Rockmode.de

Andere interessante Themen => Zeitgeschehen => Thema gestartet von: Waldi am 20.01.2021 21:14

Titel: Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 20.01.2021 21:14
Dieses Forum sollte sich ja an sich um Rock am Mann drehen. Durch die aktuell immer weiter um sich greifende Separierung unserer Gesellschaft werden immer mehr Leute a la Attila Hildmann oder Michael Wendler mit Aussagen sichtbar, die einfach die Frage aufwirft, warum machen die das?

Was bewegt diese Leute, von denen auch hier im Forum einige unterwegs sind.

Dabei muss man bei "diesen Leuten" sehr weit differenzieren. Es gibt Leute wie den Querdenker Erfinder (oder Gründer) Michael Ballweg und wie Steve Bannon. Denen wird es im Grunde sicher um ganz andere Sachen gehen, wie es dann die Leute auf der Straße denken und die Motivationen unterscheiden sich doch wahrscheinlich ganz massiv.

Viele sind sicher mit guter Absicht und völlig verblendet durch eine Filterblase gar nicht mehr selber in der Lage zu erkennen, was Sie da genau machen. Die tun mir zum Teil einfach leid, zumal die sich und ihre Existenz an andere Leute ausliefern. Oft laufen die blind falsch verstandenen Meinungen hinterher und am Ende wechseln die einfach das Thema. Begreifen, dass sie komplett verarscht und benutzt wurde gelingt vielen nicht. Aber die sind gar nicht das, was mich so umtreibt.

Ganz weit oben in der ganzen Szene stehen dann Leute wie Ballweg, Trump, Bannon oder Politiker der AfD. Die Talk-Radios in den USA oder ein Brexit-Macher Farage oder die dahinter stehenden Leute wie Arron Banks.

Solche Leute blicken doch, das sie zum einen viele Tatsachen schlicht verdrehen, dass sie eine Gesellschaft konsequent schädigen und dass sie im Grunde für den kleinen Mitläufer a la Wendler nicht einmal Sympathie hegen. Die werden benutzt und gut ist.

Oder ein Trump. Der brüllt raus "I am your Voice". Jeder der sich angesprochen fühlt darf gerne in Mar el Lago klopfen und was zu essen haben wollen. Dann bekommt er eine Reaktion, die zeigt, was Trump wirklich über seine Follower denkt.

Ich wüsste mal gerne, was denn die Leue hier denken, wo die Motivation der Hintermänner im Grunde liegen mag. weil so einfach aus Lust an der Zerstörung der Umgangsformen und der Gesellschaft wird das doch kaum passieren.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Matthias am 20.01.2021 23:42
Waldi, da sprichst du ein sehr interessantes Thema an.

Ich kann das sehr kurz fassen:
Letztendlich geht es dann um Macht...

Grüße Matthias
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: JoHa am 20.01.2021 23:51
Waldi, ich fürchte, du kämpfst gegen Windmühlenflügel. Was uns so zu schaffen macht, ist nicht der Verstand, sondern das Ressentiment. Einige Leute haben nicht die Kraft, Ursachen zu ergründen, sondern sie brauchen Schuldige, und zwar sofort. Deshalb ist es so anstrengend, Emotionen zu respektieren, aber nicht dominieren zu lassen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 00:03
Oder ein Trump. Der brüllt raus "I am your Voice".
Trump brüllt auch raus We have peace to make peace. Total rächts und pöse. Mal sehen wie lange die USA unter Biden in Frieden lebt.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Asterix am 21.01.2021 00:43
Mein Beitrag zu diesem Thema soll sich vorerst nur auf ein Zitat aus der Ukraine beschränken (übersetzt aus dem Russischen):

Zitat
"Experten sagen, dass das Leben für das Volk besser wurde."
"Aber die Menschen sagen, dass es ihnen  schlechter geht?!"
"Nunja, die Menschen sind doch keine Experten..."

Gruß
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 00:47
Lieber Waldi,

das Thema hier im Forum ist schwierig, weil keiner oder kaum einer hier neutral ist. Wir sind ein bisschen wie die amerikanische Gesellschaft - pro oder contra, wobei wer pro das eine ist, contra gegen das andere ist und umgekehrt.

Ich bin jedenfalls ganz klar parteiisch pro Demokratie, aber contra Populismus, pro globale Verantwortung, aber gegen neoliberale Globalisierung, pro Vielfalt der Völker und Kulturen, aber gegen Nationalismus, pro soziale Gerechtigkeit, aber gegen Parteisozialismus ... und noch manche Pros und Contras ließen sich da anfügen.

Und bei anderen hier ist es anders, aber die nötige Distanz, um unvoreingenommen an Deine Frage heranzugehen, ist keiner, oder zumindest fällt mir da hier keiner an.   

Ich persönlich, so aus dem Bauch heraus, us de la Meng, dät saare, würde sagen, dass es denen, nach denen Du fragst, einerseits saugut geht, so gut, dass sie sich Gedanken um solche Themen machen können, aber nicht so gut, wie sie es sich wünschen, dass es ihnen gehen könnte. Die globale Konkurrenz sägt an ihren Stühlen, und statt den globalistischen Liberalismus dafür verantwortlich zu zeichnen, beschuldigen sie die Armen aus den benachteiligen Gesellschaften, die ihre Chance in einem Umzug in die reichen Länder wittern, so wie früher man viele Europäer auswanderten, weil sie sich woanders mehr Freiheit und Wohlstand erhofften. Und dann gibt es eben Leute, die diese Stimmung für sich auszunutzen wissen, die negativen Gedanken und Gefühle der Menschen ausnutzen, aufstacheln und zu ihren eigenen Gunsten steuern.

Die eine wollen, die einen können nicht erkennen, dass wir global letztlich in einem Boot sitzen und dass es neben den Leuten, die nur an die eigene Macht und das eigene Einkommen denken, überall, in Politik, Wirtschaft, Religion usw. Menschen gibt, die ihr Bestes geben, gute Politik zu machen, gut zu wirtschaften, gute Religion zu praktizieren, gut im Sinne aller Beteiligten und Betroffenen, aber eben nicht alles im Griff haben. Und dass z.B. unsere Bundesrepublik Deutschland, Republik Österreich, Helvetische Konföderation, Französische Republik, Großherzogtum Luxemburg, Königreich Niederlande, Königreich Dänemark usw. einerseits auf der hohen Welle des Wohlstandes auch auf Kosten anderer leben, andererseits stabile Lebensverhlätnisse und große Freiheiten für ihre Staatsbürger bieten, wie man sie in der Geschichte der Menschheit selten oder gar nie gesehen hat.

Zudem ist die Welt komplex und komplziert, und wir werden von mehr Informationen überflutet, als wir verarbeiten können. Wir reduzieren diese Flut auf das Fassbare, wobei aber eben vieles verloren geht. Und dann machen viele von uns den Fehler, unsren Becher voller Wasser für den Ozean zu halten. So haschen wir dann nach leicht verständlichen Erklärungen. Und wenn diese dann unsere negativen Gedanken und Gefühle bestätigen, dann hat der gewonnen, der uns diese Erklärungen liefert, und diese Geschichten erzählt.

Ohne Lars oder sonst wen beschämen zu wollen, frage ich, ob meine Sätze verständlich sind, da ich ja schonmal dafür kritisiert wurde, meine Texte seien oft schwer verständlich.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 01:16
aber gegen Nationalismus, pro soziale Gerechtigkeit,
Du bist also nicht auf deine Nationalität stolz und deine Heimat? Was ist denn für dich soziale Gerechtigkeit? Der mehr arbeitet, stärker zur Kasse bitten, um Geld an diejenigen zu verteilen, die jeden Tag ausschlafen, weils denen so sehr an "sozialer" Teilhabe fehlt?  Fun Fact,: Es gibt juristisch kein Menschenrecht auf Kino, Theater und Reisen. Jeder der arbeitet, muss sich auch die Eintrittskarte zum Kino zusammen sparen und ist nicht jedes Wochenende dauernd unterwegs, wie sich das viele vorstellen. Die meisten sind mit Arbeiten beschäftigt und fallen müde in die Koje.

Die globale Konkurrenz sägt an ihren Stühlen, und statt den globalistischen Liberalismus dafür verantwortlich zu zeichnen, beschuldigen sie die Armen aus den benachteiligen Gesellschaften, die ihre Chance in einem Umzug in die reichen Länder wittern, so wie früher man viele Europäer auswanderten, weil sie sich woanders mehr Freiheit und Wohlstand erhofften.
Europäer sind nach Afrika und Syrien ausgewandert? Es ist doch merkwürdig, dass Europäer es immer wieder schaffen, nach allen Krisen aus ihrem Land wieder was zu machen. Wäre der Großteil abgehauen, wie es die Schwarzen und wehrfähigen Syrier Männer machen, würde es hier auch anders aussehen.

Zitat
Deutschland, Republik Österreich, Helvetische Konföderation, Französische Republik, Großherzogtum Luxemburg, Königreich Niederlande, Königreich Dänemark usw. einerseits auf der hohen Welle des Wohlstandes auch auf Kosten anderer leben, andererseits stabile Lebensverhlätnisse und große Freiheiten für ihre Staatsbürger bieten, wie man sie in der Geschichte der Menschheit selten oder gar nie gesehen hat.
Wie kann es denn sein, dass ausgerechnet Länder, die auf den meisten Bodenschätze sitzen, zu nichts kommen? Bei denen müsste die Landschaft blühen und der Wohlstand. Die Menschen in Deutschland haben mit dem bissl Steinkohle und Silber mehr erreicht und ganze Indsutrien aufgebaut als die dort unten, wo gefühlt von allen Rohstoffen alles vorkommt.
Wenn ich mir die ganzen Entwicklungshilfen so anschaue wie viel da immer in an Gelder und Arbeit reingesteckt wird, wie bei Brunnenbohrungen etc und nach einem Jahr ist alles wieder zerfallen, weil die Einwohner sich nicht darum gekümmert haben. Die haben dort unten einen völlig anderen Lebensstil und Lebensinhalt. Die wollen zum Großteil gar nicht anders. Aber mit der Wahrheit kann man in solchen Menschen keine Opfer mehr statt eigenverantwortliche Menschen sehen, die was aus ihrem Land was machen könnten. Dubai bekommts doch auch hin. Dort leben die meisten Millionäre und Milliardäre. Die sind auch durch ihre eignen Rohstoffe reich geworden und lachen den bösen Weißen Europäer mit seinen paar Scheinen zehnmal aus. Mal ne Frage. Wieso nimmt Dubai eigentlich keine Migranten auf? Das Land ist sicher und dort herrscht auch Frieden und hat sogar eine größere Fläche als das kleine Germoney. Achso. die haben wohl keine Sozialkassen, die geplündert werden können.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 21.01.2021 02:16
Waldi, da sprichst du ein sehr interessantes Thema an.

Ich kann das sehr kurz fassen:
Letztendlich geht es dann um Macht...

Grüße Matthias

Ja, sehr schön zusammengefasst. Wirklich. Man könnte noch Reichtum da mit reinbringen. Schön zusammengefasst.

Leider wirft das einen Haufen Fragen auf.

Was macht Macht mit einem, dass man sie haben will? Oder Reichtum?

Ist das rein Ich-bezogen? Geht es um egoistisches Geltungsbedürfnis? Geht es darum, dass man mit Macht/Reichtum sich seine kühnsten Wünsche erfüllen kann, sich somit richtig frei und unbegrenzt fühlt?

Welche Gründe kann es haben, dass man so nach der Erfüllung von materiellen und behaglichen Wünschen strebt? Was aus seiner Biographie muss damit kompensieren? Sind Gesinnungen, Ideologien nur der Vorwand, das Mittel zum Zweck, um vorgenannte Ziele zu erreichen? Geht es dabei darum, meinen Freunden und Gehilfsleuten etwas Gutes zu tun, damit ich in ihrem Ansehen steige?

Das sind eine Reihe, extrem unvollständige Reihe von Fragen, die ich als rhetorische Fragen von Euch verstanden haben möchte. Ich erwarte keine Antworten darauf.

Sie sind aber nur ein Seitenaspekt von dem, was Waldi hier beleuchtet haben möchte.

Vielleicht könnt Ihr später mal nochmal auf meinen rhetorischen Fragenkatalog eingehen, nachdem Ihr Eure Gedanken zu Waldis Gedankenanstoß geäußert habt.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 21.01.2021 02:24

Ohne Lars oder sonst wen beschämen zu wollen, frage ich, ob meine Sätze verständlich sind, da ich ja schonmal dafür kritisiert wurde, meine Texte seien oft schwer verständlich.


Lieber Micha,

Deine Gedankenwelt ist in vielen Dingen meiner recht ähnlich. Ich denke, ich habe verstanden, was Du insgesamt ausdrücken möchtest.

Kraft Deiner Worte kann ich aber im stringenten Aufbau Deiner Argumente und Schlussfolgerungen hier in Deinem Beitrag sehr oft nicht folgen. Mir kommt es vor, dass Du, um es nicht 'ausufern' zu lassen, sehr viele Zusammenhänge weggelassen hast. Sie wirken wie Gedankensprünge. Trotz gedanklicher Nähe fällt es mir schwer, diesen Sprüngen nachvollziehbar zu folgen.

Ich fürchte, jemand, der ganz andere Grundhaltungen in vielen Detailfragen im Sinn hat, wird Deinen Ausführungen noch schwerer folgen können. Ich hoffe zwar, dass ich mich täusche, jedenfalls für mich waren Deine Sätze in ihrer zusammenhängenden Logik schwer bis stellenweise nicht verständlich. Sorry.

P.S.: Kann sein, dass anderen das oft mit meinen Texten auch so geht... Manchmal verstehe ich meine Texte hinterher auch nicht mehr...
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 21.01.2021 07:33

Du bist also nicht auf deine Nationalität stolz und deine Heimat?


Nationalität sind immer gleich gedanklich mit Strömungen konnotiert, die nie was gutes gebracht haben. Und Dich zähle ich leider dazu.
Da fängt man an, sich für seine Nationalität zu schämen.

Dazu ist Nationalität eine durch zufällige Geburt "erworbene" Eigenschaft. Darauf Stolz sein überlasse ich gerne den Menschen, die sonst nichts haben, auf dass sie stolz sein können. Menschlichkeit, Solidarität oder soziale Kompetenz muss man selber entwickeln. Wie das geht mag ich Dir hier nicht erklären, das würde wegen zu hohem Aufwand den Rahmen sprengen.


Wie kann es denn sein, dass ausgerechnet Länder, die auf den meisten Bodenschätze sitzen, zu nichts kommen?


https://blog.derbraunemob.info/2009/09/03/der-kolonialismus-und-seine-folgen/#:~:text=Millionen%20wurden%20ermordet%20oder%20verhungerten,allem%20zur%20Ausbeutung%20der%20Ressourcen.

Sorry, dass die Erklärung ausgerechnet von einer Seite unter dem Titel "der braune Mob" kommt. Anscheinend gab es wohl den größten Erklärungsbedarf.

Und so einen Müll wie "Duabai nimmt keine Migranten auf" entspringt auch einen WirrWarr im Schädel. Klingt wie das mit 0,05% der Bodenschätze ausgebeutet.
Dann würde ich Dir einen ganzen Quadratkilometer dort schenken. Und jedem anderen aus Deiner braunen Sauce auch. da finden sich tausende Quadratkilometer Wüste ohne alles. Hier wären die meisten froh, wenn Ihr alle geht.

Dazu noch was zum Selbstverständnis:  Trumps "I am your Voice" war Unfug. Er war einfach Prolet. Wer für mich oder die Mehrheit der Amerikaner spricht entscheidet das nicht selber. Und "Wir sind das Volk" ist er gleiche Unfug. Ihr seid eine Minderheit, zum Glück sogar wieder schrumpfend und versucht das durch Lautstärke zu kompensieren.

Ich finde es toll, dass sich ausgerechnet die, die den Messias in sich entdecken und mit machen wollen (Wendler) dann die ganze Sache so schön demaskieren und damit deklassieren. So werden wir die los. Trump hat den selben Weg gewählt, der ist leider unschöne Geschichte. Jede dieser Rechtsnationalen Parteien hat in DE irgendwann gezeigt, was die wirklich umtreibt: pure Gier nach Wichtigkeit und Macht. Und sobald der Kuchen schrumpft geht das Hauen und Stechen los. Ab da an zeigen die das wahre Gesicht. Zum einen häßlich, zum anderen so abschreckend, dass die nächste Wahl das auch entsprechend wertschätzt.

Vielleicht hat Ronald Schill in seiner Favela ja noch Platz für Dich, da könnt Ihr gemeinsam blühende Landschaften schaffen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 08:29
Morje zusammen!

Liebe Jule,

Stolz erachte ich nicht unbedingt als eine Tugend, aber das kommt darauf an, wie man das Wort versteht. Buddhistisch gesehen gilt es eher als Störgefühl, mit dem man das Ego aufbläht.
Kulturchauvinismus ist mir fremd, und wo ich doch so etwas empfinden sollte, bewerte ich auch diesen als Störgefühl.

Gerechtigkeit ist ein schwieriges Thema. Geht es um Bedarfsgerechtigkeit, um Leistungsgerechtigkeit oder um noch eine andere Art von Gerechtigkeit. Mit sozialer Gerechtigkeit meine ich, dass nicht zwei Menschen für die gleiche Leistung unterschiedlich bezahlt werden. Dass nicht, wer auf Grund von Finanzspekulation zu mehr Geld gekommen ist, mehr Bodenschätze, Land, Wasser oder was auch immer erwerben darf. Dass generell Spekulationen an der Börse nicht Firmen zerstören dürfen, an denen Menschenleben hängen. Usw. usf. 


Lieber Wolfgang,

danke für Deine Kritik. Gedankensprünge, in denen ich Grundhaltungen voraussetze, mache ich sicher, wenn ich hier mal schnell was schreibe. Mir würde jetzt helfen zu wissen, welchen Gedankensprung Du nicht verstehst, wo ich etwas für das Verständnis Wichtiges weggelassen habe. Dann kann ich das ergänzen.

Lieber Wald,

d'accord!


LG, Micha


 
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 21.01.2021 11:50
Hallo Micha,

wollte ich ein gemeinsames Manifest mir Dir entwickeln, würde ich gerne Deinen Text redigieren und meinen Schliff in Wortwahl, Gedankengänge und Zusammenhänge mit einarbeiten.

Diese Absicht aber steht im Moment nicht im Raum.

Somit überlasse ich aber lieber es denjenigen, konkret nachzufragen, wo ihnen ums Nachfragen zumute ist.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 12:19
Lieber Wolfgang,

okay, Du meinst ja auch so, es verstanden zu haben. Und es ist mir schon wichtig, dass verstanden wird, was ich schreibe, denn sonst kann ich es ja auch sein lassen.

Deshalb an alle:

Wer was nicht versteht, frage einfach nach.

LG,
Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 13:06
Mit sozialer Gerechtigkeit meine ich, dass nicht zwei Menschen für die gleiche Leistung unterschiedlich bezahlt werden.
Das hat mit sozial nix zu tun, sondern Wirtschaftlichkeit, Effektivität. Wenn eine Krankschwester in der Minute mehr Patienten abarbeitet als eine andere müsste sie mehr verdienen. Das ist aber nicht der Fall. Beide verdienen alle gleich. Und da es immer Überflieger gibt und welche, die nicht so durchbeißen, wird es automatisch immer Lohnunterschiede geben, wenn sie (und da ist wichtig) leistungsbezogen bezahlt werden. Wenn ich leistungsbezogen bezahlt würde, ohje, ich würde nur noch arbeiten, arbeiten ,arbeiten.

Zitat
Dass nicht, wer auf Grund von Finanzspekulation zu mehr Geld gekommen ist, mehr Bodenschätze, Land, Wasser oder was auch immer erwerben darf.
Das steht doch nun jeden frei. Also ist doch nicht auf Reiche imitiert. Du könntest auch zu der Million kommen, wenn du dein Vermögen in Aktien drückst und feste mit spekulierst. Das hat wieder was mit Risiko zu tun. Die, die voll ins Risiko gehen, gewinnen natürlich auch mehr Renditen, können aber auch mehr verlieren.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 13:12
Jule,

eine Krankenschwester sollte nicht nach Zahl der Patienten bezaht werden, sondern so wenige Patiente versorgen müssen, dass jeder die Pflege bekommt, die er braucht. Und mancher braucht mehr, mancher weniger. Insofern ist hier eine Bezahlung nach Aufwand gerechter. Damit aber nicht dann Patienten mit mehr Aufwand teurer werden als solche mit weniger, ist es besser, einer Krankenschwester einfach ein festes Gehalt zu zahlen, damit alle Patienten unabhägnig von Kostenfaktoren behandelt werden.

Und nein, ich kann keine Firma aufkaufen, um die dann gewinnbringend kaputt zu machen. Und ich finde, niemand sollte das tun dürfen.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 13:14
Dazu ist Nationalität eine durch zufällige Geburt "erworbene" Eigenschaft. Darauf Stolz sein überlasse ich gerne den Menschen, die sonst nichts haben, auf dass sie stolz sein können. Menschlichkeit, Solidarität oder soziale Kompetenz muss man selber entwickeln. Wie das geht mag ich Dir hier nicht erklären, das würde wegen zu hohem Aufwand den Rahmen sprengen.
Also. Egal, wen ich gefragt habe, hatte er /sie  immer plausible Argumenten genannt, warum er/ie stolz auf etwas ist, auch wenn man es vermeintlich ab der Geburt schon hat. Und diejenigen haben nie was verwerfliches daran gefunden, stolz auf eine Sache zu sein. Dabei gehts um Errungenschaften und die eine Heimat. Das was Globalisten abgeht. Meine Tante sagte sogar mal, dass sie stolz ist eine Frau zu sein und kein Mann. Auweia. Das hat sich sich doch auch nicht ausgesucht. Au die Antwort, dass sie das doch gar nicht beeinflusst hat, sagte sie, das sie trotzdem stolz ist, eine zu sein und dass nichts schlimmes dabei ist. Man ist stolz darauf, was man ist, sagte sie.


Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 13:23
Jule,

eine Krankenschwester sollte nicht nach Zahl der Patienten bezahlt werden, sondern so wenige Patiente versorgen müssen, dass jeder die Pflege bekommt, die er braucht. Und mancher braucht mehr, mancher weniger. Insofern ist hier eine Bezahlung nach Aufwand gerechter. Damit aber nicht dann Patienten mit mehr Aufwand teurer werden als solche mit weniger, ist es besser, einer Krankenschwester einfach ein festes Gehalt zu zahlen, damit alle Patienten unabhängig von Kostenfaktoren behandelt werden.

Und nein, ich kann keine Firma aufkaufen, um die dann gewinnbringend kaputt zu machen. Und ich finde, niemand sollte das tun dürfen.

LG, Micha
Die Krankenschwester ist nur ein Beispiel, weil immer auf diesen Pflegekräften rumgeritten wird, Übrigens verdienen gut ausgebildete Pflegekräfte im Durchschnitt sogar mehr als ich. "Als ausgelernter Gesundheits- und Krankenpfleger steigst du schließlich mit 2355 Euro brutto im Monat ein. Nach 13 Jahren Berufserfahrung kannst mit 3200 Euro brutto rechnen.". Ich kenne sogar eine Kindergärtnerin aus der Bekanntschaft, die ist etwas jünger als ich, die und schon ein Haus gebaut hat.

Wie bezahlst du denn zwei Krankenschwestern, ohne die andere zu benachteiligen, wenn die Eine eine höhere Qualifikation hat?  Und außerdem kenne ich von keinen einzigen Kolleg/innen deren Gehälter. ich frage mich echt immer, was da zusammen geschwurbelt wird, das der eine wüsste, was o der andere mehr verdient.

Zitat
Und mancher braucht mehr, mancher weniger. Insofern ist hier eine Bezahlung nach Aufwand gerechter.
Gut dann hat die Schwester, die die schweren Fälle übernimmt, schon mal mehr im Portemonnaie als die andere, die lieber die leichten Fälle übernimmt.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: mesa200 am 21.01.2021 13:31
Servus miteinander,

das mit gerechter Bezahlung bei gleicher Leistung ist als Ziel erstrebenswert, setzt aber voraus das Leistung nach festgelegten Kriterien messbar ist. Für viele Berufe ist das aber nicht möglich.
So wird kein Ingenieur, Betriebswissenschaftler, Jurist, Architekt etc. die gleiche Arbeit machen, welche dann auch nach festgelegten Maßstäben vergleicht werden könnte.  Für kognitive Fähigkeiten ist das generell nicht möglich. Zumal bei diesen Jobs auch häufig das Gehalt verhandelt wird.   Also wird sich diese Diskussion eher auf Tätigkeiten beschränken, die ausführenden Charakter haben.  Aber auch da gibt es in der Industrie Beispiele wie Akkordlohn.
Letztendlich bleibt nichts anderes übrig, als den Mindestlohn so weit anzuheben, dass jeder von seiner Arbeit (bei zu definierender Wochenarbeitszeit) leben kann.

Grüße
mesa200
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 13:55
Hallo nochmal!

Das Wort "Stolz" wird sicher verschieden verwendet, von einigen einfach für eine Eigenschaft, die sie haben, wie deutsch zu sien oder weiblich, von andren für das Kollektiv, dem sie angehören, also auf ihr Land, ihr Volk, ihren Berufsstand, ihren Verein und von andern für das, was sie selbst geleistet haben, also ihre Arbeitsergebnisse, die Erziehung ihrer Kinder, ihren Beitrag zum Fortschritt der Wissenschaft usw.
Allen gemeinsam ist, dass Stolz was mit einem Selbstwertgefühl zu tun hat mit der Tendenz, sich zugleich von anderen abzuheben, die die eigenen Eigenschaften nicht haben, dem eigenen Kollektiv nicht angehöten oder nicht geleistet haben, was man geleistet hat. Das muss aber nicht unbedingt mit der Verwendung des Wortes zu tun haben.
Der Satz "Ich bin stolz, Deutscher zu sein" hat indes schon sehr eine chauvinistische, nationalistische Geschichte. Ich sage lieber, ich bin froh und zufrieden, Deutscher zu sein, weil es mir so gut geht und ich mich in Deutschland wohl fühle.

Und ja, mesa200, es ist schwierig, Leistungen miteinander zu vergleichen. Was ich aber meine ist, dass ein Beruf nicht hier sehr hoch und dort sehr niedrig honoriert wird, also Berufe mit zumindest sehr ähnlichen Tätigkeiten, also z.B. der Beruf eines Krankenpflegers, eines Lehrers, eines Polzisten, eines Müllmanns, eines Kfz-Mechanikers oder wessen auch immer in der Schweiz und in Bulgarien. Momentan ist es z.B. so, dass viele deutsche Ärzte lieber in der Schweiz arbeiten, weil sie dort mehr verdienen und auch die Arbeitsbedingungen besser sind. Und viele bulgarische Ärzte arbeiten lieber in Deutschland als in Bulgarien. Und in Bulgarien fehlen dann die Ärzte, und die Kranken gucken in die Röhre. Oder ein Arzt in München verdient mehr als einer auf dem Land, obwohl er weder mehr, noch schwierigere Arbeit hat. Und so machen viele Ärzte ihre Praxen lieber in München auf, als auf dem Land. Dort fehlen dann die Ärzte.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 14:45
Allen gemeinsam ist, dass Stolz was mit einem Selbstwertgefühl zu tun hat mit der Tendenz, sich zugleich von anderen abzuheben, die die eigenen Eigenschaften nicht haben, dem eigenen Kollektiv nicht angehöten oder nicht geleistet haben, was man geleistet hat. Das muss aber nicht unbedingt mit der Verwendung des Wortes zu tun haben.
Das trifft aber auch auf dein Rocktragen zu, was du doch immer betonst, darauf stolz zu sein

Der Satz "Ich bin stolz, Deutscher zu sein" hat indes schon sehr eine chauvinistische, nationalistische Geschichte. Ich sage lieber, ich bin froh und zufrieden, Deutscher zu sein, weil es mir so gut geht und ich mich in Deutschland wohl fühle.
Komisch, dass keine andere Nation damit ein Problem hat, wenn sie sagt, ich bin stolz Franzose, Pole oder Russe zu sein. Nur der Deutsche soll sich schämen.

also Berufe mit zumindest sehr ähnlichen Tätigkeiten, also z.B. der Beruf eines Krankenpflegers, eines Lehrers, eines Polzisten, eines Müllmanns, eines Kfz-Mechanikers oder wessen auch immer in der Schweiz und in Bulgarien.
Die Lebenskosten sind in Bulgarien niedriger. Selbst in München gibt es regionale Unterschiede im Verdienst. Die Tätigkeiten des Müllmanns, der Krankenschwester und des Polizisten sind nicht ähnlich. Müllmann kann jeder machen. Polizisten werden nur mit Hochschulabschluss aufgenommen

Momentan ist es z.B. so, dass viele deutsche Ärzte lieber in der Schweiz arbeiten, weil sie dort mehr verdienen und auch die Arbeitsbedingungen besser sind. Und viele bulgarische Ärzte arbeiten lieber in Deutschland als in Bulgarien. Und in Bulgarien fehlen dann die Ärzte, und die Kranken gucken in die Röhre. Oder ein Arzt in München verdient mehr als einer auf dem Land, obwohl er weder mehr, noch schwierigere Arbeit hat.
Und in Deutschland fehlen dafür gutausgebildete Ärzte.
Ja, weil sich die Einnahmen an der Kaufkraft der Kundschaft bzw. der Patienten in dem Fall richten.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 15:03
Zumal bei diesen Jobs auch häufig das Gehalt verhandelt wird.   Aber auch da gibt es in der Industrie Beispiele wie Akkordlohn.
Da ist doch genu das,w s anscheindn nicht viele kapieren und überall Ungerechtieit wuttern. Die LEute verhadeln ihr Gehalt. kein Chef wird mehr bezahlen als was der An einfordert. Entweder lässt sich der Chef drauf ein, weil er genau diese Person braucht für das Team oder man einigt sich irgendwo in der Mitte. Und dann kommt es drauf an (wie bei mir) ob man in großen Konzernen arbeitet, wo man ehr verlangen kann, oder bei einem kleiner Firma, die jeden Auftrag nachlaufen muss, damit Kohle rein kommt.

Letztendlich bleibt nichts anderes übrig, als den Mindestlohn so weit anzuheben, dass jeder von seiner Arbeit (bei zu definierender Wochenarbeitszeit) leben kann.

Grüße
mesa200
Das hat zur Folge, dass sich die Preise an der stärkerverdienenden Gruppe anpassen und steigen.
Ein Facharbeiter jetzt 2000 Euro netto bekommt, wird sicherlich nicht mehr für 2000 Euro netto arbeiten wollen, wenn der Mindestlohn auf netto 1500 Euro angehoben wird. Die Spannen sind dadurch einfach zu klein, zwischen denen, die eine Ausbildung, Studium gemacht haben und denen, die keine Ausbildung machten und einfache Hilfstätigkeiten ausüben. Aber das ist meinees Erachtens so gewollt. Die Schwachen bekommt man nicht hoch, weil es an elementaren Basics fehlt, das wissen die Linken genau und deshalb schwächt man die Leistungsstarken, damit sich die Schwächeren nicht mehr benachteiligt fühlen, obwohl sie rein rechnerisch nicht mehr haben als vorher. Genauso wird das auf den Gesamtschulen praktiziert indem schwache und gute Schüler vermischt werden und die Guten nicht ehr voran kommen, weil ständig einfachster elementarer Schulstoff wiederholt werden muss. Ganz stark zu beobachten in Klassen, wo der Migrantenanteil der deutschen Schüler übersteigt.
Und so ist es auch zwischen den europäischen Ländern gemacht. Deutschland ist wirtschaftsstark und Italien und Griechenland werden nie den Anschluss finden. Also schwächt man die deutsche Wirtschaft. Zum Beispiel mit Corona.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 15:14
Liebe Jule,

ja, das stimmt: Wenn ich das Gefühl es Solzes auf mein Rocktragen verspüre ist damit auch etwas Überheblichkeit gegenüber den Männern, die sich das nicht trauen, verbunden. Da muss ich aufpassen, das ich mir da nicht zuviel drauf einbilde, was ich da tolles geleistet habe.

Ja, wir Deutschen machen die beste Vergangenheitsbewältigung der Welt, bereuen am meisten unsere Geschichte und haben am meisten daraus gerlent. Die anderen hinken meilenweit zurück. Darauf können wir stolz sein! ;D

Und auch ja, in Bulgarien sind die Lebenshaltungskosten niedriger. Aber ein Urlaub in der Schweiz ist für einen Bulgaren nicht billiger als ein Urlaub in Bulgarien für einen Schweizer. Lebenshaltungskosten und Gehälter schrauben sich ja oft gegenseitig in die Höhe. Das nennt man dann "Inflation". Wenn aber die Lebenshaltungskosten den Mehrverdienst auffressen würden, würde es sich für einen Bulgaren auch nicht lohnen, zur Arbeit nach Deutschland zu kommen. Das lohnt sich so richtig nur, wenn man in dem Land mit niedrigeren Kosten wohnen  und in dem mit besseren Gehältern arbeiten kann. Oder wenn man es zumindest übers Jahr autteilt.

Ich hatte mich wohl unklar ausgedrückt: Ich meine nicht, dass die Arbteiten von Müllmännern und Polizisten ähnlich seien, sondern die von Müllmännern in der Schweiz und in Bulgarien und die von Polizisten in der Schweiz und in Bulgarien.

Gut ausgebildete Ärzte fehlen in Deutschland? Zieh nach München, da sind sie alle, sofern sie nicht in der Schweiz arbeiten.

So, ich muss noch arbeiten.

LG, Micha



Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 15:15
Kein Corona hier bitte!

Und nein, ich konnte noch nie mein Gehalt verhandeln, außer bei einzelnen Aufträgen, bei denen ich mein Honorar verhandeln konnte.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 21.01.2021 15:45
Deutschland ist wirtschaftsstark und Italien und Griechenland werden nie den Anschluss finden. Also schwächt man die deutsche Wirtschaft. Zum Beispiel mit Corona.

Gut, dass wir eine*n ausgesprochene*n Expert(e/i)n in der Runde haben!
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 18:34
Ja, wir Deutschen machen die beste Vergangenheitsbewältigung der Welt, bereuen am meisten unsere Geschichte und haben am meisten daraus gelernt. Die anderen hinken meilenweit zurück. Darauf können wir stolz sein!
Ich würde sagen, die anderen sehen es gelassener und leben viel zufriedener. Ändern lässt sich daran eh nichts mehr. Ich hab mit der Sache nichts zu tun gehabt, was vor meiner Zeit war, also brauch ich mir den Schuh auch nicht anziehen. Und mir kann auch keiner Schuldgefühle einpflanzen, dass ich ne Erbschuld oder so einen Schwachsinn hätte. In Russland werden die Schlachten des 2.WK nachgespielt und in Polen stellt eine Firma deutsche Lego Panzer (Cobi)" her, die sich wie geschnitten Brot verkaufen, obwohl die am meisten unter den Deutschen gelitten haben.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 18:36
Kein Corona hier bitte!

Und nein, ich konnte noch nie mein Gehalt verhandeln, außer bei einzelnen Aufträgen, bei denen ich mein Honorar verhandeln konnte.

LG, Micha
Auf dem freien Markt kannst du es aber. Oder weshalb fragen Arbeitgeber "was haben Sie sich denn so an Gehalt vorgestellt?" Zum Spaß? Bei manchen soll man es sogar in die Bewerbung dazu schreiben. Hatte ich auch schon. Bei den Tariflöhnen bist du eh gleichgeschaltet. Dort zählt keine Leistung. Da ist es egal ob der Eine 1000 Semmeln in der Stunde verkauft und der andere nur 100.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 19:01
Gut ausgebildete Ärzte fehlen in Deutschland? Zieh nach München, da sind sie alle, sofern sie nicht in der Schweiz arbeiten.

Wenn aber die Lebenshaltungskosten den Mehrverdienst auffressen würden, würde es sich für einen Bulgaren auch nicht lohnen, zur Arbeit nach Deutschland zu kommen. Das lohnt sich so richtig nur, wenn man in dem Land mit niedrigeren Kosten wohnen  und in dem mit besseren Gehältern arbeiten kann.
Also doch kein Unterschied zum Deutschen, der in die Schweiz arbeiten geht und dem Bulgaren der zum Arbeiten nach Deutschland geht. Wenn Bulgarien niedrigere Gehälter zahlt, ist das doch Aufgabe von Bulgarien und nicht von uns oder anders wem. Genauso wie es Sache von deutsche Unternehmen ist, damit die Leute nicht in die Schweiz abwandern. Man könnte sich genauso an die Gehälter in Dubai orientieren, oder nicht? Dort bezahlst du für einen Eisbecher 733 Euro.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Matthias am 21.01.2021 19:31
733 Euro für einen Eisbecher kommt mir dann doch ziemlich viel vor. Ist der Becher aus purem Gold?
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 19:56
Dubai halt. https://www.stern.de/genuss/essen/das-vermutlich-teuerste-eis-der-welt-5938924.html (https://www.stern.de/genuss/essen/das-vermutlich-teuerste-eis-der-welt-5938924.html)
https://www.travelbook.de/weltspeisen/733-euro-dubai-wirbt-mit-dem-teuersten-eis-der-welt (https://www.travelbook.de/weltspeisen/733-euro-dubai-wirbt-mit-dem-teuersten-eis-der-welt)
Dort ist alles teuer. Darüber regt sich keiner auf. Das finden dann alle toll und großartig.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 21.01.2021 19:58
733 Euro für einen Eisbecher kommt mir dann doch ziemlich viel vor. Ist der Becher aus purem Gold?

Das ist so ähnlich gut recherchiert wie der ganze Rest, den er hier schreibt.
Meinung ersetzt Wissen und die Wahrheit wird verbogen bis es ins krude Weltbild passt.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 21.01.2021 20:09
Zwei Zitate, ein Schreiberling:

Dubai halt. https://www.stern.de/genuss/essen/das-vermutlich-teuerste-eis-der-welt-5938924.html (https://www.stern.de/genuss/essen/das-vermutlich-teuerste-eis-der-welt-5938924.html)

hm hm der Dreckstern.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 20:50
Und ja, mesa200, es ist schwierig, Leistungen miteinander zu vergleichen. Was ich aber meine ist, dass ein Beruf nicht hier sehr hoch und dort sehr niedrig honoriert wird, also Berufe mit zumindest sehr ähnlichen Tätigkeiten,
Hallo,

ich möchte nochmal das Idealbild des Einheitsmenschen verdeutlichen. Es mag für alle schön klingen, wenn alle gleich gut bezahlt und "fair" werden, aber wenn ich darüber nachdenke, würden wir dann in einer schlechteren Welt als wie sie jetzt ist. Durch die Separierung von Berufsständen entstehen erst recht Klassenstände wogegen die Sozialdemokraten ständig ankämpfen. Jetzt hat man aber eine Durchmischung von "Übefliegern und Mittelmäßigen innerhalb unterschiedlicher Berufsgruppen. Der eine Maurer kann sich eben mehr leisten als der andere, weil beide unterschiedlich verdienen. Würden alle Maurer auf der Welt das gleiche verdienen, würde jeder von den Maurern vor sich hintümpeln und sich nichts im Leben aufbauen können und jeden Cent dreimal rum drehen. Oder wie soll der eine Maurer zu mehr kommen al der andere, wenn alle 2000 Euro verdienen? Dazu müssten Menschen alle die gleichen (niedrigen) Ansprüche und Bedürfnisse/Interessen haben, damit das funktioniert. Der eine Maurer der vorher mehr verdient hat oder höhere Ansprüche an sein Leben hatte, ist ja mit 3000 Euro schon am Monatsanfang blank und der andere kommt mit 1000 Euro bis zum Monatsende durch. Mit Einheitslöhnen lassen sich dann viel deutlichere Rückschlüsse auf die Berufsstände schließen und schon hat man Klassenschichten zwischen den Berufsgruppen mit Stigmatisierung und allen, von denen aber sich keiner durch Ehrgeiz verbessern kann, außer er/sie tritt aus der "Klasse" aus und tritt einer höheren "Klasse" bei. Ich arbeite mal mit Zahlen. Nehmen wir an, der Krankenschwesternberuf wird weltweit/europaweit mit 3000 netto vergütet. Der Maurerberuf mit 2800 Euro (nun muss mir einer erklären, warum die 200 Euro weniger gerechtfertigt sind) der Informatiker 4000 Euro und der Verkäufer 2900 Euro. Dann würden bald bestimmte Berufsgruppen von der Bildfläche verschwinden, weil alle in den höchstbezahlten Beruf strömen wollen. Oder die Firmen justieren nach, weil es einen Bewerbermangel gibt, womit sich wieder individuelle Gehaltsunterschiede durchsetzen. Der Kapitalismus (eigentlich haben wir ein Mischmasch aus Sozialmarktwirtschaft und Kapital) hat ja auch für jeden Einzelnen mehr Wohlstand ermöglicht als was eine reine Sozialmarktwirtschaft ermöglichen könnte, weil das Kapital und die Chancen genauso an Geld zu kommen wie gutsituierte, oder mehr verdienen zu können, nicht mehr an Fabrikbesitzer und Großgrundstücksbesitzer gebunden ist oder der Herkunft wie früher beim Adel. Auch für die Menschen, die meinen, wenig zu haben, profitieren davon. Alle anderen Systeme haben sich komischerweise weltweit nicht durchgesetzt und sind zerfallen.

In der DDR gabs auch so gut wie keine Sozialhilfen. Viele wohnten bei ihren Eltern eine Etage darüber. Es war ja nichts zu holen, weil alle das gleiche bekommen haben. Und die, die relativ vermögende Vorfahren vor dem Krieg hatten, konnten sich ein Eigenheim leisten, oder haben es von den Eltern geerbt, sofern sie nicht vertrieben und enteignet worden. Alle anderen sind im Menschenregal gelandet. Wie Villen und Häuser in der DDR verkommen sind, weil  es niemanden gab, der in Objekte investiert hat, weil der Sozialismus sowas nicht zuließ und kein Geld da war, kann sich jeder gern bei uns anschauen. Und die Berufsauswahl war im Bauern Arbeiterstaat auch rar gesäht im Vergleich zur BRD. Oder gar berühmt zu werden. Pahhh. Alles ein Sumpf aus einfach-normalen mittelmäßigen Bürgern.

Was macht man nun mit einem Dieter Bohlen, der durch seine Genialität im Musikgeschäft zu Millionen gekommen ist? Oder ein Bill Gates? Praktisch hätte doch jeder, der in der BRD aufgewachsen ist, den gleichen Weg einschlagen können um reich zu werden. In dem tollen Sozialstaat DDR konnte man davon nur träumen.

Ein Händler wird doch auch immer noch und nöcher verdienen, wenn Alle bei ihm kaufen. Siehe Aldibrüder oder Lidl. Nach oben sind doch keine Grenzen gesetzt.
Wenn man Geld verdienen möchte, wird wohl kein Weg drumrum führen, sein eignes Geschäft aufzumachen und soviel wie möglich an Waren zu verkaufen.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 20:52
Zwei Zitate, ein Schreiberling:

Dubai halt. https://www.stern.de/genuss/essen/das-vermutlich-teuerste-eis-der-welt-5938924.html (https://www.stern.de/genuss/essen/das-vermutlich-teuerste-eis-der-welt-5938924.html)

hm hm der Dreckstern.
Eis kann man schlecht zu Propagandazwecken missbrauchen. Es geht beim Spiegel um das einseitige Politische, dass ich kritisiere.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 22:18
Liebe Jule,

das war ja mal ein langer Text von Dir. Danke für Deine Überlegungen.

Ich meine es aber auch nicht so, dass alle, die in einem Beruf arbeiten, haargenau dasselbe verdienen, aber dass es keine Billiglohnländer gibt, in dem man von vornherein nicht mehr verdienen kann. Schau mal, Du bist doch gegen den Zuzug von Ausländern. Jetzt stell Dir mal vor, denen ginge es politisch und wirtschaftlich so gut wie uns hier. Dann hätten die wenigsten von ihnen einen Drang, ihre Heimat zu verlassen und in ein fremes Land zu ziehen.

Wir könnten ja einfach mal damit anfangen, die Dinge, die wir ihnen abkaufen, so zu bezahlen, als würden sie hier bei uns hergestellt. Und vor allem damit aufhoren, ihnen ihre Rohstoffe für wenig Geld abzuluchsen und sie dann hier zu veredeln. Usw. usf.

Es würde sich einiges ändern, wenn mir mal damit anfangen würden. Also im großen Stil, nicht nur in Eine-Welt-Läden usw.

Du siehst, auch ich wünsche mir einen Systemwandel.

LG, Micha

Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 21.01.2021 22:39
dass es keine Billiglohnländer gibt, in dem man von vornherein nicht mehr verdienen kann. Schau mal, Du bist doch gegen den Zuzug von Ausländern. Jetzt stell Dir mal vor, denen ginge es politisch und wirtschaftlich so gut wie uns hier. Dann hätten die wenigsten von ihnen einen Drang, ihre Heimat zu verlassen und in ein fremes Land zu ziehen.
Einfach abhauen sehe ich als feige an. Das die Billiglohn haben, ist Angelegenheit der Länder und nicht das von Deutschland. Oder sind andere Länder verantwortlich, dass wir auch Billiglöhne haben? Außerdem muss das woanders für die Menschen kein Billiglohn sein, nur weil uns das so vorkommt und 500 Euro für uns wenig sind.


Zitat
Wir könnten ja einfach mal damit anfangen, die Dinge, die wir ihnen abkaufen, so zu bezahlen, als würden sie hier bei uns hergestellt. Und vor allem damit aufhoren, ihnen ihre Rohstoffe für wenig Geld abzuluchsen und sie dann hier zu veredeln. Usw. usf.
Mach doch. Für was bezahlst du denn hier so, was bei uns hergestellt wird?
Dann kannst du auch keinen Fön mehr nutzen, keinen Computer, nichts, wenn man aufhören soll, Rohstoffe zu veredeln. Außerdem kam doch schon immer ein Großteil der Rohstoffe selbst aus Deutschland. Im Erzgebirge wurde sehr viel Silber und anderes für die industrielle Herstellung abgebaut.

Zitat
Es würde sich einiges ändern, wenn mir mal damit anfangen würden. Also im großen Stil, nicht nur in Eine-Welt-Läden usw.
Was für Läden? Wenn dann sollte man zum regionalen Bauern gehen oder von regionalen Herstellern kaufen. Das löst aber noch nicht dein Problem mit den Rohstoffen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 21.01.2021 23:40
Jule,

ich stelle mir eine Welt mit hauptsächlich regionalen Märkten vor, in der die Dinge, die in einem Land hergestellt werden können, auch dort hergestellt und vermarktet werden. Es gibt dann immer noch genug Dinge, die man ex- und importieren muss, z.B. das Lieblingsgetränk der Deutschen.

Aber momentan ist es doch eher so, dass die einen die andern versorgen. Und damit kann jeder auch was für die Wirtschaft der anderen, da alles eng miteinander verwoben ist. Ich möchte auch keine Autarkie, sondern gegenseitge Verwobenheit soll bleiben, aber eben viele Transporte könnte man einsparen und überall könnten auch Menschen Arbeit bekommen, auch in einfachen Berufen, aber auch in komplizierten.

Nun geht es mir aber so wie Dir und uns allen hier: Ich bin kein Wirtschaftsexperte, kein Politikexerte und auch kein Klimaexperte. Und doch kann ich mir ja Gedanken machen, so wie Du Dir Gedanken machst. Und es gibt weltweit Menschen, die sich Gedanken machen, Laien und Experten. Und so ganz allmählich verbessert sich einiges. So wird die ganz krasse Armut weniger auf der Welt. Und auch die Geburten gehen allmählich zurück. Anderes bessert sich noch nicht, so das Klima.

Und jetzt kommen wir nochmal zurück zur deutschen Gesellschaft: Auch da verbessert sich vieles. Die Politiker haben den Klimawandel kapiert und die Gefahr des (nee, darüber schreibe ich hier nicht). Was sie nichts so kapiert haben, dass man mit der VRC nicht schmusen kann. Natürlich hat dieser Wandel zum Besseren eine Schattenseite, nämlich eine Verschärfung nationalistischer Kräfte, aufgestachelt von Populisten. Aber das brauche ich jetzt nicht zu wiederholen.

So, genug für heute von meiner Seite. Ich wünsche eine geruhsame Nacht!

LG, Micha

Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 00:28
Und auch die Geburten gehen allmählich zurück. Anderes bessert sich noch nicht, so das Klima.
Das sind aber deine Rentenzahler, die dann fehlen ;) Was sagt denn eigentlich deine Mutter (oder Schwester, Bruder), dass du keine Kinder hast?
Aber das Klima ändert sich doch immer ständig. Die Erde hatte schon Eiszeiten und alles mögliche.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 22.01.2021 07:54
Guten Morgen zusammen!

Jule, Du hattest das letzte Wort gestern, wie ich sehe.

Um "meine" Rentenzahler mache ich mir keine Sorgen, aber es gibt Länder ohne ein funktinierendes Rentensystem, in denen die Alten direkt auf die Jungen in der eigenen Familie angewiesen sind. Da wird es eines Tages anders aussehen.

Meine Mutter ist schon lange nicht mehr unter uns. Mein verstorbener Bruder hatte keine Kinder, wollte auch keine. Meine anderen beiden Geschwister haben Kinder. Und ich bin leidenschaftlicher Onkel und Großonkel. Was sollen sie sagen? Bei den einen klappt das Kinderkriegen, bei den andern nicht. Darüber, dass ich keine habe, tröste ich mich mit der Vernunft.

Und ja, es gab immer Klimaschwankungen, aber nicht so wie heute. Das weißt Du auch. Bist ja nicht von gestern.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 12:49
Mir fiel heute noch ein, wo es für jeden gleichen "Lohn" gibt. Sieht man Hartz Empfänger als eine Berufsgruppe an, kann man gut erkennen wo das alles hin führt. (Ersetzt Alg2-Empfänger durch euren Beruf eurer Wahl)

- jeder Alg2-Empfänger bekommt das gleiche Geld.
- einen Wechsel in eine andere Firma, wenn man mehr Geld haben/"verdienen" möchte, lohnt sich nicht (mal abgesehen, dass es nur das eine Jobcenter gibt).
- Jeder Alg2-Empfänger lebt auf dem gleichen Niveau und kann sich nur das gleiche leisten wie der andere.
- die einzige Möglichkeit, mehr Geld zu bekommen, ist glaube, das Lebensalter( wieviel man zur Verfügung haben darf) und die Anzahl von Kindern. Aber das ist alles linke Tasche rein, rechte Tasche raus.
- Al2-Empfänger können nur auf illegale Erwerbstätigkeiten wie Schwarzarbeit zurückgreifen, um an mehr Geld zu kommen. (das würde auch passieren, wenn Berufsgruppe X einheitlich Summe x überall verdient. So entsteht Schmiergeld oder Mitarbeiter lassen sich schmieren).

- Sozialistische Werdegänge waren und sind komischerweise überall immer die selben, als dass man sagen könnte die DDR hätte mit ihrem Namen Etikettenaschwindel betrieben. In China läuft es genauso. Sozialistische haben die Angewohnheit in das Leben und Privatsphäre eizugreifen und durch zu dirigieren.

- Viele Alg2-Empfänger haben jetzt schon keine Lust mehr auf einen "Firmenwechsel", da es nicht viel mehr Geld als in der jetzigen "Firma" (Jobcenter) gibt. Da gleiche wird passieren, wenn alle Firmen die geichen Löhne zahlen müssten. Außerdem würden die kleinen Beitriebe pleite gehen, weil sie die (steigenden) vorgegebenen Löhne ohne Berücksichtigung auf Umsatzentwicklung nicht mehr bezahlen können und nur noch die big player bestehen bleiben.

Also das was wir schon haben ;)


Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 22.01.2021 13:48
Jule, ich denke, wir reden aneinander vorbeit,

denn Du sprichst von einer Gleichbezahlung aller Menschen in einem Staat, ich spreche von der Aufhebung des globalen Reich-Arm-Gegensatzes.

Dass unsere Hartz-IV.-Regeln suboptimal ist, darin sind wir uns bestimmt einig. Besser wäre ein bedingunsloses Grundeinkommen, das dann jeder nach eigenem Gusto durch diese oder jede bezahlte Arbeit aufstocken kann. Sollte aber jemnd mit dem Grundstock auskommen, weil er bescheiden lebt oder andere Lebensziele hat, als unbedingt mehr Geld zu verdienen, dann kann er das auch. Und verliert jemand seine Arbeit und findet keine neue, kann er wenigsten leben, ohne "sich ausziehen" zu müssen.

Aber ich frage mal die andern hier: Sind wir Eurer Meinung nach noch innerhalb des von Waldi gemeinten Themas?
Waldi, was meinst Du?

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Lars am 22.01.2021 14:22
Aber ich frage mal die andern hier: Sind wir Eurer Meinung nach noch innerhalb des von Waldi gemeinten Themas?

Schon lange nicht mehr ...
Ich lese nur grob mit und werde mich schwer hüten, zu der Frage was zu schreiben.
 
Viele Grüße,
Lars
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 14:31
ich spreche von der Aufhebung des globalen Reich-Arm-Gegensatzes.

Wie willst du das tun, ohne genau das oben beschrieben Szenario anzuwenden? Wenn man zu seinem BGE dazu verdienen kann, wird es wieder Leute geben, die "reich" werden oder mehr haben als andere. Und wenn der Durchschnitt an Menschen über mehr Geld verfügt zu den 100 Euro Grundeinkommen, steigen die Markpreise und Mieten automatisch und du kommst dann mit deinen 1000 Euro nicht mehr um die Runden. Oder wie willst du es regeln, dass ein Dieter Bohlen nicht mehr verdient als der restliche Teil der Menschen?
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 22.01.2021 14:44
Ach Jule,

ich habe eigentlich zu arbeiten und hatte mir auch eigentlich mal vorgenommen, dass das Verhältnis von Rock- oder Kleidungs- und anderen Themen 3:2 oder 4:2 sein sollte. Wenn wir hier ständig im Ping-Pong über Politik und Wirtschaft schreiben, kann ich weder arbeitenm noch das gewünsche Themenverhältnis einhalten.

Überdies gibt es zu dem Thema genug Literatur von Fachleuten, so dass ich hier diese Details gar nicht beschreiben möchte. Wichtig wäre aber zunächst mal, es überhaupt zu wollen. Das setzt aber Solidatitätdenken voraus.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 22.01.2021 15:23

Ich lese nur grob mit und werde mich schwer hüten, zu der Frage was zu schreiben.
 
Viele Grüße,
Lars

Das ist schade, Lars,

denn die von Waldi (zugegeben ziemlich tendiziös) gestellte Frage, wäre eine recht gute Gelegenheit, mal unabhängig von isolierten Einzelfragen, sich gegenseitig auszutauschen und auf einer Meta-Ebene versuchen, ein gewisses Verständnis zu erzeugen. Und hoffentlich ohne, wegen Detailfragen übereinander herzufallen.

Zumindest fände ich interessant, lieber Lars, wenn Du wenigstens kurz erklären könntest, weshalb Du Dich davor hüten möchtest, mit dazu beizutragen.


Aber ich frage mal die andern hier: Sind wir Eurer Meinung nach noch innerhalb des von Waldi gemeinten Themas?
Waldi, was meinst Du?

LG, Micha

Skirtedman meint auch: Nein, das seid Ihr schon lange nicht mehr. Da muss man schon drei Meta-Ebenen höher gehen, um einen Zusammenhang zur gestellten Frage erahnen zu können.

Nichtsdestotrotz muss ich mich auf Eure Diskussionsebene mal eben hin-auf/ab/rüber-lassen.

In manchen Einzelpositionen Eurer jüngsten Diskussion stehe ich näher an culture skirt als MAS es tut.

Besser wäre ein bedingunsloses Grundeinkommen, das dann jeder nach eigenem Gusto durch diese oder jede bezahlte Arbeit aufstocken kann. Sollte aber jemnd mit dem Grundstock auskommen, weil er bescheiden lebt oder andere Lebensziele hat, als unbedingt mehr Geld zu verdienen, dann kann er das auch.

Bedingungloses Grundeinkommen ist eine wunderbare Sozialutopie. Ehe wir das erreichen, müssen die meisten, wenn nicht alle Mitglieder der Gesellschaft noch vieles hinzulernen.

Zitat
Sollte aber jemnd mit dem Grundstock auskommen, weil er ... andere Lebensziele hat, als unbedingt mehr Geld zu verdienen, dann kann er das auch.

Das fände ich gut! Das fände ich prima! Ich habe etliche Interessen, denen ich unzureichend bis gar nicht nachkommen kann, weil andere Dinge im Vordergrund stehen. Bedingungsloses Grundeinkommen heißt, ich kriege Geld, vielleicht unter Sozialhilfeniveau, ohne auch irgendetwas dazu beizusteuern.

Warum aber sollen andere Menschen meine womöglich egoistischen Lebensziele mitfinanzieren? Wer soll am Ende das alles bezahlen? Die Guten, weil ihnen sonst langweilig wird und deswegen etwas für´s Gemeinwohl tun, indem sie sich produktiv in die Gesellschaft einbringen? Der Staat? Wie soll der Staat das finanzieren, wenn jeder nur nehmen will, statt anderen zu geben, bei Jule höre ich da immer eine ähnliche Grundtendenz heraus zum Beispiel.

Es gab einen Versuch in Skandinavien, an dem befristet, etwa ein Jahr lang, per Los ausgewählte Bürger (oder Arbeitslose?) ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten haben. Das Ergebnis war überraschend positiver als es in meinem Absatz vorher vermutet wurde. Eine nicht geringe Anzahl der Versuchsteilnehmer hatte sich nicht auf der faulen Haut ausgeruht. Fazit: Könnte also funktionieren, kann man schlussfolgern.

Das Problem dabei aber war, dass es ein übers Land verstreuter Versuch war, der in ein ansonsten relativ eingespieltes System eingebettet war. Da haben sich nicht Freunde, Verwandte, Nachbarn gegenseitig bestärkt, wie schön es doch nun ist, seine Zeit nach eigenem Gusto zu verbringen. Da war der Staat nicht bedroht durch ruckartige Umverteilungen von Arbeit oder gar liegengebliebene Arbeit nicht mehr funktionieren zu können. Da liefen die Steuereinnahmen noch immer von allen anderen, die nicht per Los zum bedingungslosen Grundeinkommen ausgewählt wurden.

Was, wenn ein ganzes Land diesen Versuch unternähme? Letztlich kann das nur funktionieren, wenn die ganze Gesellschaft umgebaut wird. Oder das bedingungslose Grundeinkommen doch an eine Reihe von Bedingungen geknüpft wird...

Themenwechsel: Jule, ja, die Anhebung und Ausweitung von Mindestlöhnen hat im Endeffekt viele dieser wirtschaftlichen Auswirkungen, wie Du gerade beschrieben hattest. Zum Beispiel, dass die kleinen Firmen von den großen letztendlich geschluckt würden bzw. werden.

Doch auch ohne eine Form von Mindestlöhnen würde dieser Prozess ablaufen. Konkurrenz belebt das Geschäft - ein altes marktwirtschaftliches Mantra. Allerspätestens im Zeitalter der wirtschaftlichen Globalisierung, aber auch schon vorher, verkam/verkommt diese Darstellung immer mehr zur Makulatur. Denn einem Unternehmen ist die liebste Konkurrenz, die man schluckt. Eben, um die Konkurrenz zu vereinnahmen, aber auch um deren Nischen bis hin zum dazugehörigen Know-How mit zu übernehmen. Der Faktor Mindestlöhne treibt diesen Prozess allenfalls nur an, löst ihn aber nicht aus. Und die Bedenkenträger von Kartellbehörden sterben ja auch immer mehr aus. Weltweit.

Und so, liebe Mitrockers, können wir uns über so viele Einzelheiten gedanklich - vielleicht auch fruchtbringend - austauschen. Kratzen aber irgendwie ziemlich weit am Kochfeld vorbei, dessen Feuer Waldi in diesem Thread entfacht sehen wollte. Vielleicht finden wir ja wieder einen Bogen, um uns der leicht tendenziös formulierten, aber berechtigten Frage wieder anzunähern und wirklich hinter die Denkstrukturen zu schauen, warum einige Mitbürger sich so weit von ihrem System abgewendet haben, das sie bislang bis hierund jetzt getragen hat. Nun, auch das war tendenziös ausgedrückt.

Ich hoffe auf Eure Gedanken. Bitte möglichst nahe an Waldis Herdplatte.

Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 15:31

Überdies gibt es zu dem Thema genug Literatur von Fachleuten, so dass ich hier diese Details gar nicht beschreiben möchte. Wichtig wäre aber zunächst mal, es überhaupt zu wollen. Das setzt aber Solidatitätdenken voraus.

LG, Micha
Du meinst die Fachleute die über Armut diskutieren und pro Vortrag 5000- 8000 Euro bekommen? Na da könnte ich auch behaupteten, dass ich das Leben von armen Menschen nachvollziehen kann, gemäß Gregor Gysi. ;) Soll er doch mal den Anfang bei sich machen und weniger verdienen als was er jetzt verdient. Oder einen Teil seines Geldes den Armen geben. Erst dann nehme ich solche Leute ernst, die über reich und arm reden. Alles andere hat für mich das Prädikat Wasser predigen aber Wein saufen.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 22.01.2021 15:38
Da mag ein Fünkchen Wahrheit drinstecken, Jule.
Für mich persönlich jedenfalls ganz besonders der letzte Aspekt, das mit dem Wein.  ;)
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 15:41
Sollte aber jemnd mit dem Grundstock auskommen, weil er ... andere Lebensziele hat, als unbedingt mehr Geld zu verdienen, dann kann er das auch.

Das fände ich gut! Das fände ich prima! Ich habe etliche Interessen, denen ich unzureichend bis gar nicht nachkommen kann, weil andere Dinge im Vordergrund stehen. Bedingungsloses Grundeinkommen heißt, ich kriege Geld, vielleicht unter Sozialhilfeniveau, ohne auch irgendetwas dazu beizusteuern.
Mal ne Frage,. Was kann man denn mit dem jetzigen gesetzlichen Mindestlohn nicht? Unter Berücksichtigung des fett gedruckten.
Der gesetzliche Mindestlohn beträgt derzeit was über 1000 Euro netto. Also genau das, was das BGE betragen würde.
Und mal so nebenbei. Knapp 800 Euro gehen bei mir schon an Versicherungen und Altersvorsorge drauf. Da bleibt von dem BGE nicht mehr viel übrig, wenn man nur davon leben würde. Die Miete kommt dann noch und schon ist man mit 400 Euro im Minus.
Ergo blieben den Meisten nur noch 500, oder 400 Euro zum leben (obwohl die Miete Strom etc. auch zum Leben gehört. Ist auch so ne Augenwischerei, wenn das ständig gesagt wird).

Wir sehen, man kommt auch keinen grünen Zweig.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 22.01.2021 16:03
Mal ne Frage,. Was kann man denn mit dem jetzigen gesetzlichen Mindestlohn nicht?

Mal ne Antwort: Man kann nicht nicht arbeiten.

(War ne 'rhetorische Antwort' ;) )
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 16:03
Wie soll der Staat das finanzieren, wenn jeder nur nehmen will, statt anderen zu geben, bei Jule höre ich da immer eine ähnliche Grundtendenz heraus zum Beispiel.
Ich nehme nicht, ich möchte behalten, was ich mir erarbeite.

Zitat
Es gab einen Versuch in Skandinavien, an dem befristet, etwa ein Jahr lang, per Los ausgewählte Bürger (oder Arbeitslose?) ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten haben. Das Ergebnis war überraschend positiver als es in meinem Absatz vorher vermutet wurde. Eine nicht geringe Anzahl der Versuchsteilnehmer hatte sich nicht auf der faulen Haut ausgeruht. Fazit: Könnte also funktionieren, kann man schlussfolgern.
Ja. Mit 5 Mio. Einwohnern. Gleiches gibts in Berlin als Verlosung zu gewinnen. Berlin hat 3 Mio Einwohner.

Zitat
Oder das bedingungslose Grundeinkommen doch an eine Reihe von Bedingungen geknüpft wird...
Also wieder was, was Verlierer und Sieger erzeugt.

Zitat
Konkurrenz belebt das Geschäft - ein altes marktwirtschaftliches Mantra.
Aha. Aber in auf dem Arbeitsmarkt sollte das plötzlich nicht mehr gelten. Sprich. Was wird denn belebt, wenn ich als Informatiker in jeder Firma das gleiche Gehalt verdiene weils vom Staat so geregelt wird, damit es keine "Lohndiskriminierung" mehr gibt? Dann lohnt sich auch keine pers. Veränderung mehr und alle bleiben in ihrer eignen Bude bis zum Renteneintritt hocken. Betriebsblindheit wird jedem was sagen. So wars bei meinem Opa.Der ist 45 Jahre ein und demselben Betrieb treu geblieben. Muss nicht schlecht sein. Nachteil. Nehmen wir ein junges Team an, wird nie ein Platz frei, für jemanden anderes, bis male iner nach Jahrzehnten wenn er grad 20, 30 ist, irgendwann mal in Rente geht.

Zitat
Denn einem Unternehmen ist die liebste Konkurrenz, die man schluckt
Ja. Weil Konkurrenz nur für den Verbraucher den Markt belebt. Aber niemals für einen Hersteller. Konkurrenz ist schädlich und anstrengend für ein Unternehmen. Genauso beleben Bewerber den Arbeitsmarkt nur für Firmen. Wer ist am besten und dazu noch preiswert. Konkurrenz unter Bewerbern schädlich und anstrengend. Überall muss man der Beste der Besten sein.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 22.01.2021 16:16
Wie soll der Staat das finanzieren, wenn jeder nur nehmen will, statt anderen zu geben, bei Jule höre ich da immer eine ähnliche Grundtendenz heraus zum Beispiel.
Ich nehme nicht, ich möchte behalten, was ich mir erarbeite.

HALLO WALDI!!!!!!!!!

Endlich! Wir sind wieder beim Thema!!!!!


So wars bei meinem Opa.Der ist 45 Jahre ein und demselben Betrieb treu geblieben. Muss nicht schlecht sein. Nachteil. Nehmen wir ein junges Team an, wird nie ein Platz frei, für jemanden anderes, bis male iner nach Jahrzehnten wenn er grad 20, 30 ist, irgendwann mal in Rente geht.

AUCH HIER SIND WIR WIEDER ZURÜCK BEIM THEMA!!!
Nicht ganz so offensichtlich, zeigt aber in die richtige Richtung.

Zum Glück schreibt Jule: "Muss nicht schlecht sein." Na, das ist doch schon mal eine Erkenntnis.

Junge Menschen bringen neue Ideen ein, sind aktuell ausgebildet und haben zumindest theoretisch ein fundiertes Grundwissen. Das ist viel wert für ein Unternehmen. (Dass sie auch billiger sind als ältere Mitarbeiter spielt jetzt hier keine Rolle.)

Ältere Mitarbeiter kennen die Firma, die Kollegen, und je nach Aufgabenfeld den Markt. Und haben ganz viel Erfahrung. Klar, was vor 20 Jahren funktionierte, muss heute nicht mehr funktionieren, diesem Trugschluss könnten ältere Mitarbeiter unterliegen.

Sowohl junge als auch ältere, alte Mitarbeiter steuern sehr viel an Kompetenzen für eine Firma bei. Es so darzustellen, dass die alten den jungen den Platz versperren, versprüht gemeinschaftliche Mißachtung. Und hier sind wir ZUM GLÜCK doch wieder ganz nah an Waldis Thema!!!!
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 16:17
Mal ne Frage,. Was kann man denn mit dem jetzigen gesetzlichen Mindestlohn nicht?

Mal ne Antwort: Nicht nicht arbeiten.

(War ne 'rhetorische Antwort' ;) )
Hartz 4 sind zwar keine 1000 Euro. Aber so gesehen, ist das doch nichts anderes als ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Man bekommt Leistung für das man nichts entgegenbringen muss. Und wer andere Lebensziele hat, als unbedingt mehr Geld zu verdienen, kommt doch auch streng gesehen mit den 450 Euro aus. Ansonsten will man ja mehr Geld verdienen ;) Weil man sich auch schöne Dinge leisten will, wie die anderen ;) oder man will gleich reich sein um sich alle Wünsche zu erfüllen. Natürlich unter der Bedingung, kein Risiko einzugehen und viel dafür tun zu müssen ;)

Von mir aus kann H4 auch 1000 Euro betragen. Aber dann müssen erstmal alle anderen die arbeiten, viel mehr verdiene als nur 1600 oder 2000 Euro. Die Lücke ist einfach zu klein zwischen denen, die arbeiten und die nicht arbeiten. Und dann will ich aber mal sehen wie die mit ihren 1000 Glocken über die Runden kommen, wenn der Großteil mehr verdient und sich die Preise auf den Konsum angepasst haben. Dann stehen die wieder dort, wo sie vorher mit ihren 450 Euro dastanden. Nach allen Abzügen (was man normalerweise nicht so rechnen kann, Strom nutzt man ja, kann man aber auch sparen, die Wohnung bewohnt man auch schließlich) bleiben mir auch nicht mehr als 400 Euro zum halligalli machen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 22.01.2021 17:48
Hartz 4 sind zwar keine 1000 Euro. Aber so gesehen, ist das doch nichts anderes als ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Man bekommt Leistung für das man nichts entgegenbringen muss. [/quote]

Doch, man muss sich "nackisch machen".

Bewohnt man eine Wohnung, die 1m" zu groß ist, muss man ausziehen.

Das wäre beim bedinungslosen Grundeinkommen nicht der Fall. Der entschiede einfach, ob man die Wohung damit bezahlen kann, aber nicht, ob man darf.

LG, Michal

PS: Wo ist denn der Waldi geblieben?
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 17:58
Das ist aber keine Arbeitsleistung. oder dass man was der Gesellschaft zurück gibt als Gegenwert für eine Geldleistung.
Doch, man muss sich "nackisch machen".
Das ist aber richtig so. Wer salopp gesagt, 20.000 Euro Ersparnisse auf dem Konto hat, muss erstmal von denen zehren bevor er von dem Geld (H4) anderer lebt. Oder er sucht sich bisweilen eine Arbeit damit es erst gar nicht o weit kommt, die Ersparnisse anzureißen. Was ist das für eine Art, dem Einen, der wirklich nichts hat, bekommt genauso viel, wie der, der zusätzlich noch 20.000 Euro oder mehr auf dem Konto hat und sich vom Amt alles bezahlen lässt, obwol er mehr Geld zur Verfügung hat. So wird man am Ende auch reich. Und die es wirklich brauchen, gucken in die Röhre. Weil die in Mitleidenschaft gezogen werden durch härtere Maßregelungen.


Zitat
Das wäre beim bedinungslosen Grundeinkommen nicht der Fall. Der entschiede einfach, ob man die Wohung damit bezahlen kann, aber nicht, ob man darf.
Soll ich dir sagen was passieren wird, wenn eine Mutti (Jobcenter) nicht mehr solche Leute an die Hand nimmt und sie sic stattdessen selber organisieren müssen? Die verschulden sich und landen auf der Straße. Der Vermieter guckt sich das nur zweimal an, wenn die Miete nicht kommt. Dann bist du draußen (na du nicht, du hast ja ein eignes Haus). Du glaubst doch nicht, dass die Alg2-Empfänger zuerst ihre Rechnungen begleichen. Die Kohle geht für Alk und Kippen und anderes zeug drauf.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 22.01.2021 18:07
Hi,

der Waldi hat das Gegenteil dessen getan, was hier passiert. ich hab gearbeitet und mehr verdient als Hartz4. Wenn man einigermaßen hinsieht bei der Jobwahl und ein wenig Qualifikation hat, dann verdient man in diesem Land nämlich mehr als 1000.-€ netto. Und man hat am ende auch genug um ein (zugegeben genügsames Leben) so zu führen, dass man nach Miete und all dem noch genug hat um das eine oder andere Angenehme noch zu machen.

Meine Gegend (Breisgau) ist durch Freiburg gerade was Miete betrifft wahrlich nicht billig, aber man kann das alles bewältigen. Ein BDE würde da vielleicht so manchen die Motivation nehmen und den Staat reichlich Geld kosten, was dann an anderen Punkten fehlt. Da hab ich so meine Bedenken und glaube nicht, dass das funktionieren würde. Die Beispiele mit der Verlosung kenne ich, aber da sehe ich keine repräsentative Gruppe vertreten, daher ist das Ergebnis gewaltig verzerrt. An so einer Verlosung nehmen überwiegend Leute Teil, die sich irgendwie und irgendwo engagieren. Da bringt das dann vielleicht eine Schub und es bringt was. Wir haben aber sicher 10 bis 20% Menschen, die nicht von sich aus motiviert sind. Ein BDE würde da den TV-Konsum heben und sehr viele würden dann nur noch auf dem Sofa hocken. Meine Vermutung, kein Wissen. Aber auch nicht undenkbar.

Aber mal was ganz anderes. Ich finde es lustig, das unser eifrigster Radikaler hier im Forum sich zu meiner Frage äußert und das einzig auf das Thema "zu wenig Kohle" reduziert. Ist also seine Beteiligung an der Zersetzung der Gesellschaft letztlich eine Neid-Debatte und das alte Vorurteil, dass die dumpfe Rechte in DE zu großem Anteil von Ostdeutschen, die sich als Verlierer der Gesellschaft sehen? Der Verlauf dieses Threads könnte die Auffassung stark fördern.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 22.01.2021 18:07
Jule,

Du findest immer ein "Aber". Und Du widersprichst Du selbst: Einmal sagst Du, jeder ist für sich selbst verantwortlich, und jetzt meinst Du, manche Leute müssten an die Hand genommen werden.

Jetzt aber Schluss mit dem Ping-Pong.


LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 22.01.2021 18:49
Es gibt Menschen, die sich nicht organisieren können und andere können es. Das heißt nicht, das ich es gut finde, dass die an die Hand genommen werden. Sie müssen es selber lernen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Matthias am 22.01.2021 23:36
Was ich besonders in diesem Thread beobachte:
Es gibt verschiedene Meinungen im Bezug auf das eigentliche Thema.
Das eingentliche war ein ganz anderes:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=8248.45

Zum Thema Zufriedenheit gibt es ein neues Thema:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=8249.0

Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 22.01.2021 23:57
Ein interessanter Beitrag: https://www.zdf.de/kultur/aspekte/gemeinwohl-zertifikat-fuer-steinheim-eine-stadt-lebt-die-nachhaltigkeit-100.html (https://www.zdf.de/kultur/aspekte/gemeinwohl-zertifikat-fuer-steinheim-eine-stadt-lebt-die-nachhaltigkeit-100.html)

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 23.01.2021 00:23
Wenn man einigermaßen hinsieht bei der Jobwahl und ein wenig Qualifikation hat, dann verdient man in diesem Land nämlich mehr als 1000.-€ netto. Und man hat am ende auch genug
Würdest du das auch so bei Frauen stehen lassen? Also dass sie sich immer für die falschen Berufe entscheiden? Wenn wieder gejammert wird, dass Frauenberufe schlechter bezahlt würden.
Ich verdiene hier im Natsiosten als Informatiker einen Bruchteil von dem, was du in Breisgau als Informatiker verdienst. Über 2000 netto bin ich nicht.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 23.01.2021 02:45
Ich merke immer mehr, wie weit sich unsere Welten unterscheiden.
So muss ich meine Nutzung des Hirns doch öfter massiv reduzieren, damit ich nicht reflexartig Gleichheit der Menschen als normal annehme, weil in Deiner Welt da anscheinend einiges anders ist.

In meinem Umfeld ist das Gefälle der Löhne fast nicht vertreten. Ich gehöre im direkten Freundeskreis zu den am schlechtesten verdienenden Menschen. Bewusst gewählt, weil ich weit unter Qualifikation arbeite und da die Abwägung zugunsten der Lebensqualität getroffen habe. Ich kann da meinen Jo machen und geh heim und hab den Kopf komplett frei. Mit höherer Qualifikation kommt oft Verantwortung und die nimmt man unweigerlich mit ins Privatleben. Sei es als Stress, sei es als Kopfkino oder aber durch private Kontakte mit beruflichem Umfeld.

Das wollte ich nicht mehr, ich hatte das Jahrzehnte. Das meine ich mit "Augen auf bei der Jobwahl", ich hab ganz bewusst so gewählt und genieße das seit Jahren.
Und ja, es gilt auch für Frauen. Es mag Dir kaum Vorstellbar sein, Frauen sind weder minderwertig, noch Randgruppe. Die kann man wirklich ansprechen, ernst nehmen, gut bezahlen, als Führungskräfte einsetzen und all so was.

Aber das geht auch mit Rumänen, die angeblich alles verdrecken, das geht mit Syrern, die bei näherem Kennenlernen plötzlich sehr nette Menschen statt nur Sozialschmarotzer sind und nahezu jeder Mensch kann einen positiv überraschen.

Meine Erfahrung ist, dass Hetzer und Nazis da eine Ausnahme machen. Die stoßen mich ab, egal welche Hautfarbe oder Nationalität. Auch die Qualifikation und die geschwurbelte Rhetorik macht das nicht besser. Die erzeugen Brechreiz und keinerlei Mitgefühl. Liegt wohl daran, dass sie selber ja auch kein Mitgefühl zeigen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Asterix am 23.01.2021 07:41
Hallo Waldi,

wenn ich eine Vielzahl deiner Beiträge lese, so hab ich mitunter das Gefühl, dass du auch als Regierungssprecher arbeiten könntest. Einer Regierung, die von sehr vielen Menschen als überheblich (so empfinde ich mitunter deinen Schreibstil hier) und bedrohlich empfunden wird, und von der abweichende Meinungen als Hetze gebrandmarkt werden. Die von Regierungsseite als Gesundheitsschutz verkauften Maßnahmen erweisen sich in vielfacher Hinsicht als sehr schädlich, auch meine Gesundheit ist davon bedroht. Und ich verstehe sehr gut, warum der Nutzer Doppelrock von Kindesmisshandlung im Zusammenhang mit der Quarantäne spricht. Ich finde, werter Waldi, diese Komponente solltest du auch berücksichtigen. Ich bin weder ein Befürworter noch ein Gegner von Impfstoffen, bis vor einem Jahr war ich eindeutig ein Befürworter, doch im Zuge der "Pandemie" kamen mir immer mehr Zweifel, zumal der Impfstoff seitens der Regierung  quasi als Allheilmittel angepriesen wird, und in kürzester Zeit auf den Markt gebracht wurde. Zweifeln ließ mich auch, dass eine Impfpflicht diskutiert wird, und vor allem Youtube fast alle impfkritischen Videos löscht. Je mehr zensiert wird, umso größer wird der Zweifel. Mag sein, dass Impfstoffe Leben retten helfen, aber es kann auch sein, dass Impfungen schaden. Ich habe weder in die eine noch in die andere Richtung eindeutige Beweise. Was ich früher zu wissen glaubte, war auch nur eine Meinung, wie ich auch heute letztlich nur eine Meinung habe, auch wenn diese mit noch so klaren Informationen, die manches Mal als Wissenschaft gelten, unterfüttert ist. Ich bin im  vergangenen Jahr noch kritischer geworden, und halte auch Thesen für möglich, die ich früher kategorisch ausgeschlossen hatte - auch wenn sie von manchen als Verschwörungstheorien oder Ähnliches betrachtet werden. Und bei diesem Erkenntnisprozess geraten automatisch gewisse vermeintliche Gewissheiten ins Wanken, wie Staat, Gesellschaft, Demokratie etc. Vielleicht hilft dir das weiter.

Schönes Wochenende

mfG
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 23.01.2021 08:29
Jule,

wie schon des öfteren gesagt bzw. geschrieben geht es bei Doppelrock nicht darum, dass er eine Meinung äußert, sondern dass er zu geschätzen 90 % politische Propaganda betreibt, und zwar im Angriffsmodus. Würde ich meine Systemkritik genau so vehement hier im Forum betreiben und in 90 % der Mails über den Klimawandel, den Mitweltschutz, das inter/multi/transkulturelle Zusammenleben, in interreligiösen Dialog schreiben, wäre das auch so zu kritisieren (mit dem Unterschied das ich damit auf der richtigen Seite wäre ;)). Ichwurde ja um Weihnachten herum auch dafür kritisiert, zu viel über Nicht-Rock-Themen zu schreiben.

Und es geht darum, dass Doppelrock es vollkommen anonym tut. Du schreibst zwar oft denselben Unsinn, aber von Dir wissen wir den Klarnamen und den Wohnort. Und Du scheibst eben auch oft zum Hauptthema des Forums und bis eindeutig ein "Rocker", dem das Rock-Thema wichtig ist.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 23.01.2021 09:26
es gilt auch für Frauen. Es mag Dir kaum Vorstellbar sein, Frauen sind weder minderwertig, noch Randgruppe. Die kann man wirklich ansprechen, ernst nehmen, gut bezahlen, als Führungskräfte einsetzen und all so was.
Und wenn sie nicht als Führungskraft arbeiten möchten?
Ich meinte damit, dass Frauen oft über ihre Berufswahl schimpfen, weil sie weniger verdienen, ob du dass denen auch so sagst wie du es über Männer sagst.

Zu den Syriern habe ich auch einen anderen Zusammenhang erwähnt und nicht, dass alle Schmarotzen. Aber ein Großteil, weil denen hier das Schlaraffenland vorgrgaukelt wird. Die haben eine andere Lebensweise die zu unsrer nicht passt. Es beschweren sich alle. Vor allem ältere Leute, die vorher ihre Ruhe und ihren Frieden in ihrem Bezirrk hatten. Viele gehen nach 19 Uhr nicht mehr raus, weil sich Abends schwarze Gruppen zusammenrotten. Ein Pisapädagoge, sagte mal, dass die Verliererjungs von ihren Eltern übers Meer vorgeschickt werden, die dann die Situation auf dem prekäeren Arbeitsmarkt, der so schon unter deutschen stark umrungen ist, verschärfen. Die höher Ausgebildeten kommen erst nicht nach Deutschland. Mir stellt sich auch die Frage, wieso die ach so starken Syrier und teils mit großer Klappe nicht ihr Land verteidigen wie richtige Männer und es wieder aufbauen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: doppelrock am 23.01.2021 09:36
Micha, du nimmst mich als Person einfach viel zu wichtig. Betrachte mich eher als Spiegel, in dem du dein Verhalten sehen kannst. In der letzten Zeit wirkt es eher wie ein gedopter Kampfhahn, der sein Spiegelbild angreift.

Dein aggressives Verhalten mit diversen unplausiblen Anschuldigungen und Behauptungen zeigt mir nur, dass du gerade überhaupt nicht damit zurechtkommst, dass jemand eine andere und eigene Meinung nachdrücklich vertritt, mit der er gerade kräftig an deinem gewohnten Weltbild rüttelt. Das zeigt für mich allerdings auch ein komplettes Fehlen von Moral-Kompetenz, welche Diskussion, Argumentation, Verstehen anderer Positionen erst ermöglichen würde.

Zum Thema Anonymität habe ich dir bereits meine Begründung geschrieben, hinzu kommt Selbstschutz in der Form, dass ich dadurch vermeide von Leuten wie Hajo wegen angeblicher Verstöße gegen "Hygienevorschriften" auf öffentlichen Veranstaltungen denunziert oder angezeigt zu werden. Wer so im Forum in Fettbuchstaben rumschreit, schreckt auch vor Anzeigen nicht zurück.

Für deine Einstufung "Unsinn" fehlen jegliche Argumente. Gemeint ist vermutlich alles außerhalb der eigenen Scheuklappen?

Zum eigentlichen Thema: Verleugnen heißt ja, dass man behauptet, es gäbe etwas nicht. Dazu die Frage: Hat irgendwo hier im Forum behauptet, dass es Leute, Staat, Politik und Gesellschaft nicht gibt? Istmir garnicht aufgefallen
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 23.01.2021 09:44
Doppelrock,

Jule gegenüber darf ich schon mal "Unsinn" schreiben, denn wir kennen uns schon lange und nehmen uns gegenseitig solche Wörter nicht übel.
Es hat viel damit zu tun, wie lange man sich kennt, aneinander reibt und dennoch auch schätzen gelernt hat. Ich kenne viele positive Züge von Jule, weswegen ich mich auch gerne mit ihr streite.


Ja, schütze Du Dich nur weiter vor uns bösen Menschen, die eine Kenntnis Deiner Identität sofort gegen Dich verwenden würden.

Die Formulierung "Verleugnen des Staates, der Politik und der Gesellschaft " passt meines Erachtens auch nicht so ganz. Gemeint war wohl eher eine dem Staat, dem Staat und der Gesellschaft gegenüber ablehnende Haltung. Und die liegt ja vor.

Wie schon des öfteren geschrieben, wünsche ich mir auch einen Wandel des Systems hin zu einem Staat, einer Poltik und einer Gesellschaft, die ökaler,, sozialer, bunter, freundlicher ist. So eine Öko- und Sozialutopie habe ich in meinem Herzen. Aber ich flute dieses Forum nicht dauernd damit und rufe zum Boykott auf. 

Gruß, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: doppelrock am 24.01.2021 18:59
Hallo Waldi,

ich möchte auf deinen ursprünglichen Ausgangstext zu sprechen kommen. Ist es wirklich eine persönliche Frage mit Gedanken, die dich bewegen oder hast du aus dem Schulserver des Landes Baden Württemberg einfach den Text zu "Verschwörungstheorie" hier eingestellt, um die dortige Indoktrination fortzuführen?

Der Text dort beginnt "Die Annahme, dass eine Verschwörung oder eine verschwörerische Unternehmung der Ausgangspunkt des Corona-Virus und der Maßnahmen sei, ist zur Zeit ein hochaktuelles Thema. Verschwörungstheorien in den sozialen Netzwerken haben scheinbar Hochkonjunktur und auch Prominente, wie Attila Hildmann, Ken Jebsen  oder Xavier Naidoo, verbreiten sie", übrigens ohne zu erklären, was so eine Theorie ausmacht oder wie sie geschichtlich entstand. Es wird dort vielmehr eine sehr voreingenommene Stellung bezogen, die eigentlich selbst eine Verschwörung ist und in keiner Weise den Kindern hilft, richtig und falsch zu erkennen. Stattdessen sehen sie dort nur Aussagen ohne Beleg. Auch zu den Prominenten steht da nix weiter als der Name. Ich würde etwa Zitate erwarten und dann eine Analyse, warum die Aussagen so gedeutet werden. Genauso wichtig wäre der ehrliche Hinweis, dass die genannten Promis von den Massenmedien mit den selbst und kritisch denkenden Menschen aus der Mitte des Volkes in Verbindung gebracht werden und dort keinesfalls Idole oder Ikonen sind, wie es fälschlicherweise dargestellt wird.

Wenn es eine persönliche Frage ist, könnte die Antwort von Jochen Mitschka genau zu dem Thema hilfreich sein.

kenfm.de/die-zeit-kritischen-denkens-ist-hiermit-beendet-von-jochen-mitschka/

Gruß
doppelrock
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 24.01.2021 19:42
Ken Jebsen als Grundlage für "Information"??

Dein Ernst?? Ich dachte der zählt unter mißratene Parodie. du wirst verstehen, dass ich den nicht anklicke.

Vielleicht finden wir ja noch wissenswertes beim Räuber Hotzenplotz oder lassen Eduard Schnitzler wieder aufleben. Grimm's Brüder hatten auch viel zu sagen, oder wir nehmen den fliegenden Baron auf der Kanonenkugel. Die hatten wenigstens Stil im Gegensatz zu KenFM.

Gut Schnitzler's "Schwarzer Kanal" war auch nicht Sympathieträger, der ist schon nahe an KenFM dran.

ich nenn so was Müllschleuder und nicht "Beleg".



Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Asterix am 24.01.2021 20:13
ich hatte bis vor kurzem gegenüber kenfm auch meine Vorurteile, ehe ich begann,auf der Seite Texte zu lesen. Vieles wirkt ziemlich gut recherchiert. Und in diesem  von Doppelrock verlinkten Text steht ausdrücklich, dass es sich um eine Meinungsäußerung handelt und es bei kenfm darum geht, verschiedene Meinungen zuzulassen und darüber zu debattieren.

Gruß
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 24.01.2021 20:18
Stimmt, wie konnte man das übersehen.

Der Typ neulich am Telefon, (war von Microsoft ... LOL.) hat auch drauf hin gewiesen, dass es Betrüger im web gibt. Also war der auch seriös?
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: doppelrock am 25.01.2021 07:04
@Waldi: Nein, deinen Standpunkt verstehe ich nicht. Wie willst du dir eine ausgewogene Meinung bilden, wenn du eine Seite pauschal ausblendest, beleidigst, verleumdest, ohne etwa über sie zu wissen?
Dazu kommt noch die eklige Eigenschaft, einen Autor aufgrund Kontaktschuld ebenfalls in den Dreck zu ziehen. Ungelesen, nur weil sein sehr gut recherchierter Text auf der "falschen" Seite veröffentlicht wird.
Er erklärt aber trotzdem auf den Punkt und mit Quellen, warum deine Kopie vom Schulserver Indoktrination und Propaganda ist.

Mit deinem Standpunkt betreibst du aktiv Spaltung, unterstellst es aber anderen. Denk mal drüber nach und trau dich an Texte der anderen, auch wenn sie dein Weltbild in Frage stellen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 25.01.2021 09:08
Ich werde Doppelrocks Zwangsthema nicht weiter bedienen, solange ich den Eindruck habe, dass er zu den anonymen Influenzern gehört, die Tropfen für Tropfen eine für die Demokratie schädliche Stimmung unter den Menschen erzeugen wollen.

Über Rock- und andere unpolitische Themen werde ich mich gerne mit ihm unterhalten.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 25.01.2021 10:37
Das ist aber schon seeehr weit geholt, dass hier jemand Influencer sei. Und ein Influencer kann nicht anonym sein, dann wär er keiner.
Die Grünen sind übrigens am stärksten demokratiefeindlich und äußernd das auch immer mal wieder unbehelligt. Die wollen ja das System überwinden.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 25.01.2021 10:41
Das ist aber schon seeehr weit geholt, dass hier jemand Influencer sei. Und ein Influencer kann nicht anonym sein, dann wär er keiner.
Die Grünen sind übrigens am stärksten demokratiefeindlich und äußernd das auch immer mal wieder unbehelligt. Die wollen ja das System überwinden.

Gruß
Jule

Stimmt nicht, beides.

Anonyme Influencer können sehr viel Einfluss haben.
Und die Grünen wollen das System verbessern. Aber sie sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Jedenfalls sind sie demokratisch, wenn auch nicht mehr so, wie früher mal, als die die Basisdemokratie wollten.

So, jetzt aber Arbeit.

Bin mal offline.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 25.01.2021 10:49
Ein Influencer braucht immer ein Gesicht. Bibi, Held der Steine, Rezo, das sind alles Influencer in ihrem Bereich. Oft sind die Grenzen fließend, eh schon bekannter Persönlichkeiten, die ihre Person für Marketing Zwecke einsetzen.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 25.01.2021 11:59
Ein Influencer braucht immer ein Gesicht. Bibi, Held der Steine, Rezo, das sind alles Influencer in ihrem Bereich. Oft sind die Grenzen fließend, eh schon bekannter Persönlichkeiten, die ihre Person für Marketing Zwecke einsetzen.

Gruß
Jule

Ist so was wirklich Deine Welt?

Natürlich sind Influencer überwiegend anonym. Nur Deine Youtube-Sternchen sind es nicht, weil anonym für Creme Werbung machen geht schwer.
Auf der einen Seite kommt Ihr immer mit der angeblich anonymen und bösen Mainstream-Sache, mit anonymen ganz bösen Leuten die in Wahrheit da irgendwo hinter stehen und kaum passt die Argumentation anders herum, gibt es keine anonymen Influencer.

Hey Pippi Langstrumpf ....
Ich mach mir die Welt .......

Den Rest kennt man ja.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 25.01.2021 12:01
Ich werde Doppelrocks Zwangsthema nicht weiter bedienen, solange ich den Eindruck habe, dass er zu den anonymen Influenzern gehört, die Tropfen für Tropfen eine für die Demokratie schädliche Stimmung unter den Menschen erzeugen wollen.

Über Rock- und andere unpolitische Themen werde ich mich gerne mit ihm unterhalten.

LG, Micha

Das klingt wie eine durchdachte Variante.
Auf solche Leute reagieren ist wenig hilfreich. Die drehen immer weiter auf, weil Hass und Hetze denen im Blut liegt. Die fühlen sich bei der Diskussion wohl.

Nur leider haben die Leute dann wieder eine weitere Bühne für sich, so lange kein Moderator dem Thema hier mal massiv Grenzen setzt.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 25.01.2021 12:21
Ein Influencer braucht immer ein Gesicht. Bibi, Held der Steine, Rezo, das sind alles Influencer in ihrem Bereich. Oft sind die Grenzen fließend, eh schon bekannter Persönlichkeiten, die ihre Person für Marketing Zwecke einsetzen.

Gruß
Jule

Ist so was wirklich Deine Welt?

Natürlich sind Influencer überwiegend anonym. Nur Deine Youtube-Sternchen sind es nicht, weil anonym für Creme Werbung machen geht schwer.
Auf der einen Seite kommt Ihr immer mit der angeblich anonymen und bösen Mainstream-Sache, mit anonymen ganz bösen Leuten die in Wahrheit da irgendwo hinter stehen und kaum passt die Argumentation anders herum, gibt es keine anonymen Influencer.

Hey Pippi Langstrumpf ....
Ich mach mir die Welt .......

Den Rest kennt man ja.

Ja, Jule, Du hast in Bezug auf Marketing bestimmt recht, aber nicht in Bezug auf Politik. Sehr einflussreich sind z.B. Gerüchte, deren Urheber man nicht kennt.

Und ja, Waldi, da sind wir dann natürlich da, dass jeder dem andern vorwirft, Teil einer Verschwörung zu sein und undemokratisch usw.

Das ist so wie in Indien, wo die BJP-Regierung Madrassas geschlossen hat, weil sie behauptet, darin würden die Schüler*innen nur ideologisch beeinflusst, aber nicht allgemein gebildet, und so würden ihnen die Chancen für Studium und Arnbeitsmakrt genommen, während die Befürworter der Madrassas der Regierung vorwerden, muslimische Schüler*innen benachteiligen zu wollen in Bezug auf späteres Studium und Arbeitsmarkt. Jeder will angeblich nur das Beste für die Kinder. Und was wollen beide Seiten wirklich? Jeder beschuldigt jedenfalls den anderen, etwas anderes zu wollen als er zugibt.
(Wer jetzt nicht weiß, wovon ich da rede: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2021/01/07/indischer_bundesstaat_assam_schliesst_hunderte_koranschulen_dlf_20210107_0955_a218ab07.mp3 (https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2021/01/07/indischer_bundesstaat_assam_schliesst_hunderte_koranschulen_dlf_20210107_0955_a218ab07.mp3))

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 25.01.2021 12:22
Nur leider haben die Leute dann wieder eine weitere Bühne für sich, so lange kein Moderator dem Thema hier mal massiv Grenzen setzt.

Matthias will halt nicht als Zensor erscheinen, sondern jedem Rederecht geben.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: doppelrock am 25.01.2021 15:46
Waldi, ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass du selbst Hass und Hetze verbreitest, indem du Leute aufgrund deiner Vorurteile verleumdest, dich weigerst mit ihren Inhalten zu beschäftigen und Basisdemokraten in die Richtung AfD und "Braune Sauce" schieben willst?
Inhaltlich hast du außer Regierungssprech bisher nichts beigetragen. Indem du ein paar Indoktrinationen vom Schulserver abgeschrieben hast.
Vielleicht magst du ja deine Absicht verraten. Ist es  Hass und Hetze verbreiten und die Leute gegeneinander aufmischen?
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 25.01.2021 16:21
Was zeichnet denn einen Basisdemokraten aus, das Mitmenschen wie Waldi oder mich nicht auszeichnet? Welche Vorteile erhoffst Du Dir, Kollege Doppelrock, von einer Basisdemokratie, die ja vermutlich eine andere zu sein scheint, als die, in der Du gerade lebst.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: JJSW am 25.01.2021 16:36
Hier hab ich einen Link zu den Basisdemokraten gefunden.

http://www.die-basisdemokraten.de/static/de/neues/index_neues1.html

Vielleicht meint doppelrock das.

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 25.01.2021 16:47
Und hier ein bisschen neutraler: https://de.wikipedia.org/wiki/Basisdemokratie (https://de.wikipedia.org/wiki/Basisdemokratie)
Und ein bisschen parteilicher: https://www.linksnet.de/artikel/24639 (https://www.linksnet.de/artikel/24639)
Und ein bisschen offizieller: https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17153/basisdemokratie (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17153/basisdemokratie)

Und hier mal ein Blick auf eine Mischform zwischen repräsentativer und direkter Demokratie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_System_der_Schweiz (https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_System_der_Schweiz)
https://www.ch.ch/de/ (https://www.ch.ch/de/)

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 25.01.2021 19:02

Vielleicht magst du ja deine Absicht verraten. Ist es  Hass und Hetze verbreiten und die Leute gegeneinander aufmischen?

Lustig ausgerechnet von einem der hier auch von einigen anderen der Hetze bezeichnet wurde, so eine Frage zu lesen.
Inhaltlich geh ich mal gar nicht drauf ein, das erklärt die Analyse des Kontext viel besser.

Gerade unter den "Kritikern" des Systems (in USA wie in GB oder DE z.B.) wird Verleumdung, Hetze und der Versuch, den gegenüber in den Geschmack des Unreinen zu bringen sehr oft und sehr bewusst eingesetzt.
Da werden dann Phrasen wie "lock her up" (Trump über Clinton) oder "They steal our money" (Johnson und Farage) so lange wiederholt, bis die Anhänger mit brüllen. Wahrheitsgehalt ist ganz oft nicht mal ansatzweise vorhanden. Es wird das eigene Manko schlicht dem Gegenüber vorgeworfen. Und das so lange bis irgendwas kleben bleibt. Halt unaufhörlich mit Dreck werden, es bleibt immer was kleben.

Wie schon in anderem Thread ausführlich beschrieben: https://www.youtube.com/watch?v=3tuaXaXJ02g
Da wird im Mittelteil beschrieben, wie Trump Clinton mit wenigen Bildern als Unrein bezeichnen wollte. Und am Ende hat er Unrein und unehrlich zusammen gefasst. In einer Rede mit der Behauptung, Obama sei gar kein Amerikaner. Also lügt er in einem, in dem er andere der Lüge bezeichnet.

Nun greifst Du zu diesem Spielmittel. Gerne. Wundert mich wenig.

Ich denke, wer hier hetzt dürfte sich jeder selber raus suchen.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 25.01.2021 19:26
Mir kam schon mal der Gedanke, dass die AfD vielleicht nur auf einen Zug aufgesprungen sei, dass sie eben das C...-Thema benutze, um eine diesbezügliche Verwirrung vieler Menschen und daraus erwachsene Unzufriedenheit ausnützen, um die Stimmung anzuheizen. Das C...-Thema wäre dann nur ein Mittel zum Zweck der Destabilisierung der Gesellschaft. Und viele Kritiker der C...-Politik hätten dann plötzlich eine Übereinstimmung mit Positionen der AfD, ohne dass sie das beabsichtig hätten. Das mag wohl auch teilweise stimmen.

Nun hat die AfD aber auch andere Themen: Ausländerfeindlichkeit, Islamophobie, Kriminalisierung von Gefüchteten, die bei uns Hilfe suchen, Leugnung des menschengemachten Klimawandels, Bagatellisierung von zwölf Jahren deuscher Geschichte, ... (Entsprechend ähnliche Positionen finden sich bei anderen nationalistischen Parteien in anderen Ländern, wobei letzteres durch geschichtliche Ereignisse in der jeweiligen Landesgeschichte ersetzen lässt.)

Je mehr Übereinstimmung nun zwischen den Meinungsäußerungen eines Menschen mit den Positionen der AfD vorliegen, desto weniger wird das wohl Zufall sein. Das muss aber nicht heißen, dass dieser Mensch Parteimitglied ist oder direkt mit der Partei zusammenarbeitet. Es kann auch einfach nur eine Gesinnungsgleichheit oder -ähnlichkeit sein.

Dann gibt es aber sicher auch viele Menschen, bei denen sich nur ein Thema zufällig mit den Positionen der Nationalisten deckt.

LG, Micha
 
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: doppelrock am 25.01.2021 19:53
Zur Frage von Skirtedman: Basisdemokratie meint für mich in erster Linie Volksabstimmung. Eben etwas, wo die Mehrheit des Volkes durch Abstimmung bestimmen kann, welche Richtung eingeschlagen wird. Ob man auf Repräsentanten mehr oder weniger verzichten kann, ist eine berechtigte Frage. Da gibt es sicher verschiedene Ideen.
Aktuell stört mich an der Parteiendemokratie, dass die Parteien sich so stark aneinander angenähert und vom Volk entfernt haben, dass es praktisch egal ist, welche man alle paar Jahre ankreuzt. Mehr als das Ankreuzen soll das Volk anscheinend auch garnicht tun. Weder Fragen noch Einmischen.

Trauriger Höhepunkt sind für mich die Grünen, die statt Umweltschutz alles andere machen. Atomwaffen, Fracking, Auslandskriegseinsätze,... Das ist nicht das, womit sie mal gestartet sind und wofür sie bei vielen immer noch stehen. Wie weit die anderen Parteien noch Sozial, Demokratisch oder Christlich sind - naja, die Ansprüche sind unterschiedlich.

Zu oft wird die freie Entscheidung eines Parlamentariers von der Parteilinie eingeschränkt. Wie schon mehrfach genannt, möchte ich auch die Gewaltenteilung wieder hergestellt sehen und die vollständige und uneingeschränkte Wirkung des Grundgesetzes. Wofür man hier häufig als Staatsfeind verachtet wird, mit staatszersetzenden Parolen und laut Waldi brauner Sauce. Was daran rechtsaußen sein soll, kann aber weder er noch MAS konkret benennen. Ist wohl eher ein Gefühl von denen. Im ÖRR ist ja alles rechtsaußen, was nicht koaliert oder sich unterordnet.

Absolut wichtig zur Herstellung von Glaubwürdigkeit ist Transparenz bei Entscheidungen und Beziehungen. Daran mangelt es inzwischen erheblich.

Eine Partei, die solche Ideen umsetzen möchte, kenne ich nicht, sind wohl alle dran interessiert, im aktuellen System unterzukommen?
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Waldi am 25.01.2021 20:07
@ Micha

Das ist keine Einbahnstraße. Wir haben da noch Glück, weil die AfD knapp gesagt Amateure sind im Vergleich zu Leuten in Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien.

Die Rechten in den Ländern haben ein gutes Gespür für Trends und die haben jeweils starke Figuren, die der Partei einen Stempel aufdrücken. Mit der Konstellation kann man einen Trend schnell und effektiv kapern. Da kommt dann kein Michael Ballweg dazwischen und kapert die Querdenker Idee. Unser Glück, dass wir hier mehr Egomanie als geeinte Boshaftigkeit bekommen haben.

Mit einem anderen Denken in der Rechten Bewegung würden die Bewegungen sehr schnell gekapert werden. Dann würde bei vielen Themen schnell eine solche Partei zentral die Meinung mit machen.

Bei uns hat die AfD da wenig begriffen, zum Glück für uns alle. Das Thema Flüchtlinge war bei denen Kernthema, daher waren die sofort und massiv dabei. Und hatten dem entsprechend auch Zulauf. Wird eine Partei mir einem Thema verbunden bringt das eben Stimmen. Springt die sehr spät auf einen Zug auf, dann sind es eher peinliche Mitläufer.

Was aber auch passiert ist, dass die Parteien eine Isolation der Teilnehmer von der Gesellschaft fördern. Wenn ich eine Krankheit bezweifele und ansonsten an sich zufrieden bin mit meinem Leben in diesem Land, dann ist das natürlich kein Grund, radikal zu wählen. Also muss was her, dass mich weiter nach rechts treibt. Da kommt dann auch ein Ken Jebsen ins Boot. Man muss eben die Diskussion radikalisieren. Das stellt den Einzelnen vor das Dilemma, das er sich inhaltlich eher zu denen hin gezogen fühlt, die dort angegriffen werden. Oder vielmehr sich als die armen Opfer des Angriffes darstellen.

Kommt dann noch genug Penetranz dazu, dann hat man etwas, das man hier im Forum schön sieht. Einer (oder Eine) stellt sich als der arme ausgegrenzte aber inhaltlich besser wissende Mensch dar. Und zufällig hat man inhaltlich damit seine kleinen Parallelen. Dann spielt es kaum noch eine Rolle, dass man in 95% der Themen ganz woanders steht. Wird die Opferrolle nur gut genug gespielt, dann hat man den Effekt der Solidarisierung. Und schon ist man denen auf den leim gegangen.

So kommen Leute, die an sich der rechten Gesinnung völlig unverdächtig sind immer näher an die AfD ran.

Zum Glück in DE sehr wenig, da gehen die Zustimmungswerte auch schon länger zurück. Hier sind dann Bewegungen wir Querdenken711 präsenter. Das Übernehmen der Themen benötigt eben einen starken Mann (oder Frau) in der Partei. Und die haben die deutschen Rechten gerade nicht.

Marine LePen hat die Partei lange ganz fest bestimmt, da wäre so ein Thema schnell gekapert worden. Strache machte was er wollte, die Partei hatte seinen Namen. Blocher in der Schweiz hatte einfach das Geld für die Bewegung. Berlusconi die Zeitungen.

All so was haben wir nicht, da muss sich die Partei erst mal intern Grabenkämpfe liefern. Bis die gelaufen sind, ist man nur noch Abklatsch der Bewegungen und damit unrelevant.

In Sofern klappt das Kapern nicht. Zum Glück für DE.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 25.01.2021 20:17
Wie kann es nur passieren, dass mir als Siegburger diese Partei nicht sofort einfiel: https://blog.demokratie-durch-volksabstimmung.de/index.php/de/ (https://blog.demokratie-durch-volksabstimmung.de/index.php/de/)? Einmal habe ich die sogar gewählt.

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: MAS am 25.01.2021 20:27
Lieber Waldi,

wahrscheinlich haben die meisten Deutschen doch genug aus der Vergangenheit gelernt, wie man so schön sagt. Das erwähnte ja auch Jule mal, dass sich andere Nationen ihrer Verbrechen weniger schämen als wir das tun. Nun ja, unsere, also die unserer Vorfahren, waren ja auch von anderem Kaliber, was die Zahl der Toten, die Art des Tötens und die kurze Zeit, in der das alles stattfand, angeht.

Aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen. Demokratie ist ein zartes Pflänzchen. Da brauchen nur mal Menschen den Willen aller mit dem allgemeinen Willen verwechseln und dann noch meinen, die Mehrheit seien alle, dann wird aus Demokratie schnell Populismus und die Diktatur einer gelenkten Mehrheit.

Aber eigentlich wollte ich lieber mal wieder etwas zum Kernthema des Forums beitragen. Vor lauter Politik komme ich nur nicht dazu (abgesehen davon, dass ich auch außerhalb des Forums genug zu tun habe).

LG, Micha
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: JJSW am 25.01.2021 21:04
Eine Partei, die solche Ideen umsetzen möchte, kenne ich nicht, sind wohl alle dran interessiert, im aktuellen System unterzukommen?

So wie ich sehe, werden bei einer Basisdemokratie Parteien obsolet. Das heißt eine Partei die eine echte Basisdemokratie einführen will würde letztendlich sich (und alle anderen Parteien) abschaffen. Und welche Partei will das schon?
Von der Linke bis zur AFD wohl keine.

Gruppen, die eine Basisdemokratie einführen wollen, gibt es mehrere. Hab mal gesucht. Bestimmt gibt es noch mehr. Kannte jedoch vorher keine Einzige.
http://www.die-basisdemokraten.de/static/de/neues/index_neues1.html
https://diebasis-bw.de/
http://basisdemokratie.jetzt/
https://wir-basisdemokratie.de/

Aber wie soll eine so kleine Gruppe eine Mehrheit bekommen, um diese Ziele verwirklichen zu können?

Zur Veranschaulichung die Stimmenverteilung der Bundestagswahl 2017 in %

CDU/CSU  SPD   FDP  Grüne Linke  AfD  sonstige  gesamt
33,0    20,5  10,7   8,9   9,2   12,6    5,1      100


Quelle: https://www.bundeswahlleiter.de/info/presse/mitteilungen/bundestagswahl-2017/34_17_endgueltiges_ergebnis.html

dies bedeutet, das die gesamten Miniparteien mit den teilweise phantasievollen Namen insgesamt 5,2% erreichten.

Da müsste so eine Basisdemokratische Interessensgruppe erstmals immense Öffentlichkeitsarbeit leisten, um überhaupt bekannt zu werden, um genug Stimmen zu bekommen, um gegenüber den "großen Parteien" etwas zu bewirken.

Und wer mutet sich eine solche Arbeit zu, um nachher nur einer von vielen Stellvertreter des Volkes zu sein, ohne irgendwelchen Machtanspruch?
Haben wir soviele Idealisten, die nur aus reiner Nächstenliebe handeln?
Mit dem Erfolg wächst wohl die Lust an der Macht und der ursprüngliche Idealismus ist dahin.
So viele Idealisten, die nur aus Nächstenliebe die Stimmen bei den ganzen Volksabstimmungen auszählen, ist wohl nicht einfach zu finden. Ohne wenigstens ein bisschen selber regieren zu können.

Ist ja schon beim Kommunismus gescheitert. Hat sich zwar Marx so schön vorgestellt: Klassenlose Gesellschaft, alle gleich. Gleicher war dann nur die Führenden der Kommunistischen Partei, die das gleiche Volk weiterhin geknechtet haben.

Also ich sehe da zur Zeit auch wenig Chance, eine Basisdemokratie, die rein über Volksabstimmungen funktioniert, zu realisieren. In einem kleinem Dorf könnte so etwas funktionieren. Aber selbst Nachbarn sind sich oft nicht einig.

Soviel meine Geadnken dazu.

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 25.01.2021 21:09
Mit weniger oder mehr Schämen hat das nichts zu tun. Die heutigen Generationen, egal welcher Nation haben gar keinen Grund sich für ihre Nationalität zu schämen. Sie waren nicht an den Verbrechen oder Kriegen beteiligt. Ich sehe keinerlei Grund ständig irgendwas und jedem zu gedenken, für das wir nicht verantwortlich waren, wie es unser Gedenk Uhu neuerdings zu gedenken vermag.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 25.01.2021 21:14
CDU/CSU       SPD       FDP       Grüne       Linke       AfD      sonstige  gesamt
32,9         20,5      10,7       8,9         9,2         12,6      5,2       100

Da hat doch jemand kräftig gezinkt. Wieso ist die AfD so hoch? Da ist doch Wahlbetrug im Spiel.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: wg84 am 25.01.2021 21:18
Zur Frage von Skirtedman: Basisdemokratie meint für mich in erster Linie Volksabstimmung. Eben etwas, wo die Mehrheit des Volkes durch Abstimmung bestimmen kann, welche Richtung eingeschlagen wird. Ob man auf Repräsentanten mehr oder weniger verzichten kann, ist eine berechtigte Frage. Da gibt es sicher verschiedene Ideen.
Damit das funktioniert, müsste allerdings die Bevölkerung das nötige Wissen haben um die Tragweite ihrer Entscheidung auch richtig einschätzen zu können. Das erfordert allerdings bei vielen Themen monatelange Diskussion. Ich glaube nicht dass die Mehrheit der Bevölkerung die nötige Zeit dafür hat.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Rocky_Toky am 25.01.2021 21:19
... aus welcher Glaskugel stammen denn Deine Zahlen ...
... aus welcher Zuversicht speißen sich Deine Hoffnungen
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 25.01.2021 21:33
...ohne die letzten 8 Beiträge zu kennen...


Absolut wichtig zur Herstellung von Glaubwürdigkeit ist Transparenz bei Entscheidungen und Beziehungen. Daran mangelt es inzwischen erheblich.

Eine Partei, die solche Ideen umsetzen möchte, kenne ich nicht, sind wohl alle dran interessiert, im aktuellen System unterzukommen?

Besonders Dein letzter Satz regt zum Nachdenken an!

Ich denke, an dieser Behauptung lässt sich nicht alles leugnen. Natürlich sind es verfassungsrechtliche Vorgaben, an die sich Parteien halten müssen, auch wenn immer mal wieder Grauzonen ausgelotet werden. Doch innerhalb dieser Vorgaben müssen sich Parteien bewegen. Mit ist zwar nicht bekannt oder bewuss, dass das menschenorientierte Parteien einschränken sollte, aber ja, Doppelrock, eventuell zwingt das Parteien, sich systematisch stärker unterzuordnen, als es ihnen eigentlich lieb wäre.

Was Glaubwürdigkeit ist und was nicht, ist natürlich sehr schwer allgemeingültig zu sagen. Als Beispiel könnte ich jetzt einen Blick auf Religionsgemeinschaften werfen, da tue ich aber nicht, das würde zu weit führen. Ich denke, Glaubwürdigkeit muss jeder für sich selbst entscheiden. Oder sich Rat einholen, was er für glaubwürdig halten kann.

'Transparenz bei Entscheidungen und Beziehungen' oder 'Transparenz allgemein' ist dagegen mit Sicherheit eine Gegenstand, der unabhängiger von Glaubenssätzen objektiver zu betrachten ist.

Ich verstehe Dich, dass Dir Transparenzen bei Entscheidungen und Beziehungen ungenügend vorhanden sind. Ich übertreibe jetzt mal, aber ich mache einen Gedankenausflug. In unserem Gedankenaustausch zwischen Dir und mir habe ich mit Sicherheit etliche Sätze formuliert, in denen ich Aussagen getroffen habe, die ich bewusst so wählte, um sie mit einer inhaltlichen Tendenz aufzuladen. Transparenz hierbei würde bedeuten, ich hätte auch jederzeit dargelegt, warum ich genau diese Wortwahl verwendete, und was ich damit bei Dir und ggf. auch bei anderen Mitlesern hätte bezwecken wollen.

Völlige Transparenz wird vermutlich nicht absolut möglich sein, weil übergeordnete oder untergeordnete Absichten und Strategien mit Sicherheit nicht freiwillig bei Entscheidungen oder Beziehungen offengelegt werden wollen. Man könnte Böses dahinter vermuten. Andererseits würden Absichten oder Strategien vom eigentlichen Belang der Entscheidungen vielleicht aber auch ablenken. Ich selber erlebe es beispielsweise in meiner Partnerschaft, dass ich hintergründig gefragt werde, warum ich gerade irgendeine spontane, kurzabgeschlossene Handlung so begangen habe, wie ich sie begangen habe. Wenn ich darüber nachdenke, dann hatte das eine Vielzahl von Begründungen, bewusste und noch viel mehr unbewusste. Jede meiner Handlungen, die ich auch im Detail oder grundsätzlich anders hätte ausführen können, hintergründig zu erklären, wäre viel zu anstrengend. Ich müsste bei jeder Handlung eine sehr viel größere Zeitspanne aufwenden, diese Handlung zu erklären, als die Handlung andauerte. Und wahrscheinlich würde ich vor jeder Handlung sekundenlang bis minutenlang, oftmals wahrscheinlich tagelang überlegen, ehe ich sie ausführte, nur um sie genau begründen zu können.

Gut, dieser Gedankenexkurs ist sehr radikal. Ich weiß nicht, ob er irgendjemandem von Euch außer mir geholfen hat, Transparenz näher zu beleuchten.

Völlige Transparenz ist ja letztlich auch nur möglich, wenn alle Einzelheiten offen zugänglich wären. Die Frage, ob das möglich ist, muss sich mir da stellen. Niemand, der nicht bei den Entscheidungen dabei gewesen ist, oder gar mit involviert ist, wird eine völlige Transparenz, ja eine ausreichende Transparenz darüber erhalten können.

Ich denke, eine gewisse Intransparenz muss dabei akzeptiert werden bei allem, wo man nicht selbst in der Verantwortung steht zu entscheiden. Und da grenzen wir bei der Frage nach Transparenz dann schnell auch wieder an den Bereich des Vertrauens. Wem räume ich Entscheidungskompetenzen ein, denen ich vertraue? Wem vertraue ich mich an, auch wenn mir völlige Transparenz nie in ihrer Absolutheit zuteil werden wird?

Ein guter Weg, um jetzt speziell wieder aufs politische Geschehen zu blicken, ist, sich vor Ort mit den Politikern auseinander zu setzen. Mit den Fragen, die sich als denkender Mensch auftun. Oder sich ähnlich fragenden Menschen zusammen zu tun, zum Beispiel in Form von Bürgerinitiativen, um sich gemeinsam mehr Gewicht im Umgang mit erreichbaren Politikern zu verschaffen. Oder gar selbst zunächst im Kleinen politisch zu engagieren.

Das alles ist besser, als sich lauthals schreiend in einem durch Wut aufgeladenen Schwall zusammenzurotten und auf allgemeine Ablehnung zu stoßen, weil ein gemächliches Sich-Offenbaren und Voneinanderlernen augenscheinlich nicht praktiziert wurde. Zum Glück ermöglicht unser Staat in der Regel solche Protestwellen in Form des Demonstrationsrechts.  Auf Unmut aufmerksam machen zu dürfen, ist ein wertvolles Grundrecht. Wir alle kennen Beispiele, wo andernorts in der Welt das stärker eingeschränkt ist bis hin zu gar nicht existent ist.

Das ebenso wertvolle ist, sich selbst einzubringen, und an Entscheidungen mitwirken. Mit oder ohne Transparenz. Ich glaube, Doppelrock, Du hättest das Zeug für die Politik. Ich weiss, dass Du nicht nur vorgefertigtes wiederholen kannst, sondern selbst formulieren kannst. Im direkten Umgang mit den Menschen, anders als es in einem Forum möglich ist, wirst Du auch überzeugender agieren können. Lass es Dir mal durch den Kopf gehen, wenn Du möchtest.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: JJSW am 25.01.2021 21:45
Damit das funktioniert, müsste allerdings die Bevölkerung das nötige Wissen haben um die Tragweite ihrer Entscheidung auch richtig einschätzen zu können. Das erfordert allerdings bei vielen Themen monatelange Diskussion. Ich glaube nicht dass die Mehrheit der Bevölkerung die nötige Zeit dafür hat.

Klingt plausibel.
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: Skirtedman am 25.01.2021 21:45
Eben etwas, wo die Mehrheit des Volkes durch Abstimmung bestimmen kann, welche Richtung eingeschlagen wird. Ob man auf Repräsentanten mehr oder weniger verzichten kann, ist eine berechtigte Frage. Da gibt es sicher verschiedene Ideen.
Damit das funktioniert, müsste allerdings die Bevölkerung das nötige Wissen haben um die Tragweite ihrer Entscheidung auch richtig einschätzen zu können. Das erfordert allerdings bei vielen Themen monatelange Diskussion. Ich glaube nicht dass die Mehrheit der Bevölkerung die nötige Zeit dafür hat.

Ja, diese Kernaussage hatte ich soeben auch ausdrücken wollen. Wohl nur nicht so kernig wie Du.

Und doch gibt es Systeme mit mehr Bevölkerungsbeteiligungen. Die Schweiz ist ein Beispiel dafür. Ob das immer so gesund ist, was dabei herauskommt, sei mal dahin gestellt. Am ehesten wird es eben genau daran scheitern, wie Du, wg84, das gerade beschrieben hast.

Bestes Beispiel ist gerade der vollzogene Brexit. Ist halt Geschmackssache. Die einen bejubelns. Die andern bedauerns. Ja, auch Glaubenssache!
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: culture skirt am 25.01.2021 21:53
Wird die Opferrolle nur gut genug gespielt, dann hat man den Effekt der Solidarisierung. Und schon ist man denen auf den leim gegangen.
So kommen Leute, die an sich der rechten Gesinnung völlig unverdächtig sind immer näher an die AfD ran.
Ja ja ja ja..... Die Opferkarte holen aber meist andere raus. Da war doch mal was "Wir werden sie jagen". Kurzerhand wurde das als Menschenjagd umdefiniert und aus dem Zusammenhang gerissen. Und alle taten empört. Aber wenn Eine bei einer Rede vor sozial Benachteiligten brüllt, "Wir sollten alle Reichen und die mehr haben als wir, am besten erschießen" dann finden das komischerweise alle toll und klatschen. Und genau diesen Doppelstandard, was als Hetze ausgelegt wird und was nicht, prangert Doppelrock an. Denn Hetze ist es anscheinend nur dann, auf wenn es von der falschen politischen Seite kommt.

Zum Glück in DE sehr wenig, da gehen die Zustimmungswerte auch schon länger zurück. Hier sind dann Bewegungen wir Querdenken711 präsenter. 
Richtig. Und das ist komischerweise ein Ableger der "Terrorbewegung" Stuttgart 21 aus Baden Württemberg und keine Bewegung aus dem bösen Dunkeldeutschland.

Das Übernehmen der Themen benötigt eben einen starken Mann (oder Frau) in der Partei. Und die haben die deutschen Rechten gerade nicht.
Seit wann lassen denn Rechte eine homosexuelle Frau, die dazu noch mit einer Farbigen zusammen ist, in ihrer Partei als Vorstandsvorsitzende?


Zitat
Marine LePen hat die Partei lange ganz fest bestimmt, da wäre so ein Thema schnell gekapert worden.
Le Pen hatte auch gegen die Schüleraktion in Frankreich, als Jungs in Röcken zur Schule gingen, eine Demo gegen die Verschwulung von Jungen organisiert.


Gruß
Jule
Titel: Antw:Was treibt eigentlich Leute, Staat, Politik und Gesellschaft so zu verleugnen
Beitrag von: JJSW am 25.01.2021 22:05
CDU/CSU       SPD       FDP       Grüne       Linke       AfD      sonstige  gesamt
32,9         20,5      10,7       8,9         9,2         12,6      5,2       100

Da hat doch jemand kräftig gezinkt. Wieso ist die AfD so hoch? Da ist doch Wahlbetrug im Spiel.

Die Zahlen hatte ich aus Wikipedia. Hab nun nochmals bei der Seite des Bundeswahlleiters nachgeguckt: Tatsächlich 0,1% Abweichung (bei CDU/CSU)

Ändert aber nichts an dem, was ich zur Thematik schreiben wollte. Hat Antwort #88 überhaupt jemand ganz gelesen?

So, jetzt hab ich erstmal wieder für einige Zeit genug von Politikthemen hier . Macht was draus. Oder auch nicht.
Kostet auf Dauer zuviel Zeit, mir solche Gedankenergüsse einigermaßen fehlerfrei hinzuschreiben.
Man sieht sich wieder bei den Rockthemen.

Grüßle
Jürgen