Autor Thema: Mir fällt kein Betreff ein  (Gelesen 1486 mal)

Offline Lars

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Offline Chris Schumann

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Antw:Mir fällt kein Betreff ein
« Antwort #1 am: 17.11.2024 20:00 »
Ja, Kinder können da gemein sein.
Die finden das lustig...

Aber die Einstellung vom Vater scheint ja schonmal zu passen...
Die Kuh sollte man doch vom Eis kriegen...
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Offline Skirtedman

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Antw:Mir fällt kein Betreff ein
« Antwort #2 am: 17.11.2024 21:07 »
Wenn mehr Jungens, aber auch Männer, und in diesem Fall ganz speziell die Eltern mal mehr Mumm hätten und einfach mal einen Rock am Mänllichgeborenen zulassen würden, dann würde dieses blöde Auslachen auch irgendwann verstummen.
Dieses Auslachen ist doch nur ein Zeichen von einfach zuwenig gedacht. Eigentlich müsste man selber anfangen zu lachen, wenn andere lachen.
Das hat mir selbst viel geholfen, als das in den 90ern oder früher auf den Straßen noch recht oft vorkam. Anfangs war es mir extrem peinlich, später habe ich einfach mitgelacht. Und manchen Lachern war das dann extrem peinlich...  :D Denn eigentlich wollten die mich ja einschüchtern und mir zeigen, wie verkehrt ich bin. In Wirklichkeit hab ich nach und nach erkannt, dass die einfach nur verkehrt sind. Was soll ich mich von blöden Leuten ("einfach zu wenig gedacht", aber mal flott gelacht) einschüchtern lassen??

Offline Chris Schumann

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Antw:Mir fällt kein Betreff ein
« Antwort #3 am: 17.11.2024 21:09 »
Die Idee is garnicht doof Wolfgang!
...muss ich mir merken!
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Offline cephalus

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Antw:Mir fällt kein Betreff ein
« Antwort #4 am: 17.11.2024 22:55 »
Tja, zu dem Thema könnte ich Bände schreiben, auch wenn es bei meinem Sohn ein dümmliches Auslachen, meines Wissens, nie gab.

Ja, es wird Ihm mal wertneutral, informativ aber auch immer wieder mal provokant die Frage gestellt, ob er ein Mädchen sei. Er kann damit sehr gewandt und souverän umgehen, u.a. deshalb, weil der Mädchen nicht als Abwertung versteht und damit auch gegenüber Erwachsenen den Spieß umdreht, was zur totalen Irritation der "Angreifer" führt.

Er trägt nach Lust und Laune Kleider, seit er 4 ist, und seine Haare lang seit er 6 ist. Mittlerweile reichen sie bis an die Oberschenkel. In der Zeit hat er ein sehr feines Gespür dafür entwickelt in welcher Situation und bei welchen Leuten er sich "normal" kleidet und wann auch ein Kleid passt.

In der Schule war und ist kleidfreie Zone, mit Ausnahme der letzten Grundschultage, auch wenn ihn die Mehrzahl der Klassenkameraden im Kleid kennt.
Anfangs habe ich ihn mit reichlich Rat und Vorsicht, aber ohne Verbote, zugeschüttet, mittlerweile bin ich absolut überzeugt, dass er selbst besser einschätzen kann, wars geht, was er will und welche Reaktionen er erwarten kann.

Ja, seine kleinen beschützt man mehr, als die größeren: Mein Großer, ein körperlich wie psychisch eher robuster Typ, hatte auch mal die Idee, ein Sweatkleid plus Leggings in der Schule zu tragen, und ich dachte mir nur - na und? Keine Warnung, keine Empfehlung ::)
Er hatte wohl den härtesten Schultag seines Lebens - selbst die 12. Klässler waren sich nicht zu schade, dem deutlich jüngeren eine mitzugeben.

Seit dem Erlebnis sind Röcke und Kleider für ihn durch...

Offline JJSW

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Antw:Mir fällt kein Betreff ein
« Antwort #5 am: 17.11.2024 23:35 »
Leider oft immer noch so. Das war früher nicht besser.

Wohl ein Grund warum ich in Jugend und Schulzeit, auch eher unscheinbar und unauffällig unterwegs war. Das getragen was die meisten trugen,  keine auffällige Farben, um nirgends anzuecken, war auch bisschen der Außenseiter und keiner der Anführer in der Klasse. Irgendwann war ich dann froh, als die Schule endlich  rum war.

In der Lehrzeit und im Berufsleben  wurde die Situation dann allmählich besser. Irgendwann kam dann die Technowelle, dann Internet und ich erfuhr von Männern, die Röcke tragen. Hab früher immer die Mädels im Sommerfür ihre luftigen Röcke und Kleider beneidet und nicht verstanden, das sie mit zunehmendem Alter meist nur noch Hosen tragen.
Aber erst mit ca. 45 war ich mutig genug, selbst einen Rock zu tragen. Das gab meinem Selbstbewusstsein einen ordentlichen Schub
Und heute trage ich Röcke und Kleider was ich will und meist auch wo und wann ich will. Egal ob die anderen labern

Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline Yoshi

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Antw:Mir fällt kein Betreff ein
« Antwort #6 am: 18.12.2024 23:59 »
Bei uns in der Kita wird darüber jedenfalls nicht gelacht. Es ist bei uns ziemlich normal. Ich bekomme sehr häufig Komplimente und viele Kinder finden das richtig toll. Es kommen tatsächlich eher mal Beschwerden von kleinen Mädchen wie "Häää?! Wieso trägst du eine Hose?! Zieh morgen wieder einen Rock an. Das ist doch viel schöner!" oder "Iiiihhh.. deine Nägel sind eklig. Warum hast du schwarz gemacht? Mach mal wieder pink oder Regenbogen!"

Erst vor wenigen Tagen machte mir ein kleines Mädchen ein charmantes Kompliment: "Wow, du bist heute wieder so schön angezogen! Du bist viel schöner als die anderen Männer!" Das fand ich wirklich sehr rührend, weil es von Herzen kam.

Die Eltern sind bei uns recht liberal eingestellt und mein Kleidungsstil ist vollkommen unproblematisch. In den letzten Monaten hat es sich so entwickelt, dass ziemlich viele Jungen Nagellack tragen und mir das stolz präsentieren. Dunkle Farben sehe ich dabei selten, eher hell und bunt, oft auch mit Glitzer. Vereinzelt kommen Jungen mit Leopardenleggings, rosa Pullovern oder Glitzerballerinas in die Kita. Mich erinnert diese positive Entwicklung sehr an eine frühere Arbeitsstelle und man kann mittlerweile von einem echten Safe Space reden.

An Halloween trugen einige Jungs klassische "Mädchenkostüme", weil sie sich das gewünscht hatten. Dieses Jahr war ich übrigens auch sehr feminin unterwegs in einem gruseligen und zugleich niedlichen Femboy-Outfit. Erwachsene und Kinder waren gleichermaßen begeistert und das Feedback war überwältigend.

Röcke und Kleider sind bei uns im Allgemeinen äußerst beliebte Kleidungsstücke aus der Verkleidungskiste, vor allem das hellblaue Kleid von Eiskönigin Elsa. Wir haben auch das Kostüm von Batgirl, das die Kinder witzigerweise als "Batman" bezeichnen und mir viele nicht glauben wollen, dass dieses Kleid im Comic eigentlich von einem Mädchen getragen wird.

Wir haben einen Jungen, der seit mehreren Wochen fast nur noch Röcke und Kleider trägt. Bisher wurde er noch von keinem Kind gehänselt. Seine Mutter meinte im Elterngespräch, dass sie überrascht ist, weil sie noch nie negativ darauf angesprochen wurde und noch niemand das hinterfragt hätte. Sogar in ihrer Verwandtschaft ist es vollkommen akzeptiert und sie unterstützen ihn.

Liebe Grüße
Yoshi

Offline Uckermärker

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Antw:Mir fällt kein Betreff ein
« Antwort #7 am: 19.12.2024 01:03 »
Letztens habe ich den Instagram Account von einer Frau entdeckt, die tolle Kleider speziell für Jungen näht und auf den Bildern sehen die darin sehr glücklich aus.

Das klingt gut Yoshi - es wäre schön, wenn mehr Jungen auch aus Spaß an der Freude Kleider und Röcke tragen und Mütter keine Angst mehr befürchten ... Jungen entwickeln dann bestimmt auch ein besseres Verständnis für /Verhältnis und Achtung zu Mädchen.

LG
Jens
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Offline MAS

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Antw:Mir fällt kein Betreff ein
« Antwort #8 am: 19.12.2024 09:31 »
Ich denke, das Anfangsthema hat ja zwei Facetten:

Zum einen wird ein Junge ausgelacht, weil er einen Rock trug. Auf diese Facette haben wir uns hier konzentriert.

Zum anderen wird ein Junge ausgelacht, weil er etwas macht, das nicht ins Weltbild der andern Kinder passt, weil er aus der Reihe tanzt, weil er anders ist. Womit er anders ist, ist dabei zweitrangig. Es wäre sogar denkbar, dass mal ein Junge gehänselt wird, weil er keinen Rock trägt. Aber wäre das dann besser?

LG, Micha


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Offline Timper

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« Antwort #9 am: 19.12.2024 14:11 »
Wenn mehr Jungens, aber auch Männer, und in diesem Fall ganz speziell die Eltern mal mehr Mumm hätten und einfach mal einen Rock am Mänllichgeborenen zulassen würden, dann würde dieses blöde Auslachen auch irgendwann verstummen.
Dieses Auslachen ist doch nur ein Zeichen von einfach zuwenig gedacht. Eigentlich müsste man selber anfangen zu lachen, wenn andere lachen.
Das hat mir selbst viel geholfen, als das in den 90ern oder früher auf den Straßen noch recht oft vorkam. Anfangs war es mir extrem peinlich, später habe ich einfach mitgelacht. Und manchen Lachern war das dann extrem peinlich...  :D Denn eigentlich wollten die mich ja einschüchtern und mir zeigen, wie verkehrt ich bin. In Wirklichkeit hab ich nach und nach erkannt, dass die einfach nur verkehrt sind. Was soll ich mich von blöden Leuten ("einfach zu wenig gedacht", aber mal flott gelacht) einschüchtern lassen??
Völlig richtig. Das würde aber voraussetzen das Eltern ( Väter) ihr patriarchales- maskulines-Testoron Denken ablegen. Damit würde Deutungsverlust und Bedeutungverlust einhergehen. Deswegen bleibt es unwahrscheinlich.
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