Autor Thema: Interreligiöser Dialog  (Gelesen 303046 mal)

Offline Jo 7353

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #510 am: 22.06.2016 23:15 »
Gender nimmt in meinen Augen Züge einer Religion an.
Es gibt da eine mystische Geschlechtlichkeit, die über der Natur ( konkret Biologie ) steht, sich aber nicht wirklich fassen läßt, so daß man an sie glauben muß (oder nichts mit ihr anfangen kann).
Sie ist welterklärend, und soll immer mitbedacht werden. (Ein Grundsatz von Gender Mainstream ) Sie soll also weltdurchdringend sein.
Es wird eine Moral darauf gegründet. Da ultimativ Böse ist die hegemoniale Männlichkeit (oder ein ähnlich hochgestochener Begriff für Patriachet). Das ist die Ursache für alles Schlechte in der Welt. Solch Wahrheiten werden nicht hinterfragt. Es sind Ausgangswahrheiten, wie im Islam die göttliche Quelle des Korans und im Christentum die Göttlichkeit Jesu.
Die Erlösung erfolgt durch Überscheitung der Geschlechtsgrenzen. (Warum haben die Gendergläubigen sie überhaupt erst überall in die geschlechtsfreien Räume gezogen?) Da zeigen sie missionarischen Eifer, mit dem sie die heutigen mitteleuropäischen Christen trotz deren Missionsaufforderung aus dem Evangelium übertreffen.
So gesehen erscheint Gender wie eine Religion.

Gruß,
Jo
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Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #511 am: 22.06.2016 23:33 »
Gender nimmt in meinen Augen Züge einer Religion an.
Es gibt da eine mystische Geschlechtlichkeit, die über der Natur ( konkret Biologie ) steht, sich aber nicht wirklich fassen läßt, so daß man an sie glauben muß (oder nichts mit ihr anfangen kann).
Sie ist welterklärend, und soll immer mitbedacht werden. (Ein Grundsatz von Gender Mainstream ) Sie soll also weltdurchdringend sein.
Es wird eine Moral darauf gegründet. Da ultimativ Böse ist die hegemoniale Männlichkeit (oder ein ähnlich hochgestochener Begriff für Patriachet). Das ist die Ursache für alles Schlechte in der Welt. Solch Wahrheiten werden nicht hinterfragt. Es sind Ausgangswahrheiten, wie im Islam die göttliche Quelle des Korans und im Christentum die Göttlichkeit Jesu.
Die Erlösung erfolgt durch Überscheitung der Geschlechtsgrenzen. (Warum haben die Gendergläubigen sie überhaupt erst überall in die geschlechtsfreien Räume gezogen?) Da zeigen sie missionarischen Eifer, mit dem sie die heutigen mitteleuropäischen Christen trotz deren Missionsaufforderung aus dem Evangelium übertreffen.
So gesehen erscheint Gender wie eine Religion.

Gruß,
Jo

Danke für die Erklärung, Jo! Jetzt verstehe ich, was Du meinst.

Und ja, das mag sein, dass Genderpolitik für einige Leute religiöse Züge annimmt. Das passiert oft, wenn Menschen von etwas total begeistert sind und quasi Ihr Heil davon erwarten. Die momentan wieder zu beobachtende Fußballbegeisterung ist auch ein Beispiel dafür.

Aber ansonsten ist Genderpoliitk und gesellschaftliche Geschlechtsdefinition einfach ein Teil menschlicher Kultur, wie Kunst und Wissenschaft, Technik und Religion. Wir sind eben keine Tiere mehr. Diese Unschuld haben wir verloren. Gut, ja, biologisch - worauf es Dir ja sehr ankommt -  sind wir immer noch Tiere, aber durch unsere Kultur eben besondere Tiere.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #512 am: 23.06.2016 00:56 »
Es wird eine Moral darauf gegründet. Da ultimativ Böse ist die hegemoniale Männlichkeit (oder ein ähnlich hochgestochener Begriff für Patriachet). Das ist die Ursache für alles Schlechte in der Welt. Solch Wahrheiten werden nicht hinterfragt.
Jo
Wie erklärst du dir dann, warum mir Männer wegen meiner Röcke Schwierigkeiten bereiten, wenn es kein patriarchat gibt. Nach ihrer Ansicht verstoße ich doch gegen die patriarchalen Regeln oder Grundwerte der hegemonialen Männlichkeit.

Offline Dr.Heizer

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #513 am: 23.06.2016 08:02 »
Du fragtest Jo:
Wie erklärst du dir dann, warum mir Männer wegen meiner Röcke Schwierigkeiten bereiten, wenn es kein patriarchat gibt. Nach ihrer Ansicht verstoße ich doch gegen die patriarchalen Regeln oder Grundwerte der hegemonialen Männlichkeit.

Bekommst Du solchen Quark als Abo täglich an Dich adressiert zugestellt oder woher nimmst Du ständig sowas? :o

Ich kann Dir die Frage an Jo beantworten: Deine genannten Grundwerte der hegemonialen Männlichkeit gibt es nicht, es gibt keine patriarchalen Regeln - denn es existiert weder: Streben nach Vorherrschaft des Mannes über den Rest der Welt (hegemonial) noch gibt es allein vom Mann bestimmte Regeln (patriarchalisch). DU interpretierst in die Reaktionen anderer nur das hinein, wass DU sehen willst und fast überall siehst DU nur Probleme. Die Aussenwelt reflektiert nur die Erwartungen Deiner inneren Grundhaltung und erfüllt diese Erwartungen. Es haben einige Mitglieder hier schon mal erklärt, doch scheinbar ist es nicht angekommen: DU erlebst Dein Leben selbst. DU gestaltest Dein Leben selbst. Was Du säest, wirst Du ernten. Wie man in den Wald hineinruft, schallt es raus. Jetzt klar? Das ist es, was die erhwürdigen Väter Dir in kurzen Sätzen lehren wollen. Es gibt noch viel mehr davon, doch nicht jeder versteht den tiefen Sinn dahinter: Das Glück kommt zu dem Tüchtigen und Glück ist wohl auch das einzige, was sich vermehrt, wenn man es teilt.  :)

Willst Du in einem angenehmen Umfeld existieren, dann frage Dich nicht, was Dein Umfeld für Dich tut, sondern was Du tun kannst, dass es für Dich angenehmer wird! Meckern und immer nur nach Gründen für das vermeintlich Negative zu suchen, bringt Dich kein Stück weiter. Es treibt Dich hinein in den Sumpf psychischer und psychosomatischer Störungen, aus dem man nur schwer und langsam herauskommt. Ändere jetzt endlich mal Dein Verhalten und Deine Einstellung dauerhaft und Du wirst auch glücklicher und freier leben, r.a.!

Entschuldigt bitte, dass ich hiermit den interreligösen Dialog gestört habe, doch ich kann es nicht länger mitlesen, was hier wieder gejammert und totdiskutiert wird, satt sich am Leben zu erfreuen und sich auch draussen einfach mal ohne Hintergedanken (und diese ständige Suche nach Negativem) zu bewegen.  ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #514 am: 23.06.2016 08:14 »
Lieber Marcel,

Nico argumentiert feministisch, oft zu zugespitz, aber es ist historisch nicht ganz falsch. Wir befinden uns derzeit in Europa und den europäischen Tochterkulturen seit dem 19. Jh., verstärkt seit den 1960ern, in einer Phase der Aufläsung des Patriarchats, aber ganz unwirksam ist es noch nicht. Und in anderen Kulturen feiert es zum Teil noch fröhliche Urstände.

Ansonsten fast d'accord: Wir können zum Teil unsere Sichtweise auf die Menschen, die Welt, uns selbst usw. negativ oder positiv beeinflussen. Aber ganz frei sind wir nicht. Jeder trägt auch eine gewisse Hypothek mit sich rum, nenn sie Sünde oder Samsara oder einfach Erbe und Umwelteinfluss. Damit konstruktiv umzugehen ist ein langer Lernprozess der Befreiung. Das geht nicht einfach mal so auf Zuruf. Es enstanden ganze Religionssysteme mit komplizierten Lehren, die uns den Weg der Befreiung weisen wollen. Trotzdem sind wir Menschen großenteils immer noch die Alten. So einfach ist das eben nicht.

Und doch, lieber Nico: konzentriere Dich mal auf die Rosen am Dornenstrauch, statt auf die Dornen am Rosenstrauch. Das ist angenehmer.

LG, Michael

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Offline DesigualHarry

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #515 am: 23.06.2016 09:08 »
Hallo Michael!

Was meinst du mit "Es enstanden ganze Religionssysteme mit komplizierten Lehren, die uns den Weg der Befreiung weisen wollen"? In meinen Augen ist Religion keine Befreiung, sondern vergleichbar mit z.b. Einer Politischen Partei mit klar definierten Zielen.

Für mich ist Befreiung etwas sehr persönliches. Ich erstrebe für mich die Möglichkeit mich von allem zu Befreien, aber trotzdem brauche ich ja irgend etwas, was den Sinn des Lebens für mich ausmacht. Ich brauche also auch Anhaftungen die ich persönlich schön und gut finde, zumindest für einen gewissen Zeitraum. Wenn ich an eine bestimmte Religion glauben möchte, dann nicht weil sie mich befreit, sondern weil sie meine Ansichten zum Leben teilt. Ist dies nicht mehr der Fall, sollte ich  für mich persönlich erkennen mich von dieser Religion zu lösen. Vor allem sollte es überhaupt erst möglich sein, ohne dass man "sündigen" muss. Etwa so, wie man z.b. auch ein Arbeitsverhältnis beenden kann.

Freiheit bedeutet für mich also Wahlmöglichkeit mich für etwas zu entscheiden. Freiheit bedeutet also nicht von allem frei zu sein. Bin ich mit etwas nicht einverstanden besteht meine Freiheit nicht darin das zu verbieten, sondern darin, mich von diesem zu lösen.

Liebe grüße Harry  :)

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #516 am: 23.06.2016 10:25 »
Hallo Michael!

Was meinst du mit "Es enstanden ganze Religionssysteme mit komplizierten Lehren, die uns den Weg der Befreiung weisen wollen"? In meinen Augen ist Religion keine Befreiung, sondern vergleichbar mit z.b. Einer Politischen Partei mit klar definierten Zielen.

Für mich ist Befreiung etwas sehr persönliches. Ich erstrebe für mich die Möglichkeit mich von allem zu Befreien, aber trotzdem brauche ich ja irgend etwas, was den Sinn des Lebens für mich ausmacht. Ich brauche also auch Anhaftungen die ich persönlich schön und gut finde, zumindest für einen gewissen Zeitraum. Wenn ich an eine bestimmte Religion glauben möchte, dann nicht weil sie mich befreit, sondern weil sie meine Ansichten zum Leben teilt. Ist dies nicht mehr der Fall, sollte ich  für mich persönlich erkennen mich von dieser Religion zu lösen. Vor allem sollte es überhaupt erst möglich sein, ohne dass man "sündigen" muss. Etwa so, wie man z.b. auch ein Arbeitsverhältnis beenden kann.

Freiheit bedeutet für mich also Wahlmöglichkeit mich für etwas zu entscheiden. Freiheit bedeutet also nicht von allem frei zu sein. Bin ich mit etwas nicht einverstanden besteht meine Freiheit nicht darin das zu verbieten, sondern darin, mich von diesem zu lösen.

Liebe grüße Harry  :)

Lieber Harry,

die einzelnen Religionen mögen so etwas wie Parteien sein, aber Religion ist eher sowas wie Politik. Politik ist ja nicht auf einzelne Parteien beschränkt. Politik hat ganz unanbhängig von der Partei die Aufgabe, das Miteinanderleben der Menschen zu regeln. Dafür haben wir Menschen vor langer Zeit Politik erfunden. Darüber, wie dieses Regeln es Zusammenlebens am besten vor sich gehen sollten, waren sich die Menschen uneins und schufen miteinander kunkurrierende Partein, sobald sie die Freiheit dafür hatten. Wo nur einer bestimmt, wo es lang geht, also in einer Diktatur, gibt es keine Parteien, oder nur pro forma.

Mit Religion ist es ähnlich: Sie hat die Aufgabe, uns Menschen zu ermöglichen, in Übereinstimmung mit höchsten Werten und grundlegendster Wirklichkeit zu leben. Das geschah zunächst vor allem kollektiv, als die Menschen sich noch in erster Linie als Mitglieder von kleinen Kollektiven verstanden. Mit zunehmender Individualisierung (sukzessive schon seit dem Neolithikum, ganz deutlich seit der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends, noch deutlicher in der unserer heutigen Moderne) konzentrierte sich eine Elite von Denkern, Meditierern, Propheten usw. auf das Individuum. Das Dasein in der Welt wurde als letztlich unbefriedigend wahrgenommen und die Ursache in einem falschen Verhältnis des Menschen zu grundlegenden Wirklichkeit gesehen. Diese falsche Verhältnis nennen Christen "Sünde", Buddhisten "Samsara" und andere wieder anders.

Das Problem ist nämlich, dass wir Menschen aus früheren Evolutionsperioden Verhaltensweisen mitbringen, die uns als Tiere sehr gut überleben lassen, solange wir auch nur die Macht von Tieren haben. Unsere Macht ist aber gewachsen. Heute könnten wir die Welt vernichten, wenn wir wollten. Zugleich empfinden sich viele Menschen als verloren in einer Welt, in der sie Entscheidungen treffen müssen. Sie würden sich wohler fühlen, wenn sie einfach ohne nachzudenken, instinktiv leben könnten. So schufen Menschen Routinen, die ihnen die Last des Entscheidenmüssens zwischen richtig und falsch, zwischen gut und böse, abnahmen. Aber das Problem war dadurch nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.

Menschen wie Siddhartha, der Erwachte, Jesus, der Gesalbte, Muhammad, der Gesandte, haben das Problem erkannt und auch Lösungen entwickelt, wie wir Menschen mit der grundlegenden Wirklichkeit (Gesetz, Ordnung, Lehre, Gott, ...) in Übereinstimmung leben können und so das falsche Verhältnis in ein richtiges Verhältnis überführen können. Das ist das, was ich mit Befreiung meine.

In dem schönen, biblischen Mythos vom Sündenfall wird es eigentlich deutlich: Die Menschen im eigentlich noch tierisch-unschuldigen Zusand lebten in Harmonie mit sich und dem Absoluten. Dann aßen sie vom Baum der Erkenntnis, erkannten sich als getrennte Wesen, womit die menschliche Entwicklung oder eigentlich die Menschwerdung ihren Anfang nahm. Zugleich wurde die Selbstverständlichkeit von richtigen Verhaltensweisen unmöglich. Entscheidungen mussten getroffen werden. Und die waren oft falsch.

Nun können wir nicht anders: Wir sind gezwungen, Menschen zu sein. Wir sind keine Tiere, keine Engel, sondern Menschen mit eben diesem Dilemma, uns entscheiden zu müssen und dabei Fehler machen zu können, die uns ins Chaos stürzen. Tierischer Egoismus bei Tieren ist relativ ungefährlich, menschlicher Egoismus kann fatal für ganze Völker und Ökosysteme sein und war und und ist es viel zu oft.

Befreiung meint, einen Weg zu finden, mit unserem tierischen Erbe und der menschlichen Macht umgehen zu können, ohne Schaden anzurichten.

Darin sehe ich den ursprünglichen Sinn von Religion. (Es gibt noch mehr wichtige Facetten, aber in bezug auf Ethik ist das die wichtigste. Auch sehr zentral wichtig ist der Umgang mit dem Bewusstsein unserer Sterblichkeit, das Tiere so auch nicht haben. Das ist im Sündenfall-Mythos auch thematisiert, in dem es heißt, die Menschen wurden sterbich, als sie aus dem Paradies vertrieben wurden.)  

Dass Menschen in den Religionen oft das Gegenteil von diesem ursprünglichen Sinn taten, ist Fakt. Genau wie Menschen, die Politik betrieben, dem Miteinanderleben der Menschen oft eher schadeten als ihm zu nützen. Das ändert aber nichts am eigentlichen Sinn von Religion.

Ist das so verständlich oder eher Kauderwelsch?

LG!
Michael


PS: Ich will doch auch nochmal auf die Sache mit dem Bewusstsein der Sterblichkeit eingehen. Das hat nämlich mit der Befreiung, die ich meine, auch sehr viel zu tun. Tiere sind auch sterblich, wissen das aber nicht. Sie leben quasi noch im Paradies, mythisch gesprochen. Wir Menschen aber wissen es, und das lässt uns nicht kalt. Die meisten Menschen wären lieber unsterblich. Damit muss man also auch umgehen können, und solange wir es nciht können, sind wir unzufrieden. Der Gedanke an die Unausweichlichkeit des eigenen Endes quält uns. So haben wir Menschen in den Religionen und Philosophien verschiedene Modelle entwickelt, die Sterblichkeit zu akzeptieren und doch unseren Wunsch nach Unsterblichkeit ernst zu nehmen. Die vielen verschiedenen Jenseitsvorstellungen zeugen ja davon. Ziel ist es, angesichts des Todes nicht zu verzweifeln, sondern gleichmütig oder gar freudig den Tod in Kauf zu nehmen. Wer das erreicht hat, ist frei von Todesangst.

Jetzt denken wir das mal zusammen: Freiheit von Todesangst und Freiheit von schädlichem Egoismus. Das ist die Befreiung, die ich meine, und die Religion und/oder Philosophie bringen kann (nicht muss, denn es hängt dann ja doch davon ab, was wir draus machen). 

LG, Michael
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androgyn

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #517 am: 23.06.2016 11:40 »
Ich kann Dir die Frage an Jo beantworten: Deine genannten Grundwerte der hegemonialen Männlichkeit gibt es nicht, es gibt keine patriarchalen Regeln - denn es existiert weder: Streben nach Vorherrschaft des Mannes über den Rest der Welt (hegemonial) noch gibt es allein vom Mann bestimmte Regeln (patriarchalisch).
Echt nicht? Sei kein Mädchen, du siehst wie ein Weib aus. richtige Männer tragen keine Röcke (beliebig einsetzbar), schminken sich nicht, ist egal wie sie ausssehen - sie müssen nur Geld haben, das ist an Männern ein nogo usw. Das sind alles Beanspruchungen und Bestrebungen nach der Vorherrschaft von Männlichkeit.

DU gestaltest Dein Leben selbst. Was Du säest, wirst Du ernten. Wie man in den Wald hineinruft, schallt es raus. Jetzt klar?
Nein. Weil ich mit dem Satz bezüglich, dass der Adressator auf mich zuerst zukommt und nicht ich auf ihn, insoweit nichts anfangen kann.

Willst Du in einem angenehmen Umfeld existieren, dann frage Dich nicht, was Dein Umfeld für Dich tut, sondern was Du tun kannst, dass es für Dich angenehmer wird! [
Wenn es nach unserem Umfeld ginge, müssten wir uns am besten wieder anpassen, wie es sich für echte Männer gehört.

Meckern und immer nur nach Gründen für das vermeintlich Negative zu suchen, bringt Dich kein Stück weiter. Es treibt Dich hinein in den Sumpf psychischer und psychosomatischer Störungen, aus dem man nur schwer und langsam herauskommt. Ändere jetzt endlich mal Dein Verhalten und Deine Einstellung dauerhaft und Du wirst auch glücklicher und freier leben, r.a.!
Du solltest nicht soviel so Blödsinn in mich reininterpretieren. Der Unterschied zu dir und mir ist, dass du privilegierter bist als ich.

Offline Jo 7353

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #518 am: 23.06.2016 22:35 »
Wie erklärst du dir dann, warum mir Männer wegen meiner Röcke Schwierigkeiten bereiten, wenn es kein patriarchat gibt. Nach ihrer Ansicht verstoße ich doch gegen die patriarchalen Regeln oder Grundwerte der hegemonialen Männlichkeit.
Eigentlich hat Dr Heizer genug dazu gesagt,
Ich möchte Dich aber auch noch darauf aufmerksam machen, daß andere Menschen andere Erfahrungen als Du, und daß sie Erfahrungen anders interpretieren als Du. Ich bekomme die These eines Patriachats nicht mit meinen Erfahrungen in Einklang, und was Du dazu schreibst, überzeugt mich nicht. Wer sich so wie Du mit feministischen Theoretikern befaßt, und sie ernst nimmt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er bei den Gegnern des Feminismus nicht gut ankommt. Wenn Du diese Dir zum Feind machst, brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn sie schauen, wo sie einen Aufhänger finden, dich klein zu machen. Da bieten sich sichtbare Besonderheiten an. Die Ursache ist aber, daß Du sie nicht wertschätzt, und sie das merken, und nicht der Aufhänger, den sie nehmen, um Dich anzugreifen.

Gruß,
Jo

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Offline Jo 7353

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #519 am: 23.06.2016 23:04 »
Aber ansonsten ist Genderpoliitk und gesellschaftliche Geschlechtsdefinition einfach ein Teil menschlicher Kultur, wie Kunst und Wissenschaft, Technik und Religion. Wir sind eben keine Tiere mehr. Diese Unschuld haben wir verloren. Gut, ja, biologisch - worauf es Dir ja sehr ankommt -  sind wir immer noch Tiere, aber durch unsere Kultur eben besondere Tiere.
Sexualität zähle ich primär zum tierischen Teil des Menschen. Natürlich steht sie in Beziehung zu anderen Teilen des Menschen. Diese Beziehungen sind gar nicht leicht zu durchschauen, und ihre Wirkungsweisen erscheinen nicht slten sehr verwunderlich. Das gibt viel Stoff für psycho-soziale Forschung, wenn man verstehen will, wie die Sexualität im Menschsein eingebettet ist. Die soziale Einbettung ist aber nicht die Sexualität und schafft sie auch nicht. Es kann sie lediglich verformen und zerstören. Dann paßt das Bett nicht. Die Sexualität ist als das Primäre nicht verkehrt. Das Bett ist bei Passproblemen anzupassen, genauso wie ich einen Rock, der zu lang ist zu kürzen habe, und nicht meine Beine operativ verlängere.

Man kann schon vernünftig Genderforschung betriben, wenn man sie wie Natur- und Sozialwisenschaft aufzieht. Was ich aber zum Thema gendeerforschung gesehen habe, ist aber einer Theologie ähnlicher. In der Form lehne ich sie ab.

Gruß,
Jo
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androgyn

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #520 am: 23.06.2016 23:34 »
Wenn Du diese Dir zum Feind machst, brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn sie schauen, wo sie einen Aufhänger finden, dich klein zu machen. Da bieten sich sichtbare Besonderheiten an. Die Ursache ist aber, daß Du sie nicht wertschätzt, und sie das merken, und nicht der Aufhänger, den sie nehmen, um Dich anzugreifen.

Gruß,
Jo


Welche Besonderheiten schätze ich nicht wert? Woher sollen bitte wildfremde Personen wissen, ob ich feministisch veranlagt bin? Glaubst du ernsthaft, dass in Deutschland jeder etwas gegen Feminismus hat?
Warum machen sich denn die MRA nicht für Jungs und Männer stark? Nein, da liest man wieder, dass sich die Maskus ganz klar von Homosexuellen und Transgendern und jedem der ihnen nicht mannsgenug ist, abgrenzen wollen, weil die angeblich ihr Männlichkeitsbild beschädigen. Klein macht mich niemand. Die gucken halt nur doof wie'n Schwein wenn's blitzt. Und wenn sie was fragen, dann kommt so ne dumme Frage, ob ich eine Frau oder ein Kerl bin. Oder warum ich mich so anziehe. Was soll ich bitte in die Frage falsch reininterpretieren? Erklärs mir!

Offline DesigualHarry

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #521 am: 23.06.2016 23:43 »
Hallo Michael!

Ich denke ich habe es im großen und ganzen Verstanden, was deine Auffassung von Freiheit bedeutet. Großteils teile ich deine Aussage, denke aber in vielen diesen Bereichen auf einer anderen Stufe.

Für mich sind inzwischen viele Phänomene und unerklärliches rund um das Thema Gott und Religion erklärbar. Unter anderem auch dass Leben niemals nach dem Tod endet, weil Leben unsterblich ist.
Inzwischen hat auch die Physik sehr viel dazu Beigetragen, zumindest bei mir, über den Umweg der Forschung die kosmischen Gesetze zu verstehen und als war anzuerkennen. Allen voran natürlich Albert Einstein, aber auch das Thema Quantenphysik ist für mich inzwischen ein spanender Umweg geworden um solche grundlegende Fragen über das Wesen von allem zu verstehen.

Mein Zugang zu diesem Thema ist also eher Wissenschaftlicher Natur, basiert aber inzwischen auch auf sehr viel Erfahrung zum Thema kosmische Gesetze. Es gibt ja nicht nur das Resonanzgesetz. Und nicht zuletzt hat auch das Rocktragen entscheidende Aufschlüsse über das Wesen von Menschen und Menschsein erbracht.

Liebe grüße Harry  :)

Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #522 am: 23.06.2016 23:53 »
Aber ansonsten ist Genderpoliitk und gesellschaftliche Geschlechtsdefinition einfach ein Teil menschlicher Kultur, wie Kunst und Wissenschaft, Technik und Religion. Wir sind eben keine Tiere mehr. Diese Unschuld haben wir verloren. Gut, ja, biologisch - worauf es Dir ja sehr ankommt -  sind wir immer noch Tiere, aber durch unsere Kultur eben besondere Tiere.
Sexualität zähle ich primär zum tierischen Teil des Menschen. Natürlich steht sie in Beziehung zu anderen Teilen des Menschen. Diese Beziehungen sind gar nicht leicht zu durchschauen, und ihre Wirkungsweisen erscheinen nicht slten sehr verwunderlich. Das gibt viel Stoff für psycho-soziale Forschung, wenn man verstehen will, wie die Sexualität im Menschsein eingebettet ist. Die soziale Einbettung ist aber nicht die Sexualität und schafft sie auch nicht. Es kann sie lediglich verformen und zerstören. Dann paßt das Bett nicht. Die Sexualität ist als das Primäre nicht verkehrt. Das Bett ist bei Passproblemen anzupassen, genauso wie ich einen Rock, der zu lang ist zu kürzen habe, und nicht meine Beine operativ verlängere.

Man kann schon vernünftig Genderforschung betriben, wenn man sie wie Natur- und Sozialwisenschaft aufzieht. Was ich aber zum Thema gendeerforschung gesehen habe, ist aber einer Theologie ähnlicher. In der Form lehne ich sie ab.

Gruß,
Jo

Lieber Jo,

da kommen wir wieder auf die Frage zurück. ob Materie eine Funktion des Geistes oder Geist eine Funktion der Materie ist.

Bestimmt die Materie den Geist oder der Geist die Materie?

Ich lasse die Frage hier offen.

LG, Michael
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Offline MAS

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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #523 am: 23.06.2016 23:55 »
Wie erklärst du dir dann, warum mir Männer wegen meiner Röcke Schwierigkeiten bereiten, wenn es kein patriarchat gibt. Nach ihrer Ansicht verstoße ich doch gegen die patriarchalen Regeln oder Grundwerte der hegemonialen Männlichkeit.
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Gruß,
Jo



Ah so ist das, ein Kampf der Ideoligien: Feminismus contra Antifeminismus.

Und wo bleibt bei all den Ideologien die Wahrheit?

Fragt
Der Michel
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Re: Interreligiöser Dialog
« Antwort #524 am: 23.06.2016 23:58 »
Hallo Michael!

Ich denke ich habe es im großen und ganzen Verstanden, was deine Auffassung von Freiheit bedeutet. Großteils teile ich deine Aussage, denke aber in vielen diesen Bereichen auf einer anderen Stufe.

Für mich sind inzwischen viele Phänomene und unerklärliches rund um das Thema Gott und Religion erklärbar. Unter anderem auch dass Leben niemals nach dem Tod endet, weil Leben unsterblich ist.
Inzwischen hat auch die Physik sehr viel dazu Beigetragen, zumindest bei mir, über den Umweg der Forschung die kosmischen Gesetze zu verstehen und als war anzuerkennen. Allen voran natürlich Albert Einstein, aber auch das Thema Quantenphysik ist für mich inzwischen ein spanender Umweg geworden um solche grundlegende Fragen über das Wesen von allem zu verstehen.

Mein Zugang zu diesem Thema ist also eher Wissenschaftlicher Natur, basiert aber inzwischen auch auf sehr viel Erfahrung zum Thema kosmische Gesetze. Es gibt ja nicht nur das Resonanzgesetz. Und nicht zuletzt hat auch das Rocktragen entscheidende Aufschlüsse über das Wesen von Menschen und Menschsein erbracht.

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Ein schwieges Thema, Harry, für die Wissenschaft(en).

Die, die ich an der Uni gelernt habe, halten sich da heraus.

Aber ich lese gerade ein Buch namens "Welten ohne Grund" von Wener Vogd, das meine graue Zellen sehr fordert: http://www.carl-auer.de/programm/artikel/titel/welten-ohne-grund/

So, in drei Minuten hat meine Liebste Geburtstag!

So feiert also gleich
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