Ist das dann ein Jetzt-aber-erst-recht-Gefühl, sich in Röcken oder rosa Kleidung erst recht männlich zu fühlen?
Nein, das ginge ja in Richtung Trotz oder Provokation.
Das liegt mir fern. Dennoch macht es mir Freude, Blümchen oder Rosa nach Lust und Laune zu tragen.
Im Grunde geht es mir ja nur darum, das beengende Körpergefühl, das mir eine Hose bereitet, zu vermeiden.
Ich könnte also genauso gut mich auf das Tragen von Männerröcken oder Jeansröcken aus der Damenabteilung beschränken, um dieses Ziel zu erreichen. *
Trotzdem habe ich mir noch weitere eigentlich völlig überflüssige Sujets aus der Damenmode inzwischen angeeignet. Und die brachten tatsächlich noch mal einen deutlichen inneren, emotionalen Schub, mich gerade deswegen männlich zu fühlen.
Vermutlich weil ich eben nicht zwanghaft mit allen möglichen Dingen arbeiten muss, um mir und meiner Umwelt meine Männlichkeit unter Beweis zu stellen.
Ich kann mir erlauben, diese eigentlich weiblich besetzten Sujets zu verwenden, weil sich meine Männlichkeit nicht an Symbolen festmacht, sondern in mir verankert ist.
Nebenbei bemerkt, lief ich dieser Tage an einem Kaufhaus-Schaufenster vorbei - fast hätte ich ein Bild gemacht. Dort waren vier Schaufensterpuppen ausgestellt. Drei männliche, eine weibliche. Die weibliche trug schlichte Hosen, schlichtes Oberteil und irgendeine schlicht-klassische Übergangsjacke, alles uni. Die drei männlichen waren - leider auch in Hosen - aber jeder in irgendetwas anderes Blumiges gehüllt: ich glaube zwei mal geblümte Hemden, der dritte hatte eine mit rosa Rosen beblümte Weste getragen.
Soll noch mal einer sagen, "Blümchen" sei ausschließlich weiblich.
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naja, ausschließlich Männerröcke oder Damen-Jeansröcke zu tragen, würde mir vermutlich auf Dauer doch nicht langen. Denn es gibt soviele andere interessante und bequeme Schnitte und vor allem Stoffe, das kann Jeans alleine nicht bieten.