Autor Thema: Männer in der Krise?  (Gelesen 80730 mal)

Offline christian

  • Senior
  • ***
  • Beiträge: 261
  • Geschlecht: Männlich
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #60 am: 04.01.2010 22:38 »
Hi Criss

PS: Ich habe am WE hautenge durchsichtige Hemdchen gekauft. Von HOM. Männerkleidung per Definition. Vermutlich wären die manchem hier zu feminin oder schwul:

…ja, ziemlich schwul  ;D


Aber nicht feminin.  ;D

Zitat

(...) Sonst kannst Du auch die Sachen mit dem Rock knicken, der ist nämlich in den Augen der meisten Leute ausgesprochen feminin.

Ja stimmt. Das ist wirklich erstaunlich: Für den gemeinen Bürger ist Rock feminin, egal wie er aussieht. Am Anfang ist mir das gar nicht so bewusst gewesen, erst Reaktionen von Kollegen, Nachbarn, usw. haben mir klar gemacht, das jetzt alle denken ich währ „Geschlechtsidentitätsgestört“.  ;D … bin wahrscheinlich recht unsensibel… egal…

Wo wir gerade von „Mann in der Krise“ sprechen. Woher kommt denn dieser Zwang, unbedingt Rock tragen zu müssen. Da „leiden“ hier ja hier im Forum ne ganze Menge dran. Versteh ich irgendwie nicht…  ???

Gruss, Criss


Das mit dem Zwang irgendwelche atypischen Kleidungsstücke tragen zu wollen, habe ich mich auch schon beschäftigt. Dann aber habe ich gemerkt, daß der "Zwang" nachläßt, wenn man es einfach tut. Was übrigbelibt ist der Wunsch, die persönliche Vorliebe oder Präferenz. Und das hört sich weniger schlimm als Zwang an.

Warum fühlen sich manche nur mit Krawatte wohl, während anderen dieses merkwürdige Utensil nicht ausstehen können? Mann muß sich gefallen, sich mögen.

Egal um welches Kleidungsstück es geht, gehe ich mitlerweile davon aus, daß es mein Wunsch ist. Zum Zwang wird es erst, wenn Mann es unterdrückt.

Mache erfinden auch merkwürdige Ausreden, um wirklich nicht männliche Kleidungsstücke zu rechtfertigen. Z.B. daß Mieder den Rücken stützen, oder so. Oder daß Röcke ja sooooo bequem sind. Hallo, es gibt auch schweinebequeme Hosen. Mein Patenonkel sagt mir mal (als wir übers Rauchen sprachen): "Es gibt für alles eine Erklärung". Er meinte Rechtfertigung in diesem Fall.

Respektiert eure eigenen Wünsche und steht dazu.

ciao, christian
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!

skirt

  • Gast
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #61 am: 05.01.2010 05:04 »
Hey Christian...

im Prinzip gebe ich Dir Recht.

Es ist an sich müssig über einen "Zwang" mit langwierigen Erklärungsversuchen zu reden. Denn es geht um Selbstverständlichkeit.

Die Frage ist also weniger weshalb z.B. Frauen auch gerne Hosen tragen und Männer auch gerne Röcke.

Es geht eigentlich nur noch um den passenden Stil. Und dieser ist bei Frauen und Männern lediglich individuell passend.

Natürlich wird ein eng geschnittenes Gucci-Kleid weder einer z.B. 100 kg Frau noch einem 100 kg Mann passen und damit optisch reizvoll sein. Gleichwohl haben Designer für jeden Körperbau von Frauen auch äußerst ansprechende Mode kreiert. Bei Männern mit etwas kräftiger Statur müsste das also ebenso zu bewerkstelligen sein.
Das wird aber mit Sicherheit seitens der Modeindustrie erst dann mit einem Wimpernzug beachtet, wenn der Rock/das Kleid in Normalgrößen beim Mann angekommen ist.

Möglicherweise schicken Designer deswegen auch eher schlancke Männermodels im Kleid oder Rock über den Laufsteg?

Du, Christian, nennst Ausreden von Männern, weshalb sie Röcke, Mieder usw. tragen. Ich stimme Dir aber nur bedingt zu.

Aus meiner Sicht sind Röcke für Männer aus anatomischen Gründen tatsächlich das einzig richtig sinnige Kleidungsstück. Weshalb ein Rock, oder ein Kleid daher ausschließlich der Damenwelt zugeschrieben wird, ist auch mir mir unerfindlich. Ebenso sehe ich z.B. ein Mieder in jedem Fall als Stützung des Körperbaues gleichermaßen bei Frau und Mann.

Und nun zurück zu Deiner Positionierung, die ich gut finde.

Wenn rein anerkannt anatomische Gründe für den Rock oder das Mieder am Mann ausschlaggebend wären, dann würden wir uns darüber vermutlich nicht derart kontrovers unterhalten müssen.
Es wäre eine Selbstverständlichkeit für beide Geschlechter.

Auch hier im Forum und weltweit reden wir aber über alternative Mode auch für den Mann und nicht z.B. über eventuelle Krankenkassenleistungen zu notwendigen Stützkorsetts.
 
Einen "Zwang" zu irgendeiner Kleidung habe ich nicht. Ich trage lediglich das passende Outfit zum jeweiligen Anlaß.
Also mal Anzug, Rock, oder evt. Kleid wenn es "umweltgerecht" ist. Frauen machen das nicht anders. Sie passen sich meist den Gegebenheiten etwas an und tragen ansonsten was ihnen gefällt mit Selbstverständlichkeit.

Was könnte also solcherart betrachtet der gemeinsame Nenner hier im Forum sein?

Möglicherweise ist das ganz einfach. Denn was uns Männern an den Frauen in deren Kleidung gefällt, könne auch uns Männern an uns gefallen? Nicht unbedingt 1:1, aber Männermode in einer anderen Bandbreite als derzeit noch in jedem Fall.

Mir hat manche Designermode für den Mann (siehe Männerkleid) durchaus zugesagt. Nur ob jede Designermode mitgemacht werden muss, ist eine völlig andere Frage. Aber immerhin...

LG
Skirt

McMorghey

  • Gast
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #62 am: 05.01.2010 08:16 »
hoi zäme
nein, ich fühle mich nicht in der krise. ich fühle mich wohl.  :D

ich bin kein mann in der krise, sondern ein "macher", daher mache ich auch meinen teil des haushaltes, gartens und was auch immer so anfällt.
(es gilt immer auch das weibliche pendent. auch frauen sind "macher", genau wie es auch männer gibt die keine "macher" sind.)

ich bin kein mann in der krise, sondern ein mann mit dem attribut "mut", denn ich trage kilt und bin somit nicht angepasst. ich trage kilt weil es mir gefällt und weil ich gerne auch ein bisschen auffalle (nicht zu fest, daher nur gedeckte farben wie schwarz). ich rechtfertige mich nicht mit ausreden wie: "es ist bequemer" oder sonst was.

ich bin kein mann in der krise, sondern ein mann mit allen ecken und kanten. und meine frau liebt mîch trotz- oder deswegen. (als ich in der krise war dann war nicht das männliche daran schuld - oder das fehlende männliche - sondern vieles andere. interessanterweise waren das die gleichen gründe die meine frau später auch hatte.)

ich bin kein mann in der krise, sondern nur unendlich neugierig  ;) das heisst aber nicht das ich unbedingt alles auch ausprobieren muss, wie zum beispiel weibliche kleidungsstück zu tragen! (einige hier kommen bei mir eben genau so an und wollen ALLES tragen ohne vorbehalte. und dies wollen sie nur tragen weil sie es in der damenabteilung fanden. ich denke hier ist auch eine quelle der krise zu suchen)

guckt man mal ein wenig zurück, dann trugen die "echten" kerle röcke - und hosen. je nach umgebungskälte. die alten römer machten sich über die alten germannen lustig und umgekehrt. eben weil die einen "röcke" trugen und die anderen hosen. im winter wars dann vorbei mit den witzen und die hosen etablierten sich schnell weil sie einfach wärmer gaben.

liebi grüess us dr schwiz
McMorghey (der seine krise jetzt mit einem kaffee überbrückt  ;))

Uwe67

  • Gast
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #63 am: 05.01.2010 16:49 »
Hi McMorghey,

du schreibst: "ich rechtfertige mich nicht mit ausreden wie: "es ist bequemer" oder sonst was."

Also ich für meinen Teil halte es für keine Rechtfertigung und schon garnicht für eine Ausrede "es ist bequemer" sondern für genau DEN Grund warum ich Röcke und manchmal auch Kleider trage.

Grüssle Uwe67


silixflox

  • Gast
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #64 am: 06.01.2010 07:49 »
ist der grund nicht nebensächlich sondern

AUSSER MAN TUT ES

wobei wir da ja wieder bei den machern währen.
ich mache es weil es bequem ist, sonst würde ich es bestimmt nicht MACHEN
ich tu es weil es mir gefällt
ich trage sie (kilts) weil ich die hosen auf die dauer langweilig finde

ich bin ich, leider sieht meine frau das anders.

Offline Highlander

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 978
  • Geschlecht: Männlich
  • es kann nur Einen geben.. den Kilt
    • MacRaven
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #65 am: 06.01.2010 09:18 »
Hi Uwe67

naja ist immer so eine "Sache" mit "Beründungen" ;)
darum kann ich mich nur  der Meinung von McMorghey anschließen.
Klar, ganz ohne Zweifel, ist ein Kilt ein bequemes Kleidungsstück und eine super Alternative zur Hose.
Aber ich trage nicht Kilt weil es bequermer ist, sondern weil es mir gefällt
Wenn du hier mal "offen" liest, kommen ja die seltsamsten Begründungen zusammen. ;)
Und da ist für mich nach wie vor auf Platz 1. der seltsamen Begründungen "aus gesundheitlichen Gründen"
gefolgt von Platz 2.  "Emanzipation".
Nach wie vor vertrete ich die Meinung, jeder/jede sollte das anziehen was gefällt, und das ist für mich auch die einzigste
Begründung die ich gelten lasse wenn Mann es überhaupt "begründen" muss. Aber es muss genauso umgekehrt laufen,
wenn einer sagt, nein es gefällt mir nicht, für mich ein No Go , muss es auch ok sein, ohne das man sich dafür rechtfertigen muss.
Grüße
Highlander

Uwe67

  • Gast
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #66 am: 06.01.2010 09:54 »
Moin Highlander,

logo, da liege ich schon weitestgehend mit Dir auf einer Linie. Vielleicht hätte ich mich anderst ausdrücken sollen. Vielleicht hilft eine Kurzgeschichte weiter wie ich in den Rock gekommen bin. Bei mir war es tatsächlich eine OP  die mich über meine damalige Partnerin zum Rock gebracht hat, wenn mir Röcke auch vorher schon immer gefallen haben. Nur konnte ich mir den Rock für mich aufgrund des anerzogenen >>Rock am Mann => NO GO<< nicht vorstellen. Aber Gottlob hat meine Partnerin mich da geändert, und die Folgen waren sehr schnell verheilt. Ohne diese Tatsache wäre es mir im Traum nicht eingefallen mal nen Rock anzuziehen.

Fazit: Ich trage Rock weil es mir gefällt UND weils bequem ist, und darum gefällt mir´s vermutlich auch.

Grüssle Uwe67

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.835
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #67 am: 06.01.2010 10:49 »
Nach wie vor vertrete ich die Meinung, jeder/jede sollte das anziehen was gefällt, und das ist für mich auch die einzigste
Begründung die ich gelten lasse wenn Mann es überhaupt "begründen" muss. Aber es muss genauso umgekehrt laufen,
wenn einer sagt, nein es gefällt mir nicht, für mich ein No Go , muss es auch ok sein, ohne das man sich dafür rechtfertigen muss.
Grüße
Highlander

Moin Highlander,

wieso lässt Du nur diese eine Begründung gelten?

Wieso lässt Du Begründungen, nach denen Röcketragen bequemer, gesünder, emanzipierter, erotischer, exotischer, traditioneller, modischer, individualistischer oder was auch immer sei, nicht gelten?

Drückst Du dadurch nicht eine Intoleranz gegenüber den Motivationen anderer Männer aus?

LG,
Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Highlander

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 978
  • Geschlecht: Männlich
  • es kann nur Einen geben.. den Kilt
    • MacRaven
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #68 am: 06.01.2010 11:13 »
Hallo Michael,

nein eigentlich möchte ich damit das Gegenteil erreichen,
ist zwar jetzt durch den Hinterkopf ins Knie geschossen ;)
aber was ich damit sagen wollte, wozu Begründungen, für eine Sache, die keinen anderen Menschen schadet, wenn Mann es macht. Zumal einige wenige Begründungen für mich  schon fast wie "Rechtfertigungen" klingen.
Kein Mensch , ob Mann oder Frau, muss sich für seine Kleidung rechtfertigen oder es begründen.
Aber es sollte genau so umgekehrt sein, das man sich nicht dafür rechtfertigen muss, wenn einem was nicht gefällt.
LG
Highlander 

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.835
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #69 am: 06.01.2010 11:40 »
Moin Highlander!

Ich habe mir ja auch schon gedacht, dass Du nicht intolerant gegenüber den unterschiedlichen Motivationen, gerne Röcke zu tragen bist.

Und ja, eigentlich braucht es niemand zu begründen, warum er gerne Röcke trägt.

Trotzdem ist es immer noch ungewöhnlich in unserer Gesellschaft, als Mann Röcke zu tragen. Das wollen wir ja ändern, sofern wir nicht Röcke tragen, weil es ungewöhnlich ist. Wer diese Motivation hat, will das natürlich nicht ändern oder er sucht sich dann ein anderes ungewöhnliches Kleidungsstück.

Aber auch die Warum-Fragen sind ja ganz unterschiedlich motiviert. Einer fragt, weil er es ablehnt, einer, weil er für sich selber eine brauchbare Begründung sucht, auch einen Rock tragen zu dürfen, ein dritter, weil er einfach neugierig ist, und ein vierter aus wieder anderen Interessen heraus.

Und warum hast Du und haben viele von uns so eine Angst davor, sich zu rechtfertigen? Wenn mich jemand einer Sache beschuldigt, deren ich aber nicht schuldig bin, zum Beispiel durch mein Röcketragen jemandem Schaden zuzufügen, dann rechtfertige ich mein Tun, also das Röcketragen, nicht das Schädigen, ganz leicht. Und wenn es mir gelingt, den Gesprächsparter zu überzeugen, dann habe ich wieder jemanden für uns gewonnen. Wenn er auf seinem Standpunkt bleibt, dann kann ich ihn immer noch als Unbelehrbaren links stehen lassen.

Naturlich nervt die Warum-Frage, wenn sie zu häufig gestellt wird, besonders, wenn ein anschuldigender Unterton dabei ist. Dann ist ein einfaches "mir gefällt es und es schadet niemandem" aber auch schon eine Rechtfertigung, die dann auch mal ausreichen muss.

Grundsätzlich sollten wir aber doch offen für die Warum-Frage sein. Denn wie heißt es so schön im Sesamstraßenlied: "Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!"  :)

LG,
Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline MasinAD

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 685
  • Geschlecht: Männlich
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #70 am: 06.01.2010 12:38 »
Hallo Michael!

wieso lässt Du nur diese eine Begründung gelten?

Wieso lässt Du Begründungen, nach denen Röcketragen bequemer, gesünder, emanzipierter, erotischer, exotischer, traditioneller, modischer, individualistischer oder was auch immer sei, nicht gelten?

Drückst Du dadurch nicht eine Intoleranz gegenüber den Motivationen anderer Männer aus?

Ich vermute mal, weil die genannte Begründung die einzige ist, die weder von der Außenwahrnehmung (emanzipierter, erotischer, exotischer, traditioneller (was denn nu?), modischer) noch von irgendwelchen unbestimmbaren Aspekten (individualistischer) abhängig ist.

LG
Masin

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.835
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #71 am: 06.01.2010 13:03 »
Hi Masin!

Ich vermute mal, weil die genannte Begründung die einzige ist, die weder von der Außenwahrnehmung (emanzipierter, erotischer, exotischer, traditioneller (was denn nu?), modischer) noch von irgendwelchen unbestimmbaren Aspekten (individualistischer) abhängig ist.

LG
Masin



Du fragts: "Was denn nu?" Das hängt vom Kontext ab: So trägt vielleicht ein Schotte seinen Kilt, weil es traditionell ist, ein Deutscher aber einen Kilt oder Sarong, weil es exotisch ist. Oder ein Schotte trägt einen Sarong, weil dieser für ihn exotisch ist und aus gleichem Grund ein Singhalese einen Kilt.

Und ich denke, dass es von vielen Faktoren abhängig ist, was mir gefällt und was nicht. Ein Geschmack entsteht ja nicht einfach so voraussetzungslos. Der eine mag vielleicht gerne Kölsch, weil es zu seinem kölner Lebensgefühl gehört, Kölsch zu mögen, während ein anderer Kölner vielleicht aus Protest lieber Alt trinkt, und es ihm deshalb auch besser schmeckt.

Außerdem hängt es ja auch von der jeweiligen Weltanschauung ab, ob der Umstand, dass einem etwas gefällt, wirklich so wichtig und alles rechtfertigend ist.

Ja, ja, wir Menschen sind ganz schön kompliziert.  ;)

LG,
Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Highlander

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 978
  • Geschlecht: Männlich
  • es kann nur Einen geben.. den Kilt
    • MacRaven
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #72 am: 06.01.2010 14:06 »
Hallo Michael,hallo Maisn
(Wertneutrale reihennfolge)
mir geht es in Grunde nur darum: das ich keinen "Bock" habe, irgendwelchen Leuten zu "erklären" warum ich Kilt trage.
Klar durch "Reden" kommen Menschen zusammen....  ;) und es hängt auch immer davon ab, wie gefragt wird.
Aber ich muss auch sagen, das ich in den 5 oder 6 Jahren seit ich Kilt trage, noch nie nach dem "Warum" gefragt wurde, schon aber zum Kilt selber ( z.B. Bezugsquellen,Preise, welcher Tartan/Clan usw.)
Für  mich sind  Erklärungen über das "Warum" auch immer eine "Art von Rechtfertigungen".
Sind nicht Rechtfertigungen auch eine Art von Entschuldigung dem Anderen  gegenüber ?
Kein Mann muss oder sollte sich dafür Rechtfertigen , das er z.B. Kilt oder Rock trägt.
Oder sprecht  ihr auf der Straße  fremde Menschen an, und fragt, warum sie eine blaue- schwarze Jeans, einen Hut
oder sonst was tragen ;)
LG
Highlander

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.835
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #73 am: 06.01.2010 14:51 »
Hallo Michael,hallo Maisn
(Wertneutrale reihennfolge)
mir geht es in Grunde nur darum: das ich keinen "Bock" habe, irgendwelchen Leuten zu "erklären" warum ich Kilt trage.
Klar durch "Reden" kommen Menschen zusammen....  ;) und es hängt auch immer davon ab, wie gefragt wird.
Aber ich muss auch sagen, das ich in den 5 oder 6 Jahren seit ich Kilt trage, noch nie nach dem "Warum" gefragt wurde, schon aber zum Kilt selber ( z.B. Bezugsquellen,Preise, welcher Tartan/Clan usw.)
Für  mich sind  Erklärungen über das "Warum" auch immer eine "Art von Rechtfertigungen".
Sind nicht Rechtfertigungen auch eine Art von Entschuldigung dem Anderen  gegenüber ?
Kein Mann muss oder sollte sich dafür Rechtfertigen , das er z.B. Kilt oder Rock trägt.
Oder sprecht  ihr auf der Straße  fremde Menschen an, und fragt, warum sie eine blaue- schwarze Jeans, einen Hut
oder sonst was tragen ;)
LG
Highlander

Ja, Highlander,

keine muss sich rechtfertigen, da stimme ich Dir zu. Aber ich breche mir auch keinen Zacken ab, wenn ich es tue. "Sich entschuldigen" heißt ja soviel wie "sich von Schuld frei sprechen". Wenn ich keine Schuld auf mich geladen habe, ist das doch ganz leicht. Sollte ich aber Schuld auf mich geladen haben, ist doch besser, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht.

Und ja, mein Bruder fragte mal: "Wo ist denn Deine Krawatte?" Ich antwortete: "Ich mag keine Krawatten." Da war das Thema durch. Es ist also nicht immer nur der Rock, nachdem ich gefragt werde. Ich habe wohl auch mal einen Hutträger gefragt, ob er gerne Hut trage und ihm erklärt, dass ich Hüte unpraktisch finde und Mützen bevorzuge, weil man die auch mal eben in die Tasche stecken könne. Also warum sollte man da nicht auch mal nach dem Warum oder dem Woher oder dem "Wie kamst Du dazu?" fragen? Da ist doch nichts Schlimmes dabei, Interesse an seinem Mitmenschen zu zeigen, solange der Frage keine Vorschrift folgt, es doch besser anders zu machen. Dagegen würde ich mich verwahren.

Im Grunde ist es mir sogar lieber, es fragt micj jemand nach meinem Rock, als dass er sich nicht traut und sich seine Gedanken macht, die ich dann nicht beeinflussen kann. Früher, also vor 10 Jahren, bin ich selber auf die Leute zugegangen und habe sie gefragt, was sie von meinem Rocktragen hielten. Heute tue ich das nicht mehr, denn ich will mich und das Thema niemandem aufdrängen. Aber wenn jemand fragt, kann ich antworten, und das macht mir sogar Freude. Zu einer Frau, die hier in der Mensa das Essen ausgibt, habe ich ein wunderbares Verhältnis, also so mit herzlicher Begrüßung und Fragen nach dem Befinden usw., seit dem sie mich mal nach meinem Rock fragte. Hätte sie nicht gefragt, wäre das so nicht gekommen.

Es gibt ja auch Leute die kommen so nach einiger Zeit mit den Worten: "Was ich Dich schon lange mal fragen wollte, ..." Und ich finde es dann interessant zu erfahren, welche Gedanken sie sich schon darum gemacht haben. Letztens erzählte mir ein türkischstämmiger Kollege eine Türkin habe ihn gefragt, ob ich schwul sei. Er habe ihr erklärt, das ich das seines Wissens nicht sei, und sie gefragt, wo sie herkomme. Sie habe einen Ort am Schwarzen Meer genannt, und er habe gesagt, wenn sie mal nach Istanbul fahre, könne sie auch rocktragende Männer sehen. Da war ich überrascht. Und das alles hätte ich nicht erfahren, wenn mein Kollege mich nicht darauf angesprochen hätte.

So, ich habe noch viel Arbeit.

LG,
Michael

LG,
Michael

Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Highlander

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 978
  • Geschlecht: Männlich
  • es kann nur Einen geben.. den Kilt
    • MacRaven
Re: Männer in der Krise?
« Antwort #74 am: 06.01.2010 15:28 »
Hallo Michael,
werde mich kurz fassen ;) möchte dich ja nicht von der Arbeit abhalten.
Deine Beispiele sind ja ok und nachvollziehbar, weil ja die "Fragensteller" schon im Bekannten-Freundes-Kollegenkreis zu finden sind.
Kann sein das ich es falsch verstanden habe, war davon ausgegangen das die "Fragesteller"  fremde Menschen sind die einen per Zufall auf der Straße begegnen.
LG
Highlander


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up