Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Helmut Kohl und Erich Honecker verwendeten beide das Wort "Demokratie", meinten damit aber ganz Unterschiedliches.
LG, Micha
Demokratie ist Mehrheitsregierung. Es wird aber gegen die Mehrheit regiert.
Das ist Deine Behauptung!
Ich kann auch behaupten: "Die Polizei will mich finanziell ruinieren", weil ich in diesem Jahr bereits das fünfte Mal geblitzt wurde.
Meine Aussage ist wie Deine zu undifferenziert. Aber mit Differenzieren hast Du es ja nicht so, weil das dann für Dich Sabbeln ist.
De jure sind ARD, ZDF und andere Rundfunkkanäle wohl öffentlich rechtlich und nicht obrigkeitlich, de facto bekommt man aber schon häufig den Eindruck von Berichterstattung im Sinne der Regierenden (umgangssprachlich wohl "Staat" genannt). Andererseits hat der sog. Gesetzgeber beschlossen, dass alle Haushalte den öffentlich rechtlichen Rundfunk bezahlen müssen, was wiederum bedeutet, dass der ÖR von der Obrigkeit zumindest indirekt geschaffen wurde, und somit mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit obrigkeitsfreundlich berichten wird...es ist alles nicht so einfach...
Gruß
Dem kann ich folgendes Zitat hinzufügen. Ich zitiere es wörtlich, da ich es so in dieser Form nicht auf die Schnelle formuliert bekäme:
"In Abgrenzung zu den Kräften des Marktes gewährleistet das Primat des öffentlichen Auftrags, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk an gesellschaftlichen Zielen und Normen orientiert und er dafür durch öffentliche Gelder finanziert wird. Dadurch hängt die mediale Kommunikation nicht nur davon ab, ob sie marktfähig und privatwirtschaftlich rentabel ist. Der Grad der Unabhängigkeit vom Staatseinfluss oder anderen einseitigen Interessen gewährleistet, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht einseitig instrumentalisiert werden kann. Dieser Grad der Unabhängigkeit hängt dabei nicht nur von der Ausgestaltung der internen Selbstregulierung (z. B. vom Binnenpluralismus) ab, sondern ebenfalls davon, wie die öffentliche Finanzierung organisiert wird und wie dezentral der Organisationsaufbau ist."Quelle:
https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007%2F978-3-658-09632-8_66-1Dieses Zitat entspringt einer Veröffentlichung des Springer-Verlags. Er ist in erster Linie involviert in privatem Rundfunk und die Interessenlage ist damit Gegenspieler, ja aktiver Gegenspieler des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks und u.a. mitverantwortlich dafür, dass Inhalte des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks nach bestimmt definierten Zeiträumen wieder aus dem Internet und Mediatheken verschwinden. Privatwirtschaftlich organisierte Rundfunkanstalten funktionieren nicht nach den Grundsätzen, die im obigen Zitat beschrieben sind, da stehen Marktfähigkeit und Rentabilität im Vordergrund. Ganz zu schweigen von Zeitungen oder anderen Publikationen z.B. im Internet, wo die dahinterstehenden Interessen intransparent sind.
Es liegt an jedem von uns, wen er weshalb für glaubwürdig hält.
Privater Rundfunk ist übrigens auch 'staatlich' gewollt und reguliert. In Teilen gehen auch unsere Rundfunkbeiträge in diesen Bereich.
Zum Thema Rundfunkbeitrag oder 'Haushaltsabgabe' (volkssprachlich fälschlicherweise noch immer 'GEZ') noch dies:
Durch diese öffentlichen Gelder wird eine Infrastruktur finanziert.
Und ich vergleich wieder das mit Müllabfuhr, Kanalisation oder speziell Verkehrswege.
Die Bereitstellung des Verkehrswegenetzes ist öffentlich finanziert und eine staatlich regulierte Infrastrukturleistung.
Jeder kann diese Infrastruktur nutzen mit welchen Mitteln (Ente oder BMW z.B.) , aus welchen Absichten und in welcher Ausgestaltung (z.B. Fahrverhalten) auch immer, von wo nach wo auch immer. Ähnlich ist auch die Infrastrukturleistung bei den Öffentlich-rechtlichen Medien anzusehen.