Zieht einfach Euer Ding durch und lasst die anderen User ihr Ding durchziehen.
Irgendwie schade, was Hajo da schreibt, aber er hat verdammt recht.
Ich habe ganz am Anfang auch Männerröcke verteidigt und gedacht, dass man mit Männerröcken mehr bewegt und wurde hier auch runtergeputzt. Die Stelle kann ich noch zeigen. Und Männern etwas vorenthalten/vorschreiben würde, als ich etliche Männerockdesigner aufählte und die Bemerkung bekam, dass es für die anderen keine Role spielt, woher der Rock stammt oder wie er bezeichnet wird. Übrigens hatte ich mit Männerröcken schwieriger Anläufe. Andere, wie Peter oder Ben oder Michael hatten die nicht. Hajo hatte dafür schwierigere Anläufe mit High-Heels zu Hosen, trotz dass nur ein Kleidungsstück getauscht wurde. Die Praxis läuft nicht immer so ab, als arkennbarer Mann zu bleiben, wie man es sich vorstellt.
mir war es immer wichtig, dass sich Rock am Mann durchsetzen könnte, wie einst Hosen bei Frauen. Dazu gehören aber gute Vorbilder, die anderen Männern zeigen können, dass es einem ganz gewöhnlichen Mann – wie sie selbst, oder wie sie sich selbst betrachten - möglich ist, einen Rock zu tragen und doch in den Augen der Gesellschaft Mann zu bleiben.
Das ist ein schöner Wunsch, den ich sicher auch irgendwo habe, manchmal mit mehr, manchmal mit keinem Gewicht. Die Grundfrage ist für mich: Warum trage ich gern Rock und Strumpfhose? Weil ich es bequemer und gemütlicher finde, als eine Hose.
Hallo Gregor,
Frauen haben das verdammte Glück (wieder am Schnitt gemessen, für Mas), dass sie durch ihre ausladenen Kurven selbst in Männerhosen weiblich aussehen, weil die Figur betont wird. Der Rest wir durch Accessiores wie High-Heels erhöht und feminisiert. Bei den meisten Männern fallen die Hosenbeine an den Beinen wie Bauschläuche gerade herunter. Was und wie soll aber ein Mann bitte etwas vermännlichen, wenn wir bei den offiziell akzeptierten Stilmitteln bleiben? Männer können nur weglassen, aber nicht auftragen. Das Nagellackthema war ein perfektes Beispiel dafür. "Der Mann soll erkennbar männlich bleiben". Ja wie denn, außer durch Verzicht? Und wie macht das ein "femininer" Mann, der schon auf alles verzichtet? Wie kann der sich vermännlichen? Die Frage möchte ich wirklich mal beantwortet haben.
Wie vermännlicht ein Mann nun eine Damenhose, wenn wir mal bei dem nähstverwandten Kleidungsstück bleiben, ohne feminin zu wirken? Durch flache Schuhe, die sonst durch breite Hosen überdeckt werden? Das funktioniert nicht, im Gegensatz bei einer Frau in Hosen mit High-Heel.s Gleiches Wechselspiel erkennt man bei Anzügen. Frauen verrücken das Bild mit Schmuck und feminine Acessoires und dann wirken sie auch im Herrenazug weiblicher. Wie macht das ein Mann mit einem Damenkostüm? Mit Schmuck, verweiblich er sich und erhöht/bedient das Bild der Frau. Durch Verzicht auf alles Schmückende, bleibt noch die Restfeminität, die im Blazer oder Kostüm festgeschrieben ist. Männerschmuck oder Krawatte harmoniert nicht, weil sie oft die Gesamterscheinung und Schnittführung erdrückt. Männer sind so, nüchtern betrachtet, an ihre Kleidung gefesselt, wenn man all die genannten Punkte beachtet.
Das Anliegen, den Rock für Männer gesellschaftlich zu etablieren, ist natürlich toll. Aber ob das hier das richtige Medium ist? Und warum sollte ich darum kämpfen wollen? Um etwas kämpfen, bedeutet hier im Forum, sich gegenseitig zu bekämpfen, weil der einen anderen Stil hat, weil der eher Frau sein möchte, weil der so und so ist. Man muss eine halbwegs homogene Gruppe schaffen, die gemeinsam ein Ziel verfolgt. Und für den Begriff Homogenität hab ich damals schon etwas Haue eingefangen. Dennoch wäre mehr Homogenität notwendig, und das bedeutet Abgrenzung und Ausgrenzung von Mitgliedern. Nächste Frage: was dann, wenn man hier im Forum so weit wäre? Auf die Strasse gehen? Gemeinsam ins Dschungel-Camp? Man muss gemeinsam Aufmerksamkeit wecken, aber wie?
Homogenität hast du bei den Schotten, dort kannst du dich dann an den Tartanmustern austoben. Ansosnten ist dort alles schön homogen festgeschrieben. Kiltlänge usw. Was will man eigentlich mehr, als Toleranz und Akzeptantz zu bekommen, dass man das tragen kann, was einem im rechtlichen Rahmen mag, ohne eingesperrt zu werden. Willst du wirklich Klone von dir sehen, um mehr Selbstsicherheit zu haben? Das ist Homogenität. Warum sollte ich unnötig Aufmerksamkeit erwecken wollen? Es sind die anderen, wenn sie mir Aufmerksamkeit schenken wollen. Wenn jemand nach Aufmerksamkeit hascht, kommt es den anderen erst recht suspekt vor und lassen vom Rock ab. Ich muss auch nicht ins Camp, sondern gehe ganz normal im Rock auf Arbeit. Oder mall auch nicht. Je nachdem.
mit Mann im Rock verstehe ich, dass man (natürlich) männlich im Rock erscheint – genau wie Frauen in Hosen weiblich erscheinen, falls sie nicht etwas übertrieben haben, was bei extrem wenigen Frauen der Fall ist.
Die erwünschte Reaktion der Gesellschaft sollte sein, dass man sagt/denkt: „Ah, der trägt einen Rock. Ist ja aber eigentlich OK. Er kann das.“
Also kein „aber warum denn?“. Oder „bei ihm ist doch eine Schraube los.” Oder „was ist ihm in seiner Kindheit wohl passiert?“.
Ich versuche es in einer solchen Art, trage auch gern sowas, was Holger Brückenkombinationen nennt. Aber was andere denken, weiß ich nicht. Und das kann ich auch nicht beeinflussen.
Gruß Matthias
Du kannst sie fragen. Ich habe meinen Kollegen gefragt. Eigentlich kam nichts erleuchtendes heraus, was ich mir nicht selber schon vorreimen hätte können. Und jeden Tag kommt ein/e neu/e Koleg/in, die mich sieht. "Warum denn" habe ich bei mir noch nie jemanden fragen hören. Sondern eher "Ah, du trägst einen Rock. Sieht man nicht alle Tage, ist auch OK. Du kannst das.“ Den Rock schließen die meisten Männer für sich aus, weil sie ihrer Meinung nicht die Beine dafür haben, wie mein Kollege sagte, der in meinem Alter ist. Er findet seine Beine zu dünn und würde auch nie Skinniejeans anziehen. Eine Skinniejeansbewegung stünde genauso auf verlorenen Posten. Die, die Skinniejeans tragen, tragen sie, wie die Männer ihre Röcke tragen.