Lieber Gregor,
ja, aber immerhin blieben die neuen Brücken in Kopenhagen dann für Fußgänger und Fahrradfahrer vorbehalten. Ich fragte damals in Antwerpen, warum solche Umbauten von Stadtautobahnen in Rad- und Gehwege und Grünanlagen in Deutschland nicht auch gemacht würden. Die Antwort war: Wegen der Autolobby. IN Antwerpen darfst Du als Nichtbewohner zwar in die Innenstadt fahren, aber parkst dort extrem teuer. Dann gibt es einen Ring, in dem nur Bewohner parken dürfen, und dann ein äußerer Ring mit Park&Ride-Parkplätzen für Auswärtige und kostenlisem Straßenbahn-Transfer in die Innenstadt. Also nicht ganz kostenlos, sondern in den Parkgebühren enthalten. Frage mal Jürgen, der hat das so gemacht. Petra und ich waren ja mit der Bahn angereist. Ich finde dieses Antwerpener Modell so klasse, dass ich mir das für jede Stadt wünsche.
Die deutschen Autohersteller könnten vielleicht mitweltfreundliche Autos herstellen, ohne Abgase und Mikroplasitkreifenabrieb, aber sie tun es nicht, weil sie nicht wollen. Lieber bauen sie noch eine Schadsoftware ein, die den Eigentümern falsche Abgaswerte vorgaukeln und damit die Autokäufer betrügen und die Gesundheit aller Menschen, die die Luft einatmen, gefährden. Und wer jetzt nicht rechtzeitig geklagt hat, bekommt nichts erstattet, wobei nur die Autokäufer klagen dürfen, nicht die Anwohner der Straßen. Also können alleine reicht nicht, man muss auch wollen oder gesetzlich gezwungen werden, aber für letzteres braucht es Gesetze, und an den Gesetzen bestimmt die Autolobby auch mit, droht mit Arbeitsplatzabbau usw., wenn sie nicht genug verdient. Das sind quasi mafiöse Zustände.
Ich hatte übrigens auch unfallbedingt so einen hohen Autoverbrauch: 2 Autos habe ich kaputt gefahren, eines wurde mir kaputt gefahren, eines habe ich verkauft, weil die Steuern für Diesel damals stark angehoben wurden (nach Polen verkauft, wo das Auto dann meines Wissens als Taxi in Danzig führ) und einen habe ich zum Verschrotten weggegeben, nachdem ich ihn 14 Jahre lang hatte, es aber 18 Jahre alt war und wichtige Ersatzteile nicht mehr erhältlich oder zu teuer waren. Die Autos waren ein VW Jetta, ein Fiat 131 Supermirafiore (der wurde dann Taxi), ein Fiat Regatta, ein Opel Ascona und ein Ford Scorpio. Seit 2006 habe ich einmal einen Opel Corsa gemietet, um eine Kiste zu transportieren, ansonsten kam ich mit Bahn, Bus, Taxi und Schiff, wohin ich wollte oder auch mal als Mitfahrer im Auto von jemand anders.
Sicher vermisse ich manchmal das Auto, wenn ich auf Reisen gerne mal eben einen Abstecher machen würde oder wenn ich eben nur 20, aber keine 40 Biere aus dem Urlaub mit heim nehmen kann. Aber sollte mir das so wichtig sein, könnte ich für die Urlaubsreise ja auch ein Auto mieten, und dann ist es mir sooo wichtig doch wieder nicht.
Liebe Sonntagsgrüße,
Michael