Autor Thema: Interreligiöser Dialog  (Gelesen 302976 mal)

Offline George_MacGregor

  • Senior
  • ***
  • Beiträge: 388
  • Geschlecht: Männlich
  • Ich liebe dieses Forum!
    • Highland Warrior Kilts
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #420 am: 14.06.2015 18:43 »
@rock aktiv: Du kannst dieses Gesindel, das Kreuzzüge und Hexenverbrennungen veranstaltete, gerne mit den Islamisten vergleichen, nur, nenn sie nicht Christen. Nicht alles, was sich Christ nennt ist auch Christ.
'S RIOGHAL MO DHREAM

Online high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.685
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #421 am: 14.06.2015 18:53 »
Tach rock aktiv,
wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Ich hatte geschrieben, dass der Mensch ohne Gott zum Ungeheuere werden kann. Von zwangsläufig steht da nix. Das hast Du eingebracht.

Was die menschliche Vernunft betrifft: Hitler und Stalin und Mao waren aus ihrer Sicht auch vernünftig. Deshalb haben sie aus machtpolitischen Gründen zig Millionen Leute auf dem Gewissen. Vielleicht mehr als bei sämtlichen Kreuzzügen und Hexenverbrennungen ermordet wurden.

Was die menschlichen Gesetze betrifft, schau Dir mal die Gesetze im Dritten Reich an. Die haben Millionen Menschen zu Tode "geregelt" und verwaltet.  

Komisch, das sowas passiert. Wo doch die meisten Menschen vernünftig sein sollen. Oder stimmt mit der Vernunft etwas nicht? Ist Vernunft eventuell sehr subjektiv? Nach dem Motto: "Vernünftig ist, was mir nützt." Dumm nur, wenn jemand meiner Vernunft im Wege steht. Dann gibt es entweder Konfrontation oder eine Interessengemeinschaft der Vernünftigen. Die sich dann gegen alle richtet, die sich nicht an "unsere" Vernunftregeln halten.

Man kann sich auch ohne Berufung auf Religionen ganz prima gegenseitig massakrieren. Vernünftige Gründe haben sich bisher in der Geschichte immer gefunden. Und bekanntlich schreibt der Sieger die Geschichte, nicht der Verlierer.

Schönen Abend
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline steffish

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 598
  • Geschlecht: Männlich
  • im Rock
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #422 am: 14.06.2015 19:08 »
Es ist Blödsinn Gesetze, durch die 10 Gebote zu deckeln, da es schon die Gesetze regeln, und nicht Gott oder Gebote.
Ich bin jetzt kein Gottesanbeter  ;D , aber unsere Gesetze (Grundgesetze) die wir heute haben basieren zum grossen Teil auf den Geboten, warum auch nicht ? Ist ja auch eigentlich egal wo die letztlich herkommen Hauptsache sie sind gut für das Zusammenleben der Menscheit.

androgyn

  • Gast
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #423 am: 14.06.2015 19:35 »
Was die menschlichen Gesetze betrifft, schau Dir mal die Gesetze im Dritten Reich an. Die haben Millionen Menschen zu Tode "geregelt" und verwaltet.  
Dann nenn es gesunden Menschenverstand statt Vernunft.
Du vergleichst menschenunwürdige Gesetze mit menschenwürdigen Gesetzen.


Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #424 am: 14.06.2015 20:19 »
Was die menschlichen Gesetze betrifft, schau Dir mal die Gesetze im Dritten Reich an. Die haben Millionen Menschen zu Tode "geregelt" und verwaltet.  
Dann nenn es gesunden Menschenverstand statt Vernunft.
Du vergleichst menschenunwürdige Gesetze mit menschenwürdigen Gesetzen.

Lieber Rock aktiv,

was ist denn daran, Vater und Mutter zu ehren, nicht zu stehlen, nicht die Ehe zu brechen, niemanden zu töten usw. menschenunwürdig? Und einen Tag in der Woche frei zu haben ist doch zumindest angenehm, oder?

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

androgyn

  • Gast
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #425 am: 14.06.2015 20:55 »
nenn es gesunden
Lieber Rock aktiv,

was ist denn daran, Vater und Mutter zu ehren, nicht zu stehlen, nicht die Ehe zu brechen, niemanden zu töten usw. menschenunwürdig? Und einen Tag in der Woche frei zu haben ist doch zumindest angenehm, oder?

LG, Michael
Ja ist denn hier jeder schwer von Begriff? Mit menschenunwürdig bezog ich mich auf Hajos Anmerkung über das  Dritte Reich.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #426 am: 14.06.2015 21:49 »
nenn es gesunden
Lieber Rock aktiv,

was ist denn daran, Vater und Mutter zu ehren, nicht zu stehlen, nicht die Ehe zu brechen, niemanden zu töten usw. menschenunwürdig? Und einen Tag in der Woche frei zu haben ist doch zumindest angenehm, oder?

LG, Michael
Ja ist denn hier jeder schwer von Begriff? Mit menschenunwürdig bezog ich mich auf Hajos Anmerkung über das  Dritte Reich.

Vielleicht, lieber Rock aktiv, solltest Du Dir etwas mehr Zeit lassen, Deine Sätze ordenlich zu formulieren und die Sätze, auf die Du Dich beziehst, nochmal zu nennen, dann passieren solche Missverständnisse nicht.

Hajo wollte im Übrigen nur sagen, dass auch die Nazis sich auf die Vernunft berufen haben, so wie die Kreuzritter auf den christlichen Glauben.

Im Grunde ist das Ganze meinem Verständnis nach noch etwas komplizierter und komplexer. Darüber können wir ja noch reden.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Ce_Jäger

  • 777
  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 911
  • Geschlecht: Männlich
  • -_-
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #427 am: 14.06.2015 22:01 »
Ce.!

Nochmal: Ich rede nicht schlecht über das Christntum und glorifizerie nicht den Islam! Wenn Du meine Postings so schlecht vertstehst, wie soll ich dann glauben, dass Du etwas anderes richtig verstehst, also interpretierst?
hallo Michael,
schade dass du mein Posting offensichtlich nicht gelesen hast (bis auf eine Stelle, da geh ich später noch drauf ein) und scheinbar keinen einzigen der drei Links angeklickt und das dortig geschriebene gelesen hast.
finde ich schade.



Mir geht es um die Menschen, und ich sehe, es gibt Christen und Muslime, die aus ihrem Glauben heraus moralisch gute Menschen sind und es gibt Fanatiker in beiden Religionen. Ist das jetzt Schlechtreden des Christentums und Glorifizierung des Islam?
wenn du meine Postings gelesen hättest wüsstest du die Antwort. Wenn du schon meine Beiträge nur überfliegst und heraussuchst was dir passt - dann google doch wenigstens (oder befrage eine Suchmaschine deiner Wahl) nach "Fundamentalismus; Ursprünge des christlichen Fundamentalismus" (wenigstens ein Grundbegriff, von dem "Fanatiker" dann doch nicht so weit entfernt ist)


Warum will ich Dialog? Um zu lernen und weiterzugeben. Beides.
das ist doch ein ehrenwerter Ansatz :)

Zitat
weil: ehrlich gesagt manche Dinge sind nicht zu interpretieren. "Liebe Gott von ganzen Herzen und Liebe deinen Nächsten wie dich Selbst" ist nicht zu "interpretieren".
In der Bibel steht klar und deutlich was das größte Gebot ist. was ist an "größte" zu interpretieren?

Was heißt "lieben", was "Gott", was "Gebot", was "Nächster", wss "dich selbst"?. Ich habe zwar eine Vorstellung davon, was es beduetet, also eine Interpretation, aber hast Du dieselbe? Vielleicht sind unsere Interpretationen identisch, vielleicht nicht. Jedenfalls sind es Interpretationen, Verstehensweisen, Einordungen in unsere vorhandenen Konstruktsysteme oder wie immer Du es bezeichnen willst. Es gibt keine Wahrnehmung ohne Interpretation. Ohne Interpretatione sind Wörter Schallwellen, die an unser Trommelfell klopfen oder beim Lesen Lichtwellen, die auf die Netzhaut fallen, dann uncodiert zu elekritschen Impulsen umgerechnet werden, ans Gehinr weitergegeben werden und dann - nix oder - dann werden sie interpetiert, bewusst oder unbewusst.
lieber Michael,
böser Michael,
- muss ich denn "liebe" interpretieren? wo fühlst du dich wohler? bei "lieber" oder bei "böser"?
Ich finde, wenn man "Liebe" nicht versteht & "interpretieren" muss - das ist ein Armutszeugnis und mE nach unendlich traurig!
"Gott" - das ist der Gott der Bibel, der Urheber allen Seins. Den, den jeder Christ immer mehr erfahren, erkennen und erleben will. Der, der mir alles gegeben hat - wie auch allen(!) anderen Menschen auch... - und soch ist Gott so viel mehr!
"Gebot" - da ist natürlich die Frage ob Gebot nicht auch mit "vielleicht" interpretiert werden kann (Dieser Satz kann nicht ernst genommen werden, leider muss man das hier dazu schreiben...)
"nächster" - da gibt es ein prima Gleichnis in der Bibel was den "Nächsten" verdeutlicht; du hast sicherlich schon mal vom barmherzigen Samariter gehört - lohnt sich mE diese Geschichte im ganzen Kontext zu betrachten. Vom Geschriebenen in der Bibel, vom historischen, vom Geologischen - und wohl mehr Seiten...
"dich selbst" - also ich glaube, damit haben die wenigsten Menschen je ein Problem gehabt.

Zitat
Für dich, Michael, ist ja ein "lügen erzählen über die Bibel" unbedenklich. Siehe deine Römer-interpretation (drastisch ausgedrückt hätte ich fast "vergewaltigung" geschrieben).
Für dich, Michael, ist ja eine Koranlese für alle nicht-islamis "äusserst bedenklich" - weil wir ja keine Moslems sind.
Also zusammengefasst: Man darf über die Bibel lügen aber über den Koran keine Aussage treffen (nur dass alles Friede Freude Eierkuchen ist)? Was an einem Mann so toll sein soll der ein 9jähriges Mädchen gevögelt hat - da hast du, Michael, mir leider keine Antwort gegeben.

Eine Lüge ist eine bewusste und absichtliche Darstellung eines Sachverhaltes anders, als man ihn selbst für wahr ansieht mir der Absicht, andere zu täuschen.

Das ist meine Interpretation von "Lüge".

Dass Du mich als Lügner bezeichnest empfinde ich als einen Akt der Feindseligkeit und als Beleidigung. Wenn Du genau so  öffentlich um Ent-Schuldigung bittest, wie Du diese Aussage hier von Dir gegeben hast, will ich es entschuldigen.
"gut" das du es aussprichst. ich hatte ja "nur" geschrieben dass du "warum stört es dich nicht hierbei offensichtlich unwahrheiten zu schreiben bzw. diese dann mit "interpretation" zu rechtfertigen?" - und  das "lügen erzählen über die Bibel"  aus deiner Sicht unbedenklich sind.
Übrigens dieses "Lügen erzählen über die Bibel" ist in der Tat unbedenklich. Das liegt an der Bibel selbst; denn darin steht doch glatt das "Liebesgebot" (mE nicht interpretierbar!) - und zwar nicht nur deinen Nächsten sondern sogar deinen Feind! Somit, was passiert mit einem der Lügen über die Bibel erzählt? - richtig, er wird NICHT getötet sondern wird darauf hingewiesen dass er Lügen erzählt. (interessanter Fakt ist auch: erst letztens hat in Amerika ein Buchverleger, der letztes Jahr eine "humorvolle" Kinderbibel herausgebracht hat angekündigt auf einen "humorvollen" Kinderkoran zu verzichten - aus Angst wg. der Familien)
Interessanter Historischer Fakt ist leider auch: es wurden weit MEHR Menschen umgebracht weil sie die WAHRHEIT der BIbel gesagt haben als andersherum. (siehe auch die Links im letzten Beitrag - oder was christliche Märtyrer denn "böses" angestellt haben)
[da ist halt mE ein gewaltiger Unterschied zwischen "christlichen Märtyrern" und etwa "islamischen Märtyrern" - die einen wurden umgebracht WEIL sie die Bibelworte (richtig) weitergaben die anderen bringen (andere) Menschen um.

jetzt bin ich etwas abgeschweift, aber es ist wohl notwendig gewesen. Zurück zum Text; weiter gehts mit deiner, "lieber" Michael, "interpretation" von Lüge: "Eine Lüge ist eine bewusste und absichtliche Darstellung eines Sachverhaltes anders, als man ihn selbst für wahr ansieht mir der Absicht, andere zu täuschen."
so gesehen find ich es sogar noch verwerflicher dass du deine interpretation über den Römertext als "Lüge" erkennst.
Wenn ich dich jetzt richtig verstehe stellst du absichtlich den biblischen Sachverhalt anders dar als du ihn selbst erachtest.
Das finde ich unendlich traurig. Ich hielt dich bislang für einen "intelligenten" Menschen, der sich leider noch nicht wirklich mit der Bibel und ihrer (mE!) guten Nachricht auseinandergesetzt hat. Einer dem das Angebot des Herrn Jesus Christus so surreal vorkommt. Also hab ich mich wohl getäuscht, denn allen Anschein nach weisst du wohl genau wie deine zitierte Bibelstelle gemeint ist. Was ich unheimlich schade finde - also nicht dass du es weisst, sondern deine Handlung.
Gerne würde ich mich vom Gegenteil überzeugen lassen.
Ganz hart ausgedrückt: wenn ich die eigentlich helfende Medikamentation zu sehr interpretiere kann es Totschlag sein!


Ich gebe Dir einen Tag.
in Anbetracht dessen, wie oft ich seit Ostern hier nun reingeschaut habe (was dir ja auch aufgefallen ist, lieber Michael) ist die "ein-Tag" forderung doch etwas verwerflich utopisch.

Über die Wortwahl entschuldige ich mich - sicherlich kann man das "schöner" formulieren. Allerdings kann ich eine Unwahrheit nicht Wahrheit nennen - denn das ist aus meiner Sicht falsch. Und da hab ich in den vorigen Beiträgen ja schon geschrieben, warum ich das nicht "tolerieren" kann. Dass darin doch mehr dran ist, hab ich oben ja schon geschrieben.

zu guter letzt; irgendwo im obrigen Text hab ich einmal lieber in Anführungszeichen geschrieben. Das liest sich voll gemein, nicht wahr? Ist, denke ich, ein Zeichen dafür dass man liebe nicht interpretieren kann (gleichzeitig will ich in aller Form ausdrücklich dafür bei dir, lieber Michael, um Entschuldigung bitten, nichtsdestotrotz denke ich dass du ein verständiger Mann bist.)

Gruß!
Michael
Gottes Segen.


ps. alles in allem hätte ich es gerner gesehen sich über die Links und auch die Historischen Fakten du unterhalten.


mein Senf zu etwas ganz anderem:
[...]
Hajo hat das christliche Gottesbild oder ein christlcihes Gottesbild im Kopf. Aber auch im Christentum ist das Wort "Gott" nicht bis in alle Einzelheiten definiert. Man soll sich als Christ, Jude oder Muslim ja auch kein Bild von Gott machen, was einige nur im Sinne eines Verbotes verstehen, Standbilder, Gemälde usw. von Gott anzufertigen, andere aber weiter fassen als eine Unmöglichkeit, sich eine Vorstellung von Gott zu machen.
[...]
ich denke, was alleine hier im Thread (von christlicher Seite aus) über "GOTT" geschrieben wurde reicht für eine sehr gute Definition von Gott aus. Es ist sehr irrelevant für uns wie Gott optisch ausschaut (ein Hinweis findet sich am Beginn der Bibel) - das wichtige für uns ist mE viel mehr, dass wir uns keine Götzen machen - sei es Figuren oder Handy oder Menschen... aber ich denke das geht für diesen Thread dann fast zu weit.


[...]
Und besonders die damaligen Christen, mit ihre Feldzügen und der Hexenverbrennung.
Oder die Islamisten. Die bezeichnen sich auch als göttlich.
da es immer und immer wieder behauptet wird:
Zu diesen sogenannten "Hexenverbrennungen" das waren "Gerichtsurteile" ohne Zutun der Kirchen oder Christen! Meist hat sich ein Mob gebildet der irgendeiner Person die Schuld an irgendeinem Unglück gegeben hat. Leider gibt es das heutzutage immer noch. Aber mit den Untaten der Institution "Kirche" hat das im seltensten Fall etwas zu tun gehabt.


achja, und zum 3. Reich auch noch ein bisserl Senf;
Die Gesetzte der Nazis waren nicht per se Menschenunwürdig. Sie waren nur für bestimmte Menschen wie Juden und Christen (u.a.) sehr Menschenunwürdig. Daran sollte man denken. Das ist der Knackpunkt.
Gebe ich nur bestimmten Menschen "Recht" - wie etwa Nordkorea oder Saudi-Arabien - oder haben alle Menschen die gleichen Rechte - wie wir in Deutschland zu unseren Blütezeiten.
Leider sehe ich da unser Land bedenklich einseitig zu werden. aber das hatte auch ich schon hier thematisiert.

gruß
Ce.
ps. schade dass aus meinen Beiträgen nicht heraus kommt, das wir in Liebe Ermahnen sollen.  Falls ich eine Formulierung unglücklich getroffen habe bitte ich um Nachsicht. Evtl. nochmal lesen oder gezielt nachfragen :) - generell schade finde ich wenn nur einzelne Bereiche den Textes behandelt werden.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #428 am: 15.06.2015 08:38 »
Salve Ce!

Mit dem ordendlichen Lesen ist das so eine Sache. Auf die Links war ich zwar nicht eingegangen, weil sie mit meiner Argumentations nichts zu tun hatten, aber ansonsten findest Du meine Antworten in den letzten Postings an verschiedene Personen hier im Thread, allerdings nur, wenn auch Du ordendlich liest.

Es gibt Christenverfolgungen. Die rechtfertigen aber nicht, einem Nichtchristen, z.B. einem Muslim, sein Nichtchristsein vorzuwerfen. Und sie rechtfertigen nicht, einem Muslim, der aufgrund seines Glaubens ein moralischer Mensch ist, zu sagen, das könne er nicht sein, weil sein Heiliges Buch so schrecklich ist. Christen werden im Übrigen genau wie andere Gruppen nicht allein deswegen verfolgt, weil sie die Wahrheit sprechen, sondern es ist eine Konglomeration von ethnischen, wirtschaftlichen, politischen, sozialen und religiösen Gründen, die dazu führt. Sie einfache Schwarz-weiß-Interpetaitionen sind falsch. Das ist in den Fällen, in denen Christen selbst Täter sind nicht anders. Wir Menschen sind komplizierte Wesen. Der Islam der Christenverfolger hat mit dem Islam meiner muslimischen Freunde jedenfalls so viel zu tun, wie das Christentum meiner christlichen Freunde mit dem Christentum der Kreuzzügler und Inquisitoren. Es gibt immer solche und solche, in jeder Religion, in jedem Volk, in jeder Gesellschaft.

In Bezug auf eine Interpretation eines Textes aus dem Römerbrief (wobei ich nicht mehr weiß, welche Du meinst) mögen unsere Meinungen zwar auseinadner gehen, aber dass ich darüber gelogen hätte, war Deine Formulierung, nicht meine. Du hast Dich deswegen entschuldigt (was eigentlich gar nicht geht, denn ent-schuldigen, also von Schuld frei sprechen, kann nur der, dem gegenüber man sich verschuldigt hat, aber unser Umgangssprache ist da etwas ungenau geworden), also lasse ich es jetzt gut sein. Ich weise es zwar zurück, dass ich selber behauptet hätte, mit Absicht eine Unwahrheit gesagt zu haben, da hast Du meine und Deine Worte etwas durcheinender gewürfelt und dann miteinander verwechselt, aber was solls...
Zu diesem Satz jedenfalls:
Zitat
Wenn ich dich jetzt richtig verstehe stellst du absichtlich den biblischen Sachverhalt anders dar als du ihn selbst erachtest.
kann ich nur sagen: Du verstehst mich vollkommen falsch. Wie kommst Du darauf, mich so zu verstehen?

Danke für Deine Interpretation des Liebesgebotes. Ich habe danach gefragt, damit Dir klar wird, dass auch Du interpretierst. Aber anscheinend interpretierst Du das Wort "interpretieren" ganz anders als ich. Vielleicht hilft ein Blick in die Wikipedia: Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
 Einem Wort einen Sinn zu geben, ist Interpretation. Ohne Interpretation ist es kein Wort, sondern nur eine Reihe von Lauten oder von schwarzen Formen auf weißem Grund. Und dieses Sinngeben kann recht unterschiedlich ausfallen, wie ich an dem Beispiel des Satzes "Ich liebe Dich" gezeigt habe.

Gott hat ja auch in der Bibel so viele Gesichter oder Wesensmerkmale, dass Jack Miles darüber mal ein Buch geschrieben hat: Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
 Gelesen habe ich es allerdings noch nicht. Wegen dieser Vielfalt schrieb ich in Bezug auf Hajo auch "ein christliches Gottesbild" als Korrektur zu "das christliche Gottesbild", denn Christen und auch Juden haben sich im Laufe der Zeit schon sehr viele Vorstellungen von Gott gemacht. Deswegen meine ich auch, man kann Gott nicht definieren, da eine Definition eine Abgrenzung ist, die zugleich die definierte Sache in menschlichen Begriffen endgültig ausdrücken will. Da Gott aber unendlich ist, geht das nicht. Ginge es, wäre Gott endlich.


Auf den Rest (Fundamentalismus und was fehlt noch?) gehe ich dann gerne nochmal ein, wenn Du mir noch folgende Frage beantwortest: Warum schreibst Du nicht mal darüber, wie Du zu Deinen Ansichten gekommen bist?

LG, Michael


PS: Kennst Du bzw. kennt Ihr die Museltoonz?
https://www.youtube.com/user/Museltoonz
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.152
  • Geschlecht: Männlich
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #429 am: 15.06.2015 10:09 »
Hallo!

Ich weiß jetzt nicht wie es in anderen Welten wie z.b. im "Himmel" zugeht, aber bei uns hier auf Erden gehört zum Guten auch immer das Böse. Weil nur das erkennen des Bösen mich dem Guten zuwenden lässt. Wenn es nur Gutes gebe hätte ich keinen Bezugspunkt was überhaupt gut bedeutet. So geht es mit allem was es hier auf Erden gibt. Meiner Meinung nach sind wir hier auf Erden da um diese Unterscheidungen zu Lernen und zu verstehen. Das Böse oder generell das Negative Ordne ich deshalb nicht dem Gottlosem oder Teufel zu, sondern es ist ebenso göttlich. Die Kunst das Leben in göttlicher Weise zu bestreiten besteht für mich nun diesen Bereich zwischen gut und Böse im Gesamten immer weiter nach oben zu verlagern. Das heißt mir bleibt immer genügend Spielraum sowohl das gute als auch das böse zu erkennen, obwohl ich im gesamten das böse in dem Sinne wie wir es derzeit verstehen immer mehr in den guten Bereich bringe, während das gute ebenfalls in den noch besseren guten Bereich geht.

Aber generell brauche ich hier auf Erden immer diese zwei Bezugspunkte zwischen dem positivem und negativem. Wo diese zwei Bezugspunkte sind entscheidet aber jeder für sich selber.

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.509
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #430 am: 15.06.2015 11:47 »
Hallo Michael,

etwas paradox erscheimt mir diese Erklärung schon:

Deswegen meine ich auch, man kann Gott nicht definieren, da eine Definition eine Abgrenzung ist, die zugleich die definierte Sache in menschlichen Begriffen endgültig ausdrücken will. Da Gott aber unendlich ist, geht das nicht. Ginge es, wäre Gott endlich.

Wenn jemand die Existenz eines Gottes bejaht, würde er damit sagen, er glaubt an etwas von dem er nicht sagen kann, was es ist, er glaubt am Ende nur an seine eigene Idee irgendetwas glauben zu wollen.

Dass wir hier keine gültige Definition für Gott erstellen können und wollen, ist klar und, dass jeder eine andere Vorstellung des Göttlichen hat auch - spannend finde ich immer die individuellen und stark verschiedenen Vorstellungen verschiedener Leute.

Und selbst alle Menschen, die sich mir gegenüber als Atheisten bezeichnen, glauben an irgendetwas, wie z.B. den Urknall - was sie selbst nicht als Gott bezeichnen.

LG
Cephalus


Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #431 am: 15.06.2015 12:04 »
Hallo Michael,

etwas paradox erscheimt mir diese Erklärung schon:

Deswegen meine ich auch, man kann Gott nicht definieren, da eine Definition eine Abgrenzung ist, die zugleich die definierte Sache in menschlichen Begriffen endgültig ausdrücken will. Da Gott aber unendlich ist, geht das nicht. Ginge es, wäre Gott endlich.

Wenn jemand die Existenz eines Gottes bejaht, würde er damit sagen, er glaubt an etwas von dem er nicht sagen kann, was es ist, er glaubt am Ende nur an seine eigene Idee irgendetwas glauben zu wollen.

Dass wir hier keine gültige Definition für Gott erstellen können und wollen, ist klar und, dass jeder eine andere Vorstellung des Göttlichen hat auch - spannend finde ich immer die individuellen und stark verschiedenen Vorstellungen verschiedener Leute.

Und selbst alle Menschen, die sich mir gegenüber als Atheisten bezeichnen, glauben an irgendetwas, wie z.B. den Urknall - was sie selbst nicht als Gott bezeichnen.

LG
Cephalus



Lieber Cephalus,

natürlich kann ich eine Idee von Gott definieren. Das wäre dann aber eben nur die Idee von Gott, der Begriff, die Vorstellung, das Bild oder wie wir es nennen wollen.

Konstruktivistisch gesehen ist es eine operative Reflexion im Unterschied zu einer empirischen. Und doch kann man auch von Gotteserfahrungen reden und davon überzeugt sein, Gott erfahren zu haben. Das lässt sich intersubjektiv nur im Rahmen von gemeinsamen Weltbildern beweisen, also nur gegenüber jemandem, der eine ähnliche Gottesvorstellung hat. Jemand, der eine andere oder keine Gottesvorstellung hat, wird diese Erfahrungen anders interpretieren bzw. wird selbst solche Erfahrungen nicht machen.

"Erfahrung" benutze ich hier im Sinne von "Erlebnis + Interpretation = Erfahrung". Statt "Erlebnis" kannst Du auch "Empfindung" und statt "Erfahrung" auch "Wahrnehmung" setzen, also "Empfindung + Interpretation = Wahrnehmung".

Erfahrungen oder Wahrnehmungen setzen immer eine entsprechende Interpretation voraus. Überleg mal, was Du wahrnimmst, wenn Du ein rechteckiges schwarz-rot-goldenes Stück Stoff im Wind wehen siehst. Einen Putzlappen? Eine Werbung? Eine Nationalflagge? Eine Fußbalflagge? Eine Burschenschaftsflagge? Welche Assoziationen kommen Dir dabei? Welche Idee, Gefühle, Erinnerungen usw.? Eine Nationalflagge zu sehen erfordert entsprechende Vorbildung. Und die dann als positiv oder negativ oder gleichültig zu werten, erfordert eine Vorgeschichte. Was ist eine Nation überhaupt? Ein politisches Konstrukt aus dem 19. Jh.?

Wo ist hier die Realität?

LG, Michael



LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.152
  • Geschlecht: Männlich
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #432 am: 15.06.2015 12:48 »
Hallo!

Genau dieses Spannende das jeder seine eigene Meinung von etwas haben kann ist der Motor für das Leben...

Ich glaube man kann Gott gar nicht direkt "greifbar" machen. So bin ich auf die Existenz von jemandem was Gott nahe kommt nur über einen Umweg so nebenbei aufmerksam geworden: Irgendwer muss das ganze Universum in einer derart Einfachen und Ausgeklügelten Ordnung erschaffen haben, wie es sich präsentiert.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #433 am: 15.06.2015 15:09 »
Hallo!

Genau dieses Spannende das jeder seine eigene Meinung von etwas haben kann ist der Motor für das Leben...

Ich glaube man kann Gott gar nicht direkt "greifbar" machen. So bin ich auf die Existenz von jemandem was Gott nahe kommt nur über einen Umweg so nebenbei aufmerksam geworden: Irgendwer muss das ganze Universum in einer derart Einfachen und Ausgeklügelten Ordnung erschaffen haben, wie es sich präsentiert.

Lieber Harry,

diese Argumentation entspricht unserem gewohnten personalisierenden Denken und ist sehr verbreitet unter Theisten.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.822
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #434 am: 29.06.2015 10:09 »
Hallo zusammen,

auch wenn ich hier nicht weiter über den Islam diskutieren wollte, solange hier keine Muslime am Dialog beteiligt sind, möchte ich doch auf eine Sendung aufmerksam machen, und zwar die Folge von "Forum am Freitag" vom letzten Freitag (26.6.2015), da es da um das aktuelle Philosophie-Magazin geht, das die Koran-Auslegung als Titelthema hat:
http://www.zdf.de/forum-am-freitag/forum-am-freitag-5989636.html
oder auch http://www.zdf.de/ZDFmediathek/podcast/222682?view=podcast
Hier geht es zum Philosophie-Magazin: http://philomag.de/

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up