Man merkt das nicht an der Aussprache. Das ist das Problem. In ganz unglücklichen Sätzen denkt man, sofort, es geht um was innen und außen, wenn eine Pause mitten im Satz und dann mit innen weiter gemacht wird. "Tür innen".
Achso ja, Tür außen.
Um nahe an Jules Beispiel zu bleiben und an Hirtis Hinweis:
In der gesprochenen Gender-Gap-Version werden ja zudem oftmals die maskulinen Formen nicht mehr aussprechbar. Im Geschriebenen kann man dann schreiben von den Türken/Türkinnen - nur mal als Beispiel, oder Türken/innen, auch wenn das schon eine Verschandelung des Schriftbilds ist, aber immerhin ist die maskuline Form noch ablesbar.
In der gesprochenen Sprache wäre die maskuline Form nur noch störend, insofern bleibt diese im Hörbild gänzlich auf der Strecke, womit eben bis auf diesen teilweise noch hörbaren Gender Gap langfristig aber dem generischen Femininum wirklich der Weg geebnet wird. (Beispiel: Türk*Innen)
Mit etwas Wehmut denke ich dran, dass die ARD eine Datenbank hat, die mit verbindlichen Ausspracheregeln z.B. für die Wiedergabe von ausländischen Namen oder Begriffen hat (z.B. Zeneca mit gesprochenem S). Zwar schafft es auch nicht jeder Mitarbeitende, sich da konsequent dran zu halten, aber überwiegend klappt es.
Der/die/das Wehmut entsteht, da es weder ARD noch die anderen Anstalten in den Nachrichtenredaktionen vorgeben (bei privatem Fernsehen weiß ich´s nicht), wie mit dem GenderSprech umgegangen werden soll, sondern überlässt es jedem Beteiligten, dies selbst nach eigenem Gusto zu handhaben.
Dies finde ich in hohem Maße störend, da es eine ganze Suppe von unterschiedlichen Handhabungen ermöglicht.
Insofern, falls da nicht doch mal verbindliche Regeln anstaltsweit oder anstaltsübergreifend beschlossen werden, gibt es einen Wettstreit der GenderSprechs. Vielleicht setzt sich die eine oder andere Weise durch. Vielleicht verschwindet aber nach der übernächsten Bundestagswahl das alles wie von selbst wieder.