Der Webbeitrag ist zwar schon älter (02.08.2012), doch immernoch aktuell. Es ändern sich die Sehgewohnheiten. Stück für Stück und damit auch die Möglichkeiten, sich zu kleiden.
Zitate aus den Text, aus dem auch rock aktiv zitierte
"Tempora mutantur, nos mutamur in illis"… Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns in ihnen – gemäß diesem Sprichwort ermutigt die Kommunikationstrainerin in ihren Seminaren zum behutsamen Brechen der Etikette. Elitenforscher hätten schon vor Jahrzehnten Grundbedingungen für den Aufstieg auf der Karriereleiter benannt: "Karriere in den Topetagen macht der, der mit den Konventionen 'derer da oben' zwar vertraut ist, sich aber souverän über sie hinwegzusetzen weiß", so Elisabeth Bonneau, "Salopp gesagt: Es braucht Stallgeruch plus Eigengeruch, damit der Nasenfaktor stimmt."
...... Peu à peu könne man dann die unausgesprochenen Regeln unterwandern.
Wer ganz oben mitspielen will, sollte sich dabei selbstbewusst jenseits der Norm bewegen. Bonneau rät zur Vorsicht: "Entfernen Sie die Botschaft, die Ihre zweite Haut sendet, nicht zu weit von dem, was man inhaltlich von Ihnen erwartet, das heißt, wofür man Sie bezahlt." Passt das ausgefallene Designerstück nicht wie angegossen, könne das ähnliche Folgen haben wie die kurze Hose im Sommer, die käsige Beine zum Vorschein kommen lässt.
Gerade als Individualist sollte man auf Top-Qualität des Materials und eine hochwertige Verarbeitung achten und sich als Basis einige hochwertige Stücke zulegen, die man modisch variieren kann. Elisabeth Bonneau: "Individualität ist ein Trumpf, wenn sie mit Stil kombiniert ist. Stil braucht Selbsterkenntnis, und die entsteht nicht im Handumdrehen."[/i][/i]
Zitat Ende.
Also man braucht Stil und Selbstbewusstsein. Damit zitiere ich High4All: Perfekt gekeidet sein muss nur, wer sonst nichts kann. Ich interpretiere hier das "perfekt" als perfekt in die Vorstellung passend. Wer eben eine Ausstrahlung hat und etwas wirklich kann, ist eben auch perfekt gekleidet, wenn das Gesamterscheinungsbild - und das besteht immer aus Mensch und Kleidung, nie nur Kleidung allein - perfekt ist. Das kann individuell abweichen von der Vostellung anderer doch es sollte im Gesamten authentisch sein. Dann passt es vieleicht nicht perfekt in die Vorgabe und ist dennoch perfekt für den Träger/die Trägerin und kommt somit sympathisch und vertrauenserweckend rüber.
Übrigens: Vornehme Blässe war mal den edlen Damen und Herren vorbehalten und heute wird längst nicht jeder schokobraun in der Sonne, also helle Beine gehen auch im Rock, dann nehmt halt keinen schwarzen, sondern einen hellen oder gemusterten Rock!
Tom Gerhardt hatte das Kleidungsthema mal Ende der 90er Jahre in einen Kabarettprogramm in Worte gepackt (sinngemäß aus der Erinnerung): Du kannst Dir teuere Schuhe und einen teuren Anzug anziehen. Dann stellst Du Dich vor den Spiegel uns schaust so an Dir hoch und denkst: (voller Enthusiasmuss) "Wie geil ist das denn!" Doch dann oben aus dem Anzug guckt voll der doofe Kopf raus! (ausgesprochen voller Entrüstung)
Ja, das hat mir damals gesagt: Kleide Dich so, wie andere es erwarten und Du wirst noch lange nicht dazugehören, nicht so akzeptiert werden, wie Du es Dir wünscht.
Solange Du nicht Du selbst sein kannst, wirst Du nie erfolgrech sein. Kleide Dich dem Zweck und Ziel entsprechend und je besser Du Deinen Job machst und kannst, je weniger muss die Kleidung angepasst sein. Du musst Dich wohlfühlen bei allem, was Du tust. Dann tust Du es mit Begeisterung und Hingabe. Kleidung ist dann nur noch Dekoration Deiner Selbst.
Und wenn mein Banker morgen beispielsweise in Hemd, kurzen Hosen und Sandalen auf mich zukäme, ich würde ihm genau so vertrauen, wie im Anzug. Freuen wir uns also auf einen schönen Sommer in luftiger Kleidung!