Die letzten Tage war in Hamburg Wahl, am Sonntag für alle, seit Montag die Auszählung. Ich bin als Wahlhelfer dabei und per Fahrrad dorthin gefahren, also mit meinem "Winterfahrradrock". Am Sonntag war von mir im Rock nicht viel zu sehen. Lediglich eine meiner Schwestern hat mich von hinten gesehen und entweder nicht erkannt oder ignoriert. Falls sie mich erkannt hat, soll sie mich selbst darauf ansprechen, ich renne dem nicht hinterher, zumal es bedeuten würde, daß sie den Rock ablehnt. Ich fände es schade, aber sei's drum, sie ist in solchen Dingen etwas komisch.
Die Auszählung findet in einem Bürogebäude statt, dort sind diverse Wahlteams einquartiert, also viel los. Ich meine drei oder vier Blicke von Fremden registriert zu haben, möglicherweise erstaunt oder neugierig, aber sonst nichts. Auch, als ich, abfahrbereit mit Rock, die Zwischenergebnisse bei der Wahlaufsicht abgab - ein großer Raum mit ein paar Tischen, PCs und ca. 8 Leuten, fiel mir nichts auf, bis auf die Tatsache, daß gleich mehrere darauf warteten, von mir angesprochen zu werden.
Das Team, in dem ich auszähle besteht nur aus Familie, lediglich meine Mutter kannte den Rock. Morgens hat mich keiner gesehen, es war im Gebäude zu warm für den Rock und ich hatte ihn bereits abgelegt, als die anderen kamen. Als ich ihn dann abends vor aller Augen angezogen habe, wurde es recht amüsant. Vor allem die Schwiegermutter meines Bruders war völlig aus dem häuschen. Später erzählte sie mir, daß sie zunächst dachte, daß ich spinne, aber dann doch fand, daß die Idee angesichts der Kälte draußen garnicht so schlecht sei. Die Schwester, die mich am Sonntag gesehen hat, war nicht dabei.