Autor Thema: Im Kleid fühle ich mich männlicher als je im Anzug - Artiklel in Men's Health  (Gelesen 8904 mal)

Offline GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.309
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er
Ich habe im Internet diesen Artikel in Men's Health, Februar 2021 gefunden:

"I Feel More Like a Man While Wearing a Dress Than I Ever Did in a Suit"

https://www.menshealth.com/style/a35477719/gender-fluid-fashion-style-dresses-men/

Die Erfahrungen eines Holländers, dessen Frau auch seine Kleiderwahl unterstützt.
Gruß
Gregor

Offline Forgotten Fashion

  • Neuling
  • *
  • Beiträge: 77
  • Geschlecht: Männlich
  • Hosen sind praktisch, aber mehr auch nicht
  • Pronomen: Er
Schaut richtig gut aus!
Und ja, der Typ sieht männlich aus. Und zwar sehr männlich!

Offline BerlinerKerl

  • CIS-Mann
  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.525
  • Geschlecht: Männlich
  • That´s me!
  • Pronomen: Er
Genau das, was die Gesellschaft sehen will.

MÄNNER im Rock
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline hirti

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 3.112
  • Geschlecht: Männlich
  • rockt.
  • Pronomen: Er
Das ist ja ein cooler Artikel, den du da gefunden hast, Gregor!
Mir gefallen sowohl die Bilder, als auch die Aussagen sehr gut.

Auch der Aussage dass ich mich im Rock mindestens genau so männlich fühle wie in Hose kann ich viel abgewinnen.in den letzten Tagen wurde ich mehrmals zu den Hintergründen meines Modestils gefragt und auch nach dem Pronomen mit dem ich angesprochen werden möchte. Und meine Überzeugung ist auch dass ich mich selbst im bunten Rock völlig glücklich in meiner männlichen
Haut fühle. Vor allem weil ich weiß, dass ich dafür für mich keinen Anzug brauche.


Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 26.978
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Yep, ein guter Beitrag für unsere Bewegung. Für mich ist da zwar nichts Neues bei, aber ich bin sicher nicht die Zielgruppe.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Uckermärker

  • Lieber Rock-Star als Hosenträger
  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 616
  • Geschlecht: Männlich
  • Der Tragekomfort von Röcken ist unübertroffen :-)
    • https://www.instagram.com/juf_gallery/?hl=de
  • Pronomen: Er
... dieser Artikel spricht mir voll aus der Seele - tut richtig gut ihn (mit Google Übersetzer) zu lesen.

Ich habe auch echt den Eindruck, mich jetzt männlicher zu fühlen, als früher in Hosen.

VG
Jens
Gegen den Strom schwimmen & Anderssein wagen hält lebendig! Nur Mut!

JoHa

  • Gast
In der letzten Woche habe ich mich mal in facebook und whatsapp im Rock zur Schau gestellt.
In meinem Standard:
Sneakers, FSH, Jeans-oder Cordrock, T-Shirt, Hemd oder Sweatshirt.
Ohne Anspielung auf Genderrolle. Männlich.
Alle Reaktionen waren positiv. Darunter 80% Frauen.
Gestern hat der Neffe meiner Frau gesagt: "Grüß auch die zweite Frau im Haus!".
Sie hat ihm so den Kopf gewaschen, daß er mit Hut unter die Couch passte.
Seit ich Röcke trage, habe ich mich wegen dieser, meiner Frau nie männlicher gefühlt.
Ich weiß, daß ich der Mann bin, den meine Frau liebt. Das tut gut.
Von meinen Kumpels in der Hobbyschmiede werde ich als Sprecher bestätigt.
Alles, was ich als Mann mit Hose erreicht habe, wird mir mit Rock nicht streitig gemacht, sondern wenn Kommentare kommen, sogar als mutig gelobt.
Emotional, gesellschaftlich, wie auch immer, ich bin ein Mann und werde so gesehen.

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 10.832
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Sehr gut, JoHa!

Gerade seit ich mich auch Blümchenmustern, auffallenden Farben, Mustern und auch den Farben Rosa bis Pink angenommen habe, fühle ich mich männlicher als je.

Ich hatte davon ja bereits einige Mal hier im Forum davon geschrieben.

Insofern kann ich diese Aussage, die zu dieser Überschrift geführt hat, vollkommen nachvollziehen.

Yoshi

  • Gast
Ich muss sagen, dass ich mir meiner Männlichkeit durchaus mehr bewusst bin, seitdem ich Röcke trage. Man reflektiert ja zwangsweise seine Rolle und Identität als Rock tragender Mann, weil man ständig mit Fragen konfrontiert ist. Ist mir ja nicht unbekannt, weil ich als Mann in einem Frauen dominierten Erzieherberuf bereits einen ähnlichen Prozess durchgemacht habe.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 26.978
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Ist das dann ein Jetzt-aber-erst-recht-Gefühl, sich in Röcken oder rosa Kleidung erst recht männlich zu fühlen?

Bei mir ist es eher so, dass ich das Gefühl habe, nicht zwanghaft meine Männlichkeit betonen zu müssen, sondern auch ein bisschen Weiblichkeit zulassen darf. Wobei ich vor zu viel Rosa noch zurückschrecke.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 10.832
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Ist das dann ein Jetzt-aber-erst-recht-Gefühl, sich in Röcken oder rosa Kleidung erst recht männlich zu fühlen?

Nein, das ginge ja in Richtung Trotz oder Provokation.

Das liegt mir fern. Dennoch macht es mir Freude, Blümchen oder Rosa nach Lust und Laune zu tragen.

Im Grunde geht es mir ja nur darum, das beengende Körpergefühl, das mir eine Hose bereitet, zu vermeiden.
Ich könnte also genauso gut mich auf das Tragen von Männerröcken oder Jeansröcken aus der Damenabteilung beschränken, um dieses Ziel zu erreichen. *
Trotzdem habe ich mir noch weitere eigentlich völlig überflüssige Sujets aus der Damenmode inzwischen angeeignet. Und die brachten tatsächlich noch mal einen deutlichen inneren, emotionalen Schub, mich gerade deswegen männlich zu fühlen.
Vermutlich weil ich eben nicht zwanghaft mit allen möglichen Dingen arbeiten muss, um mir und meiner Umwelt meine Männlichkeit unter Beweis zu stellen.

Ich kann mir erlauben, diese eigentlich weiblich besetzten Sujets zu verwenden, weil sich meine Männlichkeit nicht an Symbolen festmacht, sondern in mir verankert ist.

Nebenbei bemerkt, lief ich dieser Tage an einem Kaufhaus-Schaufenster vorbei - fast hätte ich ein Bild gemacht. Dort waren vier Schaufensterpuppen ausgestellt. Drei männliche, eine weibliche. Die weibliche trug schlichte Hosen, schlichtes Oberteil und irgendeine schlicht-klassische Übergangsjacke, alles uni. Die drei männlichen waren - leider auch in Hosen - aber jeder in irgendetwas anderes Blumiges gehüllt: ich glaube zwei mal geblümte Hemden, der dritte hatte eine mit rosa Rosen beblümte Weste getragen.

Soll noch mal einer sagen, "Blümchen" sei ausschließlich weiblich.

* naja, ausschließlich Männerröcke oder Damen-Jeansröcke zu tragen, würde mir vermutlich auf Dauer doch nicht langen. Denn es gibt soviele andere interessante und bequeme Schnitte und vor allem Stoffe, das kann Jeans alleine nicht bieten.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 26.978
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Jam klar, lieber Wolfgang, das verstehe ich ja, dass Du Dich und ich mich unabhängiger von Genderklischees in der Kleidung fühlst/fühle.

Nur verstehe ich nicht, warum das ein männliches Gefühl sein muss, also warum Du Dich im rose Blümchenkleid männlicher fühlst, als in Jeanshose und T-shirt.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Yoshi

  • Gast
Ist das dann ein Jetzt-aber-erst-recht-Gefühl, sich in Röcken oder rosa Kleidung erst recht männlich zu fühlen?

Bei mir macht es keinen Unterschied, was ich trage und meine Geschlechtsidentität hängt nicht davon ab. Mir ist aber bewusst, dass es für andere Menschen anders wirkt, wodurch ich mich schon beeinflussen lasse. Ein rosa Rock wird halt "femininer" wahrgenommen als ein schwarzer Rock. Wenn ich einen rosa Rock anziehe, dann trage ich ihn auch mit Stolz und es ist zugegebenermaßen ein anderes Gefühl als im schwarzen Rock. Man macht sich dadurch angreifbarer und verletzlicher, weil zu dem "weiblichen" Kleidungsstück noch eine "weibliche" Farbe hinzu kommt und ich glaube, dass man sich deswegen stärker fühlen kann, um vor blöden Sprüchen gewappnet zu sein. Stärke und Mut wird ja mit "Männlichkeit" assoziiert und das könnte da schon mit rein spielen. Es sind natürlich alles nur Klischees, aber von denen sind wir nun mal geprägt und können uns nicht ganz frei machen.

Soll noch mal einer sagen, "Blümchen" sei ausschließlich weiblich.

Bei H&M oder New Yorker sieht man immer mal wieder männliche Kleidungsstücke mit Blümchenmuster. Bei jungen Männern scheint das mittlerweile ein kleiner Trend zu sein. Auf meiner Busfahrt zur Arbeit steigen sehr viele Schüler ein und da fielen mir Blümchenmuster in letzter Zeit häufiger auf. Die Jungen wirken meist so, was man klischeemäßig als "Hipster" bezeichnet.

Letztens trug auch einer von ihnen einen grünen Strickpullover mit großflächigen Gänseblümchen darauf, aber seine Schuhe fand ich viel interessanter. Er trug nämlich Crocs in knalligem Pink und die hatten eine dicke Absatzsohle, wie man sie von Buffalos aus den 90ern kennt. In die Löcher hatte er Anstecker geheftet. Das waren bestimmt fünfzehn verschiedene Buttons, von Iron Man über Smileys bis hin zu Hello Kitty.

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.906
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Mit dem männlicher/weiblicher Fühlen kann ich nichts anfangen.

Ich fühle mich immer gleich.

Kleidung wähle ich (meist) nach diesen Kriterien in absteigender Rangordnung:

1. Zweckmäßigkeit und Bequemlichkeit für die geplanten Vorhaben .
2. Den erwarteten Kontakten, den Leuten denen ich begegne. Weiß ich z.B., dass ein Rock nicht als das was er ist aufgefasst würde,  sondern als Provokation, dann lasse ich es.
3. Was mir gefällt und auf was ich Lust habe.

Offline Skirtedman

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 10.832
  • Geschlecht: Männlich
  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Ja klar, lieber Wolfgang, das verstehe ich ja, dass Du Dich und ich mich unabhängiger von Genderklischees in der Kleidung fühlst/fühle.

Nur verstehe ich nicht, warum das ein männliches Gefühl sein muss, also warum Du Dich im rose Blümchenkleid männlicher fühlst, als in Jeanshose und T-shirt.

LG, Micha

Also zunächst mal zur explizit angesprochenen Hose:
weil ich mich körperlich, gefolgt von seelisch, nicht wohlfühle in einer Hose, da fühl ich mich einfach nur schlecht, da ist mir egal, als was ich mich sonst noch fühlen sollte.

Nun generell:
weil ich keine Hilfsmittel, keine Symbole benutze, um mich männlich zu markieren, sondern dass meine Männlichkeit aus mir heraus mit meiner Aura, meinem Wesen, meinem Verhalten erzeugt werden muss, soll, darf, will.


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up