Nabend.
Ob es nun mehr oder weniger Rockträger in den 13 Jahren, in denen ich inzwischen aktiv mitmache, geworden sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich bilde mir ein, auf der Straße keinen signifikanten Unterschied festzustellen.
Die Treffen sind eine eigene, andere Geschichte. Die nahmen schon vor Ferdis Tod rapide ab, die Hochzeit war zwischen 2000 und 2005. Auf dem letzten Treffen außerhalb Münchens (also einem, das nicht Karli organisiert hatte) war ich im Dezember 2006 oder 2007, als ich Ferdi das letzte Mal besuchte. Vielleicht kann MAS das Jahr näher eingrenzen, er war dabei, als wir uns in Köln trafen.
Miguelito - die alten Münchner dürften sich noch an ihn erinnern - traf ich letztes Jahr zufällig während des Kommunalwahlkampfs. Er hat die Röcke für immer ausgezogen. Ein Anderer dürfte inzwischen seit einigen Jahren eine Frau sein.
Dadurch, daß die meisten Bindungen kaum über das gemeinsame Interesse Rock hinausgingen, verloren die Treffen für ehemalige Stammkunden (mich eingeschlossen) an Reiz, bei anderen verschoben sich Prioritäten, und Neue, egal welchen Alters, kamen in den letzten Jahren quasi nicht hinzu, was eine Entwicklung im Sinne neuer Impulse erschwert.
Jüngere wie rock-aktiv finden den Weg nicht hierher oder machen wieder kehrt, wenn sie sich hier umschauen. Das begünstigt das Schmoren im eigenen Saft.
BTW: Wäre heuer nicht 15-Jähriges in München?
Ich kann mich noch gut an 2005 erinnern, als Robert Landinger damals sein Mode Label AndersLandinger im Kunstpark Ost präsentiert hat.
Er hatte ja damals sogar einen kleinen Laden in dem er die Röcke direkt an den Mann brachte.
Leider mußte er den Laden glaub ich innerhalb eines Jahres wieder schließen, weil Neckermann seine Röcke kopiert hatte.
Die Rücksendekosten beim Versandhandel haben ihn glaub ich fast ruiniert.
Der Hype, so er denn einer war (eher nicht), beschränkte sich vor zehn Jahren auf einen sehr überschaubaren Kreis. Den Laden mussten Beide schließen, weil die Berichte in Fernsehen und Zeitung nicht die erhoffte Nachfrage brachten und die Lage des Ladens nicht gerade in der preiswertesten und auch nicht in Ecke Münchens lag. So Viele haben wir nicht in den Laden schleppen können, obwohl wirklich jeder Auswärtige, der unseren Stammtisch besuchte, von Karli oder mir in den Laden geschleppt wurde.Und €150,- aufwärts für einen handgerfertigten Rock hatte vor zehn Jahren schon nicht Jeder. Es war auch nicht Neckermann, sondern ein absichtlich nicht namentlich genannter Erotikversand (!), der die Schnitte sehr billig kopierte, was die Schließung beschleunigte.
Die Hochzeit der Raves, war zu dem Zeitpunkt, wie Sandra Kuratle richtig sagte, auch schon länger vorbei.
Anders Landinger hat trotzdem noch seinen Onlineshop. Also muss es auch welche geben, die bei ihm kaufen.
Sein Hauptgeschäft macht er mit der Musik. Vor zwei Jahren wurde ein kleiner
Bericht über Landy ins Netz gestellt. Recht viel älter dürfte er auch nicht sein.
Ich halte es inzwischen für nahezu unmöglich, die hier geäußerten verschiedenen Ansichten zum Thema "Alternative Männermode" in DEM Ziel zu bündeln, weil es so viele Abgrenzungen untereinander gibt.
Für mich ist das vollkommen in Ordnung, weil ich meinen Weg, auf dem ich gerne gehe, gefunden habe. Nur bringt er Unsicheren, von denen es hier genügend gibt, nichts. Außenstehende dürfte die Meinungsvielfalt eher irritieren. Modeschaffende, zu denen es im Forum Kontakte gab, sind auch im Sande verlaufen, was aber nicht nur an der hiesigen Streitkultur liegt.
So, das waren meine 2 ct. zu dem Thema.
Viele Grüße
Ben.