Autor Thema: Kilttragen doch gefährlich??  (Gelesen 6973 mal)

Offline Peter

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Kilttragen doch gefährlich??
« am: 16.03.2015 14:57 »
Eben gesehen: in Moskau ist ein Mann verhaftet worden, weil er einen Kilt trug, noch dazu am St. Patrick’s Day:

http://www.scotsman.com/news/odd/man-arrested-in-moscow-for-wearing-a-kilt-1-3719411

 :(

Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline GregorM

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #1 am: 16.03.2015 22:15 »
Es gibt Staaten und Städte, die ich keine Lust zu besuchen habe. Dazu gehören Russland und Moskau.

Gruss
Gregor 
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Gregor

Offline cephalus

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #2 am: 17.03.2015 09:14 »
In totalitären Staaten kann man nicht von den selben Möglichkeiten der persönlichen Freiheit ausgehen, wie in anderen Systemen.

Trotzdem stelle ich mir hier die Frage ob nicht eher die "Versammlung", die Party oder das Benehmen der Grund gewesen sein könnte, da es durchaus einige russische und auch Moskauer Rockträger im Web gibt, die scheinbar unbehelligt bleiben.

Wie auch immer, den Russen scheint derzeit mehrheitlich ihr System so zu gefallen wie es ist.

Offline GregorM

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #3 am: 17.03.2015 10:45 »
Wie auch immer, den Russen scheint derzeit mehrheitlich ihr System so zu gefallen wie es ist.

Ja, richtig. Und sie dürfen es behalten - für sich alleine. 

Gruß
Gregor
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Offline BerlinerKerl

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #4 am: 17.03.2015 11:23 »
Ja, richtig. Und sie dürfen es behalten - für sich alleine. 
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Gregor


Dauen hoch.
Volle Zustimmung.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline BerlinerKerl

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #5 am: 17.03.2015 11:25 »
Übrigens ist der Kinder schlagende Papst auch nicht besser.  :o :o :o
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline conne

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #6 am: 17.03.2015 22:12 »
Wundert das jemanden? Also mich nicht.
Ansonsten schließe ich mich Gregors Meinung an.

Gruß
Conne

Offline GregorM

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #7 am: 18.03.2015 18:50 »
Und doch kann ein Kilt gefährlich sein.

Mittwoch letzter Woche, also vor genau sieben Tagen ging ich in einer fast 60.000 Einwohnerstadt herum – was bei uns groß heißt. Das Wetter war schön und um 12 Grad warm, was normalerweise nicht so ganz normal ist. Ich war in unterschiedlichen Geschäften gewesen, hatte im Stadtkern einige Fotos gemacht und wurde nun zurück zum Auto gehen, um erstmals in ein EKZ außerhalb der Stadt zu besuchen, ehe ich meine Frau abholen würde, die beruflich an einer Besprechung teilnahm.

An hatte ich meinen guten grün/blaukarierten Kilt aus Schnurwolle in 16 Oz. BlackWatch Tartan, dunkelblaue Kiltstrümpfe und meine geliebte, ebenfalls dunkelblaue Ralph Lauren Windjacke. Dann merkte ich plötzlich, dass mein linker Fuß an etwas hängen blieb, und bevor ich mich wehren konnte, lag ich mit dem Gesicht auf dem Bürgersteig.
In den nächsten Minuten lernte ich von totaler Gleichgültigkeit meiner Mitmenschen, wie aber auch von einer unglaublichen Hilfsbereitschaft einer wenigen.

Das Blut strömte von meiner Nase, und als ich es mit der Hand abzuwischen versuchte, wurde sie sofort rot vom Blut. Noch dort liegend sah ich mehrere Personen an mir vorbeigehen, auch das sie mich anblickten, um dann sofort zu agieren, als hätten sie mich nicht bemerkt.

Dann kam ich endlich auf die Beine, aber noch strömte das Blut, und auf dem Bürgersteig zeigten sich immer mehr rote Flecken. Nach einigen Minuten, die ich an einer Hausmauer lehnend und vorgebeugt verbracht hatte, um möglicherweise den Kilt zu retten, und wo noch kein einziger Mensch mir irgendwie geholfen hatte, versuchte ich weiterzugehen, damit ich zum Auto kommen könnte. Meine Brille war kaputt, und auch mein rechtes Knie hatte eine tiefe Wunde.  

Dann fünfzig Meter davon, an einen kleinen Platz gelangt, kam eine Frau mit einem Fahrrad auf mich zu. Sie fand eine Serviette und fing an, mir das Blut vom Kopf abzuwischen. Als sie nicht länger reichte, eilte sie in ein Restaurant, und bald kamen sie und eine junge Frau, die im Restaurant arbeitete, mit vielen Servietten zurück und eine Flasche Mineralwasser, und beide halfen dazu mir das Blut abzuwischen. Auch ein Mann kam dazu, er hätte ganz in der Nähe sein Büro, sagte er, und ich könnte mitkommen und dort mein Gesicht, meine Hände und meine Knie abwaschen. Als die Frauen meinten, ich müsse lieber ins Krankenhaus, schlug er vor, er könne sein Auto holen und mich dort hinfahren. Diesen drei Personen bin ich so dankbar.

Im selben Augenblick kam dann ein Rettungswagen. Irgendeiner muss ihn hergerufen haben, und ich wurde in die Unfallstation des Krankenhauses gefahren.

Von den Krankenschwestern und der Ärztin wurde nicht nur professionell, sondern auch sehr freundlich behandelt. Die Kommentar der Ärztin: „Also genau in diesem Fall ist ein Kilt vielleicht nicht die beste Bekleidung – aber das wäre ja Shorts auch nicht“.

Ich wurde zusammengeklebt, sah einfach schrecklich aus. Der Kilt hatte nur eine Blutflecke bekommen, und sie ließ sich entfernen, in der Windjacke gab es ein Lock, mein blaues Hemd war überall mit roten Flecken übersät, und eine Ersatzbrille hatte ich zum Glück im Auto.

Der freundliche Taxifahrer, der mich zum Parkplatz fuhr, und der aus dem Mittleren Osten stammte, fragte zum Kilt und zum „Unglück“.

Mit meiner Frau wiedervereint gingen wir gemeinsam zur Stelle, wo ich gefallen war. Ein Schachtdeckel im Bürgersteig lag 3-4 cm höher als die Fliesen, zeigte es sich.

Meine Frau und ich hatten ein Hotelzimmer für zwei Nächte in Hamburg reserviert – und zweieinhalb Stunden später hielten wir vor dem Hotel, ich noch im Kilt und mit fast unerkennbarem Gesicht. Aus dem Auto zu steigen zeigte sich schmerzerfüllt, aber wir waren da. Ein Sehr freundlicher Empfang, doch keine Fragen zum Aussehen und ein sehr schönes Hotelzimmer.

Die Tage in Hamburg verbrachte ich in Hosen; zum Kilttragen sah ich einfach zu schlecht aus.

Die Krankenschwester, die mich behandelte, hat mir versprochen, ich werde so gut wie neu, und ich glaube ihr. Am Gesicht ist fast nichts mehr zu sehen, obwohl eine kleine Narbe an der Nase verbleibend sein könne. Das Knie tut noch weh, wird aber mit jedem Tag besser.

Und der gefährliche Kilt, ja vielleicht nicht IMMER die beste Bekleidung, aber in Relation zur Umwelt wäre doch keine Hose besser gewesen, bin ich überzeugt. Es gibt halt eine Mehrheit, die nie auf die Idee kommen würde, anderen zu helfen, und dann eine ganz kleine Gruppe, die es umso mehr gerne tut. Darunter einem Mann im Kilt.

Gruß
Gregor  
Gruß
Gregor

Offline M.L.

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #8 am: 18.03.2015 22:36 »
Hallo
Rock im Osten war mir klar
Würde ich nicht empfehlen .
Der Putin hat se ja  auch nicht all
Was gibt es dar noch zu sagen .

Er würde ja Sexual Formen die es heute gibt einfach weg sperren .
Von Kleidungsfreiheit will ich dar Gar nicht reden den die gibt es nicht .

Gruß .M.L..


Offline Peter

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #9 am: 18.03.2015 23:03 »
Das Blut strömte von meiner Nase, und als ich es mit der Hand abzuwischen versuchte, wurde sie sofort rot vom Blut. Noch dort liegend sah ich mehrere Personen an mir vorbeigehen, auch das sie mich anblickten, um dann sofort zu agieren, als hätten sie mich nicht bemerkt.

Hallo Gregor,

ich wünsche dir eine rasche Genesung!

Viele Mitmenschen trauen sich einfach nicht, zu helfen, das ist schade. Zum Glück in unserem Handy-Zeitalter ruft wenigstens irgendjemand einen Rettungswagen an, das ist schon mal gut.

Wir kamen mal morgens um 2:00 Uhr auf der Autobahn zu einer Unfallstelle und ich konnte sehen, dass vor mir mindestens ein Dutzend Autos daran vorbeigefahren sind, ich war der erste, der angehalten hatte... Aber als ich als nach der ersten Übersicht die Notrufnummer angerufen habe, hatten dort "schon mehrere" genau für diesen Unfall einen Notarztwagen angefordert... Na klar, anzuhalten und zu helfen wäre besser gewesen, aber immerhin...

Also gute Besserung wünsche ich dir!

Liebe Grüße

Peter

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Offline Asterix

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #10 am: 19.03.2015 06:04 »
Gute Besserung, Gregor!
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline BerlinerKerl

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #11 am: 19.03.2015 07:46 »
Das Blut strömte von meiner Nase, und als ich es mit der Hand abzuwischen versuchte, wurde sie sofort rot vom Blut. Noch dort liegend sah ich mehrere Personen an mir vorbeigehen, auch das sie mich anblickten, um dann sofort zu agieren, als hätten sie mich nicht bemerkt.

Hallo Gregor,

ich wünsche dir eine rasche Genesung!

Viele Mitmenschen trauen sich einfach nicht, zu helfen, das ist schade. Zum Glück in unserem Handy-Zeitalter ruft wenigstens irgendjemand einen Rettungswagen an, das ist schon mal gut.

Wir kamen mal morgens um 2:00 Uhr auf der Autobahn zu einer Unfallstelle und ich konnte sehen, dass vor mir mindestens ein Dutzend Autos daran vorbeigefahren sind, ich war der erste, der angehalten hatte... Aber als ich als nach der ersten Übersicht die Notrufnummer angerufen habe, hatten dort "schon mehrere" genau für diesen Unfall einen Notarztwagen angefordert... Na klar, anzuhalten und zu helfen wäre besser gewesen, aber immerhin...

Also gute Besserung wünsche ich dir!

Liebe Grüße

Peter

Es gab mal ein Bericht im Fernsehn und dort wurde erklärt, dass einige Osteuropäer sich den Spass machen einen Unfall vorzutäuschen und die Ersthelfer auszurauben, natürlich nebst dem Auto.

Darauf wurde die Frage gestellt, ob es mittlerweile nicht zu gefährlich sei, als erster und einziger dort zu halten.

Ein Experte erklärte, dass man vorbei fahren darf, in einem sicheren Abstand warten müsse und die Leitzentrale der Feuerwehr und Polizei die Lage erklären solle. (Notruf)
Er fügte noch hinzu, dass auch die Männer das Recht darauf hätten, wenn ihnen die Situation suspekt vorkommen würde.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline Peter

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #12 am: 19.03.2015 09:28 »
Es gab mal ein Bericht im Fernsehn und dort wurde erklärt, dass einige Osteuropäer sich den Spass machen einen Unfall vorzutäuschen und die Ersthelfer auszurauben, natürlich nebst dem Auto.
Ein Experte erklärte, dass man vorbei fahren darf, in einem sicheren Abstand warten müsse und die Leitzentrale der Feuerwehr und Polizei die Lage erklären solle. (Notruf)  ... ... wenn ihnen die Situation suspekt vorkommen würde.

Wenn es sich aber um einen offensichtlich völlig zerschredderten Opel nachts auf der linken Spur der Autobahn handelt oder einen älteren, blutüberströmten Herren im Kilt tagsüber in einer belebten Strasse handelt, gelten diese Ausreden nicht.
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Offline BerlinerKerl

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #13 am: 19.03.2015 09:55 »
Kommt wahrhaftig immer auf die Situation an.
Auf einer einsamen Landstrasse würde ich auch nicht so einfach anhalten, wenn die Person um einen Halt bittet.

Soweit sind wir schon in Deutschland.
Ein Dank an die Osteuropäer.

Bei der Polizei habe ich mich erkundigt. Dort erklärte man mir, wenn ich mit dem
Funktelefon den Notruf aktiviere, dann kann man auch mein Handy orten, falls man
in der Gegend nicht kundig ist.
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Offline GregorM

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Re: Kilttragen doch gefährlich??
« Antwort #14 am: 19.03.2015 10:29 »
Vielen Dank,

wir haben auch mit einer App. die Möglichkeit mit einem Tastendruck dem Rettungsdienst/der Polizei mitzuteilen, dass wir dringend Hilfe brauchen, und unsere Position wird automatisch berechnet.
Vielleicht sollte ich diese App. installieren.

Gruß
Gregor



Gruß
Gregor


 

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