bibel gesammelt (was mir jetzt zu Gute kommt), aber ins Herz durchgedrungen ist es erst Jahre später. Als ich mich dazu entschlossen habe, den Evolutionsglauben, den ich als Geologe sozusagen im Blut hatte, über Bord zu werfen und mich auf Jesus einzulassen.

Augustinus hat es etwa so formuliert: "Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir."

Eine heilsame Unruhe, für die ich Gott nur danken kann. Und für die Vielzahl von kleinen Dingen (unmöglich, die alle aufzuzählen), an denen ich erkannt habe, dass Gott mich schon im Visier hatte, als ich noch nichts von ihm wissen wollte.

Ich wünsch noch eine schönen Rock-Tag.
Hajo
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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #288 am: 30.04.2015 09:00 »
@ Hajo:
Danke für Deine Erzählung Deines "zufälligen" Weges zum Glauben. Ja, ich kann Dich gut verstehen. Ich habe auch meine Erfahrungen mit ähnlichen Gruppen bzw. Gemeinden. Manches sprach mich sehr an, anderes überhaupt nicht. Letztlich habe ich mich von ihnen wieder gelöst. Aber dieser befreiende Aspekt, sich dem, den man als absolut glaubt, anzuvertrauen, der ist mir geblieben. Wobei ich aber denke, den Grundstein dafür haben meine Eltern und Geschwister gelegt, indem sie mir Urvertauen vermittelt haben. Ist denn bei Dir nichts all diesen "Zufällen" vorausgegangen?

So, jetzt muss ich was arbeiten. Lasst uns weiter dialogisieren!

LG, Michael    
Moin Michael,
natürlich sind den "Zufällen" einige Begebenheiten vorausgegangen, in denen ich im Nachhinein das Wirken Gottes erkenne.

So habe ich ausgerechnet in Clausthal meine Frau kennengelernt. Ist deshalb bemerkenswert, weil der Frauenanteil unter den Studierenden dort besonders niedrig war und ich durch meine Frau persönlichen Zugang zu Christen gefunden habe.

Während meines Dienstes bei der Bundeswehr lag eines Morgens ein Kamerad tot im Bett. In einem Alter (ca. 19 Jahre), in dem man wenig an den Tod denkt. Scheint ja soweit weg zu sein, das End des Lebens. Jedenfalls war ich bei der Abordnung, die zur Beerdigung in ein kleines Dorf im Landkreis Lüchow-Dannenberg gefahren ist.

Möglich, dass da meine Suche nach Antworten über den Sinn des Lebens einen ernsthaften Anstoß bekommen hat.

Während des Studiums habe ich in diversen Bibelstunden viel Kopfwissen über die Bibel gesammelt (was mir jetzt zu Gute kommt), aber ins Herz durchgedrungen ist es erst Jahre später. Als ich mich dazu entschlossen habe, den Evolutionsglauben, den ich als Geologe sozusagen im Blut hatte, über Bord zu werfen und mich auf Jesus einzulassen.

Augustinus hat es etwa so formuliert: "Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir."

Eine heilsame Unruhe, für die ich Gott nur danken kann. Und für die Vielzahl von kleinen Dingen (unmöglich, die alle aufzuzählen), an denen ich erkannt habe, dass Gott mich schon im Visier hatte, als ich noch nichts von ihm wissen wollte.

Ich wünsch noch eine schönen Rock-Tag.
Hajo

Lieber Hajo,

danke wieder!

Ja, die Erfahrung des Todes anderer Menschen und die Erwartung des eigenen Todes gilt ja als eine der Hauptmotivationen für Religiosität überhaupt. Immerhin gehören Gräber mit Grabbeigaben usw. zu den ältesten religiösen Zeugnissen der Menschheit. Ein christlicher Prediger namens Wilhelm Busch - nicht der Max-und-Moritz-Erfinder, sondern ein Namensvetter - schrieb das auch mal, dass der Tod eines Kameraden im I. Weltkrieg ihn so erschreckte, dass er seine bis dahin leichtsinnige Lebensweise aufgab, sich ein leeres Haus einschloss, in dem - wenn ich mich richtig an die Stelle in seinem Buch "Jesus, unser Schicksal" erinnere - ein Kreuz hing. So nahm sein Weg zu seinem christlichen Glauben seinen Anfang.

Was bei Dir aber auch noch vorausging, war, dass Du in einer christlich geprägten Kultur sozialisiert wurdest, so wie ich auch und die meisten oder alle hier im Forum, wobei ich die in der DDR aufgewachsenen da mit einschließe, da auch 40 Jahre DDR zwar vieles, aber nicht alles an Christlichkeit der Kultur zerstört haben. Währest Du anders sozialisiert ähnlichen existenziellen Fragen ausgesetzt worden, hättest Du eventuell Deinen Weg zum islamischen, buddhistischen oder einem anderen Glauben gefunden. Das ist jetzt natürlich Spekulation: "Was wäre gewesen wenn...?" Aber sicher ist, dass eben andere Menschen in ähnlichen Situationen ihren Weg zu dem Glauben finden, der in ihrer Kultur mainstreamig vorhanden ist, nur dass sie diesen Glauben dann intensiver leben als Menschen ohne diese existenziellen Erfahrungen. Und es gibt auch Menschen, die solche Erlebnisse haben, aber davon nicht so berührt werden. Also gab es noch etwas in Dir, das dich darauf so reagieren ließ, wie Du reagiert hast. Oder?

Was die Evolutionstheorie angehen, so sehe ich da eigentlich gar keinen Widerspruch zur Lehre Jesu, weil er über das Thema doch gar nicht spricht. Es sind einfach zwei ganz verschiedene Kategorien. Natürlich denkst Du dabei weniger an Jesus als an die Schöpfungserzählungen in Genesis und Exodus. Aber auch das muss kein Widerspruch sein, wie die liberale Theologie zeigt. Aber selbst die scholastische Theologie des Mittelalters, Thomas von Aquin zum Beispiel, legte schon Interpretationen vor, nach denen man sogar Parallelen zwischen den biblischen Schöpfungsberichten und der Evolutionstheorie, die es damals ja noch gar nicht gab, erkennen kann. Zum Beispiel die Parallele zwischen dem unschuldigen Zustand im Garten Eden ohne die Kenntis von gut und böse und dem ähnlich unschuldigen Zustand von Tieren. Der Südenfall kann demnach als eigetlicher Akt der Menschwerdung gesehen werden: Der Mensch erhebt sich über den Zustand der Tiere, indem er zwischen gut und böse zu unterscheiden lernt.
Der schon erwähnte Fritjof Capra schreibt von dem evolutionären Schritt lange vor der Menschwerdung vom Einzeller zum Mehrzeller, von der Fortpflanzung durch Zellteilung zur geschlechtlichen Fortpflanzung und meint dazu, dass die Einzeller ja durch ständige Teilung unsterblich seien, die Mehrzeller dagegen sterblich. Gewissermaßen ist so durch Sex der Tod in die Welt gekommen. Das ist wieder eine Parallele zur Sündenfallgeschichte, in der die Erkenntnis nach dem Verspeisen der verbotenen Frucht ja auch als ein Erkennen von Mann und Frau interpretiert wird, worauf nach der Vertreibung aus dem Garten Eden die Sterblichkeit der Menschen eintrat.
Ich finde, das sind alles nachdenkenswerte Parallelen.    

Was mich an dem oben genannten Wilhelm Busch aber dann doch geärgert hat, ist, dass er davon, dass er seinen Glauben gefunden hat, schlussfolgerte, dass jeder andere Glaube falsch sei. Als er eine diesbezüglich ganz schroffe Bemerkung gemacht hat, habe ich das Buch in die Ecke geworfen und nicht mehr weitergelesen. Das mache ich sonst mir Büchern nie, aber habe es tatsächlich schon ein anderes Mal gemacht, auch mit einem christlichen Buch und zwar mit "Der Weg" von Josemaria Escrivá, dem Begründer des Opus dei, als ich las, dass er geschrieben hat, die Laien sollten den Priestern gehorchen. Du siehst, christliche Autoren können mich manchmal verärgern.

Nun, beide Autoren haben jetzt ja nichts mit Dir zu tun.

Den Spruch von Augustinus kenne und liebe ich auch. Ich habe mal in ein Holzbrett den Spruch "Sei still und lausche" eingefräst. Ah ja, ein Foto dieses Bretts findest Du im Netz und zwar ganz am Ende dieser Vortragspräsentation: http://www.unitheum.de/Schmiedel%20-%20Religion%20und%20Religionen.pdf Ich habe auch mal einen Bildband gemacht, in dem ich ähnliche Sprüche gesammelt und mit Fotos versehen habe. (Nicht veröffentlicht, sondern als Geschenk für meine Schwester.)

Auch Dir wünsche ich einen schön verrockten Tag!

LG, Michael


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Offline George_MacGregor

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #289 am: 02.05.2015 18:27 »
Lieber Michael,

jetzt habe ich gerade ein bisschen Zeit, da kann ich dir endlich antworten.

Natürlich kann man nicht alle ZJ über einen Kamm scheren, fest steht aber trotzdem, daß sie der Lehre der WTG folgen müssen. Ich habe auch einige sehr nette ZJ kennen gelernt, sage also sicher nicht, daß sie alle gleich sind.

Es gibt ja auch welche, die es wagen, heimlich andere christliche Literatur zu lesen, weil ihnen irgendwann der Verdacht kommt, daß mit ihrer Lehre etwas nicht stimmen könne. Erwischen lassen dürfen sie sich dabei aber nicht. Im Normalfall werden sie vor die Leitende Körperschaft zitiert und ernstlich ermahnt und man vertraut ihnen nicht mehr wirklich. Aber ich will darüber jetzt keinen ganzen Roman schreiben. Es gibt genug Bücher von ehemaligen ZJ, die erst durch das Lesen und Studieren einer ordentlichen Bibelübersetzung schön langsam zum Glauben fanden.
*****
Wenn du erwartest, daß dem Hören von Reggae Musik etwas vorausgegangen sein muß, kann ich dich leider nur enttäuschen ;).

Ich hatte in der Schule den normalen Religionsunterricht, mehr nicht. Meine Eltern waren katholisch, obwohl meine Mutter in ihrer Kindheit eigentlich evangelisch getauft war. Damals übernahm ein total netter neuer Pfarrer die katholische Pfarre in ihrem Heimatort in Deutschland und nicht nur meine Mutter, auch andere Protestanten konvertierten deshalb zum Katholizismus.

Mein Vater hielt nie viel von der Kirche und da er die Angewohnheiten seiner Mutter und deren Freundinnen kannte, nämlich zuerst in der Kirche fromm zu beten und danach draußen über andere Menschen her zu ziehen, wollte er damit nichts zu tun haben und nannte sie Betschwestern. An die Existenz Gottes glaubte mein Vater aber sehr wohl.

So, wieder zu mir. Als Kind ging ich mit meiner Mutter jeden Sonntag in die Kirche, aber das war halt mehr so eine Pflichtübung, man machte es eben. Eines stand für mich allerdings schon damals fest, man betet nicht zu Maria, oder anderen Heiligen, denn Anbetung verdient allein Gott. Deshalb machte ich da nie mit.

Nach der Schulzeit hatte ich dann völlig andere Interessen, auch wenn ich immer an Gott glaubte. Aber ich machte mir darüber nicht viele Gedanken und dachte, das hebe ich mir für später auf. Das ging so meine ganzen jungen Jahre dahin. Mehr war da nicht, selbst wenn du es dir nicht vorstellen kannst.

Ich hörte alle mögliche Musik und da gab es keine religiösen Texte, außer vielleicht den Song der Hamburger Gruppe Frumpy, How the Gipsy was born, den ich liebte. Allerdings deshalb, weil Frumpy eine ganz großartige Band waren, die Rock mit Klassik verbanden und der Keyboarder ein gelernter Kirchenorganist war, der in die Songs Bach Themen einbaute und auch im Stile Bachs spielte. Aber mit Glaube und Religion hatte das trotzdem wenig zu tun. Meine zweite Lieblingsband waren Curved Air, Briten, die allesamt von der Musikakademie stammten und Avantgarde Rock spielten. Es kamen dann noch Eloy dazu und andere Bands, die eher klassisch angehaucht waren.

Ende der 70er gefielen mir dann die Stooges, also eher sehr rauer minimalistischer Rock. Die Punks bezeichneten Iggy and the Stooges ja gerne als die Urväter des Punk Rock.

Ab 1979 wurde ich auf Herman Brood & His Wild Romance aufmerksam. Er wurde der holländische Rock and Roll König genannt und den Titel verdiente er auch. Als Brood damals so groß raus kam (er hatte auch eine kurze Liaison mit Nina Hagen) wurden plötzlich auch etliche andere holländische Rockbands bekannt, White Honey mit der tollen Sängerin Hanneke van Kappen, die heute in den Niederlanden eine eigene Radio und Fernsehsendung hat. Dann Vitesse, Urban Heroes, Phoney & The Hardcore, nur um einige zu nennen. Lange davor gab es schon Cuby & The Blizzard, bei denen Herman Brood als ganz Junger Piano spielte. In München schaffte ich es, sämtliche Cuby & The Blizzard LPs zu bekommen, die bei uns alle als vergriffen galten und nicht mehr erhältlich waren. Manche Fans boten für so eine LP Höchstpreise.

Auf jeden Fall waren mir die Texte in diesen Songs eher egal, obwohl ich sie mir natürlich anhörte, verstanden habe ich sie ja. Aber religiösen Hintergrund gab es da absolut keinen für mich. Ich lebte einfach mein Leben und aus.

Es war eben wirklich so, daß ich erst anfing, nachzudenken, als ich mir die ersten Reggae Platten besorgt hatte und feststellte, daß es da um völlig andere Inhalte als in der Rockmusik ging. Da in den Texten eben öfter auf biblische Inhalte zurück gegriffen wurde, erwachte ich eben kurze Zeit später aus meinem Alltagstrott und begann, mir Gedanken über mein Leben zu machen. So besorgte ich mir dann eben auch eine King James Bibel, da diese meistens in den Reggae Texten verwendet wurde. Erst später besorgte ich mir dann eine deutsche Übersetzung. Für mich stand jedenfalls bald fest, daß der Glaube der Rastafarians voller Ungereimtheiten war. Aber darüber habe ich ja schon geschrieben, also will ich mich nicht wiederholen.

Die Bezeichnung Reggae stammt übrigens nicht von den Rastafarians, sondern von jamaikanischen Christen. Sie bedeutet für den König und für Christen ist Jesus Christus der König, ganz sicher aber nicht Haile Selassie. Es gab einen Jamaikaner, Yabby You, der in seiner Jugend Rasta war und dann aber den Glauben an Jesus Christus fand. Von den Rastas bekam er den eigentlich spöttisch abwertend gemeinten Spitznamen Jesus Dread. Yabby You aber fühlte sich absolut nicht verspottet, sondern trug diesen Spitznamen sein Leben lang mit Stolz. In seinen Songtexten geht es prinzipiell immer nur um biblische Themen und besonders um Jesus. Vieles davon fand ich erst Jahre später heraus. Für mich waren am Anfang alle jamaikanischen Reggae Interpreten Rastafarians.

Übrigens sah ich mal vor ein paar Jahren auf YouTube ein Video, wo ein gläubiger US Pastor mit einem Rastafarian zu diskutieren versucht. Ich schreibe absichtlich versucht, denn das war kaum möglich. Der Rasta (sind ja angeblich alle so friedlich) war voller Hass und brüllte den Pastor die ganze Zeit nur zornig an, er war durch und durch aggressiv. Der Mann wäre doch was für den Interreligiösen Dialog ;). Glaub mir, der Dialog würde da schnell untergehen und es wäre nichtmal eine Diskussion möglich.

Also das Wort Irrlehre mußte ich nicht erst kennen lernen, indem ich über den Glauben der Rastafarians las. Da war sonst nichts. Ich hatte ja bis zu dem Zeitpunkt weder die Bibel gelesen, noch mir weitere Gedanken über Gott und Glauben gemacht. Es ist Gott, der einen zum richtigen Zeitpunkt anrührt, von da an beginnt man eben nachzudenken.
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Wie man die Bibel als Christ in der richtigen Weise lesen und studieren soll? Unter Gebet, man bittet Gott durch seinen Heiligen Geist um Führung. Vieles, was man am Anfang nicht versteht, wird einem erst später klar. Den Zeitpunkt, wann man bestimmte Bibelstellen versteht, bestimmt Gott. Das Problem der Menschen, in diesem Fall gläubiger Christen ist jenes, sie können sich, indem sie sich nicht immer führen lassen, auch mal etwas falsch verstehen. Wenn Daniel gesagt wird, daß eine bestimmte Prophezeiung für die Zeit des Endes bestimmt ist, erst dann werden die Verständigen sie richtig deuten, dann ist es zwecklos, stur etwas hinein zu lesen, wenn die Zeit noch nicht gekommen ist, denn daraus wird dann schnell Zeitungsexegese.

Es kommt darauf an, was in der Bibel man studiert, dann ist es sehr wohl heilsrelevant. Wenn man eben zB. bestimmte Prophezeiungen etc. noch nicht versteht, ist das kein Hindernis für den Glaubensweg. Wenn man aber den Worten Jesus und später der Apostel, nicht glaubt, dann sehr wohl, denn davon wird abhängen, wo man die Ewigkeit verbringt.
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Ich kenne die Bücher von Allgeier und anderer Nostradamus Ausleger. Bestimmte Verse wurden zu allen Zeiten anders ausgelegt und dann als erfüllt betrachtet, wenn sich ein bestimmtes Ereignis zugetragen hatte. Nostradamus war Hellseher der in Trance seine Verse niederschrieb. Hellseherei ist okkult und Juden und Christen strengstens untersagt. Es kann schon mal vorkommen, daß bestimmte Prophezeiungen eines Wahrsagers oder Hellsehers sogar in Erfüllung gehen, aber wer die Bibel liest, weiß, warum.

Du siehst ja, Allgeier korrigierte bestimmte Stellen im Lauf der Jahre immer wieder, damit sie diesmal ins Konzept passen. Sowas wirst du in der Bibel nicht finden. Manche christliche Autoren machen das allerdings bei ihren Büchern ebenfalls, da geht es aber weniger um Prophezeiungen.
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Ich unterscheide sehr wohl zwischen Lüge und Irrtum. Wenn ich wissentlich einem Menschen sage, klar, geh du nur deinen Weg, mach es so, wie du glaubst, alle Wege führen zu Gott, dann ist das kein Irrtum meinerseits, sondern eben eine glatte Lüge.
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Stimmt, außer Jesus Jüngern gibt es dann keine Augenzeugen, nur frage ich mich, warum man deren Zeugnis so vehement in Frage stellt? Da kann man schon wieder auf Napoleon verweisen: Die Menschen sind bereit, alles zu glauben, so lange es nicht in der Bibel steht. Wenn es keine außerbiblischen Zeugen gibt, die Jesus persönlich trafen, na ganz einfach, dann ist er eine Erfindung.
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Was die Auferstehung betrifft: Natürlich stimme ich als Christ da mit der Lehrmeinung der Juden und sogar der Moslems überein.
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Keine Sorge, du verhörst mich nicht einseitig, für mich als Christ ist es ja sogar Pflicht, über meinen Glauben Auskunft zu geben, damit erfülle ich den Auftrag meines Herrn Jesus Christus. Ich sehe hingegen keinen Auftrag, als Evangelist in der Welt herum zu reisen, dafür hat Gott schon andere Gläubige bestimmt. Nicht jeder Christ ist zugleich Evangelist, das gab es schon in der Urgemeinde nicht. Jeder hat seine eigene Aufgabe.

Dazu ein kleines Beispiel. In der evangelikalen Gemeinde, die ich damals besuchte, gab es einen jungen Mann, der dort seit drei Jahren hin ging und trotzdem alles, was er dort in Predigten der Ältesten hörte, anzweifelte. Was ihn besonders nervte, man nötigte ihn ständig, sich so schnell wie möglich zu bekehren, morgen könne es bereits zu spät sein. Ich freundete mich mit Wolfgang an, als ich erfuhr, daß er nur eine Gasse von mir entfernt wohnte. Er lud mich zum Essen ein und von da an besuchte ich ihn öfter. Nach einigen Besuchen sagte er dann zu mir: Siehst du Hans, so, wie du mir das alles erklärst, ist es für mich plötzlich ganz klar und du machst es nicht mit Drängen, sondern erklärst mir alles richtig. Wenige Wochen später bekehrte er sich. Gott bestimmt den Zeitpunkt der Bekehrung, nicht die Jünger. Man kann niemand zwingen, sich schnell mal zu bekehren. Es gibt auch welche, denen ich vom Evangelium erzählte, die sich erst Jahre später bekehrten und die erinnerten sich dann plötzlich an mich. Wolfgang ist heute übrigens selbst Ältester in der Gemeinde.

Naja, lieber Michael, du kannst mir ja einfach erzählen, was und wieso du etwas glaubst, was deine Überzeugungen sind. Ich werde dich sicher auch nicht verhören ;).

@rock aktiv:

Also was ich da so von dir bis jetzt lese, kann ich nur feststellen, daß du einfach fast Wort für Wort abschreibst, was diverse atheistische Seiten im Internet widergeben. Mit einem ernsthaften Hinterfragen hat das wenig zu tun.

Glaub mir, echte Christen sind keine ungebildeten Dummköpfe, die einfach etwas glauben. Du hingegen plapperst ja einfach nur nach, was dir diese sogenannten Freidenker auf ihren Seiten vorgeben. Da werden Bibelverse als angeblicher Beweis für nicht erfüllte Prophezeiungen herangezogen, obwohl es da um Prophezeiungen für das Ende der Zeit geht, die sich natürlich noch nicht erfüllt haben können. Für die Freidenker ist das aber ein Beweis, daß die Bibel irrt. Ich kenne diese Seite und auch etliche andere. Es gab auch mal eine, wo der Autor, ein Wiener Uni Professor, alles widerlegen wollte, was die Bibel sagt. Dabei war der gute Mann ja nichtmal fähig, die richtigen Bibelstellen als Beweis anzuführen. Er irrte sich ständig, denn jene Bibelstellen, die er angab, hatten ein völlig anderes Thema. Das wäre ungefähr so, als wenn ein Deutschprofessor plötzlich Mathematik unterrichten würde, um damit zu beweisen, daß Deutsch keine Sprache sei, oder was auch immer.

So, das war für heute aber wirklich genug, ich habe ja auch noch andere Dinge zu erledigen ;).

Liebe Grüße,

Hans

PS. ich schrieb damals betreffs Napoleon aus Versehen Hajo, ich meinte natürlich Michael.

'S RIOGHAL MO DHREAM

androgyn

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #290 am: 02.05.2015 20:00 »
Wenn man aber den Worten Jesus und später der Apostel, nicht glaubt, dann sehr wohl, denn davon wird abhängen, wo man die Ewigkeit verbringt.
******
Jetzt erklärt doch endlich mal euren Unfug, welche Religion nun recht hat. Angeblich gibt es nur einen Gott. Hat euer Gott eigentlich einen Namen? Die Buddhisten glauben an eine Wiedergeburt. Die Christen an das ewige Leben. Die Moslems an Allah und 17 Jungfrauen. Die Daoisten haben tausende Götter, die Griechen auch mehrere. Bei den Daoisten kann  jeder zur Gottheit aufsteigen. Wer hat nun recht? Was ist, wenn die Christen wiedergeboren werden und es kein Paradies gibt. Oder gar nichts von alle dem? Und vorher sagtest du ,es gibt keinen Unterschied zu Himmel und Hölle, alles beides wäre das Totenreich. Dann ist es auch egal, wo man abhängt.


@rock aktiv:
Glaub mir, echte Christen sind keine ungebildeten Dummköpfe, die einfach etwas glauben.
Das hört sich aber anders an.

Du hingegen plapperst ja einfach nur nach, was dir diese sogenannten Freidenker auf ihren Seiten vorgeben.
Und du plapperst nach, was ein Geschichtlschreiber in sein Märchenbuch geschrieben hat.

Da werden Bibelverse als angeblicher Beweis für nicht erfüllte Prophezeiungen herangezogen, obwohl es da um Prophezeiungen für das Ende der Zeit geht, die sich natürlich noch nicht erfüllt haben können.
Die sollten sich laut Bibel schon vor 2000 Jahren ereignen. Und komischerweise wird im Neuen Testament plötzlich etwas anderes dahingekritzelt.

Für die Freidenker ist das aber ein Beweis, daß die Bibel irrt.
Lieber denke ich frei, als fanatisch einem unwissenschaftlichen Buch irgendwelche Hirngespinste zu glauben, Jesus heilte die Menschen mit der Hand und der Blinde konnte wieder sehen. Warum ist Jesus nicht Arzt geworden und hilft allen Kranken? -_-
Das ist der gleiche Unsinn, wie Von Deniken behauptet, die Außerirdischen kommen nicht mehr auf die Erde, weil sie keinen Grund haben. Und Jesus erscheint nicht mehr auf der Erde, weil es natürlich keinen Grund mehr für die Christen gibt. So kann man sich Existenz eines heiligen Geistes auch zurecht rücken.
Wobei die Chance, dass es irgendwo noch außerirdisches Leben gibt, größer ist, als die Existenz von einem Gott.

Ich kenne diese Seite und auch etliche andere.
Du kennst natürlich auch deine Chefenseiten. Denen du aber alles glaubst. Auch wenn geschrieben steht, dass Elefanten klettern können.

Das wäre ungefähr so, als wenn ein Deutschprofessor plötzlich Mathematik unterrichten würde, um damit zu beweisen, daß Deutsch keine Sprache sei, oder was auch immer.
Eher um zu beweisen, dass Mathematik eine formale Sprache ist. So wird ein Schuh daraus.

Offline George_MacGregor

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #291 am: 02.05.2015 22:07 »
Hallo rock aktiv,

ich habe schon genug erklärt und du hast es ignoriert, bzw. durch den Dreck gezogen und verhöhnt, oder aber verdreht und zugleich scheinst du absolut nichts wirklich zu verstehen.

Was nützt es, wenn ich mich wiederhole, du dann aber mir das Wort im Mund umdrehst. Entweder du kannst nicht lesen, bzw. mangelhaft, oder du übersiehst, oder verdrehst absichtlich alle möglichen Sätze, wie es dir gerade in den Kram passt. Jedenfalls hast du kein wirkliches Interesse, sondern schreibst hier wirklich nur, damit du streiten kannst.

Wegen den Religionen mußt du schon die jeweiligen Gläubigen dieser Glaubensrichtungen fragen, nicht mich. Mein Glaube ist jedenfalls kein Unfug.

Unser Gott hat einen Namen, aber wenn du diesen wissen willst, dann lies selber die Bibel, statt deine Freidenkerseiten.

Da haben wir schon den nächsten Unsinn. Wo sage ich, daß es keinen Unterschied zu Himmel und Hölle gäbe? Die Stelle zeig mir mal, da bekomme ich ja gleich einen Lachkrampf. An keiner Stelle behaupte ich, daß der Himmel das Totenreich sei. Ich habe erklärt, daß das Totenreich in jenen Teil mit den unerlösten Toten und in das Paradies unterteilt ist, wo die gläubigen Toten ruhen. Vom Himmel ist da an keiner Stelle die Rede, das Paradies ist nicht der Himmel.

Weißt du was? Halte mich gerne für einen Dummkopf, das ist mir ziemlich egal. Der Tag wird kommen, da wirst du dann sehen, wer von uns der Dummkopf ist ;). Paulus hatte schon recht, als er schrieb: Indem sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden. ;)

Irrtum, als Christ plappert man nicht nach, man studiert die Bibel, man liest sie nicht nur, schon gar nicht wie ein Märchenbuch. Das machen nur Menschen wie du, die voller Vorurteile sind und die Wahrheit hassen. Im Übrigen wurde die Bibel nicht nur von einem geschrieben.

Und wo hast du diesen Unsinn her, daß sich diese Prophezeiungen schon vor 2000 Jahren hätten erfüllen sollen? Von deiner Freidenkerseite und streite es bloß nicht ab. Nicht eine einzige der von ihnen angegebenen Prophezeiungen sollte sich schon damals erfüllen, weil dafür der Zeitpunkt noch gar nicht gekommen war. Das Problem ist nur, daß du ja nicht bereit bist, die Bibel ernsthaft zu lesen, deshalb wirst du auch nie erfahren, wieso die angegebenen Prophezeiungen sich noch nicht erfüllt haben können.

Im Neuen Testament wird nicht plötzlich etwas anderes geschrieben, das zeige mir doch mal ;). Ach ja, die Freidenker haben ja die Beweise, das vergesse ich immer wieder.

Sorry, aber ich bin kein Fanatiker, auch wenn du in mir einen solchen siehst. Die Fanatiker mußt du wo anders suchen, allerdings könnte das dann für dich lebensgefährlich werden. Naja, auch kein Problem, bevor sie dir den Kopf abschneiden, würdest du eben schnell zu ihrem Glauben konvertieren. Genau das wird nämlich in der Zukunft geschehen. Aber das sind ja alles nur Ammenmärchen, klar, auf dieser Welt geht es ja so super und friedlich zu und alle Menschen vertragen sich.

Wozu sollte Jesus Arzt werden? Wie naiv bist du eigentlich, daß du derart kindische Fragen stellst?

Ja, vergleiche die Bibel nur mit Von Däniken, warum nicht auch gleich noch Jan Udo Holey aka Jan van Helsing hinzu ziehen? Der glaubt ähnlichen Schwachsinn wie von Däniken. Als Außerirdische kann man jene Wesen, an die von Däniken und van Helsing glauben, gerne bezeichnen, das sind sie ja auch, aber keine Wesen von fremden Planeten.

Na klar, die Existenz Gottes leugnen, aber in Betracht ziehen, daß es ja vielleicht doch irgendwo außerirdisches Leben gebe ;).

Was soll dieser Quatsch? Klar, ich kenne genug christliche Seiten im Net, aber ausschlaggebend ist für mich nur, was die Bibel sagt und da wird nicht behauptet, daß Elefanten klettern können.

Na toll, jetzt hast du wieder was ganz besonders Kluges geschrieben, Mathematik ist eine formale Sprache. Gut beobachtet, nur waren Mathematik und Deutsch nur zwei Beispiele, Hausnummern, wenn du so willst. Da wird kein Schuh draus, den macht dann der Schuster ;).

Ok, viel Spaß beim schlampig Überfliegen von dem was ich geschrieben habe und natürlich beim Lästern. Niemand zwingt dich, das zu glauben, was ich, oder einer der anderen Christen hier schreibt, du kannst glauben was du willst, nur frage ich mich, was du dann in diesem Thread überhaupt machst.

LG Hans

'S RIOGHAL MO DHREAM

androgyn

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #292 am: 03.05.2015 01:27 »
Wegen den Religionen mußt du schon die jeweiligen Gläubigen dieser Glaubensrichtungen fragen, nicht mich. Mein Glaube ist jedenfalls kein Unfug.
Doch das wäre es, sobald eine Religion ihre als die einzige Wahrheit auffasst.

Unser Gott hat einen Namen, aber wenn du diesen wissen willst, dann lies selber die Bibel, statt deine Freidenkerseiten.
Freidenken. Unabhängig denken. Das,was du nicht kannst, weil du dein bescheuertes Büchlein brauchst.

Da haben wir schon den nächsten Unsinn. Wo sage ich, daß es keinen Unterschied zu Himmel und Hölle gäbe? Die Stelle zeig mir mal, da bekomme ich ja gleich einen Lachkrampf.
Dann lach mal ruhig
Zitat
Auch die Gläubigen sind nach dem Tod im Totenreich und ruhen. Aber es ist das, was Jesus eben Abrahams Schoß, oder auch Paradies nennt. Das Paradies hat übrigens nichts mit dem Garten Eden zu tun, wie manche glauben, dieser wird niemals so genannt.
Also hocken perse erstmal alle in der Hölle. Da kann ich ja beruhigt mit dem Teufel um den Suppenkessel hüpfen. Ich bin mir aber sicher, das einzige wo die Toten ruhen, ist in der Urne oder in der Eichenkiste.

Vom Himmel ist da an keiner Stelle die Rede, das Paradies ist nicht der Himmel.
Also doch kein Unterschied zur Hölle. Da dürften aber sehr wenige in Himmel kommen. Es gibt mehr Athisten. als Gläubige.

Weißt du was? Halte mich gerne für einen Dummkopf, das ist mir ziemlich egal. Der Tag wird kommen, da wirst du dann sehen, wer von uns der Dummkopf ist ;). Paulus hatte schon recht, als er schrieb: Indem sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden. ;)
Und wie wirst du schauen, wenn doch alles anders ist? Paulus hier Paulus da. Wahrscheinlich war das auch nur ein Hochstapler.

Irrtum, als Christ plappert man nicht nach, man studiert die Bibel, man liest sie nicht nur, schon gar nicht wie ein Märchenbuch. Das machen nur Menschen wie du, die voller Vorurteile sind und die Wahrheit hassen. Im Übrigen wurde die Bibel nicht nur von einem geschrieben.
witzig, wenn das die Wahrheit sein soll, muss man die auch schon handfest beweisen und nicht mit irgendwelchen esoterische Kram daher kommen.

Und wo hast du diesen Unsinn her, daß sich diese Prophezeiungen schon vor 2000 Jahren hätten erfüllen sollen?
Ich dachte du hast die Bibel gelesen? Die Erde sollte schon 100 mal untergehen. Nix ist passiert und wird es auch nicht. Und falls doch, ist es durch Menschenhand gemacht und nicht durch eine bescheuerte göttliche Fügung.

Nicht eine einzige der von ihnen angegebenen Prophezeiungen sollte sich schon damals erfüllen, weil dafür der Zeitpunkt noch gar nicht gekommen war.
So kann man Prophezeiungen ach vor sich her schieben, indem man permanent behauptet, die Zeit ist noch nicht gekommen. Das wird dann nach 10.000 Jahren auch noch behauptet, wenn nichts eintrifft. DA müssen dann halt Südfrüchte herhalten.

Das Problem ist nur, daß du ja nicht bereit bist, die Bibel ernsthaft zu lesen, deshalb wirst du auch nie erfahren, wieso die angegebenen Prophezeiungen sich noch nicht erfüllt haben können.
Warum soll ich eines der größten Lügen der Menschheit lesen?

Im Neuen Testament wird nicht plötzlich etwas anderes geschrieben, das zeige mir doch mal ;). Ach ja, die Freidenker haben ja die Beweise, das vergesse ich immer wieder.
Zumindest stichfestere, als von einem heiligen Geist zu schwafeln.

Sorry, aber ich bin kein Fanatiker, auch wenn du in mir einen solchen siehst. Die Fanatiker mußt du wo anders suchen, allerdings könnte das dann für dich lebensgefährlich werden.
Ja, Ich sage nur Hexenverbrennung, Kreuzfeldzüge usw.

Naja, auch kein Problem, bevor sie dir den Kopf abschneiden, würdest du eben schnell zu ihrem Glauben konvertieren. Genau das wird nämlich in der Zukunft geschehen.
pff..hahaha. weil Du das sagst, oder dein "schlaues" Büchlein? Ich zu keinem Glauben konvertieren. Weil es Glauben ist und nicht Wissen. Das sagt bereits schon das Wort Glaube.

Aber das sind ja alles nur Ammenmärchen, klar, auf dieser Welt geht es ja so super und friedlich zu und alle Menschen vertragen sich.
Auf der Welt gibt es wegen den Religion Kriege. Weil jeder meint, die Weisheit mit der Schaufel gefressen zu haben. Würde man komplett jede Religion abschaffen, gäbe es keine bzw. weniger Konflikte und Kriege mehr.
Schon alleine diese ganzen Moralapostel führen zu Konflikten.


Ja, vergleiche die Bibel nur mit Von Däniken, warum nicht auch gleich noch Jan Udo Holey aka Jan van Helsing hinzu ziehen?
Die würden auch zu Jesus und deinem Paulus gut passen.

Na klar, die Existenz Gottes leugnen, aber in Betracht ziehen, daß es ja vielleicht doch irgendwo außerirdisches Leben gebe ;).
Schon mal etwas von einer Ursuppe gehört? Gott schuf nicht den Menschen, weil es keinen Chefen gibt.
Das ganze ist aus einer zufälligen Konstellation entstanden. Genauso kann es anderes Leben in entfernten Galaxien geben. Nur mal zum Nachdenken. Wenn Adam und Eva die ersten Menschen waren, müssten wir alle aus Inzucht entstanden sein. Logisch wa? Das erklärt wahrscheinlich auch die noch ganzen auftretenden Gendefekte beim Mensch. Angenommen Adam und Eva bekamen einen Sohn. Wie gehts weiter? Der Sohn müsste sich mit Eva paaren. War es ein Mädchen, so muss sie sich mit Adam paaren. Oder ein anderer Fall Brüder und Schwestern. Bleibt trotzdem Inzucht. Hier zeigt deutlich, wie verschroben deine Bibeltexte sind.


Was soll dieser Quatsch? Klar, ich kenne genug christliche Seiten im Net, aber ausschlaggebend ist für mich nur, was die Bibel sagt und da wird nicht behauptet, daß Elefanten klettern können.
Jaja, ist fast wie, ich mache nur das was Mama sagt, und überlasse das Denken den anderen.

Na toll, jetzt hast du wieder was ganz besonders Kluges geschrieben, Mathematik ist eine formale Sprache. Gut beobachtet, nur waren Mathematik und Deutsch nur zwei Beispiele, Hausnummern, wenn du so willst.
ziemlich bekloppte Hausnummern.Wen wunderts, solche Hausnummern stehen aber auch in deinem Büchl.

Niemand zwingt dich, das zu glauben, was ich, oder einer der anderen Christen hier schreibt, du kannst glauben was du willst
Glauben tue ich schon mal gar nicht, weil es das Gegenteil von Wissen ist.
Ich kann auch an etwas glauben, ohne zu wissen ob es stimmt oder nicht. Und genau das ist die Bibel. Ein Irrglaube.

Offline Asterix

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #293 am: 03.05.2015 02:01 »
Mensch, rock aktiv, Dein letzter Beitrag trieft richtig voller Arroganz. Man muss nicht an alles glauben, was in der Bibel steht, man sollte durchaus seinen Verstand benutzen...aber wenn Du darüber schon ein Urteil zu fällen wagst ("verschroben" etc.), solltest Du Dich wenigstens mit der Sache beschäftigen, sprich die Bibel lesen.
Gruß, Asterix
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Offline high4all

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Ein gläubiger Mensch
« Antwort #294 am: 03.05.2015 08:25 »
Schon mal etwas von einer Ursuppe gehört? Gott schuf nicht den Menschen, weil es keinen Chefen gibt.
Das ganze ist aus einer zufälligen Konstellation entstanden. Genauso kann es anderes Leben in entfernten Galaxien geben. Nur mal zum Nachdenken. Wenn Adam und Eva die ersten Menschen waren, müssten wir alle aus Inzucht entstanden sein. Logisch wa? Das erklärt wahrscheinlich auch die noch ganzen auftretenden Gendefekte beim Mensch. Angenommen Adam und Eva bekamen einen Sohn. Wie gehts weiter? Der Sohn müsste sich mit Eva paaren. War es ein Mädchen, so muss sie sich mit Adam paaren. Oder ein anderer Fall Brüder und Schwestern. Bleibt trotzdem Inzucht. Hier zeigt deutlich, wie verschroben deine Bibeltexte sind.
Lieber rock aktiv,
ich freue mich dass Du so ein gläubiger Mensch bist. Warum Du ein gläubiger Mensch bist, fragst Du? Nun, das kann ich Dir erläutern:

Glaube ist laut Bibel, Hebräer 11, 1:

"Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht."

Ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht beziehe ich in Deinem Fall auf die Ursuppe. Die hast Du nicht gesehen, und doch glaubst Du an sie. Auch für die Evolution hast Du keine Beweise und glaubst an sie. Ja, es gibt sogar Leute, die der Evolution göttliche Fähigkeiten zuschreiben, indem sie formulieren: "Die Evolution schuf.." oder "Die Evolotion ließ.... entstehen" (gerade so in der Zeitung gelesen). Die Evolution als Wesen sozusagen. Das hat nichts mit Wissen aber jede Menge mit Glauben zu tun.

Worauf Du im Bezug auf die Ursuppe oder Evolution hoffst, weiß ich nicht. Vielleicht, dass durch´s Umrühren (wer rührt eigentlich?) irgendwie ein Homo superior oder so entsteht. Wäre aber nicht so toll, denn der würde uns als Ungeziefer erstmal plattmachen. "Survival of the fittest" in Reinkultur.

Es bleibt Dir völlig unbenommen, weiter gegen die Bibel vom Leder zu ziehen. Die Freiheit hast Du. Nur wundere Dich nicht, wenn Du früher oder später die Konsequenzen tragen musst. Die Ausrede: "Das habe ich nicht gewußt" hast Du nämlich nicht mehr, seitdem Du die Beiträge in diesem Thread gelesen hast.

Mache doch mal den Versuch zur Ursuppe und zerlege einen Computer in seine Einzelteile (so richtig zerlegen, Hardware und Software) und wirf das Zeug in eine große Wanne. Die rührst Du dann solange um, bis von selbst (!) ein funktionsfähiger Computer in Programmen entsteht, am Anfang vielleicht ein C64, später (wenn Du lange genug rührst) eine modernerer Computer.

Es wundert mich, dass ein so schöpferisches Wesen wie der Mensch an die Entwicklung der Natur durch den Zufall glauben kann. Wenn schon eine so simple Sache, wie ein Computerpogramm durch den Input externer Information (Softwareentwickler) entsteht.

Und da soll der ganze Kosmos, der viel komplexer ist, durch eine zufällige Entwicklung entstanden sein?

Man muss schon einen großen Glauben haben, um das zu glauben. Denn Beweise habe ich noch nicht gesehen.

Tut mir nicht leid, Deine Ursuppe versalzen zu haben.

Es grüßt der ungläubige Evolutions-Atheist
H4A.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #295 am: 03.05.2015 09:44 »
Hallo zusammen,

achtet doch mal bitte mehr auf die Regeln für den interreligiösen Dialog, die ich vorgeschlagen habe:


[...] einmal ein paar meines Erachtens sehr gute Regeln für den interreligiösen Dialog abgetippt:

Daniela Köppler. Die „Internationale Studierenden-Tagung zum Dialog von Juden, Christen und Muslimen in Europa (JCM) und die „Internationale Jüdisch-Christliche Bibelwoche“ (JCB) – Zwei Dialogprojekte für Wahrheitssuchende. In: Udi Tworuschka u.a., Handbuch der Religionen in Deutschland (HdR), München 2008-2015 (Olzog), II, 4.2.1.11., S. 11:

Dialogregeln des JCM und der JCB:

„- Die Begegnung und das Gespräch finden auf einer möglichst gleichen persönlichen (rationalen, empathischen und spirituellen) Ebene statt.
- Es besteht die Bereitschaft zum persönlichen und 'religiösen' Wachstum durch ein Lernen von- und miteinander.
- Es gibt keine Missionierungsabsichten unter den Gesprächspartnern und –partnerinnen.
- Es besteht eine Haltung von aufrichtiger Ehrfurcht bzw. von Respekt vor den religiösen Überzeugungen der Andersgläubigen, die z.B. die Teilnahme an den Gottesdiensten der jeweils anderen Religion miteinschließt.
- Es wird Selbstkritik geübt hinsichtlich der eigenen religiösen Tradition(en) und der im Namen der eigenen Religion geschehenen Unrechtsgeschichte(n), sowie im Hinblick auf das persönliche Gesprächsverhalten.
- Es wird die Bereitschaft trainiert, möglichst unvoreingenommen, vorurteilsfrei und aufmerksam auf die Bedürfnisse und das Selbstverständnis der Andersgläubigen zu hören, sowie das Aushalten von Uneindeutigkeiten und Unsicherheiten geübt.
- Es wird ein offener und aufrechter Gesprächsstil zur notwendigen Entwicklung von Vertrauen, Empathie und menschlicher Verbundenheit gepflegt,
und schließlich
- wird dem interreligiösen Dialog Raum gegeben und ein offener Umgang mit intrareligiösen Problemen im interreligiösen Dialog gesucht.“


Reinhard Kirste. Religionsübergreifende und religionsökumenische Bemühungen. In: HdR II. 4.2.2,, S. 2f.:

Guidelines des Ökumenischen Rats der Kirchen/World Council of Churches  (ÖRG/WCC):

„- Die Dialogpartner sollen die Freiheit haben, ihren jeweiligen Glauben unter den für sie wichtigen Bedingungen und Voraussetzungen zu umschreiben und zu definieren. Diese Definition darf vom Dialogpartner nicht ignoriert werden.
- Aufklärungsbemühungen in der eigenen Gemeinschaft über die anderen Religionen ist die notwendige Konsequenz.
- Der Alltag ist das Kriterium für das Gelingen des Dialogs. Wo gemeinsam etwas getan wird, kommt der Dialog voran.
- Wegen der eigenen ideologischen und kulturellen Bindungen ist eine Revision des jeweiligen religiösen Verhaltens notwendig um im Sinne der Bergpredigt der Gerechtigkeit, der Befreiung von Unterdrückung und Armut und dem Frieden zu dienen.
- Als Christen, die nicht von der Welt abgehoben sind, haben sie in ihrem Denken und Handeln multikulturelle und multireligiöse Kontexte bewusst in Rechnung zu stellen, weil sie unter dem Zeichen der Gottesherrschaft Kinder der einen Welt sind.
- Wenn die Inkulturation des Christentums in die verschiedenen Lebenswelten und geografischen Regionen genügend bedacht wird, kann man überlegen, wie weit gemeinsame Feiern, Gottesdienste, Meditationen und Gebete möglich sind und sich damit logischerweise aus den bisherigen Dialogbemühungen weiter entwickeln.
- Christen und Kirchen sollten die verschiedenen Dialogangebote und Möglichkeiten entdecken und im Kontakt mit anderen Organisationen zusammen an Begegnungen interreligiöser Art nicht nur teilnehmen, sondern diese ausweiten.“

[...]


LG, Michael

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Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #296 am: 03.05.2015 09:55 »
Ich habe gerade ein Zitat von Goethe gelesen:

"Eigentlich lernen wir nur aus Büchern, die wir nicht beurteilen können. Die Autoren der Bücher, die wir beurteilen können, müssten von uns lernen."

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Offline DesigualHarry

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #297 am: 03.05.2015 10:09 »
Hallo!

Ich finde den letzten Beitrag von Rock Aktiv, ausnahmslos richtig gut... Nicht in Bezug was nun die richtige Meinung ist, sondern dass es mir genau zeigt dass es zu jeder Meinung auch immer eine Gegenmeinung geben wird. Und das es keine Absolute Meinung geben kann. Es wird hier auf Erden wohl immer die Dualität geben, weil man nur so Erfahren kann. Wenn nur Gutes da ist und nichts Böses wie will man dann erkennen was überhaupt gut und schlecht ist? Wenn es nur Leid gibt, fangen die Menschen irgendwann an zu Glauben dass es in Ordnung ist zu Leiden. Erfahrung ist aber immer auch Individuell. Wenn wir alle in den Himmel kommen, und man die Leute dann fragt wie sie ihn denn nun finden, besteht die Möglichkeit dass ihn jeder einzelne anders sehen kann. Es gibt also nicht Den einen Himmel.

androgyn

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Re: Ein gläubiger Mensch
« Antwort #298 am: 03.05.2015 11:10 »
Ja, es gibt sogar Leute, die der Evolution göttliche Fähigkeiten zuschreiben, indem sie formulieren: "Die Evolution schuf.." oder "Die Evolotion ließ.... entstehen"
Evolution ist kein Wesen, sonderrn in diesem Sinne ein Vorgang, der etwas (neues) entstehen lässt. Genauso, wenn in 100 Jahren Männer wieder Röcke tragen, ist das Evolution. Oder wenn beispielsweise alle Männer aussterben, ist nicht gesagt, dass die Menschheit deswegen ausstirbt - wie es bereits weibliche Wüstenrennechsen bewiesen haben - und sich selber befruchten können.

Worauf Du im Bezug auf die Ursuppe oder Evolution hoffst, weiß ich nicht. Vielleicht, dass durch´s Umrühren (wer rührt eigentlich?) irgendwie ein Homo superior oder so entsteht. Wäre aber nicht so toll, denn der würde uns als Ungeziefer erstmal plattmachen. "Survival of the fittest" in Reinkultur.
Die Ursuppe war kein Konstrukt, wie du dir vielleicht deine Hühnchensuppe im Kochtopf vorstellst.
Und dann vermischt du die darwinsche Evolutionstheorie. Jaja, du wirst jetzt wieder kommen, ist nur eine Theorie. Klar niemand war dabei. Aber eben jene Vorgänge sind wissenschafltich nachprüfbar. Die Existenz eines Gottes nun mal nicht. Und solange kein Beweis über die Existenz von Gott da ist, ist die Kirche in der Beweispflicht, zu beweisen, dass es einen heiligen Geist gibt. Die Aussage, die Wissenschaft könne nicht beweisen dass es ihn nicht gibt, ist kein Beweis dafür.  Denn sie kann sehr wohl beweisen, dass es ihn nicht geben könnte. Nicht sichtbar, kein existierendes phyisches Energiefeld oder eine derartige Substanz von einem Wesen, kein Eingriff von außen auf unser Verhalten undd Geschehnisse.

Es bleibt Dir völlig unbenommen, weiter gegen die Bibel vom Leder zu ziehen. Die Freiheit hast Du. Nur wundere Dich nicht, wenn Du früher oder später die Konsequenzen tragen musst.
Was ist, wenn gar nichts passiert und überhaupt keine Konsequenzen eintreten?
Hat man dann umsonst geglaubt? Das ist es nähmlich. Menschen glauben, um sich halt und Normen geben zu können.

Die Ausrede: "Das habe ich nicht gewußt" hast Du nämlich nicht mehr, seitdem Du die Beiträge in diesem Thread gelesen hast.
Das kann man auf den Holoccaust beziehen. Weder Du noch  ich wissen, ob es ein Leben danach gibt.
Es ist schlicht Aberglaube.

Mache doch mal den Versuch zur Ursuppe und zerlege einen Computer in seine Einzelteile (so richtig zerlegen, Hardware und Software) und wirf das Zeug in eine große Wanne. Die rührst Du dann solange um, bis von selbst (!) ein funktionsfähiger Computer in Programmen entsteht, am Anfang vielleicht ein C64, später (wenn Du lange genug rührst) eine modernerer Computer.
Dann hast du wahrscheinlich ein sehr merkwürdiges Bild über den Begriff Ursupppe.
Wahrscheinlich sollte ich vorher noch meinen Computer zum explodieren bringen, um den Urknall nachzusimulieren.

Es wundert mich, dass ein so schöpferisches Wesen wie der Mensch an die Entwicklung der Natur durch den Zufall glauben kann. Wenn schon eine so simple Sache, wie ein Computerpogramm durch den Input externer Information (Softwareentwickler) entsteht.
Die meisten Erfindungen beruhen auf Zufälle. Teflon, Glühlampe, uvm.
Einsteins Entdeckungen waren auch oft Zufälle, infolge seiner Experiemente. Hätte er alles vorher gewusst, bräuchte er keine Experiemente vornehmen, um etwas zu beweisen und hätte es einfach als gegeben in seine Bibel geschrieben. In der Hoffnung, die Menschen glauben seinen Unsinn.

Und da soll der ganze Kosmos, der viel komplexer ist, durch eine zufällige Entwicklung entstanden sein?
Der Kosmos ist nicht komplex, genauso wenig, wie ein simples Assembler Programm.

Man muss schon einen großen Glauben haben, um das zu glauben. Denn Beweise habe ich noch nicht gesehen.
Das betrifft vor allem die Existenz von Gott.

Tut mir nicht leid, Deine Ursuppe versalzen zu haben.
Nö, hast du nicht, denn die Ursuppe ist nicht das, was man sich unter einem Gemüseeintopf vorstellt.

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #299 am: 03.05.2015 11:53 »
Lieber Michael,

jetzt habe ich gerade ein bisschen Zeit, da kann ich dir endlich antworten.

Natürlich kann man nicht alle ZJ über einen Kamm scheren, fest steht aber trotzdem, daß sie der Lehre der WTG folgen müssen. Ich habe auch einige sehr nette ZJ kennen gelernt, sage also sicher nicht, daß sie alle gleich sind.

Es gibt ja auch welche, die es wagen, heimlich andere christliche Literatur zu lesen, weil ihnen irgendwann der Verdacht kommt, daß mit ihrer Lehre etwas nicht stimmen könne. Erwischen lassen dürfen sie sich dabei aber nicht. Im Normalfall werden sie vor die Leitende Körperschaft zitiert und ernstlich ermahnt und man vertraut ihnen nicht mehr wirklich. Aber ich will darüber jetzt keinen ganzen Roman schreiben. Es gibt genug Bücher von ehemaligen ZJ, die erst durch das Lesen und Studieren einer ordentlichen Bibelübersetzung schön langsam zum Glauben fanden.
*****
Wenn du erwartest, daß dem Hören von Reggae Musik etwas vorausgegangen sein muß, kann ich dich leider nur enttäuschen ;).

Ich hatte in der Schule den normalen Religionsunterricht, mehr nicht. Meine Eltern waren katholisch, obwohl meine Mutter in ihrer Kindheit eigentlich evangelisch getauft war. Damals übernahm ein total netter neuer Pfarrer die katholische Pfarre in ihrem Heimatort in Deutschland und nicht nur meine Mutter, auch andere Protestanten konvertierten deshalb zum Katholizismus.

Mein Vater hielt nie viel von der Kirche und da er die Angewohnheiten seiner Mutter und deren Freundinnen kannte, nämlich zuerst in der Kirche fromm zu beten und danach draußen über andere Menschen her zu ziehen, wollte er damit nichts zu tun haben und nannte sie Betschwestern. An die Existenz Gottes glaubte mein Vater aber sehr wohl.

So, wieder zu mir. Als Kind ging ich mit meiner Mutter jeden Sonntag in die Kirche, aber das war halt mehr so eine Pflichtübung, man machte es eben. Eines stand für mich allerdings schon damals fest, man betet nicht zu Maria, oder anderen Heiligen, denn Anbetung verdient allein Gott. Deshalb machte ich da nie mit.

Nach der Schulzeit hatte ich dann völlig andere Interessen, auch wenn ich immer an Gott glaubte. Aber ich machte mir darüber nicht viele Gedanken und dachte, das hebe ich mir für später auf. Das ging so meine ganzen jungen Jahre dahin. Mehr war da nicht, selbst wenn du es dir nicht vorstellen kannst.

Ich hörte alle mögliche Musik und da gab es keine religiösen Texte, außer vielleicht den Song der Hamburger Gruppe Frumpy, How the Gipsy was born, den ich liebte. Allerdings deshalb, weil Frumpy eine ganz großartige Band waren, die Rock mit Klassik verbanden und der Keyboarder ein gelernter Kirchenorganist war, der in die Songs Bach Themen einbaute und auch im Stile Bachs spielte. Aber mit Glaube und Religion hatte das trotzdem wenig zu tun. Meine zweite Lieblingsband waren Curved Air, Briten, die allesamt von der Musikakademie stammten und Avantgarde Rock spielten. Es kamen dann noch Eloy dazu und andere Bands, die eher klassisch angehaucht waren.

Ende der 70er gefielen mir dann die Stooges, also eher sehr rauer minimalistischer Rock. Die Punks bezeichneten Iggy and the Stooges ja gerne als die Urväter des Punk Rock.

Ab 1979 wurde ich auf Herman Brood & His Wild Romance aufmerksam. Er wurde der holländische Rock and Roll König genannt und den Titel verdiente er auch. Als Brood damals so groß raus kam (er hatte auch eine kurze Liaison mit Nina Hagen) wurden plötzlich auch etliche andere holländische Rockbands bekannt, White Honey mit der tollen Sängerin Hanneke van Kappen, die heute in den Niederlanden eine eigene Radio und Fernsehsendung hat. Dann Vitesse, Urban Heroes, Phoney & The Hardcore, nur um einige zu nennen. Lange davor gab es schon Cuby & The Blizzard, bei denen Herman Brood als ganz Junger Piano spielte. In München schaffte ich es, sämtliche Cuby & The Blizzard LPs zu bekommen, die bei uns alle als vergriffen galten und nicht mehr erhältlich waren. Manche Fans boten für so eine LP Höchstpreise.

Auf jeden Fall waren mir die Texte in diesen Songs eher egal, obwohl ich sie mir natürlich anhörte, verstanden habe ich sie ja. Aber religiösen Hintergrund gab es da absolut keinen für mich. Ich lebte einfach mein Leben und aus.

Es war eben wirklich so, daß ich erst anfing, nachzudenken, als ich mir die ersten Reggae Platten besorgt hatte und feststellte, daß es da um völlig andere Inhalte als in der Rockmusik ging. Da in den Texten eben öfter auf biblische Inhalte zurück gegriffen wurde, erwachte ich eben kurze Zeit später aus meinem Alltagstrott und begann, mir Gedanken über mein Leben zu machen. So besorgte ich mir dann eben auch eine King James Bibel, da diese meistens in den Reggae Texten verwendet wurde. Erst später besorgte ich mir dann eine deutsche Übersetzung. Für mich stand jedenfalls bald fest, daß der Glaube der Rastafarians voller Ungereimtheiten war. Aber darüber habe ich ja schon geschrieben, also will ich mich nicht wiederholen.

Die Bezeichnung Reggae stammt übrigens nicht von den Rastafarians, sondern von jamaikanischen Christen. Sie bedeutet für den König und für Christen ist Jesus Christus der König, ganz sicher aber nicht Haile Selassie. Es gab einen Jamaikaner, Yabby You, der in seiner Jugend Rasta war und dann aber den Glauben an Jesus Christus fand. Von den Rastas bekam er den eigentlich spöttisch abwertend gemeinten Spitznamen Jesus Dread. Yabby You aber fühlte sich absolut nicht verspottet, sondern trug diesen Spitznamen sein Leben lang mit Stolz. In seinen Songtexten geht es prinzipiell immer nur um biblische Themen und besonders um Jesus. Vieles davon fand ich erst Jahre später heraus. Für mich waren am Anfang alle jamaikanischen Reggae Interpreten Rastafarians.

Übrigens sah ich mal vor ein paar Jahren auf YouTube ein Video, wo ein gläubiger US Pastor mit einem Rastafarian zu diskutieren versucht. Ich schreibe absichtlich versucht, denn das war kaum möglich. Der Rasta (sind ja angeblich alle so friedlich) war voller Hass und brüllte den Pastor die ganze Zeit nur zornig an, er war durch und durch aggressiv. Der Mann wäre doch was für den Interreligiösen Dialog ;). Glaub mir, der Dialog würde da schnell untergehen und es wäre nichtmal eine Diskussion möglich.

Also das Wort Irrlehre mußte ich nicht erst kennen lernen, indem ich über den Glauben der Rastafarians las. Da war sonst nichts. Ich hatte ja bis zu dem Zeitpunkt weder die Bibel gelesen, noch mir weitere Gedanken über Gott und Glauben gemacht. Es ist Gott, der einen zum richtigen Zeitpunkt anrührt, von da an beginnt man eben nachzudenken.
*********
Wie man die Bibel als Christ in der richtigen Weise lesen und studieren soll? Unter Gebet, man bittet Gott durch seinen Heiligen Geist um Führung. Vieles, was man am Anfang nicht versteht, wird einem erst später klar. Den Zeitpunkt, wann man bestimmte Bibelstellen versteht, bestimmt Gott. Das Problem der Menschen, in diesem Fall gläubiger Christen ist jenes, sie können sich, indem sie sich nicht immer führen lassen, auch mal etwas falsch verstehen. Wenn Daniel gesagt wird, daß eine bestimmte Prophezeiung für die Zeit des Endes bestimmt ist, erst dann werden die Verständigen sie richtig deuten, dann ist es zwecklos, stur etwas hinein zu lesen, wenn die Zeit noch nicht gekommen ist, denn daraus wird dann schnell Zeitungsexegese.

Es kommt darauf an, was in der Bibel man studiert, dann ist es sehr wohl heilsrelevant. Wenn man eben zB. bestimmte Prophezeiungen etc. noch nicht versteht, ist das kein Hindernis für den Glaubensweg. Wenn man aber den Worten Jesus und später der Apostel, nicht glaubt, dann sehr wohl, denn davon wird abhängen, wo man die Ewigkeit verbringt.
******

Ich kenne die Bücher von Allgeier und anderer Nostradamus Ausleger. Bestimmte Verse wurden zu allen Zeiten anders ausgelegt und dann als erfüllt betrachtet, wenn sich ein bestimmtes Ereignis zugetragen hatte. Nostradamus war Hellseher der in Trance seine Verse niederschrieb. Hellseherei ist okkult und Juden und Christen strengstens untersagt. Es kann schon mal vorkommen, daß bestimmte Prophezeiungen eines Wahrsagers oder Hellsehers sogar in Erfüllung gehen, aber wer die Bibel liest, weiß, warum.

Du siehst ja, Allgeier korrigierte bestimmte Stellen im Lauf der Jahre immer wieder, damit sie diesmal ins Konzept passen. Sowas wirst du in der Bibel nicht finden. Manche christliche Autoren machen das allerdings bei ihren Büchern ebenfalls, da geht es aber weniger um Prophezeiungen.
********
Ich unterscheide sehr wohl zwischen Lüge und Irrtum. Wenn ich wissentlich einem Menschen sage, klar, geh du nur deinen Weg, mach es so, wie du glaubst, alle Wege führen zu Gott, dann ist das kein Irrtum meinerseits, sondern eben eine glatte Lüge.
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Stimmt, außer Jesus Jüngern gibt es dann keine Augenzeugen, nur frage ich mich, warum man deren Zeugnis so vehement in Frage stellt? Da kann man schon wieder auf Napoleon verweisen: Die Menschen sind bereit, alles zu glauben, so lange es nicht in der Bibel steht. Wenn es keine außerbiblischen Zeugen gibt, die Jesus persönlich trafen, na ganz einfach, dann ist er eine Erfindung.
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Was die Auferstehung betrifft: Natürlich stimme ich als Christ da mit der Lehrmeinung der Juden und sogar der Moslems überein.
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Keine Sorge, du verhörst mich nicht einseitig, für mich als Christ ist es ja sogar Pflicht, über meinen Glauben Auskunft zu geben, damit erfülle ich den Auftrag meines Herrn Jesus Christus. Ich sehe hingegen keinen Auftrag, als Evangelist in der Welt herum zu reisen, dafür hat Gott schon andere Gläubige bestimmt. Nicht jeder Christ ist zugleich Evangelist, das gab es schon in der Urgemeinde nicht. Jeder hat seine eigene Aufgabe.

Dazu ein kleines Beispiel. In der evangelikalen Gemeinde, die ich damals besuchte, gab es einen jungen Mann, der dort seit drei Jahren hin ging und trotzdem alles, was er dort in Predigten der Ältesten hörte, anzweifelte. Was ihn besonders nervte, man nötigte ihn ständig, sich so schnell wie möglich zu bekehren, morgen könne es bereits zu spät sein. Ich freundete mich mit Wolfgang an, als ich erfuhr, daß er nur eine Gasse von mir entfernt wohnte. Er lud mich zum Essen ein und von da an besuchte ich ihn öfter. Nach einigen Besuchen sagte er dann zu mir: Siehst du Hans, so, wie du mir das alles erklärst, ist es für mich plötzlich ganz klar und du machst es nicht mit Drängen, sondern erklärst mir alles richtig. Wenige Wochen später bekehrte er sich. Gott bestimmt den Zeitpunkt der Bekehrung, nicht die Jünger. Man kann niemand zwingen, sich schnell mal zu bekehren. Es gibt auch welche, denen ich vom Evangelium erzählte, die sich erst Jahre später bekehrten und die erinnerten sich dann plötzlich an mich. Wolfgang ist heute übrigens selbst Ältester in der Gemeinde.

Naja, lieber Michael, du kannst mir ja einfach erzählen, was und wieso du etwas glaubst, was deine Überzeugungen sind. Ich werde dich sicher auch nicht verhören ;).

[...]

Liebe Grüße,

Hans

PS. ich schrieb damals betreffs Napoleon aus Versehen Hajo, ich meinte natürlich Michael.




Lieber Hans,

ich zitiere Deinen Beitrag hier nochmal, damit Du und auch Ihr anderen wisst, woauf ich mich beziehe. Nur jeden einzelnen Satz als Zitat in ein eigenes Kästchen zu stecken, ist mir zu mühselig.

Aber diesen Satz zitiere ich doch mal extra:
Zitat
Wenn du erwartest, daß dem Hören von Reggae Musik etwas vorausgegangen sein muß, kann ich dich leider nur enttäuschen ;).

Du enttäuschst mich insofern nicht, als Du nach diesem Satz nämlich eine ganze Menge bringst, was dem Hören von Reggae-Musik vorausging, nämlich vor allem eine "normale" oder "durchschnittliche" christliche Sozialisation, wie sie so ähnlich viele von uns erfahren haben. Trotz aller Ähnlichkeit hat jeder doch seine eigenen Erlebnisse und auch Erfahrungen, also Verarbeitung der Erlebnisse (so halte ich diese beiden Wörter für mich auseinander) und somit auch einen ganz eigenen Lebens- und Glaubensweg.

Ich kann Deinen Weg nicht analysieren, dazu ist es zu wenig an Infos, die ich habe. Du bist hier ja auch nicht "auf der Couch"! ;)

Du scheinst jedenfalls Deinen Weg zum Glauben und Deinen Weg zu einer exklusivistischen Haltung untrennbar miteinander zu verbinden. Für mich sind das zwei grundsätzlich verschiedene Dinge. Zu meinem Weg unten mehr.

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Klar gibt es bei den ZJ recht strikte Vorschriften. Sie verbinden ihre Organisation auch recht eng mit ihrer Heilsvorstellung. Und doch beobachte ich eine gewisse Liberalisierung, ähnlich der, die die Neuapostolische Kirche in den letzen 20-25 Jahren durchgemacht hat. Vielleicht täusche ich mich aber auch. Jedenfalls sagten mit ZJ, dass z.B. der interrel. Dialog noch nicht auf ihrer Agenda stehe. Aber das könne ja noch kommen.

Ich lernte auch mal eine Zeugin Jehovas kennen, die außer der Bibel und den WTG-Publikationen auch Theresa von Avila und sogar die Bhagavad Gita las. Damit habe sie zwar Probleme in ihrer Ortsversammlung, stoße aber auf Verständnis bei Glaubensgesschwistern in der Wachtturm-Gesellschaft selber.

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Wissenschaft und Glaube, das ist ja auch der Hauptdiskussionpunkt zwischen Dir und Hajo einer- und Rock aktiv andererseits, haben, wie schon erwähnt, meiner Ansicht nach, verschiedene Aufgaben. Früher waren die mal zusammen, aber unsere Gesellschaft teilte sich in immer mehr voneinander getrennte Bereiche auf. War früher Welterklärung auch eine Angelegenheit der Religion, so hat das heute die Wissenschaft übernommen, während die Wissenschaft nach wie vor keine Sinndeutung liefern kann.

Insofern kann ich gleichzeitg sagen, dass es für die Existenz Jesu keine Zeitzeugnisse außerhalb seiner Anhängerschaft gab und trotzem sein Leben, sein Sterben und seine Auferstehung als zentralen Bestandteil meines Glaubens empfinden. Auch über Muhammads Leben und das des Buddha findet man meines Wissens keine Augenzeugenberichte von Außenstehenden, und doch kann man gläubiger Muslim oder Buddhist und zugleich Wissenschaftler sein. Von Abraham mal ganz zu schweigen oder gar von Adam und Eva.

Wenn man wissenschaftliches Denken zur allein gültigen Denkweise erklärt, kommt man die Bretouille, Glaubensaussagen entweder als unwissenschaftlich oder wissenschaftliche Aussagen als ungläubig ablehnen zu müssen. Meiner Ansicht nach funktionieren religiöse Wahrheiten auf einer anderen Ebene.

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Zu Lüge und Irrtum: Ja eben, Du bringst es eigentlich auf den Punkt:
Zitat
Ich unterscheide sehr wohl zwischen Lüge und Irrtum. Wenn ich wissentlich einem Menschen sage, klar, geh du nur deinen Weg, mach es so, wie du glaubst, alle Wege führen zu Gott, dann ist das kein Irrtum meinerseits, sondern eben eine glatte Lüge.
Dadurch dass Du von eine exklusivistischen Position überzeugt bis, wäre eine pluralistische Behauptung aus Deinen Mund eine bewusste und absichtliche Täuschung und damit eine Lüge.
Bei mir wäre es demzufolge umgekehrt:
Dadurch dass ich von einer pluralistischen Position überzeugt bin, wäre eine exklusivistische Behauptung aus meinem Mund eine bewusste und absichtliche Täuschung und damit eine Lüge.

Es geht eben nicht darum, DIE Wahrheit zu sagen oder nicht zu sagen, sondern nur das als Wahreit zu behaupten, was man auch selber für die oder eine Wahrheit hält. Das nennt man dann "Wahrhaftigkeit" oder "Ehrlichkeit" oder "Aufrichtigkeit".
Es ist eine Frage der Gesinnung und der Absicht.

Man kann also umgekehrt auch dadurch lügen, wenn man täuschen will, aber aus Versehen die Wahrheit sagt. Dann wäre das Ergebnis zwar nicht so schlimm, aber die Absicht wäre genau so schlimm.

Wenn man aber als Wahrheit ausgibt, wovon man auch selber glaubt, dass es sie Wahrheit ist, und dann doch aus Versehen die Unwahrheit sagt, dann ist das ein Irrtum. Dann könnten man höchstens noch sagen, man solle sich doch besser informieren, aber es ist keine Lüge.

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Ich muss gleich den Rechner mal an meine Frau übergeben und mache daher jetzt mal Schluss. Über meinen Weg zu meinem Glauben erzähle ich beim nächsten Mal. Das Ereignis kannst Du bzw. könnt Ihr - ich hoffe ja, dass zumindest auch Hajo und Rock aktiv mitlesen, aber gerne auch noch mehr, denn sonst müssten wirden Dialog ja nicht öffentlich führen - hier lesen:
http://www.unitheum.de/Schmiedel-Religion1.htm
Wie ich dazu kam, folgt also demnächst.

Liebe Sonntagsgrüße in die Runde!
Michael


Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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