Hallo Leute,
wacht bitte mal endlich auf! Ich habe es schon an anderer Stelle gesagt, dass journalistische Statements Emotionen wecken sollen und nicht wie ein Vertragswerk oder eine technische Spezifikation zerpflückt werden können. Ferdi hat durchaus Grund, sich aufzuregen. Denn die Frauenleserschaft wird angehalten, sich am Kleiderschrank des Partners gut zu tun. Das wird als Gleichberechtigung verstanden. Natürlich fällt da nicht drunter, dass Männer an den Kleiderschrank der Frau gehen!
Ich würde den Spiess umdrehen. (Ferdi, vielleicht kannst Du das machen). Schreibt an die Redaktion einen herzzerreissenden, emotionsgeladenen Brief einer "Leserin": Sie habe den Rat befolgt, und alle Freundinnen finden das Outfit megaschick. Aber ihr Mann ist jetzt in den Klamottenstreik getreten und trägt zu Hause nur noch Sachen aus ihrem Schrank - oder hat sich wegen der Grössenunterschiede Frauensachen gekauft. Ausserdem bestraft er sie mit Sexentzug und hat angedroht, sich evtl. eine Geliebte anzuschaffen. Was soll sie machen??? Bitte schnelle Hilfe, die Beziehung steht auf der Kippe...!!! *heul*
Mit diesem Blödsinn sieht sich die Redaktion echt konfrontiert und die Chance, dass die drauf reagieren, ist am grössten. Am besten sollte das eine Frau mit ihren Worten schreiben, damit die Redaktion nicht merkt, dass der Brief getürkt ist.
Wenn ich den Aufruf der Freundin-Redaktion bewerte, dann werden da wieder die niedrigen Instinkte der Frauen angesprochen, in dem sie einerseits erniedrigt werden, etwas schlechteres als Männer zu sein, und deshalb Männerklamotten zu tragen, um sich eine Niveauangleichung zu realisieren. Die geheime Botschaft, die darin versteckt ist und nur auf der Unterbewusstseinsebene rüberkommt, ist die, dass der Frau mitgeteilt wird, "Du kannst anziehen was Du willst, aber Du wirst ewig nur eine Frau bleiben", nach dem Motto: Ein Rindviech, das in einem Pferdestall kalbt, bleibt trotzdem ein Rindviech.
Wenn man also die geheime Botschaft dieses Berichts aufdeckt, ist das ein Affront einer männerbesetzten Redaktion gegen uns Frauen. Der Witz ist aber, dass gerade in solchen Redaktionen Männer sitzen, die sich an keine Konventionen halten, weil sie für sich den Anspruch des Künstlers in Besitz nehmen. Und unter Künstlern ist alles erlaubt. Die Leute, die über diesen Redaktionen stehen, interessiert nur positive Zahlen.
Liebe Grüsse
Rici