Autor Thema: Rockerfahrungen von einem College in Taiwan: Rockfreizeit, Teil2  (Gelesen 8296 mal)

Offline Holger Haehle

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Mein erster Streich stimmt mich vorsichtig optimistisch. Mein Mut ist ausreichend gewachsen, um schon bald einen weiteren Hosenrock zu kaufen. Auch der besteht die Prüfung durch meine Frau. Erste Tests zeigen, der Tragekomfort ist groß. Die Öffentlichkeit nimmt keine Notiz. Wer Zweifel hat, kann ja genauer hinsehen. Dann wird er zwei sehr kurze aber deutliche Hosenbeine sehen. Die Erfolge vor meiner Frau und in der Öffentlichkeit sind so ermutigend, dass bald der dritte Streich folgt.
Bei meinem dritten Streich wähle ich bei einer Shopping-Tour ein Modell, dessen Optik ganz klar wie ein Rock wirkt. Die Hosenbeinlänge beträgt hoch bis zum Schritt nur noch etwa fünf Zentimeter. Der Schnitt ist sehr weit und der schwarze Stoff wirft Wellen ähnlich einem Tellerrock. Die Damengröße L passt dank des Gummibands im Bund problemlos. Günstig ist er auch. Da kann ich doch nicht nein sagen.
Diesmal reagiert meine Frau anders. Zuerst glaubt sie nicht, dass es ein Hosenrock ist. Ich muss meine Beine schon sehr spreizen, um den Schritt sichtbar zu machen. Aber das überzeugt sie nicht. Für meine Frau bleibt es ein Rock, weil es für die Leute ein Rock ist, für die ich nicht jedes Mal in weiten Schritten gehen kann, um den Schritt vorzuführen. 
Ihr wird allmählich klar, dass ich nicht einer vorübergehenden Laune folge, sondern es ernst meine mit dem Rocktragen. Sie fürchtet, dass sich das einigen Leuten in unserem Viertel anders einprägen wird, als ich mir das vorstelle.
„Die denken doch nicht, was du dir ausgedacht hast. Die denken, was sie wollen, und das heißt, sie kramen die bekannten Stereotype hervor und basta. Wenn sich das bis in die Schule herumspricht, kann das Konsequenzen für unsere Kinder haben. Du weißt, wie da gehänselt wird.“

Meine Frau achtet sehr auf ihre Umgebung. Sie möchte sicher sein. Sie möchte in Frieden leben. Am liebsten unscheinbar und unbehelligt. Deswegen erschreckt sie, wenn sie, wie vor einiger Zeit bei einer Elternversammlung in der Schule, Leute trifft, die sagen: ‚Wir kennen Sie schon. Wir sehen Sie oft in unserem Viertel. Wenn Ihr Mann die blaue IKEA-Tasche trägt, geht er dann zum Supermarkt?‘ Meine Frau fühlte sich irgendwie ertappt und unter Beobachtung. Solche Erlebnisse verstärken ihre Bemühungen um Ruhe und Frieden durch Selbstbeschränkung. Mir ist der Preis für ein unauffälliges Leben manchmal zu hoch. Meine Frau sagt dann wieder, dass ich mich zu wichtig nehme. Aber sollte ich mich nicht genauso wichtig nehmen dürfen wie die anderen? Sollte ich nicht meinen Lebensstil unbehelligt pflegen können, so wie andere auch ihren Lebensstil pflegen? Im Gegensatz zu meiner Frau glaube ich sogar, dass ich nicht nur auffalle, weil ich merkwürdig bin, sondern weil ich interessant bin.
Was kann ich meiner Frau entgegnen. Ich halte ihre Sorgen zwar für übertrieben, aber verlässlich einschätzen kann ich die Nebenwirkungen meiner Mission auch nicht. Soll ich nur wegen meiner Kleidung riskieren, dass wir im Viertel oder in der Grundschule meiner Töchter Probleme bekommen? Dafür ist die Rockfrage nicht wichtig genug. Wenn es Probleme gibt, kann ich mich nicht mit dem Kampf für ein dringendes Menschenrecht rechtfertigen.
Noch mag ich ihr nicht zustimmen. Deswegen entscheide ich mich für einen Spaziergang mit meiner großen Tochter. Sie fotografiert gerne und freut sich, als ich ihr meine Kamera in die Hand drücke mit der Bitte, Fotos und Videoaufnahmen von mir zu machen. Ich will selbst sehen, wie ich im neuen Hosenrock wirke und wie stark der optische Eindruck als Rock ist. Auf den Fotos wirkt das Beinkleid mal so und mal so, ganz so wie ich mich hinstelle. Auf den Videoaufnahmen ist das anders. Da wo ich nicht posiere, sondern normal und gleichgültig mich bewege, sieht es immer nach Rock aus. Der Eindruck meiner Frau ist richtig.
Also stimme ich einer Vereinbarung zum Schutze unserer Privatsphäre unter besonderer Berücksichtigung des Wohles unserer Kinder zu. Ich mache das ungern. Ich kann nicht glauben, dass die Gefahren, die von Männern ausgehen, die einen Rock tragen, größer sind als von den Männern, die morgens Zigaretten rauchend ihre Kinder zur Schule bringen. Über rauchende Väter beschwert sich niemand. Ich kann nicht erkennen, was mich vergleichsweise so bedenklich macht.
In Zukunft sind also nur noch Hosenröcke erlaubt, die spätestens auf dem zweiten Blick den Eindruck einer Hose erlauben. Diese Einschränkung fordert mich heraus. Für den verbliebenen Rest an Möglichkeiten will ich dann aber wirklich einen echten Rock. Einen Hosenrock akzeptiere ich da nicht mehr. Ich muss doch einen Weg finden, die Beschränkungen, die ich hinzunehmen habe, zu kompensieren.

Beim Bummeln durch ein Kaufhaus kommt mir dazu eine Idee. Ich schaue mir gerade die Sonderangebote für Sportbekleidung an, als mir die Tennisröcke auffallen. Die sind so kurz, das man sie leicht auf einem Herrenrad tragen kann. Ich denke, ich könnte so einen Rock bei meinen Fahrradtouren anziehen oder wenn ich mit dem Rad zum Strand fahre. Das sieht sehr praktisch aus und wirkt dem Anlass angemessen sehr sportlich. Ich werde die Idee überschlafen.
Als ich am nächsten Tag einigen Studenten von der Idee erzähle, die interessiert meine Rockgeschichten verfolgen, spricht mich eine Frau etwas später nochmal an. Sie erzählt, dass ihre Freundin bei FILA jobbt. Die bekommt manchmal sehr günstig Sportbekleidung und könnte mal gucken, ob sie ein Schnäppchen für mich findet.
„Das würde sie wirklich für mich tun?“, frage ich: „Die muss ja ein richtiger Schatz sein.“
„Das ist sie auch“, kommt die Antwort ohne zu zögern zurück. Ich sage natürlich nicht nein und bedanke mich schon mal herzlich für so viel Unter-stützung.
Einige Zeit später bekomme ich einen Anruf. Die Freundin hat ein passendes Model gefunden und angesichts des vorteilhaften Preises auch gleich gekauft. Ich denke, die Freundin muss sehr überzeugt sein, wenn sie so schnell zuschlägt, ohne vorher kurz zu fragen, ob mir das Model gefällt. Ich glaube, wer so zielbewusst für mich handelt, dem muss ich vertrauen und vereinbare einen Treffpunkt.
Jetzt habe ich meinen ersten echten Rock, den ich auf meinen Fahrradtouren anziehen werde. Ich finde, er steht mir. Obwohl er sehr kurz ist und viel Bein zeigt, ist mein Eindruck stimmig. Er wirkt weder weiblich, noch habe ich das Gefühl lange Frauenbeine darin haben zu müssen. Er wirkt bei mir einfach anders als bei einer Tennisspielerin wie Venus Williams. Mich macht er männlich und Venus Williams weiblich. Unsere unterschiedliche Figur und Körpersprache dominieren den jeweiligen Gesamteindruck und nicht der Rock. Diese Erkenntnis deckt sich mit einer Erfahrung aus dem Marketingprojekt in der Uni. Da haben wir auch festgestellt, dass der Schulrock der Mädchen sehr männlich wirken kann, als wir ihn für ein spezielles Foto-Shooting männlich inszenierten.
Es ist Sonntag, fünf Uhr morgens. Ich schiebe mein Trekking-Rad aus der Garage in den noch dunklen Tag. Zum marineblauen Tennisrock mit großen Falten habe ich ein weißes Polo-Shirt angezogen. Mit einem Tennisschläger in der Hand sähe ich adrett genug aus, um mich zu einem Match zu verabreden. Stattdessen werde ich an den Strand von Qijin fahren. Qijin ist eine langgestreckte Insel auf der anderen Seite des Hafens. In etwa einer Viertelstunde werde ich die Hafenfähre erreichen. Unterwegs wird neben mir im Osten die Sonne aufgehen. Am Strand werde ich eine Runde schwimmen. Auf dem Rückweg werde ich noch Brot kaufen, um pünktlich um halb acht mit der Familie zu frühstücken.
  Ich schwinge mich aufs Rad und fahre los. Ich beschleunige wie üblich auf eine sportliche Reisegeschwindigkeit. Ich fließe mit dem noch spärlichen Verkehr. Rote Ampeln können mich so früh noch nicht bremsen. Das schnelle Fahren macht wie immer ein bisschen euphorisch. Der Rock beeinträchtigt weder das Treten der Beine noch das Sitzen im Sattel.
  Als ich in die Seitenstraße zur Fähre einbiege, erstrahlt sie in einem goldenen Meer aus Morgensonne. Bevor ich das Schiff betrete, halte ich kurz neben dem Anleger. Es sind doch schon eine Menge Leute unterwegs. Ihre möglichen Reaktionen verunsichern mich. Den Gedanken, ich stehe auf der Fähre und die nächsten zehn Minuten während der Überfahrt starren mich alle an, finde ich unangenehm.
Sollte ich doch den Rock hochschieben und in die Hose darunter stecken? Mein Tennisrock besteht prinzipiell aus enganliegenden Shorts mit einer daraufgenähten Schürze. Wer immer gedacht hat, unter einem hochfliegenden Tennisrock würde eine Unterhose hervorblitzen, den muss ich enttäuschen. Auch Tenniskleider sind eher ein Body mit einem um die Taille gewickelten Tuch. Ich stecke also den Rock in die Shorts. Ich denke beim ersten Mal, ist das erlaubt. Gleichzeitig verspreche ich mir, dass ich das aber auf der Rückfahrt nicht nochmal machen werde.
Beim Betreten der Fähre achte ich diskret auf die Blicke der anderen Passagiere. Zufrieden stelle ich fest, das ich genauso unbeachtet bleibe wie alle anderen auch. Es ist bemerkenswert, das ich mit hochgeschobenem Rock und entblößter Unterhose weniger auffalle, weil man an Hosen für Männer einfach mehr gewöhnt ist.
Tatsächlich hat sich die Hose als Oberbekleidung historisch aus der Unterwäsche entwickelt. Nun muss ich einschränken, dass die im Tennisrock eingearbeitete Hose schon eine vollwertige, wenn auch kurze und enganliegende Hose ist. Aber es ist eben auch das Untendrunter, das eigentlich bedeckt gehört, dass ich zeige. Es ist bemerkenswert, dass ich damit weniger Aufmerksamkeit auf mich ziehe als mit dem Rock.
  Weil Hosen einst Unterwäsche waren, haben sie sich auch nicht so einfach durchgesetzt. Es gab Widerstand. Hosen galten als anzüglich, denn im Gegensatz zum Rock verdecken sie nichts. Das gilt insbesondere für den ohne Rock sichtbaren Schritt, der den Blick auf die Ausformung des Genitals ermöglicht. Deswegen wurden vielfach lange Hemden zu Hosen getragen, die einem kurzen Kleid ähnelten und den Schritt verdeckten. Das sah oft aus wie eine gegürtete Tunika. Der Gürtel war für die Männer wichtig. Krieger und Soldaten haben darin Waffen getragen. Daher kommt auch die Bezeichnung als Waffenrock. Mittlerweile haben wir uns umgestellt. Tiefe Einblicke in jedermanns Schritt treiben uns keine Schamesröte mehr ins Gesicht. Die Hose ist heutigen Menschen nicht mehr peinlich. Bei Männern hat sich sogar eine betont breitbeinige Sitzweise verbreitet. Unsere Prägungen haben sich geändert. Damit einhergehend wurden die Konventionen und Bekleidungsregeln angepasst. Unsere neue Prägung ist so stark eingebrannt, dass viele Männer an Röcke statt Hosen für ihre Oberbekleidung gar nicht mehr denken können. Dafür tragen sie einfach schon viel zu lange Hosen. Aber im antiken Rom war der Widerstand gegen die barbarische Hose der Germanen enorm. Ein kaiserlicher Erlass verbot Staatsbediensteten das Tragen von Hosen. Eigentlich müsste ich mich für die Hose schämen und nicht für den Rock. Also ziehe ich diskret den Rock wieder hervor und schreite nach dem Anlegen in Qijin mit schwingender Rockschürze von Bord.
Am Strand sind noch mehr Leute als auf der Fähre. Es sind meist ältere Menschen, die sich in Neoprenanzügen bekleidet zum Morgensport und Muschelsammeln treffen. Lautes Palaver begrüßt mich und beiläufige Aufmerksamkeit. Man ist viel zu sehr miteinander beschäftigt. Die wenigen, die den Fremdling unter sich bewusst wahrnehmen, grüßen freundlich. Ich schwimme eine halbe Stunde im Meer und spüle danach mit einer Stranddusche das Salzwasser ab. Abtrocknen und Umziehen ist bei den tropischen Temperaturen nicht notwendig. Im Gegenteil, die Verdunstungskälte der nassen Kleidung ist angenehm. Als ich wieder in Richtung Fähre abfahre, nehme ich den Eindruck mit, dass das hier ein ganz normaler Ausflug ist ohne besondere Vorkommnisse.

Abb. 23: Ich auf einer Hafenfähre von Kaohsiung

Wie versprochen verstecke ich vor dem Betreten der Fähre nicht wieder den Rock in den Shorts. Auf dem Schiff registriere ich deshalb grob geschätzt zwanzig Prozent mehr Blicke als gewohnt. Warum sollen sie auch nicht gucken. Ich gucke doch auch, wenn ich etwas Neues sehe. Hinsehen bedeutet nur wahrnehmen. Eine Bewertung liegt darin noch nicht. Da wäre dann der Gesichtsausdruck beim Hinsehen entscheidend. Ich glaube, heute ernte ich nur freundliche Blicke. Wie viel mehr Aufmerksamkeit ziehe ich im Allgemeinen auf mich? Ich kann nicht sehen, wer mir nachsieht. Sind zwanzig Prozent ein realistischer Wert?
Ich entschließe mich zu einem Experiment. Für Hosenröcke, habe ich weiter oben festgestellt, gelten zwei mögliche Wahrnehmungen. Manche Hosenröcke gleichen eher Hosen mit weiter geschnittenen Beinen und werden deshalb mehr als Hose wahrgenommen. Hosenröcke mit nicht sichtbarem Schritt werden eher als Rock wahrgenommen. Diesen unterschiedlichen optischen Effekt will ich für einen Test nutzen.
Hierfür besorge ich eine Miniatur-Kamera. Die stecke ich auf meine Baseball-Kappe. Dann gehe ich mit meinem Hosenrock eine belebte Einkaufsstraße entlang. Später zähle ich die Blicke in der Aufnahme, die ich auf mich ziehe. Ich wiederhole den Test, nähe aber diesmal die etwa zehn Zentimeter langen Hosenbeine zusammen. So entsteht vorne eine durchgehende glatte Fläche. Ein Schritt ist nicht mehr erkennbar. Der Hosenrock wirkt wie ein gerade geschnittener enger Rock (siehe Abb. 25, links). So sieht der Hosenrock tatsächlich genauso aus wie der Minirock aus der gleichen Kollektion. Bei der Auswertung der zweiten Videoaufnahme zähle ich etwa 28% mehr Blicke. Das sind schon einige Blicke mehr als auf der Fähre gefühlt. Bei diesem simplen Test bemerke ich auch, dass viele Menschen viel zu beschäftigt mit sich selbst sind, um gucken zu wollen. Andere scheinen durch mich hindurch zu sehen. Ich glaube, es ist ihnen egal, was andere Passanten an haben. Da machen sie nicht extra eine Ausnahme für mich.

Abb. 24: Hosenrock mit und ohne verdeckten Schritt

Abb. 25: Hosenrock mit zugenähtem Schritt und Hosenrock mit Rockoptik durch sehr tiefen Schritt

Natürlich mache ich das Experiment auch andersrum. Dazu bändige ich die Falten, die der schwarze Hosenrock in Abb. 25 wirft, mit Sicherheitsklammern. So wird der Schritt besser sichtbar. Das Videoergebnis ist entsprechend umgekehrt. Es wird weniger geguckt. Für Menschen, die besorgt sind um die richtige Rollenverteilung ist die Welt mit Schritt für Männer wieder in Ordnung.
Es ist bemerkenswert, welche Bedeutung ein Schritt für die Beurteilung durch Passanten haben kann und wie sich die Beurteilung mit der Schrittlänge verändert. Ein zweideutiger Eindruck, der auf den zweiten Blick Eindeutigkeit als Hose schafft, wird von allen Menschen akzeptiert. Aber in dem Moment, wo die letzten Zentimeter eines Schritts zugenäht den Eindruck eines Rocks geben, ist die Toleranz von einigen Menschen überschritten. Ihrer Meinung nach ist das heute nur für Frauen zulässig. Wie viele Menschen so denken, können erst genauere Tests zeigen. Meine Indizien in dieser Frage erfordern weitere Untersuchungen, bevor wissenschaftlich korrekte Schlussfolgerungen ange¬bracht sind.
Macht mich erst der Schritt zum Mann? Warum macht er dann Frauen in Hosen nicht männlich? Darf ein so kleiner Unterschied im Schritt wirklich Welten und Geschlechter trennen? Wieso hat für manche Menschen ein Stück Stoff und sein Zuschnitt eine so enorme Symbolkraft, die eben nicht, weder meinen Charakter noch meine Geschlechtlichkeit widerspiegelt. Wie kann man mir unterstellen, dass mein Charakter ihren Fantasien folgt, mit denen ich nichts gemein habe. Die Ignorierung meiner Persönlichkeit bei der Beurteilung meiner Person ist unverantwortlich. Sie ist ohne echte Korrelation.
Ich finde in diesem Falle die Macht von etwas Stoff und einer Naht unangemessen, um zwischen Weiblein und Männlein zu unterscheiden. Ich glaube aber auch nicht, dass jeder der guckt, gleich ein Ressentiment im Kopf hat. Ein so kleiner Unterschied macht mich nicht zu einem anderen Menschen. Niemand sollte deswegen im Kopf einen Schalter umlegen und mich in eine andere Schublade packen. Schritt oder kein Schritt, dem Unterschied sollte keine große Bedeutung zugemessen werden. Das ist nicht vernünftig. Das definiert kein Geschlecht. Echte Geschlechtlichkeit hat ein paar tiefergehende Eigenschaften. Die Schrittlänge ist kein qualitatives Merkmal.

androgyn

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Hallo Holger,

- der Waffenrock war doch ein langer Mantel und kein Gürtel. Oder irre ich mich?
- Wo ermöglichen Hosen denn tiefe Einblicke bei Männern? Leggings, enge Lederhosen und Hotpants treiben dagegen sehr wohl manchem Zeitgenossen Schamesröte ins Gesicht. Nur die Männerhose ist heutigen Menschen nicht peinlich, weil sie keinen sichtbaren Schritt, der den Blick auf die Ausformung des Genitals ermöglicht.
- Wie war denn die Sitzweise der Männer vor dem manspreading?

Offline Holger Haehle

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Hallo Holger,

- der Waffenrock war doch ein langer Mantel und kein Gürtel. Oder irre ich mich?
- Wo ermöglichen Hosen denn tiefe Einblicke bei Männern? Leggings, enge Lederhosen und Hotpants treiben dagegen sehr wohl manchem Zeitgenossen Schamesröte ins Gesicht. Nur die Männerhose ist heutigen Menschen nicht peinlich, weil sie keinen sichtbaren Schritt, der den Blick auf die Ausformung des Genitals ermöglicht.
- Wie war denn die Sitzweise der Männer vor dem manspreading?


Ein Waffenrock braucht einen Gürtel, damit das Schwert nicht runterfällt. Es gibt unendlich viele Varianten. Bei den Wikingern, die bekanntlich Hosen trugen, war es eher ein kuzer Kittel, der einer Tunika glich.
Der Rock verdeckt den Schritt. Mit einer Hose wird der Schritt sichtbar. Das war früher ein mal problematisch. Heute ist es akzeptiert. Aber auch heute stört es Männer, wenn man eine unerwünschte Erektion sehen kann. Manche Frauen haben in meinen Umfragen angegeben sie finden Hosen für Männer sexy, weil man nur dann den Schwanz sieht.
Ich persönlich meide breitbeiniges Sitzen. Meine Frau findet es vulgär.

androgyn

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Ein Waffenrock braucht einen Gürtel, damit das Schwert nicht runterfällt. Es gibt unendlich viele Varianten. Bei den Wikingern, die bekanntlich Hosen trugen, war es eher ein kuzer Kittel, der einer Tunika glich.
Gut, ich kannte den Waffenrock als solches für die Oberbekleidung von Wehrmachtssoldaten. Es besteht zwar Ähnlichkeit mit den Tuniken der Ritter, aber in dem Fall von Waffen tragen, wäre eine Hose auch kein Problem gewesen, da für das Halten des Schwerts, Patronentaschen oder Handgranaten der Gürtel und weniger ein Rock oder Kleid zuständig gewesen ist.
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Der Rock verdeckt den Schritt. Mit einer Hose wird der Schritt sichtbar. Das war früher ein mal problematisch. Heute ist es akzeptiert. Aber auch heute stört es Männer, wenn man eine unerwünschte Erektion sehen kann.
Inwiefern war das früher problematisch? Die Schamkapseln haben doch geradezu ein erigiertes Glied demonstriert, die die Männer getragen haben. Aus heutiger Sicht müsste doch eine Hose viel problematischer sein, wenn sich der Schritt abzeichnen würde ;) Der Rock müsste nach Messen der heutigen Prüderie bei Männern angemessener sein als eine Hose. Die heutige Hosenmode spricht jedenfalls eine andere Sprache.

Manche Frauen haben in meinen Umfragen angegeben sie finden Hosen für Männer sexy, weil man nur dann den Schwanz sieht.
Das wird oft gern von Frauen behauptet. Ich sehe aber nirgendwo bei jemanden sein Glied in der Hose abzeichnen. Für mich ergeben sich da so einige Widersprüchlichkeiten. Wieso sind Speedos und Hotpants an Männern verpönt - und das erstaunlicherweise von beiden Geschlechtern - wenn es angeblich sexy sei, dass sich darin das Glied abzeichnet?

Meine Frau findet es vulgär.
Ich denke Frauen finden es sexy, wenn das Glied zu sehen ist? Merkst du wie Frauen lügen?


Offline MAS

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Inwiefern war das früher problematisch? Die Schamkapseln haben doch geradezu ein erigiertes Glied demonstriert, die die Männer getragen haben.

"Früher" ist ja eine recht ungenaue historische Angabe. Holger meint wohl "noch früher". Als im 16. Jh. die Hosen mit den Schamkapseln aufkamen, war das je der Aufreger für die konservativen Moralisten.

LG
Michel
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androgyn

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Dann soll er mal genauere Zeitangaben machen. Ich denke er hat so gut recherchiert? Ich erkenne aber immer noch nicht, wo ganz früher der Schritt verpönt gewesen sein sollte. Heute ist es doch jeden Jungen/Mann schon peinlich, wenn etwas in der Hose zu sehen ist oder sich etwas zufällig regt.

Offline MAS

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Dann soll er mal genauere Zeitangaben machen. Ich denke er hat so gut recherchiert? Ich erkenne aber immer noch nicht, wo ganz früher der Schritt verpönt gewesen sein sollte. Heute ist es doch jeden Jungen/Mann schon peinlich, wenn etwas in der Hose zu sehen ist oder sich etwas zufällig regt.

Bis zum Hochmittelalter trugen Männer eher lange Kleider, die alles verdeckten. Im Spätmittelalter wurden die Kleider kürzer, aber der Schritt blieb bedeckt. Erst danach wurde der Kleidsaum so kurz, dass der Schritt zu sehen war, und dann begann die Männer, ihr Gemächt auch noch zu betonen.

Aber auch heute kann man beiden meisten Hosen mit Blick auf den Schritt sehen, ob ein Männlein oder ein Weiblein darin steckt.

So, jetzt geht es mal raus aus dem Haus.

LG,
Michel
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Offline high4all

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Wieso wird dieser Thread mit diesem Video vollgemüllt, wenn es seit knapp zwei Stunden schon einen Thread mit dem Video von Frau Vinken gibt?
 >:( >:( >:( >:( >:( >:(
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androgyn

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Dann schau mal auf die Stelle, dort geht es darum, wie Hosen sich verändert haben und dass sie eben keinen Schritt mehr zeigen. Ich bezweifel nähmlich, dass die meisten bis zu der Stelle überhaupt ankommen.

Offline MAS

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Dann schau mal auf die Stelle, dort geht es darum, wie Hosen sich verändert haben und dass sie eben keinen Schritt mehr zeigen. Ich bezweifel nähmlich, dass die meisten bis zu der Stelle überhaupt ankommen.

Und ob: An einer gängigen Jeanshose kannst Du sehr gut sehen, ob sie mehr oder weniger gefüllt ist.

LG
M.
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Offline high4all

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Offline Dr.Heizer

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Wenn die Jeans zu den eng geschnittenen gehört (slim oder super slim).
..oder anders formuliert: Passgenau, denn wenn der Stoff bei der Hose wabbert, ist sie ja zu groß geschnitten. Aus dem überschüssigen Stoff könnte man demnach einen Rock machen? Ah, nun verstehe ich, warum ich in einem Laden jeweils zeitunabhängig voneinander Hose und Rock in gleicher Machart und gleicher Farbe bekam: es war auf dem Schnittbogen so vorgezeichnet: Slim-Fit Hose und Rock jeweils mit Stretch-Anteil in der Baumwolle. ;D
 Habe ich u.a. in Rot, in weiß und schwarz sowie dunkelblau.

"Wenn sich was abzeichnet" - macht Euch mal locker! Muss ja nicht gleich als horizontale Limbostange sichtbar werden, doch im Normalzustand ist doch alles i.O. Irgendwo muss schließlich sein, wenns ja von Natur aus schon mal da ist ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

androgyn

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Wenn die Natur (für Hajo Gott) mitgedacht hätte, hätte sie das so eingerichtet, dass man die Genitalien einfahren kann und nur bei Bedarf sichtbar sind und nicht, dass es einfach so nutzlos draußen rumhängt. Bei Frauen hängt die Klitoris auch nicht draußen. Fehlkonstruktion 10^.
Ich kanditiere hiermit zum neuen Schöpfer der Menschheit.  ;D

Offline Luan

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Oder vielleicht doch lieber eine Kandidatur zum Präsident der vereinigten Staaten?
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)


 

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