Nur ist zu sagen: wir Männer sind selber schuld daran. Niemand hat uns verboten, Stiefeln, kurze kurze Hosen und, wie einst Römer und Ägypter, Röcke und Kleider zu tragen.
Und obwohl Männer sich nicht für Mode interessieren, ziehen sie blindlings das an, was ihnen angeboten wird. Die Industrie hat vermutlich auch den Umsatz bei kurzen Hosen erhöhen können, nachdem sie sie länger machten, wobei das Tragen weniger Mut forderte.
Ich erinnere mich noch, wie Ende der 80er einige Herstellen von teuren Shorts einige Jahre lang genau dieselben in zwei verschiedenen Längen produzierten, in der üblichen sehr kurzen Version, wie auch in einer um die 15 cm längerer. Sie müssen zu der Konklusion gekommen sein, dass die längeren bei Männern die besseren Marktchancen hatten.
1988 hatte ich mir für einen Urlaub in den USA zwei knallrote Shorts gekauft, eine kurze und eine lange. Sie waren von einer feinen schwedischen Firma, Melka hieß sie, gemacht und identisch, abgesehen von der Beinlänge. Ich trug am liebsten die kurzbeinige, obwohl solche bei bonierten Amerikanern kaum zu sehen waren. Zwei-drei Jahre später gab es im Melka-Sortiment keine Wahlmöglichkeit mehr.
Herrenstiefeln wurden wohl nach dem Krieg nur im privaten Bereich von Gutsbesitzern und ähnlichen getragen, aber warum man nicht versuchte, sie wieder bei Männern zu leben, als es der Industrie gelangte, Stiefeln an Frauen zu bringen, kommt mir unlogisch vor.
Und mit den Röcken wissen wir es ja. Männer sind, mit sehr wenigen Ausnahmen, nicht Manns genug, sie zu tragen. Und deshalb bekommen wir keine.
Gruß
Gregor