Guten Morgen zusammen, Holger, Zwurg und allen anderen!
Altruismus ist uns teilweise angeboren. Evolutionsbiologen sagen, dass er zum Teil die Ursache für den Erfolg des Homo sapiens sei. Aber Egoismus ist eben nicht weniger wichtig, wenn er mit dem Altruismus im Gleichgewicht steht und ein wenig gegenüber diesem zurücksteht. Bei solchen Menschen wie Putin, Xi, Trump usw. ist der Egoismus hingegen toxisch und schädlich. Nur die Menschen, die sich diese Menschen zu Führern wählen, weil sie meinen, ihre eigenen egoistischen Interessen würden durch sie vertreten, loben ihren Altruismus, nämlich ihnen gegenüber.
Wie ich in Frankfurt ja auch sagte: Wir müssen aus dem Gegensatzdenken zwischen einem "Wir" und einem "die Anderen" herauskommen und die ganze Menschheit oder auch darüber hinaus als Gemeinschaft verstehen lernen. Das ist uns indes leider so nicht angeboren. Heute ist ja auch Tischa beAw, an welchem die Juden*Jüdinnen über die Zerstörung des Tempels trauern und auch vieler anderer Katastrophen gedenken (Vgl.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-diesseits-von-eden/audio-juedischer-freitag-der--100.html; https://de.wikipedia.org/wiki/Tischa_beAv). Wenn wir dieses Gedenken übernehmen und ausweiten von den Katastrophen, die Menschen generell einander antaten, können wir weiterkommen in der Auflösung der Außengrenzen und der Ausweitung der Identifizierung mit allen Menschen.
Vor einiger Zeit gab es eine Fernsehserie zur "Neuen Seidenstraße". Daher kenne ich viele der Punkte, die Du aufgezählt hast, Holger. Angst habe ich auch davor, dass die USA in einen Bürgerkrieg stolpern könnten. Wenn das geschehe, wäre das ein Riesentriumpf für Putin und Xi. Deswegen zögert der US-Justizminister Garland, Trump wegen der Stürmung des Kapitols am 6.1.2021 anzuklagen, weil daraus ein solcher Bürgerkrieg werden könnte. Es ist einfach nur furchtbar, was da so alles abläuft.
Zwurg, die Chinesen haben vieles von anderen übernommen. Auch der Marxismus der KPC ist ja ein westlicher Import. Wir Europäer haben auch sehr vieles von anderswo übernommen. Und dennoch fühlen wir beide uns jeweils als die Herren der Erde. Das ist auch nicht unbedingt ein Widerspruch.
Und ja, solche Schwertkämpfe sind heute ein schönes Hobby der Mittelalterfans. Aber zur Zeit, als sie erfunden wurden, waren sie auch Machtkampf, der heute eben mit andern Mitteln geführt wird. Stadtmauern, die uns heute so romantisch und gemütlich anmuten, waren zu ihrer Entstehung Abwehrtechnik gegen Feinde und Diebe, also auch Ausdruck menschlicher Feindseligkeit und Aggression.
Sexismus ist ja auch so ein Ausdruck menschlicher Herrschsucht über das andere oder auch das eigene Geschlecht. Und mit Hilfe von Kleidung wurden und teilweise werden Menschen in Gruppen sortiert, damit man sie leichter beherrschen kann. Diese Gruppen sind Ethnien, Religionen, soziale Schichten oder eben auch Geschlechter.
LG, Micha