Autor Thema: Damen Rock am Mann  (Gelesen 16984 mal)

culture skirt

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #90 am: 07.07.2022 00:08 »
In München ist das unüblich und meist nicht gerne gesehen  solange noch andere Plätze vakant sind.
frei sind. Frei.

skortsandtights

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #91 am: 07.07.2022 05:07 »
Hallo Micha

Ich will niemandem etwas vorschreiben oder massstäbe setzen.
In vielen bereichen des lebens muss es regeln geben aber in de mode bin ich für absolute freiheit der einzelnen person.
Vielleicht könntest du mit deiner kritik ein wenig konkreter werden das ich darauf antworten kann.
Vielen menschen werden wohl meine outfits nicht gefallen das ist ok und ihr gutes recht.
Aber genauso nehme ich mir das recht heraus das mir gewisse outfits nicht besonders gefallen.
Es ist aber bei mir nie eine wertung des menschen sondern es geht alleine um das outfit.
Genau so nehme ich mir aber die freiheit heraus zu sagen das mir eine frau in kleid oder rock besonders gut gefällt.
Kleider oder röcke sind für mich generell schöner und chicer auch an männern.
Ich muss ehrlich sagen vor jahren konnte ich mir das kaum vorstellen aber in dem guten jahr hier auf dem forum hat sich das verändert, ich habe meinen horizont erweitern können.
Modische regeln wie zum beispiel die feinstrumpfhose habe ich nur für mich gemacht.
Man kann es weibliche eitelkeit nennen aber nur schon aus optischen gründen würde ich nie darauf verzichten eine strumpfhose zu tragen.
Mit den jährchen werden die beine nicht schöner und so kann ich auf einfache art meine beine, wenigstens für mich, chicer präsentieren.
Vielleicht ist es auch ein stück weit nachholbedarf weil ich mich erst jetzt als transfrau frei fühle meine beine zu zeigen und fsh offen zu tragen.

LG, Hanna


Offline MAS

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #92 am: 07.07.2022 08:25 »
Liebe Hanna,


ich möchte nicht eine alte Diskussion wieder aufwärmen. Dein letzter Beitrag macht ja klar, dass Du für Dich sprichst, wenn Du z.B. schreibst, dass Strumpfhosen unbedingt dazu gehören, und nicht anderen das vorschreiben willst. Damit ist für mich alles geklärt und wir sind uns einig.

Konkrete andere Beispiele zu suchen, fehlt mir die Zeit, aber sollte zukünftig etwas kommen, wie ich es meine, mache ich Dich freundlich darauf aufmerksam.

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #93 am: 07.07.2022 11:40 »
und hielten einen mehr oder weniger intensiven Smalltalk, mit einigen Jungs so bisschen ähnlich,
Was?  ???

Hm. Ja. Ich vermute, ich habe es ein wenig missverständlich ausgedrückt. Zunächst mal den ganzen Satz, am besten mit dem ganzen Abschnitt:

Sonst werde ich bisweilen mit einem erhöhten 'Hallo' begrüßt, und eine Reihe mir scheinbar wildfremder Frauen fallen mir um den Hals und erklären mir, woher ich sie kennen muss. Sonst. Heute weniger. Eine Reihe mir bekannter, und mindestens eine ähnliche Anzahl mir nicht geläufiger Frauen begrüßten mich zwar, und hielten einen mehr oder weniger intensiven Smalltalk, mit einigen Jungs so bisschen ähnlich, dennoch hatte ich den Eindruck, auch bei einigen wunderbar als Themenschwerpunkt einer Gruppenunterhaltung zu dienen.

Ich glaube, ich sollte den Satz-Part, der Dich zum Was??? drängte, so formulieren:

Eine Reihe mir bekannter, und mindestens eine ähnliche Anzahl mir nicht geläufiger Frauen quer über den Platz verteilt begrüßten mich zwar, und hielten mit mir einen mehr oder weniger intensiven Smalltalk, und ein paar Jungs machten das ebenso so bisschen ähnlich mit mir (begrüßen, Smalltalk),...

Vielleicht ist das jetzt ein wenig verständlicher...


Offline cephalus

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #94 am: 07.07.2022 12:27 »
Eine Reihe mir bekannter, und mindestens eine ähnliche Anzahl mir nicht geläufiger Frauen quer über den Platz verteilt begrüßten mich zwar, und hielten mit mir einen mehr oder weniger intensiven Smalltalk, und ein paar Jungs machten das ebe

Wenn ich in München auf irgendeinen Platz gehe, vielleicht wo es eine Veranstaltung gibt, kenne ich meist niemanden,  wenn ich mich nicht mit anderen verabredet habe; begrüßen würde mich folglich auch niemand.

Ist Mainz so ein Dorf, dass sich jeder kennt, oder bist Du so ein stadtbekannter bunter Hund,  dass Dich jeder kennt?  ;)

Offline Skirtedman

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #95 am: 07.07.2022 13:42 »
Ist Mainz so ein Dorf, dass sich jeder kennt, oder bist Du so ein stadtbekannter bunter Hund,  dass Dich jeder kennt?  ;)

Naja, jedenfalls kennen mich mehr Leute als ich sie kenne.

Da ich durchaus vielfach wöchentlich in der Stadt sichtbar bin, aber auch durchaus die Gelegenheit biete, mit mir ins Gespräch kommen zu können, bin ich bestimmt mehr Leuten ein Begriff als Leute mir ein Begriff sind.

Eins, zwei Leute meinten neulich, ich sei ein 'Original'. Vielleicht stehe ich ja mal in dreißig Jahren in einem Buch. Meine Mutter hatte mal so eins: 'Mainzer Originale'.

Offline Skirtedman

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #96 am: 07.07.2022 13:45 »
Danke für Eure vielfältigen Reaktionen auf mein erlebtes lebendiges Beispiel von Ausgrenzung aufgrund von Kleidung.

Wobei es vielleicht sogar die Frage ist, ob hier wirklich nur die Kleidung die entscheidende Rolle spielt - man könnte fragen, ob der Einsatz einer (zudem noch so schlecht sitzenden) Perücke auch noch unter den Begriff Kleidung fällt.

Aber im Fall vom 'Allerscheensten' - mir gefällt der Begriff, ausserdem erleichtert es mir, diese konkrete Person künftig hier im Forum zu benennen - im Fall vom 'Allerscheensten' scheint es der gesamte Habitus zu sein, der ihn auf diese Weise brandmarkt.

Mir juckt es in den Fingern, diese Person weiterhin eher im Thread 'Rocker gesichtet' zu analysieren, denn ich habe ihn gestern wieder gesichtet und wieder ein Fitzelchen mehr von, besser: über ihn erfahren.

Und hier im Thread, soweit förderlich, eher besonders auf den Charakter der Erscheinung und vor allem auf den Charakter der Interaktion zwischen ihm und 'der Gesellschaft'  einzugehen. So ganz schlüssig bin ich mir noch nicht bei dieser thematischen bzw. 'räumlichen' Trennung hier innerhalb des Forums. Oder wäre er gar eines eigenen Threads würdig? Die Gefahr, ihn dann vielleicht 'zu verheizen', wäre im letzten Fall vielleicht recht groß.

Jedenfalls ist dieses Fitzelchen Plus an Rückmeldung von gestern über ihn hier ja auch noch irgendwie relevant.

Alla dann: eine Bekannte von mir hatte vorgestern, also am Tag meines Erlebnisses, eine ziemlich direkte Begegnung mit ihm. Sie war in einer Eck-Boutique mit ausschließlich Damenmode (eher für recht junge Frauen). Da kam der 'Allerscheenste' (anders als am Abend gekleidet, nämlich am Mittag trug er ein weißes Kleid mit Transparenzen) hinein, sagte keinen Mucks, und stöberte still ein paar Minuten durch die Klamottenauswahl.

Meine Bekannte beobachtete, wie die recht jungen Verkäuferinnen vor ihm geflohen sind und jeglichen Kontakt vermieden. Die Bekannte sagte: 'Die hatten förmlich Angst vor ihm'. Was sie dann auch nachher, als er wieder wortlos den Laden verließ, noch aus den Reaktionen der Verkäuferinnen vernahm.

Ähnlich wie einige Rückmeldungen von Euch bzgl. meines 'feeemininen Outfits' ('Germania' :) ) resümierte diese Bekannte wie folgt (und die Umsitzenden bestätigten das ebenso) :

"Du" (also ich bin gemeint...) "wirkst einfach so wie Du bist: natürlich, authentisch, wie ein normaler Mensch, der halt ein Kleid trägt oder einen Rock anhat. Der da" (der 'Allerscheenste') "wirkt unecht, verkrampft, auf Anhieb unsympathisch." Ja, das Wort 'abstoßend' ließ jemand noch fallen.

Außerdem könne man mich sehr viel leichter 'einsortieren' und dementsprechend einschätzen, wie man mit mir umgehen solle. Im Gegensatz zu 'ihm', wo sogleich 7 Fragezeichen über ihn schweben würden.



Und ich glaube, hier sind wir an einem zentralen Punkt. Das Argument "Jeder soll doch so rumlaufen, wie er/sie will" ist zwar ein herrlich einfaches Argument, zählt aber im Umfeld von anderen Menschen (in der Interaktion von Menschen, und sei sie nur das Passieren, also unter Passanten, oder im einfachen Verkäufer-/Kunden-Kontakt eines kurzen Bezahlvorgangs) nicht so vollkommen ausschließlich.

Weil: Kleidung und Erscheinungsform einer Person sind, wie richtig hier jemand auch erwähnte, Kommunikation. Und die Frage, wie viel Ungewohntes man in dieser Kommunikation/Interaktion aushalten kann und was einen überfordert, ist nicht nur das Problem des sich daran störenden Menschen, sondern geht auch von den Ausdrucksmöglichkeiten jenes Menschen aus, der die geordnete Welt mit einem Wanken herausfordert.

Was jetzt hier ziemlich abgedreht theoretisch klingt, ist einfach so: Ich werde offensichtlich viel leichter integriert als er. Ich fange langsam an, ihn sogar zu bedauern, z.B. als 'armer Tropf' - und da bin ich nicht der einzige. Jedenfalls strahle ich aus, dass ich mich wohlfühle. Vielleicht fühlt er sich ja auch wohl (in irgendeiner Weise, sonst würde er es vermutlich ja auch so nicht tun), aber das größte Problem ist, dass er das eben ganz und gar nicht ausstrahlt.



Die Frage danach, ob er sich vielleicht absichtlich ausgrenzt, gar nicht integriert werden will, wage ich zu bezweifeln.

Er sucht seit Jahren - seit etwa vier Jahren ist er mir begegnet - immer wieder auch Massenveranstaltungen auf. Er sitzt oft mittendrin - meist an gut einsehbaren Stellen, so wie vorgestern ja auch. Ich tu das ja auch, durchaus auch gerne mal allein. Und manchmal bin ich bei sowas auch vollkommen allein geblieben, manchmal ungewollt, manchmal gewollt. Alleine bleibt er auch. Ich kenne das durchaus.

Ich glaube, er sucht schon die Nähe. Leider aber wirkt er vollkommen unnahbar. Ich glaube, da müssen noch einige Impulse von ihm kommen, dass sich daran etwas ändert. Ob es nur am Outfit liegt? Ich denke, ein großes Stück ja. Vor allem diese unsäglichen, meist blonden Perücken machen ihn schon unnahbar. Die passen weder vom Typus noch von der Größe her zu ihm.

Ich habe ihn einmal ja schon ohne Perücke gesehen, das natürliche, dunkle Haupthaar könnte er ohne Probleme offen tragen. Alleine diese Perücken lassen ihn abtauchen, quasi untertauchen, gesellschaftlich betrachtet sozial untergehen. Ohne dieses Kunstgebilde auf dem Kopf würde er sich das alles viel leichter machen.

Gewiss, es ist seine freie Entscheidung.



Die Frage nach den Unterscheidungen, nach den Abgrenzungen - Stichwort zum Beispiel 'Crossdresser' versus 'Transvestit' oder Damenkleidung-Träger.

Trägt jemand ein Kleidungsstück vom anderen Geschlecht (also geschlechtlich 'überkreuz'), würde ja das Wort 'Crossdresser' sehr gut passen. In der Szene ist dieses Wort allerdings schon mit einer anderen Bedeutung vorbesetzt. Bräuchte man ein Wort für also bsp.weise einen Damenkleidung-Träger, wäre es sinnvoller, ein anderes Wort dafür zu finden.

Will man ein Wort finden, so spiegelt sich darin auch die Absicht wider, etwas mit diesem Wort zu beschreiben und auch den Inhalt dieses Wortes gegenüber anderen Erscheinungen abzugrenzen.

Wir finden überall im Alltag Möglichkeiten, uns abzugrenzen, z.B. mit unserer Berufsbezeichnung, oder unserem Status als Schüler, Auszubildender oder Student. Auch unsere Neigungen wie Biker, Radfahrer, Brotesser, Biertrinker, Seriengucker, Tatortfan drücken wir aus, indem wir sie benennen und indem wir uns damit gleichzeitig wiederum von anderen abgrenzen wie von den Golfspielern, Seglern, Whiskeytrinkern, Kinofans.

"Jeder kann doch tragen, was er will!" ist zwar ein ganz einfaches Mittel, alles zu legitimieren, alles zu akzeptieren, alles wertzuschätzen, nichts zu hinterfragen, nichts rechtfertigen zu müssen und so weiter. - Dies funktioniert allerdings erst, wenn tatsächlich jeder trägt, was er will!

Dass das nicht funktioniert, beweist die Existenz unseres Forums. Wieviele würden denn gerne, aber trauen sich nicht. Wieviele trauen sich zwar, aber nur unter bestimmten Bedingungen und nehmen ansonsten hin, dass es so ist, wie es ist, dass eben doch nicht immer überall jeder tragen kann, was er will. Oder eben nicht vieles tragen kann, was er eigentlich zum Wohlfühlen wollte.

Es bestehen doch noch viele Hemmungen, zu tragen, was man will.

Und wenn ich jetzt sage, der obige 'Allerscheenste' trägt wahrscheinlich das, was er will, so sehe ich aber auch, wie sehr er damit auf breite Ablehnung stößt.

Bekommt man mich zu Gesicht, und man verbindet mich mit seiner Erscheinung, so bringt man auch mich mit dieser Ablehnung in Verbindung. Diese Verbindung ist mir unangenehm, weil ich eben nicht auf breite Ablehnung stoßen will.

So ist diese Kategorisierung auch innerhalb unserer Szene 'Rock am Mann' immer wieder wichtig, um sich in einer gewissen Weise abzugrenzen, da die treibenden Kräfte und Formen von 'Rock am Mann' völlig unterschiedlich sind.

Die Grenzen können zwar fließend sein, jedoch sind einzelne Formen und Motivationen zum Teil völlig konträr.

Die einzelnen Schubladen aufzumachen heisst ja nicht, die einzelnen Schubladen abzuwerten. Dienen aber dazu, sich zu verorten, was einem eben wichtig ist, und auch das zu benennen, welche Formen einem aber nicht weiterhelfen.

So ist z.B. - ohne den fließenden Graubereich - die Unterscheidung zwischen 'Transvestiten' und 'Crossdressern' in der klassischen Selbstbezeichnung jener Szene doch fundamental. Die einen wollen schwerpunktmässig sexuelle Attraktion ausüben, die anderen wollen in Frieden aus ihrer zugeschriebenen Kleidungsrolle ausbrechen, indem sie als Frauenerscheinung untertauchen.

Die inhaltlich besetzte Kategorie 'Crossdresser' ist - falls nicht der latente Wunsch da ist, dauerhaft eine Frau zu werden - eigentlich eine fortgeführte Handlung dessen, was Rocktragen nur daheim ausmacht. Rocktragen nur daheim ist ein Verstecken, sich nicht der Öffentlichkeit aussetzen zu müssen. 'Crossdresser' ist ein Verstecken in der Öffentlichkeit, das Mannsein wird versteckt.

Andere - und da ziehe ich mehrere Schubladen - definieren ihren Hang zu Frauenklamotten mit einem weiblichen Anteil. Manche davon definieren sich als irgendwas zwischen Mann und Frau, manche fühlen sich als Frau. Manche werden vielleicht auch in diese Richtung gedrängt, weil das Mannsein Röcke oder Kleider oder andere Vorteile von Frauenkleidung einfach nicht vorsieht.

Ich finde schon, dass all diese Strömungen - und ich habe ja bestimmt auch einiges ausgelassen - nicht unbedingt alle am selben Strang ziehen. Einzelmotivationen und Einzelziele sind völlig unterschiedlich.

Einiges davon sehe ich aber auch als 'Fluchten'.

Flucht davor, weil Männer einfach Hosen zu tragen haben. Punkt.

Nein, dieser Punkt ist nicht gesetzt. Ist nicht Gesetz. Da muss der Radiergummi ran. Der Presslufthammer.

Nur zuhause als Mann Rock zu tragen, das ist Flucht. Die Erscheinung als Frau zu wählen, kann eine Flucht sein.

Flucht davor, Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.

Wenn alle Männer dies machen, wird sich daran nie was ändern.

Wenn jeder tragen dürfen soll, was er will, dann müssen auch Männer zu sich und Rock und Kleid genauso stehen dürfen, wie Transmänner, Transfrauen, Teilzeitfrauen, Crossdresser und so weiter zu sich stehen.

Und Männer in Rock und Kleid müssen genauso wissen, wer ihren Weg wie weit mitgeht. Manche kämen gerne mit. Manche wählen einen anderen Weg.

Und deswegen ist auch in der Szene 'Rock am Mann' und drumherum wichtig, die Schubladen zu benennen. So, dass auch wirklich irgendwann jeder alles tragen kann, was er will!


Offline cephalus

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #97 am: 07.07.2022 17:05 »
Die Frage danach, ob er sich vielleicht absichtlich ausgrenzt, gar nicht integriert werden will, wage ich zu bezweifeln.

Ich nicht. Wenn er sozial und emotional nicht total inkompetent ist müsste er die Wirkung auf andere Leute bemerken. Das schließt natürlich nicht aus, dass bei ihm eine psychische Störung vorliegt, die es ihm unmöglich macht Sozialkontakte aufzubauen.
Ich hatte einen Freund zu dem der Kontakt aus diesem Grund abgebrochen ist, er hat sich nur nicht in Damenkleidung sondern in die Mathematik geflüchtet.

Leider aber wirkt er vollkommen unnahbar

Das ist oft ein Phänomen, das von der Kleidung unabhängig ist. Wähtrend ich auf der Straße fast nie angesprochen werde, unabhängig von meiner Kleidung (Weg, Zeit, Zigarretten..) wird meine Frau ständig um Informationen gebeten.

"Jeder kann doch tragen, was er will!" ist zwar ein ganz einfaches Mittel, alles zu legitimieren, alles zu akzeptieren, alles wertzuschätzen, nichts zu hinterfragen, nichts rechtfertigen zu müssen und so weiter. - Dies funktioniert allerdings erst, wenn tatsächlich jeder trägt, was er will!

Kleidung wird immer auch Kommunikation sein, und das ist in meinen Augen auch gut so. Wir müssen nur einen weiteren Bereich dieser Sprache nutzen verstehen differenzieren und zulassen. Trotzdem kann jeder tragen was er will, er muss sich nur der Aussage und der Konsequenzen daraus bewusst sein.

wie es ist, dass eben doch nicht immer überall jeder tragen kann, was er will. Oder eben nicht vieles tragen kann, was er eigentlich zum Wohlfühlen wollte.

Zu den Leuten, die immer und überall Rock oder Kleid tragen(wollen) gehöre ich nicht, und manchmal tue ich es trotz meines Wunsches nicht, weil ich mich vielleicht wegen der Gesamtheit der möglichen Konsequenzen weniger wohl gefühlt habe.
Das gleiche Thema taucht bei mir manchmal, bzw. sehr selten bei einem Anzug auf:
Wie fühle ich mich wohler, eingezwängt in einem zu warmen Anzug oder unter den gefühlt kritischen Augen der Mitmenschen?
Dass ich solche Veranstaltungen gemieden habe, weil ich weder das eine noch das andere wollte, kam nicht nur einmal vor.

skortsandtights

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #98 am: 07.07.2022 20:33 »
Liebe Hanna,


ich möchte nicht eine alte Diskussion wieder aufwärmen. Dein letzter Beitrag macht ja klar, dass Du für Dich sprichst, wenn Du z.B. schreibst, dass Strumpfhosen unbedingt dazu gehören, und nicht anderen das vorschreiben willst. Damit ist für mich alles geklärt und wir sind uns einig.

Konkrete andere Beispiele zu suchen, fehlt mir die Zeit, aber sollte zukünftig etwas kommen, wie ich es meine, mache ich Dich freundlich darauf aufmerksam.

LG, Micha

Hallo Micha

Also die zeit nehme ich mir den das forum ist für mich auch ein zeitvertreib, etwas was mir spass machen soll.
Es ist gut wenn wir einig sind ich habe ja nie was anderes vertreten das wenigstens im privatleben jeder mensch tragen kann was er will.
Gegen einen freundlichen hinweis habe ich an sich nichts.
Wie wir hier in der schweiz sagen: «C'est le ton qui fait la musique»

LG, Hanna

Offline GregorM

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #99 am: 07.07.2022 22:30 »

"Du" (also ich bin gemeint...) "wirkst einfach so wie Du bist: natürlich, authentisch, wie ein normaler Mensch, der halt ein Kleid trägt oder einen Rock anhat. Der da" (der 'Allerscheenste') "wirkt unecht, verkrampft, auf Anhieb unsympathisch." Ja, das Wort 'abstoßend' ließ jemand noch fallen.


Ja, genau darauf kommt es an. Erscheinungsbild und Selbstsicherheit. Du bleibst deshalb Mann, ob in Hose, im Rock oder Kleid, während der "Allerscheenste" aus den Rahmen fällt. Ihm fehlt Selbstsicherheit total, und "Frau" ist er zu übertrieben. 

Gruß
Gregor
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Gregor

Offline MAS

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #100 am: 08.07.2022 10:04 »
Ja, Hanna, der Ton macht die Musik. Das stimmt oft!

LG, Micha
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Offline JoHa

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #101 am: 09.07.2022 00:11 »
Unser Thema begann mit "Damenrock am Mann". Ich trage 3 Kilts und ca. 20 "Damenröcke", Jeans- und Cordröcke. Dabei fiel mir auf, dass nur das Accesssoir FSH als damenhaft bezeichnet wurde. Rock OK, aber Nylons für den Mann? Das wurde als zumindest grenzwertig beurteilt. Na, und? Für mich gehört zum Rock das zünftige Darunter, und das sind Strümpfe und Strumpfhosen, die das Bein zieren!
Nicht Johannes. Joachim!

skortsandtights

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Antw:Damen Rock am Mann
« Antwort #102 am: 09.07.2022 05:19 »
Ich möchte noch mal betonen das wenn ich von irgend welchen no gos spreche das nur für mich persönlich gilt.
Für mich ist es  ein no go zu röcken oder shorts keine fsh zu tragen.
Und ich trage röcke und shorts damit ich meine beine natürlich wohl und chic verhüllt präsentieren kann.
Das aufkommen des minis und später dann der hot pants hat ganz klar mit der fsh zu tun.
Leicht verhüllte beine finde ich einfach viel chicer.

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May032010e12-1 by DiogenesMay5, auf Flickr

Und ich glaube da bin ich nicht alleine  :)




 

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