Rockmode.de

Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Holger Haehle am 26.04.2017 06:02

Titel: Breaking Tolerance
Beitrag von: Holger Haehle am 26.04.2017 06:02
Liebe Leute,
ich bin persönlich einen wichtigen Schritt zur Männerrockakzeptanz weitergekommen. Meine Frau und meine Schwiegermutter verstehen meine Argumente für mein Rocktragen. Sie finden es in Ordnung, weil sie meine Outfits als männlich wahrnehmen. Sie mögen es aber nicht, wenn ich in unserem Wohnviertel einen Rock trage oder die Kinder im Rock von der Schule abhole. Sie fürchten, dass wenn auch in ungerechtfertigter, vorurteilsbelasteter Weise schlecht über unsere Familie gesprochen wird und dass die Kinder wegen ihres Rock tragenden Vaters in der Schule gemobbt werden könnten.

Deshalb habe ich nach einem Rock gesucht, der so schlicht und unscheinbar ist, dass er kaum wahrgenommen wird. Und wird er wahrgenommen, dann in keiner Weise weiblich, sondern klar unisexuell. Ein solcher Rock sollte von meiner Familie uneingeschränkt akzeptiert werden. Außerdem könnte er für andere vorsichtige Männer der Einstiegsrock sein, um endlich auch öffentlich einen Rock zu tragen.

Nun habe ich diesen Rock bei Bonprix gefunden (siehe Fotos). Er ist nur wenig ausgestellt. Eine A-Linie ist nur angedeutet. Der Rock ist in einer dunklen Unifarbe und ungemustert. Um ihn noch unscheinbarer wirken zu lassen, trage ich Hemden dazu über dem Bund und nicht im Rock. Die Rocklinie beginnt dann noch deutlicher auf Hüfthöhe und nie auf Taillenhöhe.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Dieser Unisexrock hat alle Bedenken aufgelöst. Als meine skeptische Frau beim ersten Outdoor-Einsatz, extra hinter mir geht, um die Rektionen der Leute zu beobachten, ist sie von deren Gleichgültigkeit beeindruckt. Damit habe ich nun völlige Rockfreiheit und auch noch mit dem Segen der Schwiegermutter.

Die Nachbarn, die ich befragt habe, sagten durchgehend, dass der Rock nichts dezidiert Weibliches habe und das ich darin weiterhin eine klar männliche Figur mache. „Warum auch nicht“, sagte einer von ihnen: „Den Alten Chinesen und (taiwanischen) Ureinwohnern steht das doch auch."

Mein Fazit ist somit eindeutig. Einen so neutralen Rock kann jeder Mann überall anziehen!

Wirklich überraschend kommt diese Erkenntnis eigentlich nicht. Schon in der Antike wurden z.B. Tuniken und Togas erst weiblich oder männlich durch einen geschlechtsspezifischen Schnitt, Farbe, Musterung und andere Verzierungen. Somit sind Bedenken absolut nicht angebracht!

Es gibt keine Entschuldigung mehr das Haus nicht im Rock zu verlassen.

Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: MAS am 26.04.2017 07:58
Lieber Holger,

mich würde mal interessieren, ob Deine Frau und Deine Schwiegermutter unterscheiden zwischen
a) "Mir ist es wichtig, dass Holger männlich aussieht" und
b) "Mir ist es wichtig, dass die Nachbarn sein Aussehen für männlich genug befinden".

LG, Micha
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: mario72 am 26.04.2017 10:25
Lieber Holger,

mich würde mal interessieren, ob Deine Frau und Deine Schwiegermutter unterscheiden zwischen
a) "Mir ist es wichtig, dass Holger männlich aussieht" und
b) "Mir ist es wichtig, dass die Nachbarn sein Aussehen für männlich genug befinden".

LG, Micha

Gute Frage.
So in der Art seh ich auch meine Frau. An dem Punkt wo Holger jetzt ist war ich letztes jahr und stehe da immer noch.
Im Haus, ohne Kinder geht's, draußen in einem anderen Ort ohne kinder null Problem. Aber wehe kinder oder ihre Kollegen oder Nachbarn könnten was sehen... Die frage warum das so ist stellst du Micha.
Lg Mario
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Holger Haehle am 26.04.2017 17:40
Bevor ich die Frage beantworte, möchte ich zuerst das wichtigste festhalten, warum ich den Thread begonnen habe. Ich wollte euch einen Rock zeigen, der so unscheinbar und geschlechtslos ist, dass man ihn uneingeschränkt tragen kann. Negative Reaktionen sind äußerst unwahrscheinlich. Somit gibt es keinen Grund mehr nicht bei jeder Gelegenheit wenigstens einen vergleichbaren Rock zu tragen. Jetzt sollte sich jeder trauen!


Nun zu Michas Frage. Es trifft natürlich B zu, denn meine Argumente für den Rock werden von meiner Frau wie erwähnt geteilt. Aber speziell meine Schwiegermutter sieht ein Problem dort, wo Mitmenschen diese Argumente nicht auch erkennen.

Den meisten Leuten ist es wichtig, was andere über sie denken. Das ist Status bildend. Deswegen kaufen viele Leute auch nicht das Auto, das sie brauchen, sondern das Auto, das ihren Status dokumentiert. Abweichungen im allgemeinen Rollenverhalten können sich zudem als Missachtung negativ auf die Beziehung zu Mitmenschen auswirken. Mein Verhalten wirkt sich über die Familie auf den Status meiner Schwiegermutter aus. Und da kann dann Rock tragen Konsequenzen haben, wenn man die Nachbarn braucht (z.B. zum Blumen gießen im Urlaub). Wenn die erwarten, dass man sich nach den gesellschaftlichen Standards verhält, die auch sie befolgen, dann kann abweichendes Verhalten zu einer Verschlechterung des nachbarschaftlichen Verhältnisses führen, so dass die Nachbarschaftshilfe darunter leidet.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: DesigualHarry am 26.04.2017 18:49
Hallo

Klasse....Da entdeckt man die Freiheit sich so zu kleiden wie man möchte, um sich dann trotzdem wieder nach den anderen zu richten.... :( was ist bloß los mit der Gesellschaft... Haben die immer noch nicht genug von diesem Theater?


Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: GregorM am 26.04.2017 18:59
Sehr treffend beantwortet, Holger!

Gruß
Gregor
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: high4all am 26.04.2017 19:32
Zitat
Mein Verhalten wirkt sich über die Familie auf den Status meiner Schwiegermutter aus. Und da kann dann Rock tragen Konsequenzen haben, wenn man die Nachbarn braucht (z.B. zum Blumen gießen im Urlaub). Wenn die erwarten, dass man sich nach den gesellschaftlichen Standards verhält, die auch sie befolgen, dann kann abweichendes Verhalten zu einer Verschlechterung des nachbarschaftlichen Verhältnisses führen, so dass die Nachbarschaftshilfe darunter leidet.

Verstehe ich das richtig: Deine Schwiegermutter vermutet, dass ihre Nachbarn die Nachbarschaftshilfe einschränken könnten, weil Du Röcke trägst und sie dadurch einen Ansehensverlust erleidet?

Ich nehme mal an, dass Deine Schwiegermutter nicht in Eurem Viertel wohnt.

LG
Hajo
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: MAS am 26.04.2017 20:56
Bevor ich die Frage beantworte, möchte ich zuerst das wichtigste festhalten, warum ich den Thread begonnen habe. Ich wollte euch einen Rock zeigen, der so unscheinbar und geschlechtslos ist, dass man ihn uneingeschränkt tragen kann. Negative Reaktionen sind äußerst unwahrscheinlich. Somit gibt es keinen Grund mehr nicht bei jeder Gelegenheit wenigstens einen vergleichbaren Rock zu tragen. Jetzt sollte sich jeder trauen!


Nun zu Michas Frage. Es trifft natürlich B zu, denn meine Argumente für den Rock werden von meiner Frau wie erwähnt geteilt. Aber speziell meine Schwiegermutter sieht ein Problem dort, wo Mitmenschen diese Argumente nicht auch erkennen.

Den meisten Leuten ist es wichtig, was andere über sie denken. Das ist Status bildend. Deswegen kaufen viele Leute auch nicht das Auto, das sie brauchen, sondern das Auto, das ihren Status dokumentiert. Abweichungen im allgemeinen Rollenverhalten können sich zudem als Missachtung negativ auf die Beziehung zu Mitmenschen auswirken. Mein Verhalten wirkt sich über die Familie auf den Status meiner Schwiegermutter aus. Und da kann dann Rock tragen Konsequenzen haben, wenn man die Nachbarn braucht (z.B. zum Blumen gießen im Urlaub). Wenn die erwarten, dass man sich nach den gesellschaftlichen Standards verhält, die auch sie befolgen, dann kann abweichendes Verhalten zu einer Verschlechterung des nachbarschaftlichen Verhältnisses führen, so dass die Nachbarschaftshilfe darunter leidet.


Lieber Holger,

die Hauptintention dieses Threads ist mir schon klar. Ob sich deswegen jeder traut, ist noch eine andere Frage.

Und ja, auch klar, viele Menschen tun lieber in ihren eigenen Augen Unsinniges, weil es "alle" machen als in ihren eigenen Augen Sinnvolles, wenn es sonst "keiner" macht. Ich nenne es "soziale Plausibilität vs. sachliche Plausibilität". Ich kenne diese Bestrebung ja auch, habe ihre Kraft aber inzwischen stark abgeschwächt. Das liegt auch daran, dass ich gute Vorbilder habe, die sich lieber nach ihrem Gewissen und ihrer eigenen Einsicht gerichtet haben, als nach der Meinung "der Leute", Hermann Hesse zum Beispiel.

LG, Micha
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: GregorM am 26.04.2017 21:22

Klasse....Da entdeckt man die Freiheit sich so zu kleiden wie man möchte, um sich dann trotzdem wieder nach den anderen zu richten.... :( was ist bloß los mit der Gesellschaft... Haben die immer noch nicht genug von diesem Theater?


Man kann draußen vor der Tür stehen, oder man kann sich vernünftig anpassen, wie Holger es beschreibt. Die totale Freiheit, die man ja nach Belieben wählen kann – allerdings wenn man nicht auf Nahestehende Rücksicht zu nehmen braucht - ist aber nicht immer so bezaubernd, wie es klingt.

Ich finde kurze Hosen tausend Mal bequemer als Jeans, Anzugshose etc. aber zum Beispiel in einem Konzertsaal würde ich mich echt daneben fühlen, hätte ich kurze Hosen an. Bequem und ich doch unwohl.

Gruß
Gregor


Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: DesigualHarry am 27.04.2017 07:14
Hallo Gregor!

Meiner Meinung nach sollte das "sich anpassen" schon in einem Bereich sein wo man selber noch damit Einverstanden ist.
Wenn man nur nach dem lebt was "erlaubt " ist kommt es weder der Gesellschaft noch einem selber zu gute.

Ich selber würde mich ja auch nicht in einem Dirndl Wohlfühlen, andererseits würde ich aber auch nicht auf die Idee kommen den anderen zuliebe einen möglichst unauffälligen Rock zutragen.

Grüße!
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: MAS am 27.04.2017 08:04
Moin zusammen!

Ich stelle mir dabei die Frage, welchen Einfluss es auf meine Einstellung gegenüber den Menschen hat, deren Intoleranz ich berücksichtigen muss, damit sie meinen Lieben nicht schaden. Ich sehe folgende Möglickeiten:

1) Ich stehe ihnen das Recht auf Intoleranz zu, da sie einer gesellschaftlichen Mehrheit angehören und daher eine Machtposition innehaben, so dass ich dagegen eh nichts machen kann.
2) Ich sehe sie auf einem niedrigeren Entwicklungsstand und stehe ihnen die Intoleranz als Manko zu. Kein Mensch ist vollkommen, aber wir müssen alle miteinander auskommen. So wie ich Kindern einiges zugestehe, was ich Erwachsenen nicht erlaube, so gestehe ich diesen Menschen ihre Intoleranz als Fehler zu, den sie vielleicht irgendwann beheben können.
3) Ich sehe die Menschen also für ihre Intoleranz verantwortlich an, beuge mich aber notgedrungen ihrer Macht, entwickle dabei aber eine negative Haltung ihnen gegenüber.

Ich persönlich könnte mich am ehesten mit 2) anfreunden, sehe aber bei mit sehr die Gefahr von 3), so wie auch hier im Forum bei der Diskussion um den Ausschluss von Mitgliedern.  1) schließe ich für mich völlig aus, denn niemand hat m.E. ein Recht auf Intoleranz, außer gegenüber Verhaltensweisen, die nachgewiesen schädlich sind.

LG, Micha

PS: Holger: "Breaking Tolerance" übersetze ich mit "Toleranz brechen". Was verstehst Du drunter in Bezug auf Deine Geschichte? Inwiefern brichst Du Toleranz?
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Ce_Jäger am 27.04.2017 09:22
Servus Holger,

freut mich für dich dass du Fortschritte machst :) Finde ich immer wieder schön zu lesen.

[...] Sie fürchten, dass wenn auch in ungerechtfertigter, vorurteilsbelasteter Weise schlecht über unsere Familie gesprochen wird und dass die Kinder wegen ihres Rock tragenden Vaters in der Schule gemobbt werden könnten.

Deshalb habe ich nach einem Rock gesucht, der so schlicht und unscheinbar ist, dass er kaum wahrgenommen wird. Und wird er wahrgenommen, dann in keiner Weise weiblich, sondern klar unisexuell. [...]

 „Warum auch nicht“, sagte einer von ihnen[...]

Mein Fazit ist somit eindeutig. Einen so neutralen Rock kann jeder Mann überall anziehen!

[...]
Es gibt keine Entschuldigung mehr das Haus nicht im Rock zu verlassen.

gute überlegungen und schöne Erkenntnis :)

gruß
Ce
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Holger Haehle am 27.04.2017 09:27
Also Hajo,
meine Schwiegermutter lebt nicht nur im Viertel, sie bewohnt auch eine Etage im Haus. Sie genießt ihren sozialen Status, und sie möchte ihre Kontakte zu Nachbarn auf einem bestimmten Niveau halten.

Ein solches Verhalten ist in uns als Rudeltiere angelegt. Selbst Querdenker und Revolutionäre macht da Kompromisse, wo sie die Gesellschaft brauchen. Und auch ich nehme mir nicht einfach Freiheiten, sondern erarbeite sie mir. Ich mag nicht Leute vor den Kopf zu stoßen, auch nicht wenn sie Idioten sind. Es macht mich glücklicher, wenn ich Freiheiten zugestanden bekomme, weil die Leute erkennen, dass das in Ordnung ist.

Deswegen beschäftigt mich der Rock so sehr historisch, anthropologisch, psychologisch und philosophisch. Mit Wissen entwickle ich die Argumente für meine Überzeugungsarbeit im Konsens mit den gesellschaftlichen Kräften. So kann ich beides sein, Individuum und Gesellschaftstier. Ein jedes Ding zu seiner Zeit.

Übrigens bedeutet „breaking tolerance“ etwa besondere Toleranz, ähnlich so wie „breaking news“ eben besondere Nachrichten sind. Ich breche nicht mit Toleranz, genauso wie CNN nicht mit Nachrichten bricht.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: MAS am 27.04.2017 12:15
Also Hajo,
meine Schwiegermutter lebt nicht nur im Viertel, sie bewohnt auch eine Etage im Haus. Sie genießt ihren sozialen Status, und sie möchte ihre Kontakte zu Nachbarn auf einem bestimmten Niveau halten.

Ein solches Verhalten ist in uns als Rudeltiere angelegt. Selbst Querdenker und Revolutionäre macht da Kompromisse, wo sie die Gesellschaft brauchen. Und auch ich nehme mir nicht einfach Freiheiten, sondern erarbeite sie mir. Ich mag nicht Leute vor den Kopf zu stoßen, auch nicht wenn sie Idioten sind. Es macht mich glücklicher, wenn ich Freiheiten zugestanden bekomme, weil die Leute erkennen, dass das in Ordnung ist.

Deswegen beschäftigt mich der Rock so sehr historisch, anthropologisch, psychologisch und philosophisch. Mit Wissen entwickle ich die Argumente für meine Überzeugungsarbeit im Konsens mit den gesellschaftlichen Kräften. So kann ich beides sein, Individuum und Gesellschaftstier. Ein jedes Ding zu seiner Zeit.

Übrigens bedeutet „breaking tolerance“ etwa besondere Toleranz, ähnlich so wie „breaking news“ eben besondere Nachrichten sind. Ich breche nicht mit Toleranz, genauso wie CNN nicht mit Nachrichten bricht.


Danke, Holger, für die Antwort!

Und ja:
Zitat
Es macht mich glücklicher, wenn ich Freiheiten zugestanden bekomme, weil die Leute erkennen, dass das in Ordnung ist.
Mich auch!

LG aus dem ICE nach Berlin!
Micha
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: BerlinerKerl am 27.04.2017 14:17
Dann gute Reise nach Berlin. Auf das du in keinen Bahnstau kommst.
Viel Spass.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: DesigualHarry am 27.04.2017 16:00
Hallo Holger!

Ich verstehe das einfach nicht: Du bezeichnest einerseits diese Leute als Idioten, die du andererseits als Gesellschaft brauchst...

wie Hilfslos ist doch der Mensch der es niemals lernt für sich selber einzustehen.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: MA65 am 27.04.2017 16:53
Viel Spaß in Berlin!
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Holger Haehle am 27.04.2017 16:56
Hallo DesigualHarry,

in dem konkreten Fall sehe ich niemanden als Idioten, aber selbst in einem schweren Fall, wo aus meiner Sicht die Intoleranten sich als Idioten zeigen, würde ich mich möglicherweise wenn auch ungern kompromissbereit zeigen, weil ich nur da, wo ich im Dialog bleibe dauerhaft etwas verändern kann. So lange ich nicht als Einsiedler fernab der Zivilisation lebe, bin ich Teil eines sozialen Gefüges, wo permanent Individual- und Gemeininteressen zu verhandeln sind. Da kann meist nur ein Kompromiss rauskommen. Gegensätze, bei denen ich meine Interessen kompromisslos durchsetze gefährden den sozialen Frieden, weil sich die Fronten verhärten. Und wenn man einander dann nicht mehr wohlwollend zuhört, kann ich niemanden mehr von meinen Argumenten überzeugen.
Übrigens ist der Mensch alleine ohne die Gesellschaft und ihre Dienstleistungen und Produkte nicht überlebensfähig. Das war für den Frühmenschen noch extremer. Deshalb hat sich der Mensch evolutionsbiologisch zum Rudeltier entwickelt. Gemeinschaft macht stark. Das hat unser Verhalten geprägt und erklärt den verbreiteten Konformismus.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: DesigualHarry am 27.04.2017 18:56
Lieber Holger!

Wen soll ich überzeugen wollen? Ich kann doch nur mich selbst von etwas überzeugen was ich gerne haben möchte. Wenn ich in der Gesellschaft Rock tragen möchte weiß ich doch was zu tun ist. Ich brauche keine Endlosen Diskussionen um nach Erlaubnis zu fragen, oder die Sache so zu drehen das meine Interessen berücksichtigt werden. Niemand fragt um Erlaubnis eine Hose tragen zu dürfen, warum soll ich das im Rock tun?

Man kann im Rock Außenseiter sein, man kann es aber auch in Hosen sein. Es geht also nicht primär um die Kleidung, sondern um die Gefühlshaltung mit Gesellschaft oder ohne Gesellschaft.

Die Sprache, die Worte sind nicht das Entscheidende - es ist die Welt der Gefühle und ihre Interpretation die darüber entscheidet wo ich in der Gesellschaft stehe.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Holger Haehle am 28.04.2017 17:43
Zitat DesigualHarry: Niemand fragt um Erlaubnis eine Hose tragen zu dürfen, warum soll ich das im Rock tun?

Naja, auch zum Tragen von Hosen hat es auch mal gesellschaftliche Zustimmung gebraucht. Speziell im späten Rom waren Hosen problematisch. Im ausgehenden Mittelalter galten sie teilweise als obszön. Zuletzt mußte die Frauenbewegung das Recht auf Hosen erstreiten.

Man kann sich immer und auch gegen die Gesellschaft für den Rock entscheiden. Aber es gibt nicht wenige Menschen, die in der Gesellschaft und mit der Gesellschaft leben wollen. Viele Menschen definieren sich sogar über ihren Status in der Gesellschaft. Ich denke, hier muss jeder seine individuelle Entscheidung treffen wo er stehen möchte.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Barefoot-Joe am 28.04.2017 18:11
Ich brauche keine Endlosen Diskussionen um nach Erlaubnis zu fragen, oder die Sache so zu drehen das meine Interessen berücksichtigt werden. Niemand fragt um Erlaubnis eine Hose tragen zu dürfen, warum soll ich das im Rock tun?

Richtig. Der Knackpunkt dabei ist, dass der Rock eine Erweiterung der männlichen Genderbox ist - die in der alles enthalten ist, was ein Mann tun darf. Wenn man andere fragt, dann basiert die Antwort auf deren Box und da ist kein Rock drin. Die Antwort würde also häufig negativ ausfallen.

Wenn ich Neuland betreten will, darf ich nicht die fragen, die Angst davor haben.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: high4all am 28.04.2017 19:34
Zitat
Zuletzt mußte die Frauenbewegung das Recht auf Hosen erstreiten.

Und damit sind sie Nachbarn und Mitmenschen gehörig auf die Füße getreten, Das ging nicht ohne Kämpfe ab.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Dr.Heizer am 28.04.2017 23:15
Wenn ich Neuland betreten will, darf ich nicht die fragen, die Angst davor haben.
Angsthasen gehen nur in den Tunnel, den sie kennen, denn in den anderen könnte ja der Fuchs lauern. Denen genügt ein halbwegs gemütlicher Bau und ein keines Stück Wiese davor, auf der sie mit ihren Kumpels sitzen und sich für tolle Typen halten, während sie Hopfentau trinken. Mit Angsthasen kannst Du kein neues Land erobern, die sehen sich nicht nach Abenteuer und der großen weiten Welt. Wir pfeifen dem Fuchs ein Lied und gehen los, lassen ihn verdattert stehen. Der holt sich lieber einen Angsthasen, denn für uns müsste er sich schon deutlich mehr anstrengen!  ;D

Ursprünglich ging es glaube ich mal darum, dass ein Rock, wenn er am Mann einfach wie "ein Rock am Mann" ausieht, viel besser akzeptiert wird, als wenn der Mann im Rock "verkleidet" aussähe. Keiner muss Angst davor haben, dass ein guter Rock oder Kilt vor allem in der Freizeit nicht akzeptiert würde. Ich bin so oft unterwegs und es ist nix passiert bisher ausser guten Begegnungen und oft netten, sogar aufschlussreichen Gesprächen. Man muss es nur tun  ;)
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: manfred58 am 29.04.2017 07:56




Und ja:
Zitat
Es macht mich glücklicher, wenn ich Freiheiten zugestanden bekomme, weil die Leute erkennen, dass das in Ordnung ist.

Hallo zusammen

Zuerst mal zurück zum Anfang . Holger, Deine gezeigten Outfits sind auf jeden Fall  vorzeigbar.Von der Optik unterscheiden sie sich auf den ersten Blick nicht von Shorts und somit werden sie auch nicht sofort wahrgenommen .
Eine wünschenswerte Reaktion würde dann etwa so aussehen. 
"Was ist das? eine weite Shorts? Nee ein Rock . Hmm....gar nicht mal so schlecht .Könnte man ja mal ausprobieren ."

Und jetzt zum Zitat .Bei wem muss ich mich dann melden um Freiheit zugestanden zu bekommen? ;)
Meine persönliche Freiheit hört dort auf,wo die Freiheit eines anderen beschneide und wo bitteschön beschneidet das tragen eines Rockes die Freiheit eines anderen ?

Die Freiheit das zu tragen was ich will nehme ich mir einfach .Das Leben ist einfach zu kurz um sich von Konventionen leiten zulassen. Wenn es für mich ok ist und optisch stimmig ist schon mal zumindest ein Teil Selbstbewusstsein da das ich  brauche um  unter die Leute zu gehen und es steigt mit jedem Schritt den man macht .

Gruß und schönes langes Wochenende
Manfred




Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: GregorM am 29.04.2017 08:28
Keiner muss Angst davor haben, dass ein guter Rock oder Kilt vor allem in der Freizeit nicht akzeptiert würde. Ich bin so oft unterwegs und es ist nix passiert bisher ausser guten Begegnungen und oft netten, sogar aufschlussreichen Gesprächen. Man muss es nur tun  ;)

Hallo Marcel,

das kann ich bestätigen. Übrigens, dein Ausdruck „ein guter Rock“ gefällt mir. Damit verstehe ich einen Rock, der gut sitz, der hochwertig ist, der einem wirklich steht und mit dem Rest der Kleidung abgestimmt ist, damit alles harmonisch und stilsicher und nicht als Verkleidung herüberkommt.

Ich möchte gerne, dass die, die mich im Rock erblichen, ob Frauen oder Männer, denken oder ihrem Begleiter bzw. ihrer Begleiterin sagen sollten:

„Aber er trägt ja einen Rock. Sieht doch eigentlich nicht schlecht aus. Und warum denn nicht?“

Und nicht: „Aber Nein. Sehe das da. Es versucht wie eine Frau auszusehen. Armer Kerl, aber er kann wohl nicht anders.“
 
Oder: „Ach Nein. Was hat er sich wohl gedacht? Einen Rock hat er an. Über den kann man ja denken, was man will, aber alles sieht bei ihm schlecht aus.“ 

Ich glaube, viele Männer machen auch den Fehler, dass sie zu sehr auf den Preis fokussieren, wenn sie sich einen Rock kaufen. Und das wundert mich ein bisschen. Wenn es um andere Hobbies geht, sparen Männer selten, sondern meinen, nur das Beste wäre ihnen gut genug. Aber wenn es zum Rock kommt – und Kleidung sonst - scheint ihnen ein niedriger Preis wichtiger zu sein als Material, Verarbeitung, Design und ob für sie überhaupt geeignet.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Barefoot-Joe am 29.04.2017 10:00
Hallo Gregor,

Zitat
Ich glaube, viele Männer machen auch den Fehler, dass sie zu sehr auf den Preis fokussieren, wenn sie sich einen Rock kaufen.

Du hast natürlich Recht, ein Rock sollte schon sitzen, aber ein Rock ist kein kompliziertes Kleidungsstück wie ein Kleid. Ein Rock ist eine Röhre, die auf der Taille oder Hüfte sitzt und selbst ein Rock, der nicht genau auf das Feinkostgewölbe des Trägers zugeschneidert wurde, sitzt immer noch akzeptabel.

Die meisten, die uns sehen, schauen nicht, ob der Rock perfekt sitzt - die sind voll und ganz damit beschäftigt, die die Risse zu kitten, die wir in ihr Weltbild gehauen haben. ;) Wenn sie das verdaut haben und das Thema Transvestit wieder aus dem Kopf haben und es halbwegs akzeptieren können, dass da ein Mann einen Rock anhat, schauen sie vielleicht mal, ob die Farben und Muster zusammenpassen. Und das ist bei einem Mann als Beobachter schon sehr viel erwartet! ;)

Frauen schauen eher, ob der Rock sitzt und zusammenpasst, aber die muss ja auch niemand vom Rock überzeugen. ;)

Zitat
Aber wenn es zum Rock kommt – und Kleidung sonst - scheint ihnen ein niedriger Preis wichtiger zu sein als Material, Verarbeitung, Design und ob für sie überhaupt geeignet.

Gregor, viele von uns sind noch in der Experimentierphase, müssen lernen, was sitzt und zusammenpasst und müssen den Rock erst einmal selbst als normales Kleidungsstück an sich etablieren. Da machen teure Anschaffungen keinen Sinn, denn auch die können schief sitzen. Idealerweise solllte man sich beim Kauf im Fachgeschäft beraten lassen, aber mit dem Thema Rock am Mann sind mitunter selbst erfahrene Schneider(innen) überfordert, weil sie das noch nie hatten.

Generell denke ich, wir sollten uns nicht so viele Gedanken über das machen, was die anderen denken. Wenn wir jetzt anfangen mit "Ah, der Rock sitzt aber nicht perfekt" gehen wir umso weniger damit raus. Wir müssen die Muggel erst einmal überhaupt an den Anblick eines Manns im Rock gewöhnen, dann können wir mit ihnen über Stil und Sitz diskutieren.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Holger Haehle am 29.04.2017 16:58
Zitat B-J: Wenn ich Neuland betreten will, darf ich nicht die fragen, die Angst davor haben.

Na klar, wenn ich mich an denen orientiere, die Angst haben, dann komme ich zu nichts. Mut zum Risiko gehört also durchaus dazu, wenn man Neuland betreten will.

Nur langfristig möchte ich mich schon durchsetzen und nicht auf Dauer als Fremdkörper wahrgenommen werden. Das heißt, dass die Gegner schon erkennen lernen sollten, dass der Rock am Mann eigentlich ne ordentliche Sache ist.

Zum Kampf für etwas gehört am Ende auch der Frieden zwischen den Kontrahenten.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Barefoot-Joe am 29.04.2017 18:34
Hallo Holger,

Zitat
Nur langfristig möchte ich mich schon durchsetzen und nicht auf Dauer als Fremdkörper wahrgenommen werden. Das heißt, dass die Gegner schon erkennen lernen sollten, dass der Rock am Mann eigentlich ne ordentliche Sache ist.

Wir verfolgen ähnliche Erziehungsziele. :)

Mir ist es im Grunde weitgehend egal, wie ich von anderen wahrgenommen werde, denn egal was ich mache oder anziehe - jeder nimmt mich anders wahr. Ich habe darauf keinen Einfluß. Wenn mich jemand als Fremdkörper wahrnimmt, dann ist das sein Problem, nicht meins.

Worum es mir geht, ist eher Toleranz und Respekt. Nicht alleine mir gegenüber (auch wenn das nett ist), sondern gegenüber allem, das anders als die Norm ist. Mein Ziel ist, dass die Leute sich über die Vielfalt des Lebens freuen statt sich darüber zu ärgern, dass andere nicht so sind, wie sie selbst. Vor allem will ich erst einmal die Genderbox aufbrechen. Dieses unselige Ding, das jeder Mann dabei hat und ihm permanent sagt, was er tun und - viel öfter - was er nicht tun darf, weil er sonst kein Mann mehr ist. Ich will, dass die Männer endlich die Eier haben, ihre eigenen Vorlieben über das Dogma des Machos zu stellen. Ich will nicht mehr und nicht weniger als die Emanzipation des Mannes. :)

Deshalb geht es mir nicht nur um den Rock, sondern ich ziehe ein paar Register mehr. Ich möchte den Männern zeigen, dass es völlig OK ist, Dinge zu kaufen, auf denen nicht "for men" steht. Ich möchte ihnen klarmachen, dass sie einen Rock anziehen dürfen, ein Kleid, Ohrringe. Dass sie "Frauenparfüm" verwenden dürfen, wenn es ihnen gefällt und Hemden anziehen mit Blümchen und Spitze.

Die Frauen hatten ihre Emanzipation, jetzt sind die Männer dran. Und irgendwann schaffen wir es dann vielleicht auch mal, Geschlechterkriege und geschmacklose Herrenwitze zu überwinden, weil wir merken, dass wir am Ende doch alle nur Menschen sind. :)
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: MA65 am 29.04.2017 21:53
Ich bin leider auch noch so ein Angsthase der sich noch zuviel Gedanken über andere macht..
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Barefoot-Joe am 29.04.2017 22:55
Hallo MA65,

Zitat
Ich bin leider auch noch so ein Angsthase der sich noch zuviel Gedanken über andere macht..

Das machen wir alle, keine Sorge. Wir sind soziale Wesen und in einer Gruppe ist so etwas hilfreich und an anderer Stelle auch notwendig. Aber wir übertreiben es oft, vor allem dann, wenn wir uns selbst einschränken, weil andere möglicherweise etwas denken könnten, das uns nicht gefällt. Nach zwei Jahren Erfahrung im Rock (und vielen Jahren mehr mit Nagellack und Barfuß) habe ich gelernt, dass ich überhaupt nichts über die anderen weiß. Weder weiß ich, was sie denken, noch weiß ich wie sie reagieren. Jeder ist sein eigenes Universum, jeder denkt anders, jeder hat andere Regeln, andere Tabus, andere Wünsche, andere Vorstellungen, wie die Welt sein sollte. Und jeder muss damit selbst zurechtkommen. Unsere Aufgabe ist nicht, die alle glücklich zu machen, indem wir uns nach ihren Vorstellungen verhalten. Unsere Aufgabe ist es, UNS glücklich zu machen, denn wir sind der Einzige, von dem wir wirklich wissen, was ihm gefällt. :)

Aber ich schweife ab. ;) Natürlich mache ich mir auch meine Gedanken, denn ich habe auch meine Grenzen, die ich nicht überschreite. Denn ob ich glücklich bin oder nicht, hängt ja nie alleine von mir ab, sondern zu einem Teil auch von dem, was von anderen zurückkommt. Das ist dann das austesten von Grenzen, das wir alle machen. Wenn ich ein paar Mal im Rock unterwegs war und bekomme kein negatives Feedback, dann ist das schon mal ok. Bekomme ich positives Feedback, dann macht mich das glücklich und damit verschiebt sich meine Grenze. Genau das habe ich mit barfuß getan, ich habe es mit dem Nagellack getan und ich mache es nun mit Röcken und Kleidern. Und da ich bisher nur positive Rückmeldungen bekommen habe, erweitert sich meine Grenze immer mehr.

Das ganze ist ein Prozeß, das passiert nicht von heute auf Morgen. Es ist also völlig OK, Angst zu haben, es ist ja nichts anderes als die Angst vor dem Unbekannten - und die verschwindet, sobald das Unbekannte bekannt wird. :)
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: MA65 am 30.04.2017 10:41
Hört sich ja sehr gut an, mal schauen was ich für Erfahrungen bekommen werde.
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Skirtedman am 18.05.2017 04:23
Hi Holger,

ich antworte Dir auf Dein erstes Posting hier in Deinem Thread. Das wollte ich schon damals machen, als Du das geschrieben hast, wegen meiner Forums-Anmeldemodalitäten und wenig Zeit dafür kam ich aber nicht früher dazu.

Lustig fand ich folgendes: Hab nach langer Zeit mal wieder hier im Forum gestöbert und Deinen Beitrag gelesen. Du hattest ihn irgendwie am selben Tag sehr früh morgens geschrieben. Das Lustige daran war, dass ich eine Abend zuvor genau diesen von Dir gezeigten Rock (ich glaube erstmals) anhatte.

Ihn hatte ich mir bestellt, um ihn zum "Drunterziehen" zu verwenden, d.h. für unter ein längeres T-Shirt oder für unter ein Kleid, das mir ohne was drunter zu luftig oder zu kurz vorkommt (da hab ich besonders an einen Satz Sommerkleider von H&M gedacht, die quasi in A-Form luftig-fluffig-leicht hervorragend zu tragen sind, aber für manchen Anlass, manche Stimmung oder im kühleren Wetter dann vllt. doch ein wenig zu (optisch-)luftig oder (optisch-)kurz vorkommen können). In solchen Fällen kam ich letzten Sommer auf die Idee und vergangenen (noch immer nicht ganz abgezogenen) Winter ich verstärkt aufgegriffen habe. - Für diesen Fall eignen sich z.B. auch kurze Rundum-Faltenröcke oder - so mein Eindruck - eher kurze mehr oder weniger glockige Röcke (wie ich´s jetzt bei einem Forum-Teilnehmer gesehen habe, der sich und seiner Liebsten bei Henne&Mausi solche schlichten Glockenminis gekauft hat).

Aus diesem Gedanken heraus hatte ich mir genau diesen blauen Rock, den Du hier präsentierst, bestellt. (Ich glaube, ich hab ihn auch noch in Rot bestellt, da hatte ich an das rote H&M-Kleid des oben besagten Satz Sommerkleider gedacht, ich glaube, da harmonieren aber nicht die Rottöne miteinander)

Jedenfalls: am Abend vor Deinem Posting bin ich genau in diesem Rock unterwegs gewesen. Outfit: ein fast schon ziemlich gewagt geschnittenes mittelhellblaues Jerseykleid in Jeansoptik (mit sehr hoch sitzendem, weit übernäbeligem Gummizug und dortigen geflochtenem Ledergürtel, den würd ich eigentlich wegmachen, fand ich aber erträglich wegen dem übrigen Outfit). Darauf eine relativ derbe graue Strickjacke mit Ellenbogen-Lederimitatbesatz. Da wiederum drauf eine schwarze, recht aufbauschende Winterjacke, sofern ich sie nicht aushatte. Drunter dann DER besagte BLAUE ROCK, darunter eine Strumpfhose mit fast schon gewagten, angeblich blickdichten 40 den (die aber eine Freundin auch als blickdicht selbst im Sonnenschein wahrgenommen hat), irgendwelche schwarze Socken und irgendwelche schwarzen Männerwinterlederschuhen.

In diesem Outfit hab ich mich an diesem Abend sehr wohl gefühlt, von 2 bislang unbekannten Frauen zum Getränk eingeladen worden (in zwei Kneipen) und von einer zum Fußballgucken eingeladen worden. In diesem Outfit kann man also auch alleine losziehen, um seinen Feierabend Durst zu bekämpfen...

Ich finds noch immer lustig, dass ich keine 24 Stunden später meinen neuen Rock hier im Forum wieder gesehen habe ;) !

Gruß
Skirtedman
Titel: Re: Breaking Tolerance
Beitrag von: Skirtedman am 18.05.2017 04:31
Hi Holger,

nochmal ich. Ich hab mir grade noch Deine letzten zwei Statements hier im Thread reingezogen und kann zu deren Inhalt nur sagen: Daumen hoch. Die Beiträge kriegen meine vollste Unterstützung.

Gruß
Skirtedman