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Röcke und mehr... => Rund um den Kilt => Thema gestartet von: George_MacGregor am 07.01.2006 23:11

Titel: Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 07.01.2006 23:11
Soll ich hier auch etwas schreiben? Ok, ich mach es, allerdings werde ich dabei etwas aus der Reihe tanzen.

Zuerst einmal, ich bin mir dessen bewußt, daß es in der Antike keine Hosen gab, es also damals völlig natürlich war, daß auch Männer Rock ähnliche Kleidung trugen. Aber man sollte auch bedenken, daß zwischen männlicher und weiblicher Kleidung trotzdem ein Unterschied herrschte, egal, wie dieser auch ausgesehen haben mag. Deshalb ist es mir schon ein Rätsel, was Männer dazu treibt, in Damenröcken oder Kleidern rum zu laufen. Ok, es stimmt schon, daß es leider nicht sehr viele Männerröcke gibt und nicht jeder steht auf die Röcke, die Gothics und Metaller gerne tragen. Sich deshalb aber als Ersatz Damenröcke anzuziehen ist mir, auch wenn darüber manche den Kopf schütteln sollten, zu abgefahren. Wenn ein Mann unbedingt ein Rock ähnliches Kleidungsstück tragen will, kann er schließlich einen richtigen Kilt tragen. Falls nun der Vorwand kommt, daß Kilts so teuer seien, besonders wegen der großen Menge Tartan, kann man das auch nicht gelten lassen, denn es muß ja kein Traditional Kilt für den Full Dress sein, es gibt auch den Casual Kilt und der besteht aus bedeuten weniger Tartan und ist daher auch billiger und man kann ihn jederzeit tragen. Wenn man die Möglichkeit hat, selbst zu nähen, oder nähen zu lassen, ist es noch einfacher, denn wenn man sich ein bisschen umsieht, findet man schon genug Textilläden, die immer wieder auch preiswerten sehr schönen Tartan anbieten. Wenn das bei mir in Wien, wo es nicht gerade viele Textilläden gibt, möglich ist, dann erst recht in Deutschland. Und wenn ich armer Schlucker mir trotzdem immer wieder mal einige Meter Tartan leiste, ohne deshalb in die Zwickmühle zu geraten, dann kann mir niemand, der einen halbwegs gut bezahlten Job hat, einreden, er könne sich den Tartan nicht leisten.  Immer wieder höre ich das Gejammer auch von meinen Kunden, daß sie nicht viel bezahlen könnten, denn so ein echter Kilt sei ja so teuer. Seltsam, die haben alle ein Vielfaches mehr an Geld, als ich und schenken kann ich ihnen den Kilt ja doch nicht, schließlich hängt viel Zeit daran. Wenn jemand sich teure Urlaube, allen möglichen elektrotechnischen HIFI Schnickschnack etc. leisten kann, hat er auch Geld für einen Kilt, sonst lügt er.

So, jetzt werde ich endlich zum eigentlichen Thema kommen, das eigentlich eher kurz ausfallen wird.

Für mich, der ich schottisches Blut in den Adern habe, war der Kilt schon immer ein faszinierendes Kleidungsstück und das von klein auf. In späteren Jahren maß ich dem zwar nicht mehr so viel Bedeutung bei, aber als dann die ersten Filme mit Schotten, die Kilt trugen auftauchten, ging es los. Zuerst mal Ende der 70er Jahre, als im TV Entführt - Die Abenteuer des David Balfour lief. Da trug der ehemalige ONCEL Agent David MacCallum, der in der Kurzserie den Highlander Stewart Breck, einen Verbündeten von Bonnie Prince Charlie spielte natürlich den Kilt. Die Geschichte spielt kurz vor der Schlacht von Culloden. In den 80ern tauchte dann Christopher Lambert als Highlander auf, wobei der Filmtitel ja etwas irreführend ist. Man könnte meinen Highlander seien unsterbliche Wesen ( es kann nur einen geben ). In Wirklichkeit  ist Connor MacLeod der zufällig Highlander ist, ja nur einer von vielen Unsterblichen. Interessant waren für mich in Highlander immer nur die Szenen in Schottland, wenn Lambert den Kilt oder Belted Plaid trug.

Dann kam Braveheart und nun erwachte erst wirklich mein Interesse am Kilt ganz neu. Allerdings wußte ich, daß es Kilts, wie sie Mel Gibson und Co. im Film trugen, nie gegeben hatte. Erstens trugen die Schotten erst fast 300 Jahre später den Belted Plaid, zweitens waren die Braveheart Kilts eine Mischung aus Belted Plaid und kleinem Kilt.

Erst bei Rob Roy sah man dann wirklich den echten Belted Plaid und den damals schon üblichen kleinen Kilt. Für mich stand nun fest, daß ich endlich einen Kilt wollte.

Vor 3 Jahren, kurz nachdem ich Rob Roy gesehen hatte und auf Video wieder einmal Braveheart, fuhren wir zu Highland Games, einige Wochen später zu den nächsten und nun kaufte ich meinen ersten Kilt, samt Hoses ( die Kiltstutzen ). Da ich mir aber aus Geldmangel den Rest des Outfits nicht leisten konnte, fing ich eben an, alles selbst herzustellen.

Als ich meinen Kilt zum ersten Mal trug, war es, als ob ich nie etwas anderes getragen hätte. Da gab es keine Blockade und keine Hemmschwelle, die überwunden werden mußte. Ich wußte, daß ich ein Kleidungsstück für Männer trug und bis heute hat mich auch noch nie jemand dumm angeredet oder seltsam angesehen. Die Menschen kennen sehr wohl den Unterschied zwischen einem Kilt und einem Rock. Daß sie den Kilt aus Unwissenheit auch heute noch immer als Schottenrock bezeichnen ist ein anderes Thema. Wenn man diesen Personen erklärt, woraus der Kilt überhaupt entstand, nämlich aus dem Belted Plaid, der kein Rock sondern ein Oberbekleidungsstück wie ein Mantel war, dann nennen sie den Kilt nie wieder Schottenrock.

Wenn man in der Gothic Szene mit Kilt geht, ist es keine Kunst, anerkannt zu werden, denn dort ist man ja, was Kleidung betrifft, sowieso tolerant und die Mädchen finden Männer in Röcken, oder auch im Kilt cool. Es kommt aber darauf an, was Mädchen und Frauen aus dem alltäglichen Bereich dazu sagen, wenn man im Kilt auftaucht. Bis zum heutigen Tag, kam es noch nie zu abfälligen Bemerkungen oder komischen Blicken. Jede Frau bzw. jedes Mädchen hat uns noch im Kilt akzeptiert, nicht nur das, sie bewundern uns, für sie sind Kiltträger etwas ganz besonderes, viel männlicher als jeder Mann in Hose.

Ich weiß schon, daß es nicht überall so ist, aber wer einen Mann im Kilt als Schwuchtel oder zumindest als Transvestit sieht, hat einfach nicht die geringste Ahnung, was ein Kilt ist und sollte sich mal geschichtlich weiterbilden.

So, das war es ;)
Titel: Historisches
Beitrag von: JuergenB am 08.01.2006 02:38
Hallo George MacGregor,

ein Kilt ist in meinen Augen ein traditionelles Kleidungsstück einer bestimmten Völkergruppe - einer Völkergruppe, zu der ich nicht gehöre! Dies zu tragen wäre Verkleidung, das mache ich nur zu Karneval. Aus dem gleichen Grund trage ich auch keine Krachledernen oder ähnliches.

Wo steht, daß jeder Rock in der Damenabteilung nur für Frauen gemacht ist? Es ist einfach nur ein Stück Stoff, zugeschnitten auf eine bestimmte Figur. Wenn mir das paßt, kann ich das tragen. Wenn ich das kaufe gehört es mir; weil ich ein Mann bin und das dann mein Rock, ist es ein Männerrock. Das kann ich mit dem gleichen Recht bestimmen, wie derjenige, der das Teil als Damenrock verkaufen wollte!

Nein, ich habe keine Lust von einer Kleidervorschrift in die nächste gedrängt zu werden. Ich habe das Recht mich so zu kleiden wie es mir gefällt, im Rahmen der Gesetze. Genau daran halte ich mich. Lächerlich ist im Gegensatz zu Deiner These in meinen Augen der Versuch, sich selbst neue kleidungstechnische Beschränkungen aufzuerlegen, um sich so vom anderen Geschlecht zu diversifizieren. Was machst Du denn, wenn Du morgen eine oder gar mehrere Frauen im Original-Männerkilt siehst?

Gruß
Jürgen
Titel: Historisches
Beitrag von: triks am 08.01.2006 08:50
Hallo George,

... Immer wieder höre ich das Gejammer auch von meinen Kunden, daß sie nicht viel bezahlen könnten, denn so ein echter Kilt sei ja so teuer. Seltsam, die haben alle ein Vielfaches mehr an Geld, als ich und schenken kann ich ihnen den Kilt ja doch nicht, schließlich hängt viel Zeit daran. Wenn jemand sich teure Urlaube, allen möglichen elektrotechnischen HIFI Schnickschnack etc. leisten kann, hat er auch Geld für einen Kilt, sonst lügt er. ...
da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn man sich anstelle von Kilts elektronischen Schnickschnack kauft, dann hat man kein Geld für einen Kilt. Die Frage ist dann eher, wie ausgeprägt das Interesse an Kilts gegenüber dem an anderen schönen Dingen des Lebens ist. Bei mir ist ein Interesse an Kilts durchaus vorhanden, aber es gibt für einen Alleinverdiener immer wieder gute Gründe in andere Bereiche des täglichen Lebens zu investiren. Ein Interesse ist kein dringendes Bedürfnis. Es ist mir ein dringendes Bedürfnis Bekleidungsgewohnheiten zu hinterfragen und ich trage Röcke, weil sie im Schritt nicht einengen und es mir ein sinnliches Vergnügen bereitet. Dazu bedarf es für mich nicht zwingend eins Kilts. Mich interessiert ein kleveres Design bei Kleidung. Das finde ich beim Kilt und beispielsweise auch beim Macabiskirt.

... Jede Frau bzw. jedes Mädchen hat uns noch im Kilt akzeptiert, nicht nur das, sie bewundern uns, für sie sind Kiltträger etwas ganz besonderes, viel männlicher als jeder Mann in Hose. ...
Ich denke, die meissten Deutschen verbinden mit dem Schottenrock das Bild vom snobbistischen Schotten mit Dudelsack oder dem wilden, unbändigen Kämpfer mit dem Schwert in der Hand. Die Bilder sind positiv besetzt, so fragwürdig es bei genauerem Hinsehen auch sei mag. Der Mann im Schottenrock ist für Deutsche kurios und bewundernswert zugleich. Dass kann man für sich nutzbar machen, wenn man als Mann einen Rock tragen möchte.

Ich will hier keinen Glaubenskrieg entfache, der in anderen Foren schon zu Abspaltungen geführt hat. Die einzige mir bekannte Ãœbersetzung für Kilt im Deutschen ist Schottenrock. Es mag Kiltträger wurmen, die auf Abgrenzung zu Frauenkleidungsträgern bedacht sind. Technisch gesehen ist heute der Kilt ein Wickelrock, der im hinteren Teil in Messerfalten gelegt ist (die Variante mit Kellerfalten ist hierzulande weitgehend unbekannt) und im vorderen Teil glatt. Ein Rock ist historisch und schnittechnisch betrachtet Teil eines Ãœbergewandes, nämlich der ab der Taille nach unten hängende Teil. Die Bezeichnung Rock findet sich noch im Herrenrock, womit ein Jacket gemeint ist. Männerrock ist ein Wortschöpfung, die ich im Duden nicht finde und meiner Meinung nach nur ein weiterer Versuch einer Abgrenzung gegenüber dem Frauenrock ist. Wieder: Warum tuen sich Männer so schwer, Frauensachen anzuziehen. Frauen haben umgekehrt nicht diese Denk- und Handlungsblockade.

Der Kilt ist Teil einer Tracht, so wie in Bayern die Lederhose. Als solche wird er in Deutschland überwiegend auch gesehen, meine ich. Ich interssiere mich für einen Schottenrock genau so, wie für eine lederne, bayrische Kniebundhose. Bei beiden stören mich die Assoziationen. Ich bin kein Schotte und ich bin kein Bayer. Darum habe ich ein Interesse an einem Kilt und an einer bayrischen Lederhose, aber kein dringendes Bedürfnis unbedingt einen oder eine haben zu müssen.

Vielleich sind irgend wann einmal meine schneiderischen Fähigkeit so weit gediehen, dass ich mir selbst einen Kilt nähe. Dann wird der nicht aus einem Tartan sein, sondern aus einem orginellen Material oder mit einem witzigen Muster. Die Kniebundhose werde ich mir nicht nähen. Dazu bedarf es Spezialnähmaschinen. Es gibt auch welche, die nicht so trachtenmäßig gemacht und erschwinglich sind. Wenn hier mein Interesse in ein dringendes Bedürfnis umschlägt, dann werd ich mir ein Lederhose kaufen. Die fand ich zumindest als Kind übrigens wegen des Taftfutters auch sinnlich auf der Haut zu tragen.
;)
Titel: Historisches
Beitrag von: triks am 08.01.2006 08:59
Hallo Helmuth,

...... trug Röcke nur heimlich im stillen Kämmerlein. Das tue ich auch heute noch.....
vielleicht trägst Du eines Tages Deine Röcke auch unheimlich. Ich wünsche es Dir.
:)

Mit dem Kilt bist Du nur vermeintlich auf der sicheren Seite. Das Wissen um den Kilt wird verlohren gehen, je mehr wir multikulti werden. Dann kann man sich nicht mehr hinter Traditionen verstecken.

Geh man ruhig im Rock unter die Leute. Ich kann Dir versichern, es tut überhaupt nicht weh.
 ;D
Titel: Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 09.01.2006 19:03
Hallo Jürgen!

Es wäre wohl besser gewesen, wenn ich hier gar nicht erst geschrieben hätte, denn es scheint ja nicht möglich zu sein, eine simple Feststellung zu machen, oder eine Frage zu stellen, ohne daß sich jemand sofort angegriffen oder in seiner "Freiheit" eingeschränkt fühlt. Sofort schreibst du, daß du keine Lust hättest, dich von einer Kleidervorschrift in die nächste drängen zu lassen. Ich habe lediglich geschrieben, daß es mir ein Rätsel ist, warum ein Mann, wenn er unbedingt Röcke tragen will, nicht gleich einen Kilt trägt. Mir ist doch egal, was du trägst, ich denke nicht mal im Traum dran, dich oder andere in neue Bekleidungsvorschriften zu drängen. Trag doch was du willst, was kümmerts mich?

Was ich machen würde, wenn ich morgen eine oder mehrere Frauen im Männerkilt sehen würde? Gar nichts, weil das bei Highland Games sowieso normal ist, dort tragen fast alle weiblichen Teilnehmer Männerkilts. Ich würde aber auch genau so wenig machen, wenn ich Männer in Herrenröcken sehen würde, mir ist das sowas von egal. Anscheinend muß ich vorher um Erlaubnis bitten, wenn ich mir persönlich eine Frage stelle und darüber schreibe. Das würde aber bedeuten, daß ich mir eine Vorschrift aufdrängen lasse und dazu bin wiederum ich nicht bereit. Ein Forum ist dazu da, daß man über diverse Themen diskutieren kann, sonst ist das Forum überflüssig. Ich schreibe jedenfalls niemandem was vor, also vergiß es einfach. In diesem Thread schreibe ich sowieso nichts mehr, hätte es lieber gleich bleiben lassen sollen, wenn da gleich so ein Aufruhr entsteht.

Hallo triks!

Ich meinte ja nicht, daß jemand der sich zB eine teure HIFI Anlage gekauft hat, auch noch genug Geld für einen Kilt hat. Es geht darum, daß er das Geld hat. Was einer dafür kauft, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Was den Schottenrock betrifft, ok, da hast du schon recht, aber ich habe einen Kilt nie anders als Kilt genannt. Als  Schottenrock bezeichne ich  eigentlich einen Damenwickelrock im Schottenkaro und das ist eben kein Kilt. Deshalb mögen es die Schotten ja nicht, wenn man den Kilt als Rock bezeichnet. Wozu soll ich das Wort Kilt überhaupt auf Deutsch übersetzen? Gibt es für Sarong, Kimono, etc extra deutsche Ãœbersetzungen, die auch nur irgend jemand jemals gebraucht? So viel ich weiß nein, warum kann dann ein Kilt nicht ein Kilt sein und sonst nichts? Der Kilt ist das Ãœberbleibsel des Belted Plaid und dieser war ein Mantel. In der kalten Jahreszeit trugen die Highlander sogar Hosen und den Plaid darüber als Mantel. Der modische Firlefanz, über Jeans noch einen Rock anzuziehen ist so gesehen ein uralter Hut und absolut nichts neues. Diese Mode haben weder die Gothics bzw Punks noch irgend ein Modeschöpfer entworfen. Was das Wort Kilt betrifft, stammt es nichtmal von den Schotten, sondern den Wikingern. Bei ihnen sahen die Kelten dieses Kleidungsstück zum ersten Mal. Es hieß Kjalta und das bedeutet nur gewickelte Decke und in Gälisch hieß der Plaid Feileadh Mhor, was die selbe Bedeutung hat.

So und jetzt verlasse ich diesen Thread, denn ich bin der Letzte, der jemandem etwas vorschreiben will, noch suche ich Streit.
;)
Titel: Historisches
Beitrag von: triks am 09.01.2006 20:22
... Der Kilt ist das Ãœberbleibsel des Belted Plaid und dieser war ein Mantel. ...
Der Rock war auch mal Teil eines Mantels (oder Kleides). Den Rock haben sich die Frauen unter den Nagel gerissen.
:D

... ich bin der Letzte, der jemandem etwas vorschreiben will, noch suche ich Streit.
;)
Rock- und Kilt-Träger Seite an Seite - Wie soll es da Streit geben?
8)
Titel: Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 09.01.2006 20:41
Hallo ;) Also von meiner Seite gibt es sicher keinen Streit. Mir ging es nur um Jürgen, weil er sich anscheinend gleich auf den Schlips getreten fühlt. Habe ja nur eine harmlose Frage gestellt ;)
Titel: Historisches
Beitrag von: Ferdi am 09.01.2006 20:59
Hallo zusammen!

Ich finde es ausserordentlich schade, wenn jetzt wegen der Kilts ein völlig unnötiger Streit ausbrechen würde.

Keiner in diesem Forum will einem anderen Kleidervorschriften machen oder seinen Kleidungsgeschmack einem anderen aufdrängen. Alles was wir wollen ist doch, dass jeder Mann die Kleidung trägt, die er persönlich bevorzugt. Ob das nun ein Kilt oder ein Jeansrock ist, ist doch völlig unerheblich.

Leute, lassen wir uns doch einfach innerhalb der "Nicht-Hosentragenden" Community nicht auseinanderdividieren lassen. Unsere grosse Gemeinsamkeit, unser "größter gemeinsamer Nenner" ist, dass wir einröhrige Beinkleider lieben, welche das auch immer sein mögen. Ob das nun Jeans- oder Cordröcke aus der Damenabteilung der Kaufhäuser sind oder stilechte Kilts in full regulation, ist doch egal. Es hängt neben dem Geldbeutel von den persönlichen Vorlieben des Einzelnen ab, was er tragen will. Jürgen kenne ich schon lange persönlich und er ist der Letzte, der irgendwelche Kleidervorschriften erfindet, ganz im Gegenteil, er lebt seinen eigenen, nur zu ihm passenden, individuellen Stil.

@George_MacGregor: Ich habe selbst 3 Kilts, sind allerdings nur "Casual Kilts".  Zwei Breacans von Kinloch Anderson, Edinburgh und einen irischen Kilt von O´Neil of Dublin. Echte full-Regulation-Kilts kann ich mir nicht leisten, und gesegnet ist der, der diese Kilts aufgrund seiner Nähkenntnisse selbst herstellen kann. Aber ich selber habe auch nicht die geringsten Probleme, Röcke zu tragen, die aus den Damenabteilungen stammen, wenn sie mir passen und gefallen. Notfalls kann ich sie für wenig Geld von einem Änderungsschneider leicht korrigieren lassen.

Selbstverständlich ist dieses Forum dazu da, dass über diese Themen diskutiert wird, und das soll auch so bleiben. Lasst uns also die verschiedenen Meinungen anhören, aber lasst uns jetzt bitte nicht in einem fundamentalistischen Glaubenskrieg untergehen. Die Vorgänge in einem anderen Forum, das sich vordergründig auch mit Mode beschäftigt und wo man derzeit heftig dabei ist, sich gegenseitig zu zerfleischen und zu verleumden, sollte uns Warnung sein.

In diesem Forum ist es Tradition, dass niveauvoll über die verschiedenen Stilrichtungen der männlichen Bekleidung diskutiert wird. Es wäre einfach nur jammerschade, wenn sich jetzt Mitglieder angegriffen fühlen würden, obwohl sie in der Tat garnicht angegriffen wurden.  Und es wäre jammerschade, wenn George_MacGregor seine profunden Kenntnisse über Kilts hier nicht mehr posten würde.

Herzliche Grüsse,
Ferdi

Titel: Historisches
Beitrag von: triks am 09.01.2006 21:17
Sag ich doch, Ferdi: Rock- und Kilt-Träger Seite an Seite.
;)
Titel: Historisches
Beitrag von: JuergenB am 10.01.2006 01:16
Hallo George McGregor,

was Du im zweiten Absatz schriebst, kam im ersten nicht raus. Deswegen die vielleicht etwas zu harte Gangart von mir. Auf Streit hab ich allerdings auch keine Lust.

Ich habe lediglich geschrieben, daß es mir ein Rätsel ist, warum ein Mann, wenn er unbedingt Röcke tragen will, nicht gleich einen Kilt trägt.

Nun, ganz einfach: Nicht jedem gefällt der Kilt; das kann am Material, am Schnitt, an Farbe oder Muster, oder auch an den Assoziationen liegen die man mit diesem Kleidungsstück verbindet. Ich persönlich fühle mich aus der Summe all dieser Gründe nicht als Kilt-Typ. Andererseits, Ferdi zum Beispiel sieht meines Ermessens im Kilt klasse aus. Dazu kommt, daß der Kilt in Preisregionen stößt, wo man sich schon überlegt ob es einem das Wert ist. Fazit: Wer sich drin wohl fühlt, wem er gefällt und es ihm Wert ist, der soll ihn gerne tragen.

So, jetzt spiel bitte nicht die beleidigte Leberwurst und laß uns trotz unterschiedlicher Geschmäcker vernünftig weiterreden.

Gruß
Jürgen
Titel: Historisches
Beitrag von: Cybergothe am 10.01.2006 10:09
Salve,

Diese Mode haben weder die Gothics bzw Punks noch irgend ein Modeschöpfer entworfen.

Aber durchaus akzeptabel weiterentwickelt, nach paar hundert Jahren wurde es auch mal Zeit. Ferner setzen gerade die "Grufties" neue Maßstäbe, was die Rockmode angeht, immerhin ziehen immer mehr modebewusste Läden mit anderen Farben aber ähnlichen Schnitten nach. Zwischenzeitlich tummeln sich neben 2 Kilts bei mir diverse andere Röcke, auch aus Lack.

Trendsetter ist momentan Mode Wichtig, da sie unangefochten das größte Angebot an Männerröcken in allen Variationen haben.
Der Kilt ist ein Relikt der Vergangenheit und eher was für regional und/oder zeitlich bezogene Nostalgiker, wir leben nicht in 1306 sondern 2006. Da sollte schon etwas mehr Offenheit  vorauszusetzen sein. Ich geh im Rock zur Arbeit, keinen störts, was interessiert, sind  Leistungen, nicht die Klamotten.

Inzwischen gibts Herrenröcke auch von Jugendmodefirmen wie Diesel, war mir neu, habe aber mal einen FHM irgendwo rumfliegen sehen, in dem diese Art Kleidung promoviert wurde.

Carpe Noctem...
Titel: Historisches
Beitrag von: Andree am 10.01.2006 11:02
Hallo " Streithähne ".

Ich stehe genau wie Ferdi auf dem Standpunkt, daß wir hier ordentlich miteinander umgehen sollten und uns nicht wegen irgendwelcher Lapalien streiten.

Es ist viel zu wichtig daß die Männer, die gerne Röcke tragen (egal welcher Machart und Couleur), zusammen halten. Es ist für die Männerrockbewegung in keinster Weise zuträglich, wenn auf Grund verschiedener Vorlieben ein Zwiespalt ensteht und sich hier zwei gegeneinander kämpfende Lager entwickeln.

Wir haben sowieso schon einen nicht ganz einfachen Stand in der Gesellschaft. Von daher bin ich heilfroh, daß so langsam aber sicher immer mehr Akzeptanz zum Männerrock erfolgt.
Macht es bitte nicht kaputt, indem ihr Euch die Köpfe einschlagt (wenn auch nur verbal) Laßt uns lieber zusammen in die Schlacht ziehen und gemeinsame Treffen organisieren bei denen sich jeder ein Bild vom anderen machen kann. Nur so haben wir die Chance einen Beitrag zur befreiung der Männermode zu leisten.

Darüber hinaus sollte hier jeder im Stande sein, die Meinung eines anderen zu akzeptieren, ohne sich gleich angegriffen zu fühlen, wenn sie nicht der eigenen entspricht.

Ich mag Kilts, würde aber niemals auf die Idee kommen selber einen anzuziehen.
Dafür gehe ich aber auch im Kaufhaus in die Damenabteilung und schaue mir dort Kleidungsstücke an, die meines Erachtens nach Unisex-Kleidungsstücke sind. Egal ob Hosen, Röcke oder Pullover. Zweidrittel meiner Hosen stammen aus der Damenabteilung, schon deshalb weil sie erheblich bequemer sind. Und merken tut das kein Mensch.
Also Schluß mit dem Gezanke. Wir sind schließlich erwachsene Männer und nicht im Kindergarten.

Rockigen Gruß
Andree
( Den jetzt viel mehr Menschen im Rock sehen können als noch in der letzten Woche. Ich fahre jetzt nämlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fährt.)
 

Titel: Historisches
Beitrag von: Cybergothe am 10.01.2006 18:04
Hmm zanken ist wirklich blöd, aber soo schwer hat mans wirklich nimmer. Mir fallen spontan mehr männliche Rockträger ein, als dieses Board Memberz hat.

Man muss nur mal mit offenen Augen durch die Großstädte ziehen, neben dem Standard-Gruft tauchen immer mehr "normale" Leute auf.

Ob Kilt, Herrenrock oder getarnter Damenrock, ist doch Wurscht, passen muss es und bequem sein auch, bin schon im Kleid meiner Freundin übern Mittelaltermarkt gedümpelt, war auch ne bequeme Sache, so gut, dass ich mit meiner Schneiderin eins für Herren entwerfe.

Hardliner wie die Schottenfans werden immer etwas skeptisch die neuen Klamotten beäugen, so wie Gruftis noch Anfang der 90er beäugt wurden, als sie als die ersten begannen, des Weibes Monopol zurückzuerobern *g*
Titel: Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 10.01.2006 18:45
Hallo alle zusammen!

Ok, damit wäre das ja eigentlich besprochen ;)

Ich bin genauso dafür, daß wir zusammen halten, statt zu streiten, was Ferdi und triks ja schon gesagt haben.

@Ferdi: Da jetzt ja alles geklärt ist, keine Sorge, ich verabschiede mich ja nicht von hier, habe nur diesen Thread gemeint und jetzt schreibe ich auch hier wieder. Falls also jemand Fragen zu Kilts hat, bin ich gerne bereit zu helfen, so weit mir das möglich ist.

Ok, Jürgen, wenn der Kilt ganz einfach nicht dein Stil ist und du dafür auf andere Merkmale achtest, ist das ein Argument, das lasse ich mir einreden. :)

@Cybergothe: Keine Sorge, ich habe absolut nichts gegen die Mode der Gothics, habe ja selbst einiges davon hier und habe mir vor 2 Jahren einige schwarze Roben genäht. In den Läden fand ich nie das, was ich suchte, also nähte ich selbst. Die Robe mußte eine Kapuze haben, sollte aber auch eine ordentliche Pelerine haben, die wirklich bis zu den Ellenbogen geht und nicht schon knapp unterhalb der Schultern endet. Die Ärmel sollten zwar glockenartig sein, aber nicht solche Dinger mit ellenlangen Schwänzen, die bis zum Boden hängen.  So nähte ich mir eben meine Roben ganz nach meinen Vorstellungen und die gefallen allen Gothics die ich kenne sehr. Ich habe etlichen von ihnen schon Kilts genäht und einer wollte den Kilt in Lack, was auch kein Problem war, bis auf die Zähigkeit des Materials. Aber es gelang trotzdem. Die Freundin des Gothics schneidert selber ständig und näht all ihre Klamotten selbst und das wunderschön und sehr geschmackvoll. Nur wie ein echter Kilt aussehen muß wußte sie halt nicht, da sie leider auch kein Schnittmuster dafür hatte.

Der kleine Kilt ist allerdings kein Relikt vergangener Zeiten.  1306 gab es überhaupt nichts derartiges, der Belted Plaid wurde erst Ende des 16. Jhdts getragen, der kleine Kilt in seiner Urform ca Ende des 17. Jhdts. Den Traditional Kilt, wie man ihn heute kennt, gibt es erst seit dem 20. Jhdt, Traditional wird er nur genannt, weil er traditionell aus ca 8 Yards Tartan genäht wird. In dieser Form ist der Kilt überhaupt kein Relikt und auch nicht unmodern. Er wird zwar auch in Schottland nicht mehr regelmäßig getragen, aber es gibt genug Anlässe dazu.  Wenn es darum geht, müßte man auch die Kleidung jener Gothics, die eher Mittelalter oder Rennaissance bevorzugen als Relikte vergangener Zeiten bezeichnen. So gesehen sind deren Klamotten ja ein viel älterer Stil, als der moderne Traditional Kilt. Aber wen stört es? Ich finde die mittelalterlichen Klamotten einfach schön und vielen anderen gefällt es eben auch.

@Andree:  Keine Angst, der Fall ist, so denke ich jedenfalls, erledigt. Wir haben ja nichts davon, wenn wir uns streiten ;) Ich bin der Letzte, der versucht, anderen vorzuschreiben, was sie tragen sollen. Ist ja jedermanns eigene Sache. Alles was ich wollte war nur eine harmlose Erklärung und die bekam ich in der Zwischenzeit, also passt das jetzt sowieso.

Liebe Grüße an alle, George
 :)
Titel: Historisches
Beitrag von: Cybergothe am 10.01.2006 20:25
Hi George_MacGregor,

Was das Alter der Kilts angeht, so sind ähnliche Bekleidungsstücke bereits aus der Antike bekannt und auch die Kelten wussten Kiltähliche Röcke zu schätzen. Das sie nicht 100% den Vorlagen einiger Leute entsprachen, die damals noch nicht lebten und heute 2m tiefergelegt ihr Dasein fristen hat nix damit zu tun, dass solcherlei Klamotten sich durch die Jahrtausende bewegen und nicht wegzubekommen sind :)

Was die Alten Zeiten Nachjammer Grufties angeht, nunja zu manchen Mittelaltermärkten renn ich auch mit Tunika, Schwert und Kettenhemd samt Haube rum, aber halt nur 2 - 3 Wochenenden im Jahr. Sonst halt ich nicht viel von Pest, Exkrementen auf der Straße und etlichen Hungersnöten. Was in Mittelalterfreax vorgeht, möcht ich mal wissen, wäre mal interessant das ganze aus deren Perspektive zu verstehen.
Es gibt da noch nen kleinen Haufen, der sich nach Mode des 18. Jhd. kleidet, da gibts aber wieder keine Rocktragenden Herren drunter.

Die Art, die mich immer wieder begeistert sind sogenannte Cyberröcke, mit viel Chrom und anderen Spielereien.

Im Sommer ist der Kilt wieder das unangefochtene Kleidungsstück. Warum, braucht wohl nicht erwähnt zu werden ;)

Titel: Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 10.01.2006 23:03
Hallo Cybergothe!

Da kann ich dir nur Recht geben, so toll war das Mittelalter ja wirklich nicht. Auf Mittelalterfesten hätte ich ja weder im Plaid noch im Kilt etwas zu suchen, zumindest wenn es nach manchen Puristen geht. Die bekommen ja gleich einen Anfall, wenn sie einen Belted Plaid Träger sehen, weil dieser ja in die Rennaissance gehört *gg*. Bei uns ist es da weitaus weniger schlimm. Wenn du da im Kilt oder gar Belted Plaid zu einem Mittelalter Fest oder Markt kommst, bewundern sie dich höchstens und machen dutzende Fotos von dir. Wir waren vor knapp 2 Jahren im Belted Plaid sogar im Römerdorf in der Steiermark.  Das war ja der reinste Affront, weniger wegen der Kleidung, als deshalb, weil die Kelten der Britischen Inseln für die Römer ein Horror waren. Die Pikten und Scoten überfielen ja immer wieder in Blitzaktionen die römischen Garnisonen, plünderten sie und verschwanden so, wie sie gekommen waren. Deshalb bauten die Römer ja dann auch den Hadrian Wall quer durchs Land um vor diesen bösartigen Wilden sicher zu sein  *g*. Aber natürlich sind die Leute im Römerdorf ja Steirer und die waren von uns so begeistert, daß wir gratis rein durften. Wenn wir ein andermal wieder kamen, ließen sie uns schon automatisch gratis rein. Der Schwerterschmied, der im Zivilleben Kunstschmied ist, lud uns dann für den Herbst in sein Dorf ein und dort besichtigten wir dann die Kürbisbierbrauerei. Dort warteten fast 30 Leute auf uns, die mal zwei Schotten im vollen Highland Dress sehen wollten. Es wurden Unmengen Fotos gemacht und eine Runde nach der anderen spendiert. War auf jeden Fall sehr unterhaltsam.  Im Römerdorf machten auch etliche Touristen Fotos von uns und einer drehte gleich ein Kurzvideo mit uns.

Stimmt, rockähnliche Kleidungsstücke gibt es ja schon ewig. Der Plaid entstand aber eigentlich aus dem Brat, den die Scoten von Irland, wo sie ja abstammten, mitbrachten. Nur war das nur ein Umhang und zum Einwickeln viel zu klein. Was damals schon dem Kilt ähnelte war das Leine Croich, ein safranfarbenes knielanges Leinenhemd, das die Scoten um die Hüfen gürteten. Bei den Wikingern, die ja im Norden einfielen, sahen sie dann den Kjalta, diese in Falten gelegte und gewickelte Decke und so entstand dann eines Tages aus dem Tartan, aus welchem der Brat bestand, eine viel größere Decke, die sie dann trugen, zugleich aber nach wie vor als Decke verwenden konnten.

Cyberröcke mit viel Chrom etc. sehen sowieso cool aus. Mir gefallen auch die fast bodenlangen schwarzen Herrenröcke. Ich trage sie nur deshalb nicht, weil das Ergebnis das selbe wäre, wie wenn ich mit der schwarzen Robe gehe. Ich steige mir da gerne mit meinen Newrock in den Saum und das tut dem Stoff nicht so gut *g* außerdem fliege ich nicht so gern.

So, jetzt mach ich mich aber davon  ;)
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: Cybergothe am 11.01.2006 11:03
Tioo, das Laufen muss damit gelernt sein, was den Saum angeht, habe ich das gleiche Problem aber recht gut im Griff... Einfach sogenanntes Panzertape in den Saum kleben, wo die Schnallen der Stiefel am meisten Schaden machen. Hält gut, sieht man nicht und steht auch mal ein ganzes Festival durch ;)
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 11.01.2006 17:40
Hi Cybergothe!

Wenn du mir jetzt noch erklärst, was genau Panzertape ist, wäre ich dir dankbar. Klingt nämlich recht gut und ich würde den Saum der Robe schon gerne schonen  ;)
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: Cybergothe am 11.01.2006 17:47
Das ist böse massives Gewebeklebeband, dreifach übereinandergelegt, kann man nen Auto wegzerren ;)
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 11.01.2006 22:00
Ha, sehr gut, das kenne ich natürlich, wir verwenden es im Geschäft selber manchmal. Sowas bekomme ich sogar gratis.

Danke nochmal :)
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: garf2000 am 12.01.2006 16:27
so zu aller erst muss ich klar stellen das ich keinen streit will, keinen in eine vorschrift zwängen will und sich niemand durch meine meinung angegriffen fühlen braucht!

muss ich das jetzt immer schreiben???

Zuerst einmal, ich bin mir dessen bewußt, daß es in der Antike keine Hosen gab, es also damals völlig natürlich war, daß auch Männer Rock ähnliche Kleidung trugen. Aber man sollte auch bedenken, daß zwischen männlicher und weiblicher Kleidung trotzdem ein Unterschied herrschte, egal, wie dieser auch ausgesehen haben mag.
richtig in der antike gab es keine hosen, falsch der unterschied. schau dir mal einen film über die alten römer an und dann erkläre mir den unterschied zwischen der tunika für männer und der für frauen. beide aus dem gleichen material, beide sehen gleich aus, beide werden auf die gleiche art und weise getragen.

Deshalb ist es mir schon ein Rätsel, was Männer dazu treibt, in Damenröcken oder Kleidern rum zu laufen. Ok, es stimmt schon, daß es leider nicht sehr viele Männerröcke gibt und nicht jeder steht auf die Röcke, die Gothics und Metaller gerne tragen. Sich deshalb aber als Ersatz Damenröcke anzuziehen ist mir, auch wenn darüber manche den Kopf schütteln sollten, zu abgefahren.
liegt doch auf der hand. es ist billiger und man hat wesentlich mehr auswahl und außer der alibi bezeichnung -männerrock- gibt es bei den meisten modellen sowieso keinen unterschied. männerröcke werden von vielen anbietern als unisex verkauft, frauenröcke nicht. hääääää

Wenn ein Mann unbedingt ein Rock ähnliches Kleidungsstück tragen will, kann er schließlich einen richtigen Kilt tragen.
wenn man auf trachtenlock steht kann man sicher einen rock ähnlichen, richtigen kilt tragen. ich steh aber nicht drauf und außerdem möchte ich ja einen rock und nicht etwas rock ähnliches. dann könnte ich ja auch einen kaftan tragen oder mir einfach ein handtuch um die hüfte wickeln. dann könnte man noch die frage stellen: wenn ein mann unbedingt eine kurze hose tragen will, warum zieht er dann nicht eine richtige bayrische lederhosen an? denn bermudas gehören ja wohl eher an den strand. na ja da ich werder bayer noch schotte bin werde ich keins von beiden tragen.

Erst bei Rob Roy sah man dann wirklich den echten Belted Plaid und den damals schon üblichen kleinen Kilt. Für mich stand nun fest, daß ich endlich einen Kilt wollte.
gibt es einen besonderen grund das du erst so viele filme schauen musstest bevor du dir einen kilt angezogen hast?

Die Menschen kennen sehr wohl den Unterschied zwischen einem Kilt und einem Rock. Daß sie den Kilt aus Unwissenheit auch heute noch immer als Schottenrock bezeichnen ist ein anderes Thema. Wenn man diesen Personen erklärt, woraus der Kilt überhaupt entstand, nämlich aus dem Belted Plaid, der kein Rock sondern ein Oberbekleidungsstück wie ein Mantel war, dann nennen sie den Kilt nie wieder Schottenrock.
also ich persönlich werde in auch weiter als schottenrock bezeichnen. es ist doch egal wie er entstanden ist. ich würde jetzt wo ich es weiß gerne denjenigen der aus einem mantel oder auch einer art mantel einen rock oder eine art rock gemacht hat gerne fragen warum er das tat, muss ja nen grund gehabt haben. und im enddefekt entstanden alle röcke sowieso aus dem gleichen kleidungsstück. nämlich dem umgehängten fell der urzeit menschen. ich glaube die bezeichnung kilt hat genau wie die bezeichnung männerrock bloß eine alibi funktion um sich von dem weiblichen gegenstück abzugrenzen damit man sagen kann "ich trage keine frauen sachen".

jedes Mädchen hat uns noch im Kilt akzeptiert, nicht nur das, sie bewundern uns, für sie sind Kiltträger etwas ganz besonderes, viel männlicher als jeder Mann in Hose.
zum einen hört sich das so an als wenn deiner meinung nach ein man nur im kilt richtig männlich wirkt und zum anderen glaube ich nicht das prinz charls im rock ääh kilt männlicher wirkt als in hosen.

Ich weiß schon, daß es nicht überall so ist, aber wer einen Mann im Kilt als Schwuchtel oder zumindest als Transvestit sieht, hat einfach nicht die geringste Ahnung, was ein Kilt ist und sollte sich mal geschichtlich weiterbilden.
stimmt, das gleiche gilt für männer die einen rock tragen.


so und zum abschluss will ich nochmal betonen das sich niemand angegriffen fühlen soll. das was ich geschrieben habe ist bloß meine sicht der dinge.

MFG michael
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: Cybergothe am 12.01.2006 16:45
Moin Michael,

Ganz schön garstig *g* Bist schon bissken hart gegen George...

Es gibt genügend Männerröcke, die NICHT unisex sind, wenn ein Mädel damit in der Scene auftaucht, hat sie es nicht besonders leicht, da wir Kerle uns nicht gerne unsere wenigen Stücke abspenstig machen lassen, dazu kommt, dass für Herren designete Röcke irgendwie garnicht zu der Figur einer Frau passen.

Schau mal rein bei Mode-Wichtig und deren Nebenlabel, dann siehst Du schon deutlich den Unterschied, bessere gibts noch von SDL und Tiger aus England.
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: garf2000 am 12.01.2006 17:58
Ganz schön garstig *g* Bist schon bissken hart gegen George...
"garstig" sorry wenn das so rüberkommt, ich fand nur die sache mit ein kilt ist kein rock etwas seltsam. das würde ja heißen wenn ein rock aus einem bestimmten material ist oder von einem mantel abstammt ist es kein rock mehr obwohl er rein optisch immer noch danach aussieht. kapiere ich halt nicht.

ein schottenrock ist ein rock und wird von frauen getragen und ein kilt ist kein rock sondern nur rock ähnlich und wird von männern getragen. aber warum ist er nur rock ähnlich? nur wegen dem material oder wie er entstanden ist? ist ein seidenrock dann vielleicht auch nur rock ähnlich weil er aus seide ist oder vielleicht ist ein jeansrock weil er aus denim ist ja gar ein hosen ähnliches kleidungsstück. eine hose mit nur einem hosenbein, das dafür aber so groß ist das man beide beine in ein hosenbein bekommt.
also ich verstehe die logik einfach nicht. vielleicht kann er mir ja seine standpunkte mal erklären, dann ändere ich vielleicht meine meinung.

Es gibt genügend Männerröcke, die NICHT unisex sind, wenn ein Mädel damit in der Scene auftaucht, hat sie es nicht besonders leicht, da wir Kerle uns nicht gerne unsere wenigen Stücke abspenstig machen lassen, dazu kommt, dass für Herren designete Röcke irgendwie garnicht zu der Figur einer Frau passen.

Schau mal rein bei Mode-Wichtig und deren Nebenlabel, dann siehst Du schon deutlich den Unterschied, bessere gibts noch von SDL und Tiger aus England.
ich habe zwei röcke von dort. einen von MW und einen von aderlass.
beide röcke waren sowohl bei männer- als auch bei frauenröcken auf der seite aufgeführt. in dem von mw war das moddel eine frau und der rock eingestellt unter männerrock und der rock von aderlass hatte zwar ein männer moddel war aber gleichzeitig auch bei frauenröcken eingestellt.

MFG michael
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: Cybergothe am 12.01.2006 19:27
Einige Modelle sind Unisex, das ist aber auch bei X-Tra-X so, wobei ich da wegen minderwertiger Qualität strengstens vom Kauf abrate.

Titel: Re:Historisches
Beitrag von: garf2000 am 12.01.2006 19:53
Einige Modelle sind Unisex, das ist aber auch bei X-Tra-X so, wobei ich da wegen minderwertiger Qualität strengstens vom Kauf abrate.
ich wollte damit auch mehr die frage aufwerfen wie es sein kann das offizielle männerröcke gleichzeitig auch als unisex verkauft werden, während damenröcke eben damenröcke sind und nur für frauen sein sollen, ob wohl viele modelle aus der damen kollektion auch unisex tauglich sind.

MFG michael
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 12.01.2006 21:37
Also ich fühle mich deshalb sicher nicht angegriffen, nur dachte ich, daß dieses Thema abgeschlossen ist und nun geht es wieder von vorne los. ;)

Ich soll mir einen Film über die alten Römer ansehen? Wozu? Das ist Hollywood und die Filmfabrik hat es noch nie mit historischer Genauigkeit ernst genommen.  Victor Mature als Wikingerhäuptling mit kurzem pechschwarzem, pomadisiertem Haar, allein das genügt mir schon, denn unhistorischer geht es bald nicht mehr. Genau so habe ich mir immer die alten Wikinger vorgestellt.

Dann könnte ich dir auch empfehlen, dir Braveheart anzusehen, damit du gleich siehst, was die Schotten Ende des 13. Jhdts nie getragen haben. Wenn schon, dann will ich, wenn es möglich ist, echte Bilder oder halt in Stein gemeißelte Abbildungen alter Römer und Römerinnen sehen und die sind sicher aufzutreiben. Außerdem kannst du nicht einfach nur die Römer als Maßstab nehmen, es gibt auch noch andere antike Völker.

Daß Frauenröcke billiger sind, lasse ich als Argument gelten. Da ich lieber Kilt trage, die Quellen für preiswerten Tartan kenne und nähen kann, stelle ich meine Kilts eben selbst her und sie kommen mich auch nicht teurer als Röcke.

Das mit dem Trachtenlook ist auch immer wieder so ein seltsames Argument. Von mir aus ist der Kilt eine Tracht, das heißt aber noch lange nicht, daß mir Lederhosen gefallen müssen, nur weil das auch eine Tracht ist. Was kurze Hosen betrifft, paßt es ja schon überhaupt nicht. Zwischen einer Bermuda und einer normalen kurzen Hose ist schon ein Unterschied. Vielleicht bezeichnet man ja heute alle kurzen Hosen als Bermuda, aber das ist Unsinn. Eine kurze Hose ist nicht automatisch eine Badehose, die an den Strand gehört. Dann kannst du auch gleich Frauen im Mini an den Strand schicken, in der Stadt dürfen sie nur lange Röcke tragen.

Wenn du den ganzen Thread genau gelesen hättest, sollte dir eigentlich bewußt sein, daß Highlander vor 20 Jahren in die Kinos kam. Vielleicht warst du ja damals deiner Zeit weit voraus und hattest schon PC und Internet um dir einen preiswerten Kilt zu bestellen. Braveheart und Rob Roy kamen 1995 raus. So ein Pech, damals hatte ich noch immer kein Internet, was bin ich doch rückständig, ist ja die reinste Steinzeit. Und dann hatte ich auch noch das riesen Pech, daß der einzige Kiltschneider in Österreich damals noch keine Kilts herstellte, sondern nur Maß - und Trachtenanzüge.  Ist wirklich ein großes Pech, ich mußte leider noch ein paar Jahre warten, denn Highalnd Games wurden damals auch noch nicht in fast all unseren Bundesländern veranstaltet.

Von mir aus nenn einen Kilt weiterhin Schottenrock, ist mir auch egal. Daß das Wort normannisch und gar nicht schottisch ist, habe ich auch längst erklärt, aber es ist ja einfacher, die Hälfte unter den Teppich zu kehren, damit man ein längst abgeschlossenes Thema wieder aufwärmen kann. Mit Alibi hat das Wort jedenfalls nichts zu tun. Die Wikinger trugen definitiv keine "Röcke" aber den Kjalta und von ihnen übernahmen die Schotten diese gefaltete und gewickelte Decke und was anderes heißt Kjalta nicht.  Wikingerfrauen trugen jedenfalls lange Kleider und nicht den Kjalta. Ebenso die schottischen Frauen. Eine Highlanderin durfte weder den Belted Plaid noch den kleinen Kilt tragen. Wie der kleine Kilt entstand, habe ich, so viel ich weiß auch schon geschrieben. Der Belted Plaid, war bei der Arbeit eher hinderlich, manchmal sogar gefährlich. Da die Highlander aber auf den Kilt nicht verzichten wollten, wurde er abgeschnitten. Auf den oberen Teil verzichteten sie deshalb ja trotzdem nicht, den Fly Plaid, bzw den Piper Plaid gibt es ja sogar heute noch. Wenn du von einem Mantel den oberen Teil abschneidest, bleibt nicht automatisch unten ein Rock übrig, deshalb ist eben der Kilt kein wirklicher Rock.  Das Leine Croich war das knielange Hemd, das die Highlander unterm Plaid trugen. Würdest du das deshalb weil es knielang ist, als Kleid bezeichnen? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Dieses Hemd trugen übrigens auch nur die Männer, nicht die Frauen.

Daß sie Männer im Kilt noch männlicher finden, sagen die Mädchen und Frauen, es stammt also nicht von mir. Daß Prince Charles darin nicht so toll aussieht, ist ja wieder eine andere Sache.

Was ist denn das nun wieder für eine Logik? Ein Seidenkleid ist kein Kleid mehr, weil es aus Seide ist? Ein Jeansrock ist dann in Wirklichkeit eine Hose mit nur einem Bein? Es geht hier um das Kleidungsstück, nicht um das Material, aus dem es gefertigt ist. Ein Kleid ist und bleibt deshalb noch immer ein Kleid.

So und jetzt habe ich wirklich keine Lust mehr, endlos zu diskutieren. Wer Damenröcke tragen will, weil die Auswahl größer ist, oder sie billiger sind, soll sie tragen, wer lieber Kilt trägt, soll ihn tragen und damit basta. Wie man aus einer einfachen Frage, die schon vor Tagen beantwortet wurde, ein derart langes Thema machen kann, ist mir schleierhaft. ;)

Liebe Grüße, George
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: garf2000 am 13.01.2006 07:06
eigentlich hatte ich gerade eine antwort verfasst aber als ich auf eintrag ging kam, er ist zu lang gehen sie zurück und kürzen ihn. hmm kein problem dachte ich aber leider war nachdem ich zurück ging nichts mehr zum kürzen da. also jetzt eine ganz kurze zusammen fassung.

*"Also ich fühle mich deshalb sicher nicht angegriffen" also bei deiner teilweise sehr unfreundlichen schreibweise glaub ich dir das nicht.

*die frage mit den filmen war schon ernst gemeint deine, na ja, eigenwillige art der antwort lässt bei mir nur vermutungen zu. also vermute ich mal das durch highlander dein interesse geweckt wurde du zu dieser zeit aber noch nicht in der lage warst dir einen kilt selber zu nähen und ... na ich las das lieber mit den vermutungen. vielleicht äußerst du dich ja noch mal ernsthaft darüber.

*und versteh mich nicht falsch ich will deinen kilt nicht schlecht machen oder so ich versuche nur meine mitmenschen zu verstehen.

meine eigentliche antwort war natürlich ausführlicher und falls du interesse hast dich doch noch mit mir zu unterhalten werde ich sie gerne nochmal schreiben mich interessiert halt deine sicht der dinge.
darum bin ich ja hier im forum. nicht nur um anderen meine ansichten zu erläutern sondern auch um die beweggründe anderer kennen zu lernen.

MFG michael
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: karber am 13.01.2006 18:47
Jetzt kenn ich mich aus!

Hab eine liebe Freundin, die für mich den einen oder anderen Rock nöht. Daher wird das fertige Stück wohl ein Damenrock sein (da von einer Frau angefertigt). Wie bezeichne ich aber die Röcke, die - auch von meiner Freundin gefertigt wurden - aber fallweise auch von meiner Frau getragen werden? Da muss ich noch ein wenig darüber nachdenken.

LG Karl
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: Ferdi am 13.01.2006 19:16
Jetzt kenn ich mich aus!

Hab eine liebe Freundin, die für mich den einen oder anderen Rock nöht. Daher wird das fertige Stück wohl ein Damenrock sein (da von einer Frau angefertigt). Wie bezeichne ich aber die Röcke, die - auch von meiner Freundin gefertigt wurden - aber fallweise auch von meiner Frau getragen werden? Da muss ich noch ein wenig darüber nachdenken.

LG Karl

Hi Karl!

Die müssten dann logischerweise DamenDamenHerrenröcke oder einfacher
Damen²Herrenröcke heissen.  ;D

Auf dass sämtliche Klarheiten beseitigt werden.

Gruss,
Ferdi
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: George_MacGregor am 13.01.2006 20:25
Hallo Michael!

Ok, ich gebe schon zu, daß ich zum Teil nicht gerade freundlich geantwortet habe, aber versteh bitte auch mich, wenn ich mich ärgere, daß ich da etliches, das ich ja längst beantwortet habe, schon wieder erklären soll. Das würde dir sicher auch nicht so gefallen. ;)

Was den Kilt und die Filme betrifft, war doch daran nichts eigenwilliges. Ich habe eben erklärt, wie du ja jetzt selbst festgestellt hast, daß mich die Filme halt dazu inspiriert haben, mir einen Kilt zu besorgen. Da es aber damals keine Möglichkeit gab, einen richtigen Kilt zu bekommen, mußte die Angelegenheit leider noch einige Jahre warten. Der Kärntner Kiltschneider, der bei den Games auch immer einen Stand hat, weiß bis heute nicht, wie man einen Regimental Kilt näht und sagt, er habe auch keine Schneiderin die das könne. Wieso er glaubt, das nicht zu können, ist mir allerdings ein Rätsel, weil ein Regimentskilt viel einfacher zu nähen ist, als ein normaler, da man bei jeder Falte immer nur einen Streifen berücksichtigen muß.

Daß du den Kilt nicht schlecht machen willst, weiß ich doch, das habe ich auch nie vermutet. ;)

Liebe Grüße, George
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: Cybergothe am 14.01.2006 12:13
Hmm meine Schneiderin fertigt munter Herrenröcke, auf Wunsch auch Individualstücke, wovon ich schon einige habe :)
Titel: Re:Historisches
Beitrag von: Matthias am 15.01.2006 00:25
Hab eine liebe Freundin, die für mich den einen oder anderen Rock nöht. Daher wird das fertige Stück wohl ein Damenrock sein (da von einer Frau angefertigt).

Also ich bringe desöfteren Klamotten, damit meine ich nicht nur Röcke zu einer Änderungsschneiderei. Die Inhaberin ist eine Frau. Sind sämtliche Klamotten, die ich dort ändern ließ auf einmal Kleidung für Frauen. Das glaube ich nicht wirklich.
:)