Mir würde es ja schon reichen, wenn ich schrumpfen würde, aber das ist ein anderes Thema.
Aber zu den ganzen Fragen oben:
Man darf das Thema nie ideologisch angehen, weil man schlicht auf Akzeptanz bauen muss. Die Logik unseres Systems setzt immer auf Wachstum und Profit. Das ist leider bei fast allen Entscheidungen wichtiger als vieles andere.
Aber man kann die Leute mitnehmen und intelligente Lösungen voran treiben.
Das würde damit beginnen, dass man den Kunden die Hochglanzverpackung einmal in der Konsequenz erläutert. Wenn die Supermärkte (da wird ein sehr hoher Anteil weg geworfen) es weg werfen, dann in den Naßmüll und damit zur Verrottung. Biogasanlagen nehmen den Mischmüll nicht und auspacken dauert zu lange.
Also muss man den Anteil der unverpackten Ware oder kompostierbare Verpackung forcieren und deren Abholung kostenfrei machen. Dann ab in die Biogasanlage damit und gut ist. Kostentechnisch kein Problem, das erspart das Methan und spart Öl und Gas für Strom. Dazu sind Biogasanlagen Grundlastfähig. Also ideal, leider scheitert es an der Marketingstrategie der Märkte. Hohe Steuern für die Plastikverpackung würde das sofort beseitigen. Ein lauter Schrei weil das christliche Abendland untergeht ist uns sicher, nach 2 Wochen ist wieder Ruhe und die Reichsbürger wettern wieder wo anders drüber.
Dann hat der Handel seine genormten Größen. Die berühmte Bananenkrümmung oder Gurke ist keine EU Vorgabe, das wurde von den Lauthälsen immer so verkündet. In Wahrheit ist es eine Handelsnorm, die dann als EU-Norm vereinheitlicht wurde. Verkaufen darf man alles, aber der Supermarkt will wissen, wie die Gurke aussieht. Auch da gibt es längst intelligente Lösungen, aber auch die brauchen Abkehr von den Gewohnheiten. Man muss nur den Kantinen erlauben, direkt ab Gemüsehändler die 2. Wahl zu nehmen. Dummerweise ist alles, was bei einem mal als nicht erwünscht ausgesondert wurde dann gleich unter der Abfallverordnung zu führen. Und das ist eine EU Verordnung. Die gehört geschreddert. Dann sollte man in Schul- und Betriebskantinen den Wochenplan umstellen auf täglich ein vegetarisches Gericht al la Surprise und die Ware hätte Verwendung. Wenn die es billig bekommen, warum sollten die nicht zugreifen.
Aber da sind gleich die Bundesbedenkenträger mit Angst vor Allergie und all dem vor Ort, kräftig befeuert von einer Allianz des Handels, der lieber weg wirft als billige Ware zu verkaufen. An der Stelle ist viel Gegenwehr mit sehr heftig gelogenen Argumenten zu erwarten.
Und dann sollte man den Kühen wieder Auslauf geben und Gras. Die Methanausgasung kommt von den Nährstoffen mit sehr hohem Nährwert, also dem Turbo-Futter wie Soja oder Fischmehl. Von Gras ist das viel weniger. Rübensilage verbieten, Kraftfutter weg und den Milchpreis auf 70ct heben. Dann hat man da 75% weniger Methan.
Verzicht führt immer zu dem klassischen "man müsste eben" und "man" steht in dem Zusammenhang immer für die anderen. Also keinen Verzicht predigen sondern die gangbaren kleinen Schritte verfeinern.
Hätten wir die 52 Jahre genutzt, die es den Club of Rome schon gibt, dann hätten wir alle heute kein Problem. Die haben 1972 beschrieben wie man all das langsam angeht. Damals hatte es genug Zeit dafür.