Hallo zusammen,
wenn ich schon mal im Forum bin, gebe ich ein wenig meines Senfes dazu:
Natürlich befinden wir uns in einer Krise, nicht nur wir Männer, sondern wir Menschen. Der Hauptgrund liegt darin, dass wir einerseits noch immer zu über 90 % Verhaltensweisen der Steinzeit ausleben oder zumindest den Drang haben, es zu tun, weil sie uns eben angeboren sind, und andererseits eine Welt geschaffen haben, zu denen diese Verhaltensweisen nur nur zu 50 % passen. (Zahlen nicht exakt errechnet, sondern so Pi mal Daumen geschätzt.)
Nehmen wir die Beobachtung, dass Frauen auf den ersten Blick gerne Männer mögen, die der klassischen Rollenverteilung entsprechen auf den zweiten Blick aber modernere, emanzipiertere Männer mögen. Das erste ist angeboren und kommt daher sehr schnell hoch, das zweite kommt erst nach kritischem Nachdenken hoch. Genau so erschnüffeln sich die Frauen ihren Sexualpartner unbewusst, aber angeborenermaßen, um einen zu finden, der ihr Immunsystem ergänzt, damit die Kinder weniger krankheitsanfälliger werden.
Früher, so vor 100000 Jahren, gab es sicher auch schon Männer, die nicht immer das wollten, was die Tradition von ihnen verlangte, nur hatten sie kaum eine Chance, das auszuleben, weil sie sonst die Kleingruppe hätten verlassen müssen und allein nicht überlebt hätten. Heute ist das anders. Das Devianzabwehrverhalten, das vor 100000 Jahren noch den Zusammenhalt und damit das Überleben der Gruppe gesichert hat, ist aber auch heute noch bei vielen Menschen sehr vorhanden, auch wenn es so keinen Sinn mehr hat.
Wir müssen heute anders denken und handeln als vor 100000 Jahren, einerseits individualistischer, andererseits globaler, nicht nur kleingruppenkollektivisitisch . Das Ziel muss es sein, dass jeder Mensch auf der Erde selbstbestimmt und eigensinnig leben darf, solange er damit nicht die Selbstbestimmung und den Eigensinn anderer Menschen negativ beeinträchtigt. Da müssen immer wieder Kompromisse gemacht werden, und um die richtig zu machen, braucht man Weisheit und Mitgefühl, die Fähigkeit, den eigenen Standpunkt zu vertreten und den Willen, auf die anderen Menschen einzugehen.
Männlichkeit und Weiblichkeit sind einerseits biologische Vorgaben, andererseits aber auch psychosoziale Konstrukte. Beide Dimensionen (sex und gender) sind nicht deckungsgleich, sind aber auch nicht völlig voneinander gelöst.
Liebe Grüße in die Runde!
Michael