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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: mario72 am 20.10.2014 09:18

Titel: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: mario72 am 20.10.2014 09:18
Hallo zusammen,
ich hatte letzten Samstag eine Feier im größeren Rahmen, so ca. 40 Leute, gut gemischt Männlein und Weiblein.
Am Anfang war ich in Hosen dort, hab mir dann aber doch etwas mut genommen und mich zwischendurch für den gemütlichen teil umgezogen und die Hose gegen den Kilt getauscht.
Ich habe keine komplette " Tracht" aber für mich hat es gepasst, Kniestrümpfe schwarz, schwarze Herren Schuhe, Kilt, weisses Hemd.
Durchweg positive Reaktion. Keine fragen warum wieso etc. das einzige war "was trägst drunter?" Ok damit kann ich leben 😊
Also es geht!
Gruß Mario
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: George_MacGregor am 20.10.2014 21:27
Hallo Mario!

Klar, im Kilt kann es praktisch keine negativen Reaktionen geben, der Rest der Kleidung, den du dazu gewählt hast, war ebenfalls passend, da kann gar nichts schief gehen :)

Nervig finde ich nur immer wieder die unsäglich dumme Frage, ob man was drunter trägt. Klar kann man damit leben, aber wenn inzwischen selbst Schotten darüber aufklären, daß von Tradition keine Rede sein könne, jeder normale Schotte unterm Kilt sehr wohl Unterhose trägt, sollte sich das eigentlich schön langsam auch bei den Laien herumgesprochen haben. Nichtmal die Highland Regimenter gehen noch "commando" und da hatte die Vorschrift völlig andere Gründe. Ausnahmen sind meistens junge Burschen, die diese Tragweise dafür nützen, um eventuell neugierige Mädchen kennen zu lernen. Erst recht trägt jeder Schotte in Damengesellschaft Unterwäsche. Das Problem ist nur, daß die Masse im Internet diesen Schwachsinn von der angeblichen Tradition immer wieder lesen, anscheinend landen die ständig auf den falschen Seiten. Wer schreibt dort diese Gerüchte? Auch wieder nur Unwissende, die einfach ein Gerücht weiterhin als Wahrheit verbreiten.

Ok, weiterhin viel Spaß im Kilt,

LG George
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 21.10.2014 06:15
Hallo George,

man sollte nicht vergessen, dass Sex unter Menschen eine große Rolle spielt. Dazu gehören zweifelslos auch, was unter Kleidung getragen wird. Ich denke, es war Britney Spears, von denen man in allen Medien Fotos sehen könnte, aus denen es hervorging, dass sie kaum unterm Rock oder Kleid etwas anhatte. Andere Beispiele gibt es auch.

Dasselbe mit dem Kilt. Viele Leute fragen und vermutlich nicht, weil sie erwarten, eine Antwort zu bekommen, aber weil es ihnen einfach im Kopf liegt, weil sie wissen, dass es so gewesen ist und fast legal wäre.

Wenn im Allgemeinen der Kilt wohl besser akzeptiert ist als der Rock, könnte es sehr wohl sein, dass die eventuell fehlende Unterhose den Unterschied bedeutete, ja das Tragen einfach verständlich(er) machte.
      
Meiner Meinung nach ist der wirkliche Grund dazu, dass in der entwickelten Welt der Kilt als das einzige einröhrige Bekleidungsstück für Männer überlebt hat und es noch ziemlich gut tut, die Vorstellungen der Umwelt, ob nun auch.

Wenn die Schotten versuchen, diesen Zweifel auszurotten, kann es gleichzeitig  „kill the kilt“ werden.

Gruß
Gregor
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: high4all am 21.10.2014 07:36
Dasselbe mit dem Kilt. Viele Leute fragen und vermutlich nicht, weil sie erwarten, eine Antwort zu bekommen, aber weil es ihnen einfach im Kopf liegt, weil sie wissen, dass es so gewesen ist und fast legal wäre.

Wenn im Allgemeinen der Kilt wohl besser akzeptiert ist als der Rock, könnte es sehr wohl sein, dass die eventuell fehlende Unterhose den Unterschied bedeutete, ja das Tragen einfach verständlich(er) machte.
      
Meiner Meinung nach ist der wirkliche Grund dazu, dass in der entwickelten Welt der Kilt als das einzige einröhrige Bekleidungsstück für Männer überlebt hat und es noch ziemlich gut tut, die Vorstellungen der Umwelt, ob nun auch.

Wenn die Schotten versuchen, diesen Zweifel auszurotten, kann es gleichzeitig  „kill the kilt“ werden.

Gruß
Gregor

Du meinst, wenn der Kilt als ein ganz gewöhnlicher Rock (ohne die phantasievollen Vorstellungen) betrachtet würde, würde die Akzeptanz nachlassen?

In der Tat hat mich noch nie jemand gefragt, was ich unter´m Damenrock trage. Beim Kilt schon mal.
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 21.10.2014 09:03

Du meinst, wenn der Kilt als ein ganz gewöhnlicher Rock (ohne die phantasievollen Vorstellungen) betrachtet würde, würde die Akzeptanz nachlassen?


JA.

Gruß
Gregor
Titel: positive Erfahrung im Rock
Beitrag von: Saari am 21.10.2014 11:34
Das Tragen von Röcken war für mich anfänglich immer vor einer gewissen Furcht begleitet, der /die andere könnte es sehen und einen dumm ansprechen.
Aber das ist nicht so. Kaum einer bemerkt das Kleidungsstück bzw. sagt nichts dazu. Selbst bei pubertierenden Jugendlichen war das gestern bei mir kein Thema.
Ich trug gestern am späten Nachmittag einen knielangen dunkelblauen Rock zusammen mit einer hautfarbenen FSH und relativ flachen Pumps. Aber niemand störte sich daran.
Als Resümee sehe ich wiederum, man macht sich viel zu viele unnütze Gedanken.
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: androgyn am 21.10.2014 12:19
Bis du dir sicher? Es fällt auf, bin ich mir sicher. Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sid immer noch zwei verschiedene Dinge. Die die Menschen denken sich ihren Teil. Auch wenn sie so tun, als ob es ihnen egal sei.
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: high4all am 21.10.2014 12:30
Bis du dir sicher? Es fällt auf, bin ich mir sicher. Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sid immer noch zwei verschiedene Dinge. Die die Menschen denken sich ihren Teil. Auch wenn sie so tun, als ob es ihnen egal sei.
Nun mach doch den Leuten nicht wieder Angst. Natürlich sehen wir uns selbst anders als andere Menschen uns sehen. Ob das besser oder schlechter ist, kann man nicht generell sagen.

Aber gut, spielen wir das Spiel eben mit: Die anderen Menschen tun so, als ob ihnen unser Outfit egal ist und wir tun so, als ob es uns egal ist, was sie über unser Outfit denken. So ist jeder zufrieden.

Ist auch besser, dass wir keine Gedanken lesen können, sonst gäbe es Mord und Totschlag. Und keiner traut sich mehr auf die Straße, egal ob in Rock oder Hose.
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: thubtop am 21.10.2014 12:41
@ was ist unterm kilt?

die meisten menschen reagieren konventionell auf alle stimuli mit sehr erwartbaren wortmeldungen. kilt-unterhose?; sportkleidung-fleißig!; porsche-angeber; goldkettchen-zuhälter; ... das muß man nicht überrbewerten, es ist smalltalk, spontane verbale reaktion.

andererseits sind natürlich gerade die unüberlegten sachen häufig stark stereotypisierend, folglich gern auch sexistisch etc..

in DIESEM fall ist es insofern -- theoretisch! -- ungehörig, weil man gewöhnlich nicht fragt, was leute darunter anhaben (= eine frau kann man das nicht fragen). der rock löst vielleicht sofort die idee aus, daß man "zu viel" sehen könnte, anders als bei hosen. ABER WIE GESAGT, das muß man mit humor nehmen. ich lasse es immer ungewiß und hebe manchmal den kilt (ein wenig) an, sodaß der schreck entsteht: zeigt er es uns wirklich? und dann ist genug spaß gewesen, dann darf man weiterziehen ;-)
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 21.10.2014 14:01
ABER WIE GESAGT, das muß man mit humor nehmen. ich lasse es immer ungewiß und hebe manchmal den kilt (ein wenig) an, sodaß der schreck entsteht: zeigt er es uns wirklich? und dann ist genug spaß gewesen, dann darf man weiterziehen ;-)

Genau, am schlechtesten wäre, man zeigte sich beleidigt, oder gar schuldig.

Gruß
Gregor

PS. Und doch habe ich selbst einige Hemmungen in dieser Beziehung. Ich probiere nie/äußert selten einen Rock an, wenn ich im Kilt bin. Der Grund: Keiner sollte auf die Idee kommen, ich könnte den Rock oder die Röcke verschmutzen, sollte er oder sie nun glauben...
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: high4all am 21.10.2014 14:10
PS. Und doch habe ich selbst einige Hemmungen in dieser Beziehung. Ich probiere nie/äußert selten einen Rock an, wenn ich im Kilt bin. Der Grund: Keiner sollte auf die Idee kommen, ich könnte den Rock oder die Röcke verschmutzen, sollte er oder sie nun glauben...
Dann ziehst Du Dir zum Röcke anprobieren/kaufen vorher eine Hose oder einen (Damen)rock an?
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: George_MacGregor am 21.10.2014 14:20
Hallo zusammen!

@Gregor: Naja, die Befürchtung, daß es der Untergang des Kilts sein könnte, wenn plötzlich alle wissen, daß man darunter im Normalfall sehr wohl Unterwäsche trägt, habe ich sicher nicht, der Kilt ist und bleibt die Nationaltracht der Schotten.

Bei Highland Games tragen sogar jene, die gerne unten ohne gehen Unterwäsche, nur nicht bei uns, weil ihnen da ebenfalls ständig eingeredet wird, es sei Tradition, unterm Kilt nichts zu tragen. Tradition kann etwas nur dann sein, wenn es auch damals schon existierte, die Highlander aber gesagt hätten, nein wir nicht, wir tragen keine Unterhose. Nur gab es diese damals gar nicht, also hat das mit Tradition wenig zu tun.

Dann kommt es auch vor, daß Schotten zB. beim Oktoberfest vor ein paar Jahren, gefragt werden und die behaupteten ebenfalls es sei Tradition unterm Kilt nichts zu tragen. Woher stammten die fünf Jungs? Aus den Lowlands, also dem Teil Schottlands, wo man bis Queen Victoria gar keinen Kilt trug. Alles was die wissen, ist, daß man bei den Regimentern keine Unterhose tragen durfte. Daß diese Vorschrift völlig andere Gründe hatte, wissen sie gar nicht.

Dann kommen auch noch ständig diese dummen Bilder aus dem Net dazu und dienen als Beweis. Daß diese allesamt Fälschungen sind, auf die Idee kommt kaum jemand. Oder es sind uralte Bilder von Soldaten, aus einer Zeit, als die Unten Ohne Vorschrift noch galt. Piper und Drummer samt Major tragen schon sehr lange Unterwäsche und bei festlichen Anlässen, wo auch Damen anwesend sind, trugen sogar die Regimentsmitglieder Unterwäsche, also schon damals.

Daß manche immer noch an dieses Märchen von der Tradition glauben, liegt auch daran, daß Kiltmaker, wenn sie einem Gutbetuchten einen teuren Kilt nach Maß nähen, einreden, es sei Tardition, darunter nichts zu tragen. Die selben Kiltmaker haben aber nebenbei auch gleich einen Kiltverleih und regen sich schrecklich auf, wenn sie dann völlig versaute Kilts zurück bekommen. Klar, der wohlhabende Kunde trägt ja auch später seinen Kilt selbst in die Reinigung. Die verliehenen Kilts müssen die Kiltmaker aber auf eigene Kosten reinigen lassen. Man sieht also, daß da mit zweierlei Maß gemessen wird.

Stimmt, anscheinend denken fast alle Menschen irgendwie sexistisch, aber eben nicht jeder. Mir wäre noch nie eingefallen, eine Frau zu fragen, ob sie unterm Rock, oder Kleid etwas trägt, das geht mich schließlich nichts an. Es geht aber auch keinen was an, ob man unterm Kilt etwas trägt, oder nicht.

Der Kilt ist für mich ein Kleidungsstück wie jedes andere, wenn auch ein ausgefallenes, mehr nicht und selbstverständlich trage ich darunter Unterwäsche. Das Gerede von der "großen Freiheit" finde ich einfach nur lächerlich. Frei wäre man, so gesehen nur dann, wenn man völlig nackt ginge, nicht weil man unterm Kilt unten ohne geht.

LG George
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: androgyn am 21.10.2014 21:35
Hallo H4all,
ich mache den Leuten überhaupt keine Angst. Ich bleibe bei der Wahrheit und verblüme nichts.
Wie ist das eigentlich bei dir? Wenn sich zum Beispiel sich Kinder zu dir setzen, und du einen Damenrck und Damenschuhe trägst? Mir ist das heute wieder einmal passiert. Zu mir setze sich eine Kindergartengruppe. Auschließlich Mädchen, ein größeres Mädchen (Das zu den Leitern gehörte?).
Ich war schon feminin gekleidet. Kleid und hohe Schuhe.
Sie schaute mich immer wieder mal kurz an, aber nicht abwertend oder so. Ich konnte es aber auch nicht richtig einordnen. Es ist schon ein komisches Gefühl. So will man ja nicht als "kauziger Freak mit Bart in Frauenkleider" gelten, oder als der "perverse Kinderhascher im Kleid" oder Rock. In einem richtigen Männerrock oder Kilt hätte ich diese Gedanken überhaupt nicht. Und nein Dr.Heizer und H4all, es hat nichts mit dem label Männerrock zu tun. Das steht sowieso nicht drauf. Aber es gibt wohl einen unsichtbaren Code von costly signals in Kleidung.
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: high4all am 21.10.2014 21:52
Hallo H4all,
Wie ist das eigentlich bei dir? Wenn sich zum Beispiel sich Kinder zu dir setzen, und du einen Damenrck und Damenschuhe trägst?

So will man ja nicht als "kauziger Freak mit Bart in Frauenkleider" gelten, oder als der "perverse Kinderhascher im Kleid" oder Rock. In einem richtigen Männerrock oder Kilt hätte ich diese Gedanken überhaupt nicht.

Aber es gibt wohl einen unsichtbaren Code von costly signals in Kleidung.
Keine Ahnung, warum sollten sich fremde Kinder zu mir setzen? Die Eigenen kann ich nicht als Maßstab nehmen.

Wenn Du nicht als Kauz oder Perverser in Frauenkleidern gelten willst, darfst Du keine tragen. Wie willst Du sonst verhindern, dass fremde Leute Dich so einordnen? Ein freudliches Gesicht wird nicht reichen.

Klär mich auf: "Costly signals"?  (Ja, machmal kann ich penetrant sein, weil ich gerne mal Schlagworte hinterfrage)
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: DesigualHarry am 21.10.2014 22:16
Hallo!

Ich kenne solche Probleme gar nicht. Kinder fühlen sich in meiner Nähe wenn ich im Rock bin immer wohl... Einmal vertraute mir sogar eine Frau die ihre Tochter im Zug neben mich setzte an, ihr die Richtige Haltestelle zum Aussteigen zu zeigen. Gerade Kinder spüren es noch viel mehr ob man vor jemandem Angst haben sollte, oder ihm vertrauen kann.
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: high4all am 21.10.2014 22:28
Auschließlich Mädchen, ein größeres Mädchen (Das zu den Leitern gehörte?).
Ich war schon feminin gekleidet. Kleid und hohe Schuhe.
Sie schaute mich immer wieder mal kurz an, aber nicht abwertend oder so.

Vielleicht einfach Neugier. Sie wollte genau wissen, wer da in den Kleidern steckt, die sonst nur Frauen tragen. Wollte sichergehen, ob sie ihren Augen trauen kann, dass wirklich ein Mann im Kleid steckt.

Dieses Verhalten ist bei Kindern öfter zu beobachten und kann sich auf alles Mögliche beziehen. Muss nicht zwingend mit Kleidung zu tun haben.

LG
H4A
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: mario72 am 22.10.2014 08:17
Hallo. Ich hab ja nicht gedacht das ein harmloser bericht so eine Diskussion auslösen kann. Klar kann die Frage sexistisch sein ob man was drunter trägt aber am Ende ist es jedem selbst überlassen was er/sie drunter an hat und genauso ist es egal wer wie antwortet.
Ich wollte mit dem Bericht nur mut machen.
Klar ist auch das Kilt akzeptierter ist als andere Kleidung, sollte aber auch jeder für sich entscheiden was er tragen möchte. Ich habe beides im Schrank, eben Kilt und auch einfache  "Damen"-röcke. Es kommt drauf an wohin ich gehe und was ich erreichen möchte. Worüber sich auch wieder diskutieren lässt.
Eigentlich war das für mich wieder positiv und damit wollte ich eben  " Anfängern" mut zusprechen das es geht sich außergewöhnlich zu kleiden.
Für uns dumme Kommentare wird es immer geben und ebenso dumme Fragen. Das damit umgehen ist für jeden unterschiedlich leicht. Kaum einer der sich in Geschichte nicht auskennt und mit Mode nichts am Hut hat, wird sich auf eine wirkliche Diskussion einlassen, diese Menschen kann man aber getrost beiseite lassen und zumindest in meinem Umfeld sind das auch sehr wenige.
Viel Spaß beim Rocken und habt mut und Selbstvertrauen.
Gruß Mario
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 22.10.2014 08:31

Naja, die Befürchtung, daß es der Untergang des Kilts sein könnte, wenn plötzlich alle wissen, daß man darunter im Normalfall sehr wohl Unterwäsche trägt, habe ich sicher nicht, der Kilt ist und bleibt die Nationaltracht der Schotten.


Hallo George,

Ja, Tracht schon, aber soll Tracht überleben, muss es einigen/vielen mehr als Tracht sein. Das genau ist der Grund, weil es zum Beispiel noch eine ganze Industrie in Sialkot, Pakistan gibt, wo Kilts und Sporrans massengefertigt werden. Und eine Nachfrage existiert, besonders unter Männern in den USA und in Kanada, die herausgefunden haben, dass vor 7-8 Generationen irgendeine Person in der peripheren Verwandtschaft aus Schottland stammen könnte. SIE kaufen sich Kilts, viele Kilts in allerlei Tartans und tragen sie wann und wo eine Möglichkeit dafür gibt. Einige Australier könnten es auch so haben. Dann gibt es Engländer und Franzosen und Norweger und mindestens ein Däne, die zwar keine schottische Ahnen haben, aber nur vom Kilt begeistert sind.
        
Die echten Schotten in Schottland? Vermutlich keine 2-3 Prozent der rund 2½ Millionen männlichen Einwohner besitzen einen Kilt. Und dann einen Kilt nur. Und sie tragen ihn NUR als Tracht, und nur bei GANZ besonderen Anlässen, denn sie haben den Kilt von ihrem eigenen Vater übernommen, und schön wäre es, könnte ein Sohn mal auch daran Freude haben.
Übertrieben, ich weiß. Aber nicht völlig aus der Luft. Denn man kann eine Woche in Edinburgh verbringen und kaum einen Mann im Kilt sehen – außer Dudelsackspielern an einer Straßenecke und dann eine Handvoll Männer Samstagnachmittag vor der Tür einer Kirche – und dann doch Tracht.

Für mich ist und bleibt der Kilt nur ein Kleidungsstück, dass ich dafür gerne trage und mit einem Minimum vom Zubehör, damit ich möglichst anderen nur ein Mann bin, der einfach gewählt hat, einen Kilt statt einer Hose zu tragen, was auch sein Grund dazu.

Außer dem Kilt, was gibt es sonst für Tracht zu finden?  In Österreich und in Deutschland leben noch (mehr oder weniger) Lederhose (und Dirndl), aber sonst? Und warum hat die Lederhose wohl überlebt? Ich denke, weil sie am Mann speziell ist, genau wie der Kilt. Und ehrlich, wird die Lederhose auch nicht mit etwas Erotisches verbunden, wie der Kilt, der ein Rock ist, unter dem vielleicht nichts getragen wird? Und deshalb in den Gedanken (einiger Frauen) wirkliche Männersache?

Gruß
Gregor
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 22.10.2014 08:34

Dann ziehst Du Dir zum Röcke anprobieren/kaufen vorher eine Hose oder einen (Damen)rock an?


Ja

Gruss
Gregor
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 22.10.2014 08:40

Aber es gibt wohl einen unsichtbaren Code von costly signals in Kleidung.


Hier kann ich dir sehr gut folgen, rock aktiv.

Gruss
Gregor
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: Dr.Heizer am 22.10.2014 09:42
Hallo!

Ich kenne solche Probleme gar nicht. Kinder fühlen sich in meiner Nähe wenn ich im Rock bin immer wohl... Einmal vertraute mir sogar eine Frau die ihre Tochter im Zug neben mich setzte an, ihr die Richtige Haltestelle zum Aussteigen zu zeigen. Gerade Kinder spüren es noch viel mehr ob man vor jemandem Angst haben sollte, oder ihm vertrauen kann.

Das kann ich bestätigen. Kinder spüren einfach, ob man sich selbst wohlfühlt und etwas ausstrahlt oder ob man eher ablehnend und mit sich beschäftigt ist. Das kann man auch bei Hunden oder Katzen sehr gut beobachten.

Viele Erwachsene sollten sich mal an dieser Unvoreingenommenheit der Kinder ein Beispiel nehmen. Kinder fühlen sich tatsächlich eher zu jemanden hingezogen, den sie sympathisch finden und der sie auch mal nett anlächelt, der sich auch mit ihnen unterhält und ihr Interesse wecken an sonst alltäglichen Dingen, etwas erklären kann. Man kann Kinder einfach inn den Bann der Dinge ziehen und sie begeistern, sie sind extrem wissbegierig und es macht Spaß mit ihnen, auch wenn es mal nicht die eigenen sind.

Ein Kilt wirkt schon irgendwie traditioneller und wird eher mit dem Mann verbunden, als ein Rock. Doch die wirklichen Unterschiede kennen die meisten nicht. So wird eben umgangssprachlich der Kilt zum Schottenrock und ein karierter Faltenrock zum Kilt, wenn ich einen breiten Gürtel darüber trage. Habe ich beides schon erlebt, spielt aber keine Rolle.

Wenn man angesprochen wird, kann man freundlich bleiben und sich gern auf das Gespräch einlassen. Mir fällt es leicht, denn ich spreche gern mit Menschen über Dinge, die sie bewegen. Manchmal erlebt das Gegenüber dann auch eine Erweiterung seines Horizontes, da ich manche Denkweisen hinterfrage und dazu anrege, sich damit zu beschäftigen. Immer nett und mit dem nötigen Hintergrund, die Wortwahl ist entscheidend wie auch die Stimmung, die ich beim Gesprächspartner erzeuge. Eine ruhige freundliche Gesprächsatmosphäre hat bis jetzt jeden dazu gebracht, auch meinen Standpunkt zu verstehen und zu akzeptieren, im Idealfall seinen eigenen zu überdenken und vielleicht etwas zu verändern.

Ob Kilt oder Rock ist egal, Hauptsache man fühlt sich wohl. Verabschiedet Euch mal davon, dass nicht der Kilt oder Rock zur Nichtakzeptanz führt, sondern es Euer eigenes Verhalten sein könnte, wie Ihr Euch darin bewegt und was Ihr ausstrahlt. Einfach so wie immer sein - egal ob in Hose, Rock oder Kilt, heißt auch, einfach so wie immer akzeptiert zu werden.

Wer Fragen hat, der fragt eben. Sei es aus purer Neugier oder tiefem Interesse - und es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Menschen, die nicht fragen. Die bleiben halt dumm und arm im Geiste und lästern ständig über Dinge, die sie nicht ändern können oder wollen. Grenzen aber neidvoll und agressiv alles aus, was anders ist als das, was in ihren kleinen geistigen Raum passt.
Wir beschäftigen uns doch lieber mit denen, die uns mögen und akzeptieren. Mit Menschen, die ihren Horizont erweitern möchten und offen sind für alles schöne in dieser Welt. Da spielt doch der Kleidungsstil eines Menschen keine Rolle und wird eben einfach akzeptiert, vielleicht auch als Bereicherung der Möglichkeiten gesehen, an die andere noch nicht dachten..
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: MAS am 22.10.2014 23:15
Zitat von Gregor M.:
Zitat
Die echten Schotten in Schottland? Vermutlich keine 2-3 Prozent der rund 2½ Millionen männlichen Einwohner besitzen einen Kilt. Und dann einen Kilt nur. Und sie tragen ihn NUR als Tracht, und nur bei GANZ besonderen Anlässen
...

Ich war nur einmal in Schottland, dazu noch fast nur in den Lowlands. Aber ich habe in den paar Tagen mehrere Kiltträger gesehen. Sollte ich tatsächlich die 2-3 Prozent alle gesehen haben?

LG, Michael
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: Kirbstone am 23.10.2014 05:35
als wir Edinburgh an einem Samstag in July besuchten, fand an dem Tag Universitaets 'Graduation Day' statt.  mein Eindruck war dass jeder yunger Man in der Stadt in seinem besten Kiltoutfit bekleidet war....Tausenden davon.  ein Erlebnis fuer das Auge, muss ich mal sagen.

2 bis 3 Prozent ?  viel mehr, glaube ich.

Tom
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 23.10.2014 06:27
Die Schätzung stammt aus einer Diskussion auf einem amerikanischen Kiltforum vor ein paar Jahren und von einem Schotten in Schottland behauptet. Kann natürlich mehr sein, aber Faktum ist, dass nur 10% der Bevölkerung Highland-Schotten sind. Sie haben mit Sicherheit nicht alle einen Kilt. Bis vor zwei hundert Jahren war der Kilt in den Lowlands verpönt. Das hat sich teilweise geändert, aber die Lowlanders haben ja keine Klanverbindung, was in Schottland noch eine Rolle spielt.

Als ich in Schottland war, Edinburgh und den Highlands, sah ich keine „normalen“ Männer im Kilt (aber sehr viele Geschäfte, die Kilts verkauften). Vermutlich, weil zu dieser Jahreszeit nur wenige Touristen aus den USA in Schottland waren.
  
Gruß
Gregor
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: MAS am 23.10.2014 20:18
Gerade jetzt laufen auf NDR zwei "Länder-Menschen-Abenteuer"-Filme über Schottland (bis 21.45)

Sláinte!
Michael
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: high4all am 23.10.2014 21:53
Gerade jetzt laufen auf NDR zwei "Länder-Menschen-Abenteuer"-Filme über Schottland (bis 21.45)

Sláinte!
Michael
So ist es (besser war es). Und einige Männer in Klits waren kurz zu sehen. Aber darum ging es in den Filmen nicht, sondern um eine Bahnlinie und einen Naturpark. Sehr schöne Aufnahmen! ;D
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 24.10.2014 09:11
Ich bin eben in Flensburg. Dort konnte man gestern einen Mann in Kilt sehen.

Gruss
Gregor
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: MAS am 24.10.2014 09:19
Gestern Morgen war ich in der Uni Bielefeld zur Grippeschutzimpfung, da begrüßte mich die Sprechstundnehilfe mit den Worten: "Ah, Sie waren letztes Jahr auch hier. Ich erkenne Sie wieder mit ihrem Schottenrock."
Dabei trug ich den knöchellangen, schwarzen Men-in-time-Rock.  ???
Und dann frug sich mich noch, ob ich denn aus Schottland sei.  ??? ???

Die beiden Filme gestern über Schottland waren aber wirklich schön! Passend dazu trank ich ein Gläschen Laphroiag.  :)


LG, Michael
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: Dr.Heizer am 24.10.2014 17:33
Gestern Morgen war ich in der Uni Bielefeld zur Grippeschutzimpfung, da begrüßte mich die Sprechstundnehilfe mit den Worten: "Ah, Sie waren letztes Jahr auch hier. Ich erkenne Sie wieder mit ihrem Schottenrock."
Dabei trug ich den knöchellangen, schwarzen Men-in-time-Rock.  ???
Und dann frug sich mich noch, ob ich denn aus Schottland sei.  ??? ???
........

LG, Michael

Da zeigt sich doch deutlich: Mann im Rock= akzeptiert und der Mann im Rock hat einen unheimlichen Wiedererkennungseffekt! Ich glaube, die Frage, ob Du aus Schottland bist, war ein Gesprächseinstieg, um ein bisschen zu erfahren, wer der Mann im Rock ist und warum er ihn trägt. Diese Art Gespräche mag ich gerne, denn es sind aufgeschlossene Frauen, die so fragen. Genau diese Frauen verteidigen auch die Idee, wenn sie erfahren, dass es uns nicht um die Infragestellung der Frauen in der Gesellschaft geht, sondern um Bequemlichkeit, das Tragegefühl oder einfach uns gefällt, weil es unser Stil ist und wir es mögen. Schön, dass es solche aufgeschlossenen Frauen gibt, denn seltenst fragen mich Männer, meist Frauen... und immer war es ein nettes Gespräch!
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: MAS am 24.10.2014 18:06
Ich wundere mich aber schon, dass so ein Rock, wie ich ihn trug, für ein Kilt gehalten wird, statt für einen Sarong, dem er doch viel ähnlicher ist. Da war der Mann, der ihn für ein russisch-orthodox-kirchliches Kleidungsstück hieltm optisch schon näher dran.

Ich verneinte die Frage, ob ich aus Schottland sei, dann auch und sagte, ich trüge nur eben gerne Röcke, weil sie angenehm zu tragen seien, mit gefielen und mein Beitrag zur Emanzipation seien. Damit war das Thema dann gegessen.

LG, Michael
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 25.10.2014 07:03
Hallo Michael,

es könnte daran liegen, dass du der Frau nicht zu weit gegangen bist, dass du ihr also bloß wie ein ganz gewöhnlicher Mann vorkamst, der nur einen Rock anstatt eine Hose gewählt hat. Da die meisten wissen, dass der Schlottenrock von Männern getragen wird, also ein männliches Bekleidungsstück ist, könnte er, wie Dr.Heizer schreibt, auch eine Art Türöffner ihrer Seite sein, um mehr von deinem Rocktragen zu wissen bekommen.

Viele Amerikaner, die sich einer schottischen Verwandtschaft berufen, tragen ja auch Utility Kilts, die mit Schottland nicht das Geringste zu tun haben. Sie sind halt (Männer)Röcke, die Kilts genannt werden und könnten zweifelslos ohne weiteres auch von vielen anderen Röcken ersetzt werden.
  
Gruß
Gregor

PS. Könnte der Begriff Schottenrock einem Rock in der allgemeinen Auffassung näher sein als der Begriff Kilt, oder gibt es überhaupt keinen Unterschied?

Bei uns heißen Wickelröcke, die hinten gefaltet sind, immer Kilts und werden als Kilts verkauft, kariert oder nicht. Auch wenn sie nur 30 cm kurz sind und unmöglich von einem Mann getragen werden könnten.        
    
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 25.10.2014 07:05
Der Beitrag kam zweimal. Doch zu viel des Guten.

Deshalb geändert.

Gruss
Gregor   
    
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: MAS am 25.10.2014 08:22
Lieber Gregor,

klar kam ich ihr wie ein normaler Mann vor, wenn man den Begriff "normal" nicht am Hosentragen festmacht. Aber auch Sarongs werden von "normalen" Männern getragen. Statt dessen nennt sie meinen doch eher sarongählichen Rock einen "Schottenrock". Das Wort "Kilt" gebrauchte sie nicht.

Sie hätte auch fragen können, ob ich aus Südostasien käme, hat sie aber nicht. Ich sehe zwar nicht aus, wie ein Südostasiate, aber es gibt auch dort genug Menschen mit europäischen Wurzeln, so dass das hätte sein können. Srinlanker, die mich in dem Rock gesehen habe, identifizieren ihn sofort als "Sarong".

Es ist wohl so, dass diese nette Dame, wie so viele andere, nicht wissen, dass Männer in vielen Ländern der Erde, nicht nur in Schottland, Röcke tragen. Das ist eine allgemeine, also weit verbreitete Bildungslücke. Die mache ich ihr nicht zum Vorwurf, aber ich wundere mich doch generell darüber, was alles so an Wissen im allgemeinen Umlauf ist und vor allem, was nicht im Umlauf ist. Und nicht selten ärgere ich mich auch darüber, aber Ärger ist ein schlechter Ratgeber. Auch dass man einen Schottelrock "Kilt" nennt, ist nicht so weit verbeitet. Das ändert sich aber, auch dadurch, dass man viele andere Wickelröcke neuerdings auch als "Kilt" bezeichnet. So habe ich einen "Saunakilt" aus Frottee.

LG, Michael
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: McKenna_BW am 07.11.2014 20:43
Ein Kilt geht bis ca. Mitte Knies, alles was drüber geht ist ein Rock!

Den Begriff "Schottenrock" benutzen oder sollten nur, "Unwissende" benutzen!
Ein "Wissender" wird einen Kilt nicht als Schottenrock bezeichnen!

Das letzte Wort das einer der fragt "ist das ein Rock" hört, ist "Kilt".

Frag einen Schotten was ein Schottenrock ist und er wird Dir sagen "a Kilt Skirt is for woman" a man wear a Kilt"!
Das habe ich von meinem schottischen Freund und Musiker Kollegen CAL so gelernt!

Grüßle vom Rock und auch Kilt Träger McKenna_BW
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: MAS am 07.11.2014 20:57
Zitat
Frag einen Schotten was ein Schottenrock ist


What is a Scottish rock?  ;)

Nee, mal im Ernst: Im Englischen mag ein skirt ein Damenrock sein, im Deutschen ist ein Rock ein einröhriges Beinkleid, egal ob für Männer oder Frauen oder noch andere Menschen, und "Rock" ist ein Überbegriff, unter dem "Kilt", "Saring" oder "Fustanella" Unterbegriffe sind. Und da Kilts eben schottische Röcke sind, sind es eben Schottenröcke. Nur für Unwissende in der deutschen Sprache sind Kilts keine Röcke.

Daneben kann "Rock" auch für eine Jacke mit längerem Schoß stehen, und ein solcher Rock ist ein Kilt freilich nicht, Das stimmt.

LG, Michael
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: androgyn am 07.11.2014 21:21
Daneben kann "Rock" auch für eine Jacke mit längerem Schoß stehen, und ein solcher Rock ist ein Kilt freilich nicht, Das stimmt.

LG, Michael
historisch war das der Rockteil bei Männern, bis sie kürzer wurden und zu Jacken mutierten.
WWie hießen eigentlich die Röcke der alten Römer und warum haben diese nicht überlebt oder sind in bei den Damen wiederzufinden? Römersandaletten finden sich ja auch in der Damenmode auch wieder.
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: MAS am 07.11.2014 22:19
Te saluto, o Rockus Activus!

Zitat
Wie hießen eigentlich die Röcke der alten Römer

Ich kenne jetzt nur "toga" und "tunica". Letztere wurde noch bis ins späte Mittelalter getragen.
Die Röcke ohne Oberteil weiß ich jetzt nicht mit Namen.

Schau mal hier: http://www.forumtraiani.de/roemische-kleidung/ (http://www.forumtraiani.de/roemische-kleidung/)

Salve amicus meus!

Michael


Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 08.11.2014 07:02
Ein Kilt geht bis ca. Mitte Knies, alles was drüber geht ist ein Rock!

Den Begriff "Schottenrock" benutzen oder sollten nur, "Unwissende" benutzen!
Ein "Wissender" wird einen Kilt nicht als Schottenrock bezeichnen!

Frag einen Schotten was ein Schottenrock ist und er wird Dir sagen "a Kilt Skirt is for woman" a man wear a Kilt"!
Das habe ich von meinem schottischen Freund und Musiker Kollegen CAL so gelernt!



Hallo McKenna,

was dem Begriff Kilt angeht, sind die meisten Leute ”Unwissende”. Deshalb ist das vielleicht wichtiger, als was ein „Wissender“ denkt und sagt und einen Kilt nennt?

Dein schottischer Freund hat darin Recht, dass man auf Englisch zwischen Kilt und Kilted Skirt unterscheidet. Oder jedenfalls Schotten tun es, denn ich habe auch auf dieser Sprache die Bezeichnung Kilt gesehen, wenn es eigentlich um karierte Röcke ging.

Auf den meisten Sprachen heißt es Kilt, ohne Rücksicht auf das Geschlecht des Trägers oder eben auch der Trägerin. Auf Deutsch habe jedenfalls ICH oft Schottenrock gehört und gelesen.

Für mich, der ich den Kilt nicht als Tracht sehe, ist er einfach ein schöner und bequemer Rock, der für Männer bestens geeignet ist, und der öfters auch von den eigenen Ehefrauen akzeptiert wird. Die meisten meiner Röcke sind (deshalb) Kilts.

Oder beschreibt vielleicht dann eigentlich nicht der Begriff SchottenROCK besser das, was ICH trage?

Gruß
Gregor

PS. Über die  korrekte Kiltlänge scheibt J. Charles Thompson in seiner Kilt-Bibel, „So you are going to wear the kilt!“ (Seite 54, dritte revidierte Ausgabe, 1989):

„At the very longest, the kilt should reach only to the top of the kneecap. The kilt has often been worn shorter, and the mid-kneecap length was itself an extreme fashion and one we should be happy to see the last of. … but for a general-purpose kilt an inch above the kneecap is probably as short as you will want to go, even if you want a shortish kilt.”

Auch die Kiltlänge ist unter modischem Einfluss, und später hat es Tendenzen dazu gegeben, dass Kilt bis zur Mitte des Knieschales reichen, brauchen sie aber nicht.

Thompson schreibt sogar  von einem  „Highland gentleman who has his heavy kilt that he wears for shooting and hillwalking three inches above his knee”. Stolze 7,5 cm, was Thompson für einen Kilt, der für spezielle Anlässe verwendet werden soll, in Ordnung findet.
 
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: GregorM am 08.11.2014 07:13
Die Röcke ohne Oberteil weiß ich jetzt nicht mit Namen.

Hallo Michael,

ich denke nicht, dass es Röcke, also Kleider ohne Oberteil, gab. Das untere Teil von der Tunika war wohl aber meistens mit einem Minirock zu vergleichen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: positive Erfahrung mal wieder im Kilt
Beitrag von: MAS am 08.11.2014 09:30
Lieber Gregor,

gerade ist meine schon geschriebene Antwort verschwunden.

Ich weiß es auch nicht genau, auch nicht in Bezug auf Griechenland, obwohl ich schon Abbildungen von Röcken ohne Oberteil gesehen habe, zumindest im "Troja"-Film.
Aber hier fand ich noch nichts:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Kost%C3%BCmkunde_der_griechischen_Antike (http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Kost%C3%BCmkunde_der_griechischen_Antike)
http://www.messala.de/griechische-mode.htm (http://www.messala.de/griechische-mode.htm)
http://geschichte-der-mode.de/griechische-mode (http://geschichte-der-mode.de/griechische-mode)
http://hetairoi.de/history/military/mens-clothing/ (http://hetairoi.de/history/military/mens-clothing/)


Bei Ägypten wird man fündiger:
http://altägypten.de/internet/Alt_Aegypten_2/Volk/Kleidung.html (http://altägypten.de/internet/Alt_Aegypten_2/Volk/Kleidung.html) ("Natürlich" nennt man den Männerrock da nciht "Rock", sondern "Schurz". :o)

LG, Michael