Îch bin auch für Unterschiede, denn nur von Menschen, die anders sind, denken, fühlen, leben als ich, kann ich was dazulernen. Zu fremd dürfen sie mir aber auch nicht sein, sonst verstehe ich sie nicht und kann auch nichts von ihnen lernen. Aber gerade weil ich Unterschiede liebe, liebe ich auch, Menschen aus anderen Kulturen in meiner Nachbarschaft zu haben. Würden sie nur in anderen Ländern leben, weit weg von mir, könnte ich wiederum auch nicht so viel von ihnen lernen.
Wenn wir mal konsequent denken: Hätte es nicht die nationale Anpassung gegeben, würden wir uns hier gar nicht verstehen, weil jeder nur seinen Dialekt verstehen würde. Dass nun aber die Dialekte verschwinden, statt dass wir alle zumindest zweisprachig wären (Dialekt und Standarddeutsch), empfinde ich als ein Auschütten des Kindes mit dem Bade. (Hups, der Satz gehört eigentlich in den Thread über die Vielfalt und den Wandel der deutschen Sprache(n).
Worum es mir aber in diesem Thread hier geht: Nach der Amerikanisierung der Welt droht nun eine Sinisierung, allerdings weniger kulturell, denn da haben sich die Chinesen selbst schon einigermaßen amerikanisiert, aber politisch und wirtschaftlich (was ja eigentlich auch Teile von Kultur sind, aber Ihr wisst schon, was ich mit "kulturell" meine). Ich hätte gegen die traditionelle Kleidung der Chinesen, bei der Männer hohen Ranges keine Hosen sondern Kleider trugen, gar nicht so viel einzuwenden, aber gerade darum geht es ja nicht. Es geht um eine Einparteienherrschaft, die alles unter ihre Kontrolle zu bringen trachtet. Dabei ist es recht egal, ob diese Partei chinesisch, russisch, amerikanisch, deutsch oder was auch immer, von mir aus auch peruanisch, neuseeländisch oder ugandisch ist. Es geht mir nicht um die Länder, Völker und Kulturen, sondern um das Politik- und Wirtschaftssystem, das ich für mit unseren Vorstellungen von Demokratie, Freiheit und Vielfalt unvereinbar halte.
LG, Micha