Autor Thema: Frauen und (eigener) Mann im Rock  (Gelesen 25520 mal)

Offline Edelweiss

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #15 am: 10.12.2004 13:46 »
Hallo ANAP,

im Prinzip gebe ich Dir vollkommen recht, aber....

Wenn die Männer endlich alle Röcke tragen würden, könnten wir noch viel mehr Röcke produzieren und verkaufen. Aber niemand investiert in Werbung, wenn nicht die Aussicht auf Gewinn bestünde. Im Männerrockbereich ist das Risiko, dass es schief geht, einfach noch zu groß. Wir würden nicht nur unser Unternehmen, sondern auch die Existenz unserer Mitarbeiter und unsere eigene aufs Spiel setzen. Werbung ist schweineteuer, wer soll sie bezahlen?

Ich sehe nur die Möglichkeit im permanenten Röcketragen in der Öffentlichkeit. Aber bitte nicht in FSH und Stöckelschuhen, das schreckt ab! Ich weiß, daß mich jetzt einige zum Mond wünschen, aber es ist nun mal so. Wir müssen der Realität ins Auge schauen oder uns fragen: Wollen wir die Selbstverwirklichung des Einzelnen oder die Männerwelt in Röcke stecken? Im ersteren Fall wäre ich hier fehl am Platze...

Viele Grüsse
Edelweiss

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Offline hirti

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #16 am: 10.12.2004 14:08 »
Eins verstehe ich aber nicht so ganz: Man soll sich nicht so schnell auf dem Kopf scheißen lassen, aber genau aus dieser Ecke kommt doch die Information "Mein Freundin zuliebe verzichte ich auf den Rock".

Ringschluß???

Hola Gatito,

das kam ganz eindeutig aus meinem Eck und war auf die wieder einmal aufkeimende Jammerei wegen der furchtbar schlimmen Emanzipation gemünzt. Ich habe damit nicht auf das Thema "Frauen und (eigener) Mann im Rock" angespielt.

Um nun auch etwas zum Thema zu sagen:
Ich verzichte nach wie vor auf Röcke und wir haben inzwischen seit geraumer Zeit wieder eine richtig tolle Beziehung. Auf dieser Basis lässt sich auch über Rock & Co das eine oder andere fruchtbare Gespräch führen. Ich arbeite also nach wie vor daran...

Grüße & schönes Wochenende wünscht,
hirti


Offline Wolfgang

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #17 am: 10.12.2004 19:21 »
Aber bitte nicht in FSH und Stöckelschuhen, das schreckt ab!

Hallo Edelweiss,

das sehe ich anders (auch wenn ich selbst keine Stöckelschuhe trage, aber nicht weil ich es prinzipiell nicht tun würde, sondern weil es mir glaube ich  nichts bringt (habe es allerdings auch noch nicht versucht, ist einfach kein Bedürfnis da). Da ich im Arbeitsschutz tätig bin, gibt es für Mann und Frau übrigens auch sachliche Gründe, auf Stöckelschuhe zu verzichten - z.B. wegen möglichen Sehnenschäden, Bänderdehnungen und Rückenbeschwerden, von Stolpergefahren mal ganz zu schweigen.

Ich sehe das so:

Ein Mensch fühlt sich im Regelfall in Extremsituationen nicht wohl. Kurzzeitig kann frau/man das machen (Kurzzeitig ist allerdings relativ), aber irgendwie belastet es den Organismus. Durch Extremfälle wird aber die ganze mögliche Bandbreite abgebildet.

Nun kann diese Bandbreite von innen und von außen betrachtet werden:.

a) Von außen: Die Bandbreite geht von schlichtem  Männerrock bis aufgetackeltem Aussehen. Wie verrückt ist doch die Welt.....
 
b) Von innen: Ich lebe bewußt hin und wieder in Extremsituationen, um mich wieder auf das Mittelmaß zu freuen.

Beispiel Rock:

Unauffälliges Mittelmaß (ohne Wertung): Langer Jeansrock (beispielsweise).

Extrem: Rote Nylonstrümpfe, Minirock und Stiefel.

Ich habe es selbst erlebt. Im Minirock, FSH und Lederstiefel bekomme ich je nach Umgebung hin und wieder Herzklopfen, aber wenn ich nachher den Jeansrock anhabe, ist das Tragen wie selbstverständlich.

Ich glaube, man/frau muss die ganze Bandbreite zeigen, um die "goldene Mitte" durchsetzen zu können.

Wenn der lange Jeansrock (ich bleibe nur im Bild, war ja lediglich ein Beispiel) das Maximum des "Erträglichen", des "Möglichen", des "Geduldeten" ist, wird der Durchbruch meines Erachtens schwerer sein.

Die ganz Mutigen (wegen mir auch die Verrückten) tragen das Extreme, die anderen Freunde des neuen Männerstils entscheiden sich dann für das "normale", eben die goldene Mitte.

Ist meine Philosophie.

Ãœbrigens: ich möchte nicht unbedingt die Männerwelt in Röcke stecken. Ich möchte durch mein Verhalten dazu beitragen, dass sich Männer und Frauen über den Rock am Mann Gedanken machen - und dann von selbst drauf kommen, es mal auszuprobieren. Wenn es sich allerdings so ergibt - ist es mir auch recht.

Steuern kann man/frau es m.E. in einer Demokratie nicht, aber wenigstens durch geschickte und gezielte Werbung fördern.

Selbst wenn in 20 Jahren immer noch nicht mehr Männer in Röcken rumlaufen, hätte es aus heutiger Sicht glaube ich auf mein Verhalten keinen Einfluss (sehr gewagt, wer weiß schon, was morgen ist).

Ich verstehe aber, dass ein Hersteller von Männerröcken oder jemand, der mit Männerröcken Geld verdienen will (oder muss) da anders denken muss - ist auch völlig korrekt. Als Unternehmer muss man über kurz oder lang Geld verdienen. Ich hoffe, dass ich durch das Röcketragen dazu beitrage.

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang

 

Zitat Adenauer: Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...

Offline Gatito

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #18 am: 10.12.2004 20:04 »
Hola hirti,

ist mir schon klar das es aus deiner Ecke kam, aber wie gesagt, mein Posting bezog sich lediglich auf
den Widerspruch.

Ansonsten: Zu der Diskussion der "Männerrock und sonst keine Auffälligkeiten". Nicht nur das ich ab und zu FSH trage. Ich verwende MAkeup und Schmuck. Nach der Ricci-Dokrin ein nicht zulässige Maßnahme, oder?

Komisch, gerade wg. der  Faktoren Kosmetik, Makeup und Schmuck achte ich penibel darauf, dass da auch nicht ein Hauch von Tucke hochkommt.

Aber mit Respekt, diese kategorische Verdamung der FSH verwundert mich stark. Ich vermute die AKtiviräten von Levee sind der Aktion "Rock der harte Kerle" nicht zweckdienlich, oder?

naja, macht mal. Ist doch schön wenn eine so übersichtliche Gemeinschaft noch mehr Meinungen hat, wie es in der Weimarer Republik Parteien gab.

adios, Gatito
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Offline antares

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #19 am: 10.12.2004 21:39 »
Hi zusammen,

ich gehöre wohl zu einer absoluten Minderheit, wenn ich das hier so alles lese:
Bei mir ist es so, dass ich mich in Röcken außerordentlich wohl fühle und dass meine Frau mich absolut unterstützt, Röcke zu tragen. Ich selbst bin wohl eher der "Bremser", da ich es noch nicht häufig geschafft habe, auch in der Öffentlichkeit und natürlich auch mit meiner Frau (capricorn) draußen im Rock rumzulaufen. Fragt mich nicht, warum das so ist?!?!??

"Aber bitte nicht in FSH und Stöckelschuhen, das schreckt ab!" (Zitat Edelweiss):

Ich persönlich finde, dass eine FSH zum (kurzen, ca. knielangem oder etwas kürzerem) Rock gut aussieht und auch viel besser dazu passt, als z. B. Kniestrümpfe. Schuhe sollten m.E. schon "kräftig deftig" dazu sein, vielleicht knöchelhoch und mit herunter gekrempelten dicken Wintersocken darin, zumindest in dieser Jahreszeit. Im Sommer passen auch Slippers gut dazu.

Auf jeden Fall: Rock und FSH beim Mann schließen sich absolut nicht aus, im Gegenteil, finde ich jedenfalls.

Schöne Grüße

antares
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Offline Ferdi

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #20 am: 10.12.2004 21:52 »
Hallo ANAP, hirti, Edelweiss, Gatito,

wenn ich Euch alle so lese, dann frage ich mich, wieso ich so überhaupt keine Probleme mit meinen Röcken habe, wieso ich meine Röcke heute so alltäglich und selbstverständlich trage wie früher Hosen. Ich habe dazu keine teuren Werbeveranstaltungen gebraucht, ich wurde nicht durchs Fernsehen dazu gebracht, weil dort Moderatoren wie Thomas Gottschalk stundenlang im Rock moderiert haben. Ich habe das einfach selbst gewollt und fühle mich einfach so sauwohl, dass mich nichts mehr davon los bekommt. Daher bin ich auch der Meinung, dass all die Energie, die jetzt in Werbemassnahmen, sei es eine internationale Männerrockkonferenz, seien es zahllose Zeitungsartikel, Radio, Fernsehen, Film oder Theater, gesteckt wird, wirkungslos bleibt solange der Durchschnittsmann nichts von Röcken wissen will.

Wir können allenfalls durch Aufklärung und Information erreichen, dass das Gros der Bevölkerung einfach nur zur Kenntnis nimmt, dass Männer auch Röcke tragen können, so wie Frauen Hosen tragen können, und dass sie deswegen immer noch die Männer sind und bleiben, die sie immer waren. Das können wir leisten. Aber wirkungsvoll nur durch aktives Vorleben im Alltag. Darauf führe ich den persönlichen Erfolg zurück, den ich in dieser Hinsicht habe. Wir werden aber nicht erreichen, dass in der uns zur Verfügung stehenden Lebenszeit die Mehrheit der Männer auch Röcke tragen wird.

Aber ehrlich gesagt, darauf kommt es mir auch nicht an. Ich trage ja Röcke, für mich ist es "normal" und ich werde auch voll anerkannt. Das kann jeder einzelne auch erreichen, wenn er das will, und dann könnten eines Tages die persönlichen "Gewöhnungszonen", die jeder Rockträger um sich herum aufgebaut hat, zu einer grossen, flächendeckenden Zone werden. Das wird aber noch geraume Zeit dauern.

Schöne Grüsse an alle

Ferdi
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Offline Gatito

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #21 am: 11.12.2004 04:50 »
hola Ferdi,

was soll ich antworten? Ich unterstütze deinen Stsandpunkt und ansonsten merkt man hier doch, daß eigentlich jedes Thema breitdiskutiert wird und dann in Lethargie erstarrt. Siehe "Frau und Rock", "Männerrock-Konferenz". etc.

Vielleicht fehlen mir auch ein paar Erfahrungswerte wie Totalles Ablehnen der FSH, Trennungspanik bei Ablehnung des Rockes durch Frauen", "Angst um Arbeitsplatzverlust".

Dazu kommt ja die Sache, Kosmetik und Schmuck.

Vielleicht liegt es daran, dass ich einen Rock fast täglich trage. Auch vor Gericht mich nicht in Panik deswegen stürze.

Oder ist der ultimative Störfaktor meine Studienrichtung? So das ich völlig aus der Art schlage??

Also ich weiß nicht!

adios, Gatito
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Offline ANAP

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #22 am: 14.12.2004 13:56 »
Hallo Ferdi,
hallo Edelweiss,
hallo zusammen,

Zitat von Ferdi:
Zitat
wenn ich Euch alle so lese, dann frage ich mich, wieso ich so überhaupt keine Probleme mit meinen Röcken habe, wieso ich meine Röcke heute so alltäglich und selbstverständlich trage wie früher Hosen. Ich habe dazu keine teuren Werbeveranstaltungen gebraucht, ich wurde nicht durchs Fernsehen dazu gebracht, weil dort Moderatoren wie Thomas Gottschalk stundenlang im Rock moderiert haben. Ich habe das einfach selbst gewollt und fühle mich einfach so sauwohl, dass mich nichts mehr davon los bekommt. Daher bin ich auch der Meinung, dass all die Energie, die jetzt in Werbemassnahmen, sei es eine internationale Männerrockkonferenz, seien es zahllose Zeitungsartikel, Radio, Fernsehen, Film oder Theater, gesteckt wird, wirkungslos bleibt solange der Durchschnittsmann nichts von Röcken wissen will.

Wir können allenfalls durch Aufklärung und Information erreichen, dass das Gros der Bevölkerung einfach nur zur Kenntnis nimmt, dass Männer auch Röcke tragen können, so wie Frauen Hosen tragen können, und dass sie deswegen immer noch die Männer sind und bleiben, die sie immer waren. Das können wir leisten. Aber wirkungsvoll nur durch aktives Vorleben im Alltag.

Lieber Ferdi, ich weiß selbstverständlich, dass Du keine Werbung, etc. brauchtest und brauchst, um zum Rock zu kommen. Für Leute wie Dich, die - zumindest in dieser Hinsicht - schon alles erreicht haben, war der Vorschlag auch nicht gedacht.

Meinem Vorschlag lag der Gedanke zugrunde, dass man(n), um eine größere Anzahl von Männern überhaupt einmal zum Tragen eines Rockes bewegen zu können, die Hemmschwelle senken müsste.
Ich habe mir dann überlegt, wie man(n) das machen könnte, und bin dann zum Ergebnis gekommen, dass Werbung ja bekanntermaßen geeignet ist (als ein Mittel, nicht das einzige), Bedürfnisse zu wecken, wo bisher (vielleicht) noch keine waren oder aber nur latent welche waren (und es am Mut fehlte, es auch zu tun).

Ich bin nicht wie Du der Meinung, dass das aktive Vorleben des Tragens eines Rockes in der Öffentlichkeit das einzig Wirkungsvolle ist, was wir tun und leisten können.

Ich glaube wie Du, dass es schon ein großer Fortschritt wäre, wenn
Zitat
das Gros der Bevölkerung einfach nur zur Kenntnis nimmt, dass Männer auch Röcke tragen können...
. Ich denke, wir sind davon noch weit entfernt. Aber eine Veränderung des Bewußtseins der Maßen kannst Du nicht erreichen, wenn Du nicht die Maßen erreichst.
Selbst Du sagst ja, dass die flächendeckende Verbreitung des Mannes im Rock sozusagen das (End-)Ziel ist.
Natürlich ist das Vorleben dabei ein wichtiger und richtiger Schritt, natürlich ist es wichtig und richtig, dass es dieses Forum gibt, wo man/frau sich austauschen kann und so sicher auch langsam und stetig die Zahl derjenigen steigt, die sich trauen einen Rock öffentlich zu tragen.

Aber es ist noch lange nicht das einzige, was wir tun und leisten können, ohne uns dabei finanziell in den Ruin zu stoßen.

Nehmen wir als Beispiel das Einkaufen eine Rockes durch einen Mann: Wie läuft das denn bei Euch ab? Wie lief es etwa beim ersten Mal ab? Ich will jetzt nicht näher in diese Diskussion einsteigen, aber
wer von Euch macht sich beispielsweise beim Rockkaufen die Mühe,
- direkt die Verkäuferin anzusprechen,
- sie zu bitten, Euch zu bedienen,
- wer fragt nach Ihrer Meinung, etwa so:"Finden Sie dass mir der Rock steht?"
- sich darüber zu beschweren, wenn es in dem Geschäft eine Herren- und eine Damenabteilung gibt, dass man(n) den Rock nicht in der Herrenabteilung kaufen kann?
- den Geschäftsführer dazu zu überreden, nur ´mal einige Zeit im Schaufenster eine Herrenpuppe im Rock auszustellen? (hat ja sogar schon mal geklappt, soweit ich weiß)
Oder:
Wer von Euch geht einfach ´mal so zu einem reinen Herrenausstatter, und fragt (zum Spaß) nach einem Rock für sich. Das Ergebnis der Nachfrage kennt (heute) jeder. Aber was denkt ihr, was passieren würde, wenn andauernd einer käme und fragte? Ich bin überzeugt, früher oder später käme die GF auf die Idee, sich bei (ihren) Lieferanten nach Männerröcken oder Röcken für Männer zu erkundigen.

Diese Fragen / dieses Verhalten würde beispielsweise nicht kosten (außer natürlich Zeit und persönlichen Einsatz), würde aber konsequent durchgeführt (auf Dauer) etwas an entscheidender Stelle bewegen.

Natürlich ist mir klar, dass viele hier garnicht das Verlangen haben, die Welt oder die Menschheit oder das Bewußtsein der Menschen zu verändern (oder doch? Zumindest beim Bewußtsein glaube ich schon, dass einige  bereit wären zuzugeben, dass sie sich in diesem Punkt eine Veränderung wünschen), weil sie selbst ja schon Rock tragen und damit auch keine Probleme (welcher Art auch immer) haben, aber schaden würden sie sich damit sicher auch nicht, es sei denn, sie zögen den größten persönlichen Nutzen daraus, dass sie (noch) einer der wenigen Rockträger sind. Für manche(n)  aber könnte eine niedrigere Hemmschwelle, etwa bewirkt durch eine Veränderung des Bewußseins der Allgemeinheit, der entscheidende Faktor sein, um es selbst einmal auszuprobieren, oder wenn es das schon einmal hat, sich auch öffentlich dazu zu bekenne.

Große Brücken werden immer von zwei Seiten gebaut:Natürlich kann jeder für sich an sich selbst und der Veränderung seines persönlichen Bewußtseins arbeiten, aber was spricht dagegen, auch (nicht ausschließlich) von der anderen Seite her zu bauen, indem man(m) versucht, das Bewußtsein der anderen zu beeinflussen / zu verändern, und zwar mit allen, einem zur Verfügung stehenden, Mittel? Wer von Euch würde beim Bau einer Brücke etwa die schweren Teile selbst schleppen, wenn er einen Kran da stehen hätte, den er nur bedienen müsste?

Und noch ein Satz zur Werbung im großen Stil:
Lieber Edelweiss, natürlich ist mir klar, dass es kein Unternehmen gibt, das riesige Summen in Werbung für ein Produkt steckt, wenn diese nicht in absehbarer Zeit vervielfacht durch den Verkauf dieses Produktes wieder hereinkommen.
Aber ich habe auch nicht davon gesprochen, dass ein Unternehmen das leisten soll.

Wer das leisten kann und will, darüber habe ich mich nicht ausgelassen. Ich hatte in diesem Zusammenhang allerdings den Gedanken eingeworfen, dass es möglich wäre, dass dies von Leuten übernommen wird, die dazu willens sind, und die dann darüber nachdenken könnten, wie sie das bewerkstelligen könnten oder wollten: etwa die Frage, ob man(n) sich dafür organisieren sollte/wollte und wenn ja, in welcher Form, oder welche Möglichkeiten gibt oder gäbe es, Geld zu organisieren (etwa Spenden, Vereinsbeiträge, Zuwendungen wg. Gemeinnützigkeit, sponsoring, etc. etc.).

Diese Fragen habe ich lediglich angedacht oder aufgeworfen ohne jedwede Wertung oder Präferenz.

Liebe Grüße an alle von

ANAP,
die sich jetzt höllisch beeilen muss.


L




Offline Günter

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #23 am: 14.12.2004 15:20 »
Hallo,
ich habe mich bei obiger Thematik mal als "leidtragender" bewußt zurückgehalten.
In vielen Diskussionen mit Frau und Kindern will ich mal deren Gründe für das Ablehnen des Röcke tragens beim eigenen Mann aus meiner Sicht schildern:
1: Angst, dass die Kinder ausgelacht und oder ausgegrenzt werden.
2: In der erarbeiteten sozialen Stellung selber keine negativen Äußerungen ertragen wollen.
3: Warum soll mein Mann Röcke tragen Hosen sind viel bequemer.
4: Was kann schlimmstenfalls passieren wenn es in deiner Firma rumgeht ? ( Grenzwert Betrachtung , was ist der schlimmste Fall ? ) Und das wegen eines Spleens ?

Und nun warum nicht mal die Ängste verifizieren , es mal versuchen ?
--> Einmal geoutet gibt es kein Zurück!
In einer anderen Stadt ?
Kein Zweck dort interessiert es keinen und dort habe ich auch keine sozialen Bindungen !

Warum stört es nicht wenn ein anderer Mann einen Rock trägt ?
--> Kein Einfluß auf das Umfeld meiner Familie !

Was wäre wenn euch täglich ein Mann im Rock begegnete ?
--> Dann wäre es ja normal und nichts von den Befürchtungen würde eintreten !

Was ist mit denen die trotz Familie Röcke tragen ?
--> Die sind rücksichtslos , gleichgültig und leichtsinnig !
 ???
Gruß
Günter
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Offline cephalus

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #24 am: 14.12.2004 15:36 »
Hallo Günter,
ich würde Deine Liste gerne noch um zwei banale aber reale Gründe ergänzen.

1. Ihr gefällt es schlicht optisch nicht. Jeder hat gewisse Vorstellungen wie einem der Partner am besten gefällt und die muß ein Rock nicht unbedingt erfüllen.

2. Ein Mann im Rock fällt auf, manche Partnerinnen können es nicht leiden aufzufallen und Blicke auf sich zu ziehen.


Cephalus

Offline Ferdi

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Re: DasPproblem mit der "Männlichkeit"
« Antwort #25 am: 14.12.2004 18:04 »
Hallo ANAP!

Ich wollte Deinen Vorschlag nicht schlechtreden oder ablehnen, ganz im Gegenteil, ich finde es toll wenn Du als Frau für eine Sache einzutreten bereit bist, die Männer betrifft und wo meines Erachtens nur Männer was erreichen können. Minirocker hat es in dem Handtaschenthread auf den Punkt gebracht:

Zitat Minirocker:

Zitat
Man(n) scheint heutzutage ja eine panische Angst
davor zu haben, dass Dinge am Mann mit irgendetwas weiblichem in Verbindung gebracht werden koennten.
Frauen bedienen sich hemmungslos an maennlichen Accessoires und die Maenner haben Schiss es umgekehrt auch zu tun.  Sie sind wohl noch nicht soweit, mit den Dingen, die sie umgeben, einfach spielerisch umzugehen.
Die Frauen haben sich emanzipiert,  Der Mann hat da wohl noch grosse Probleme mit sich selber.

Da haben die ganzen Schwierigkeiten ihre Ursache, und nicht nur in Bezug auf den Rock sondern in nahezu jeder Beziehung des Lebens. Der Mann ist von einer höheren Macht dazu verurteilt, lebenslang sein Wesen, seine Gefühlsregungen, seine Lebensäusserungen (Weinen, Lachen, Traurigsein usw.) zu verleugnen, zu vergewaltigen und zu unterdrücken. Es wird von ihm verlangt und erwartet, ständig den grossen Macker, den starken Macher, den furchtlosen Beschützer, den heroischen Krieger, den Alleskönner und den Gelddrucker vor sich her zu tragen. Die einem jeden Lebewesen mitgegebenen anderen Eigenschaften muss er mit einem gewaltigen Energieeinsatz ständig vor allen anderen Mitmenschen unterdrücken. Und alles nur, damit er von den anderen als "Mann" anerkannt wird. Nicht etwa ein männlicher Mensch, ein Lebewesen, das eine Frau schwängern kann, muss er sein, nein, das langt doch nicht, "Mann" muss er sein. Nur als "Mann" kann er bei Frauen Eindruck schinden, nur als "Mann" kann er Untergebenen Respekt und Furcht einflössen, das kann selbst ein total Impotenter oder Schwuler sein. Darauf kommt es nicht an, nur die Fassade zählt.

"Liebe Erdbewohner, darf ich vorstellen: Seine Männlichkeit, der "Mann", Herr über Himmel und Erde, Beherrscher und Zerstörer der Länder und Meere, der Lüfte und des Weltraums....und so weiter".  Zerstören ist männlich, Gefühle sind es nicht.

Ohne mich!!!!

Wehe dem Mann, der - wie Minirocker zu Recht moniert hat - auch nur die Spur weiblichen Verhaltens an den Tag legt. Der ist sofort ein Schlappschwanz, Weichei, Warmduscher, Looser und weiss der Geier was die Menschheit sich sonst noch für Nettigkeiten solchen Mitmenschen gegenüber hat einfallen lassen. Aber für diesen ganzen Kokolores dürfen sich die Männer dann 'nen ganzen Katalog Krankheiten abholen, und als ob sie es als Erlösung von dem Leben im irdischen Gesellschafts-Fegefeuer empfinden, dürfen sie dann durchschnittlich sieben Jahre früher in die Kiste als die Frauen. Das soll jetzt kein Vorwurf oder Neid gegenüber den Frauen sein, denn die Männer sind es ja letztlich selber schuld, dass sie das ganze Theater mitmachen.

Halt!!! Eine Mitschuld muss ich den Frauen geben: Sie bevorzugen offenbar Männer, die genau das mitmachen, was ich beschrieben habe. In Frauenforen wird immer wieder die Forderung aufgestellt, dass sich die Ehemänner beispielsweise mehr in Haushalt und Kindererziehung und -betreuung einbringen sollen. Wenn Männer aber dazu bereit sind, dann werden sie von den Frauen verschmäht, denn "was sollen denn die Leute sagen", wenn der Mann sich um Haushalt und Kinder kümmert, den Kinderwagen schiebt und mit den Kindern auf den Spielplatz geht, während die Frau einem gutbezahlten Job nachgeht und das Familieneinkommen heimbringt? Das funktioniert zwar, wenn sich die beiden Partner lieben und sich darüber einig sind, aber "was sollen denn nur die dreimalgottverfluchten Leute denken?".

Das alles ist der Grund, warum Männer solche Schwierigkeiten haben, sich aus ihrem "Cocon" zu befreien. Ich habe das getan und es hat mir verdammt gutgetan. Ich habe in den letzten Jahren fast schon das Gefühl gehabt, die Zeit liefe rückwärts und ich würde immer jünger. Ich kann zwar mit dieser Lebensphilosophie keine Reichtümer anhäufen, brauche ich auch nicht, ich habe ja was ich zum Leben brauche, aber ich bin glücklich, zufrieden und ruhe in mir selbst. Und daher habe ich auch niemals Schwierigkeiten gehabt, Röcke zu tragen. Ich bin aber sehr skeptisch, dass es gelingt, eine nennenswerte Menge Männer da hin zu bringen. Dazu halte ich die Männer einfach für zu schwach. Das verlangt innere Energie, und die hat kaum jemand. Leider.

Ist das schön, dass man sich in so einem Forum mal die Seele erleichtern kann. Ich wünschte mir, es gäbe in der Welt weniger "Männlichkeit", dann wäre die Welt wirklich ein wundervoller Planet. Aber so ist das Leben für die anderen Männer eine Zwangsjacke, und das macht bestimmt  keine Freude.

Grüsse,
Ferdi


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Offline Skirttrender

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #26 am: 14.12.2004 19:26 »
Hallo Ferdi,

ausführliche und temperamentvolle Antwort von Dir, bravo.

Kurz was von mir- = vermute, gleiche Einstellung wie Du.

Ich bezeichne mich immer zuerst (und lieber) als Mensch, statt als Mann, denn "Menschlichkeit" ist mir lieber + besser als "Männlichkeit".

Auch mein Gegenüber, ist mir völlig egal, ob das ein Mann oder Frau ist, Hauptsache -Mensch-.

Ich bin froh, keine Frau sein zu müssen, aber ich hänge trotzdem mein "Mann sein" nicht heraus.

Lieber ein "Mann" statt ein "Männchen" zu sein.

Heiraten und eigene Kinder habe ich mir schon früh abgewöhnt + darauf verzichtet. Juristisch + finanziell in Dtl. zu teuer. Ich will mein eigenes Leben, und nicht der Schaffe- und Zahlemann für Andere lebenslänglich sein.

Ich schätze, die meisten Frauen (Ausnahme ANAP u.ä.) haben Probleme mit sooo weit emanzipierten Männern, weil dies nicht in ihre Männer-Vorstellungen/Klischees und Lebensplanungen hineinpassen.

Gruss

Skirttrender(43)

(.....der eigentlich schon weg sein müßte.....)
 ;) ;) ;) ;) ;)
....eigentlich sollte ich was arbeiten, aber jetzt poste ich halt lieber.....

Offline Gatito

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #27 am: 14.12.2004 22:12 »
hola,

kleine Verständnisfrage: Wenn man Frau (und Kinder) hat ist das Rocjtragen per se gleich mit rücksichtslos gleichzusetzen? Woher definiert sich diese Logik??

Also ich probiere es mal: Ich trage als Mann Röcke, also mächte ich eine Frau sein.

seufz........

adios, Gatito
Schwuchtel von Gottes Gnaden  :P
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Offline Günter

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #28 am: 14.12.2004 22:28 »
Hi Gatito,
hat nichts mit Schwuchtel etc zu tun.
Die beschriebenen Ängste haben etwas mit sozialer Anerkennung zu tun.
Und die Rücksichtslosigkeit meint gegenüber der eigenen Fam. speziell den Kids gegenüber.
Gruß
Günter
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Offline Gatito

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #29 am: 14.12.2004 23:13 »
Hola Günter,

danke für die Erklärung, ich mache jetzt absichtlich keinen auf blöd, aber ich lese andauernd: "Meine Frau lehnt den Rock ab (weil sie irgendwelche Nachteile befürchtet), daher gehorche ich meiner Frau...".

Aber noch nie habe ich gelesen:

Meine Frau versucht auch meine Interessen zu verstehen.......

Immer bemerke ich, dass Frau nur "buh" sagen muß und das Thema Röcke wird beerdigt, oder unter solchen Formulierungen "in 500 km Entfernung darf ich dann". Vielleicht bin ich mit 36 ja noch zu jung, aber ich dachte bislang, dass Beziehungen immer dann gut laufen, wenn beide PArtner gleichberechtigt agieren und nicht ein Nachgeben des Mannes (auf Weisung der Frau) als Rücksichtsnahme deklariert wird. Wie gesagt: An welchen Stellen nimmt die Frau Räcksicht auf  dem Mann.

Na klar, jetzt werden ein paar posten "aber die Kinder, die Kinder sind so wichtig". Alles klar. Aner auch aus kinderlosen Beziehungen kommen solche Meldungen.

adios, Gatito
der die Frechheit hatte, in seiner letzten Beziehung Rock zu tragen und vorher nicht um Erlaubnis fragte. Leider ist daran nicht die Beziehung zerbrochen.
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