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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Holger Haehle am 13.05.2021 09:28

Titel: Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: Holger Haehle am 13.05.2021 09:28
Liebe Leute,

schon wieder ein Artikel zum Thema Genderless Fashion, diesmal von einem Wirtschaftsmagazin.
Die Designer produzieren ja schon seit Jahren vermehrt Männerroecke. Jetzt sieht es so aus, das der Einzelhandel aus wirtschaftlichen Gründen allmählich mitzieht:
Decoding Genderless Fashion, the Future of the Industry
https://wwd.com/fashion-news/fashion-features/genderless-fashion-future-of-industry-1203381685/

Titel: Antw:Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: cephalus am 13.05.2021 11:52
Danke Holger,
Das ist einer  der tiefgreifensten und ausführlichen Artikel die ich zu diesem Thema gelesen habe.
Einige der erwähnten Designer werde ich noch googeln...
Ich denke für die Generation meiner Kinder wird sich langsam einiges an Möglichkeiten auftun, auch wenn es derzeit noch hakt:

Zitat
So, what must be addressed for things to move forward? Retailers must reassess their merchandising strategies, designers must reevaluate what a genderless collection actually is, and the industry must learn the verbiage.

Es sind neue Konzepte gefragt in der Vermarktung  wie auch in der Erkenntnis,  dass schlabbrig nicht gleichzusetzen ist mit Unisex.

Schön fand ich auch die Feststellung,  dass es nichts bringt Männern Kleider zu geben,  weil sie dann auch wieder auf Kleider beschränkt wären.

Man muss Menschen Kleider bzw. Kleidung geben.

Cephalus
Titel: Antw:Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: GregorM am 13.05.2021 18:12
Hallo Holger,

vielen Dank für den Link. Interessant!

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: Holger Haehle am 13.05.2021 19:06
Naja,

es gibt hier Leute, die haben schon viele Artikel zum Thema gesehen. Und da nie etwas danach passiert ist, wollen sie nicht glauben, dass der Rock für alle jemals kommen wird.

Eine korrekte statistische Betrachtung nach den Gesetzen der Marktforschung zeigt aber seit Jahren ein zunehmend exponentielles Wachstum hinsichtlich der Medienpräsens von Männerrock, Genderless Fashion und anderen Genderdingen.

Wenn man diese Kurve extrapoliert, dann bin ich sehr optimistisch, dass es in den nächsten 10 Jahren genderless Mode für alle geben wird. Dazu werden dann auch Röcke für Männer gehören. Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn man sich die Modeangebote anschaut und daneben auch die wirtschaftlichen Vorteile einbezieht, die sich für den Einzelhandel ergeben, wenn nur noch für eine Kollektion für alle disponiert werden muss.

Wenn man sich aktuelle Kollektionen ansieht, dann bedeutet Genderless fashion übrigens auch nicht mehr nur, das Kleidung neutraler und universeller designed wird, sondern dass Feminines oder Maskulines kombinierbar werden. Na klar machen Frauen mehr Gebrauch davon als Männer, aber innerhalb der Generation Z ist der Anteil der Männer die sich insgesamt "femininer" schminken und kleiden noch nie so hoch gewesen. Und das ist wieder ein extrapolierbarer und vielversprechender Marketing-Indikator für die Zukunft. In der ureigentlich machistischen Rapperszene der Generation Z sind Röcke angesagt. Das hätte ich mir nie vorstellen können. Deswegen zum Abschluss ein aussagekräftiges Video von Lil Nas X zu Mode und Make-up der Generation Z:
https://www.youtube.com/watch?v=YspVHSxhncI

Titel: Antw:Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: GregorM am 15.05.2021 18:05
Hallo Holger,

ich bin auch optimistisch. So vieles deutet daran, dass die männliche Mode im Aufbruch ist, und dass was Spannendes daraus kommen kann.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: GregorM am 15.05.2021 20:07
Letzte Woche hörte ich im Rundfunk, dass irgendeiner, ein Finne glaube ich, eine neue Oper geschrieben haben solle. Sollte eine Art Follow-Up von Mozarts Die Zauberflöte sein. Die Rolle der Königin der Nacht, die es auch in der neuen Version geben solle, solle, wenn sie in Berlin, meine ich, im Herbst oder erst 2022 uraufgeführt wird, von einem Kontertenor gesungen werden, und zwar von einem, der als Frau/Drag gekleidet sein solle.
Ich war im Auto und wurde vom Verkehr abgelenkt. Deshalb habe ich nicht alles, was gesagt wurde, gehört.

Aber immer mehr fließt und wird akzeptiert.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: JoHa am 15.05.2021 21:47
Lieber Cephalus,
wenn die Kundschaft danach ruft, wird die Wirtschaft reagieren. Die können das viel schneller als irgend welche Normensetzer. Ich z.B. frage bei bonprix und Ernsting nach Röcken für mich und mache kein Hehl daraus. In dem Moment, wo aus Phantasie Nachfrage wird, reagiert der Handel.
Titel: Antw:Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: Matthias am 16.05.2021 02:14
JoHa, da schreibst du wahre Worte.

In dem Moment, wo aus Phantasie Nachfrage wird, reagiert der Handel.

Letztendlich bleibt aber dennoch die Frage, wann aus der Phantasie zum greifen nahe Realität und vor allem nachvollziehbare Mode wird.
Ich meine damit, wann kann ein Mann ohne überlegen zu müssen einen Rock in jeder Situation, die sich ihm stellt tragen.
Nach meinem Empfinden sind wird da noch sehr weit im Bezug auf die Allgemeinheit in alltäglichen Situationen entfernt. In der Summe wird es im Gegensatz zu früheren Zeiten aber wesentlich besser.

Mal ehrlich:
Überlegt man sich nicht schon vor der Sache die man machen möchte, ob man einen Rock anzieht oder doch lieber eine neutrale Hose.
Titel: Antw:Geschlechtsübergreifende Mode als Erfolgsrezept für die Modeindustrie
Beitrag von: Holger Haehle am 16.05.2021 05:50
Hm,

hier fehlt plötzlich ein Beitrag, in dem ich auf Gregors Kommentar eingegangen bin.

Ist er der ZENSUR heimlich zum Opfer gefallen? Wenn ja, dann sollte man das auch erwähnen und den Grund angeben.

Ich hatte in einem Beitrag auf die wachsende Toleranz und Liberalität hingewiesen, indem ich auf die neue ARD Serie  "All you need" verwiesen habe, die eine schwule Beziehungsreihe ist, in der sogar schwule Sexpraktiken gezeigt werden. So viel Diversität hätte man noch vor 10 Jahren nicht im TV zeigen dürfen. Ist das nicht ein Zeichen für gesellschaftliche Veränderung? Durfte ich den O-Ton aus dem öffentlich rechtlichen Fernsehen nicht widergeben? Wie lautet hier der Kodex fürs zitieren?