Autor Thema: Rheinhessen-Krimi Herbstblut  (Gelesen 3519 mal)

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Rheinhessen-Krimi Herbstblut
« am: 26.09.2007 21:16 »
Hallo zusammen,

heute wurde in der Rhein-Main-Presse ein Buch vorgestellt, was in Kürze erscheinen soll. Es handelt sich dabei um ein "Erstlingswerk" im Krimi-Bereich. Der Autor und Winzer Andreas Wagner aus Essenheim hat einen "Weinkrimi" geschrieben.

Während der Weinlese kommt es zu dem tragischen Todesfall eines polnischen Saisonarbeiters und ein Kommissar mit polnischen Wurzeln  -- "zwangsversetzt" von Dortmund nach Rheinhessen. Von der Großstadt und Bierregion ins beschauliche Weinstädtchen bekommt es der Kommissar nun mit allerlei "Schrullen und Kuriositäten" zu tun, die für "Zugereiste" schon mal etwas "befremdlich" wirken können.

Mich hat die Beschreibung in der Tagespresse jedenfalls neugierig auf das Buch gemacht.

Leider steht der seinerzeit verlinkte Artikel online nicht mehr zur Verfügung.
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Rheinhessen-Wein-Krimi: Abgefüllt
« Antwort #1 am: 26.10.2011 22:41 »
Hallo,

da will ich doch mal die inzwischen verlängerte Reihe des "Paul-Kendzierski-Zyklus" des Autors und Winzers Andreas Wagner fortführen.

Der Titel des zweite Krimis lautet: "Abgefüllt"

Zitat von: Leinpfad Verlag Ingelheim
Kaum ein halbes Jahr nach seinem ersten Fall wird der Nieder-Olmer Bezirkspolizist Paul Kendzierski wieder in einen Mordfall verwickelt: In der Essenheimer Gemarkung wird ein Toter gefunden, den niemand zu vermissen scheint. Aber dieser Tote hat ein Geheimnis, hinter dem auf einmal nicht nur Kendzierski her ist. Seine geheimen Nachforschungen führen ihn in verschiedene Weingüter. Er taucht dabei nicht nur in die Tiefen rheinhessischer Keller, sondern auch in die Abgründe menschlicher Seelen ein.

Paul Kendzierski jedenfalls kommt in Abgefüllt nicht zur Ruhe. Denn seine eigentliche Arbeit, zum Beispiel beim Nieder-Olmer Straßenfest für Ordnung zu sorgen, lässt sich auch nicht nur mit Links machen. Nur gut, dass seine Kollegin Klara sich ihrerseits um ihn kümmert.

Da ich das Buch an einem Freund verliehen habe, kann ich jetzt nur auf die Verlagsbeschreibung zurückgreifen.
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Rheinhessen-Wein-Krimi: Gebrannt
« Antwort #2 am: 26.10.2011 23:01 »
Hallo,

im Herbst 2009 ist dann der dritte Krimi des Essenheimer Winzers Andreas Wagner erschienen.

In diesem Krimi ist das Motiv in der Vergangenheit zu finden.

Der Titel lautet diesmal: "Gebrannt"

Zitat von: Leinpfad Verlag Ingelheim
Der Seniorchef des Essenheimer Weinguts Baumann wird nachts hinter seiner Scheune erstochen aufgefunden. Und gebrannt hat es auch noch direkt neben dem Tatort.

Schnell gerät der Sohn Jochen Baumann, erfolgreicher Juniorchef im elterlichen Weingut, unter Mordverdacht: Mündet hier die Betriebsnachfolge in einen Vater-Sohn-Konflikt mit tödlichem Ausgang?

Aber als dann ein zweiter Toter gefunden wird, ist wieder alles offen …

Bei seinem dritten Fall ist für den Essenheimer Bezirkspolizisten Paul Kendzierski alles anders: Ganz offiziell erhält er von seinem Chef Erbes den Auftrag, sich in die Ermittlungen einzuschalten. Ebenfalls neu und ungewöhnlich ist die Tatsache, dass sich seine Lieblingskollegin Klara Degreif auffallend von ihm zurückzieht, und Kendzierski mal wieder rätselt, warum Frauen anders ticken.

Der Erbes ist der Bürgermeister der Stadt Nieder-Olm und den mag der Protagonist nicht so wirklich, weil der immer so rumzappelt.

Die Bevölkerung in Rheinhessen nennt ihre Bezirkspolizisten liebevoll "Verdelsbutze".
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Rheinhessen-Wein-Krimi: Letzter Abstich
« Antwort #3 am: 26.10.2011 23:23 »
Hallo,

vielleicht sollte ich jetzt erst einmal den Helden des Krimis etwas näher vorstellen. Der "Verdelsbutze" hatte in dem ersten Krimi grad erst seine Versetzung aus der Großstadt Dortmund in das beschauliche Nieder-Olm hinter sich, als er über "seine" erste Leiche stolpert. Und eigentlich ist ja die Kriminalpolizei aus Mainz für die Aufklärung der Verbrechen zuständig. Aber die wirklichen Hintergründe/Motive für die Morde findet nicht die zuständige Kripo, sondern der "Verdelsbutze".

Im Herbst 2010 ist dann der vierte Roman mit dem Titel: "Letzter Abstich erschienen.

Zitat von: Leinpfad Verlag Ingelheim
Der kälteste Winter seit langem. Tiefschnee-Alarm im Selztal.
Und der Nieder-Olmer Bezirkspolizist Paul Kendzierski, der einen Außentermin wegen einer Ortserweiterung wahrnehmen muss, ist mal wieder vollkommen falsch angezogen.
Aber nicht nur die sibirischen Temperaturen machen Kendzierski bei seinem vierten Fall zu schaffen. Sein Chef bekommt eine vergiftete Weinflasche mit einer Drohung. Bürgermeister Erbes ist fassungslos: Ein dummer Streich? Oder ein Racheakt? Hat das womöglich mit dem Neubaugebiet zu tun? Total unpassend, so kurz vor der Kommunalwahl. Deshalb heißt die Parole zunächst einmal: keine Polizei! Paul Kendzierski soll sich diskret des Falles annehmen. Aber als ein Winzer tot im eigenen Haus aufgefunden wird, muss auf einmal alles sehr schnell gehen.
Denn sonst wird der erste Abstich des Jahres auch für andere zum letzten Abstich …

Das schöne an den Krimis ist, dass man so ganz nebenbei noch etwas über Wein, die Arbeit im Weinberg und die Weinbereitung lernt. Und auch der Biertrinker Kendzierski "mutiert" langsam aber sicher zum Weinkenner.

Und morgen stelle ich dann noch den den neuesten Krimi vor und erzähle etwas von der Lesung, die ich Anfang Oktober besucht habe. Dabei habe ich dann auch kurz mit den Autor sprechen können.
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Rheinhessen-Wein-Krimi: Hochzeitswein
« Antwort #4 am: 29.10.2011 15:02 »
Hallo,

jetzt komme ich doch erst heute dazu, die "Fortsetzung" zu schreiben. Zu dem Titel "Letzter Abstich" (französisch: soutirage) sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass es sich dabei um ein kellertechnisches Verfahren handelt, bei dem der geklärte Wein vom Bodensatz (Hefen, ungelöste Teile des Fruchtfleisches, Traubenschalen und Trubstoffen) häufig durch Abpumpen oder Siphonieren getrennt wird.

Bei der Lesung erwähnte der Autor, dass er z.B. beim sonntäglichen Brötchenkauf häufig von anderen Kunden gefragt wurde: "und wann kriege se sich?" -- und so lag es wohl nahe für den aktuellen Roman den Titel "Hochzeitswein" zu verwenden.

Zitat von: Leinpfad Verlag Ingelheim
Eine Hochzeit auf dem Land ganz im traditionellen Stil mit Hochzeitszug und Hochzeitswein und allem Drum und Dran. Unter den Gästen sind auch Paul Kendzierski, der Bezirkspolizist aus Nieder-Olm, zusammen mit Klara, denn sie ist seit Kindertagen die beste Freundin der Braut Simone.

Als aber die Braut entführt wird, verschwindet ein weiterer Hochzeitsgast und bleibt auch in den Tagen darauf unauffindbar. Kendzierski, der Selztal-Schimanski, wird um seine Hilfe gebeten und ermittelt schnell wieder auf eigene Faust, statt der Kripo in Mainz zu vertrauen. Erst in letzter Minute erkennt er, wie all die losen Fäden seiner Ermittlungen zusammenhängen …

Dabei hätte Kendzierski beinahe total übersehen, dass es auf dieser Hochzeit zwei Sorten Hochzeitswein gab: zweimal Riesling feinherb – warum?

Bei dem anderen verschwundenen Hochzeitsgast handelt es sich um die Trauzeugin und beste Freundin der Braut aus Studienzeiten. Aber allzu viel darf ich ja nicht verraten, falls jemand selber lesen möchte. Erwähnt wird auch ein bestimmtes "Schönungsverfahren" für den Wein und darum dreht es sich im Grunde.

Im Weinbau gibt es verschiedene erlaubte "Schönungsverfahren", die teilweise schon in der Antike verwendet wurden. So gibt es beispielsweise den Retsina (Ρετσίνα) aus Griechenland, der mit dem Harz versetzt ist.

Zitat
Retsina (Ρετσίνα): ein weißer, trockener Tafelwein aus Griechenland, der mit Harz versetzt wird. Laut den EU-Richtlinien zählt der Retsina trotz des Harzzusatzes zu den Weinen, und nicht zu den weinhaltigen Getränken.

Im alten Griechenland wurde Wein in Schläuchen aus Ziegenfell oder in Amphoren aufbewahrt, die mit dem Harz der Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis) abgedichtet waren. Das beeinflusste nicht nur das Aroma, sondern machte ihn auch haltbarer.

Die wichtigsten Erzeugungsgebiete sind Attika, Euböa und Böotien, alle im südlichen Mittelgriechenland in der Nähe von Athen. Die Hauptrebsorte des weißen Retsina ist Savatiano, oft verschnitten mit Assyrtiko oder Roditis.

Die Trauzeugin ist einem "Schönungsverfahren" aus den USA auf der Spur, welches in Deutschland wohl eher skeptisch betrachtet wird.

Die Lesung/Buchvorstellung war in der Tagespresse angekündigt und da ich die anderen Wein-Krimis auch schon gelesen hatte, wollte ich da unbedingt mal hin. Als Location für die Lesung wurde das Cafe 7° vom Verlag gewählt. Der alte Zoll-/Industriehafen soll sich zu einem neuen Stadtquartier wandeln und der schöne alte Backsteinbau wurde durch einen markanten "grünen Turm" ergänzt. Und in der Lounge fand die Lesung statt -- und es war proppenvoll dort. Die haben sogar noch Stühle von der Außenterasse reingeholt.

Da ich zuvor noch keine Buchvorstellung/Lesung besucht hatte, war ich sehr gespannt, wie so ein "Event" wohl ist. Neben kurzen Kapiteln, die dort vom Autor vorgelesen wurden gab es Anekdoten, wie es zu den einzelnen Figuren gekommen ist -- und dass er nicht beabsichtigt, den "Verdelsbutze" mit der Bauamtsangestellten Klara zu verheiraten.

Der "Verdelsbutze" leidet auch insofern, dass er für die Hochzeit neu eingekleidet wird -- denn eigentlich trägt er am liebsten Jeans und T-Shirt. Dieser Einkauf in einem Herrenausstattungsgeschäft wird auch ausführlich in dem Buch beschrieben. Und an mir konnte der Autor dann mal sehen, dass es auch noch andere bekleidungstechnische Alternativen für Männer gibt  ;) Da ich mir auch den neuen Roman sowieso kaufen wollte, hab ich's gleich dort gemacht und habe da nun auch eine Widmung drin stehen.

Wer sich über den Autor und die Weine, die das Weingut produziert, informieren möchte, kann das hier tun.
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