Dann gibt es die, die sagen, „alles, was mir unbekannte Leute über mich meinen, ist mir egal.“ Ist schon möglich, und Leute, die einen nicht kennen, interessiert sich sowieso kaum dafür, wie andere aussehen (mit der Ausnahme, es gefällt ihnen, was sie sehen). Auf sie braucht keine Rücksicht genommen zu werden.
Hallo Gregor,
das denke ich auch, dass es mir egal ist, was andere denken. Aber anfangs, als ich mit dem Rocktragen in der Öffentlichkeit anfing, musste ich schon einige Male schlucken. Meine Frau übrigens auch. Zu Beginn war aber auch mehr Unsicherheit da, mehr darauf achten, ob andere schauen, lachen, tratschen. Und es war so, dass andere schauten, lachten, tratschten, aber es waren nicht so furchtbar viele, dass es mich vom Rocktragen abschrecken konnte. Langsam ließ die Aufmerksamkeit für andere nach, ob sie schauten, lachten, tratschten, bei meiner Frau und bei mir. Ich bewege mich fast ganz normal, nicht anders als würde ich Hose tragen. Und die Abstände, dass ich mich beobachtet fühle, sind sehr viel größer geworden, irgendwann alle paar Wochen, alle paar Monate.
Ich denke aber, dass es schwierig mit dem Gedanken wird, dass die anderen egal sind, wenn einem dauernd auffällt, dass hinter einem gelacht, getratscht wird. Da gehört dann wirklich eine Unmenge an Ignoranz dazu, die ich in dem Maße sicher nicht habe. Da ist es dann auch oft nicht Wirklichkeit, dass die anderen egal sind, sondern es ist Wunsch. Aber der Wunsch kann auch self fulfilling prophecy werden.
Gruß Matthias