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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: cephalus am 11.06.2023 12:55

Titel: Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: cephalus am 11.06.2023 12:55
Leider konnte ich die originale Studie noch nicht ausfindig machen, es hätte mich nämlich schon interessiert wer wann wie und von wem, in welchem Zusammenhang, befragt worden ist, aber gehe ich von einer tendenziellen Richtigkeit des Gesagten aus, erschreckt es mich:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/jeder-dritte-junge-mann-findet-gewalt-gegen-frauen-akzeptabel-18955244.html

Ich dachte gerade in der jüngeren Generation lösen sich Rollenbilder und die toxische Männlichkeit immer mehr auf, genauso wie der Wunsch sich immer stark fühlen zu müssen, keine Gefühle zeigen zu können und andere,  Schwächere dominieren zu müssen.

Welche Männer mit mangelndem Selbstbewusstsein wachsen da nach, die sich selbst so klein und unwichtig wahrnehmen.

Sicher keine Rockträger...
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: tbz am 11.06.2023 13:03
hmm... traurig aber irgendwie auch mit geschmäckle:

Zitat
Für die Umfrage wurden vom 9. bis zum 21. März in ganz Deutschland 1000 Männer sowie 1000 Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren mit einer standardisierten schriftlichen Online-Befragung befragt.

Frage: Und wie haben die jungen Frauen abgestimmt? wird wohl kein besseres Bild ergeben haben, sonst hätte man es erwähnt.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 11.06.2023 13:15
Dachtest du Cephalus? Gibt’s in München keine Machos? Keine auf dicke Oberarme und Machospruchkultur geprägte Jugendkultur?
Dann komm mal nach Berlin. Für ein Vierteljahr. Und dann sieh dich in den Brennpunkten um. Nicht da wo die Touri Highlights sind. Komm her und sieh dich da um wo zb die berüchtigte Silvesterrandale war. Da wo ein Bus brannte , wo Polizei mit Böller beworfen wurden. Da wo der Feuerlöscher in der Windschutzscheibe landete. Die werden sicher nicht im Röckchen spazieren gehen und ihrer Freundin vielleicht auch eine scheuern.
Mich überrascht das nicht wirklich.
Und nicht ohne Grund ist bald wieder CSD   nötig. Sicher auch in München.
Titel: Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: doppelrock am 11.06.2023 14:26
@ Timper: Ähnliche Gedanken hatte ich auch gerade. Leider ist die online-FAZ ein Klatschblatt geworden, das nicht mehr sauber recherchiert, sondern mit Überschriften glänzt.
Allerdings hätte eine saubere Auflistung der Antworten nach Hintergrund und Kultur nicht dem offiziellen Narrativ entsprochen.
Deshalb lenkt man mit plakativen Überschriften lieber den Verdacht auf Durchschnittsmenschen, die ganz bestimmt nicht so abgestimmt haben/hätten.

@ Cephalus: Ich finde es fahrlässig, von einer schlecht gemachten, statistisch nicht relevanten Umfrage (wenn sie denn so stattgefunden hat und nicht ersonnen wurde) auf "die Gesellschaft" zu schließen. Zur Gesellschaft zählst auch du.

Stattdessen sollten wir mit offenen Augen und wachem Verstand die Dinge beobachten und uns nicht von Geschriebenen zu noch mehr Hass und Spaltung verleiten lassen.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: cephalus am 11.06.2023 14:55
@ Cephalus: Ich finde es fahrlässig, von einer schlecht gemachten, statistisch nicht relevanten Umfrage (wenn sie denn so stattgefunden hat und nicht ersonnen wurde) auf "die Gesellschaft" zu schließen. Zur Gesellschaft zählst auch du.

Genau aus diesem Grund hätten mich die genaue Umfrage und der Hintergrund dazu interessiert. Meine Vorbehalte kannst Du im Startbeitrag herauslesen.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 11.06.2023 15:26
Die Gesellschaft, die junge Generation ist natürlich ein großer Topf und 1000 Befragte nicht gerade viel.
Genaues würde man erfahren bei einer Aufschlüsselung nach Alter, Herkunft (Migranten), sozialer Status, schulisch , berufliche Bildung. Ob das aber repräsentativ wäre weiß ich auch nicht.
Aber davon abgesehen sehe ich die Gesellschaft nicht soweit wie mancher es sich zusammenreimt , hofft oder wünscht.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Forgotten Fashion am 11.06.2023 18:19
Leider wird in der Studie nicht gesagt, wie sich die befragte Gruppe zusammensetzt (Herkunft, Religion und Sozialisation) und wie die Aussagen zu diesen Merkmalen korrelieren.

Ich befürchte jedoch, dass es da Zusammenhänge gibt, welche "die Menschen beunruhigen" könnten.
Jedenfalls gibt es durchaus Religionsgemeinschaften, in welchen die körperliche Züchtigung der Ehefrau ausdrücklich erlaubt bzw. nach manchen Interpretationen sogar geboten ist.

Meine Erfahrung in meinem Umfeld mit "Biodeutschen" ist jedenfalls die, dass niemand auf die Idee käme, die Hand gegen eine Frau zu erheben. Im Bierzelt könnte sowas sogar im Krankenhaus enden.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 11.06.2023 18:33
Oh Vorsicht Wespennest! In Berlin wollte der vor  kurzen neu gewählte Bürgermeister zu den Silvesterkrawallen die Vornamen der festgestellten Täter wissen um ein differenziertes Bild zu bekommen. Da wurde ihm von dem Links grün populistischem Lager rechts Populismus vorgeworfen.
Dh wer danach fragt ob Migranten ihre Frauen verprügeln muss sich auf einiges gefasst machen.
Da ist der undifferenzierte Topf viel bequemer.
Man setzt sich nicht diversen Vorwürfen wie Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit aus.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Skirtedman am 11.06.2023 18:45
Ein sehr vielschichtiges Thema, bei dem einfache Antworten immer weit am Ziel vorbeilaufen...

Meine Erfahrung in meinem Umfeld mit "Biodeutschen" ist jedenfalls die, dass niemand auf die Idee käme, die Hand gegen eine Frau zu erheben. Im Bierzelt könnte sowas sogar im Krankenhaus enden.

Bis auf die Fälle, wo ein paar von diesen "niemand" dann irgendwann vor Gericht stehen...
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Forgotten Fashion am 11.06.2023 18:58
"Bis auf die Fälle, wo ein paar von diesen "niemand" dann irgendwann vor Gericht stehen..."

Natürlich gibt es die, und jeder einzelne ist einer zuviel. Das macht es aber nicht besser. Zumal es in westeuropäisch sozialisierten Beziehungen sehr viel eher zu einer Anzeige und zu einem Prozess kommt, als z.B. in westasiatisch oder afrikanisch sozialisierten Lebensgemeinschaften.

Wenn man aber mal schaut, welche ethnisch-soziale Gruppe wie stark in Frauenhäusern vertreten ist, stellt man fest, dass es da massive Diskrepanzen zum Anteil der jeweiligen Gruppe an der Bevölkerung gibt.

Insofern regt mich die Studie schon wieder auf, da sie schlicht unehrlich ist, indem sie das eigentliche Problem unerwähnt lässt und dadurch unterschwellig die hiesige Mehrheitsgesellschaft beschuldigt.

Dieses Verleugnen von Problemen wird auch anderen Randgruppen einschließlich LGBTQ+-*/ noch ganz übel auf die Füße fallen. Dieselben, die keinen Respekt vor Frauen zeigen, sehen es oft genug auch als ihre Aufgabe an, Schwule, Lebsben, Crossdresser, Feminist:innen etc. anzugreifen.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Skirt-Man am 11.06.2023 19:03
Ich kenne auch keine, die sowas machen würden.
Aber auf so eine Frage würde wohl niemand in einer direkten Frage ehrlich Antworten.
Die Umfrage wurde ja anscheinend schriftlich, also anonym gemacht.

Wenn ich unsere Jugend aber so sehe, muss ich @Timper recht geben.
Ich meine damit aber nicht nur die neu zugereisten.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 11.06.2023 19:08
Ah ich sehe gerade eine Diskussion entstehen, wo der Hinweis auf bestimmte Gruppen mit, aber die ( hier die Deutschen) machen das auch entsteht. Ein Aufrechnen? 
Man nennt das auch Whataboutism.
Gern praktiziert um Probleme zu verwässern.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: nasenbaer am 11.06.2023 19:19
Das ist scheinbar die Studie um die es geht:

https://www.plan.de/fileadmin/website/04._Aktuelles/Umfragen_und_Berichte/Spannungsfeld_Maennlichkeit/Plan-Umfrage_Maennlichkeit-A4-2023-NEU-online.pdf
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Forgotten Fashion am 11.06.2023 19:25
Wenn man jetzt noch in Betracht zieht, dass die Heinrich-Böll-Stiftung als Sprachrohr der Grünen dahinter steht, erübrigen sich die meisten Fragen.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 11.06.2023 20:08
Es fehlt in der Studie, wie feminin dürfen Männer sein? ( Röcke , Kleider, ect)- Aber ich ahne das Ergebnis.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 11.06.2023 22:32
Jedenfalls gibt es durchaus Religionsgemeinschaften, in welchen die körperliche Züchtigung der Ehefrau ausdrücklich erlaubt bzw. nach manchen Interpretationen sogar geboten ist.

Von dem mit bekannten Religionstraditionen (welche Religionsgemeinschaften innerhalb dieser müsste am man da genauer recherchiere) am meisten im Hinduismus.
Indes muss man da auch immer fragen: Wer erlaubt da ausdrücklich und wer richtet sich danach?
"Nach manchen Interpreationen": Genau da ist es wichtig, zu fragen, wer da was interpretiert und warum.

Und wenn man dann herausgefunden hat, wer wo wann und warum es so interpretiert, was macht man dann damit?

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Albis am 11.06.2023 22:50
Interessante Studie. Um die Ergebnisse wirklich bewerten zu können, wäre eine Zeitreihe hilfreich, d.h., wenn man diese Erhebung alle 5 oder 10 Jahre durchführen würde, könnte man die Entwicklung gut ablesen. Wenn die Werte vor 10 Jahren noch schlechter waren, wäre es eine positive Entwicklung.

Natürlich sind die Ergebnisse in vielen Fällen erschreckend. Ich hatte auch gehofft, dass der Anteil derjenigen mit vergangenheitsorientierten Ansichten etwas geringer ist. Aber es zeigt sich leider die sich in den letzten Jahren verstärkte Polarisierung zwischen den Lagern. Es bleibt nur zu hoffen, dass uns in den nächsten Jahren keine weiteren großen Krisen wie Corona und jetzt der Krieg ereilen, die Regierungen zu Entscheidungen gegen ihre Überzeugungen und das Verständnis vieler Menschen zwingen. Allein die Klimakrise wird noch zu vielen unpopulären Entscheidungen führen müssen, welche diejenigen, die die Hintergründe nicht verstehen (wollen), in eine Opposition bringen, die alle Weiterentwicklungen ablehnt und sich in die Vergangenheit mit den damals geltenden Werten flüchtet.

Übrigens war die Studie gerade Thema 1 in den Tagesthemen der ARD.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 11.06.2023 23:11
Also müsste man herausfinden, was in der Studie tatsächlich steht. Journalist:innen fassen solche Studien ja normalweise didaktisch reduziert zusammen.

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: cephalus am 12.06.2023 00:05
Also müsste man herausfinden, was in der Studie tatsächlich steht.

Nasenbaer hat sie bereits verlinkt, ich habe sie komplett gelesen und bin schockiert desillusioniert ...
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: GregorM am 12.06.2023 00:08
Eine repräsentative Untersuchung, scheint es. Wenn 38% Gewalt gegen die Partnerin in Ordnung finden, hat man bei 1.000 Befragten eine Unsicherheit von +/- 3%. Das heißt, dass im positivsten Fall meinen 35%, dass es ok ist, könnte aber auch 41% sein - mit 95% Sicherheit.
Das ist in meinen Augen nicht nur überraschend, sondern auch sehr traurig.

Ich kann nur sagen, dass bei uns wünscht sich kaum ein Mann (außer denen mit Migrationshintergrund), dass seine Frau zu Hause bleiben soll und nicht arbeiten. Wäre total undenkbar.

Da Frauen deshalb nicht vom Geld des Mannes abhängig sind, werden auch die wenigsten Gewalt in der Ehe akzeptieren.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 12.06.2023 00:26
Also müsste man herausfinden, was in der Studie tatsächlich steht.

Nasenbaer hat sie bereits verlinkt, ich habe sie komplett gelesen und bin schockiert desillusioniert ...

Danke, habe sie mir heruntergeladen. Etwas komisch kommt mir auf den ersten Blick vor, dass der Darstellung der Methodik nur eine halbe Seite gewidmet ist. Normalerweise ist die Darstellung der Messmethoden mehr Platz gewidmet. Zudem steht da viel nur in den Fußnoten. Gerade die Forschungsmethoden sind ja dann auch oft das, was kritisiert wird.

Das ich das kritisiere, heißt nicht, dass die Studie nicht trotzdem korrekt ist. Aber man müsste jetzt schon mal schauen, wie sie wissenschaftlich rezensiert wird.

LG, Micha

Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 12.06.2023 00:27
Ich kann nur sagen, dass bei uns wünscht sich kaum ein Mann (außer denen mit Migrationshintergrund), dass seine Frau zu Hause bleiben soll und nicht arbeiten. Wäre total undenkbar.

Da Frauen deshalb nicht vom Geld des Mannes abhängig sind, werden auch die wenigsten Gewalt in der Ehe akzeptieren.

Gruß
Gregor

Gibt es denn dazu Studien in Dänemark, lieber Gregor?

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 12.06.2023 00:34
Die eigentliche Studie müsste noch woanders stehen, denn in einer Fußnote heißt es:

Zitat
Die Online-Befragung wurde im Online-Access-Panel von Mo-Web durchgeführt; die Koordination und Analyse erfolgten über das Marktforschungsinstitut transpekte.

Deren Website findet man hier: https://www.transpekte.de/ (https://www.transpekte.de/)

Jetzt müsste man also dort fragen, wie sie die Studie genau durchgeführt haben. Allerdings werden Nicht-Sozialwissenschfler:innen es kaum verstehen können, wie es gemacht wurde. Ich bin z.B. überhaupt kein quantiativer Forscher und verstehe von Stasitik recht wenig.

Aber es wäre schon interessant, die genauen Fragebögen anzusehen.

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 12.06.2023 06:39
Ich vermute mal das man da die bildungsfernen Schichten befragt hat ….
Wer kann es sich bei den heutigen Rahmenbedingungen und Lifestyle leisten das nur einer einen Job hat?
Es sei man setzt auf Sozialleistungen vom Staat…
Die brauchen sich nicht wundern wenn dann irgendwann die Altersarmut winkt.
Aber da kommt dann wieder der Ruf nach dem Staat.
Ich kann mir auch gut vorstellen das in diesen Schichten es nicht unüblich ist das die Hand bei der Partnerin mal ausrutscht. Das sind dann die die zu Silvester den Feuerlöscher in der Windschutzscheibe landen lassen.
Nicht generell aber oft.
Und diese Schichten werden sicher auch kein feminines Schaulaufen im Rock machen. Dicke Oberarme und Blümchenrock passt eben nicht zusammen.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 12.06.2023 06:44
Und dann ist da die Aussagekraft wenn nur 1000 befragt werden. Warum nicht 10000?
Und wer wird ausgesucht? Wie wird wo gesucht?
Es ist ein Unterschied ob ich in der Villengegend Grunewald oder im Getto Kreuzköln befrage.
Nur mal als Beispiel.
Und solche Viertel gibt ja überall.
Ich finde da bleiben Zweifel.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: GregorM am 12.06.2023 07:16
Lieber Micha,

Ja, wenn auch die dänische Untersuchung nicht die Haltung zur Gewalt beschriebt, sondern wie verbreitet Gewalt tatsächlich ist. Auch hat man sich nicht zur jüngeren Altersgruppe gehalten, sondern hat einen repräsentativen Ausschnitt von Leuten zwischen 16 und 64 befragt. Der Ausschnitt ist auch viel größer.  Endlich ist die Untersuchung 2012, 2016 und 2020 durchgeführt worden, und da die Unterschiede nicht markant sind, ist zu glauben, dass sie ein ziemlich korrektes Bild darstellen.

Die 2020-Utersuchung zeigt, dass 4.5% der Frauen und 2,8% der Männer einer Form der Gewalt erlebt haben. Die Gewalt kann physisch, psychisch, sexuell und finanziell sein.  Also ist die Anzahl, die geschlagen wird, also weniger als 4,5%/2,8%.

Die Resultate stimmen viel besser mit meinem Eindruck der Gesellschaft überein als die deutschen Horrorzahlen.

Obwohl die Untersuchungen nicht direkt vergleichbar sind, sind die Unterschiede extrem, und irgendetwas scheint mit der deutschen Untersuchung falsch zu sein. War sie repräsentativ? Wie waren die Fragen formuliert? Welche Resultate hat man – ganz unwissenschaftlich – gewünscht?
Und ehrlich, findet ein Drittel eurer Kollegen und Freuden Gewalt akzeptabel? Wie viele von ihnen, stellt ihr euch vor, erleben Gewalt?

https://www.vive.dk/da/udgivelser/partnervold-i-danmark-2020-17358/

Vive ist eine staatliche Organisation, die zur Innen- und Gesundheitsministerium gehört. Staatliche Untersuchungen gelten als sehr seriös.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 12.06.2023 07:29
Gregor , ich sehe das ähnlich und habe wie du auch meine Zweifel.
Der Befragungsrahmen ist sehr klein.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: GregorM am 12.06.2023 08:26
Und dann ist da die Aussagekraft wenn nur 1000 befragt werden. Warum nicht 10000?
Und wer wird ausgesucht? Wie wird wo gesucht?
Es ist ein Unterschied ob ich in der Villengegend Grunewald oder im Getto Kreuzköln befrage.
Nur mal als Beispiel.
Und solche Viertel gibt ja überall.
Ich finde da bleiben Zweifel.

In einer repräsentativen Untersuchung haben = müssen haben alle im Universum (hier 18-35 jährige Deutsche) per Definition die gleiche Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden. Nur wenn das möglich ist, ist die Untersuchung repräsentativ.
Weiß man a priori, dass etwas sehr verbreitet ist, braucht man nicht besonders viele zu fragen, um es bestätigt zu bekommen, wie hier 38% versus dann 62%.

Wenn etwas selten ist, muss das Sample größer sein. Beispiel: Männer im Rock.

Fragt man 100 Männer, ist es wahrscheinlich, dass man keinen Rockträger findet. Also 0% aller deutschen Männer tragen Röcke = keine Männer in Deutschland tragen Röcke.. Fragt man 1.000, könnte die Antwort 12 Männer im Rock sein sein = 1,2%. Mit 95% Wahrscheinlichkeit befindet sich die Wahrheit zwischen 1,2% +/- 0,6% aller deutschen Männer in der Gruppe Mann im Rock = höchstens 2% deutscher Männer tragen Röcke oder praktisch kein Mann in Deutschland trägt einen Rock.

Möchte man auch wissen, in welchen Altersgruppen sich Männer im Rock befinden, müsste man vermutlich eher eine Million fragen, um ein ehrliches Bild zu bekommen.

Ich bezweifle sehr, dass die deutsche Untersuchung repräsentativ gewesen ist. Ist es überhaupt einem nicht-staatlichen Betrieb möglich, Zugang zu fast 85 Millionen Personen zu haben?

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 12.06.2023 09:02
Und dann ist da die Aussagekraft wenn nur 1000 befragt werden. Warum nicht 10000?
Und wer wird ausgesucht? Wie wird wo gesucht?
Es ist ein Unterschied ob ich in der Villengegend Grunewald oder im Getto Kreuzköln befrage.
Nur mal als Beispiel.
Und solche Viertel gibt ja überall.
Ich finde da bleiben Zweifel.

Das musst Du die Leute von Transpekte fragen. Meines Wissens kann man, wenn man ordentlich streut, auch mit 1000 eine repräsentative Aussage treffen. Aber wie gesagt: Ich bin kein Statistiker und kenne mich zu wenig damit aus.

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 12.06.2023 09:04
Und dann ist da die Aussagekraft wenn nur 1000 befragt werden. Warum nicht 10000?
Und wer wird ausgesucht? Wie wird wo gesucht?
Es ist ein Unterschied ob ich in der Villengegend Grunewald oder im Getto Kreuzköln befrage.
Nur mal als Beispiel.
Und solche Viertel gibt ja überall.
Ich finde da bleiben Zweifel.

In einer repräsentativen Untersuchung haben = müssen haben alle im Universum (hier 18-35 jährige Deutsche) per Definition die gleiche Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden. Nur wenn das möglich ist, ist die Untersuchung repräsentativ.
Weiß man a priori, dass etwas sehr verbreitet ist, braucht man nicht besonders viele zu fragen, um es bestätigt zu bekommen, wie hier 38% versus dann 62%.

Wenn etwas selten ist, muss das Sample größer sein. Beispiel: Männer im Rock.

Fragt man 100 Männer, ist es wahrscheinlich, dass man keinen Rockträger findet. Also 0% aller deutschen Männer tragen Röcke = keine Männer in Deutschland tragen Röcke.. Fragt man 1.000, könnte die Antwort 12 Männer im Rock sein sein = 1,2%. Mit 95% Wahrscheinlichkeit befindet sich die Wahrheit zwischen 1,2% +/- 0,6% aller deutschen Männer in der Gruppe Mann im Rock = höchstens 2% deutscher Männer tragen Röcke oder praktisch kein Mann in Deutschland trägt einen Rock.

Möchte man auch wissen, in welchen Altersgruppen sich Männer im Rock befinden, müsste man vermutlich eher eine Million fragen, um ein ehrliches Bild zu bekommen.

Ich bezweifle sehr, dass die deutsche Untersuchung repräsentativ gewesen ist. Ist es überhaupt einem nicht-staatlichen Betrieb möglich, Zugang zu fast 85 Millionen Personen zu haben?

Gruß
Gregor

Ich kenne Leute, die bei solchen Meinungsforschungsinstituten arbeiten. Die machen das aber in der Regel telefonisch, nicht online. Ich bekam auch schon manche Anrufe von solchen Insituten. Nicht alle aber sind seriös, sondern manche enden ihre Befragung mit einer Produktwerbung.

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: GregorM am 12.06.2023 10:11

Ich kenne Leute, die bei solchen Meinungsforschungsinstituten arbeiten. Die machen das aber in der Regel telefonisch, nicht online. Ich bekam auch schon manche Anrufe von solchen Insituten. Nicht alle aber sind seriös, sondern manche enden ihre Befragung mit einer Produktwerbung.

Telefonisch gilt auch als gut, falls in ener Gesellschaft (so gut wie) ALLE ein Telefon haben, UND die Nummern ZUFÄLLIG gewählt werden können UND es werden. Das war früher mit Festnetztelefonen und einem per Haushalt und "ich möchte gerne mit der Person bei Ihnen, die das nächste Mal Geburtstag hat, sprechen" der Fall.
Das Problem war natürlich, dass Personen zur Zeit des Anrufens nicht ansprechbar waren und dann warum? Könnte es die Resultate beeinflussen, dass man genau mit jenen nicht sprechen könnte? Oder wie mit denen, die nicht teilnehmen möchten? Bildeten sie ein bestimmtes Segment aus?

Wie es heute ist, weiß ich ehrlich nicht. Ich stelle mir vor, man verwendet bei privaten Instituten Quotenmethoden. Richtig repräsentativ wie bei einem zufälligen Stichprobeverfahren werden sie nie, ja können wohl in verschiedenen Zusammenhängen wirklich schief sein. Und das ist vermutlich mit der deutschen Untersuchung der Fall, ob bewusst der nicht.

Merkwürdig nur (oder vielleicht auch nicht), dass Teile der Presse die Resultate total unkritisch kolportieren.

Gruß
Gregor



Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: cephalus am 12.06.2023 10:13
Ich vermute mal das man da die bildungsfernen Schichten befragt hat ….

Wer wie nach welchen Kriterien befragt wurde ist in der von nasenbaer netterweise verlinkten Untersuchung detailliert aufgeführt - kein Raum für Spekulationen...

Und dann ist da die Aussagekraft wenn nur 1000 befragt werden. Warum nicht 10000?
Und wer wird ausgesucht? Wie wird wo gesucht?

1000 Teilnehmer sind nach statistischen Rechenmodellen für ein Land wie Deutschland mit ausreichender Genauigkeit repräsentativ.
Es ist auch die übliche Zahl für die meisten anderen Umfragen.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 12.06.2023 10:32
Ich weiß, dass es in der Statistik Rechenverfahren gibt, um Abweichungen herauszurechnen. Ich weiß aber nicht, wir man das macht.
Wer will, kann sich aber z.B. hier kundig machen: https://www.scribbr.de/statistik/standardabweichung/ (https://www.scribbr.de/statistik/standardabweichung/)

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Skirtedman am 12.06.2023 13:53
Hm, ich hab mir die 28-seitige Broschüre dieser Studie jetzt mal angeschaut, ohne alles gelesen zu haben.

Möglichweise spiegeln die Blöcke mit den Balkendiagramme die gestellten Fragen und die Antwortmöglichkeiten wider.

Das wären dann wohl 9 Fragen, die die Männer gestellt bekommen haben.

Wo aber sind die Fragen, die die Frauen gestellt bekamen (nur eine??) ? Wo sind die Ergebnisse von Fragebogen C, den u.a. sich als homosexuell eingestufte Männer angeboten bekamen?

Ich kann auch kaum glauben, dass eine groß publizierte Studie sich nur letztlich auf 9 inhaltliche Fragen beruft. Ich glaube eher, dass dies die Auswertung (incl. Interpretation) der Fragebögen ist, die dann in 10 Blöcken inhaltlich zusammengefasst wurden.

Dann stellt sich eben auch die Frage, wie z.B. die Handgreiflichkeit aufgefasst wurde.
Würde sie explizit so abgefragt, wie im Ergebnis zusammengefasst oder welcher Fragenkatalog stand bei diesem Themenkomplex dahinter.

Vielleicht gab es ja da drei, vier, sieben (?) Fragen zum Themenkomplex und eine z.B. so:
Zitat
Stellen Sie sich vor. Sie sitzen mit Ihrer Freundin auf dem Sofa und geraten in Streit.
Im weiteren Verlauf des Streits fühlen Sie sich fortgesetzt völlig falsch verstanden von Ihrer Freundin und unter gefühlt unberechtigten Vorwürfen steht Ihre Freundin auf und will sich von Ihnen entfernen. Könnte es sein, dass Sie in diesem Moment Ihre Freundin am Unterarm anfassen, um zu signalisieren, dass Sie aktuell noch Erklärungsbedarf verspüren, um eine Chance zu erhalten, doch noch richtig verstanden zu werden?

a) niemals!
b) könnte passieren
c) schwer zu sagen
d) ist gut möglich
e) auf alle Fälle!
(Frage erdacht)

Es könnte sein, dass nur die Antwort a) bei der Auswertung als "gewaltfrei" interpretiert wird.
Und es könnte sein, dass bei allen anderen drei, vier, sieben Fragen zum Themenkomplex ebenso nur die "gewaltloseste" Antwortmöglichkeit erforderlich ist, um am Ende bei diesem Themenkomplex als nicht "gewaltbereit" zu gelten.

So interessant auch das verbreitete Ergebnis dieser Studie ist, so ziemlich wenig aussagekräftig stellen sich für mich die darin getroffenen Aussagen dar.

Mich machen die Aussagen dieser Studie nicht erschrocken. Ich glaube, da könnten es viele Angriffspunkte geben, die die Aussagekraft der Ergebnisse in Zweifel ziehen.

So müsste ich von etwa 42 % der 18- bis 35-jährigen Männer schon mal einen "Spruch" abbekommen haben, weil ich zu wenig männlich wirke:

Zitat
42 Prozent sagen, dass Männer, die verweichlicht oder feminin auf sie wirken, „schon mal
einen Spruch“ von ihnen abkriegen.
(Studie)

Gut, nicht jeder dieser 42 % sagt ausgerechnet mir etwas, aber von jedem fünften davon müsste ich dann doch mal so einen abbekommen haben, das wären dann so um die 8 Prozent der Männer dieser Altersklasse, die mir einen solchen Spruch abgäben. In Wahrheit sind es gefühlt nicht mal 0,1 Promille, die das tatsächlich mir gegenüber tun.

Gemäß dieser Studie müsste ich mein Leben in einer absolut unrepräsentativen Blase verbringen!
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: high4all am 12.06.2023 14:10
Interessant finde ich, wie hier im Forum versucht wird, die Aussagen der Studie in Zweifel zu ziehen, statt sich mit dem Ergebnis der Studie auseinander zu setzen.

So lässt sich das Hinterfragen der Positionen des eigenen Geschlechts trefflich vermeiden. Und noch besser, Mann muss nichts verändern. und kann einfach zu Tagesordnung übergehen.

Weil, is ja alles nicht so schlimm und die Frauen sollen sich nicht so anstellen. Schon gar nicht grüne Frauen.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Skirtedman am 12.06.2023 14:16
Themenkomplex traditionelle Rollenbilder:

Zitat
52 Prozent der jungen Männer sehen ihre Rolle darin, im Beruf genug Geld zu verdienen.

Nehmen wir mal an, die Schlussfolgerung der Studie bildet ziemlich exakt das ab, was die Männer beim Antworten auch ausdrücken wollten.

Mit bis zu 35 Jahren der Studienteilnehmer dürften ja auch einige Männer mit dabei gewesen sein, die bereits in der Vaterrolle angekommen sind und vielleicht sich beruflich auch schon ausreichend orientiert  bzw. etabliert haben.
Da bereits ab 18 befragt wurde, werden aber etliche soweit noch längst nicht sein.

Zwischen Vorstellung (Wunschbild) und der späteren Wirklichkeit wird mit Sicherheit eine große Kluft am Ende sich auftun. Heutzutage ist diese Vorstellung ja deutlich schwieriger umzusetzen als in den 50er oder 60er Jahren. Aus einer Vielzahl von Gründen muss ja die Frau heutzutage mit hinzuverdienen.

Wenn 42 % der Männer diese Idealvorstellung im Kopf haben, so werden überschlagsmässig die Hälfte das allenfalls wirklich umsetzen wollen, und davon nur ein Drittel wirklich hinbekommen. Von der erstgenannten Häflte kriegen das vielleicht durch Zufall dann 3 % (im Absolut ausgesprochen) auch noch hin, so wären wir allenfalls bei insgesamt 10 % der befragten Männer, die das im Endeffekt wirklich realisieren könnten. Und von denen wird die Hälfte der Frauen keinen Bock haben, auf Arbeit zu verzichten, sodass am Ende nur 5 % der befragten Männer wirklich die Rolle des Versorgers übernehmen.

Also alles nur deutlich weniger als es laut der Umfrage klingt.

Abschließend:
Zitat
52 Prozent der jungen Männer sehen ihre Rolle darin, im Beruf genug Geld zu verdienen.
Für Hausarbeit ist ihrer Meinung nach vor allem die Partnerin zuständig.

Diese Haltung und Umsetzung wird vermutlich deutlich häufiger vorkommen als bei meinen letztlichen 5 % (siehe oben).

Andererseits macht es zumindest bei Familien mit Kindern in der Tat ja auch durchaus Sinn, wenn bestimmte Aufgaben hauptverantwortlich verteilt werden. Oftmals lösen solche Aussagen dann ein verabscheutes Empören aus. Andererseits wird dabei aber gerne vergessen, dass eine Paarbildung (gerade mit Verantwortung: Kindern) eben am besten gelingt, wenn hier ein Team gebildet wird. Aufgabenteilung kann das Endergebnis verbessern. Und Reibungsverluste vermeiden. Ja, da sind sie wieder, die alten Traditionen. Aber nicht alles, was Generationen vor uns entwickelt haben, ist veraltet und schlecht. Manches ist eben durchaus Sinn stiftend!
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Skirtedman am 12.06.2023 14:17
Weil, is ja alles nicht so schlimm und die Frauen sollen sich nicht so anstellen.

Yepp!
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: GregorM am 12.06.2023 15:02
Interessant finde ich, wie hier im Forum versucht wird, die Aussagen der Studie in Zweifel zu ziehen, statt sich mit dem Ergebnis der Studie auseinander zu setzen.

Sei die Hälfte der deutschen Männer (18-35 J) wirklich der Meinung, dass Hausarbeiten vorwiegend etwas für die Partnerin sind (Wolfgangs Beitrag), kann ich nur armes Deutschland sagen. Aber ich glaube nicht daran. Deshalb sehe ich keinen Grund dazu, mich mit dem Ergebnis der Studio auseinanderzusetzen. So total anders sind doch D und DK nicht.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Holger Haehle am 12.06.2023 15:45
Ich teile die Betroffewnheit darüber, wie sich die Jugend von heute immer noch in nicht unwesentlichen Teilen gibt.
Es wäre wirklich schön, wenn wir da schon weiter wären.
Das heißst aber nicht, dass es die andere Seite nicht gibt. Sie ist sogar weitergewachsen.
Ich meine die Zeit der Hippies war auch die Zeit der Rocker, und die Zeit der Punks war auch die Zeit der Popper.
Es nie nur das eine - auch jetzt nicht, und trotzdem entwickeln sich die Dinge und verlagern sich die Akzente.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 12.06.2023 16:02
Hier wird die Studie auch thematisiert: (4. Beitrag von oben) https://siegburg.de/stadtleben-aktuelles/newsletter/030753/index.html (https://siegburg.de/stadtleben-aktuelles/newsletter/030753/index.html)

Auf dem 2. Bild von oben sieht man einen Mann mit auffälligem Blumenmuster.

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 12.06.2023 21:33
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medien-plan-international-maenner-sollen-gewalt-gegen-frauen-gutheissen-doch-die-studie-war-nur-eine-umfrage-li.358314

Von wegen alles seriös. Einige Bedenken hatte ich schon am Anfang.
Und SKM lag richtig mit seinen Zweifeln. Auch Gregor mit seinen Bedenken hat recht.
Am Ende sieht es wohl etwas anders aus.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 12.06.2023 21:50
So erklärt sich dann auch die magere halbe Seite "Methodik" mit der Nennung von Transpekte in der Fußnote.

Okay: Eine Umfrage. Die könnte jetzt zum Anlass für eine Studie werden. Oder zum Teil einer Studie. Doch normalerweise veröffentlicht man keine Umfragen, die zu einer Studie gehören, vorneweg.

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Skirtedman am 13.06.2023 00:32
Naja, es stellt sich da halt immer wieder die Frage, wer wie in welcher Weise etwas als Aussage platzieren möchte.

Allerdings steckt hinter harmlos klingenden Medien wie "Berliner Zeitung" inzwischen oft auch nicht mehr unbedingt ein journalistisch ausgewogenes Konzept. Auch da mögen gewisse wirtschaftliche Interessen die Mitteilungssorgfalt der involvierten Redakteure überwiegen.

Ingesamt neige ich aber dazu, mich der Darstellung von der "Berliner Zeitung" anzuschließen: Mehr Marketing-Wille, gepaart mit politisch motivierter Tendenziösität, als tatsächliche inhaltliche Subtanz!
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: culture skirt am 13.06.2023 02:34
Hallo,
Was der Vorgang tatsächlich zeigt, ist ein erheblicher männerfeindlicher Sexismus in unseren Leitmedien.
Millionen von Menschen wird von unsere Leitmedien eingebläut, dass Männer schlechtere Menschen sind. Eine Bedrohung. Wieder einmal.
Wenn eine Zusammenstellung seriöser Studien belegen, dass sexuelle Gewalt durch Frauen männlicher Täterschaft in nichts nachsteht, berichtet gerade mal eine Redaktion darüber.
Aber ein zusammengeschusterter Mumpitz, den Fachleute problemlos als unwissenschaftlich aufzeigen können, schafft es bis in die "Tagesschau".
Zehntausende von Männerhassern beiderlei Geschlechts sahen ebenso eine günstige Gelegenheit gekommen, aus etlichen Rohren auf das verfemte Geschlecht zu feuern, wie nicht gerade wenige Rassisten befanden, mit dem gewalttätigen Drittel an Männern können ja wohl nur Ausländer gemeint sein. Eine Logik, die  insofern Sinn zu ergeben scheint, da die allermeisten Männer sowohl von sich selbst als auch ihrem Umfeld sicher sagen können, dass es dort nicht einmal Andeutungen dafür gibt, Gewalt gegen Frauen okay zu finden. Die Ergebnisse dieser angeblichen "Studie" können also nur von einer Fremdgruppe stammen, und für ausländerfeindlich eingestellte Leute sind es dann eben die Zuwanderer. Die Organisation, die hinter dieser Aktion steht, wurde übrigens schon vor mehreren Jahren aus guten Gründen offene Männerfeindlichkeit nachgesagt (https://geschlechterallerlei.wordpress.com/2016/09/08/plan-international-wieviele-patenschaften-von-maedchen-habt-ihr-offener-brief-aufgrund-des-sexismusvorwurfs-gegen-plan) eine Haltung, die in unserer Gesellschaft belohnt wird.

Viele Grüße
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 13.06.2023 08:26
politisch motivierter Tendenziösität, ….
Es gibt heute kein Thema mehr ohne.
Corona, Klima, Verkehr, Männer, Gesellschaft allgemein.
Wo kann man heute noch nüchtern sachliche Berichte finden?
Überall steckten gleich Meinungen und Kommentare drin. Interessant ist oft auch was ggf nicht genannt wird obwohl es zu dem Gesamtbild dazugehört.
Ein Beispiel: Klima . Ja da kann viel getan werden. Aber dann mal bitte dazuschreiben das Deutschland lediglich 2 Prozent an den weltweiten Emissionen verbreitet und China 106 Gigawatt an Kohlekraftwerke baut. Aber klar kann Deutschland die Welt retten. Das das nur global geht wird selten genannt.
Was ich damit meine ist wenn man Hintergründe, und Zusammenhänge nicht komplett darstellt bekommt man schiefe Bilder.
Und die sind garantiert beabsichtigt.
So werden Menschen von den Medien gelenkt.
Ganz schlimm war die Coronazeit.
Keine Sendung ohne Angst, Panik und Hetze gegen die die eine andere differenzierte Meinung hatten.
Wer redet heute über Impfschäden? Fast niemand. Ich finde es immer interessant worüber man nicht berichtet. Hat seine Gründe!!!!
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: JoWi am 13.06.2023 09:06
Tja, das dachte ich auch eine Zeit lang....

Aber Alles, was so schon nach Fortschritt duftet, ist in Wirklichkeit nur ein Modetrend - jetzt ist die alte Spießigkeit wieder 100% hip - die hier zitierte bzw. verlinkte neueste Nachricht hat mich trotzdem geschockt....

Johannes
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: GregorM am 13.06.2023 09:40
politisch motivierter Tendenziösität, ….
Es gibt heute kein Thema mehr ohne.


Hallo Timper,

es war immer so. Früher hatten wir aber nur Rundfunk/Fernsehen und Tageszeitungen. Rundfunk und Fernsehen galten als unpolitisch, waren sie aber nicht, denn dahinter standen ja Menschen, die eine Haltung, hierunter eine politische, hatten. Die Zeitungen aber bekannten politische Farbe. Konservative lasen konservative Zeitungen, rote sozialdemokratische oder kommunistische Zeitungen, damit sie in ihren Gesichtspunkten bestätigt werden könnten. Wenige lasen auch zusätzlich die Gesichtspunkte anderer in anderen Zeitungen.
Heute ist es schwieriger. Impf-Anhänger könnten, ohne es zu wollen, mit Argumenten der Impf-Gegner konfrontiert werden und umgekehrt. So was war direkt unbehaglich, aber eine Funktion neuer Medien.

Gruß
Gregor
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: doppelrock am 13.06.2023 10:06
Gerade weil das Thema Gewalt und Gesellschaft sehr wichtig ist, verdient es seriöse Befragungen und Studien auf streng wissenschaftlicher Basis.

Nochmal zur Erinnerung:
Wissenschaft folgt nicht demokratischen Mehrheitsprinzipien. Oft kommt sie nur durch Einzelkämpfer weiter: Galileo, Einstein,...
Wissenschaft präsentiert Fakten, sie gibt keine Empfehlungen und folgt keiner Parteilinie oder Ideologie.
Wissenschaft lebt vom Diskurs. Ohne ist es keine.

Mit dieser schlechten Ausarbeitung, die bestenfalls eine kleine Umfrage ohne Relevanz ist, wird durch reißerische, vielleicht sogar falsche Aussagen die Gesellschaft noch weiter gespalten.

Deshalb ist aus meiner Sicht die Kritik vollkommen berechtigt. Offensichtlich gelangen mehr und mehr Leute, die dem Text anfangs noch glaubten zur selben Erkenntnis. Schon deshalb lohnt sich eine offene Diskussion ohne Tabu und Denkreservate.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 13.06.2023 21:25
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/umfrage-von-plan-international-ueber-junge-maenner-voller-maengel-18961014.html


Hier wird das Thema intensiv behandelt. Die Studie taugt nichts.
Dennoch gibts ein Gewaltpotenzial. Aber nicht mit diesen Zahlen. Und es ist nicht ausgeschlossen das eine gewisse Stimmung oder Stimmungsbild erzeugt werden sollte. Nicht das erste Mal das man ein  gewisses Ergebnis unterschwellig vorab im Auge hat. Und erschrecken das so viele aus den Medien und Politik gleich drauf angesprungen sind. Prüfender seriöser Journalismus ist wohl nicht mehr Standard. Und der Leser steht dann ratlos und verwundert da.
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 13.06.2023 22:11
Wichtig ist es einfach, komplexe Studien und einfache Umfragen auseinanderzuhalten. Umfragen als solche müssen nicht schlecht sein.

Was die Presse angeht, so kennt Ihr doch das Prinzip: Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.

Allerdings ist hier der Aufschrei wohl so groß, weil das Ergebnis der Umfrage unangenehm ist. Hätte eine ähnliche Umfrage ergeben, dass eine große Zahl von Männern mit Migrationshintergrund frauen-, homo- und transfeindlich sei, wäre der Aufschrei bei einigen sicher nicht so laut gewesen.

LG, Micha



 
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 13.06.2023 22:22
politisch motivierter Tendenziösität, ….
Es gibt heute kein Thema mehr ohne.
Corona, Klima, Verkehr, Männer, Gesellschaft allgemein.
Wo kann man heute noch nüchtern sachliche Berichte finden?
Überall steckten gleich Meinungen und Kommentare drin. Interessant ist oft auch was ggf nicht genannt wird obwohl es zu dem Gesamtbild dazugehört.
Ein Beispiel: Klima . Ja da kann viel getan werden. Aber dann mal bitte dazuschreiben das Deutschland lediglich 2 Prozent an den weltweiten Emissionen verbreitet und China 106 Gigawatt an Kohlekraftwerke baut. Aber klar kann Deutschland die Welt retten. Das das nur global geht wird selten genannt.
Was ich damit meine ist wenn man Hintergründe, und Zusammenhänge nicht komplett darstellt bekommt man schiefe Bilder.
Und die sind garantiert beabsichtigt.
So werden Menschen von den Medien gelenkt.
Ganz schlimm war die Coronazeit.
Keine Sendung ohne Angst, Panik und Hetze gegen die die eine andere differenzierte Meinung hatten.
Wer redet heute über Impfschäden? Fast niemand. Ich finde es immer interessant worüber man nicht berichtet. Hat seine Gründe!!!!

Von Dir, Timper, liest man ja auch hauptsächlich Meinungen ohne Fakten dahinter, und wenn doch, dann individuelle subjektive Beobachtungen, die dann gleich mit Wertung versehen werden.
Hier z.B. hast Du Dein Urteil schon lange gefällt, bevor Du den Artikel in der Berliner Zeitung gefunden hast, der aber ja wiederum auch nur ein Presseartikel ist. Er zeigt zwar einerseits, dass auch Journalist:innen sich gegenseitig kontrollieren und kritisieren können, was ja gut ist, was, wie Gregor schreibt, auch der Normalfall ist, aber kritisch fragen kann man da immer, welche Agenda dahinter steckt a) ein Umfragergebnis zu veröffentlichen und b) diese Umfrage zu kritisieren.
Ich bin immer noch ganz offen sowohl für die Umfrage als auch für sachliche, methodische Kritik an ihr. Deine Kritik an ihr ist aber weltanschaulich gefärbt, Timper, nicht minder als evtl. die Motivation, die Umfrage in Auftrag zu geben.

LG, Micha

Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 13.06.2023 23:10
Nicht mehr und nicht weniger weltanschaulich als das was du ständig die in Welt posaunst.
Du als als Obergrüner Weltverbesserer mit Moralmonopol.
Als wenn das was du ständig von dir gibts keine Meinungen sind. Ja klar habe ich eine Weltanschauung. So wie du . Darauf habe ich ein Recht und dieser Anschauung musst du weder folgen noch musst du sie lesen. So wie ich dir auch nicht folge.
Da sind wir uns sehr ähnlich.
By the Way bevor du Mutmaßungen anstellst lies lieber den letzten Bericht! Da werden ziemlich seriöse Institute zu der Umfrage befragt.
Und denen glaube ich mehr als deiner subjektiven Meinung.
Du willst deine grün gefärbte Gutmenschen Weltanschauung auch nur unters Volk bringen.
„Ich bin immer noch ganz offen….“. Schön für dich.
Ich sehe es anderes und ich darf das! Finde dich mit ab.






Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: Timper am 13.06.2023 23:36
Wichtig ist es einfach, komplexe Studien und einfache Umfragen auseinanderzuhalten. Umfragen als solche müssen nicht schlecht sein.

Was die Presse angeht, so kennt Ihr doch das Prinzip: Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.

Allerdings ist hier der Aufschrei wohl so groß, weil das Ergebnis der Umfrage unangenehm ist. Hätte eine ähnliche Umfrage ergeben, dass eine große Zahl von Männern mit Migrationshintergrund frauen-, homo- und transfeindlich sei, wäre der Aufschrei bei einigen sicher nicht so laut gewesen.

LG, Micha

Eine große Zahl Männer mit Migrationshintergrund…..

Braucht man da eine Studie?
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 13.06.2023 23:52
Nicht mehr und nicht weniger weltanschaulich als das was du ständig die in Welt posaunst.
Du als als Obergrüner Weltverbesserer mit Moralmonopol.
Als wenn das was du ständig von dir gibts keine Meinungen sind. Ja klar habe ich eine Weltanschauung. So wie du . Darauf habe ich ein Recht und dieser Anschauung musst du weder folgen noch musst du sie lesen. So wie ich dir auch nicht folge.
Da sind wir uns sehr ähnlich.
By the Way bevor du Mutmaßungen anstellst lies lieber den letzten Bericht! Da werden ziemlich seriöse Institute zu der Umfrage befragt.
Und denen glaube ich mehr als deiner subjektiven Meinung.
Du willst deine grün gefärbte Gutmenschen Weltanschauung auch nur unters Volk bringen.
„Ich bin immer noch ganz offen….“. Schön für dich.
Ich sehe es anderes und ich darf das! Finde dich mit ab.

Das war mir schon klar, dass Du mir nicht zustimmst. Es war auch eher meine Absicht, andere mal aufmerksam zu machen auf den inneren Widerspruch Deines Beitrages.

Da brauchst Du jetzt nicht mir als Beleidigung gemeinten Ausdrücken zu kontern. So was fällt dann eh negativ auf Dich zurück.

Mutmaßungen über die Studie und die sachliche Kritik an der Studie habe ich keine von mir gegeben und werde auch keine von mir geben.

LG, Micha
Titel: Antw:Ich dachte die Gesellschaft sei weiter
Beitrag von: MAS am 13.06.2023 23:53
Wichtig ist es einfach, komplexe Studien und einfache Umfragen auseinanderzuhalten. Umfragen als solche müssen nicht schlecht sein.

Was die Presse angeht, so kennt Ihr doch das Prinzip: Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.

Allerdings ist hier der Aufschrei wohl so groß, weil das Ergebnis der Umfrage unangenehm ist. Hätte eine ähnliche Umfrage ergeben, dass eine große Zahl von Männern mit Migrationshintergrund frauen-, homo- und transfeindlich sei, wäre der Aufschrei bei einigen sicher nicht so laut gewesen.

LG, Micha

Eine große Zahl Männer mit Migrationshintergrund…..

Braucht man da eine Studie?

Wie meinst Du das?

LG, Micha