Hallo allseits,
ich habe mir den Film auch angesehen. Leider ist mein Französisch nicht so gut, dass ich nicht alles verstehen konnte. Gäbe es ein Skript dazu, sähe es anders aus. Insgesamt ist mein Eindruck ambivalent. Auf der einen Seite ist mein Eindruck, es ist ein wohlwollendes Video. Auf der anderen Seite werden doch auch die Vorurteile mobilisiert. Insbesondere die gegen Ende gerückte Frage, was trägt er denn darunter und der Blick auf den hochgewehten Kilt zeigen dies.
Dann wiederum empfiehlt die Moderation den Damen, nicht die grausige Krawatte, sondern mal einen Rock unter den Tannenbaum zu legen. Immerhin.
Der junge Mann auf seinem Rundgang durch die Straßen Genfs macht es wohl nicht ganz freiwillig, sondern ermuntert (durch Gage?) als Medienexperiment. So wird er ja in künstliche Situationen gebracht, die wir wohl seltener erleben. Wer geht schon im Rock in ein Fitnisstudio? Oder in die Umkleidekabine einer Fußballmannschaft? Daß in letzterer wohl kaum Zuspruch zu erwarten ist, macht doch klar, wenn wir Thesen aus der Genderforschung betrachten, die den Sport insgesamt - den Fußball besonders - als Maskulinisierungsmaschine betrachten.
Interessant auch, daß die Damen - sowohl die des ersten vorgestellten Rockträgers, als auch die fitten aus dem Turnstudio - sich kürzere Röcke vorgestellt hatten. Wenn ihnen dann auch direkt durch den Kopf geht, ob die Herren sich wohl auch epilieren würden. Bei den Jugendlichen fand ich den jungen Mann in seiner abweisenden Haltung besonders gelungen, der mit seinem lilafarbenen Ohrringpaarglanz vorgestellt wurden. Viel feminer geht ein Ohrschmuck kaum. Und dann hat er Sorgen um seine Männlichkeit.
Was ich davon halten soll, dass die Moderatorin im Lauf der Sendung in den Männerrock steigt, und meint, der passt doch auch zu Frauen, ist mir auch noch nicht klar! Röcke sind Röcke, ob Mann ob Frau, passen können sie zu beiden Geschlechtern.
LG robotobo