Warum? Vielleicht will die Mehrheit der Männer keine Röcke tragen und wir sind dewegen so wenige.
Wir werden nie wissen, wie viele Männer Rock tragen wollen, aber ich schätze schon, dass es mindestens 10 % aller Männer (ich glaube sogar noch viel viel mehr) sind, die zumindest irgendwann den Wunsch hatte(n) Röcke oder ähnliche Kleidungsstücke zu tragen. Die wenigsten geben es zu, die meisten, bei denen der Wunsch auftritt, verwerfen es wieder. Angst vor fehlender Anerkennung ist da sicherlich der Hauptanlass dafür, den Wunsch zu verdrängen. Und ich kann aus vielerlei Erfahrung bestätigen, dass die meisten Menschen "Feiglinge" sind bzw sich so verhalten. Schon oft hab ich gehört, "Mein Respekt, ich würde mir sowas nicht trauen" - immerhin geben es diese Leute zu, die das sagen, und ich hab das Gefühl, dass da auch ein gewisser Neid mitschwingt - sprich sich auch so kleiden zu wollen. Immerhin gibt es diese Gruppe zu und verhält sich friedlich. Eine andere, die oft hasserfüllt sich verhält (blöde Sprüche, vielleicht auch tätliche Angriffe), so mein Eindruck, würde wohl auch gerne, aber sie schaffen es nicht, diese Angst positiv umzuwandeln. Wenn der (verdrängte) Wunsch nicht da wäre, würden sie sich auch nicht von davon provozieren lassen, wenn ein anderer genau diesen Wunsch sich erfüllt und ihn lebt.
Gruß
Asterix, ich gebe Dir Recht. Wenn der Wunsch nicht da wäre, würde sich wohl kaum jemand damit beschäftigen. Uns muss nicht leid tun, dass sich andere nicht trauen. Mitleid bekommt man geschenkt, doch wer will schon
mit leiden? Es hilft niemandem,
mit zu leiden.
Zu meinen, mit aller Gewalt aufregende Auftritte inszenieren und andere überzeugen zu müssen, ist nicht mein Ding. Wirklich hilft, wenn wir uns weiterhin eben ganz normal mit dem Thema beschäftigen, anderen Mut machen und uns einfach in der Öffentlichkeit sympathisch verhalten. es einfach tun und dabei lächeln, uns wohl fühlen und es einfach aiuch nach aussen so transportieren. Ich trage Rock, weil ich mich darin wohlfühle, nicht um andere zu provozieren. ich möchte niemanden davon überzeugen, sondern jeder soll es sich ansehen, ausprobieren und selbst entscheiden.
Ich denke gerade an ein anderes Beispiel: Viele Meschen aus meinen Bekanntenkreis haben sich nicht mit der Automarke identifizieren können, die ich seit vielen Jahren schon fahre. Keiner mochte dieses Auto, ich jedoch sehr. Heute, nach etwa 9 Jahren fährt ein beachtlicher Anteil eben genau diese Marke und liebt sie. Nicht weil ich sie überzeugen wollte, sondern weil jeder für sich entscheiden hat. Durch Vorleben von mir und dem eigenen Beschäftigen damit zu dem Entschluss kam, diese Marke/Modell auszuprobieren. Für manche bleib es beim Ausprobieren, andere waren begeistert davon und blieben dabei. Keinen habe ich überredet und es tut mir auch nicht leid, dass manche sich eben dagegen entschieden haben. Es passt halt nicht, oder sie benötigen ein Symbol für andere, sind nicht individuell genug. Sie haben sich alle jeweils für sich entschieden, nicht für den Willen anderer.
Ich kam zum Rock, weil ich es einfach ausprobieren wollte, wie es sich anfühlt. Und ich stellte fest, es ist absolut bequemer als eine Hose. Und dass ich die Entscheidung getroffen habe, Röcke und Kilt auch in der Öffentlichkeit zu tragen, tut mir heute nicht leid, sondern war wirklich eine der besten Entscheidungen und ich denke auch für mich zum richtigen Zeitpunkt.
Ich fühle mich gut dabei, es ist nur ein Kleidungsstück, so behandle ich es auch anderen gegenüber. Damit nimmt man im Gespräch schon mal die Spannung raus und unterhält sich ganz entspannt über Freiheiten im Kleidungsstil und Sehgewohnheiten. Da konmmt am Schuss auch Anerkennung raus, selbst wenn sich das Gegenüber nicht vorstellen kann, selbst einen Rock zu tragen. Doch vielleicht irgendwann, wer weiß das schon heute....
Und damit muß uns doch ein Spaziergang oder Gespräch in der Öffentlichkeit auch Spaß bereiten - zumindest ist es bei mir so. Ich bin eben einfach der, der ich immer bin, ob in Sandalen oder Turnschuhen, ob im Hemd oder T-Shirt, ob in Hose oder Rock. Eben genau so, wie ich es bei anderen wahrnehme: ein anderes Kleidungsstück ändert nicht plötzlich den Menschen oder sein Verhalten mir gegenüber.
Mein Nachbar beispielsweise trägt fast immer Latzhosen. Ich mag sie nicht, doch ich mag meinen Nachbarn. Daher ist er in Sachen Kleidungsstil kein Vorbild für mich. Ich trage ungern Latzhosen und ich bezweifle, dass er selbst einen Rock tragen möchte, doch ich trage eben welche. Es ändert nichts an unseren freundschaftlichen Verhältnis - weder die Latzhose noch der Rock. Das sollten eigentlich alle wissen, dass weder die Farbe noch der Stil der Kleidung in irgend einer Art den Menschen in der Kleidung verändern. Und in diesem Sinne: Rock an und freuen!