Genau das ist psychosoziale Wirklichkeit, Matthias.
Bist du bereit, mir die Wirklichkeit zu erklären?
Gruß
Matthias
Nicht DIE Wirklichkeit, aber ich sehe es so, dass wir Menschen uns unsere Wirklichkeit konstruieren, wobei diese Konstrukte einerseits individuell, andererseits sozial parallelisiert sind. D.h. diese konstruierte Wirklichkeit ist eine Angelegenheit jedes einzelnen Gehirns, aber das Gehirn konstruiert anhand von Beobachtungen der Außenwelt und projiziert dann wiederum die eigenen Konstrukte auf die Außenwelt. So passen sich Menschen anderen Menschen an und projizieren andersrum die eigenen Empfindungen auf andere Menschen, schließen also von sich auf andere. So funktioniert auch Empathie. Ohne Empathie wäre ein soziales Leben nicht möglich.
Es ist recht komplex, wie das im Einzelnen abläuft.
Ich Bezug auf die Menschen, die angeblich nichts gegen das Rocktragen haben, aber auf andere verweisen, sehe ich das so:
Sie orientieren sich in ihrem Verhalten sehr an anderen.
Sie sehen, dass einer sich anders verhält und spüren eine Abneigung.
Sie wollen aber keinen Konflikt eingehen.
So geben sie nicht zu, dass sie eine Abneigung verspüren, sind aber der Meinung, dass andere sicher auch eine Abneigung verspüren.
So behaupten sie, xy habe etwas gegen das abweichende Verhalten einzuwenden und hoffen, dass der Abweichler, so wie sie es immer tun, sich an die Normvorgaben wieder anpasst.
Dann wäre ihre Welt wieder in Ordnung.
So funktionieren soziale Vorgaben oft. Meiner Erfahrung nach. So lernt "man", wie "man" sich zu verhalten hat.
Wenn man damit nicht übereinstimmt, kann man entweder einen Konflikt eingehen oder versuchen, die Vorgaben und Erwartungen der anderen zu ändern.
LG, Micha