Aber auch ohne Ideologisierung weiß ich, dass das alles noch sehr suboptimal ist, was unsere Gesellschaft so ausmacht.
Ganz konsequent gedacht, müsste man eigentlich ein extremer Globalisierungsgegner werden. Eigentlich müsste man sich auf die lokale / vielleicht noch regionale Ebene beschränken.
Da kämen unsere Klamotten zum Beispiel von hier, gefertigt unter Bedingungen, die unseren lokalen Standards entsprächen. Man müsste nicht mehr so viel rumgurken, sondern ganz in der Nähe von dort, wo man wohnt auch arbeiten.
So im Mittelalter hat man das geschafft oder auch zum Beginn der Industrialisierung. Dann hat man das gearbeitet, was seine Region hergab. Inzwischen lernt man das, was man möchte und findet nur weit weg einen Job. Oder die überregionale Firma schickt einen zu einem anderen Standort und pendelt jahrelang zum Wochenende hin und her.
Und es langt nicht, den Käse von den örtlichen Bauern zu essen, sondern man will Greyerzer, Gouda und Manchego zur Auswahl. Und es muss ja das achso gesunde Olivenöl sein, statt heimisches Sonnenblumenöl. Und wir wollen gar nicht wissen, wieviel Transportkilometer in der Summe zustandekommen, bis ein Auto mit all seinen Einzelteilen fertig montiert ist. Und die achso ökologisch bewussten Bahnfahrer glauben, dass sie eine bessere Ökobilanz haben als Autofahrer - eine Mogelpackung wie die E-Autos. Und die Bahnen fahren auch, obwohl sie nur dünn besetzt sind.
Mit meinen 3 Flugreisen, die ich bislang absolviert habe, weiß ich nicht, ob ich mit meinen Einkäufen bei KiK, NKD oder Aldi (da war ich dieses Jahr noch gar nicht) mehr der Menschheit geschadet habe, als jemand, der bereits 4 Flugreisen auf seinem Lebenskonto hat.
Wir leben in einer vernetzten Welt - und es wird immer vernetzter. Aus dieser Nummer rauszukommen, ist ziemlich schwer. Wie müssten lokalen Wein trinken, lokale Schweine essen, in benachbarten Regionen Urlaub machen und nicht in Sri Lanka, Kolumbien oder Namibia.