Autor Thema: Frauen und (eigener) Mann im Rock  (Gelesen 25524 mal)

Offline henri

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #30 am: 15.12.2004 13:12 »
Hallo ANAP und andere


Nehmen wir als Beispiel das Einkaufen eine Rockes durch einen Mann: Wie läuft das denn bei Euch ab? Wie lief es etwa beim ersten Mal ab? Ich will jetzt nicht näher in diese Diskussion einsteigen, aber
wer von Euch macht sich beispielsweise beim Rockkaufen die Mühe,
- direkt die Verkäuferin anzusprechen,    
- sie zu bitten, Euch zu bedienen,
- wer fragt nach Ihrer Meinung, etwa so:"Finden Sie dass mir der Rock steht?"
- sich darüber zu beschweren, wenn es in dem Geschäft eine Herren- und eine Damenabteilung gibt, dass man(n) den Rock nicht in der Herrenabteilung kaufen kann?
- den Geschäftsführer dazu zu überreden, nur ´mal einige Zeit im Schaufenster eine Herrenpuppe im Rock auszustellen? (hat ja sogar schon mal geklappt, soweit ich weiß)


Mache ich alles bei jedem Einkauf. Wenn ich mehrmals dasselbe geschäft besuche, wiederhole ich mich natürlich nicht immer wieder, dann kennen die Verkäuferinnen meine Anliegen.

Oder:
Wer von Euch geht einfach ´mal so zu einem reinen Herrenausstatter, und fragt (zum Spaß) nach einem Rock für sich. Das Ergebnis der Nachfrage kennt (heute) jeder. Aber was denkt ihr, was passieren würde, wenn andauernd einer käme und fragte? Ich bin überzeugt, früher oder später käme die GF auf die Idee, sich bei (ihren) Lieferanten nach Männerröcken oder Röcken für Männer zu erkundigen.


Habe schon in vielen Geschäften (Herrenabteil!) nach Röcken gefragt, wie ihr ja wisst, ohne Erfolg, bis auf einen Laden in Bern (metro; glaub ich). Dort war die Antwort positiv. Das erstaunte Gesicht hatte da wohl ich!! Aber da waren erstens nur zwei Modelle und diese würde ich nicht mal zu Hause im Finstern tragen! :o
Ein Filialleiter einer bekannten Kleidermarke wäre wohl gerne auf meinen Vorschlag, Röcke an Männerpuppen auszustellen, eingegangen. Ihm sind jedoch von der Geschäftsführung weit weit oben die Hände gebunden  >:(

Gruss
heinz

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Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht, sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.

Offline Skirttrender

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #31 am: 15.12.2004 23:04 »
Hallo Gatito,
kleine Verständnisfrage: Wenn man Frau (und Kinder) hat ist das Rocktragen per se gleich mit rücksichtslos gleichzusetzen? Woher definiert sich diese Logik??

Hilfe, nein, das ist KEINE Logik/nicht logisch. Dass sind (Vor-)Urteile.

Frauen sind soziale Kontakte noch wichtiger, als Männer. Sei es zum plaudern, für gegenseitige Hilfe, oder frau darauf angewiesen ist, oder zu sein glaubt.

Den Frauen sind die besonderen Vorteile ihres Mannes wichtig, nicht deren "Nachteile". Sie glauben, Rock-am-Mann sei für sie ein Nachteil, weil Angst vor Verlust von sozialen Kontakten. Es genügen dazu schon ihre Vorurteile in ihrer Phantasie, und schon münzen sie diese Vorurteile in Tatsachen um.

Die Frauen vermuten: Die Nachbarn, die dann nicht mehr reden, sondern misstrauisch rüber äugen. Die Freunde, und gar die eigene Familie, die sich abwenden würden. Die "gutgemeinten Ratschläge", die Trennung/Scheidung vorschlagen würden, usw., usw. Angst vor Vorurteil: "Perverser, Tunte, Schwuchtel," usw.

Dann noch die eigenen Kinder, wo sie dann Angst um deren Psyche/Entwicklung bekommen, besonders bei  Söhnen, usw.

Alles zusammen: Ängste. Und Angst hat man vor etwas Unbekanntem. For was Bekanntem, oder gar bereits Erfahrungen gemacht, wäre nicht Angst, sondern Furcht.

Ich würde in einer Partnerschaft schon Rücksicht nehmen, auf solche Ängste. Aber mir deshalb nicht (fast) Alles verbieten lassen.

Ich habe einem Mann (Mitte 30, verh., 2 Kinder, Haus gebaut) sein Motorrad (750er, Soft-Chopper) abgekauft. Er tat mir sehr leid, denn seine Frau hatte den Verkauf erzwungen, weil sie ihm das Motorrad fahren verbot. Sie hatte Angst, dass er damit  tödlich verunglücken würde, und sie als Witwe alleine mit Kinder und Haus dastehen würde. Dabei war er ein sehr erfahrener, geübter Motorradfahrer, kein Raser. Und sie hatten sich auch unter Motorradfahrern kennengelernt, und Vieles gemeinsam erlebt.

D.h. die Frau baut sich ihre eigene "Logik": Motorrad fahren=tödlich.  Dazu die Angst, dass es passieren würde.
Aber unbekannt, weil sie ja nicht sagen kann, ob überhaupt tödlich, und wenn dann wann und wo ?
Dass ihr Mann, völlig unschuldig, auch im Auto, am Arbeitsplatz, am Herzinfarkt, im nächsten Moment, o.a. sterben könnte, denkt sie gar nicht.

Ich vermute, bei Mann-im-Rock denken manche Frauen ähnlich: Mann-im-Rock=Diskriminierung durch die Anderen.
Die Angst vor Verlust v. soz. Kontakten, Anerkennung, etc.
Der Tratsch und Klatsch hinterm Rücken. Der Mann deswegen von der Arbeitsstelle gefeuert, die Mietwohnung gekündigt,  usw.
Verstoßen und fortgejagt, als ob die ganze Familie eine ansteckende Krankheit o.ä. hätte.

Vorschlag: Mit der Partnerin zusammen so oft als möglich im Rock in die Öffentlichkeit, um zu beweisen, ob und was an ihren Ängsten überhaupt real ist, und was alles halt nur in ihrer Phantasie und Vorurteile.

Man kann ja auch nicht schwimmen lernen, wenn Andere immer sagen würden:"Geh bloß nie ins Wasser, das ist tödlich."
Also müssen wir "schwimmen" lernen, um mit Rock in die Öffentlichkeit zu gehen, und die Partnerin muß AUCH "schwimmen" lernen, um ihren Mann-im-Rock in der Öffentlichkeit zu akzeptieren.

Ferdi, u.ä. können schon "schwimmen", Manche Andere mehr-oder-weniger -noch- nicht. Aber man kann nie "schwimmen" lernen, wenn man selber Angst vor dem "Wasser" hat, oder Andere einem solche Ängste vormachen würden.

Also Jungs, freuen wir uns Alle auf den nächsten Frühling/Sommer, d.h. für uns im doppelten Sinne = "Bade-Saison".
Und wer`s eilig hat (Respekt), kann ja jederzeit/jetzt schon "schwimmen" lernen.

Ich hoffe, ich habe damit das Thema dieses Thread hier getroffen ?

Viele Grüße,

Skirttrender

(...ich bin immerhin "Freischwimmer", aber ich will noch mehr...)
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Offline Günter

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #32 am: 15.12.2004 23:52 »
Hallo Skirttrender,
ich denke du hast es super beschrieben.
Ich selber kann schwimmen :D , stellt sich nur die Frage wie bringe ich es den wasserscheuen Familienmitgliedern bei ? ???

Gruß
Günter
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

JuergenB

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #33 am: 16.12.2004 00:04 »
Nehmen wir als Beispiel das Einkaufen eine Rockes durch einen Mann: Wie läuft das denn bei Euch ab? Wie lief es etwa beim ersten Mal ab? Ich will jetzt nicht näher in diese Diskussion einsteigen, aber
wer von Euch macht sich beispielsweise beim Rockkaufen die Mühe,
- direkt die Verkäuferin anzusprechen,
- sie zu bitten, Euch zu bedienen,
- wer fragt nach Ihrer Meinung, etwa so:"Finden Sie dass mir der Rock steht?"
- sich darüber zu beschweren, wenn es in dem Geschäft eine Herren- und eine Damenabteilung gibt, dass man(n) den Rock nicht in der Herrenabteilung kaufen kann?
- den Geschäftsführer dazu zu überreden, nur ´mal einige Zeit im Schaufenster eine Herrenpuppe im Rock auszustellen? (hat ja sogar schon mal geklappt, soweit ich weiß)
Oder:
Wer von Euch geht einfach ´mal so zu einem reinen Herrenausstatter, und fragt (zum Spaß) nach einem Rock für sich. Das Ergebnis der Nachfrage kennt (heute) jeder. Aber was denkt ihr, was passieren würde, wenn andauernd einer käme und fragte? Ich bin überzeugt, früher oder später käme die GF auf die Idee, sich bei (ihren) Lieferanten nach Männerröcken oder Röcken für Männer zu erkundigen.

Diese Fragen / dieses Verhalten würde beispielsweise nicht kosten (außer natürlich Zeit und persönlichen Einsatz), würde aber konsequent durchgeführt (auf Dauer) etwas an entscheidender Stelle bewegen.

Hallo ANAP,

stimmt genau, diese einfache Nachfrage vermisse ich leider auch bei vielen. Als derjenige, der schon die Männerrockaktion bei s'oliver in Frankfurt ins Leben gerufen hat, wünsche ich mir aus den Foren eigentlich mehr Unterstützung als sie offenbar kommt. In jedem Geschäft nach Männerröcken frage ich nach bzw. schlage vor, geeignete Röcke (vorher vom Personal an mir für gut befunden) an Männerpuppen auszustellen. Klappt meist mit der Aussage "Frauen kaufen die auch wenn sie in der Herrenabteilung hängen, die Männer trauen sich aber nicht in die Damenabteilung" - leider nur vorübergehend, bis irgendein Chef eine Stunde später kommt und wutentbrannt die "bescheurte Verkäuferin" zusammenschreit und sofortige Änderung verlangt!

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß eine gewisse Penetranz Erfolg verspricht. Nur, meine Penetranz alleine ist lokal begrenzt und reicht auch alleine nicht aus, da müssen andere schon mitmachen. Wenn jede/r von uns (ich spreche hier bewußt die Partnerinnen mit an) bei jedem Einkaufsbummel immer- und immer wieder nach Männerröcken fragt, nebenbei mal verlauten läßt "der wäre doch auch was für einen Mann, warum hängen Sie den nicht einfach mal rüber oder dekorieren ihn an der Puppe?", dann wären wir schon einen großen Schritt weiter. Wenn wir dann noch wirklich begeisterte Verkäuferinnen finden, die auch den Mut haben einen beliebigen Kunden einfach  so zu fragen "Wie wäre es mit einem Rock?", dann hätten wir den nächsten Schritt. Wenn diese Verkäuferin nämlich ihrem Vorgesetzten sagt "Ich hatte schon wieder einen Mann der einen Rock gekauft hat", dann werden irgendwann auch die oberen Etagen wach.

Gruß
JürgenB


Offline Skirttrender

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #34 am: 16.12.2004 03:33 »
Hallo Günter,

vielen Dank für Dein Kompliment an mein Posting.

Ich selber kann schwimmen :D , stellt sich nur die Frage wie bringe ich es den wasserscheuen Familienmitgliedern bei ? ???

Wie bei Kindern wg. schwimmen lernen: Nicht ins Wasser zwingen, sondern sie neugierig darauf machen, so dass sie dann von selber mitkommen.

D.h. Dich kann Keiner daran hindern, als Mann-mit-Rock in der Öffentlichkeit zu sein, und sei es zunächst alleine. Danach kannst Du den Anderen davon erzählen, wie schön es für Dich war, und was Du dabei alles Schöne und Positive erlebt hast.

Die Anderen erwarten natürlich nur schlechte Erlebnisse, und sind dann ganz erstaunt, wie toll und interessant es gewesen war, und was sie alles verpasst haben.
Das klingt für sie unglaublich, wie aus einem Märchen. Dann kannst Du ihnen (den "Ungläubigen") anbieten, beim nächsten Mal einfach mitzukommen, selber ruhig in Hosen, und als Augenzeuge es selber erleben.

Also werden sie neugierig, und die Neugier wird stärker als die Angst. Und so nach-und-nach werden sie mitziehen. Werden immer öfters ihren Mann-im-Rock erleben, bis es für sie so zur Gewohnheit wird, dass es für sie alltäglich und nicht mehr außergewöhnlich wird. Und an diesem Punkt, hast Du dann die (evtl. sogar volle) Akzeptanz von Deiner Familie.

Viele Grüße,

Skirttrender
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Offline Gatito

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #35 am: 16.12.2004 05:19 »
hola Skirttrender,

prima Erkl#rung. Ich würde sogar sogar sagen, dass man für das Thema Mann im Rock und Frauen einen Psychologen bracht.

Für mich stellt sich die Frage, möglichst bald im Rahmen meines Studiums den Kurs Mediation zu belegen. Soll ja immerhin beim Thema Konfliktbewältigung ein mögliches Werkzeug sein.

Ehrlich gesagt würde mich jetzt mal die Meinung einer Frau interesieren, die mit solchen Denkweisen geimpft ist.

adios, Gatito
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Offline hirti

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #36 am: 16.12.2004 12:30 »
Hallo,

Der Vergleich von Skirttrender mit dem Motorrad fahren ist wohl einer der besten die ich je gehört habe.
Motorrad fahren ist ein nicht unbedingt nötiges aber schönes Vergnügen und Rock tragen ebenfalls.

Meine Freundin wohnt in einer Stadt in der ein großer österreichischer Motorradhersteller seinen Sitz hat. Fast jeder fährt dort Motorrad / Motocross, aber viele geben es auf wenn sie heiraten, Kinder haben. Natürlich MUSS man nicht tödlich mit dem Motorrad verunglücken oder gelähmt sein, aber es KANN eben passieren.
Und bei den Röcken MUSS auch nichts Schlimmes passieren, aber es KANN. (z.B. wenn ihre beste Feindin uns sieht und dann ärgste Geschichten herum erzählt). Das ist einfach ihre Angst.

Man darf auch nicht vergessen dass die sozialen Beziehungen bei Frauen ungleich schwieriger sind als bei uns. Männer gehen eben ein Bier trinken oder vertiefen sich wieder in eine andere Diskussion und das Problem ist erledigt. Frauen grübeln, diskutieren, denunzieren, verleumden, verfeinden sich, bilden Allianzen mit anderen denen sie wieder irgendeinen Sch... erzählen können... wegen einer für uns unbedeutenden Kleinigkeit. Und das kann ein röcketragender Mann sein.

Während das für unsereinen kaum ein Problem darstellt, kann es für die Partnerin ein Problem sein dessen Ausmaß wir gar nicht mal erahnen können. Darum ist es wohl für die Partnerinnen so schwierig.

Es grüßt hirti

Offline Gatito

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #37 am: 16.12.2004 19:40 »
hola,

ich lehne mich zurück. Bis Ende Dezember habe ich noch Zeit mit der Rückmeldung zur Uni. Also kann ich ja noch weiter sammeln!

Gatito
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Offline Robrich

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Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #38 am: 19.10.2008 01:26 »
Ein herzliches HALLO an alle,
nach langer Zeit möchte ich die Überschrift dieses Threads wieder ins Bewusstsein holen.
Rocktragende Männer? Das geht dann so:

Kann ja jeder gerne machen, aber: nicht der "eigene"! Ein Mann mit "Weiberkram", das hat nun gerade noch gefehlt! Ein richtiger Mann kann gar nicht auf die Idee zu so etas kommen, er ist ja schließlich ein Mann! Das Y-Chromosom schließt das Entstehen von Gedanken an Rocktragen und andere Dinge aus! Und wenn dieses Ausschließen nicht richtig funktioniert? Dann stimmt eben etwas mit dem Y-Chromosom nicht ..... und damit ist dann eine Beziehungsvoraussetzung (in welchem formalen Status auch immer) nicht gegeben .....

Ganz offensichtlich liegt hier eine Blockade vor, deren Behebung ein hartes Stück Arbeit erfordert. Es sind einerseits zwar die Reaktionen auf Rocktragen in der Öffentlichkeit ( = weit entfernt von den eigenen vier Wänden ) mit klar überwiegendem Vorsprung positiv (sofern man überhaupt von merkbaren Reaktionen sprechen kann). Diese entfernte Öffentlichkeit ist aber andererseits eine ganz andere als diejenige der Partnerin, und damit steht der Rocker dann bei ihr nicht etwa modisch-individuellen Maßstäben, sondern konventionellen Sozialisationsmaßstäben gegenüber. Die Haupteigenschaft "Mensch" mit allen seinen vielen Facetten wird dem Mann damit mehr oder weniger abgesprochen. Dem Imperativ "SEI EIN MANN" muss(?) er (brav!) gehorchen und sich SELBST damit eigentlich aufgeben. - Wie oft kommt es vor (sehr oft!), dass es heißt "nun habe ich ihn endlich dahin gebracht, wo ich ihn haben wollte, aber dann ....."?!
Vor einiger Zeit las ich einen Vergleich: ein Mann ist wie Sand auf der Hand, der beim Zusammendrücken nur umso schneller zwischen den drückenden Fingern wegrieselt. Das Beharren auf der Einschränkung "Mann=Hose" ist ebenfalls solch eine (Un-)Art von Zusammendrücken. Und damit doch eine eigentlich partnerschaftswidrige Verhaltensweise.  Oder?
LG Robrich

Hans

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Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #39 am: 10.11.2008 07:39 »
Hallo Zusammen,

in vielen anderen Beiträgen habe ich es auch schon geschrieben: geht auf Eure Partnerin ein, seid langsam und behutsam mit Euren Wünschen Rock zu tragen.
Das "Schwimmenlernen" braucht eben seine Zeit.  ;)
Ich habe es geschafft. Meine Frau akzeptiert mich so wie ich bin. Sie liebt meine Röcke zwar nicht unbedingt und mag mich in einer schönen Hose bstimmt lieber.
Aber wir gehen gemeinsam aus, ob mit Hose oder Rock.  :)
Gestern waren mir hiewr in der Nähe auf einem Martinsmarkt, beide im Rock und abends in der Oper in Hannover. Hier fiel mein langer Nadelstreifenrock bald mehr auf als in dem kleinen Ort.
Etwas gutes ist aber auch dabei, wie meine Frau festellen musste.
Sie hatte noch geschaut und sucht mich, lief aber an mir vorbei. Sofort wurde sie angesprochen:"Ihr Mann steht da vorne".
Also doch ein Vorteil. Es kommt immer darauf an wie man es sieht.
Also eine schöne rockige Vorweihnachtszeit.  ;)

LG Hans

Offline Peterjo

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Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #40 am: 10.11.2008 22:38 »

Gestern waren mir hiewr in der Nähe auf einem Martinsmarkt, beide im Rock und abends in der Oper in Hannover. Hier fiel mein langer Nadelstreifenrock bald mehr auf als in dem kleinen Ort.

LG Hans


Hallo Hans,

in der Oper trifft man sicher viele, die selbst unter dem Zwang des "dresscode" stehen. Ich hatte das vor kurzem in den Kunstmuseen in Hannover erlebt. Ganz anders als in Hamburg oder Köln / Bonn. Ich konnte ja nur das Verdrehen der Hälse oder ähnliche Reaktionen beobachten. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Mann im Rock abgelehnt wird, er ist nur ungewohnt. Es waren recht viele dabei, die durchaus freundlich guckten.

Es wird Zeit, dass sich doch mal einige Rocker in dieser Provinzstadt treffen und sich besichtigen lassen.
Gut dass du Flagge gezeigt hast.

MfG

Peterjo

androgyn

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Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #41 am: 10.05.2015 21:45 »
Wobei ich das Problem eigentlich nur sehe, wenn in einer bestehenden Beziehung der Mann anfängt Rock zu tragen, wenn sie ihn gleich so kennen lernt sind doch klare Fakten geschaffen.
Wenn es zum Kennenlernen kommt... Ich habe mich zwar auch mal mit einem Mädel, die mich in Röcken kannte, zum Kaffee getroffen und haben später auch öfters was unternommen. Aber es ist nie ernstes daraus geworden. Es lag vermutlich auch am Rock. Auch wenn sie und andere Frauen oft etwas anderes als Grund erzählen, muss das noch lange nicht der wahre Grund sein. Sie müssen schließlich damit umgehen, dass ihr Freund Röcke trägt, oder sogar eine bessere Figur darin macht. Freundschafltich ja. Beziehungstechnisch eher nicht.

Wie sieht denn so ein 08/15-Männerleben aus? Man wächst ins Schulalter, wird da erstmal schon eingeschränkt. Nun ja, hier sind Jungen und Mädchen noch gleichmässig von betroffen. Aber dann kommt's: Junge muss sich für einen Beruf entscheiden, fängt eine Ausbildung an. Dann kommt "Vater Staat" und sagt: So, jetzt machen wir mal einen richtigen "Mann" aus Dir. Du kommst zur Bundeswehr, da zeigen wir Dir mal, wo der Barthel den Most holt. Und dann darf er monatelang durch den Dreck robben, mit der Zahnbürste Panzer und LKW reinigen und wenn er Pech hat gerät er auch noch an Sadisten, die ihm beibringen wollen, wie man Menschen quält (Coesfeld, in allen Nachrichten). Währenddessen lernen die Mädchen wie man sich schminkt, wie man sich hübsch kleidet, sie sehen welch unerschöpfliche Kleidungsvielfalt ihnen zur Verfügung steht, sie lernen wie man mit frechen Miniröcken Männern den Kopf verdreht, um sie dann im entscheidenden Moment stehen zu lassen. Wenn Männer sich nach ihnen umdrehen, weil ihnen ihre Beine gefallen schreien sie gleich "sexuelle Beläääästigung" und rufen nach GSG9 und SEK gleichzeitig!

Dann geht's in die Ausbildung. Während die Jungs richtig lernen, wie man schweisst, schraubt, lötet und misst, wie man Häuser baut und Autos repariert, scharwenzeln die "Damen" durch die Betriebsabteilungen, wedeln mit dem Miniröckchen und landen auf einmal als gutbezahlte Chefsekretärin auf dem Schoss des Chefs. Oder sie gelangen via Quote auf Ministersessel und produzieren im Akkord männerdiskriminierende Gesetze.

Dann wird irgendwann mal geheiratet. Ein Ehevertrag wird natürlich mit dem Totschlagargument "Du liebst mich nicht, hast Du kein Vertrauen?" abgelehnt. Denn jetzt soll möglichst ungestört die Umerziehungsphase beginnen. Spätestens mit der Ankunft des ersten Kindes sollte sich der Mann tunlichst in eine gespaltene Persönlichkeit verwandeln, denn er muss natürlich einerseits so viel Kohle heranschaffen, dass sich Madame die vielen Röcke kaufen kann, die der Mann niemals tragen darf, denn er ist ja "nur" ein Mann, andererseits soll er sich natürlich zu mindestens 50% in Haushaltsführung und Kindererziehung einbringen. Dass ein Mann in dieser Wahnsinnsrolle keine Zeit mehr hat, auf sich selber, seine Erscheinung und sein Aussehen zu achten, liegt auf der Hand. Und was passiert nun? Madame findet kein Gefallen mehr an ihrem Angetrauten, sie brennt mit einem Trainer aus ihrem Fitness-Studio durch. Und nun schlägt der Staat mit dem Abbruchhammer zu: Scheidung, Aufstockungsunterhalt (Madame darf ihre 1000 Röcke natürlich behalten und ihren "ehebedingten Lebensstandard", dafür muss Männe von nun an mit einem Wohnklo vorlieb nehmen). Und das Kind darf der arme Mann natürlich auch nicht mehr sehen, denn er trägt ja Röcke, und das mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Madame ihre Hosen, aber da er ja "nur" ein Mann ist, gefährdet er mit dieser sadistischen Abartigkeit die "gesunde" Entwicklung des Kindes: ==>Jugendamt, alleiniges Sorgerecht für Madame, Umgangsboykott "zum Wohle des Kindes".

Diese Story ist masslos übertrieben, ich weiss das. Ich weiss auch genau, dass die auf keinen hier zutrifft, auch auf mich nicht, sie ist rein fiktiv. Aber nur durch heftige Ãœberzeichnung kann man auf ein bestehendes Problem hinweisen: Frauen haben in jeder Beziehung absolute Narrenfreiheit, Männer werden geknebelt, ausgenutzt "abgeliebt und abgezockt" und dürfen dann noch nicht mal anziehen, was sie wollen.
Wie wahr!

Interessanter Gedankenpunkt.
Ein Mann-mit-Rock wäre aber noch viel mehr emanzipierter, als jede Frau. Und Frau kann nicht (sofort) mit einem gleichwertigen/gleichhohen Emanzipations-Beweis "gegenschlagen". Also ist Frau "tödlich" beleidigt, dass es Männer gibt, die noch emanzipierter sind, als sie selber.

Anderer Punkt: Mann-mit-Rock fällt auf. Frau hat Angst, mit ihrem Mann-im-Rock aufzufallen. ER stiehlt IHR die Show, außerdem drehen sich (vermutlich alle) Frauen nach ihrem Mann um. DASS DARF NICHT SEIN. Also Rockverbot für den eigenen Mann in der öffentlichkeit, besonders wenn zusammen unterwegs mit ihr. 

Wer nicht zum Bundesheer will, darf zum Zivildienst
Musste! Frauen brauch(t)en gar nichts von beidem. Aber jetzt ist die Wehrpflicht zu Gunsten der Frau eingestellt.

2. Ein Mann im Rock fällt auf, manche Partnerinnen können es nicht leiden aufzufallen und Blicke auf sich zu ziehen.
Cephalus
Hallo Cephalus,
Frauen möchten selber schon auffallen, wenn sie Lust dazu haben. Sonst würden sie sich nicht bunt und aufreizend kleiden. Das Problem haben sie wohl eher, wenn sich ihr Mann aufreizend und auffällig kleidet.

Offline DesigualHarry

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Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #42 am: 11.05.2015 08:31 »
Hallo!

Meiner Meinung nach ist Gesellschaftsmäßig einfach noch zu viel Unsicherheit im Spiel. Für viele ist der Nahelliegenste Grund warum Männer einen Rock anziehen wollen (bequem..) nicht ersichtlich. Es schwirren immer wieder diese Gedanken der Geschlechtsumwandlung und dergleichen umher. Dass da dann Frauen Unsicher sind, wenn sie vielleicht was Anfangen möchten mit einem Mann der Röcke trägt ist da nur logisch.

Da bleibt einem derzeit wohl nichts anderes übrig als Geduld und Ruhe zu bewahren.

androgyn

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Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
« Antwort #43 am: 11.05.2015 18:15 »
Da bleibt einem derzeit wohl nichts anderes übrig als Geduld und Ruhe zu bewahren.
Gefühlt, seit 2000.


 

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