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Andere interessante Themen => Spass und Allgemeines => Thema gestartet von: rockability am 07.05.2017 18:09

Titel: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 07.05.2017 18:09
Mit der Fotoserie non-binary will Laurence Philomène zeigen, dass es Menschen zwischen männlich und weiblich gibt – auch wenn sie in der Gesellschaft noch nicht selbstverständlich sichtbar sind. Laurence Philomène fotografierte Freund*innen, die sich nicht festlegen wollen (http://ze.tt/diese-menschen-wollen-sich-nicht-festlegen-ob-sie-mann-oder-frau-sind/?utm_content=zett_redpost_zett_link_sf&utm_campaign=ref&utm_source=facebook_zettaudev_int&utm_term=facebook_zettaudev_int&utm_medium=sm&wt_zmc=sm.int.zettaudev.facebook.ref.zett.redpost_zett.link.sf)
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: MAS am 07.05.2017 18:31
Da sieht man mal wieder, wie sehr Identitäten Konstrukte sind, in dem Fall externalisierte, die man auch nach außeb zeigt, damit nach Möglichkeit andere uns so wahrnehmen, wie wir uns fühlen.

LG, Micha
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Barefoot-Joe am 07.05.2017 19:25
Hach, herrlich. :) Vielen Dank für den Link! :)

Ich freue mich über jeden, der die Genderstereotypen aufbricht und einfach nur sich selbst ist. :) Denn diese Leute haben ihre von der Gesellschaft verordnete Gender-Maske abgelegt und zeigen sich nach außen, wie sie auch innen sind. Das ist ehrlich, transparent und sehr, sehr mutig. :)
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: ChrisBB am 08.05.2017 11:08
Hallo,

wie eine/r der Kommentator/inn/en unten sagt, finde ich es schade, dass die dargestellten Personen für die Fotografien weibliche Attribute bevorzugen.

Ein Rock an einem geborenen Mann fehlt leider.

Gruß,
ChrisBB
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: high4all am 08.05.2017 11:38
Hallo,

wie eine/r der Kommentator/inn/en unten sagt, finde ich es schade, dass die dargestellten Personen für die Fotografien weibliche Attribute bevorzugen.

Ein Rock an einem geborenen Mann fehlt leider.

Gruß,
ChrisBB

Eine Gelegenheit für Dich, diese Lücke zu schließen.

Die abgelichteten Menschen haben ganz andere Probleme, als Röcke zu tragen.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: GregorM am 08.05.2017 12:09
Ich freue mich über jeden, der die Genderstereotypen aufbricht und einfach nur sich selbst ist. :) Denn diese Leute haben ihre von der Gesellschaft verordnete Gender-Maske abgelegt und zeigen sich nach außen, wie sie auch innen sind. Das ist ehrlich, transparent und sehr, sehr mutig. :)

Auch ich freue mich darüber. Es ist immer wichtig, sich selbst zu sein - auch habe man mit dem eigenen, angeborenen Geschlecht kein Problem.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: ChrisBB am 08.05.2017 17:00
Hallo Hajo,

dann bin ich froh, dass ich mir als Mann gefalle und gut auch so leben kann. Bleibt halt noch die kleine Eigenheit, dass ich di Klamottenauswahl eben ein bisschen erweitern will über die traditionellen Männerklamotten hinaus.

Ich weiß wohl, dass Menschen mit einer unklaren oder anders herum Geschlechtszugehörigkeit in Bezug auf die bei der Geburt festgestellten sehr große Probleme haben. Ich hatte vor einiger Zeit von einem Mädchen in meinem Bekanntenkreis geschrieben, das nach jahrelangen psychischen Problemen, Gerichtsentscheid etc. endlich in der letzten Woche die "große OP" zum Mann hatte.

Gruß,
ChrisBB
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 11.05.2017 23:01
... und die Stabheuschrecke ist dann etwas zwischen Pflanze und Insekt, und die Erde ist eine Scheibe, weil ich ihre Krümmung nicht erkennen kann.
Alles klar!

Gruß,
Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: MAS am 12.05.2017 01:04
... und die Stabheuschrecke ist dann etwas zwischen Pflanze und Insekt, und die Erde ist eine Scheibe, weil ich ihre Krümmung nicht erkennen kann.
Alles klar!

Gruß,
Jo

Ja, wenn man sie nicht erkennen kann und sich nicht traut, seine Erkenntnis zu erweitern, ist die Erde für einen eine Scheibe. Der Stabheuschrecke ist es bestimmt recht so, dass ihre Fressfeinde sie für eine Pflanze halten.

Es kommt aber auch darauf an, ob man die Wörter "Mann" und "Frau" biologisch, soziologisch, psychologisch oder sonst wie versteht.

LG, Micha
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 12.05.2017 01:52
Mann und Frau sind soziale Konstrukte. Die Wörter könnte man beliebig durch Toaster und Helikopter austauschen.
Oder wenn man Körpergröße gendert. Demnach sind alle Männer unter 1,70m biologische Frauen, weil der Durchschnittsmann größer ist.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Dr.Heizer am 12.05.2017 07:28
Demnach sind alle Männer unter 1,70m biologische Frauen, weil der Durchschnittsmann größer ist.
"Bilogische Frau?" Das ist ja lustig!  ;D ;D
Und Bewohner, welche in einem Haus ohne Aufzug mehr als 12Treppenstufen zu ihrer Wohnung hochsteigen, sind Bergsteiger (12 Stufen liegen über den Durchschnitt)? Wer einen langen Rüssel hat, ist ein Elefant, mit langem Hals Giraffe und mit einem Handschöpfvolumen von über 0,1 Liter ein Schaufelradbagger? Alles jeweils bezogen einen willkürlich gewählten sog. statistischen Durchschnitt und daraus zieht jemand noch unkorrekte Schlüsse?

Mit derartigen Aussagen "Demnach sind alle Männer unter 1,70m biologische Frauen, weil der Durchschnittsmann größer ist" ist eines klar: hier spricht jemand aus Langzeitstudien an 10 Milliarden Menschen. Kein Wiunder, wenn sich die Bevölkerung so sprunghaft entwickelt, denn es gibt scheinbar viiiiiel mehr Frauen, als man annahm. Das kann man nun schon an der Körpergröße erkennen, welcher Mensch eine - Zitat r.a.: - "biologische Frau" ist! Ein Glück, das nun jemand mal das Geheimnis veriet. Das macht nun die Partnersuche für Männer, welche bisher unsicher waren, woran man eine Frau eindeutig identifizieren kann, um ein vielfaches einfacher- Also immer schön ein Maßband mitnehmen!  ;D ;D ;D
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: MAS am 12.05.2017 08:26
Mann und Frau sind soziale Konstrukte. Die Wörter könnte man beliebig durch Toaster und Helikopter austauschen.
Oder wenn man Körpergröße gendert. Demnach sind alle Männer unter 1,70m biologische Frauen, weil der Durchschnittsmann größer ist.

Da fehlt ein Wort: "auch": "Mann und Frau sind auch soziale Konstrukte."

LG, Micha
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 12.05.2017 09:14
Demnach sind alle Männer unter 1,70m biologische Frauen, weil der Durchschnittsmann größer ist.
"Bilogische Frau?" Das ist ja lustig!  ;D ;D
Und Bewohner, welche in einem Haus ohne Aufzug mehr als 12Treppenstufen zu ihrer Wohnung hochsteigen, sind Bergsteiger (12 Stufen liegen über den Durchschnitt)? Wer einen langen Rüssel hat, ist ein Elefant, mit langem Hals Giraffe und mit einem Handschöpfvolumen von über 0,1 Liter ein Schaufelradbagger? Alles jeweils bezogen einen willkürlich gewählten sog. statistischen Durchschnitt und daraus zieht jemand noch unkorrekte Schlüsse?

Mit derartigen Aussagen "Demnach sind alle Männer unter 1,70m biologische Frauen, weil der Durchschnittsmann größer ist" ist eines klar: hier spricht jemand aus Langzeitstudien an 10 Milliarden Menschen. Kein Wiunder, wenn sich die Bevölkerung so sprunghaft entwickelt, denn es gibt scheinbar viiiiiel mehr Frauen, als man annahm. Das kann man nun schon an der Körpergröße erkennen, welcher Mensch eine - Zitat r.a.: - "biologische Frau" ist! Ein Glück, das nun jemand mal das Geheimnis veriet. Das macht nun die Partnersuche für Männer, welche bisher unsicher waren, woran man eine Frau eindeutig identifizieren kann, um ein vielfaches einfacher- Also immer schön ein Maßband mitnehmen!  ;D ;D ;D

Ich habe einen Vergleich aufgestellt. Du musst lesen.
Gleiches könnte man mit Augenfarbe, Schuhgröße, Haarlänge machen.
Der aktuelle Durchschnitt bei Männern liegt bei 1,76m. Kannst du  nachlesen.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: DesigualHarry am 12.05.2017 15:10
Hallo!

Wer will schon Durchschnitt sein?.....
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 12.05.2017 17:35
stimmt schon, Doof wirds halt nur, wenn man unter dem Durchschnitt liegt. Alle wollen sie zu den Besten gehören.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: GregorM am 12.05.2017 19:27
Ich dachte schon, dass man hier nicht durchschnittlich sein möchte.

Gruss
Gregor
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 12.05.2017 19:54
... und die Stabheuschrecke ist dann etwas zwischen Pflanze und Insekt, und die Erde ist eine Scheibe, weil ich ihre Krümmung nicht erkennen kann.
Alles klar!

Gruß,
Jo
Hallo Jo,

dazu müssten wir Stabheuschrecken befragen, als was sie sich sehen/bezeichnen. Für die Fressfeinde und Beute ist eine Stabheuschrecke solange ein Blatt, bis sie gefressen werden oder die Heuschrecke entarnt und gefressen wird. Genauso sind Männer in Röcken, geschminkt oder in High-Heels für die überwiegende Mehrheit erstmal Frauen. Manche werden enttarnt und andere gehen als Frau durch.

Woher wissen wir denn, dass bei den Seepferdchen die Männchen die Jungen gebären, wie allgemein bekannt ist? So könnte doch unter den Seepferdchen ausgehandelt sein, dass immer das Tier, was die Jungen austrägt/Eier legt, das Weibchen ist und damit genau umgekehrt ist, als wie wir Menschen es festgelegt haben.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 12.05.2017 20:32
Mann und Frau sind soziale Konstrukte.
Mein Penis ist kein soziales Konstrukt.
Wenn Ihr für Euer soziales Konstrukt Wörter braucht, dann mißbraucht nicht biologisch sinnvolle Begriffe!

Gruß,
Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 12.05.2017 20:35
dazu müssten wir Stabheuschrecken befragen, als was sie sich sehen/bezeichnen.
Dann sprich bitte nicht mehr von Pflanzen, bevor Dir nicht eine gesagt hat, daß sie eine Pflanze ist!

Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 12.05.2017 20:52
Ja, wenn man sie nicht erkennen kann und sich nicht traut, seine Erkenntnis zu erweitern, ist die Erde für einen eine Scheibe. Der Stabheuschrecke ist es bestimmt recht so, dass ihre Fressfeinde sie für eine Pflanze halten.
Das änder aber nichts an ihrem Sein.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 12.05.2017 23:16
Mann und Frau sind soziale Konstrukte.
Mein Penis ist kein soziales Konstrukt.
Wenn Ihr für Euer soziales Konstrukt Wörter braucht, dann mißbraucht nicht biologisch sinnvolle Begriffe!

Gruß,
Jo
Was ist denn an dem Begriff Penis biologischso sinnvoll? Es würde nichts an der Funktionalität ändern, wenn man den Penis wie den weilbiche Teil, als Klitoris benennen würde. Was anderes ist es im Grunde nicht. Man verwendet für Pobacken schließlich auch keine zwei verschiedene Wörter, oder für Brüste.

Der Penis und die Vagina sind daher sprachlich schon soziale Kontrukte und weil Hebammen daran das Geschlecht einschreiben.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: MAS am 13.05.2017 00:07
Ja, wenn man sie nicht erkennen kann und sich nicht traut, seine Erkenntnis zu erweitern, ist die Erde für einen eine Scheibe. Der Stabheuschrecke ist es bestimmt recht so, dass ihre Fressfeinde sie für eine Pflanze halten.
Das änder aber nichts an ihrem Sein.

Gruß,
Jo

Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten. Evtl. stimmt es mit dem Sein der Dinge überein, evtl. nicht, aber wie sollen wir das letztlich überprüfen, also wirklich letztgültig?

LG, Micha

Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 13.05.2017 01:02
Jo meint damit, dass die Stabheuschrecke sich nie zu einem Blatt verändern wird, auch wenn sie so aussieht  (Das ändert  nichts an ihrem Sein.). Eigentlich sieht sie wie ein Zweig aus.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: DesigualHarry am 13.05.2017 07:16
Hallo!

Wenn man den Durchschnitt als Maßstab für das Menschsein hernimmt, wird es immer Leute geben müssen die unter diesem Schnitt liegen. Gleichzeitig ist aber auch über dem Durchschnitt zu liegen mit vielen persönlichen Einschränkungen verbunden. Man will ja über dieser von der Gesellschaft gezogenen Linie sein....

So hört man andauernd die Leute sagen "ich muß" so tun weil es die Gesellschaft will, und nicht "ich kann" so tun weil ich mir selbst Genüge.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Barefoot-Joe am 13.05.2017 08:05
Hallo Micha,

Zitat
Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten.

Unser Dasein wird eigentlich ganz alleine durch uns selbst, durch das "Sein" bestimmt. Unser äußerer Anschein ist etwas, das das Dasein von anderen mitbestimmen kann, wenn sie es zulassen. Wie die Stabheuschrecke nutzen wir es, um die Reaktionen von anderen zu beeinflussen. DEREN Reaktionen und DEREN äußerer Anschein wird zu uns zurückreflektiert und nur wenn wir dieses Feedback aufnehmen und verarbeiten, bestimmt es unser Dasein.

Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Barefoot-Joe am 13.05.2017 08:09
Jo meint damit, dass die Stabheuschrecke sich nie zu einem Blatt verändern wird, auch wenn sie so aussieht  (Das ändert  nichts an ihrem Sein.). Eigentlich sieht sie wie ein Zweig aus.

Stimmt. Aber das liegt daran, weil man Mimikry und Gender nicht gleichsetzen kann. Mimikry ist Instinkt, Gender ein soziales Konstrukt. Wenn man etwas gleichsetzen wollte, dann müsste man Mimikry und Sex (also bioliogisches Geschlecht) gleichsetzen, denn beides ist von Natur aus gegegen und normalerweise nicht änderbar.  Die Stabheuschrecke verkleidet sich ja nicht als Blatt, weil sie gerne eins sein will, sondern sie sieht von Natur aus wie ein Blatt aus, weil das ihre Überlebenschancen erhöht.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: MAS am 13.05.2017 08:26
Hallo Micha,

Zitat
Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten.

Unser Dasein wird eigentlich ganz alleine durch uns selbst, durch das "Sein" bestimmt. Unser äußerer Anschein ist etwas, das das Dasein von anderen mitbestimmen kann, wenn sie es zulassen. Wie die Stabheuschrecke nutzen wir es, um die Reaktionen von anderen zu beeinflussen. DEREN Reaktionen und DEREN äußerer Anschein wird zu uns zurückreflektiert und nur wenn wir dieses Feedback aufnehmen und verarbeiten, bestimmt es unser Dasein.



Jetzt wird es auch für mich kompliziert, lieber Joe. Ich lese Deinen Beitrag als ein Plädoyer für eine Sichtweise des Daseins als Vernetzung. Stimmt das?

Du bist aber nicht vom Daseins-Begriff Martin Heideggers beeinflusst, oder? Bei ihm gehört zum Dasein Bewusstsein, zum Sein nicht unbedingt. Aber ich verstehe ihn nicht so ganz.

Was bei bei der Überlegung aber wieder einfällt: Wir denken ja in Sprache, in Wörtern. Wortbedeutungen können wir enger oder weiter fassen. Jo versteht "Mann" und "Frau" als rein biologische Begriffe, Rockability als rein soziologische. Soziologisch oder psychosozial ist es richtig, dass wir unsere Identität und auch die Identitäten, die wie anderen zuschreiben, mit anderen abgleichen, parallelisieren. Mit den Identiäten als Mann oder Frau schwingt so vieles mit: aufgeteilte biologische Rollen bei der Reproduktion, damit verbunden unterschiedliche Rollen bei der Aufzucht der Nachkommen, unterschiedliche hierarchische Ebenen in der Gesellschaft, unterschiedliche Kleidungsvorschfriften usw. usf jeweils je nach Gesellschaftlich unterschiedlich bis auf - und da gebe ich Jo Recht - bei der Reproduktion. Nur würde ich nicht so weit gehen wie Jo und "Mann" und "Frau" auf die Reproduktionsfunktion zu reduzieren. Da wir Menschen durch unsere jeweilige Sozialisation ja in Denkgewohnheiten hinein erzogen wurden, ist das, was wir Denken für uns Wirklichkeit, auch wenn wir je nach Sozialisation verschiedenes denken. Da setzt dann der Dialog ein, wenn wir uns über diese Unterschiede hinweg verständigen wollen. Wenn wir aber die gesamte menschliche Kultur auf Biologismen reduzieren, bleibt nicht viel - erst recht nicht vom religiösen Glauben, der Jo doch auch wichtig ist.

LG!
Micha
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 13.05.2017 11:02
Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten.
Es bestimmt nicht unser Dasein, sondern unser Denken und das daraus folgende Handeln, und das ist so dumm, daß man dagegen vorgehen sollte, statt es zu verstärken.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 13.05.2017 11:09
Was ist denn an dem Begriff Penis biologischso sinnvoll? Es würde nichts an der Funktionalität ändern, wenn man den Penis wie den weilbiche Teil, als Klitoris benennen würde.
Der Penis hat eine biologische Funktion, die eine Klitoris nicht ausfüllen kann. Diese Funktion ist für die Menschen so bedeutend, daß eine sprachliche Trennung sinnvoll ist.

Der Penis und die Vagina sind daher sprachlich schon soziale Kontrukte und weil Hebammen daran das Geschlecht einschreiben.
Umgekehrt! Die Geschlechtsorgane sind Gegebenheiten, auf die manche Menschen unterschiedliche , sinnvolle und unsinnige soziale Konstrukte aufbauen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 13.05.2017 11:16
Stimmt. Aber das liegt daran, weil man Mimikry und Gender nicht gleichsetzen kann. Mimikry ist Instinkt, Gender ein soziales Konstrukt. Wenn man etwas gleichsetzen wollte, dann müsste man Mimikry und Sex (also bioliogisches Geschlecht) gleichsetzen, denn beides ist von Natur aus gegegen und normalerweise nicht änderbar.  Die Stabheuschrecke verkleidet sich ja nicht als Blatt, weil sie gerne eins sein will, sondern sie sieht von Natur aus wie ein Blatt aus, weil das ihre Überlebenschancen erhöht.
Richtig, und Gender ist ein überflüssiges in sich widersprüchliches, also unsinniges Denkschema, während das biologische Geschlecht dagegen eine wichtige Rolle im menschlichen Leben hat.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 13.05.2017 12:04
Nur würde ich nicht so weit gehen wie Jo und "Mann" und "Frau" auf die Reproduktionsfunktion zu reduzieren
Nur darauf wird aber Geschlecht eingreschrieben und nichts anderes ->
während das biologische Geschlecht dagegen eine wichtige Rolle im menschlichen Leben hat.

Richtig, und Gender ist ein überflüssiges in sich widersprüchliches, also unsinniges Denkschema, während das biologische Geschlecht dagegen eine wichtige Rolle im menschlichen Leben hat.

Gruß,
Jo
Hallo Jo,

du kannst doch nicht ernsthaft auf der einen Seite Gender als überflüssig und unsinnig bezeichnen, um das biologische Geschlecht über Gender zu stellen um wiederum dich dann darüber zu beschweren
Die Geschlechtsorgane sind Gegebenheiten, auf die manche Menschen unterschiedliche , sinnvolle und unsinnige soziale Konstrukte aufbauen.

Der Penis hat eine biologische Funktion, die eine Klitoris nicht ausfüllen kann. Diese Funktion ist für die Menschen so bedeutend, daß eine sprachliche Trennung sinnvoll ist.
Eine Männerbrust hat auch nicht die gleiche Funktion wie die weibliche Brust. Trotzdme werden beide als Brust bezeichnet. Jetzt hat für dich der Penis auf einmal wieder eine bedeutende Rolle im Leben der Menschen.
Wo hat denn ein Penis so eine große Bedeutung im Leben, außer bei der Fortpflanzung, die nur eine sehr kurze Zeit im Leben der Menschen beträgt? (Ganz platt ausgdrückt. Würden sich alle Männer kastrieren und ampotieren lassen, bräuchten Männer nicht mehr zum Militär? Weil der Penis für Menschen so bedeutend ist?) Meiner Ansicht ist der Penis ein Fehlkonstrukt und könnte genauso versteckt liegen wie die Klitoris, um nur bei Bedarf ausgefahren zu werden. Die Optik wäre dann wie bei einem Bauchnabel. Das ist mit einer der Gründe, warum Männer keine Röcke und Kleider tragen. Vor allem keine pupertären Jungs.
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: MAS am 13.05.2017 16:57
Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten.
Es bestimmt nicht unser Dasein, sondern unser Denken und das daraus folgende Handeln, und das ist so dumm, daß man dagegen vorgehen sollte, statt es zu verstärken.

Gruß,
Jo

Unser Dasein als Menschen ist aber nunmal durch unser Denken geprägt, womit ich nicht nur die rationale Oberfläche des Denkens meine.

LG, Micha
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: MAS am 13.05.2017 17:02
Nur würde ich nicht so weit gehen wie Jo und "Mann" und "Frau" auf die Reproduktionsfunktion zu reduzieren
Nur darauf wird aber Geschlecht eingreschrieben und nichts anderes ->
während das biologische Geschlecht dagegen eine wichtige Rolle im menschlichen Leben hat.

Richtig, und Gender ist ein überflüssiges in sich widersprüchliches, also unsinniges Denkschema, während das biologische Geschlecht dagegen eine wichtige Rolle im menschlichen Leben hat.

Gruß,
Jo


Lieber Jo,

dann bist Du eben ein biologistischer Reduktionist, wenn für Dich einzig und alleine die biologischen Funktionen zählen. Das bin ich nicht.

Aber wendest Du diesen Reduktionismus auch auf Deinen christlichen Glauben an? Von dem bliebe nicht mehr viel übrig, wenn man ihn auf seine biologischen Funktionen reduzieren würde.

LG, Micha

Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Barefoot-Joe am 14.05.2017 13:50
Hallo Micha,

Zitat
Jetzt wird es auch für mich kompliziert, lieber Joe. Ich lese Deinen Beitrag als ein Plädoyer für eine Sichtweise des Daseins als Vernetzung. Stimmt das?

Ja und nein. Ja im Sinne von wie sind alle nur Teile eines großen Ganzen, quasi mit unterschiedlicher Individualität ausgestattete Repräsentationen dieses großen Ganzen. Nein insofern, als wir uns hier in der physischen Realität in einem Stadium der Isolation befinden, in dem wir keinen bewußten Kontakt mehr zueinander haben und alles, was wir wahrnehmen, durch unser Gehirn gefiltert wird. Deshalb auch die Aussage, dass nur wir selbst unser Sein bestimmen, denn es liegt an uns, was wir von der uns umgebenden Realität wahrnehmen und was wir ausfiltern.

Zitat
Nur würde ich nicht so weit gehen wie Jo und "Mann" und "Frau" auf die Reproduktionsfunktion zu reduzieren.

Im Kern sehe ich das ähnlich, denn das biologische Geschlecht, also die Ausprägung unseres "Fahrzeugs" ist ja gegeben. Alles andere entsteht erst durch unser soziales Umfeld, die Erziehung und die Erwartungen der Gesellschaft. Aber das bedeutet ja nicht, dass sie keine Rolle spielen. Im Gegenteil.

Zitat
Da wir Menschen durch unsere jeweilige Sozialisation ja in Denkgewohnheiten hinein erzogen wurden, ist das, was wir Denken für uns Wirklichkeit, auch wenn wir je nach Sozialisation verschiedenes denken.

Ja. Allerdings nur, solange wir diese anerzogenen Denkgewohnheiten akzeptieren. Sobald wir beginnen, sie in Frage zu stellen, ändern wir unsere Wirklichkeit und unser Denken. Ich denke, der wesentliche Punkt ist, dass wir unterscheiden müssen zwischen dem Individuum und dem Individuum in seinem sozialen Umfeld. Sobald wir es mit Kommunikation der Individuen untereinander zu tun haben, müssen wir die unterschiedlichen Ansichten zu allem was nicht biologisches Geschlecht ist, berücksichten.

Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: MAS am 15.05.2017 08:27
Hallo Micha,

Zitat
Jetzt wird es auch für mich kompliziert, lieber Joe. Ich lese Deinen Beitrag als ein Plädoyer für eine Sichtweise des Daseins als Vernetzung. Stimmt das?

Ja und nein. Ja im Sinne von wie sind alle nur Teile eines großen Ganzen, quasi mit unterschiedlicher Individualität ausgestattete Repräsentationen dieses großen Ganzen. Nein insofern, als wir uns hier in der physischen Realität in einem Stadium der Isolation befinden, in dem wir keinen bewußten Kontakt mehr zueinander haben und alles, was wir wahrnehmen, durch unser Gehirn gefiltert wird. Deshalb auch die Aussage, dass nur wir selbst unser Sein bestimmen, denn es liegt an uns, was wir von der uns umgebenden Realität wahrnehmen und was wir ausfiltern.

Zitat
Nur würde ich nicht so weit gehen wie Jo und "Mann" und "Frau" auf die Reproduktionsfunktion zu reduzieren.

Im Kern sehe ich das ähnlich, denn das biologische Geschlecht, also die Ausprägung unseres "Fahrzeugs" ist ja gegeben. Alles andere entsteht erst durch unser soziales Umfeld, die Erziehung und die Erwartungen der Gesellschaft. Aber das bedeutet ja nicht, dass sie keine Rolle spielen. Im Gegenteil.

Zitat
Da wir Menschen durch unsere jeweilige Sozialisation ja in Denkgewohnheiten hinein erzogen wurden, ist das, was wir Denken für uns Wirklichkeit, auch wenn wir je nach Sozialisation verschiedenes denken.

Ja. Allerdings nur, solange wir diese anerzogenen Denkgewohnheiten akzeptieren. Sobald wir beginnen, sie in Frage zu stellen, ändern wir unsere Wirklichkeit und unser Denken. Ich denke, der wesentliche Punkt ist, dass wir unterscheiden müssen zwischen dem Individuum und dem Individuum in seinem sozialen Umfeld. Sobald wir es mit Kommunikation der Individuen untereinander zu tun haben, müssen wir die unterschiedlichen Ansichten zu allem was nicht biologisches Geschlecht ist, berücksichten.



Mit dieser Deiner Sichtweise, lieber Joe, kann ich gut leben. :)

LG, Micha
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 16.05.2017 22:31
dann bist Du eben ein biologistischer Reduktionist, wenn für Dich einzig und alleine die biologischen Funktionen zählen.
Ach Michael, lass es doch einfach mal, mir zu erklären, wie ich denke. Entweder kannst Du das nicht oder Du willst es nicht können. Als Hinweis sage ich nur: Geschlecht ist nicht alles, was zählt.

Aber wendest Du diesen Reduktionismus auch auf Deinen christlichen Glauben an?
Ich sehe keinen Grund hier in ein religiöses Gespräch ausgerechnet mit Dir einzusteigen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: Jo 7353 am 16.05.2017 22:36
du kannst doch nicht ernsthaft auf der einen Seite Gender als überflüssig und unsinnig bezeichnen, um das biologische Geschlecht über Gender zu stellen um wiederum dich dann darüber zu beschweren
Die Geschlechtsorgane sind Gegebenheiten, auf die manche Menschen unterschiedliche , sinnvolle und unsinnige soziale Konstrukte aufbauen.
Wie kommst Du dazu, dies als "mich darüber beschweren" zu bezeichnen?

Gruß,
Jo
Titel: Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
Beitrag von: rockability am 17.05.2017 01:32
du kannst doch nicht ernsthaft auf der einen Seite Gender als überflüssig und unsinnig bezeichnen, um das biologische Geschlecht über Gender zu stellen um wiederum dich dann darüber zu beschweren
Die Geschlechtsorgane sind Gegebenheiten, auf die manche Menschen unterschiedliche , sinnvolle und unsinnige soziale Konstrukte aufbauen.
Wie kommst Du dazu, dies als "mich darüber beschweren" zu bezeichnen?

Gruß,
Jo
Dass aus der Bewertung des Penis unterschiedliche Rückschlüsse gezogen werden und du auf der anderen Seite aber darauf bestehst, dass der Penis ein wichtiges Erkennungsmerkmal sei.
Dass man vorallem an pupertären Jungs keine Röcke sieht, ist ihrem Penis und der unkontollierten Errektion geschuldet, wen sie bspw. eine Latte wegen der jungen Lehrerin oder der Mitschülerin bekommen. Dann hebt sich das Kleid an, was für sie ziemlich peinlich werden kann. Mir ist es auch einmal auf Arbeit passiert und ich unbemerkt nachjustieren musste. Da Kleider für gewöhnlich keine Taschen haben, wo man reingreifen kann, erwies sich  das als recht kompliziert, ohne als Perversling dazustehen. Also blieb nur der unbeobachtet Gang in eine Ecke oder auf die Toilette.