Autor Thema: Nicht im Kleid zur Schule  (Gelesen 10216 mal)

Offline Günter

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Nicht im Kleid zur Schule
« am: 06.04.2006 22:05 »
Hallo,
hier ein interessante Film wie in einer US Highschool auf Jungen im Kleid reagiert wurde.
http://www.youtube.com/watch?v=l8m3oxRP88Q&search=kaiser%20dress

Tja, ne Pumpgun wäre wahrscheinlich weniger schlimm. :-\
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Offline Ferdi

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #1 am: 06.04.2006 22:51 »
Hallo Günter!

Ja ja, Amerika, "God´s own country". Na ja, ein Land das auf fremdem Territorium ausserhalb seines Staatsgebietes ein illegales Gefangenenlager unterhält, das wird doch wohl in der Lage sein, mit einem jungen Mann fertig zu werden, der so etwas Staatssicherheitsgefährdendes wie ein Kleid trägt, oder?

Ich verstehe dieses Land schon lange nicht mehr. Dieses Land, in dem jeder wie in Florida auf jeden, dessen Nase einem nicht gefällt, schiessen darf, ist in meinen Augen abgrundtief krank und total verbogen. Die "Freiheitsstatue" im New Yorker Hafen heisst ab sofort "Unfreiheitsstatue". Es wundert mich nicht mehr, dass nahezu die ganze restliche Welt dieses Land haßt. Das kommt nicht von ungefähr. Und ich habe dieses Land mal sehr gemocht, ich habe nicht vergessen, wie sich diese Nation für das abgeriegelte Berlin eingesetzt hat. Die Luftbrücke wird unvergesslich sein. Um so weniger kann ich eine solche bodenlose Korinthenkackerei verstehen. Oder steht da vielleicht sogar die militante Feministinnenorganisation "NOW" dahinter? Soll hier ein junger Mann für den "Diebstahl feministischen Exklusiveigentums" bestraft werden? Eigentlich müßten dort jetzt alle jungen Männer nach französischem Vorbild auf die Straße gehen und demonstrieren. Aber Solidarität unter Männern ist da so gut wie nicht vorhanden. Schliesslich will sich kein Mann mit "NOW" anlegen, die kommen hinterher nicht mehr zum Schuß.

Ich bin froh, dass zwischen diesem Land und Europa über 6000 km Ozean liegen. Bei allen Nachteilen, die wir in Deutschland haben, ich glaube, dass wir hier um Größenordnungen mehr individuelle Freiheiten haben als in "God George´s own Country".

Ach, was soll´s? Ich bin stocksauer auf diese Sippschaft!

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Grüsse,
Ferdi

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Offline cephalus

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #2 am: 08.04.2006 23:06 »
Hallo,
es ist zwar schade, wie viele Freiheiten man im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" hat, aber ich mußte herzhaft lachen, vor allem als die Rede vom "Sicherheitsrisiko" war...
Lassen wir sie spinnen, und kümmern uns nicht weiter um das Land der Sicherheitsparanoia :-*

Cephalus

triks

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #3 am: 09.04.2006 11:29 »
Hallo,

...  ich mußte herzhaft lachen, vor allem als die Rede vom "Sicherheitsrisiko" war...
als Mann im Kleid ist man ein Sicherheitsrisiko, nicht die Leute, die auf einen Mann im Kleid agressiv reagieren.

Das ist so, wie, dass derjenige in die Kritik gerät, der auf Mißstände hinweist, nicht jedoch der für die Mißstände verantwortliche.

Anstatt der Agression in der Gesellschaft entgegen zu wirken, werden diejenigen reglementiert, die friedfertig ihre persönliche Freiheit wahrnehmen wollen. Die aktuelle Diskussion über Gewalttätigkeit an unseren Schulen wird vielfach auch derart verquer geführt. Man muss die Gründe für die Agressionen kennen und denen die Grundlage entziehen. Aber das ist natürlich schwieriger und aufwändiger, als Gewalt einfach zu unterdrücken, sei es durch Polizeieinsätze oder die Einschänkung persönlicher Freiheiten.


Offline martin77

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #4 am: 10.04.2006 15:51 »
Hallo zusammen;
Ich moechte mal als Amerikaner auf eure Meinungen reagieren, und seid bitte nicht zu ueberrascht, wenn ich auch etwas sauer bin.

Wie weit in der Welt verbreitet redet ihr pauschal ueber eine Sache, die sich abgespielt hat. Eine typisch deutsche Reaktion, andere summasumarum zu verurteilen, es besser zu wissen oder zumindest glauben es besser zu koennen.
Ich rede von wenigen Menschen in USA, einer Nation die aus 177 Laendern Immigranten aufgenommen hat, deren Kultur aber auch weiter existiert, weil das Land so frei ist, diese Aktivitaeten nicht zu untersagen. Ich rede nicht vom derzeitigen Praesidenten, der auch bei uns sehr umstritten ist.
Entsprechend den hier vertretenen Nationen sind die Auffassungen sehr unterschiedlich, und was Aggressionen betrifft, schaut eure Beitraege selbst an und dann in den Spiegel.

Ein Vorkommnis, entsprechend publiziert, wird auf eine fast 300 Millionen umfassende Nation ausgedehnt, das muss man erst einmal nachmachen. Ja, die Amerikaner werden in vielen Laendern gehasst, aber nicht, was ihr als Grundlage seht. sondern dafuer, dass sie ihren Einfluss international zu sehr ausgedehnt haben, auch natuerlich eine Frage des Profitmachens.
Aber, um auf das Grundthema zurueckzukommen, Rock oder Kleid zur Schule. Es gibt wesentlich mehr Vorkommnisse, die so positiv gewertet werden, dass sie nicht wert sind, in der Presse negativ ausgeschlachtet zu werden. Ich habe an meiner Schule einige Schueler (Jungen) die staendig im rock zur Schule kommen. Es gibt an jeder Schule eine Bekleidungsordnung, und ein Schueler wurde einmal heimgeschickt, weil sein Rock ZU KURZ war und so mehr Aufmerksamkeit bei den maedchen erzeugt hat als den Lehrern lieb war.

In den USA gibt es sieben (7) Fabriken, die nur Maennerroecke herstellen (leider auch im Preis etwas zu hoch), es gibt, zumindest in groesseren Staedten, mehr Maenner die im Rock oder Kleid herumlaufen ohne TV zu sein, keiner wird deswegen verurteilt oder verteufelt.
Letzteres, bezogen auf uns, stammt eigentlich mehr aus D.
Ich selbst bin der deutschen Sprache maechtig, ganz einfach deshalb, weil ich Deutsch studiert habe, Deutschland, seine Kultur, Traditionen und seine Geschichte.
Denkt mal darueber nach, und stellt uns nicht so sehr in das Negativbild. Das ist eine Sache, die ich eigentlich nicht verstehen kann bei den Deutschen: alles was negativ ist bei uns, wird ueberdimensional berichtet, positive Sachen nicht - die werden einfach uebernommen.
Gruss     Martin77

Offline Günter

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #5 am: 10.04.2006 16:26 »
Hallo Martin,
klar, dass du dich an deiner amerikanischen Ehre getroffen fühlst.

Wenn aber die Amerikaner allgemein so super tolerant in solchen Sachen sind, why such a big deal?
So etwas kommt bei uns in den Medien öfter mal an, war doch vor wenigen Wochen noch ein Bericht über einen Jungen der per Gericht sich die Erlauniss zum Kilt tragen holen musste
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,394642,00.html
Oder viel banaler und für uns kaum erklärlich warum es eine Vorschrift gibt, von wann bis wann jemand in kurzen Hosen zur Schule geht.
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,397385,00.html
Gibt es in amerikanischen Schulen Kleiderordnungen und wofür ?
So etwas habe ich hier in Deutschland noch nicht kennen gelernt.


Bitte dieses Posting nicht kritisierend oder negativ verstehen,
bei uns gibt es einen Spruch: "In Deutschland ist alles verboten was nicht ausdrücklich erlaubt ist" über die USA redet man als ein Land unbegrenzter Freiheit.
Scheint in manchen Fällen genau anders herum zu sein, oder verstehe ich da etwas nicht richtig ?

Fragt
Günter


Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Offline martin77

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #6 am: 10.04.2006 17:14 »
Danke und hallo Guenter,
schoen dir persoenlich antworten zu koennen. Nein, ich nehme eine direkte Argumentation nicht persoenlich wenn sie sachlich sind, erst recht nicht negativ. Ich hasse es aber, wenn verallgemeinert wird - das Grundthema schlechthin. Als Beispiel einer Verallgemeinerung: Maenner in Roecken sind homosexuell oder Amerikaner werden gehasst auf der Welt.
Land der unbegrenzten Freiheit: ja, das ist und bleibt sicher die USA. Keiner in der Oeffentlichkeit wird sich darueber aufregen, es beanstanden oder kritisieren, wenn man in einer unbekannten Bekleidung auftaucht. Es wird dann kritisch, wenn es Vorschriften ueber die Bekleidung gibt, und das ist nur an den Schulen so (dress-codes). Warum?
Eben weil der Amerikaner seine Freiheit auslebt, so auch schon die SchuelerInnen. Und als Beispiel wird hier sein, dass Maedchen manchmal in superkurzen Roeckchen, weniger als 24cm lang in die Schule kommen, Oberteile, die mehr enthuellen als verhuellen, manche wuerden im Bikini kommen. Jungens kommen in Hosen, die als solches kaum zu bewerten sind, weil sie mehr einem undefinierbarem Jeansgegenstand aehneln, oder nur in ueberlangen T-shirts (sieht wie ein langes Kleid aus).
Um hier eine Ordnung zu haben, gibt es die dress codes, die Kleidung in Laenge und Koerperbedeckung vorschreiben. Als Beispiel allerdings sei genannt, dass der Rock eine Laenge von mindestens 35 cm haben muss, die meisten Schulen aber nicht den Rock den Maedchen zuordnen, die Shorts eine mindeslaenge von 30 cm haben sollen, diese aber auch nicht den Jungen zugeordnet werden. Es bleibt offen.
Wenn nun einer anstoss nimmt, sei es auch der Rektor, muss dem erwiedert werden. Meist per Gericht. Und das gericht entscheidet nach dem Gesetz, so kommt es auch, dass ein Schueler per Gerichtsbeschluss Rock anziehen darf. Die persoenliche Freiheit wird nicht eingeschraenkt, denn es gibt ein Gesetz der freien, persoenlichen entfaltung - was auch die Kleidung betrifft.
In einer Schule allerdings werden die einschraenkungen gemacht, weil es ja hier nicht um die Persoenlichkeitsentfaltung im Einzelnen geht, sondern um einen gleichen und gerechten Lernprozess fuer alle. Deshalb haben sehr viele Schulen Schuluniformen, und nicht nur des uneingeschraenkten und unbehinderten Lernens willen, sondern um auch soziale und familiaere Unterschiede im Schulbereich zu minimieren.

Wer sich mit unserer sehr jungen Kultur auseinandersetzt wird bemerken, dass vieles eben aus Gleichberechtigungsprinzipien entwickelt wurde. Dabei sagen wiir aber auch nicht, dass wir alles gut koennen oder besser sind als alle anderen. Auch wir lernen.
Antwortet  Martin77

Offline cephalus

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #7 am: 10.04.2006 17:31 »
Hallo Martin,
aufgenommen hat, deren Kultur aber auch weiter existiert, weil das Land so frei ist, diese Aktivitaeten nicht zu untersagen. Ich rede nicht vom derzeitigen Praesidenten, der auch bei uns sehr umstritten ist.
Ja, die Amerikaner werden in vielen Laendern gehasst, aber nicht, was ihr als Grundlage seht. sondern dafuer, dass sie ihren Einfluss international zu sehr ausgedehnt haben, auch natuerlich eine Frage des Profitmachens.

wenn hier eine latente oder offene Ablehnung Amerikas zum Ausdruck kommt, bezieht sich das sicher nicht auf den einzelnen US-Bürger, aber Du hast selbst erkannt, das System Amerika, der Staat oder wie auch immer, lassen der restlichen Welt zu oft das "Recht des Stärkeren" spüren, das fängt bei Transitreisenden an, die wie Verbrecher erfasst werden, und endet bei der militärischen Durchsetzung der eigenen Interessen.
DAS prägt das Bild hier und im Rest der Welt, dass dann natürlich positive Seiten überschattet oder nicht entsprechend gewürdigt werden sollte vor diesem Hintergrund nicht verwundern.

Ach ja "aber nicht, was ihr als Grundlage seht..." ich weis ehrlich nicht was Du meinst?!

Denkt mal darueber nach, und stellt uns nicht so sehr in das Negativbild. Das ist eine Sache, die ich eigentlich nicht verstehen kann bei den Deutschen: alles was negativ ist bei uns, wird ueberdimensional berichtet, positive Sachen nicht - die werden einfach uebernommen.

Was berichtet wird liegt auch nicht in der Macht der Konsumenten, sondern in der der Medien, aber ich gebe Dir Recht, ich habe gerade nachgedacht und mir ist keine positive Meldung im Bezug auf die USA aus der letzten Zeit eingefallen - wenn ich allerdings CNN oder ähnliches anschaue ist das dort auch nicht anders. Wenns dich tröstet: über Deutschland wird auch nichts Gutes berichtet.

Cepalus

Offline martin77

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #8 am: 10.04.2006 19:11 »
Hi Cepalus, hallo auch alle im Forum;
Zuerst zu deiner Frage was ist gemeint mit "Grundlage": Nun, bei uns wie in der Welt ist bekannt, dass die Amerikaner fuer die ueberproportionale Geschaeftstuechtigkeit bekannt ist, anders gesagt, alles wird finanziell ausgedrueckt, hat einen finanziellen Hintergrund. Das stimmt sicher, und es ist auch, was fuer viele US-Buerger abstossend ist.
Zum Thema positiven Nachrichten. Nein es gibt keine positiven Nachrichten, nirgendwo. Wenn etwas nicht in normalen Bahnen verlaeuft, also ein Zwischenfall sich ereignet, ist es einer Nachricht wert, sonst nicht. (Benachrichtigen wenn etwas ausser der Reihe laeuft oder geschehen ist)  Wenn ich beklagte, dass keine positiven "Nachrichten" erscheinen, ist mehr das  Kommentarbild gemeint. Und das laesst in Deutschland sicher zu wuenschen uebrig was die USA betrifft.
Wenn ich dann unsere Nachrichten ansehe ueber Deutschland, zur Zeit sind die Ueberschwemmungen aktuell, wird berichtet wie sich die Deutschen bemuehen, alles in den Griff zu bekommen. Und es wird darueber nachgedacht, welche Hilfe vielleicht notwendig ist. Ich glaube dass ich ueber D. mehr erfahre, mehr weiss als ueber Dinge, die sich vielleicht im Nordwesten der USA abspielen.
Ich honoriere dass du versuchst, und das mit Erfolg, mich wieder zu besaenftigen. Ich weiss, dass jedem einmal ein Fehler unterlaufen kann -nobody is perfect-, und ich versuche natuerlich auch das, was ich ungerecht finde, gerade zu ruecken.
Ich wuensche euch noch einen schoenen Abend.
Gruesse
Martin77

Offline Ferdi

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« Antwort #9 am: 10.04.2006 19:38 »
Hallo Martin!

Ich habe volles Verständnis dafür, dass Du sauer reagiert hast, als Du unsere und insbesondere auch meinen Beitrag gelesen hast. Aber ich habe versucht, bei allem Ärger über die Kleid-Angelegenheit auch die positiven Seiten Amerikas zu beleuchten, ich habe angesprochen, was wir in Deutschland den Amerikanern zu verdanken haben, der Bündnisschutz vor der aggressiven Sowjetunion, die einmalige Luftbrücke nach Berlin, die ganz allein die Stadt ein Jahr lang am Leben gehalten hat und deren "Rosinenbomber" (so wurden die Flugzeuge von der Berliner Bevölkerung liebevoll genannt) immer noch als ein Symbol amerikanscher Hilfsbereitschaft gesehen werden.

Ich habe ja als Baujahr 48 die 50er Jahre als Kind schon bewußt mitbekommen, habe die amerikanische Musik mit leuchtenden Augen und Begeisterung gehört. Wenn AFN seine wöchentliche Hitparade sendete war alles andere abgemeldet. Ich habe mitbekommen, wie John F. Kennedy hier in Bonn war, ich stand auf dem Marktplatz, wie er im offenen Wagen durch die Menschenmenge fuhr, uns zuwinkte, meine Güte, hat dieser Mann eine enorme positiv-menschliche Ausstrahlung gehabt.

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Mein Vater betrieb damals ein Kino am Bonner Marktplatz. Anläßlich des Kennedy-Besuches hat er extra den Film terminiert, der die Geschichte des Soldaten John F. Kennedy zeigte. Den Film habe ich auch gesehen, der hat mir damals sehr gefallen, wie auch viele andere amerikanische Filme, die damals überhaupt bei uns sehr beliebt waren (destruktives Schrottfernsehen gab es damals ja noch nicht).

Meine Eltern und ich waren damals zutiefst gerührt, wie John F. Kennedy in Berlin war und den berühmten Satz ausgerufen hat: "Ich bin ein Berliner!" Selbst jetzt, wo ich das hier hinschreibe, bekomme ich noch feuchte Augen, so sehr habe ich Kennedy verehrt. Er war der beste Sympathieträger, den Amerika hier in Deutschland je hatte.
Und dann wurde dieser Mann in seinem eigenen Land erschossen. Was war das für ein Schock! Wir alle standen im Wohnzimmer vor dem Fernseher und fühlten uns wie in Eis getaucht. Ich habe diesen Staatsmann in mein Herz geschlossen, um so größer war der Schock über diesen feigen Mord.

Für mich war Amerika immer grossartig, wenn es um Forschung, Wissenschaft und Technik ging. Hier hat das Land großartiges und einmaliges geleistet. Ich nenne nur Mondlandung, bemannte Raumfahrt, Erforschung des Sonnensystems und insbesondere die faszinierende Erkundung des Mars durch die Rover, die jetzt seit nahezu drei Jahren noch tadellos funktionieren. Eine beeindruckende Leistung!

Aber heute habe ich den Eindruck, dass Amerika dabei ist, sein Ansehen, das es in der ganzen Welt einstmals hatte, zu demontieren. Solche Nachrichten wie die Story von dem kleinen Schweizer Jungen, der seiner Schwester beim Pipimachen half, in dem er sie abhielt wie ein Kleinkind (was sie ja auch war), der dann von einer durchgeknallten NOW-Emanze des Sexuellen Mißbrauch bezichtigt wurde, der dann wie ein 9-11-Terrorist behandelt wurde und in einer Nacht- und Nebelaktion in  die sichere Schweiz gebracht werden musste, tragen sicher nicht dazu bei, Amerika als ein aufgeklärtes und modernes Land erscheinen zu lassen.

Es gibt noch mehr aufzuzählen, von "United Fruit Company" über "Hedges-Fonds" bis Irak und Iran usw usw. Ich will das nicht weiter thematisieren, jeder weiss, was gemeint ist. Ich wollte mit dem Beitrag hier nur deutlich machen, dass ich die positiven Seiten Amerikas nicht vergessen habe und dass ich sie ständig in der Erinnerung behalte. Ich will dieses Land nicht als Weltteufel an die Wand malen, das hat es wahrlich nicht verdient. Aber ich würde mich freuen, wenn sich Amerika in der ganzen Welt etwas anständiger und respektvoller benehmen würde.

Versöhnliche und freundliche Grüsse über den Grossen Teich sendet

Ferdi
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Offline martin77

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #10 am: 10.04.2006 20:33 »
Hallo Ferdi;
Dein Posting ist angekommen, danke. Wo nimmst du eigentlich alle diese Bilder so schnell her? Also das bewundere ich schon bei dir.

Ich verstehe sicher alles soweit auch richtig, und auch die grossen probleme die die USA in der Welt haben. Ich weiss zwar nicht was respektvoller gemacht werden koennte, aber lassen wir das. USA iist ein Land, das in einem dauerhaften Krieg entstanden ist. Sei es gegen die Englaender, Franzosen, Spanier, Mexikaner und gegen die eigenen Leute waehrend der Sklavenzeit. Es war nicht immer ruehmlich wie vorgegangen wurde, auch nicht gegen die Indianer. Wir wissen das und wir versuchen durch die Geschichte zu lernen.

Ich glaube dir auch sofort, dass du die positiven Seiten bei uns nicht vergessen hast. Und ich muss sagen, dass ich Deutschland lieben gelernt habe, ich war ja auch Soldat in Germany. Und einer meiner Soehne studiert dort und macht gerade seinen Doktor in Physik.

Wo ich wirklich sauer war, das ist jetzt aber vergessen, war die Pauschalisierung. Also, reden wir nicht mehr darueber.
Wenn ich mal wieder nach D. komme wuerde ich dich jedenfalls gerne einmal kennen lernen. Du musst wirklich eine interessante Persoenlichkeit sein, wenn ich so deine Postings in den verschiedenen Foren lese - und ein ueberzeugter Rocktraeger dazu.
Das zeigt deine Beharrlichkeit....... toll.
Beste Gruesse (jetzt wird es bei euch schon draussen dunkel sein)
Martin

Offline Gatito

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #11 am: 11.04.2006 15:39 »
Hola,

trifft dich gut das mich heute eine Amerikanerin besucht. Soll die mir das mal erlöären. Problem wird nur sein, als Farbige/am. Ureinwohnerin sieht sie so manches etwas differenzierter.

Gatito
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Offline Ferdi

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #12 am: 11.04.2006 15:54 »
Hallo Martin!

Das Bild stammt aus dem Nachlaß meines Vaters. Er hat es von einem Pressefotograf, den er gut kannte, geschenkt bekommen, ich habe es eingescannt.

Gruss,
Ferdi
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Offline Gatito

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #13 am: 11.04.2006 20:37 »
Hola,

so ich habe gerade Besuch aus den USA und habe mal den Clip mit den Rock vorgespielt: Ihre Reaktion: Typisch für die USA das man versucht sogenannte Regeln um jeden Preis durchzusetzen. In anderen Gegenden der USA würde vielleicht was ganz anderes passeren.

Gatito
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Offline Ferdi

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Re:Nicht im Kleid zur Schule
« Antwort #14 am: 11.04.2006 21:20 »
Hola,

so ich habe gerade Besuch aus den USA und habe mal den Clip mit den Rock vorgespielt: Ihre Reaktion: Typisch für die USA das man versucht sogenannte Regeln um jeden Preis durchzusetzen. In anderen Gegenden der USA würde vielleicht was ganz anderes passeren.

Gatito

Hi Gatito, und ich habe immer geglaubt, das "Regeln um jeden Preis durchsetzen" sei eine typisch deutsche Eigenschaft....

Nun ja, man lernt nie aus.

Gruss,
Ferdi
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