Autor Thema: Etwas Nachdenkliches  (Gelesen 2657 mal)

Offline Luan

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Etwas Nachdenkliches
« am: 01.11.2010 10:01 »
Hallo,

eigentlich beachte ich Kettenmails nicht weiter, aber diese hier habe ich mal gelesen. Das Thema könnte lauten: "Wie wichtig und wertvoll sind mir die Mitmenschen".

Zitat
Einen Moment zum Sinnieren!
Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schüler der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste
ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben die Namen schreiben.

Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie Ihre Blätter der Lehrerin. Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den Einzelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste.
Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. "Wirklich?", hörte man flüstern. "Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem was bedeute!" und "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen", waren die Kommentare. Niemand erwähnte danach die Listen wieder.

Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen. Einige Jahre später war einer der Schüler gestorben und die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und erwies ihm die letzte Ehre. Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg.

Als sie dort stand, sagte einer der Anwesenden, die den Sarg trugen, zu ihr: "Waren Sie Marks Mathelehrerin?" Sie nickte: "Ja". Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen." Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen.

"Wir wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche. "Das wurde gefunden, als Mark verunglückt ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinander gefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten. "Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben", sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt."

Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Schublade in meinem Schreibtisch". Die Frau von Heinz sagte: "Heinz bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben." "Ich habe meine auch noch", sagte Monika. "Sie ist in meinem Tagebuch." Dann griff Irene, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. "Ich trage sie immer bei mir", sagte Irene und meinte dann: "Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt." Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden.

Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet und dass wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man liebt und um die man sich sorgt, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sag es ihnen, bevor es zu spät ist. Du kannst es auch tun, indem Du diese Nachricht weiterleitest. Wenn Du dies nicht tust, wirst Du eine wunderbare Gelegenheit verpasst haben, etwas Nettes und Schönes zu tun. Wenn Du Diese Mail bekommen hast, dann deshalb, weil sich jemand um Dich sorgt und es bedeutet, dass es zumindest einen Menschen gibt, dem Du etwas bedeutest. Denk daran, Du erntest, was Du säst. Was man in das Leben der anderen einbringt, kommt auch ins eigene Leben zurück. Dieser Tag soll ein gesegneter Tag sein und GENAU SO ETWAS BESONDERES WIE DU ES BIST!!!

Ich möchte es an dieser Stelle nicht weiter kommentieren. Es möge jeder selbst mal für sich darüber nachdenken.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

Tine

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Re: Etwas Nachdenkliches
« Antwort #1 am: 01.11.2010 23:20 »
Hallo Luan, hallo alle,

nachdem ich mir mal selbst meine Gedanken gemacht habe, möchte ich doch ein bisschen kommentieren.

Der ganze Text ist reichlich kitschig aufgezogen (ich kenne eine Version, in der der zu begrabenden Mark gefallen ist...) und geht in meinen Augen viel zu sehr darauf ein, dass jeder in der Klasse die Liste aufgehoben hat.

Nur hat jeder die Liste aufgehoben, auf der stand, was die andern "Nettes" über ihn gesagt haben. Für mich ist das lediglich ein Hinweis, dass ein Mensch Anerkennung und Zuneigung braucht, nichts weiter. Einen schönen Liebesbrief hebt man ja auch auf, und darüber würde sich niemand wundern.

Für mich viel entscheidender, aber im Text dem ganzen Pathos der Beerdignungsszene untergeordnet, finde ich, dass die Lehrerin bittet, etwas Nettes über jeden Klassenkameraden aufzuschreiben. Und damit auch über die, die man nicht mag. Und die gibt es in jeder zusammengewürfelten Gesellschaft, z.B. in einer Schulklasse, vielleicht sogar im Märchen. Der Hinweis, dass die Liste zu schreiben die ganze Stunde in Anspruch genommen hat, deutet darauf hin, dass für den einen oder andern in manchen "Fällen" etwas mehr "Brainstorming" angesagt war.
Ich habe mir vorgestellt, wie eine solche Stunde in meiner Klasse geendet hätte. Ob da jeder über jeden was Nettes gefunden hätte?

Der Aufruf am Ende der Mail sollte besser lauten: Wenn Du mit andern Menschen zu tun hast, schau genau hin und stelle fest, dass jeder irgendwas Positives an sich hat. Bei manchen fällt es sehr leicht, bei andern ist es ein bisschen schwieriger, aber fündig kann man bei allen werden. Am besten ist es natürlich, wenn es einem dann auch noch gelingt, es in angemessener Form zu äußern, und wenn es nur in Form eines milderen Urteils über den einen oder andern Fehltritt ist. Ich muss zugeben, das ist leichter gesagt als getan, aber selbst wenn es nur ein einziges Mal gelingt, ist es ein Erfolg.

Natürlich darf man auch den Menschen, die man liebt sagen, dass sie einem wertvoll sind, aber ob das unbedingt mit dieser Kettenmail erfolgen sollte???

Viele Grüße
Tine

Offline MartinN

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Offline christian

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Re: Etwas Nachdenkliches
« Antwort #3 am: 02.11.2010 23:25 »
Servus Rockers,

zumindest kann uns das lehren, hier im Forum auch bei denen, deren Beiträge nicht gerade auf allgemeine Akzeptanz bzw. Tolreranz stoßen, erstmal innezuhalten und nicht gleich rumzumeckern. Ich faß mir auch gleich mal an die eigene Nase. ;)

ciao, christian
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!


 

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