Da sieht man man wieder, wie unterschiedlich dieselben Wörter inhaltlich gefüllt werden können.
Für mich ist eine Diskussion ein Meinungsaustausch, bei dem man um eine Wahrheit ringt.
Dich lässt der Begriff "Wahrheit" nicht wirklich los, gell?
Wie sollte auch, Wolfgang? Man diskutiert doch nicht darum, eine Unwahrheit zu vertreten. Wer will das schon? Außer er*sie lügt.
Klar geht es um Erkenntnis, aber man ist doch dann davon überzeugt, dass das, was man erkannt hat, wahr ist oder aber man ist sich unsicher und fragt andere, wie sie es sehen, um mit ihrer Hilfe dann vielleicht doch die Wahrheit zu erkennen. Oder die Wahrheiten im Plural.
LG, Micha
Wer behauptet, es gäbe eine absolute Wahrheit, der begeht den Versuch einer Manipulation.
Es existieren mindestens soviele Wahrheiten parallel wie Beteiligte und Beobachter.
Das Schöne an Naturgesetzen ist, dass der Mensch damit versucht, recht verlässliche Vorhersagen bzw. im Nachhinein Erklärbarkeiten zu erzeugen. Doch auch sie sind nur die Beschreibung von Beobachtungen, die immer wieder von abweichenden Wiederholbarkeiten nur mit Toleranzen bestätigt werden.
Meine Wahrheit ist, dass ich Röcke superbequem finde, im Gegensatz zu Hosen.
Die Wahrheit anderer mag sein, dass sie das nicht nachvollziehen können, und sei es nur, weil sie nicht wissen, dass Strumpfhosen ein vielfaches bequemer sind als Hosen. Oder weil alles, was nicht nahezu jeder macht, in ihm ein Unbehagen auslöst. Dieses Unbehagen ist mir wurscht, mal mit Strumpfhosen (wie zur Zeit noch bei diesem kalten Maianfang) oder mal ohne.
Und da ist es mir ebenso wurscht, ob Transgender mich als Helden empfinden oder in ihnen das Bild einer geordneten Rollenzuschreibung im binären Gendersystem schmerzhaft zusammenbricht, weil ich als wahrer Mann einfach Röcke trage. So wahr jedenfalls, wie ich halt nun mal bin...