Ich vergaß, mich als Schalträger zu outen. Gestrickte Schals mag ich zwar gerne, aber dafür rasiere ich mich zu selten, die bleiben daher am Hals hängen. Daher trage ich meistens Schals aus fester Baumwolle, also quasi schalförmige Tücher. Wenn man die locker um den Hals drapiert, sind solche Schals eigentlich genauso warm, wie ein Synthetikstrickschal. Wollschals sind vermutlich wärmer. Mein Vater hatte einen tollen weinroten(!) Seidenschal mit dezentem Muster - damals ein echter Klassiker, heute leider verschwunden (der meines Vaters). Ich wüßte allerdings sowieso nicht, wozu ich den tragen könnte, außer Anzug, der bei mir vielleicht einmal im Jahr vorkommt.
Über die Tragbarkeit von Schals habe ich mir noch nie ernsthaft Gedanken gemacht. Im Prinzip sollte eigentlich alles tragbar sein, solange es sich mit dem Rest der Kleidung vergträgt, sogar Blümchenmuster. Schals sind meiner Meinung nach sehr unproblematisch, solange man sie nicht als großen Haufen auf der Brust trägt. Nur beim Dandy-Look (schmaler Streifen um die Mitte des Halses gewickelt, ein langes Ende nach vorne, das andere nach hinten) muß man sich nicht wundern, wenn einem bestimmte Dinge unterstellt werden. Wenn also etwas auffällt, dann ein Schal, dessen Muster oder Farbe nicht paßt (achtung, Augen und Haare!) oder die Tragweise.
Über die praktischen Seiten eines Schals muß man wohl nichts sagen. Wer glaubt, darauf verzichten zu können (oder müssen), soll es halt tun.