Autor Thema: Ist der Mann im Rock tot?  (Gelesen 44124 mal)

Offline MAS

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #90 am: 12.01.2017 08:48 »

 Hier meinst du, als rocktragender Mann sollte man nach wie vor als Mann erkennbar sein? Kann das sein?


Hallo Matthias,

ja, so ähnliches. Und ich würde wohl dazu fügen, und noch als Mann ernst genommen werden.

Zitat

Und zweitens: der Auftritt sollte auch nicht übertrieben und überzogen sein...  Die Kleidung sollte schon eher dezent wirken. Meinst du es so?


Ja, das auch. Nur kann ich dein Foto leider nicht sehen?

Gruß
Gregor


Gruß
Gregor


Lieber Gregor,

auch da kommt wieder die Frage: Von wem willst Du als Mann ernst genommen werden?

Von Deiner Frau? Vom Postboten? Von Hajo? Von irgendwem auf der Straße, der Dich gar nicht kennt? Von mir? Vom dänischen Königspaar? ...

Oder von Dir selber?

LG, Micha
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Offline GregorM

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #91 am: 12.01.2017 10:29 »

auch da kommt wieder die Frage: Von wem willst Du als Mann ernst genommen werden?

Von Deiner Frau? Vom Postboten? Von Hajo? Von irgendwem auf der Straße, der Dich gar nicht kennt? Von mir? Vom dänischen Königspaar? ...

Oder von Dir selber?


Lieber Michael,

eine gute Frage. Ich könnte einfach Ja antworten, wobei ich natürlich weiß, dass nicht alle es so empfinden würden. Auch brauchen alle das nicht. Dafür bin ich nicht geschaffen. Hätte ich keine Gegner - in weiter Bedeutung - wäre ich bestimmt nicht der, der ich gerne sein möchte.

Einige sind mir natürlich wichtiger als andere, und es gibt die, deren Meinungen mir total egal sind.

Aber sollte ich es ganz kurz schreiben, würde es wohl "im allgemeinen" möchte ich das gern sein. Und bitte mich nicht, "im allgemeinen" zu definieren.

Gruß
Gregor  
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Gregor

Offline MAS

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #92 am: 12.01.2017 11:20 »

auch da kommt wieder die Frage: Von wem willst Du als Mann ernst genommen werden?

Von Deiner Frau? Vom Postboten? Von Hajo? Von irgendwem auf der Straße, der Dich gar nicht kennt? Von mir? Vom dänischen Königspaar? ...

Oder von Dir selber?


Lieber Michael,

eine gute Frage. Ich könnte einfach Ja antworten, wobei ich natürlich weiß, dass nicht alle es so empfinden würden. Auch brauchen alle das nicht. Dafür bin ich nicht geschaffen. Hätte ich keine Gegner - in weiter Bedeutung - wäre ich bestimmt nicht der, der ich gerne sein möchte.

Einige sind mir natürlich wichtiger als andere, und es gibt die, deren Meinungen mir total egal sind.

Aber sollte ich es ganz kurz schreiben, würde es wohl "im allgemeinen" möchte ich das gern sein. Und bitte mich nicht, "im allgemeinen" zu definieren.

Gruß
Gregor  


Lieber Gregor,

ich kann mir das schon vorstellen, was Du meinst: Wir Menschen parallelisieren uns im Verhalten und sogar in Vorstellungen und Gefühlen unbewusst mit den Menschen unserer Umgebung, den näheren, aber auch den uns persönlich unbekannten weiteren. Über die Medien nehmen wir zusätzlich Stimmungen wahr, die uns beeinflussen. Diese ganze Gemengelage ist dann "das Allgemeine", das Du meinst.

Wir nehmen wahr, verarbeiten und projizieren zurück. So entstehen auch Verallgemeinerungen von Einzelwahrnehmungen, die wir aber als allgemeingültig fühlen.

Die allremeisten Menschen nehmen diesen Prozess der Parallelisierung gar nicht bewusst war, sondern empfinden es als normal und natürlich, als "man", was dabei herauskommt.

Und so kommt es dann, dass die erwarteten Reaktionen der "Allgemeinheit" oder des "man" als gerechtfertigt, als normal, empfunden werden. So kommt es dann auch, dass deviantes Verhalten als Ursache für Gespött und Mobbing gesehen wird und nicht die Spötter und Mobber als eingenverantwortliche Täter gesehen werden. Denn sie handeln ja nicht aus eigener Entscheidung, sondern tun nur, was "man" eben tun. Und der Deviant, der nicht tut, was "man" eben tut, sondern was anderes, ist selbst Schuld daran, wenn "man" ihn verspottet und mobbt. Das ist so, wie einer Schuld ist, wenn er auf einem zugefrorenen See einbricht, weil das Eis zu dünn ist. Dem Eis wird keine Verantwortung zugesprochen, denn es konnte nicht anders, als unter dem Gewicht zu brechen. Die Verantwortung liegt bei dem Menschen, der sich auf zu dünnes Eis gewagt hat. Er ist Schuld, wenn er einbricht, nicht das Eis.

Das Dumme an dieser allgemein verbreiteten Sichtweise ist aber, dass dem "man" die Verantwortung genommen wird. Die Menschen, die tun, was "man" tun, weil "man" es eben so tut, sind keine verantwortlichen Subjekte, sondern naturgesetzkich reagierende Akteure, so wie das Eis auf dem See. Ohne Verantwortung sind sie aber eigentlich auch nicht mündig, denn Mündigkeit hängt mit Verantwortung zusammen. Wer sich also immer nach dem "man" richtet, ohne die einzelnen Menschen, die dieses "man" bilden, als verantwortliche Subjekte zu sehen, entmündigt sie.

Da viele Menschen eh gerne die Verantwortung auf das "man" abschieben und damit anonymsieren, haben sie vielleicht gar nichts dagegen, entmündigt zu werden. Oder doch? Frag sie mal? Aber wie fragt man das allgemeine "man"? Letzlich fragt man dann doch wieder Einzelmenschen: "Wären Sie damit einverstanden, ihre Verantwortung an das allgemeine 'man' abzugeben und damit auch Ihre Mündigkeit?" Ich glaube, die meisten Einzelmenschen würden Dir, der maßen konfrontiert, einen Vogel zeigen, sich dann aber aus dem Staub machen und im "man" wieder untergehen und doch meinen, frei zu entscheiden.

Tja so sehe ich das. Ob "man" das auch so sieht, weiß ich nicht.

Liebe Grüße!
Micha
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Offline Asterix

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #93 am: 12.01.2017 12:10 »
Lieber Michael,

im Wort "Subjekt" steckt mMn das Unmündige drin. "sub-iectus" bedeutet "unterworfen", "untergeordnet" und so weiter.

Gruß,

Asterix
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Offline MAS

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #94 am: 12.01.2017 12:14 »
Lieber Michael,

im Wort "Subjekt" steckt mMn das Unmündige drin. "sub-iectus" bedeutet "unterworfen", "untergeordnet" und so weiter.

Gruß,

Asterix

Jein. Ethymologisch hast Du wohl Recht, Asterix, aber "Subjekt" ist auch das Gegenteil von "Objekt", wobei ein Subjekt selbständig handelt, während ein Objekt behandelt wird.

"Subjektiv" bedeutet im Weiteren auch "individuell", während "objektiv" "allgemein, allgemeingültig" bedeudet.

Das Subjekt(ive) dem Objekt(iven) unterzuordnen entspricht dann auch unserm Wissenschaftsverständnis.

Es ist ein komplizierte Begriffsgeschichte.

LG, Micha   
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elco

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #95 am: 12.01.2017 12:32 »
Das mit dem "sich zum Gespött machen" kenne ich aus eigener Erfahrung.

Als ich mit dem Rocktragen anfing, bekam ich auch des öfteren zu hören: "Du machst dich zum Arsch!".

Das hat mich aber nicht daran gehindert, es erst recht zu tun. Für mich war das sozusagen ein Ansporn.

Und heute nach 10 Jahren tue ich es immer noch, denn nur "toto Fische schwimmen mit dem Strom".

Jörg

Offline Asterix

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #96 am: 12.01.2017 12:33 »
Lieber Michael,

im Wort "Subjekt" steckt mMn das Unmündige drin. "sub-iectus" bedeutet "unterworfen", "untergeordnet" und so weiter.

Gruß,

Asterix

Jein. Ethymologisch hast Du wohl Recht, Asterix, aber "Subjekt" ist auch das Gegenteil von "Objekt", wobei ein Subjekt selbständig handelt, während ein Objekt behandelt wird.

"Subjektiv" bedeutet im Weiteren auch "individuell", während "objektiv" "allgemein, allgemeingültig" bedeudet.

Das Subjekt(ive) dem Objekt(iven) unterzuordnen entspricht dann auch unserm Wissenschaftsverständnis.

Es ist ein komplizierte Begriffsgeschichte.

LG, Micha   

Ich kenne die Begriffsgeschichte sehr wohl. Aus diesem Grund bin ich kein Freund dieses Begriffs.

Ansonsten fand ich deinen vorletzten Beitrag hier recht gut. Bis eben auf die Ausnahme der Verwendung des Begriffes "Subjekt".

BG
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Offline MAS

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #97 am: 12.01.2017 12:48 »
@ Jorg:  :)


@ Asterix:
Ich empfinde das Wort "Subjekt" eher als positiv. Ich empfinde mich als eigenverantwortliches Subjekt.
Welches Wort verwendest Du statt dessen lieber? "Individuum"? "Einzelmensch"? ...

LG, Micha
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Offline high4all

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #98 am: 12.01.2017 13:04 »
Das mit dem "sich zum Gespött machen" kenne ich aus eigener Erfahrung.

Als ich mit dem Rocktragen anfing, bekam ich auch des öfteren zu hören: "Du machst dich zum Arsch!".

Das hat mich aber nicht daran gehindert, es erst recht zu tun. Für mich war das sozusagen ein Ansporn.

Und heute nach 10 Jahren tue ich es immer noch, denn nur "toto Fische schwimmen mit dem Strom".

Jörg
Ähnliche Erfahrungen habe ich in der Anfangsphase auch gemacht. Hing wohl mit der damaligen Unsicherheit zusammen, die mich zu einem idealen "Opfer" gemacht hat.

Das ist vorbei.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

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Offline GregorM

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #99 am: 12.01.2017 17:16 »
Lieber Michael,

Ich habe ja geschrieben, dass ich das „im Allgemeinen“ nicht definieren kann; da sehr individuell, lässt es sich einfach nicht irgendwie quantifizieren oder sonst feststellen. Nicht mal wenn es nur um mich selbst, um meine Person, geht.

Es gibt die, die behaupten, „es ist mit völlig egal, was alle andere meinen.“ Das gute ist, dass sie es selten so meinen. Den wäre es so, wären sie ja total Rücksichtslos, und dann kaum nur, wenn es um die eigene Erscheinung handelte.

Dann gibt es die, die sagen, „alles, was mir unbekannte Leute über mich meinen, ist mir egal.“ Ist schon möglich, und Leute, die einen nicht kennen, interessiert sich sowieso kaum dafür, wie andere aussehen (mit der Ausnahme, es gefällt ihnen, was sie sehen). Auf sie braucht keine Rücksicht genommen zu werden.

Aber bevor man so weit kommt, hat man ja Familie und Freundschaften passiert. Und ihnen dürfte es nicht egal sein, wie deren irgendetwas aussieht. Auf sie sollte Rücksicht genommen werden.

Wenn ich sage, dass ich gerne im Allgemeinen gefallen werde, dann gilt es in erster Linie darum, dass mich meine Frau, meine Kinder, meine Enkelkinder, meine übrige Familie, meine Freunde usw. akzeptieren.

Darüber hinaus wäre es ja schön, wenn ich anderen ein gutes Beispiel, vielleicht zum Nachahmen, sein könnte.
       
Liebe Grüße
Gregor   
Gruß
Gregor

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #100 am: 12.01.2017 18:34 »
Ja, das auch. Nur kann ich dein Foto leider nicht sehen?

Grrrrr, da krieg ich ja bald die Krise. Ich hab jetzt den Tipp von Joe aufgegriffen. Es sollte jetzt zu sehen sein
http://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.new#new

Gruß
Matthias
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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #101 am: 12.01.2017 18:45 »
Hallo Gregor,
gegenüber deinem ursprünglichen Ansatz scheinst du aber schon ziemlich runter gekocht zu sein. Ist nicht böse gemeint, denn ich hatte ja auch einen ähnlichen Anflug.

Ich denke, es hängt alles auch irgendwo damit zusammen, wie selbstsicher man sich fühlt und wie die Tagesform ist. Heute geh ich locker im Rock nach draussen, es ist mir egal, was die Welt denkt. Gestern war es noch etwas Lampenfieber, die Frage, was die Leute denken könnten. Morgen bin ich vielleicht so verunsichert, dass ich mich frage, ob ich nicht doch lieber eine Hose anziehe und auftrete wie jedermann. Unter diesen Bedingungen wäre es schon schön, wenn man wasbewegen könnte, wenn man sieht, dass man wirklich ein bisschen was bewegen kann, wenn einem mal hin und wieder auch andere Männer im Rock begegnen würden. Aber: was bewegen denn die Forumsteilnehmer hier wirklich? Jeder zieht mehr oder weniger allein seine Kreise, fällt manchem anderen auf oder auch nicht. Und selbst wenn bei einzelnen der Wunsch geweckt wird, er würde auch gern einen Rock anziehen, wissen wir, dass es noch ein verdammt weiter Weg ist, sich auch so draussen zu zeigen.

Gruß Matthias
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Offline DesigualHarry

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #102 am: 12.01.2017 19:06 »
Hallo!

Für mich ist inzwischen dieses "das mich andere akzeptieren" eine sehr einschränkende Vorstellung vom Leben, und im Endeffekt ein Verleugnen des eigenen Wesens. Ich verstehe allerdings dass viele Generationen in der Vergangenheit so erzogen und aufgewachsen sind, ich selber bin es ja auch.

Nur ist für mich inzwischen auch klar, dass wir niemals Ein friedliches Zusammenleben erleben werden, solange die Menschen nicht damit anfangen als erstes für sich  selber und dem eigenen Wohlbefinden einzustehen.

Im Bewusstsein dass das Leben auf Vielfalt basiert, und ich im Grunde alle Möglichkeiten habe die ich mir Vorstellen kann, kommt letztlich die Erkenntnis dass ich keinem neidisch sein muss. Ich kann mich von allen Ängsten lösen, die wir im Laufe der Jahrhunderte in Bezug auf dieses "das mich andere akzeptieren" erlernt haben, und Menschen so annehmen wie sie selbst sein möchten.

Konservativ zu leben ist eine Art zu leben die Gleichberechtigt ist, wie die Entscheidung ein "ausgeflipptes" Leben zu führen. Die entscheidende Frage für mich lautet: was will ich in diesem Leben erleben, und nicht "was erwarten die anderen von mir". Diese Erwartung lastet wie riesiger Betonklotz am Fuß, und sorgt letztendlich dafür das Gesundheit nicht mehr existieren kann.

Liebe Grüße Harry

Offline Mann im Rock

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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #103 am: 12.01.2017 19:12 »
was will ich in diesem Leben erleben, und nicht "was erwarten die anderen von mir".

Und wenn ich auf dem Sterbebett liege, die Szenen meines Lebens an mir vorüberziehen, dann will ich dabei nicht denken, was ich alles versäumt habe, dass ich dieses und jenes und anderes doch noch hätte machen können.

Gruß Matthias
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Re: Ist der Mann im Rock tot?
« Antwort #104 am: 12.01.2017 19:20 »
Lieber Michael,

Ich habe ja geschrieben, dass ich das „im Allgemeinen“ nicht definieren kann; da sehr individuell, lässt es sich einfach nicht irgendwie quantifizieren oder sonst feststellen. Nicht mal wenn es nur um mich selbst, um meine Person, geht.

Es gibt die, die behaupten, „es ist mit völlig egal, was alle andere meinen.“ Das gute ist, dass sie es selten so meinen. Den wäre es so, wären sie ja total Rücksichtslos, und dann kaum nur, wenn es um die eigene Erscheinung handelte.

Dann gibt es die, die sagen, „alles, was mir unbekannte Leute über mich meinen, ist mir egal.“ Ist schon möglich, und Leute, die einen nicht kennen, interessiert sich sowieso kaum dafür, wie andere aussehen (mit der Ausnahme, es gefällt ihnen, was sie sehen). Auf sie braucht keine Rücksicht genommen zu werden.

Aber bevor man so weit kommt, hat man ja Familie und Freundschaften passiert. Und ihnen dürfte es nicht egal sein, wie deren irgendetwas aussieht. Auf sie sollte Rücksicht genommen werden.

Wenn ich sage, dass ich gerne im Allgemeinen gefallen werde, dann gilt es in erster Linie darum, dass mich meine Frau, meine Kinder, meine Enkelkinder, meine übrige Familie, meine Freunde usw. akzeptieren.

Darüber hinaus wäre es ja schön, wenn ich anderen ein gutes Beispiel, vielleicht zum Nachahmen, sein könnte.
       
Liebe Grüße
Gregor   


Lieber Gregor,

da hast Du ja nun ganz konkrete Menschen (Subjekte, Individuen, ...), kein anonymes "man". Da ist konkrete Kommunikation möglich. Du brauchst nicht zu spekulieren, was die nun wohl gerne an Dir sehen würden, sondern kannst direkt fragen.

Ein anderes Thema ist aber, ob sich jetzt jedes Forumsmitglied im Forum so präsentieren soll, dass die Dir wichtigen Menschen ihre Männlichkeitsvorstellungen wieder finden, ob sie also dadurch, dass Du auch Forumsmitglied bist, Dich auch in bestimmtes Licht stellen sollen, in dem Du Dich wiederfindest und repräsentiert fühlst.

Wenn z.B. Hajo im Dirndl in seinem Umfeld akzeptiert ist und sein Männlichkeitsbild und das seiner wichtigen Menschen durch das Dirndlkleid nicht negativ beeinflusst ist, aber Deine Dir wichtigen Menschen Hajo nicht als richtigen Mann wahrnehmen sollten und so auch vermuten könnten, Du seist evtl. doch nicht so sehr Mann, wie sie es sich wünschen, wenn Du mit Hajo im selben Forum bist, dann wird es kompliziert.

Welche Erwartungen hast Du diesbezüglich von dem Auftreten der Forumsmitglieder im Forum?

LG, Micha
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