Interessante Begegnung im Zug
Im Zug von Köln nach Hamm saßen mir gegenüber drei Personen, wie ich dachte eine alte Frau, eine junge Frau und ein kleines Mädchen. Sie unterhielten sich abwechselnd auf Englisch, Französisch und Deutsch. Das faszinierte mich, wie sie die drei Sprachen durcheinander verwendeten. Kurz vor dem Aussteigen sprach ich sie an, und die junge Frau sagte: „Ja, ich bin Deutsche, aber wir wohnen in Frankreich, er ist Franzose und er spricht alle drei Sprachen.“ Zweimal „er“? Also war die „alte Frau“ ein alter Mann. Er hatte schulterlange graue Haare und einen Hut auf dem Kopf und ich hatte schon überlegt, er könne ein Indianer sein, auch vom Gesicht her. Nur seine recht hohe Stimme hatte mich dazu gebracht, ihn als Frau zu identifizieren. Und „das kleine Mädchen“ war ein kleiner Junge, mit schulterlagen, blonden Haaren, einem Hut auf dem Kopf, mit Weste und Hose und blauen Socken in Sandalen sehr modisch gekleidet, zudem mit einer hohen, zarten Stimme. So kann man sich von den eigenen Seh- und Hörgewohnheiten täuschen lassen. Jedenfalls bewundere ich, der ich mich mit dem Sprachenlernen so schwertue, ihre Sprachkompetenz und beneide den Kleinen darum, zugleich dreisprachig auszuwachsen. Und ihre Outfits wirkten sehr sympathisch, etwas abenteuerlich, unkonventionell. Sympathisch eben!
LG, Micha