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Andere interessante Themen => Spass und Allgemeines => Thema gestartet von: cephalus am 14.10.2023 13:14

Titel: Politischer Einfluss
Beitrag von: cephalus am 14.10.2023 13:14
Auch wenn es schon fast egal ist, möchte ich das Bahnthema nicht weiter zerlegen, darin bin ich aber über eine Aussage von Micha gestolpert:

Ja, leider. Nun diskutieren wir hier unter Menschen mit wenig poltischem Einfluss, eher wie an einem Stammtisch. Aber Meinungsbildung ist auch unter normalen Menschen wichtig.

Warum haben wir, oder vermutlich die meisten von uns, so wenig direkten politischen Einfluss?

Liegt das nicht daran, dass wir, jeder einzelne von uns meist zu bequem ist, sich politisch einzubringen - aktiv?
Das Argument, dass man als kleines Licht nichts bewirken kann, habe ich mehrfach in Vergangenheit und Gegenwart widerlegt gesehen - es hängt mehr vom Engagement ab.

Erst kürzlich hat sich eine Bekannte, die ein lokales Anliegen hatte, mit einigem Einsatz durgesetzt und ist mittlerweile im Bezirksausschuss.
Aus meiner Schulzeit kenne ich noch zwei ehemalige Klassenkameraden, die bereit waren viel innerparteiliche Arbeit zu erledigen, es aber relativ schnell geschafft haben in Landtage gewählt zu werden, der eine für die Grünen in Hessen, der andere für die CSU in Bayern.

Und erst vor ein paar Jahren hat ein Freund aus meiner Jugendzeit so mit der politischen Situation gehadert, dass er sich für die freien Wähler engagiert hat - er ist auch im bayerischen Landtag und tritt bei der nächsten Wahl für den Bundestag an.

Auch wenn keiner der Genannten in der vordersten Reihe steht, ist bei allen der politische Einfluss erheblich, und sie haben das in relativ kurzer Zeit erreicht.

Gerade wenn über Parteien und Politik gemeckert wird, was ich auch bei Zeiten tue, denke ich mir ich bin selbst schuld, wenn ich nicht so bequem wäre, könnte ich auch mehr bewirken.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Ludwig Wilhem am 14.10.2023 13:51
Ja Cephalus, dein letzter Satz ist der entscheidende: "wenn ich nicht so bequem wäre, könnte ich auch mehr bewirken.". So geht  es mir auch. Das Arbeiten in politischen Gremien erfordert viel Einsatz, große Frustrationstoleranz, aber auch Durchsetzungsvermögen (was mir fehlt). Ich bin zZ im Hintergrund beim ADFC mit aktiv und sehe, dass die Politik und Verwaltung kaum Interesse zeigt, uns anzuhören bzw. auch mal über Fahrrad relevante Themen vorweg zu informieren. D.h. Mann/Frau muss sich zusätzlich einer Partei anschließen, um Gehör zu finden.
Ich finde es schade, dass auf lokaler Ebene oft unter den Parteien gestritten wird wegen der Partei-Ideologie und dabei der kommunale Gesichtspunkt abgebügelt wird. Diverse gute Anträge auch etablierter Parteien werden automatisch abgelehnt, weil es von den "Gegnern" kommt. Das verdirbt mir jede Lust an Gremienarbeit.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist aus meiner Sicht, dass viele Parteimitglieder nur Karriere machen wollen, aber an den Sachthemen nicht vernünftig mitarbeiten.
Dieses ist eine pauschale Schelte und es gibt sicherlich an anderen Orten gut funktionierende kommunale Parlamente, die Landes- und Bundespolitik muss man sicherlich anders sehen.
Ich wohne in einer kreisfreien Stadt mit ca 80.000 Einwohnern, die wirtschaftlich leider schlecht da steht.
Eigentlich darf man nicht resignieren und bequem sein, sondern man sollte sich engagieren. LG Ludwig
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Yoshi am 14.10.2023 14:45
Ich glaube auch, dass wir das große Glück haben in unserem Land, das sich hier jeder politisch engagieren darf. Die meisten Menschen meckern allerdings nur, aber politisch etwas bewegen wollen die Allerwenigsten. Es ist natürlich auch einfacher, sich zurückzulehnen und auf die "da oben" zu schimpfen. Der Mensch neigt eh prinzipiell dazu, Schuld erstmal bei anderen zu suchen, als bei sich selbst. Ist natürlich auch der einfachere Weg!
Dann wird gerne noch der Topos verbreitet, dass Politik nur von Reichen und Mächtigen gesteuert werden würde, die Politik am Volk vorbei mache. Dabei kann sich jeder Einzelne von uns einbringen. Dazu muss man noch nicht mal "Berufspolitiker" werden, sondern hat die Möglichkeit sich in Vereinen und Organisationen zu engagieren, ehrenamtlichen Tätigkeiten nachzugehen oder Demonstrationen zu veranstalten, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Man muss auch noch nicht mal volljährig oder deutscher Staatsbürger sein, also wirklich jeder kann partizipieren. Man kann natürlich nicht alleine die komplette Welt verändern, aber man kann sie doch ein Stückweit zu einem besseren Ort machen!
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: MAS am 19.10.2023 23:58
Gute Frage, lieber Cephalus, und ich stimme allen Beiträgen hier zu.

Ich bin ja politisch aktiv, nicht in einer Partei, aber zivilgesellschaftlich in Vereinen und anderen Organisationsformen, und auch bei aller parteipolitischen Neutralität als Dozent in der Uni, in dem ich ein Plädoyer für freiheitlich-demokratisches Denken immer wieder als Tugend mit einfließen lasse.

Aber so als Otto-Normalbürger hat man als einzelner weniger Einfluss als z.B. ein Vorstand eines großen Konzerns mit seinen vielen Steuern, die er zahlt, Arbeitsplätzen, die er bietet usw. Und dabei ist so ein Konzert selbst selten demokratisch organisiert und meistens rein gewinnorientiert, auch wenn der Gewinn der Firma nicht gemeinnützig ist, sondern gar schädlich für Menschen und andere Lebewesen.

Sich so da einzubringen, dass das System sich von einer unternehmenhörigen zu einer gemeinnützigen Gesellschaft ändert, erscheint mir nicht möglich. Ja, kleine Schritte sind möglich, aber keine großen.

Und dennoch sind diese kleinen Schritte auch wichtig! Und zu diesen kleinen Schritten gehört eben auch die Meinungsbildung, z.B. auch hier im Forum.

LG, Micha
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: JoHa am 20.10.2023 19:24
Ich war im Gemeinderat. Schwärzestes Gebiet, zwölf "Schwarze", zwei "Rote".
Trotzdem haben wir die politischen Entscheidungen alle diskutiert, es gab nicht die Abstimmungsdampfwalze der Majorität. Ich muß zugeben, ich fühlte mich mit einem fairen Gegner besser als mit einem intriganten Verbündeten.
Ja, man gewinnt politischen Einfluß, wenn man sich Mühe gibt.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Albis am 21.10.2023 22:48
"Macht macht Arbeit." ist ein Spruch, den ich vor Jahren mal aufgeschnappt habe. Wenn man ausreichend Zeit und Engagement investiert, kann man durchaus mit etwas Glück, Ausdauer und und der von Ludwig Wilhelm genannten Frustrationstoleranz Dinge bewegen. Die Schwierigkeit in unserem System ist, dass Menschen, die weniger Geschick und die zuvor genannten Eigenschaften haben, in der Tat weniger Einfluss haben und es stellt sich die demokratietheoretische Frage, ob das gut ist. Vom Ergebnis her mag es besser sein, wenn die klugen mehr zu entscheiden haben. Aber wenn die weniger klugen dann doch ihren Kanal, wie jetzt die AFD, finden, haben die klugen auch nichts gekonnt.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Zwurg am 22.10.2023 09:24
ich glaube es scheitert am Wort "wenn".
Denn wenn das Wörtchen wenn nicht wär, dann wär ich längst ein Millionär.
Das Leben und unsere Interesse sind so vielfältig, und dabei sind wir nur so schwache Menschen, körperlich, weil wir schlafen, essen usw. müssen. Weil wir unseren Körper an den richtigen Ort bringen müßten ohne zu wissen wo der ist. Und Psychisch, weil wir auch andere Dinge tun wollen: Fernsehn, nach Frauen suchen, Romane schreiben, schlafen, nach Kleidung suchen, Sport treiben, mit Freunden zusammen zu sein, usw. Weil wir auch abneigungen haben, beispielsweise nach Männern in Anzügen und Krawatten. Und da die meisten von uns keine geborenen Millionäre sind müssen wir auch noch arbeiten um unser Geld zu verdien, was unheimlich viel Zeit frisst. Und wir altern täglich. Tatsächlich bleiben den meisten von uns nur 30 000 Tage von der Geburt bis zum Tod. Ziehen wir die Tage ab, in denen wir Kinder und Greise sind, bleiben uns wahrscheinlich weniger als 20 000 Tage um zu tun was wir wirklich möchten.
Schlimm.
Ich möchte also ein Update, meines Körpers um mehr der mittleren Tage zu haben. Vorzugsweise bevor ich 15 000 Tage erreicht hatte. Etwas mehr Intelligenz wäre auch nicht schlecht...


Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: cephalus am 22.10.2023 10:27
Vielleicht ist es der beste Weg nicht mit den unumstößlichen Gegebenheiten zu hadern, sondern mit dem zu arbeiten was ist.

Und nebenbei, ein Zuviel an Intelligenz erleichtert das Leben nicht unbedingt, es gibt ausreichend Beispiele, die das Gegenteil belegen.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: MAS am 22.10.2023 10:55
Lieber Zwurg,

ja, WENN Alter, Krankheit und Tod nicht wären ...

Ich könnte aber auch sagen, WENN Du nicht so damit hadern würdest ...

Ich kenne eine über 90-jährige Frau, inzwischen seit 20 Jahren, und zwar lerne ich sie bei der Interreligiösen Initiative Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit kennen. Sie ist immer noch dabei und bei vielem anderen. Sie fährt sogar weite Wege zu Demonstrationen für den Frieden, für die Erhaltung von gesunder Natur, Landschaften, Ortschaften usw., hat sogar mal eine Menschenkette durch die Oder mitgemacht (wobei ich jetzt nicht weiß, ob sie auch im Fluss stand). Ich sagte ihr mal, wie sehr ich es bewundere, dass sie das in dem hohen Alter noch alles macht. Sie meinte, sie habe während ihres Berufslebens nichts dergeleichen gemacht, sondern immer nur für ihren Beruf gelebt (sie ist Single), jetzt habe sie etwas nachzuholen.

Sie hätte auch denken können: "Och, ich bin so alt, habe nur noch soundsowenige Tage zu leben, das lohnt sich nicht mehr, etwas Neues anzufangen." Nee, sie machte es eher nach dem Motto: "Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."

LG, Micha
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Yoshi am 22.10.2023 15:06
Sehr beeindruckende Dame!

Das mit der Arbeit ist bei vielen Leuten auch nur eine Ausrede. Ich meine damit nicht Menschen, die wirklich hart malochen müssen, teilweise zwei, drei Jobs haben, um ihre Familie ernähren zu können. Es gibt genügend Leute, die Zeit hätten, aber mit PC, Fernsehen oder in der Kneipe ihr Wochenende verbringen. Wenn man mal ehrlich ist, haben die meisten von uns schon ein paar Mußestunden, die man "sinnvoller" füllen könnte. Das sieht man ja nicht nur am weniger werdenden politischen Engagement, sondern auch in Vereinsmitgliedschaften. Viele Vereine fusionieren aufgrund von Mitgliedermangel oder müssen sich gar auflösen.
Abgesehen davon wird gerade in der jüngeren Generation die Work-Life-Balance immer wichtiger. Ich kenne einige, die so weit Stunden reduziert haben, dass sie nur noch eine vier-Tage-Woche arbeiten. Das sind nicht Leute mit wahnsinnigen Spitzengehältern, sondern überwiegend aus ganz "einfachen" Berufen, mit denen man nicht wirklich reich wird.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: MAS am 22.10.2023 18:38
Ich finde es auch sinnvoll, weniger für den Gelderwerb zu arbeiten, wenn man mit weniger auskommt. Dann hat man auch mehr Zeit für anderes, z.B. für gesellschaftlches Engagement. Man muss sich dafür dann aber auch motiviert fühlen.

LG, Micha
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: JoHa am 22.10.2023 21:19
Das, lieber Micha, ist für mich der Sinn von work-life-balance. Erwerbsarbeit, Freizeit und Einflußnahme auf politische Gremien auszubalancieren, damit das Leben nicht nur aus Maloche,  Konsum und Frust besteht.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: MAS am 22.10.2023 21:28
Genau, lieber Joachim,

wobei ich aber "work-life-ballance" als einen unkorrekten Begriff empfinde, denn die Arbeit ist ein Teil des Lebens. Und wie sollte es ein Gleichgewicht zwischen einem Teil und dem Ganzen geben?

LG Micha
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: JoHa am 23.10.2023 22:20
Sehe ich auch. Aber ich habe den modischen Begriff mal (miß)gebraucht.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: MAS am 24.10.2023 00:55
Ja, so ist das: man ist unzufrieden mit Wörtern und benutzt sie doch, weil "alle" sie benutzen. Dafür gibt es viele Beispiele. Geht mir auch so.

LG, Micha
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Yoshi am 18.08.2024 22:51
Für mich wird es nun Zeit, dass ich mich auch politisch engagiere. Bereits als Teenager begann ich mich für Politik zu interessieren und wollte "irgendwann mal" politisch aktiv werden und diese Zeit ist für mich nun gekommen.

Ich bin letzte Woche dem Bündnis 90/Die Grünen beigetreten. Demnächst gibt es eine Veranstaltung für Neumitglieder, wo ich mich informieren werde, inwiefern ich mich politisch einbringen kann und möchte. Neben den Stadtteilgruppen gibt es verschiedene AGs, von denen ich die AG Bildung und die AG Queer für mich am reizvollsten und passendsten finde. Natürlich bin ich ebenso für Demos in Bereich Frauenrechte, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit sowie viele weitere Themen zu haben.

Die jüngsten politischen Entwicklungen haben mich zu diesem Beitritt bewogen, aber auch Erlebnisse aus meiner persönlichen Biografie, beispielsweise aus meinem Berufsleben und die (Diskriminierungs-)Erfahrungen als Rockträger. Ich möchte nicht mehr nur tatenlos zusehen und kluge Töne spucken, was in unserer Gesellschaft falsch läuft, sondern auch handeln, denn nur so lässt sich etwas verändern. Die Welt lässt sich nun mal nicht auf der Couch, am Stammtisch oder in Internetforen verändern. Die Teilnahme an den CSD-Demos in Mainz und Frankfurt haben mir schließlich den letzten Arschtritt verpasst.

Ich hoffe auch, dass ich ein paar soziale Kontakte dadurch kennen lerne, die über das politische Engagement hinaus gehen. Man hat zumindest schon mal eine wichtige Prämisse: Parteimitglieder*innen teilen ein ähnliches Weltbild.

Das politische Engagement bedeutet natürlich auch ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit als Röcke tragender Mann. Ich schaffe dadurch mehr Sichtbarkeit für uns, auch wenn ich nur ehrenamtlich auftrete und kein politisches Amt bekleide. Dies hat nochmal eine andere Dimension als Röcke "nur" im Berufsleben oder privat zu tragen.

Ich bin jedenfalls gespannt auf meine neuen Aufgaben und freue mich auf neue Herausforderungen.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: JoHa am 18.08.2024 23:01
Das finde ich gut und folgerichtig. Die Kleidung sagt zwar was über Geschmack und innere Einstellung aus, definiert aber nicht Charakter und Handlungsmaximen  des Trägers.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Albis am 19.08.2024 23:06
Ich bin letzte Woche dem Bündnis 90/Die Grünen beigetreten.

Ich finde das auch gut. Viel Erfolg! Und mach Dir schonmal Gedanken, ob Du zur Kommunalwahl kandidieren möchtest mit allen Konsequenzen.

LG, Albis
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Kim70 am 19.08.2024 23:14
[Und mach Dir schonmal Gedanken, ob Du zur Kommunalwahl kandidieren möchtest mit allen Konsequenzen.

Ist sowas nicht ein langer Weg,  über viele Jahre?
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Albis am 19.08.2024 23:27
[Und mach Dir schonmal Gedanken, ob Du zur Kommunalwahl kandidieren möchtest mit allen Konsequenzen.

Ist sowas nicht ein langer Weg,  über viele Jahre?

Ja und Nein. Die Kommunalwahl und die Arbeit in Kommunalparlamenten gilt als der erste Schritt in einer Politikkarriere. Jedes Parteimitglied kann sich von der Partei als Kandidat aufstellen (d.h. wählen) lassen. Das heißt ja noch lange nicht, dass man auch ins Parlament gewählt wird. Man muss aber damit rechnen, dass es passieren könnte. Und wer Lust auf mehr hat, kann sich dann auf den Weg ins Landes-, Bundes- oder Europaparlament machen und dort Politik hauptamtlich betreiben. Auf kommunaler Ebene tut man das ja i.d.R. ehrenamtlich.

Aber auch die Arbeit von Parteimitgliedern außerhalb der Parlamente ist wichtig, denn die Parlamentarier*innen brauchen inhaltliche Unterstützung aus den thematischen Arbeitsgruppen. Das kann das Formulieren von Anfragen und Anträgen, das Erarbeiten von Konzepten, die parteiinterne Verwaltung und auch die Öffentlichkeitsarbeit, die dann im Wahlkampf gipfelt, sein.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Yoshi am 19.08.2024 23:50
Na ja, ich strebe jetzt keine Karriere als Berufspolitiker an oder möchte in naher Zukunft ein politisches Amt bekleiden. Zum Anfang möchte ich einfach nur als Privatperson und Bürger mein Recht auf politische Teilhabe wahrnehmen. Wohin mich der Weg führen wird, das kann ich nicht sagen und wie so oft im Leben, werde ich mich einfach treiben lassen, aber man soll ja bekanntlich niemals nie sagen.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: MAS am 20.08.2024 00:58
Ich finde den Schritt auch gut und habe auch schon überlegt, Mitglied einer Partei zu werden, deren Ziele ich unterstütze. Aber ich bin schon bis zu meiner Belastungsgrenze zivilgesellschaftlich aktiv bei diversen Organisationen, was ja auch politische Arbeit ist.

LG, Micha
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Zwurg am 20.08.2024 08:41
Es scheitert schon daran, dass sich die Parteien gewandelt haben.
Früher war ich überzeugter SPD Wähler.
Heute überhaupt nicht mehr. Eher den poltischen Gegenspieler.
Als Politiker müßte ich wohl einen blauen Anzug und ein weißes Hemd tragen, dazu eine Krawatte. Das sind schon Kill-Kriterien.
Herr Irlmaier hat vor 70 Jahren prophezeit, das wir in Bayern wieder einen König bekommen.
Ja, das stelle ich mir schon schön vor, so König zu sein, auf Herrenchiemsee zu residieren, huldvoll aus der Kutsche zu winken.

Vielleicht hätte ich eine politische Karriere eingeschlagen, wenn ich in München gelebt hätte. Hier auf dem platten Land ist es schwierig. Wenn man nach 12 Stunden von der Arbeit nach Hause kommt, will man nur seine Ruhe.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: GregorM am 20.08.2024 11:43
Meine Meinung dazu:

Jeder/jede kann und darf wählen, wie er/sie will und kann und darf jeder politischen Partei Mitglied sein, aber ich sehe die Relevanz, das in einem Forum wie dies zu diskutieren, nicht. Keine Partei (vielleicht mit Ausnahme der AfD und dann nicht die Partei an sich, sondern ihre Mitglieder und Wähler) will uns als Liebhaber von Röcken und Kleidern Grenzen setzen.   

Politik zu diskutieren kann schnell das Ziel unsers Forum überschatten und zu Verlust von Mitgliedern führen.

Nicht ohne Grund bei z.B. SkirtCafe:

Zitat
No politics, unless related to skirts/kilts. No religion, unless related to skirts/kilts. These topics were banned because they lead to endless flame wars.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Skirtedman am 20.08.2024 11:59
Nun, der Entschluss eines Rockträgers, sich zivil bzw. sozial engagieren zu wollen, hier eben politisch, darf - so deute ich selbst das in den Stauten von SkirtCafe - angesprochen werden.
Das muss aber nicht zwangsläufig dazu führen, über die Inhalte von Parteien zu diskutieren, schon gar nicht über Parteien, um die es hier gar nicht geht.

Ich finde es gut, sich politisch zu engagieren. Sich für seine Ansichten und eventuelle seine Belange oder für die Belange seines Viertels einzusetzen. Es ist besser, als an allem herumzunörgeln, aber nichts zu bewegen außer Unmut zu schüren.

Ich bin aber ganz bei Gregor. Sobald das Wort Partei oder Politik fällt, nicht sofort wieder in Grabenkämpfe zu verfallen.

Ich wünsche Yoshi, dass er in seiner Aufgabe Freude findet. Vielleicht ist auch die Zeit reif, dass es nicht mehr nur Hemd-und-Kragen-Politiker gibt.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Skirtedman am 20.08.2024 12:02
Als Politiker müßte ich wohl einen blauen Anzug und ein weißes Hemd tragen, dazu eine Krawatte.

Wer sagt das? Vielleicht vorauseilender Gehorsam?

Vielleicht ist das Gegenkonzept dazu das, was gerade gebraucht wird.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: high4all am 20.08.2024 12:31
Das politische Engagement bedeutet natürlich auch ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit als Röcke tragender Mann. Ich schaffe dadurch mehr Sichtbarkeit für uns, auch wenn ich nur ehrenamtlich auftrete und kein politisches Amt bekleide. Dies hat nochmal eine andere Dimension als Röcke "nur" im Berufsleben oder privat zu tragen.

Ich bin jedenfalls gespannt auf meine neuen Aufgaben und freue mich auf neue Herausforderungen.
Ich hoffe für Dich, dass Du die Freude an neuen Herausforderungen auch dann behältst, wenn Du Gegenwind bekommst. Nicht alleine wegen Deiner Kleidung, sondern wegen Deiner politischen Aktivitäten. Wie auch immer diese aussehen werden. Als Mensch, der in der Öffentlichkeit stehst, wirst Du automatisch zur Zielscheibe.

Dagegen ist die teils unsachliche Kritik, die Dir hier im Forum wegen Deiner Looks entgegenschlägt, ein laues Säuseln. Um das auszuhalten brauchst Du große Nehmerqualitäten.

Ich nehme an, dass Dir Berichte über ehrenamtliche Lokalpolitiker, die ob des Hasses, der ihnen entgegen geschlagen ist, das Handtuch geworfen haben, bekannt sind.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Yoshi am 20.08.2024 17:55
Jeder/jede kann und darf wählen, wie er/sie will und kann und darf jeder politischen Partei Mitglied sein, aber ich sehe die Relevanz, das in einem Forum wie dies zu diskutieren, nicht.

Ich finde es völlig legitim, wenn ein MAS von seiner Tätigkeit als Religionswissenschaftler berichtet, weil es Teil seiner Lebenswirklichkeit ist. Ebenso finde ich es okay, wenn Nasenbaer von seiner Tätigkeit beim CSD berichtet. Genauso wird nun zukünftig dies ein Teil meines Lebens sein.

Röcke tragen als Mann ist nun leider mal ein politisches Statement, ob man will oder nicht. Das waren hosentragende Frauen früher auch, als es in den 70ern ein Aspekt der Frauenbewegung war.

Mir geht es nicht darum, grüne Politik im Forum zu diskutieren, Wahlempfehlungen oder Wahlwerbung zu platzieren, sondern einen Teil meines Lebens authentisch zu beschreiben. Ebenso schreibe ich hier über meinen Kindergartenalltag, ohne irgendeine pädagogische Propaganda zu verfolgen.

Ich hoffe für Dich, dass Du die Freude an neuen Herausforderungen auch dann behältst, wenn Du Gegenwind bekommst. Nicht alleine wegen Deiner Kleidung, sondern wegen Deiner politischen Aktivitäten. Wie auch immer diese aussehen werden. Als Mensch, der in der Öffentlichkeit stehst, wirst Du automatisch zur Zielscheibe.

Dagegen ist die teils unsachliche Kritik, die Dir hier im Forum wegen Deiner Looks entgegenschlägt, ein laues Säuseln. Um das auszuhalten brauchst Du große Nehmerqualitäten.

Ich nehme an, dass Dir Berichte über ehrenamtliche Lokalpolitiker, die ob des Hasses, der ihnen entgegen geschlagen ist, das Handtuch geworfen haben, bekannt sind.

Gegenwind bin ich als Erzieher gewöhnt und kann euch sagen, dass dieser Job unterschätzt wird. Ich habe mit den Jahren eine gute Resilienz entwickeln können und gerade in meiner vorherigen Einrichtung, aber auch in weiteren Etappen meiner Biografie, vor allem in sehr jungen Jahren, habe ich sehr viel Hass und Mobbing erfahren müssen. Man muss halt seine Schutzmechanismen erkennen und ja, das habe ich in diesem Forum auch lernen müssen, wenngleich es hier vergleichsweise recht zahm zu geht. Ich bin halt nicht die Person, die jammert, sondern Dinge anspricht, auch wenn sie unangenehm sind. So habe ich auch hier eine Konsequenz gezogen, die mir sichtlich gut tut. Ebenso habe ich das beruflich getan und es hat sich zum Besseren gewendet. Es wird immer Gegenwind geben und es wird immer Situationen geben, die einen runterziehen, das ist menschlich und vollkommen in Ordnung. Das Entscheidende ist, wie man damit umgeht und dass man wieder aufsteht, wenn man hinfällt.

Aber nochmal zum Verständnis: Ich möchte kein Lokalpolitiker werden, es geht mir um ehrenamtliches, politisches Engagement. Irgendwie driftet mir das alles zu sehr in eine Richtung ab und wird hier ein wenig missverstanden. Wenn jemand berichten würde, das er der katholischen Kirche beitritt, dann muss er auch nicht gleich Kirchenvorstand oder Pfarrer werden, sondern kann ein "einfaches" Gemeindemitglied sein.
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: JoHa am 20.08.2024 21:22
Ja, es ist wohl typisch für unseren Umgang miteinander, bereit zu sein, gleich aus einem Furz einen Donnerschlag zu machen. Bitte, bring dich ein, verhandle, bohre ganz dicke Bretter und sei nicht frustriert, wenn die Richtung nicht ganz die deine wird.
50 Jahre in der SPD haben mich so oft wütend gemacht. Aber der Blick in die anderen Parteien zeigt, daß auch dort schwungvoller Start große Hoffnungen geweckt, aber danach die Ochsentour durch die Verfahren zu großem Verlust an Mitmachern geführt hat.
Als Juso habe ich für die Energiewende gekämpft. Gewonnen haben die Betonköpfe der IG Bergbau/Energie. Dann habe ich gegen den Sozialabbau in den 90ern gearbeitet. Gewonnen haben die Schröder-Münteferings.
Konsequenz waren der Aufstieg der Grünen in den 80ern und der WASG/Linke in den 90ern.
Bin ich ausgetreten?
(Lässt man sich scheiden, weil die Frau ständig Widerworte findet?)
Titel: Antw:Politischer Einfluss
Beitrag von: Albis am 21.08.2024 21:51
Yoshi, ich denke, Du machst das genau richtig. Es liest sich so, als ob Du reflektiert und sensibel genug bist, zu erkennen, was Du kannst und machen solltest und was nicht. Du kannst von mir aus gern hier von Deinen Erfahrungen berichten.

Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, hier im Forum auch über politische Themen zu diskutieren. Wichtig ist, dass wir sachlich bleiben und niemand wegen seiner politischen Meinung ausgrenzen, verunglimpfen oder sonst irgendwie benachteiligen. Niemand muss sich zu politischen Themen äußern und niemand muss diesen Thread lesen.