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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Brezel am 19.01.2014 10:38

Titel: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Brezel am 19.01.2014 10:38
Hallo Zusammen,
ist zwar nicht ganz das Thema hier, aber dennoch passend

http://www.thalia.de/shop/home/rubrikartikel/die_frau_in_mir/christian_seidel/ISBN3-641-11342-3/ID37490742.html;jsessionid=12D3E169681A318A18400DD88E11C01C.tc6pc (http://www.thalia.de/shop/home/rubrikartikel/die_frau_in_mir/christian_seidel/ISBN3-641-11342-3/ID37490742.html;jsessionid=12D3E169681A318A18400DD88E11C01C.tc6pc)

Männer überschreiten Grenzen.

Hab ich gestern zufällig beim Zappen im SWR bei Frank Elstner Menschen der Woche gesehen.
Titel: Re: Die Frau in mir - Christian Seidel
Beitrag von: SiPortoLe am 19.01.2014 11:09
Am 31. läuft sein Film auch auf arte...

Der tingelt auch gerade durch die Talkshows (ein Medienprofi halt)... z.B. hier ein Youtube-Mitschnitt aus CH (http://youtu.be/Wo6PQiQT1n8?t=16m20s) (ab ~16:20)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Asterix am 19.01.2014 13:05
Gab meines Wissens letztes Wochenende in der SZ einen Artikel darüber auf Seite drei. Kann sein dass er auch im Netz zu finden ist...
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cryptoman am 19.01.2014 13:21
Hallo Zusammen,
ist zwar nicht ganz das Thema hier, aber dennoch passend

http://www.thalia.de/shop/home/rubrikartikel/die_frau_in_mir/christian_seidel/ISBN3-641-11342-3/ID37490742.html;jsessionid=12D3E169681A318A18400DD88E11C01C.tc6pc (http://www.thalia.de/shop/home/rubrikartikel/die_frau_in_mir/christian_seidel/ISBN3-641-11342-3/ID37490742.html;jsessionid=12D3E169681A318A18400DD88E11C01C.tc6pc)

Männer überschreiten Grenzen.

Hab ich gestern zufällig beim Zappen im SWR bei Frank Elstner Menschen der Woche gesehen.


Es müsste nur noch ein Buch geben "Der Mann in mir," und schon wäre die Stereotypisierung komplett. Mit einer Frau im modischen Kurzhaarschnitt - auch Mecki genannt, Raucherlunge, im schultergepolsterten Anzug und Slippers.  :D
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Luan am 19.01.2014 13:51
Hallo,

ich hab's diese Woche -- das müsste am Mittwoch bzw. Donnerstag gewesen sein -- Abend im ZDF gesehen, da war er bei Markus Lanz in der Talkshow.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: hirti am 19.01.2014 14:27
Hallo!

Hab ich heute in einem doppelseitigen Artikel der Tageszeitung "Österreich" gefunden, aber ich erzähl euch nicht in welchem Land die erscheint.  ;D

Die Promotion wirkt - mich interessiert das Buch und ich werde es mir kaufen.
lg, Hirti
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Interstate67 am 19.01.2014 18:57
Hallo zusammen,

ich kenn da auch jemand der sein Leben teils als Mann teils als Frau lebt.
Guggsd du hier:
http://www.amazon.de/Marlene-Bitzer/e/B0069073CS/ref=sr_tc_2_0?qid=1390153908&sr=8-2-ent (http://www.amazon.de/Marlene-Bitzer/e/B0069073CS/ref=sr_tc_2_0?qid=1390153908&sr=8-2-ent)
oder
http://www.amazon.de/girls-game-Meine-erstaunliche-Frauen-ebook/dp/B005TB0Z0A/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1390153908&sr=8-5&keywords=Marlene+Bitzer (http://www.amazon.de/girls-game-Meine-erstaunliche-Frauen-ebook/dp/B005TB0Z0A/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1390153908&sr=8-5&keywords=Marlene+Bitzer)

Er/ Sie lebt sein Leben als erfolgreicher Journalist und betreibt sein eigenes Geschäft im Südwesten Deutschlands.

Grüßle Ralf
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: kalotto am 19.01.2014 22:36
Auch ich mache seit mehreren Jahren einen "Weiblichkeitstest" der mir
zumindest zeitweise aus einer schweren Depression, die durch einiges,
was seit meiner Rückkehr aus den Amerikas so gar nicht nach meinem
Geschmack gelaufen ist, entstanden ist, heraushalf.
Nun, nachdem es wohl einige Sichtungen
gab bekam ich eine volle Breitsete von meiner Schwester,  in der Kleinstadt, wo ich bekannt wäre wie ein bunter Hund ginge das nicht,  ich zöge die
Familienehre in den Dreck, das wäre unterstes Niveau - und dann sagte sie gar nichts mehr, Funkstille.
Dazu kommt eine gewisse Abhängigkeit von Mutter und Schwester, in die ich mich aus
Rücksichtnahme hineinziehen liess und die nun von den Damen
gewissermassen ausgenutzt wird. ich muss also "brav" sein.
Schwester erbte, ich nicht, ich lebe in ihrer Wohnung.
Sollte ich auch ein Buch schreiben?
LG, kalotto

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Brezel am 20.01.2014 06:06
Hallo Kalotto!

Auch ich mache seit mehreren Jahren einen "Weiblichkeitstest" der mir
zumindest zeitweise aus einer schweren Depression, die durch einiges,
was seit meiner Rückkehr aus den Amerikas so gar nicht nach meinem
Geschmack gelaufen ist, entstanden ist, heraushalf.
Nun, nachdem es wohl einige Sichtungen
gab bekam ich eine volle Breitsete von meiner Schwester,  in der Kleinstadt, wo ich bekannt wäre wie ein bunter Hund ginge das nicht,  ich zöge die
Familienehre in den Dreck, das wäre unterstes Niveau - und dann sagte sie gar nichts mehr, Funkstille.
Dazu kommt eine gewisse Abhängigkeit von Mutter und Schwester, in die ich mich aus
Rücksichtnahme hineinziehen liess und die nun von den Damen
gewissermassen ausgenutzt wird. ich muss also "brav" sein.
Schwester erbte, ich nicht, ich lebe in ihrer Wohnung.
Sollte ich auch ein Buch schreiben?
LG, kalotto

Mach das! Dann Kannst Du ausziehen und endlich Dein Leben leben. Vorausgesetzt, Du findest einen Verleger. Aber es gibt gerade genug die Autoren suchen!
#
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Ben am 20.01.2014 16:23
Sollte ich auch ein Buch schreiben?
Vor allem unter dem Aspekt der immer noch in der Gesellschaft rudimentär vorhandenen Kenntnisse über Depressionen und ihre Ursachen ist eine Autobiographie keine schlechte Idee.

VGvB
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Luan am 20.01.2014 22:10
Hallo Kalotto,

Sollte ich auch ein Buch schreiben?
das Stichwort dazu lautet wohl: Self-publishing (http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverlag).

Eine liebe Freundin von mir hat inzwischen zwei Kochbücher veröffentlicht. So wie ich das jetzt auf die Schnelle recherchiert habe sind wohl beide über den virtuellen verlag art of arts auf den Markt gebracht worden.
ISBN: 978-3940119544 und 978-3-86483-023-5.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 21.01.2014 09:45
Hallo Kalotto,

auch ich bin der Meinung, du solltest unbedingt das Buch schreiben. Entweder kannst du schon jetzt versuchen, mit einigen Verlagen in Kontakt zu kommen und mit ihnen deine Ideen besprechen, oder du kannst damit warten, bis das Manuskript fertig ist. Kannst du dann keinen Verlag finden, hast du die Möglichkeit mit dem Selbstverlag. Das Thema ist, wie ich es beurteilen kann, in keiner Weise uninteressant.

Gruß
Gregor  
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: kalotto am 21.01.2014 09:54
Danke für die echt guten Tips, Ben, Brezel, Gregor und Luan, vor der Publikation muss ich wohl ins Reine kommen, wenn auch die Leser mir in die Tiefe folgen mögen, so wollen sie doch eine positive Auflösung am Schluss, vorgelebte Lösungsansätze suzusagen - nun, da muss ich selbst erst hin - und durch...
lG, kalotto
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Asterix am 21.01.2014 13:58
Hallo Kalotto,

ins Reine kommst Du mit Dir wohl nur dann, wenn Du endlich anfängst Dein Leben zu leben. Konsequenz mit Familie hin oder her. Kann aber ganz gut nachvollziehen, dass das sehr schwer ist, bin ja auch von einem fast gleichen Problem betroffen. Aber versuch es. Und hol Dir Hilfe...

Alles Gute!


Asterix
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Jo 7353 am 23.01.2014 22:29
Einiges finde ich hier seltsam.
Warum bekommt er  so viel Beachtung? Schließlich ist er nicht der erste, der über den Geschlechterperspektivenwechs el schreibt.
Dann kann ich nicht so recht erkennen, was er mit „als Frau“ versteht. Hat er sich nur die Kleidung und noch ein paar andere Kleinigkeiten aus dem Frauenklischee zugelegt, und war dennoch als Mann erkennbar, oder war er nicht mehr als Mann erkennbar. Letzteres halte ich für die Erkenntnis bringendere Version, denn damit kann man den Unterschied, wie Menschen auf Männer und Frauen reagieren, beobachten. Vor einigen Jahren habe ich von einer Amerikanerin gelesen, die das umgekehrt gemacht hat, und wesentlich spannendere Erkenntnisse berichtet. Leider habe ich versäumt, mir den Namen zu merken. Ich habe aber den Verdacht, daß er hauptsächlich ersteres betrieben hat, denn das wenige, was ich von Reaktionen durch Männer erfahren habe, spricht dafür. Männer fühlen sich nämlich veräppelt, wenn einer der ihren sich mit femininen Attributen über sie erheben, und entsprechende Rücksichten zu fordern, versucht. Männertypisch macht er sich aber nur Sorgen um die Gefühle von Frauen, und wundert sich dann über die Reaktionen der Männer. Zudem hält er sich auffallend lange mit dem Thema Kleidung auf. Er kommt mir vor, wie jemand, der eine Perücke anzieht, und dadurch glaubt erfahren zu können, wie sich lange Haare anfühlen.
In der Leseprobe, die ich in einem der Links gefunden habe, ist die Schilderung eines Gesprächs, das mir vom Muster her sehr vertraut ist, zu lesen. Man erklärt, daß das Tragen eines Kleidungsstücks aus der Frauenabteilung nicht die Geschlechtlichkeit ändert, und welche objektive praktische Gründe für das Kleidungsstück sprechen, weshalb man es trägt, aber die Frau nimmt das alles nicht ernst und beharrt ohne Begründung auf der Aussage: „Du bist pervers.“ Wäre das nicht ein Grund, in den Gesprächen über das Buch etwas Mahnendes über Frauen zu sagen?
Er bekennt sich expressis verbis als Macho, obwohl er erklärt, die Gleichartigkeit der Frauen durch sein Experiment erfahren zu haben. Vielleicht ist das ebenso wie der Hinweis auf seine beruflichen Erfolge notwendig, damit er als richtiger Mann ernst genommen wird. Zu sehr darf man die Geschlechterklischees nun doch nicht erschüttern, um noch ernst genommen zu werden, und die gewünschte Aufmerksamkeit für das Buch zu bekommen.
Ich habe den Eindruck, daß die meisten hier schon etwas weiter in solch Fragen sind, und ich dieses Buch nicht zu lesen brauche. Wenn Kalotto ein Buch zu dem Thema schreibt, wäre es bestimmt interessanter, aber er würde genau so sicher bei weitem nicht so herauskommen. Es zählen halt nur die richtigen, die großen Männer.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 24.01.2014 10:07
Dann kann ich nicht so recht erkennen, was er mit „als Frau“ versteht. Hat er sich nur die Kleidung und noch ein paar andere Kleinigkeiten aus dem Frauenklischee zugelegt, und war dennoch als Mann erkennbar, oder war er nicht mehr als Mann erkennbar.

Es gibt das ganze als Dokumentation auf ARTE am 31.1.:

http://www.arte.tv/guide/de/049246-000/christian-christiane (http://www.arte.tv/guide/de/049246-000/christian-christiane)

LG

Peter

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Arne am 25.01.2014 11:50
Ich bin über jeden froh der ein kleines bischen Aufmerksamkeit über dieses Thema in die Öffentlichkeit bringt. Das hier mal ein um denken statt findet. Ich gönne jedem den erfolgt und viel Aufmerksamkeit in den Medien, ob er Buch schreibt oder im Fernsehen auftritt. Ich trage auch FSH und fühle mich wohl, traue mich aber noch nicht das so zuzeigen. Danke an allen die langsam den weg frei machen.

LG Arne
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cryptoman am 25.01.2014 21:09
Ich bin über jeden froh der ein kleines bischen Aufmerksamkeit über dieses Thema in die Öffentlichkeit bringt. Das hier mal ein um denken statt findet. Ich gönne jedem den erfolgt und viel Aufmerksamkeit in den Medien, ob er Buch schreibt oder im Fernsehen auftritt. Ich trage auch FSH und fühle mich wohl, traue mich aber noch nicht das so zuzeigen. Danke an allen die langsam den weg frei machen.

LG Arne

Der Weg ist frei, FSH anziehen und losgehen, ganz vorurteilsfrei. Es wird Zeit, dein Leben zu leben und nicht das Anderer. Wenn du vom Herdentrieb Anderer abhängig bist, bist du nicht frei.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Arne am 26.01.2014 12:48
Es ist leichter gesagt als getan, aber ich arbeite dran.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Brezel am 27.01.2014 06:16
Einiges finde ich hier seltsam.
Warum bekommt er  so viel Beachtung? Schließlich ist er nicht der erste, der über den Geschlechterperspektivenwechs el schreibt.
Dann kann ich nicht so recht erkennen, was er mit „als Frau“ versteht. Hat er sich nur die Kleidung und noch ein paar andere Kleinigkeiten aus dem Frauenklischee zugelegt, und war dennoch als Mann erkennbar, oder war er nicht mehr als Mann erkennbar. Letzteres halte ich für die Erkenntnis bringendere Version, denn damit kann man den Unterschied, wie Menschen auf Männer und Frauen reagieren, beobachten. Vor einigen Jahren habe ich von einer Amerikanerin gelesen, die das umgekehrt gemacht hat, und wesentlich spannendere Erkenntnisse berichtet. Leider habe ich versäumt, mir den Namen zu merken. Ich habe aber den Verdacht, daß er hauptsächlich ersteres betrieben hat, denn das wenige, was ich von Reaktionen durch Männer erfahren habe, spricht dafür. Männer fühlen sich nämlich veräppelt, wenn einer der ihren sich mit femininen Attributen über sie erheben, und entsprechende Rücksichten zu fordern, versucht. Männertypisch macht er sich aber nur Sorgen um die Gefühle von Frauen, und wundert sich dann über die Reaktionen der Männer. Zudem hält er sich auffallend lange mit dem Thema Kleidung auf. Er kommt mir vor, wie jemand, der eine Perücke anzieht, und dadurch glaubt erfahren zu können, wie sich lange Haare anfühlen.
In der Leseprobe, die ich in einem der Links gefunden habe, ist die Schilderung eines Gesprächs, das mir vom Muster her sehr vertraut ist, zu lesen. Man erklärt, daß das Tragen eines Kleidungsstücks aus der Frauenabteilung nicht die Geschlechtlichkeit ändert, und welche objektive praktische Gründe für das Kleidungsstück sprechen, weshalb man es trägt, aber die Frau nimmt das alles nicht ernst und beharrt ohne Begründung auf der Aussage: „Du bist pervers.“ Wäre das nicht ein Grund, in den Gesprächen über das Buch etwas Mahnendes über Frauen zu sagen?
Er bekennt sich expressis verbis als Macho, obwohl er erklärt, die Gleichartigkeit der Frauen durch sein Experiment erfahren zu haben. Vielleicht ist das ebenso wie der Hinweis auf seine beruflichen Erfolge notwendig, damit er als richtiger Mann ernst genommen wird. Zu sehr darf man die Geschlechterklischees nun doch nicht erschüttern, um noch ernst genommen zu werden, und die gewünschte Aufmerksamkeit für das Buch zu bekommen.
Ich habe den Eindruck, daß die meisten hier schon etwas weiter in solch Fragen sind, und ich dieses Buch nicht zu lesen brauche. Wenn Kalotto ein Buch zu dem Thema schreibt, wäre es bestimmt interessanter, aber er würde genau so sicher bei weitem nicht so herauskommen. Es zählen halt nur die richtigen, die großen Männer.

Gruß,
Jo
So ist Seine Aussage dazu:
Zitat von: Wanted.de "Ex-Manager lebte als Frau"
Im Februar 2012 begann Seidel einen Selbstversuch als Frau. "Männer definieren ihre Geschlechterrolle, indem sie alles, was weiblich ist, ausgrenzen. Deshalb behandeln sie Frauen herablassend und reißen Witze wie: «Frauen können nicht einparken». Das ist eine unmögliche Beleidigung," sagt er heute.

Etwas Mahnendes zu den Frauen? Ja es gibt Frauen die "Du bis ja pervers" zu einem Sagen. Haben diese Frauen aber nicht den Blick so, wie es Herr Seidel beschreibt?? Wollten "WIR" Männer das nicht so?? Ein nicht emanzipierte Frau??? Von Frauen die mir emanzipiert hatte ich im Rock/Kilt bisher nicht solche Kommentare. Nur von denen, die ich schon im vornherein als alles andere als Emanzipiert erkannt hatte.


Gruß Brezel
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 27.01.2014 10:50
Hi Leute,

in der WDR Lokalzeit Bonn gab es am Samstag (25.1.2014) einen Beitrag über eine Transsexuelle. Den Beitrag könnte iHr in dieser Woche noch in der Meidathek sehen: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit/lokalzeit-aus-bonn/filterseite-lokalzeit-aus-bonn100.html (http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit/lokalzeit-aus-bonn/filterseite-lokalzeit-aus-bonn100.html)

Und hört Euch mal den Kommentar des Psychologen an, vor allem seinen Satz zum Rocktragwunsch von Jungen.  ???

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Asterix am 27.01.2014 12:29
Und hört Euch mal den Kommentar des Psychologen an, vor allem seinen Satz zum Rocktragwunsch von Jungen.  ???
LG, Michael

Könntest Du den wiedergeben? Kann nichts hören mit meinem Rechner...

Danke.

Gruß, Asterix
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cephalus am 27.01.2014 15:09
Könntest Du den wiedergeben? Kann nichts hören mit meinem Rechner...

Sinngemäß (ich habe es mir nicht wortwörtlich gemerkt) war die Aussage: Wer dauerhaft und ausschließlich Röcke tragen will ist Transsexuell, gerade wenn auch sonnst typische Jungensachen abgelehnt werden.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 27.01.2014 15:25
Hallo Asterix, Cephalus usw.!

Ganz so schlimm ist es nicht. Aber er sagte, dass man, wenn ein Junge sich weigert Hosen zu tragen und lieber Röcke tragen will, mal seine sexuelle Identität betrachten solle. Es bestehe dann gewissermaßen der Anfangsverdacht, er könne transsexuell sein.

Ich habe ihn mal angeschrieben und warte noch auf Antwort.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Brezel am 27.01.2014 17:09
Fahren wir solche Psychologen doch mal in die Zwickmühle!!!  ;D

Ich will alle Klamotten von den Frauen, die mir gefallen, aber keine Brüste, meinen Penis will ich auch behalten und Überhaupt kommt Rasieren nicht in Frage, außer gegebenen Falls mal den Bart  ;D

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 27.01.2014 18:55
Es bestehe dann gewissermaßen der Anfangsverdacht, er könne transsexuell sein.

Kann wohl auch richtig sein. Wie es auch eine Menge Symptome gibt, die an Krebs deuten können. Die meisten zeigen sich aber harmlos zu sein. Bei Männern in Röcken auch.

Gruss
Gregor

PS. Ich glaube, wir haben innerhalb der letzten fünf Jahre unter den mal aktiven Mitgliedern zwei Beispiele hier gehabt, wo es der Fall war. Bei Chris' Atrium war es auch mit Chris - jetzt Christina - so.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 27.01.2014 20:56
wenn ein Junge sich weigert Hosen zu tragen und lieber Röcke tragen will, mal seine sexuelle Identität betrachten solle.
Fällt das nicht eher unter eigene Geschmacksrichtung, statt sexueller Orientierung?
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Asterix am 27.01.2014 21:44
wenn ein Junge sich weigert Hosen zu tragen und lieber Röcke tragen will, mal seine sexuelle Identität betrachten solle.
Fällt das nicht eher unter eigene Geschmacksrichtung, statt sexueller Orientierung?

Tja, gilt ja bloß für kleine Jungs. Bei kleinen Mädels wird das wohl noch gefördert...

P.S. Danke MAS und Cephalus fürs Wiedergeben!

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 27.01.2014 22:11
Lieber Asterix, Rock aktiv und alle anderen,

man muss natürlich auch berücksichtigen, dass wir alle von klein auf so sozialisiert sind, dass Röcke Mädchenkleidung sind, und das hat so oder so immer eine Bedeutung für uns.

D.h. wir müssen uns immer wieder mit dieser unserer Sozialisation auseinandersetzen und für viele Menschen ist sie sogar eine relativnatürliche Weltsicht, die sie gar nicht hinterfragen.

Mädchen wachsen dagegen inzwischen in einer Gesellschaft auf, in der Hosen schön längst aufgehört haben, reine Jungenkleidung zu sein.

Dass beide Geschlechter Hosen tragen ist für die meisten Mädchen und Jungs heute von klein auf quasi selbstverständlich und wird oft gar nicht hinterfragt.

Bis wir mit den Röcken mal so weit sind, wird noch einiges Wasser den Rhein hinab fließen.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Jo 7353 am 27.01.2014 22:51
Männer definieren ihre Geschlechterrolle, indem sie alles, was weiblich ist, ausgrenzen.
Die Erziehung ist bei uns und besonders bei Machogesellschaften Frauensache. Also geht die erste Definition von dieser Geschlechterrolle von Frauen aus. Man könnte also sagen: Frauen definieren uns die Geschlechterrolle, indem sie … .

Deshalb behandeln sie Frauen herablassend und reißen Witze wie: «Frauen können nicht einparken». Das ist eine unmögliche Beleidigung," sagt er heute.
Herablassende Witze gibt es auch in die andere Richtung. Von welchen es mehr gibt, kann ich nicht nachmessen. Auf gehässigere männerfeindliche bin ich selbst auf meinem Arbeitsplatz gestoßen.

Etwas Mahnendes zu den Frauen? Ja es gibt Frauen die "Du bis ja pervers" zu einem Sagen. Haben diese Frauen aber nicht den Blick so, wie es Herr Seidel beschreibt?? Wollten "WIR" Männer das nicht so?? 
Nein, bei diesem „wir“ zähle ich mich nicht dazu. Insbesondere stört mich, welche Harmlosigkeiten  bei Männern als Verdachtsmoment für Ungeheuerlichkeiten gelten. Gerade im Sexuellen verdächtigt man Männer besonders schnell jeglichen Verbrechens.

Was wir Männer wollen ist, als Mensch mit unserer Geschlechtlichkeit anerkannt zu werden. Wenn wir keine andere Möglichkeit, das zu erhalten, erleben, suchen wir eben diese. Ist es nicht auffällig, das Männer, die uns wegen unserer Röcke anpöbeln, uns gerne vorprahlen, daß uns so keine Frau mag?

Von Frauen die mir emanzipiert hatte ich im Rock/Kilt bisher nicht solche Kommentare. Nur von denen, die ich schon im vornherein als alles andere als Emanzipiert erkannt hatte.
Ob  Feministinnen als emanzipiert anzusehen sind, kann man sich streiten. Den Aufsichtsratsposten per Quote zu erhalten ist kein emanzipiertes Verhalten im Ursprungssinn des Wortes Emanzipation. Auch von einer Frau, die beruflich sich schon feministisch betätigt hat, habe ich den Perversionsverdacht, der sich ausschließlich am Rock festmachte, gehört.

Zum Glück sind nicht alle Frauen so.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 27.01.2014 23:25
"Männer definieren ihre Geschlechterrolle, indem sie alles, was weiblich ist, ausgrenzen.

Da haben wir's doch was Männlichkeit bedeutet. Es ist nur ein auferlegtes Konstrukt.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Brezel am 28.01.2014 05:47

Von Frauen die mir emanzipiert hatte ich im Rock/Kilt bisher nicht solche Kommentare. Nur von denen, die ich schon im vornherein als alles andere als Emanzipiert erkannt hatte.
Ob  Feministinnen als emanzipiert anzusehen sind, kann man sich streiten. Den Aufsichtsratsposten per Quote zu erhalten ist kein emanzipiertes Verhalten im Ursprungssinn des Wortes Emanzipation. Auch von einer Frau, die beruflich sich schon feministisch betätigt hat, habe ich den Perversionsverdacht, der sich ausschließlich am Rock festmachte, gehört.

Zum Glück sind nicht alle Frauen so.

Gruß,
Jo

Hallo Jo,
ich habe mit keinem Wort von Feministinnen gesprochen!
Das sind die Weiblichen Machos!
Und Wahrscheinlich ist die Frau, die du hier ansprichst, auch pervers. Frag sie beim nächsten mal was Sie zu verstecken hat.
Vielleicht ist sie auch noch eine "Ich will Feministin sein, aber es reicht halt nicht zu einer echten" :-)


Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 28.01.2014 07:15
Hallo Jo, Rock aktiv und alle anderen!

Schimpft doch bitte nicht so generell über Feministinnen! Da gibt es wohl welche, die es übertreiben, aber im Grunde ist Feminismus der Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen und des Weiblichen generell. Ich habe von Feministinnen schon sehr viel Zuspruch für mein Rocktragen erhalten.

Man kann es sicher mit Feminismus genau so überteiben wie mit Maskulinismus. Ich sehe mich deshalb auch gerne als Humanisten, dem es auf das Menschliche ankommt, egal ob männlich, weiblich oder sonstiges.

Und ja, Konstrukte werden uns großenteils von anderen, von der Gesellschaft, vorgegeben, also gewissermaßen auferlegt. Aber letztlich ist dieses Sich-auferlegen-lassen ein aktiver Prozess der Aneignung, ja eigentlich immer wieder ein Neukonstruieren. Das geschieht zumeist nur eben unbewusst und gewissermaßen unabsichtlich. Im Konstruktivismus nennt man das "Parallelisierung".
Wichtig ist eben, sich dieser Parallelisierung bewusst zu werden und die Verantwortung dafür zu übernehmen.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 28.01.2014 09:10
Hallo!

Diese Konstrukte die man sozusagen von der Gesellschaft auferlegt bekommt, passieren in der Schul- und Jugendzeit wo man das alles noch nicht realisiert was da eigentlich mit einem gemacht wird. Umso schwerer wird es dann in Erwachsenenjahren diese wieder abzulegen...
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 28.01.2014 09:39
Aber sind Feministen nicht, wie Dinosaurier auch, vor 40 Jahren oder etwas mehr ausgestorben?

Gruß
Gregor
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cephalus am 28.01.2014 10:35
Aber sind Feministen nicht, wie Dinosaurier auch, vor 40 Jahren oder etwas mehr ausgestorben?

Nein und sehr viele kämpfen meinem Empfinden nach noch an den alten Fronten an denen sie mittlerweile nicht nur Gleichstand sondern schon ein Übergewicht erreicht haben und bemerken es nicht mal.
Da wo es für Frauen noch etwas zu tun gäbe, findet man sie häufig nicht, sondern oft da wo es gilt dagegen zu halten wenn Männer berechtigter Weise etwas wollen.
Ich habe auch schon die Argumentation gehört "Frauen wurden x Jahre unterdrückt, dann sollen sich Männer jetzt nicht so haben"

@Michael
Natürlich sind nicht alle so, es verhält sich wie mit Moslems und gewaltbereiten Islamisten - eine Minderzahl ragt wie ein Leuchtturm heraus und diskreditiert in den Augen der Leute die Gesamtheit.

VG
Cephalus
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 28.01.2014 14:01
Aber sind Feministen nicht, wie Dinosaurier auch, vor 40 Jahren oder etwas mehr ausgestorben?

Nein und sehr viele kämpfen meinem Empfinden nach noch an den alten Fronten an denen sie mittlerweile nicht nur Gleichstand sondern schon ein Übergewicht erreicht haben und bemerken es nicht mal.

Hallo Cephalus,

das hätte ich aber für unmöglich gehalten. Ich habe jetzt etwas recherchiert:

Feminismus gilt laut mehreren Quellen bei uns als ein längst überstandenes Kapitel. Dauerte höchstens bis Ende der 90’er und spielte Jahre bevor kaum noch eine Rolle. Kulminierte schon in den 70ern.

Für meine Tochter ist Feminismus überhaupt kein Thema gewesen. Für sie ein Stück Geschichte. Frauen brauchen nicht zu kämpfen, um gleiche Bedingungen wie Männer auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen. Sie haben sie. Und gut so. Was anders?

Gruß
Gregor  

PS. Männer haben dadurch in keiner Weise gelitten. Kein Maskulismus existiert.

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 28.01.2014 15:06
Feminismus gilt laut mehreren Quellen bei uns als ein längst überstandenes Kapitel.

...

Frauen brauchen nicht zu kämpfen, um gleiche Bedingungen wie Männer auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen. Sie haben sie. Und gut so. Was anders?

Hallo Gregor,

das mag bei euch in Dänemark anders sein, hier in Frankreich und in Deutschland ist man noch weit entfernt von gleichen Bedingungen für Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt. Meinem persönlichen Empfinden nach ist es in Frankreich vielleicht etwas gerechter, aber in Deutschland ist das Gehaltsniveau der Frauen eindeutig niedriger. Das mag die unterschiedlichsten Gründe, wie: mehr Teilzeitbeschäftigung, Erziehungspausen etc., haben, es ist aber leider so...

Ich habe schon öfters gehört, dass der Arbeitsmarkt in Dänemark anders oder besser funktioniert, als im Rest Europas.

LG

Peter
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cephalus am 28.01.2014 15:44
Das mag die unterschiedlichsten Gründe, wie: mehr Teilzeitbeschäftigung, Erziehungspausen etc., haben, es ist aber leider so...

Da kann ich immer nicht nachvollziehen wo das Problem ist: Wenn ein Mann weniger arbeitet wird er auch weniger Geld dafür erhalten. Zusätzlich wird eine entsprechende Auszeit bei einem Mann noch stärker negativ auf die Kariere wirken.

Wenn aus familiären Gründen einer der Partner weniger arbeitet ist das unter den Partnern verhandelbar - meistens machen das die Frauen freiwillig...



Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Rockio am 28.01.2014 15:58
... er sagte, dass man, wenn ein Junge sich weigert Hosen zu tragen und lieber Röcke tragen will, mal seine sexuelle Identität betrachten solle. Es bestehe dann gewissermaßen der Anfangsverdacht, er könne transsexuell sein.

Ich habe ihn mal angeschrieben und warte noch auf Antwort.

LG, Michael

Nun, sexuelle Identität ist aber nicht gemeint sondern Geschlechtsidentität.
Das wird in der Öffentlichkeit leider immer wieder in einen Topf geworfen.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 28.01.2014 16:19
Wie unterscheidet man das denn?

Meinst Du dasselbe, wie gender identity und  sexual identity?

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Rockio am 28.01.2014 16:42
Wie unterscheidet man das denn?

Meinst Du dasselbe, wie gender identity und  sexual identity?

LG, Michael

Ja,
Geschlechtsidentität (gender identity) ist als was man sich fühlt: Frau, Mann oder irgendwo dazwischen.
Ist nicht von der Biologi abhängig – weshalb es schließlich Transpersonen gibt. Das sind jene (nach neueren Studien um 0,1–0,3 % der Bevölkerung), für die Biologie (Mann/Frau) und die Selbstauffassung ("Ich bin ..".) nicht übereinstimmen. Das können sich die andern 99,7% - 99,9% nur schwer vorstellen, weil es für sie so selbstverständlich ist, dass diese zwei Dinge miteinander übereinstimmen.
Nimmt man Übergangserscheinungen des Geschlechtsidentitätsspektrum s richtigerweise hinein wie Transvestismus, dann erkennt man leicht, dass es hier nicht schwarz-weiß zugeht.


Sexuelle Identität bezeichnet, von wem oder was man sexuell angezogen wird. Das ist z. B. Homo-, Bi- und Heterosexualität.


Mit dem letzteren haben die veraltenden Begriffe "transsexuell"/Transsexualität" eben nicht zu tun. Sie werden zunehmend durch die Begrifflichkeit "Transidentität" ersetzt. Auch Transvestismus gehört nicht zu den Varianten der Sexualität (wohl aber gibt es einen transvestischen Fetischismus, der aber mit der Geschlechtsidentität nicht unmittelbar zu tun hat.)



Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Jo 7353 am 28.01.2014 23:07
Über Sinn und Unsinn des Feminismus könnte ich viel schreiben, was nicht hier ins Forum gehört. Von einer Feministin habe ich geschrieben, weil ein hohes Lob über emanzipierte Frauen gesprochen wurde, und damit normalerweise Feministinnen gemeint sind, und ich denke diesem allgemeinen Lob widersprechen zu müssen. Es entspricht eben nicht meiner Erfahrung, daß diese Frauen freundlicher auf den Männerrock reagieren. Ich weiß kein halbwegs sicheres Kriterium, um a priori sagen zu können, ob eine Frau vernünftig auf den Männerrock reagiert oder nicht. Also verdamme ich die Feministinnen im Allgemeinen auch nicht, was ihr Verhalten gegenüber Männern im Rock betrifft. Es gibt aber darunter auch in dieser Beziehung üble Exemplare und über diese erlaube ich mir zu schimpfen. Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, daß ich den Feminismus keineswegs für ein Phänomen der Vergangenheit ansehe.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Günter am 29.01.2014 00:11
Hallo zusammen,
ohne jetzt alle Beiträge gelesen zu haben..
Was hat Röcke anziehen mit Frau sein zu tun?

Ich liebe Röcke und bin die absolute Nichtfrau...

Gruß
Günter
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 29.01.2014 08:34
@ Günter

SUPER GESCHRIEBEN.

DAS SEHE ICH GENAU SO.

Wenn man sich das ganze mal etwas genauer anschaut, hat er sich 2 Jahre als Frau gegeben.
Das ist travestie, vielleicht sogar die Vorstufe zu transsexuell.

Ingo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 29.01.2014 09:25
Heute ab 23 Uhr ist Christian 2 Stunden zu Gast in der Lateline mit Caro. Jeder darf anrufen und ihm dazu Fragen stellen.
Den Podcast gibt es immer einen Tag später zum download. lateline (http://blogs.hr-online.de/lateline/)

edit: Die Seite  ist noch nicht aktualisiert. Trotzdem einen der sieben Radiosender einschalten.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 29.01.2014 09:29
Hallo!

Meiner Meinung nach hat er sich auf einer Geraden an deren einem Ende nur Frau sein und am anderen Ende nur Mann sein bedeutet halt für einige Zeit an einem anderen Punkt auf dieser Linie aufgehalten. Ganz einfach deshalb um zu erfahren wie es dort ist. Das hat gar nichts mit irgendeiner Störung zu tun sondern liegt einfach in der Natur des Menschen... Wir können nur lernen wenn wir es zuerst erfahren haben. Es glaubt vorher ja auch keiner wohin Alkohol führen kann...

Erst wenn ich etwas bestimmtes erfahren habe kann ich mir eine Meinung darüber bilden, somit erlange ich erst mit der Erfahrung das Wissen darüber. Ohne dieser Erfahrung ist es dann halt dieses Halbwissen, von dem wir soviel umgeben sind...

Lg Harry :)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 29.01.2014 21:24
Na ja Harry,

es gibt auch Erfahrungen, auf die ich gerne verzichte, z.B. auf die Wirkung von Heroin. Trotzdem erlaube ich mir da ein Urteil, und gerade deswegen lasse ich die Finger davon.



An alle:

Ich wollte noch was zum Feminismus sagen: Ich halte den Feminismus für eine sehr wichtige Bewegung innerhalb der Menschenrechtsbewegung. Frauen sind Menschen, daher sind Frauenrechte Menschenrechte. Wenn man bedenkt, dass es in Appenzell bis 1990 dauerte, bis Frauen das aktive Wahlrecht bekamen, wird es deutlich, wie sehr und ausdauernd Frauen für ihre Rechte kämpfen mussten, weil Männer sie ihnen nicht von sich aus gaben.

Dass es auch Fanatikerinnen und Männerhasserinnen unter den Feministinnen gibt, schmälert nicht die Wichtigkeit des Feminismus.

Und auch dass wir heute zumeist unbehelligt als Männer Röcke tragen können, hat eine Ursache im Feminismus. Ohne dass Frauen sich das Hosentragen erobert hätten, hätten wir es heute auch noch schwerer. Und ohne dass Frauen dafür gekämpft hätten, dass das Weibliche in der Achtung auch vieler Männer an Wert zunahm, wäre die Hemmschwelle vor dem vermeindlich weiblichen Kleidungsstück Rock noch größer.

Das sollten wir mal bedenken, und nicht unsere Meinung über den Feminismus von den Extremistinnen prägen lassen.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cryptoman am 29.01.2014 21:26
Zitat
Erst wenn ich etwas bestimmtes erfahren habe kann ich mir eine Meinung darüber bilden, somit erlange ich erst mit der Erfahrung das Wissen darüber. Ohne dieser Erfahrung ist es dann halt dieses Halbwissen, von dem wir soviel umgeben sind...

Du musst nicht erst spüren, dass 2+2 4 ergeben. Es macht also einen Unterschied, ob du an objektiver Realität bist oder wissen willst, ob ein Kebab besser als Sauerkraut schmeckt. Du kannst dir jederzeit eine Meinung bilden, was für die Wahrheit allerdings völlig unbedeutend ist.

Zitat
Das sollten wir mal bedenken, und nicht unsere Meinung über den Feminismus von den Extremistinnen prägen lassen.
Es geht nicht um Meinungen, sondern um die Realität und die ist nicht von der Wörterbuchdefinition abhängig und ändert nichts an der Tatsache, dass Feminismus eine staatlich finanzierte, männerhassende Ideologie ist. Welche staatlich finanzierte Bewegung ist verschwunden, nach dem ihr angebliches Ziel erreicht worden ist und versucht nicht krampfhaft ihre Existenz zu rechtfertigen, um Planstellen zu erhalten?

Frauen haben sich nicht das Hosetragen erobert, ohne den 2. Weltkrieg würden sie weiterhin ausschließlich Röcke und Kleider tragen. Der staatlich finanzierte, marxistische Feminismus hat die Entwicklung begünstigt. Nicht der Feminismus hat dazu beigetragen, sondern die Umstände.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 29.01.2014 22:44
Zitat vom Cryptoman:
Zitat
Es geht nicht um Meinungen, sondern um die Realität und die ist nicht von der Wörterbuchdefinition abhängig und ändert nichts an der Tatsache, dass Feminismus eine staatlich finanzierte, männerhassende Ideologie ist.

Tja, Du Kryptischer, das ist eben Deine Meinung. Ich habe eine andere. Anders als Du weiß ich aber, dass es meine Meinung ist und nicht schlichtweg eine Tatsache. Aber Du liebst ja die drastischen Worte, wie ich aus Erfahrung vergangener Diskussionen weiß.

Die Feministinnen, die ich persönlich kenne, unterstützen jedenfalls eher mein Bild vom Feminismus als Deines.

Mach et jut!
Michael



Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 29.01.2014 22:50
Hallo!

Irgendwann am Anfang meiner Schulzeit  habe ich es gelernt und durchlebt und somit Erfahren das 2+2= 4 Ergeben. Seitdem habe ich das Wissen davon in mir. Jemand der es nicht gelernt hat kann es zwar vielleicht nachsagen oder nachschreiben, kann aber denn Sinn daran nicht erkennen.

An Michael: Natürlich kannst du dir ein Urteil zu Heroin auch wenn du es selber nicht nimmst bilden. Nur basiert dieses Urteil dann halt nicht auf deiner eigenen Erfahrung die du bei Einnahme verspürst, sondern kannst halt nur das sagen, was man inzwischen davon weiß. Es macht für den Erfahrungswert keinen  Unterschied ob man im Rock gefahrlos auf die Straße geht, oder irgendeine Droge nimmt. Man kann sich das Wissen darüber nur mit dem Durchleben der jeweiligen Situation holen. Nur so können wir Menschen lernen und verstehen. Ich kann zwar z.b. Mathematische Formeln auswendiglernen, nur wird mir dass nichts bringen um damit was anzufangen...
Ich muß ja auch keine Erfahrungen mit z.b. Drogen machen, wenn ich gelesen oder gehört habe dass sie schädlich sind. Nur kann ich so auch nicht wissen wie es wirklich in meinem Körper wirkt... Oder wie sich dieser Rock oder jenes Kleid an mir anfühlt... Ob ich etwas mag oder nicht...

Lg Harry :)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 29.01.2014 22:53
Es geht nicht um Meinungen, sondern um die Realität und die ist nicht von der Wörterbuchdefinition abhängig und ändert nichts an der Tatsache, dass Feminismus eine staatlich finanzierte, männerhassende Ideologie ist.

Ich muss Tränen lachen. Auch wenn es Diskrepanzen im Feminismus gibt, sind Feministen noch lange keine Männerhasser. Sonst wären sie doch lesbisch. Ich würde die Männerbewegung eher als frauenfeindliche Ideologie bezeichnen, weil sie auf einen Standpunkt der letzten Jahrzehnte behaart. In einer patriarchalen Gesellschaft müsste doch wohl eher der Maskulinismus subventioniert worden sein und nicht der Feminismus, wenn doch die Männer die Macht haben, wie oft behauptet.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 29.01.2014 23:07
Harry,

ja, richtig! Manchmal ist es wohl gesünder, auf das Wissen zu verzichten!



Und Rock aktiv,

ja, Dir gebe ich auch eher Recht als dem Kryptischen. Vor allem darf man nicht alles über einen Kamm scheren. Es gibt überall solche und solche.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peterjo am 29.01.2014 23:18

……..Ich würde die Männerbewegung eher als frauenfeindliche Ideologie bezeichnen, weil sie auf einen Standpunkt der letzten Jahrzehnte behaart. In einer patriarchalen Gesellschaft müsste doch wohl eher der Maskulinismus subventioniert worden sein und nicht der Feminismus, wenn doch die Männer die Macht haben, wie oft behauptet.

Da hast du aber untertrieben. 
Die Männerherrschaft geht doch tausende Jahre zurück.

Der Gegensatz Männer  -  Frauen sollte doch aus biologischer und auch aus kulturellen Gründen nebeneinander liegen. Aber die Männer haben es geschafft, daraus eine unten  -  oben Beziehung zu machen und mit patriarchalischer Kraft die Frauen unten zu halten

Fragt doch mal nach, in wie vielen religiösen und staatlichen Ordnungen die Frauen als Eigentum  des Mannes aufgeführt werden?

Ich betrachte den Aufstieg der Frauen als sehr erfreulich.  Das haben die doch toll hinbekommen. Könnte noch besser werden.


Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Ben am 30.01.2014 02:16
Auch wenn es Diskrepanzen im Feminismus gibt, sind Feministen noch lange keine Männerhasser. Sonst wären sie doch lesbisch.
Frauen hassen sie nicht automatisch Männer, wenn sie Frauen lieben.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 30.01.2014 11:01
Ich betrachte den Aufstieg der Frauen als sehr erfreulich.

Ich auch. Ich bin so dankbar dafür, dass es meine selbstständig denkende und selbstsichere Frau gibt.

Gruß
Gregor  
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 30.01.2014 15:24
@ Gregor

Dann gibt es schon 2 auf der Welt.
Meine möchte ich auch nicht mehr missen.
Ich trage was ich will
und sie macht es auch.

Ingo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Brezel am 30.01.2014 16:46
Hallo zusammen,
ohne jetzt alle Beiträge gelesen zu haben..
Was hat Röcke anziehen mit Frau sein zu tun?

Ich liebe Röcke und bin die absolute Nichtfrau...

Gruß
Günter

@ Günter

SUPER GESCHRIEBEN.

DAS SEHE ICH GENAU SO.

Wenn man sich das ganze mal etwas genauer anschaut, hat er sich 2 Jahre als Frau gegeben.
Das ist travestie, vielleicht sogar die Vorstufe zu transsexuell.

Ingo

Hat einer das Buch gelesen???

Ich hab es mir besorgt und zumindest das 1. Kapitel gelesen.

In diesem Beschreibt er genau dieselben Probleme die wir hier ständig und ständig wieder und wieder noch mal Diskutieren. Darf ein Mann überhaupt Nylons / Röcke / Hochhackige Schuhe / Schminke und Lippenstift etc benutzen? Unabhängig davon, dass die meisten hier nur Röcke tragen wollen. Das Problem ist das selbe!

Auch Seine Frau - wie viele andere hier in Forum auch - Stellen die Frage "Ich habe doch einen Mann geheiratet"
und die Veranden die Frage "Wann lässt Du dich um operieren".

Also die gleichen grundlegenden Problem die wir hier im Forum versuchen zu Diskutieren.
Ich hoffe für uns alle, dass das Buch wenigstens ein bisschen an unserer Problematik entschärft.
Ich habe mir schon Überlegt, mir eine Menge von diesen Büchern zu kaufen und jedem, der einen Blöden Text an mich hat dieses Buch um die Ohren zu hauen :-) Ihm/Ihr zu geben damit Sie mal am eigenen Ego Arbeiten.

Gruß
Brezel
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Lars am 30.01.2014 17:43
Ich hab mir das Buch bestellt, es heute in Empfang genommen und weiß jetzt, was ich die nächsten zwei bis drei Abende mache ...
Ich bin gespannt!
 
Grüße,
Lars
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 30.01.2014 18:06
Das Buch werden aber eher nur diejenigend Buch lesen, die sich mit eines dieser Themen beschäftigen. Zum Beispiel Absastzschuhe, Röcke tragen oder sich schminken oder oder. Der gemeine unwandelbare Mann wird es sicher nicht mal anfassen bzw. davon Kenntnis haben.

@ Peterjo

Vielleicht wussten Männer schon damals, dass Frauen aktiver und stärker im Durchsetzen ihrer Rechte sind und sie bewusst unten gehalten haben. Indizien sprechen dafür.

Ebenso wird jeder Junge von einer Mutter großgezogen, die das Männlichkeitsbild bestimmt. In den 60ern war der Macho out und der Softi und Frauenverteher war geboren. Wenig später reichte der Typus den Frauen nicht mehr, weil nichts im Bett lief, als mit dem wilden Hengst. Zum Macho wollen sie zwar nicht mehr zurück. Aber der perfekte Mann sollte doch beide Sorten bedienen. Um zum Thema zurück zu kommen: Viele Männer sind müde von dem ständigen Konkurrenzkampf und dem bedienen der männlichen Geschlechterrolle geworden und möchten sich nun doch genauso frei entfalten wie die Frauen. Wie einige Jungs und Männer gestern von sich berichtet hatten. Nur die Frauen scheinen etwas skeptisch zu sein. Eine behauptete, das 80% der Frauen den Macho mögen und sie mit so jemanden nichts anfangen könne. Eine ewiggestriger 20jähriger sagte, dass es klare Aufgabenveteilung zwischen den Geschelchtern gebe und die meisten ihren Platz im Leben nicht mehr kennen. Männer in Kleidern seien pervers kam auch von einer 20jährigen. Auf die Frage hin, warum Frauen Hosen tragen dürften kam das haltlose Argument beider, Frauen dürften alles anziehen, das ist nun mal so. Aber nicht der Mann, der hat seine klare Rolle und müsse die Freundin beschützen. Da kann man nicht feminin oder erotisch gekleidet sein. Ein anderer Mann zu Anfang bestätigte, dass er mit seiner androgynen Erscheinung bei den meisten Frauen nicht ankommt.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 30.01.2014 20:08
Lieber Rock aktiv (Hast Du eigentlich auch einen anderen Namen?),

sicher suchen die meisten Frauen einen möglichst männlichen Partner, so wie die meisten Männer eine möglichst weibliche Partneerin suchen. Damit sind z.T. biologische, z.T. kulturelle Merkmale gefragt, die als männlich bzw. weiblich gelten.

Und sicher mögen die meisten Menschen am liebsten Mitmenschen, mit denen sie am wenigsten Probleme haben und die sie am besten für ihre eigenen Interessen einspannen können.

Aber ich sehe es nicht so, dass das Klischee-Männerbild uns vor allem von unseren Müttern beigebracht wird. Die Väter machen da auch mit, zudem die Gleichaltrigen, sodann die Männer, die wir so täglich auf der Straße und überhaupt in der Umwelt sehen, sodann auch die Medien usw. Da arbeiten viele zusammen, und das zumeist ohne Absicht, nur einfach durch ihr Dasein und Sosein, wie sie nunmal sind.

So, jetzt muss ich den Abendbrottisch decken, sagt meine Frau!  ;)

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cryptoman am 30.01.2014 22:16
Lieber Rock aktiv (Hast Du eigentlich auch einen anderen Namen?),

sicher suchen die meisten Frauen einen möglichst männlichen Partner, so wie die meisten Männer eine möglichst weibliche Partneerin suchen. Damit sind z.T. biologische, z.T. kulturelle Merkmale gefragt, die als männlich bzw. weiblich gelten.

Und sicher mögen die meisten Menschen am liebsten Mitmenschen, mit denen sie am wenigsten Probleme haben und die sie am besten für ihre eigenen Interessen einspannen können.



LG, Michael

Kultur hat viel mit Kult zu tun, deshalb auch die Vorliebe für das Irrationale, Kultische. Mentale Zombies verstehen am Besten ihresgleichen, weshalb Konformismus eher Anti-Denken ist.

Die Väter wurden von Müttern gezeugt und sie sind es die den größten Einfluss auf die Kinder haben, weshalb alleinerziehende Mütter mangels väterlichem Rollenmodell die Wahrscheinlichkeit erhöhen, einen Narzissten, Soziopathen oder Vergewaltiger großzuziehen, weshalb sie von den Medien so sehr gepriesen werden - oder etwa doch nicht?  ;)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 30.01.2014 22:34
Mütter mangels väterlichem Rollenmodell die Wahrscheinlichkeit erhöhen, einen Narzissten, Soziopathen oder Vergewaltiger großzuziehen,
Wie kommst du denn darauf?
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 31.01.2014 00:26
Zitat vom Kryptischen:
Zitat
Die Väter wurden von Müttern gezeugt

Nö! Da widerspreche ich energisch!  8)

Aber was nützt das?  :-\

Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Brezel am 31.01.2014 06:24
Da muss ich michael recht geben.
Wir haben es hier wohl mit einem muttersöhnchen zu tun   ::)
Die Gesellschaft ist hier schuldiger  :-\

Schon mal Helden im Rock im fernsehn gesehen, die als vorbild genommen werden könnten??
Natürlich nicht. Wie auch? Du findest eher schwule oder transsexuelle Helden als nur im Rock..

Brezel
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 31.01.2014 08:18
Zitat von Brezel:
Zitat
Schon mal Helden im Rock im fernsehn gesehen, die als vorbild genommen werden könnten??
Natürlich nicht.

Wie, Brezel? Hast Du den Sat.1-Beitrag über mich nicht gesehen?   8)

Ich widerspreche übrigens vor allem der Behauptung des Kryptischen, die Väter seien von den Müttern gezeugt worden. Vielleicht gesäugt, aber nicht gezeugt! Es sei denn, es waren Transmütter, die vorher Väter waren.  ;D

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 01.02.2014 12:44
Hallo!

So, heute hab ich den Bericht in unserer Tageszeitung gelesen und ich darf schon sagen dass ich positiv überrascht bin. :)
Interessant fand ich z.b. Die Sache dass sein Hormonspiegel auch ohne Behandlung sank... Und dann die Vermutung dass sich die Hormone eben auch der Rollenverteilung von Mann und Frau anpassen, also beim Mann z.b. Ein erhöhter Adrenalinspiegel...
Oder auch das wegfallen von sehr viel Spannung die die Männerrolle erfordert alleine durch das Anziehen von Kleidern...
Oder als er die Erfahrung machte, dass andere Männer ihm an seine künstliche Brüste griffen... Wenn man soetwas dann mal selber am eigenen Körper erfährt, denkt man anders über Männer...

Weniger gut finde ich dass er, obwohl er das Gefühl verspürt Kleider anziehen zu wollen, jetzt aber immer mehr wieder seine alte Rolle als Mann einnimmt...

Insgesamt finde ich dieses Experiment aber sehr positiv und nützlich nicht nur für uns hier, sondern generell für die Gleichberechtigung von Mann und Frau. :) :D
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Luan am 01.02.2014 13:11
Hallo,

ich bin leider gestern, nach einem langen Arbeitstag, auf dem Sofa eingeschlafen und habe daher nur noch die letzten 20 min von der Dokumention: Christian & Christiane (http://www.arte.tv/guide/de/049246-000/christian-christiane) im Programm von Arte gesehen.

Wir widerstrebt allerdings solch eine "Vollverwandlung"! Ich möchte einfach nur einen Rock tragen, wenn mir danach ist und ansonsten Mann bleiben!
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 01.02.2014 13:51
Ich möchte einfach nur einen Rock tragen, wenn mir danach ist und ansonsten Mann bleiben!

Ich auch!

Gruss
Gregor
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Arne am 01.02.2014 14:24
Von mir gab es mal, aus beruflichen Gründen, eine Reportage ca. 5 min auf RTL, daher weiss ich wie oft eine Einstellung wiederholt wird bis das Licht stimmt und jeder das richtige sagt, so dass das ganze einen guten Eindruck bekommt. Mir war die Kamera zu offentsichtlich und jeder reagiert nicht so wie er ist wenn die Kamera läuft. Ich glaube auch kaum das man sein verhalten so zurück stellen kann wie ein reset Knopf am PC. Es war für viele ein kleines Wachrütteln aber ich glaube für diese Gruppe nicht optimal.
Ich bin und bleibe ein Mann auch wenn ich anziehe was mir gefällt.
Gruss Arne
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 01.02.2014 14:27
Wir widerstrebt allerdings solch eine "Vollverwandlung"! Ich möchte einfach nur einen Rock tragen, wenn mir danach ist und ansonsten Mann bleiben!

Hallo Luan,

so empfindet hier wohl die Mehrheit. Trotzdem fand ich es sehr interessant als Experiment. Da habe ich Erkenntnisse für mich herausziehen können, ohne daß ich gezwungen bin, diesem Versuch selbst zu durchleben.

Seine Geschichte fing ja angeblich mit der Überlegung an: "Warum schäme ich mich als Mann, wenn ich Feinstrumpfhosen tragen möchte?".  Das hat er dann allerdings auf die Spitze getrieben und auch für meinen Geschmack übertrieben. Im Film beschreibt er sich selbst im Nachhinein als "Karrikatur seiner Traumfrau", er sieht das wahrscheinlich selbst als Übertreibung.

Na gut: der Mann ist Journalist und ausgebildeter Schauspieler und ob das jetzt wirklich genau so war oder ob nicht manches zum leichteren Verständnis oder wegen der besseren Vermarktung nachgestellt bzw. abgeplattet wurde, müsste man bei der Bewertung berücksichtigen.

Aber z.B. seine Erfahrung, daß Freunde und Bekannte ihn selbst für sein Experiment lobten und das gut fanden, sich aber danach von ihm abwandten, lässt tief blicken. Im Prinzip habe ich das auch schon ein paar mal gehört: "Ein Mann im Rock/Kilt ist OK und gut, aber wehe,wenn es mein eigener wäre..."

Insgesamt fand ich den Film aber nachvollziehbar dargestellt und "für unsere Sache" positiv.

LG

Peter  

  
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 01.02.2014 14:33
Ich bin und bleibe ein Mann auch wenn ich anziehe was mir gefällt.

Das mag für dich gelten, aber ich glaube nicht, daß man "Mann-Frau" so schwarz-weiß sehen kann. Mein Verständnis davon ist eher eine Linie, mit einem Ende 100% Frau, am anderen 100% Mann, und die meisten bewegen sich irgendwo dazwischen.

Und Kleidung ist einer von vielen Faktoren, die dich darauf hin- und herschieben...

LG

Peter
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Jo 7353 am 01.02.2014 15:54
Ich halte den Feminismus für eine sehr wichtige Bewegung innerhalb der Menschenrechtsbewegung. (...) Wenn man bedenkt, dass es in Appenzell bis 1990 dauerte, bis Frauen das aktive Wahlrecht bekamen,
Aber ich sehe es nicht so, dass das Klischee-Männerbild uns vor allem von unseren Müttern beigebracht wird. Die Väter machen da auch mit, zudem die Gleichaltrigen, sodann die Männer, die wir so täglich auf der Straße und überhaupt in der Umwelt sehen, sodann auch die Medien usw
Das Verhältnis zwischen der Vehemenz des Auftretens und der Stärke der Argumente der Anhänger der Patriachatsthese finde ich beeindruckend.
Ich frage mich immer, was haben die genannten Beispiel mit mir zu tun? Wo und mit welchen Mitteln habe ich Frauen unterdrückt?
Schweizer Wahlgesetze der Vergangenheit betreffen mich herzlich wenig. „Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst verboten.“ (Kurt Tucholski); „Männer bestimmen das Unwichtige, Frauen das Wichtige. Männer bestimmen, ob die sechste Flotte im Mittelmeer oder im Atlantik kreuzt. Frauen bestimmen, wie die Wohnung eingerichtet wird, was es zu essen gibt, und wohin der Urlaub geht.“ (Zitat einer Frau, das ich während eines Spaziergangs aufgeschnappt habe.)
Nehmen wir also als Beispiel unser Forenthema. Es gibt Männer, die auf Druck anderer Menschen das Rocktragen zeitweise oder ganz aufgehört haben. Suchen wir also dazu die vorhandenen Berichte durch. Wie oft waren diese Menschen Männer, und wie oft Frauen?
Nun zur Frage der Erziehung zu den Geschlechterbildern. Daß Mütter da keine wichtige Rolle spielen sollen, halte ich anhand ihrer starken Präsenz im Leben kleiner Kinder für unglaubwürdig. Der Hinweis auf die Gesellschaft führt zunächst auch wieder auf Frauendominanz. Kindergärten und Grundschulen sind vorwiegend männerfreie Zonen. Manche Jungen sollen sogar bis zur Pubertät keinen Kontakt zu Männern als Bezugspersonen gehabt haben. Es gibt nicht grundlos den Begriff der vaterlosen Gesellschaft. In solch Fällen bildet sich das Bild des eigenen Vaters aus dem, was Frauen über ihn erzählen. Nehmen wir also wieder die Kleidung als Beispiel. Sollen wir eine Umfrage machen, bei wem von uns die Mutter allein bestimmte, bei wem hauptsächlich die Mutter bestimmte, aber der Vater mitreden durfte, bei wem hauptsächlich der Vater bestimmte, und die Mutter mitreden durfte, und bei wem der Vater allein bestimmte, was wir anzuziehen hatten? Ich glaube, daß zwei Gruppen bei ehrlichen Antworten leer bleiben.
Es bleibt noch als Einflußfaktor das Fernsehen zu betrachten. Ein großer Teil der Fernsehens wird durch Werbung finanziert. Es dient also dazu, ein günstiges Werbeumfeld zu schaffen. Ich habe mal gelesen, daß 80% der Kaufentscheidungen im Konsumbereich von Frauen getätigt werden. Man kann also davon ausgehen, daß das Programm sich danach richtet, was den Frauen gefällt. Für das transportierte Geschlechterbild empfehlen sich auch hier Strichlisten. Einfach mal von allen möglichen Sendern gleichlang alles am Stück durchsehen und nach Geschlechtern auszählen: Wer schlägt wen, und wie wird das bewertet? Gleiches auch für : tötet, wertet ab, … .Wer wird als Trottel, häßlich oder sonstwie schlecht dargestellt. (Einzelauswertungen!) Das wenige, was ich gesehen habe, führt zu einer starken Vermutung bezüglich des Ergebnisses.

Gruß,Jo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 01.02.2014 20:28
Man kann also davon ausgehen, daß das Programm sich danach richtet, was den Frauen gefällt. Für das transportierte Geschlechterbild empfehlen sich auch hier Strichlisten. Einfach mal von allen möglichen Sendern gleichlang alles am Stück durchsehen und nach Geschlechtern auszählen: Wer schlägt wen, und wie wird das bewertet? Gleiches auch für : tötet, wertet ab, … .Wer wird als Trottel, häßlich oder sonstwie schlecht dargestellt.
Bei Werbung ja. In Actionfilmen nein. Da wird aber wieder ein männliches Gewaltklischee bedient.
Ja. es ist entsetzlich. Wenn ich mir Filme aus den 50ern und 60ern ansehe, haben Männer noch etwas ehrenhaftes. Da würden hohe Schuhe und ein Rock zum Smoking nicht lächerlich aussehen. Die neuen Filme sind sehr amerikanisiert und  besonders die Werbbung. Die Frau wird als starke und sexy dargestellt, währen der Mann, der kleine hässliche oder tolpatschige Familienvater oder Nerd von neben an ist, der in einer Schicht arbeitet um sich über Wasser zu halten. Ich schaue eh seit langen kein fernsehen mehr. Von daher kann es mir egal sein.
Auch im Reallife habe ich mal genau hin geschaut. Es scheint, als wenn Werbung den Mann formt oder die Frau? Jedenfalls traben die Herren mit ihren flachen abgeschlachteten Tretern (dass in dieser Jahreszeit) in langweiligen Hosen und Oberteilen was jeder 2. an hat ihrer Freundin neben oder hinter her. Während diese mit mit hohen Absatzstiefeln und sonst was ihr durchschnittliches Aussehen halbwegs aufwertet und dabei noch größer als der Kerl selber wird. Wenn er nicht gerade ein Hüne ist, wirken Männer nur noch wie ein Huschel neben einer Frau. Darum sollte es nicht verwerflich sein auch Absätze für Männer jenseits der 3cm tragen zu können, genauso wenig wie Röcke oder was weiß ich.
Ach noch was, was ich verwerflicher finde. Schau mal in solche kuriosen Männermagazine wie Mens Health usw. Das ist Sexismus pur. Der perfekte Mann muss mind. 1.90 groß sein und Waschbrettbauch haben. Und as lassen viele Frauen auch spüren. Unter 1.75cm fällt man durchs Raster. Andererseits, gehe mal in ein Geschäft, da werden meisten Klamotten für die Zielgruppe Biertrinker verkauft.

sich aber danach von ihm abwandten, lässt tief blicken. Im Prinzip habe ich das auch schon ein paar mal gehört: "Ein Mann im Rock/Kilt ist OK und gut, aber wehe,wenn es mein eigener wäre..."
Das geht Frauen aber genauso, die sich um operieren lassen. Zu dem Thema hatte auch eine angerufen, der ihrer besten Freundin es so erging und sie als einzige übrig blieb. Der Rest hat sich verlaufen. Es ist in den Köpfen fest verankert was weiblich und was männlich gilt. über 3000 Jahre alte Schranken die mit der französischen Revolution losgetreten wurden, sind nicht so leicht aufweichbar, um dahin zu kommen, wie es vor der Revolution war. Obwohl es langsam eine erkennbare Wende gibt, wird der Mann solange triumphierend im schwarzen hochgeschlossen Anzug stecken, der sich vom Prunk abgrenzt und als Fleiß und Arbeitsamkeit galt.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 01.02.2014 21:45
Hi Jo,

ich meine ja nicht, dass Frauen/Mütter keine wichtige Rolle spielen, was den Einluss auf das Männerbild ihrer Söhne angeht, aber ich schrieb, dass sie nicht alleine Einfluss darauf haben. Ich mag keine monkausalen Erklärungen, und das erst recht nicht, wenn sich daran dann ein Feindbild aufbaut: "Die Frauen, die Männer, die Juden, die Banker, die Muslime, die Amerikaner, die Chinesen, die wer auch immer sind an allem Schuld!"

Wir bilden zusammen eine Welt mit zahlreichen Konditionalvernetzungen, mit Verantwortlichkeiten, mit Automatismen, mit sehr vielen Zusammenhängen.

Was mich persönlich angeht, so bin ich mit Vater UND Mutter, einer Schwester und zwei Brüdern (alle älter) aufgewachsen. Wer ist am meisten gegen mein Rocktragen? Meine Schwester! Wer hat mich nach anfänglichem "aber Du nicht" unterstützt und verteidigt? Meine Mutter! Wem ist das Thema unangenehm? Meinen Brüdern! Wer hat das alles nicht mehr mitbekommen, hätte aber sicher arge Probleme damit gehabt? Mein Vater! Also: ...


LG, Michael 
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Jo 7353 am 01.02.2014 22:04
Interessant fand ich z.b. Die Sache dass sein Hormonspiegel auch ohne Behandlung sank...
Ich denke da an die nicht zu unterschätzende Wirkung von Plazebos, nach dem Motto: Ich trage Rock, also bin ich weiblich also muß ich weiblich fühlen, und der Körper stellt sich darauf ein.

Seine Geschichte fing ja angeblich mit der Überlegung an: "Warum schäme ich mich als Mann, wenn ich Feinstrumpfhosen tragen möchte?". 
Hat jemand schon Antworten dazu von ihm gefunden?

Im Film beschreibt er sich selbst im Nachhinein als "Karrikatur seiner Traumfrau", er sieht das wahrscheinlich selbst als Übertreibung.
Ich sehe keinen Grund, das, bezüglich seines Frau „Seins“, zu bezweifeln. Schade finde ich, daß er vom Tragen frauentypischer Kleidung auf das Frau-sein -Thema gewechselt ist.

ich glaube nicht, daß man "Mann-Frau" so schwarz-weiß sehen kann. Mein Verständnis davon ist eher eine Linie, mit einem Ende 100% Frau, am anderen 100% Mann, und die meisten bewegen sich irgendwo dazwischen.

Und Kleidung ist einer von vielen Faktoren, die dich darauf hin- und herschieben...
Ich sehe die Kleidung nicht als Faktor bezüglich des geschlechtlichen Seins. Geschlechtlichkeit bei Kleidung ergibt sich nach meiner Sicht aus zwei Faktoren. Der erste ist der auf geschlechtsabhängige Körperformen angepaßten Schnitt. Der zweite ist die Gewohnheit bestimmte Kleidung bei nur einem Geschlecht zu sehen. Der Einfluß geht also von der Geschlechtlichkeit der Menschen auf die Kleidung, aber nicht umgekehrt, wenn man von Placeboeffekten absieht. Eine Modehistorikerin hat mal festgestellt, daß die Kleidung junger Frauen von heute der Kleidung adeliger Männer von der Zeit vor der französischen Revolution entspricht.
Kleidung ist nicht das einzige Thema, wo die Geschlechtsansichten unserer Gesellschaft sehr willkürlich ist. Ich denke z.B. an Tanzen, um ein politisch harmloses Beispiel zu nennen.

Aber z.B. seine Erfahrung, daß Freunde und Bekannte ihn selbst für sein Experiment lobten und das gut fanden, sich aber danach von ihm abwandten, lässt tief blicken.
Bei Feministen weiß ich eine einfache Erklärung für solches Verhalten. Zunächst fällt der Rollentausch in den Blick, und den finden sie als Ergänzung zu den Frauenforderungen gut. Wenn er aber nicht mit Überforderung und Leiden unter der weiblichen Rolle reagiert, ist das verdächtig. Da das feministische Männerbild in jedem Mann einen potentiell sexuellen Perversen sieht, haben sie eine Erklärung, aber mit solch Typen wollen sie nichts zu tun haben.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 01.02.2014 22:26
Zitat von Jo:
Zitat
Ich sehe die Kleidung nicht als Faktor bezüglich des geschlechtlichen Seins. Geschlechtlichkeit bei Kleidung ergibt sich nach meiner Sicht aus zwei Faktoren. Der erste ist der auf geschlechtsabhängige Körperformen angepaßten Schnitt. Der zweite ist die Gewohnheit bestimmte Kleidung bei nur einem Geschlecht zu sehen. Der Einfluß geht also von der Geschlechtlichkeit der Menschen auf die Kleidung, aber nicht umgekehrt, wenn man von Placeboeffekten absieht. Eine Modehistorikerin hat mal festgestellt, daß die Kleidung junger Frauen von heute der Kleidung adeliger Männer von der Zeit vor der französischen Revolution entspricht.
Kleidung ist nicht das einzige Thema, wo die Geschlechtsansichten unserer Gesellschaft sehr willkürlich ist. Ich denke z.B. an Tanzen, um ein politisch harmloses Beispiel zu nennen.

Jo, da gebe ich Dir einerseits Recht. Andererseits ist es einem Menschen während seiner Primärsozialisation ziemlich egal, ob vor 200 Jahren die heutige Frauenkleidung mal von Männern getragen wurde. Historisches Wissen hat weniger Einfluss auf die Gefühle als das, was man täglich um sich herum sieht. Wäre es anders, hätten wir es leichter mit unseren Röcken.
Es ist nicht willkürlich, denn gegen die Primärsozialisation anzugehen erfordert entweder ein großes Leiden unter ihr (wie wohl bei den meisten von uns vorhanden) oder eine sehr große Souveränität. Für die meisten Menschen ist das, was sie als Kinder gelernt haben keine Angelegenheit der Willkür, sondern eine Selbstversändlichkeit wie die Muttersprache. Oder empfindest Du es als Deine Willkür, Deutsch und nicht z.B. Chinesisch zu sprechen?

LG,
Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 01.02.2014 23:25
@ Jo

Er wollte nicht Frauenkleider anziehen, um zu wissen, wie es sich anfühlt, sonern wollte wissen wie sich Frauen fühlen und von ihrer Umwelt wahrgenommen werden. Da reichen nicht ein paar kurze Fummel und hohe Schuhe.
Mit der französischen Revolution gebe ich dir vollkommen Recht. Es ist ein Trauerspiel. Demnach entspricht die heutige Kleidung für Männer eher dem armen Bauern?!

@Mas,
was für eine Begründung hat denn deine Schwester gegen Röcke an dir zu sein? Hast du ihr mal gesagt, dass es nicht selbstverständlich war, Hosen zu tragen oder Männerberufe auszuüben (wenn sie möchte).
Ich habe die Vermutung, Modemacherinnen sind von sich ausgegangen, dass die Hose zum Mann passt. Nach dem Motto, wenn sie mir passt und ich so viel Luft unten habe, passt es auch am Mann. Das wir noch was überflüssiges mit uns rum schleppen scheinen sie zu vergessen und können es sich auch nicht vorstellen, wenn es klemmt und schwitzt an heißen Tagen.
Aber es scheint wieder an dieser dummen Revolution zu liegen. (Und Frankreich soll ein Modeland sein, bei so viel Konservativismus gleich nach Italien?) Wo vorher lange Zeit, lange Hosen und überhaupt Hosen an Männern verpönt waren, durfte der Mann bald kein Bein mehr zeigen. Es stand für Prunk und Aristokratie.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 02.02.2014 00:36
Lieber Rock aktiv,

was habe ich nicht schon alles mit meiner Schwester diskutiert! Aber Ihr Ideal sind Buisnessmänner, und ihr Schreckesszenario ist ein Bewerbungssgespräch, bei dem ich im Rock vorstellig werde. Dass ich jetzt trotz (oder wegen?) Rock eine Stelle habe und sogar im Rock meinen Dienst verrichte bringt sie nur zu der Bemerkung, sie habe noch andere Sorgen (die ich hier aber nicht ausbreiten werde).

LG,
Michael

PS: Ich halte "Rock aktiv" für einen schlecht handhabbaren Namen. Versuch es mal mit "aktiver Rocker" oder so. Das klingt m.E. mehr nach Mensch und nicht nach einem Reinigungsmittel.  ;)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 02.02.2014 07:13
Aber es scheint wieder an dieser dummen Revolution zu liegen. (Und Frankreich soll ein Modeland sein, bei so viel Konservativismus gleich nach Italien?) Wo vorher lange Zeit, lange Hosen und überhaupt Hosen an Männern verpönt waren, durfte der Mann bald kein Bein mehr zeigen. Es stand für Prunk und Aristokratie.

Die Französische Revolution wird oft hervorgehoben, wenn es darum geht, eine Erklärung für unsere obligatorischen Hosen und die Langweilichkeit der männliche Mode zu finden. Aber relevant?

Was richtig ist, ist dass es Männer gab, die sich mit unpraktischen Perücken, farbstrahlender Kleidung und Schuhen mit Absätzen hervorführten. Der Grund: Sie brauchten nicht zu arbeiten. Warum dann praktische Bekleidung?
Nur gehörten dieser Männer einer absoluten Minderzahl. Obwohl sie uns heute eher feminin vorkamen, waren sie doch in keiner Weise wie ihre Frauen gekleidet. Die Frauen gingen in bodenlangen Kleidern, sie selbst in Strumpfhosenähnlichen Hosen und darüber lange Jacken, doch keine Röcke.

Ganz gewöhnliche Männer gingen in einfachen, farblosen und vermutlich ungewaschenen und stinkenden Pantalons herum. Auch ihre Frauen sahen nicht aus, wie die feinen, die später zusammen mit ihren Männern den Kopf verloren.

Wie wahrscheinlich ist es, WIR hätten dieser Elite gehört, wären die gesellschaftlichen Strukturen unverändert geblieben?
Und wäre es überhaupt wünschenswert gewesen?
    
Gruß
Gregor
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 02.02.2014 07:38
Mich wundert zunehmend diese unendliche Diskussion über ein Experiment, wo ein Mann versucht, eine Frau darzustellen, um angeblich zu erleben, wie es wäre, Frau zu sein. Vor ein Paar Jahren verkleidete sich ein Journalist (oder war es eine Journalistin?) um zu beschreiben, wie es wäre, eine muslimische Frau in der westlichen Kultur zu sein.
 
Haben es Frauen schwerer oder leichter als Männer? Gleichberechtigung? Werden muslimische Frauen in unserer Gesellschaft schlecht behandelt? Diskrimination?

In anderen Zusammenhängen zweifelslos interessant. Aber was hat unseren Wunsch, in Röcken gehen zu dürfen, mit einer eventuell noch fehlenden oder zu weit gegangenen Gleichberechtigung zu tun?

Wir wollen doch nicht Frauen sein. Wir wollen uns nicht wie Frauen fühlen oder wie Frauen aussehen. Wir wollen doch Männer bleiben, und für Männer gehalten werden, nur gerne mal im Rock etc. gehen.

Oder habe ich hier etwas Wesentliches total übersehen?  
 
Gruß
Gregor
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 02.02.2014 09:59
Gregor fragt:
Zitat
Aber was hat unseren Wunsch, in Röcken gehen zu dürfen, mit einer eventuell noch fehlenden oder zu weit gegangenen Gleichberechtigung zu tun?


Lieber Gregor,

ich meine, das hat alles oder zumindest sehr viel damit zu tun.

Vor einem halben Jahrhundert und zum Teil noch vor 14 Jahren kämpften Frauen um die Gleichberechtigung in Sachen Hosentragen, teilweise sogar juristisch. Es gibt Gesellschaften, in denen Frauen in Hosen immer noch schräg angesehen werden.

Wenn auch weniger juristisch, aber kulturell kämpfen wir um Gleichberechtigung in Sachen Rocktragen. Oder wie ich es gerne ausdrücke: Ich kämpfe dafür, dass für uns Männer die Wahlfreiheit zwischen Hosen und Röcken gleichermaßen normal, toleriert und respektiert wird wie bei den Frauen.

Was, so frage ich zurück, hat das NICHT mit Gleichberechtigung zu tun?

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 02.02.2014 10:16
Hallo!

Es macht aber auch keinen Sinn, wenn man die Erlaubnis von der Gesellschaft bekommt als Mann Rock tragen zu dürfen, wenn man sich dann nicht traut...

Ich denke mal es macht wesentlich mehr Sinn dass Männer einfach damit anfangen, dann wird sich das mit der Gleichberechtigung auch von alleine klären. Ich mag einfach nicht für mein Rocktragen kämpfen zu müssen, denn so antwortet mir die Gegenseite, frei nach Aug um Aug, eben auch mit kämpfen... Es einfach auf eine Friedliche und Gelassene Art zu machen bringt uns wesentlich mehr. :)

Abseits davon finde ich eigentlich eine Vermischung von femininen und maskulinen Anteilen sowohl bei Frauen als auch bei Männern sehr viel Interessanter, als das nur Frau und nur Mann sein.

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 02.02.2014 10:36
@ MAS
@ DesigualHarry

Wie willst du dafür kämpfen??

Mit Männer, die sich nur trauen, wenn sie in den eigenen 4 Wänden sich befinden und
nach Jahren immer noch mit der eigenen Ehefrau probleme haben?

Oder mit Männer, die nur in der Dunkelheit ihren Rock tragen, weil man sie womöglich
noch erkennen könnte??

Lese dir doch mal die Threads durch, wo Männer gerne einen Rock tragen würden und sich
nicht trauen, weil die Ehefrau sich sonst scheiden lassen würde. Wo ist das Problem seinen
Mann zu stehen? Sind es nicht die Frauen, die darauf stehen, wenn Mann sich durch setzt?

Ich habe vor jahrzehnten damit angefangen. Drei mal habe ich es erwähnt, so rein zufällig.
Wollte doch mal testen, wie die weibliche Fraktion darauf reagiert.
Ja, sie hat reagiert, wie "So gehe ich mit dir nicht raus, oder Wenn du so etwas trägst, dann
bitte nur in der Wohnung."
Mein Antwort: "Dann gehe ich alleine ins Restaurant oder ins Kino". Hat sie sich scheiden lassen?
Nein! Sie ist mit mir 25 Jahre verheiratet und ich zeige ihr immer wieder, was ein Mann ein Mann
werden lässt.
Heute weis ich, warum die Frauen so reagieren! Sie haben Angst. Angst, dass der Mann zur Frau
motiert. Rock ist bei ihr kein Problem. Strumpfhose auch nicht. Aber, warum soll der Mann Damenschuhe
tragen? Mieder oder BH? Warum soll er sich schminken, nur weil er ein Rock tragen möchte? Ebenfalls
ist eine Bluse schon für die Frau zuviel des Guten.


Ich glaube man man muss immer bei sich selbst anfangen.
Step by Step

An die Herren, die nach jahrzehnten immer noch ihre Probleme haben.
Stellt euch doch mal die Frage, "Was ist eine Partnerschaft und was eine Ehe?"
Sklaverei, oder Gleichberechtigung??

Ingo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 02.02.2014 10:39
@ Gregor

Das war in der Schweiz.

Die Frau hatte sich eine Vollverschleierung besorgt und hatte
erleben müssen, wie die Schweizer rassistisch wurden.

Ingo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 02.02.2014 11:24
Hallo zusammen!

Ich hatte eben eine viertel Stunde an einem Text geschrieben, aber er ist nicht erschienen.

Also nochmal:

Vielleicht ist "kämpfen" nicht das geeigneteste Wort. Aber, Ingo und Harry, Ihr schreibt beide von dem Mut, den man braucht, um als Mann öffentlich Rock zu tragen. Und Ingo, Du schreibst von der Angst, die Frauen haben, wenn ihre Männer Rock tragen wollen.

Das meine ich eben: Gegen diese Angst anzukäpfen, sie zu überwinden, das ist der Kampf, den ich meine.

Auch nach 14 Jahren des öffentlichen Rocktragens gibt es immer wieder mal Situationen, in denen ich gespannt bin, wie bestimmte andere Menschen reagieren. Letzte Woche war ich erstmals in Rock, Leggins und Stiefeln in der Uni. Da ich dort aber eh im Rock bekannt bin und immer nur positive Reaktionen erfuhr, brauchte ich nicht viel Mut dazu. Aber wie würde meine Privatzimmervermeiterin reagieren, die mich nur in Hosen kannte? Sie reagierte gar nicht, sondern sprach mit mir wie immer. Aber am nächsten Tag rief sie mich in der Uni an und bat mich, mir eine neue Unterkunft zu suchen. Sie begründete das mit einem Gefühl der Enge, bei gemeinsamer Badezimmernutzung usw. Aber ich habe das Gefühl, und meine Frau ist sich sogar ziemlich sicher, dass sie Probleme mit der Vorstellung eines rocktragenden Zimmermieters hat.

Frauen brauchen heute keinen Mut mehr, wenn sie in Hosen ausgehen. Sie brauchen ihn, wenn ihr Mann im Rock raus will. Meine hat ihn bzw. überwindet immer wieder aufs neue ihre Angst vor komischen Blicken. Da ist sie sehr vorbildlich!  :)

Der Kampf, den ich meine, ist aber erst dann vorbei, wenn wir diesen Mut nicht mehr brauchen.

Umd das zu erreichen, tue ich so, als sei mein Rocktragen das normalste der Welt, so normal und selbstverständlich wie das Hosentragen der Frauen. Und meistens ist es für mich auch genau so normal. Und auch die Kombination mit Leggins und Stiefeln und Pferdeschwanz am Kopf, bei der jedes einzelne Merkmal öfter bei Frauen als bei Männern zu sehen ist, bringe ich so normal wie möglich rüber. Und ich habe damit auch gute Erfahrungen gemacht. Aber ich weiß auch, dass es für viele Zeitgenossen nicht normal ist.

Wenn es für die Mehrheit der Menschen normal ist, das Männer sich genau so vielfältig kleiden wie die Frauen, und auch mit den Männlich-Weiblich-Klischees spielen können, dann ist der Kampf siegreich beendet.

Das ist aber kein Kampf gegen andere, sondern für die anderen gleich mit, für ihre Horizonterweiterung, für ihre innere und äußere Freiheit. Wer Schüler oder Studenten unterrichtet weiß aber, dass es oft auch ein Kampf ist, anderen etwas beibringen zu wollen. Da ist pädagogische Geschicklichkeit und Fähigkeit gefragt. Manche wollen einfach nicht lernen, sich nicht belehren lassen oder wollen zwar, aber verstehen nicht, was ich sagen will.

Wem aber das Wort "kämpfen" nicht gefällt, kann es auch durch "arbeiten" ersetzen.

LG, Michael

der hofft, dass dieser Text nicht auch noch verschwindet.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 02.02.2014 12:05
Vor einem halben Jahrhundert und zum Teil noch vor 14 Jahren kämpften Frauen um die Gleichberechtigung in Sachen Hosentragen, teilweise sogar juristisch. Es gibt Gesellschaften, in denen Frauen in Hosen immer noch schräg angesehen werden.
Ja, hast du den Punkt mal deiner Schwester erklärt und dich nicht mit ihr auf die Straße gehen würdest, wenn sie Hosen trägt? Wen ihr Ideal Businessmänner sind, kannst du ihr ausrichten, dass es Bekleidung für den niederen Arbeiter war. Nichts besonderes oder erstrebenswertes. Soll kein Angriff sein.

@Gregor,
Ich denke jeder hat männliche und weibliche Anteile in sich, die mehr oder weniger überwiegen.
Natürlich ist Wahrscheinlichkeit zum Adel zugehörig zu sein gering. Aber sehen wir uns mal um, welche Dinge dem normalen Bürger zugänglich geworden sind. Frauen sind auch nicht adlig aber ich kann mir vorstellen dass sie sich in den Sachen so fühlen könnten. Und in später Zukunft werden viele arbeitsfrei sein, da Maschinen und Computer körperliche Arbeit ersetzen und der Mensch immer mehr  in Dienstleistungen anzutreffen ist und welche die die Computer programmieren können.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 02.02.2014 12:24
Rock aktiv schrieb:
Zitat
Ja, hast du den Punkt mal deiner Schwester erklärt und dich nicht mit ihr auf die Straße gehen würdest, wenn sie Hosen trägt? Wen ihr Ideal Businessmänner sind, kannst du ihr ausrichten, dass es Bekleidung für den niederen Arbeiter war. Nichts besonderes oder erstrebenswertes. Soll kein Angriff sein.

Wenn Du wüstest, was ich ihr schon alles erklärt habe!  :-\

Es ist aber nicht so, dass sie mit mir im Rock nicht auf die Straße gehen würde. Im Privatbereich toleriert sie es ja, aber sie kommt immer wieder mit dem Argument des Bewerbungsgesprächs oder auch des "Auftretens" (wie sie es nennt) im beruflichen Umfeld. Da hatte sie vor einem halben Jahr sogar meinen Lieblingsonkel gegen mich aufgehetzt, der mit einen Vortrag über die nötige Anpassung an die Vorstellungen von Vorgesetzten hielt, da diese in der Regel intolerant seien. Er predigte mir also Opportunismus als Überlebensstrategie, bestimmt gut gemeint, aber nicht gerade eine ehrenhafte Strategie. Aber er steht wohl auf dem Standpunkt: besser als Feigling überleben als als Held sterben. Das ist sicher auch verständlich.

Als ich dann aber 1. den Job trotz Rock bekam und 2. ohne irgendwelche Probleme auf der Arbeit Rock trage, erwartete ich von meiner Schwester, dass sie mal so etwas sagte, wie, sie habe sich eben geirrt und freue sich für mich. Nein, nix da. Statt dessen sagt sie, sie habe andere Probleme. Und da ich nicht gerne streite, habe ich es bislang auf sich beruhen lassen. Mit meinem Onkel will ich aber auch mal in Ruhe bei ein- mehreren Glas Wein darüber reden. Bei meiner Schwester halte ich es im Hinterkopf für den Fall, dass sie wieder damit anfängt, mit Opportunismus predigen zu wollen.

So, gleich geht es raus in die Landschaft, selbstverfreilich in Rock, Leggins und Stiefeln.  :)

LG, Michael



Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 02.02.2014 20:55
Für Kompromissbereitschaft spricht doch nichts dagegen. Auch ich gehe zum Vorstellungsgespräch in Hose oder wenn es die Situation eben verlangt, angemessen bekleidet. Aber Opportunismus bedeutet oftmals das Aufgeben der eigenen Meinung. Wäre das im Sinne deines Onkels? Somit würden andere über ihn bestimmen.

Statt dessen sagt sie, sie habe andere Probleme. Und da ich nicht gerne streite, habe
Solange du selber keine anderen Probleme hast ist doch alles im Lot  :)
Was sagt sie denn, wenn du ihr erklärst, dass Männer auschließlich Röcke trugen und auf bis zu 72cm hohen Schuhen liefen und die Frauen nur lange Kleider trugen. Die Hose für Frauen erst in den 6oern erlaubt war ? Sie hat sicherlich keine plausible Begründung dafür.  ::)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 02.02.2014 21:56
Klar doch, bei Bewerbungsgesprächen rechne ich auch mit den ersten sieben Sekunden, die den meisten Menschen angeblich reichen, einen anderen Menschen gemäß den eigenen Denkgewohnheiten beurteilen, was sie dann nicht zu revidieren bereit sind. Aber ich hatte bei meinem neuen Job kein Bewerbungsgespräch, sondern eine Stellvertretung meiner Vorgängerin, in welcher ich mich beweisen konnte.

Meiner Schwester habe ich alles Mögliche schon erklärt. Aber was irgendwann vor Jahrhundeten war, interessiert sie genau so wenig wie Jo das Wahlrecht in Appenzell bis 1990. Für sie zählt, an welchen Verhaltensweisen inkl. Kleidungsvorschriften man sich HEUTE orientieren muss, um in der Hierarchie nach oben zu steigen und ordentlich Geld zu verdienen. Wären Röcke dafür förderlich wie anno dazumal, würde sie mir sicher raten, im Rock zum Vorstellungsgespräch zu gehen.

Und ja, mein Onkel schimpft gerne über Vorgesetzte und andere Idioten, solange sie es nicht mitbekommen. Sein Bruder war da noch besser drin. Und dieser hatte noch größere Probleme mit einem Neffen, der nicht schimpft, sondern macht. Da ist bestimmt auch eine nicht geringe Portion Homophobie im Spiel.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Lars am 02.02.2014 22:02
Für sie zählt, an welchen Verhaltensweisen inkl. Kleidungsvorschriften man sich HEUTE orientieren muss, um in der Hierarchie nach oben zu steigen und ordentlich Geld zu verdienen.

Auwei ....
Allein dieser Satz spricht schon Bände. Aber in diesem Schema sind die Meisten gefangen. Und solange das so ist, wird das alles nix!
 
Grüße,
Lars
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Lars am 02.02.2014 23:00
Soooo, ich hab das Buch grad ausgelesen. Und was soll ich sagen? Es hat echt Spaß gemacht!
Ich will keine allgemeine Empfehlung aussprechen, dazu sind wir zu verschiedene Typen hier.
Jeder hat einen anderen Prozentsatz an Weiblichkeit in sich und sieht die Dinge auch dementsprechend.
 
Mir hat das Buch aber eins bestätigt:
Solange man die Frau in sich kategorisch ausgrenzt, ist man nie vollkommen!
 
Das war mein Wort zur Nacht, ich wünsche eine gute Selbige ...
Lars
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 02.02.2014 23:44
Tja, Lars, vielleicht überzeichne ich auch, und trotz allem liebe ich meine Schwester, aber so in etwa ist es schon. Und ja, dieser Virus ist weit verbreitet.  :(

Darf ich mal einen Film empfehlen, der gegen das alles spricht, und den ich gestern sah? Er heißt "I am": http://www.iamthedoc.com/ (http://www.iamthedoc.com/)
Darüber zu sich auszutauschen wäre aber einen eigenen Thread wert.


Und:
Ich habe mir das Buch, über das der Thread hier geht, noch nicht bestellt. Da ich eh immer mehrere Bücher gleichzeitig lese, muss ich aufüassen, mich nicht zu verzetteln. Und ja, es kostet auch ein bisschen Mut, das Buch beim Buchhändler meines Vertrauens zu bestellen.  ::) Zudem meint meine Frau, die Statik unseres Hauses leide schon unter dem Gewicht meiner Bücher.  ???
Aber ich behalte es im Hinterkopf.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 02.02.2014 23:48
@Mas,
Dann erkläre ihr die Gegenwart und Gleichberechtigung. Wie würde es deiner Schwester gefallen, wenn man sie in ihrer Persönlichkeit und Modeauswahl beschneidet? Sie könnte doch nur noch Damenröcke und leichte Blusen anziehen. Wehe dem, Hosen oder T-Shirt. Kann sie sich vorstellen, wie es ist, etwas zischen den Beinen zu haben, dass in einer Hose gedrückt wird und schwitzen oder zu Verformungen führen kann? Und dass sich die meisten Männer etwas vormachen, aus Schwäche, die Hose anzubehalten, im Glauben sie wäre wie gemacht für den Mann. Sie kann auch gerne einen Urologen befragen, was er von Hose oder Rock hält. Nicht ohne Grund gibt es im späteren Kindesalter Links- und Rechtsträger.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 03.02.2014 00:12
Ach ja, was soll ich ihr noch alles erklären? Ich habe es 15 Jahre versucht. Ihr Mann wurde in Hosen zweifacher Vater, ich im Rock keiner. Die Argumente werden also nicht fruchten.

Heute kam uns auf dem Spaziergang eine kinderreiche Familien entegegen: Vater in Hosen, Mutter im Rock, Töchter in Röcken und Sohn in Hose. Vermutlich Mitglieder einer Freikirche.

Die urologischen Diagnosen greifen nur bei engen Hosen, aber nich bei allen.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 03.02.2014 05:23
Heute weis ich, warum die Frauen so reagieren! Sie haben Angst. Angst, dass der Mann zur Frau
motiert. Rock ist bei ihr kein Problem. Strumpfhose auch nicht. Aber, warum soll der Mann Damenschuhe
tragen? Mieder oder BH? Warum soll er sich schminken, nur weil er ein Rock tragen möchte? Ebenfalls
ist eine Bluse schon für die Frau zuviel des Guten.

So richtig.

Einige Männer hatten wohl einst dieselben Befürchtungen, aber es zeigte sich bald, dass es ihren Frauen alleine darum ging, Rock mit Hose zu wechseln. Gefahr abgewendet. Die Frauen erfolgreich.

Gruß
Gregor

 
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 03.02.2014 09:05
Lieber Gregor,

außer Hosen gibt es noch einige Kleidungsstücke mehr, die Frauen aus der Herrengarderobe übernommen haben, z.B. Stiefel, T-Shirts, Jacken, ...

Es gibt Frauen, die kleiden sich nur in Hose, Hemd, Halbschuhe und Socken, tragen keinen Schmuck und ganz kurze Haare, also so, wie man es eher als männliches Outfit wahrnehmen mag, und doch wirken sie feminin.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 03.02.2014 13:54
Hallo!

Lieber Michael ich möchte dich auf etwas Aufmerksam machen, weil ich eine ähnliche Situation mit meinem Bruder hatte. Ich weiß nicht ob du es verstehen kannst, und selbstverständlich kannst du selber entscheiden ob du das hier Annehmen möchtest. :)

Wie du ja weist arbeite ich mit dem Resonanzgesetz. Manchmal wird es auch als Spiegelgesetz bezeichnet, weil es so besser erklärbar ist.

Betrachtet man nun deine Situation mit deiner Schwester mit dem Resonanzgesetz aus einem 3. Standpunkt heraus, dann spielt ihr euch gegenseitig immer wieder die gleichen Gefühle und Emotionen zu. Deine Schwester ist in diesen Unterhaltungen das Spiegelbild von dir. Du Argumentierst aus deinem Standpunkt dein Anliegen, aber das komplett gleiche macht deine Schwester auch aus ihrem Standpunkt heraus. Und die gleiche Energie, Arbeit oder Kämpfen die du aufbringst, bringt auch deine Schwester für ihren Standpunkt auf. Willst du nun noch mehr deine Schwester von deinem Standpunkt überzeugen, tut es dir deine Schwester ebenso.... Ihr dreht euch also ständig im Kreis... Das was ihr da gegenseitig tut ist auch ein Eingreifen in den freien Willen des anderen. Glaub mir, auch ich konnte das am Anfang nicht Glauben, aber eben genau das ist es. Deine Schwester reagiert eben auch deshalb weil das Überzeugen Wollen bereits ein Eingriff in den freien Willens des anderen ist.

Durch dieses Verhalten resoniert ihr Gegenseitig, ihr zieht euch so also immer wieder an. Da ich nun aber nicht weiß wie du und deine Schwester dieses Problem lösen wollt, kann ich jetzt keine Direkten Lösungsvorschläge geben, aber dass geht mich ja sowieso nichts mehr an.

Eine Möglichkeit einer Lösung ist z.b. einfach dafür zu Sorgen dass man gegenseitig nicht mehr miteinander resoniert. Das heißt dass man sich Gefühlsmäßig, Emotionsmäßig und Gedanklich auf eine andere Ebene begibt. Das hab ich in meiner Situation gemacht. Als ich erkannte dass mein Bruder ja auch das Recht des freien Willens hat, hat mich das Überzeugen meines Standpunktes allmählich nicht mehr Interessiert. Und allmählich hatten wir deswegen dann auch keinen Streit mehr.

Hoffe dir damit dienen zu können :)

Lg Harry :)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 03.02.2014 15:00
Lieber Harry,

ja danke!

Der Unterschied ist nur der: Ich versuche nicht, meiner Schwester Vorschriften zu machen. Umgekehrt dagegen schon. Ich empfinde mich eher in der Lage, mich vor Übergriffen schützen zu müssen. Ich war ja froh, dass über Jahre keine Kritik mehr von ihr kam. Damit war es für mich erledigt. Aber plötzlich, kaum habe ich eine neue Stelle (die Vertretungsstelle) kam ihre Frage: "Wie trittst Du denn in der Uni auf?" Und meine Antowrt gefiel ihr nicht. ...

LG, Mic hael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 03.02.2014 15:07
Hallo Michael

außer Hosen gibt es noch einige Kleidungsstücke mehr, die Frauen aus der Herrengarderobe übernommen haben, z.B. Stiefel, T-Shirts, Jacken, ...

Ja, aber einige der Sachen kamen nicht gleichzeitig mit den Hosen. Und betreffend Männer in Stiefeln habe ich sie zu meiner Lebenszeit nur in irgendeiner Verbindung mit Reiten gesehen, oder ausnahmsweise bei Gutsverwaltern und dergleichen.
Sonst, glaube ich, brachten Stiefel nach dem 2. Weltkrieg viel zu viele Assoziationen mit grünuniformierten Soldaten.    

Es gibt Frauen, die kleiden sich nur in Hose, Hemd, Halbschuhe und Socken, tragen keinen Schmuck und ganz kurze Haare, also so, wie man es eher als männliches Outfit wahrnehmen mag, und doch wirken sie feminin.

Richtig, aber das alles kam viel, viel später als die Hose. Genau deshalb liegt mir die aufhaltsame Verwandlung der Männerbekleidung so sehr am Sinn.

Erst der Rock (und vielleicht noch dazu die notwendige Strumpfhose). Wenn er sich mit Sicherheit etabliert hat, dann vorsichtig weitergehen.    

Gruß
Gregor

PS. Im Gymnasium gab es zu meiner Zeit dort ein Mädchen, das genau so aussah, wie du es beschreibst. Alle redeten über sie. Alle glaubten, sie sei lesbisch – was auch der Fall war, soviel ich weiß – und sie ging immer und überall unter der Bezeichnung „die Kommunistin“, was absolut nicht als positiv zu betrachten war. Was sie wirklich mir Vornamen hieß, wusste ich kaum damals. Zum Abitur brachte sie es nicht. Ihr Umfeld war in keiner Weise in diesen guten alten Tagen Anfang der 60er tolerant.  
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 03.02.2014 15:11
Ja, Gregor, soviel zu den "guten alten Zeiten".

Klar, langsam aber stetig, lieber Evolution als Revolution.

Andererseits möchten nicht alle solange warten, bis sie alt und grau sind, um endlich das tragen zu dürfen, was sie wollen. Überdies besteht die Gefahr, es überhaupt nicht mehr selber zu erleben.

Deswegen besser so: So schnell wir möglich, so langsam wie nötig.

Mein Vater hat gerne eine Geschichte erzählt: Ein Kutscher fragt, wie weit es noch bis zum nächsten Dorf ist. Der gefragte sagt: "Nicht weit. Wenn Du langsam fährst, bist Du in zwei Stunden dort." Der Kutscher denkt sich, dass er es in einer Stunde schaffen kann, wenn er schnell fährt. Aber nix da! Er rast lost, aber die Straße ist so holprig, dass er unterwegs Achsbruch erleidet und liegen bleibt. Mühsam muss er es reparieren und kommt so erst nach vier Stunden in dem Dorf an. 

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 03.02.2014 17:48
Deswegen besser so: So schnell wir möglich, so langsam wie nötig.

Mein Vater hat gerne eine Geschichte erzählt: Ein Kutscher fragt, wie weit es noch bis zum nächsten Dorf ist. Der gefragte sagt: "Nicht weit. Wenn Du langsam fährst, bist Du in zwei Stunden dort." Der Kutscher denkt sich, dass er es in einer Stunde schaffen kann, wenn er schnell fährt. Aber nix da! Er rast lost, aber die Straße ist so holprig, dass er unterwegs Achsbruch erleidet und liegen bleibt. Mühsam muss er es reparieren und kommt so erst nach vier Stunden in dem Dorf an.

Hallo Alle,

das hat schon mein Opa früher immer gesagt: "Bub, wenn du es eilig hast: geh' langsam..."   ;)

LG

Peter 
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cephalus am 03.02.2014 21:31
Für sie zählt, an welchen Verhaltensweisen inkl. Kleidungsvorschriften man sich HEUTE orientieren muss, um in der Hierarchie nach oben zu steigen und ordentlich Geld zu verdienen.

Hallo Michael,
dieser Satz gibt mir am meisten zu denken.

Damit geht die ganze Diskussion eigentlich schon in Richtung einer Religion - der verbreitetsten.
Ein Ziel, eine Lehre oder ein Dogma wird als Maßstab über alles gestellt, dem sich andere untergeordnete Ziele anzupassen haben und an dem alles gemessen wird.
Mitglieder dieser Glaubensrichtung können sich weder vorstellen, dass Geld und Erfolg für andere keinen oder einen anderen Wert besitzt, noch dass ihre eigene Einschätzung für die Gesamtheit darunter leidet.

Ich habe schon oft erlebt, dass Leute denen gegen über ich geäußert habe, andere Interessen über Verdienst und Ansehen zu stellen, meine Aussage nicht ernst genommen haben.

Ich habe bei deiner Schwester das Gefühl, dass sie denkt du wärst so naiv, nicht zu begreifen, dass ein Rock auf dem Weg in die Chefetagen evtl gelegentlich von Nachteil sein könnte - und sie sich auch nicht vorstellen kann, dass das, was für sie wichtig ist, für dich eine andere Priorität besitzt.

LG
Cephalus
Titel: Re: Die Frau in Mir - Christian Seidel
Beitrag von: MAS am 03.02.2014 22:18
Hallo Cephalus,

es liegt natürlich auch an meiner fokussierten Darstellung. Meine Schwester hat, wie jeder Mensch, auch ganz andere Seiten. :)

Ich argumentiere aber in der Regel weniger so, dass ich andere Ziele verfolge. Denn die Stelle, über die wir dann ja diskutiert haben, wollte ich ja und ging eben das Risiko ein, sie nicht zu bekommen, sollten sich meine Vorgesetzten als intolerant erweisen. Ich bin froh, dass ich sie richtig eingeschätzt habe und einer sogar mal zu mir sagte: "Ich bin froh, dass Sie da sind!", und das, während ich im Rock vor ihm stand.

Mein Argument ist eher so, dass ich meine Schwester oder andere Kritiker frage: "Für wie engstirnig hälst Du meine Vorgesetzen? Willst Du sie beleidigen?"

Ich bin nämlich davon überzeugt, dass Intoleranz eine Folge eines engen geistigen Horizonts ist. Und diesen bei einem Menschen von vorn herein zu unterstellen, könnte er als Beleidigung auffassen. Zumindest ich hätte das Gefühl, ihn zu beleidigen, was dann eher zu einem gespannten Verhältnis zwischen mir und ihm führen würde, was für eine Zusammenarbeit suboptimal wäre.

Es ist zwar so, dass die wirklich intoleranten weil engstirnigen Menschen nicht merken, wenn man sie für intolerant hält und sich demzufolge ihren Denkgewohnheiten anpasst und die toleranten Menschen sich in der Regel auch nicht beleidigt fühlen, wenn man das macht, da sie ja wissen, warum man es macht, und dass man es nicht böse meint.
Hält man einen toleranten Menschen für tolerant, freut ihn das und bringt auch keine Probleme mit sich.
Hält man aber einen intoleranten da engstirnigen Menschen für tolerant und erscheint in einem ihm ungewohnten Outfit, kapiert er nicht, dass man ihn ja ehrt, weil man ihn für tolerant und seinen geistigen Horizont für weit hält, worauf er tatsächlich intolerant reagiert, ohne es zu merken.
Diese Erkenntnis spricht also eher dafür, sich so zu verhalten, dass es zwischen die Scheuklappen der Intoleranten passt, rein aus Selbstschutz.
Aber letztlich würde ich mich damit nicht wohlfühlen und gehe daher das Risiko ein, aber nicht ohne mir vorher ein Bild zu machen von den Vorgesetzten und zu hoffen, dass das Bild dann stimmt. In meinem Fall stimmte es.

Und meine Schwester dazu: "Ja, Du bist halt nicht in der feien Wirtschaft und nicht in der Bank, sondern in der Uni. Da sind die Leute nicht so streng." Dass in diesem Fall die Uni-Leute einfach toleranter, weil offener und weitblickender sein könnten, als die Ökonomen und Banker, kommt ihr nicht in den Sinn. (Ich will das aber auch nicht verallgemeinern. Er gibt auch sehr tolerante und weitblickende Geschäftsleute und sehr engstirnige Wissenschaftler.)

LG, Michael  


PS: Ich habe mal den Buchstabendreher in der Betreffzeile korrigiert.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Luan am 03.02.2014 22:29
Hallo zusammen,

Frauen brauchen heute keinen Mut mehr, wenn sie in Hosen ausgehen. Sie brauchen ihn, wenn ihr Mann im Rock raus will.

der Satz gefällt mir.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Jo 7353 am 03.02.2014 22:39
Hallo Michael

ich denke, Deine Situation mit Deiner Schwester ist nicht untypisch:
Ach ja, was soll ich ihr noch alles erklären? Ich habe es 15 Jahre versucht.
Es gibt Sachen, da hilft keine Logik und kein Verstand. Wenn sie auf ihrem Standpukt bestehen will, dann helfen keine Argumente und keine Vernunft. Gewisse Gewohnheiten sitzen eben so fest, daß sie gehen jeden Angriff verteidigt werden. Sowas habe ich auch schon erlebt. Um da noch einen hilfreichen Rat zu geben, müßte man Deine Schwester besser kennen als Du. Sie wird aber auch noch andere, bessere Seiten haben, sonst hättest Du sicher den Kontakt zu ihr abgebrochen. Es muß schon Gründe geben, um solch eine Arroganz zu ertragen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 03.02.2014 23:01
Es gibt auch Bänker und Ärzte die in ihrer Freizeit oder wenn es der Anlass zulässt, Rock tragen.
Weiß denn deine Schwester, dass es auch Männerröcke gibt (wenn auch teuer), die nur für Männer und nicht für Frauen gemacht sind. Argumentiert sie denn bei Kilts ebenso? Ein Beispiel (http://www.coloribus.com/adsarchive/outdoor/amok-sale-scotsman-10718205/)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 03.02.2014 23:08
In der Freizeit kann ihrer Meinung nach jeder tun, was er will. Männerröcke kennt sie. Ich habe ja auch zumindest einen. Die findet sie im Zweifel besser. Kilts - keine Ahnung. Wahrscheinlich gehören sie für sie nac h Schottland, so wie dei Lederhose nach Bayern.

Ich möchte jetzt aber hier nicht weiter über meine Schwester diskutieren. 

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 04.02.2014 07:36
Irgendwie komme ich nicht dahinter, warum man sich von einer "Schwester" sich
Vorschiften machen lassen muss!

Wenn die Eltern heute nichts mehr zu melden haben, die Ehefrau als Partner auf gleicher Augenhöhe
mit dem Mann, was hat dann eine Schwester zu melden??

Habe ich in einer Herachie etwas missverstanden?

Ingo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 04.02.2014 14:03
Lieber Ingo,

keine Hierarchie, nur Gerangel unter Geschwistern. Mit 17 Jahren Altersdiferenz.
Aber ich wollte ja nicht mehr über meine Schwester diskutieren.
 
Eigentlich wollte ich doch vor allem meine Mutter hervorheben, die nach Anfangsschwierigkeiten sher für mich eingetreten ist, wenn es igendwo Kritik gab. Weil es ja anfangs hieß: Die Mütter sind an allem Schuld!
Aber da ist keine von Euch eingestiegen.

Und dass meinen Brüdern das Thema unangenehm ist. Auch da ist keiner eingestiegen.

Alle hacken nur auf meiner armen Schwester rum. Uwäh!  :'(

So, jetzt aber Schluss mit den Familiensachen.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 04.02.2014 21:44
Wie sind denn deine beiden Brüder zu Männerröcken eingestellt? Es gibt doch nichts männlicheres als einen Männerrock. Darum finde ich auch persönlich, dass Männerröcke die bessere Wahl sind, bevor man sich in der Damenabteilung bedient. Ja es gib auch Unisex. Dennoch finde ich, brauchten wir Männer unsere eigenen Röcke. Das hat auch nichts mit sich hinter einem Label zu verstecken zu tun.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Christian Seidel
Beitrag von: MAS am 04.02.2014 21:56
Sie äußern sich fast gar nicht dazu. Und wenn, dann eher ablehnend. Ohne Gründe. Ist halt ungewohnt. Gefühle sind oft stärker als logische Argumente.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 04.02.2014 22:28
Die wissen doch gar nicht was sie verpassen. Richtige Röcke sind eleganter als so eine Hose, wo viele wie der letzte Hänger drinnen aussehen.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Christian Seidel
Beitrag von: MAS am 04.02.2014 22:52
Tja ...

"Geschmacksache", sprach der Affe und biss in die Seife.  ;D

Geschmacksache ist oft auch eine Sache der Gewöhnung. Vielen schmeckt nur, was sie kennen.  ???

Und manche wären ja neugierig genug, mal was Neues zu probieren, allein, ihnen fehlt der Mut.  :'(

Und so manchem, dem der Mut fehlt, gibt das nicht zu, sondern schimpft über die Mutigen.  :-\

Aber davon lassen wir uns nicht entmutigen!  8)

LG,
Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: cryptoman am 05.02.2014 12:03
Wie sind denn deine beiden Brüder zu Männerröcken eingestellt? Es gibt doch nichts männlicheres als einen Männerrock. Darum finde ich auch persönlich, dass Männerröcke die bessere Wahl sind, bevor man sich in der Damenabteilung bedient. Ja es gib auch Unisex. Dennoch finde ich, brauchten wir Männer unsere eigenen Röcke. Das hat auch nichts mit sich hinter einem Label zu verstecken zu tun.

Dennoch ist es nur ein Label, und männliche Kleidung gibt es nicht, da ist kein Testosteron im Gewebe, ehrlich. Körperformen kann man nicht standardisieren. ;) Letztendlich ist es nur eine Stil und Preisfrage. Midas Clothing hat tolle "Männeröcke" im Programm, allerdings würde so etwas Conan der Barbar nicht tragen wollen, dazu ist er nicht männlich genug.  ;D  So etwas hier bspw. : http://www.midasclothing.com/pages/product.aspx?id=40&s_id=43 (http://www.midasclothing.com/pages/product.aspx?id=40&s_id=43)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 05.02.2014 22:02
Hi Kryptischer!

Ich bin ja echt überrascht, aber dieser Beitrag von Dir gefällt mir richtig gut!  :)

Obwohl ...  ;)

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 06.02.2014 07:09
So kommen wir wieder zu der Preisfrage:
Was war zuerst da, ...?

Männerkleidung, Frauenkleidung.

Ich glaube, dass wir uns einig darüber sein können, dass wenn ein Mann sich für die Gesellschaft zu weiblich kleidet es unserem Ziel, den Rock weiter an den Mann zu bringen schadet. Sicherlich kann man keine Körperform standatisieren,
aber ein 100 kg Mann in High Heels oder Pumps macht eben keine gute Figur.
Er wirkt lächerlich und fehlt am Platz.

Ich frage mich: "Warum haben hier viele mit Jugendliche Probleme und ich nicht!"

Ingo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 06.02.2014 08:53
Hallo Ingo und alle anderen!

Einer 100 kg schweren Frau würde ich auch keine Highheels empfehlen.

Wir müssen glaube ich ein paar Sachen auseinanderhalten:

1. Die physischen Bedingungen: Je nach Statur, Gewicht, Körperproportionen sind für einen Menschen einige Kleidungsstücke geeigneter als andere. Und da das Geschlecht einen Einfluss auf den Körper hat, gibt es Kleidung, die mehrheitlich Frauen besser passt und welche, die mehrheitlich Männern besser passt.

2. Die kulturellen Bedingungen: Kultur ist eine Folge der Parallelisierung mentaler Konstrukte. Menschen passen ihr Verhalten an das Verhalten anderer Menschen an und gewöhnen sich an bestimmte Denk-, Rede-, und Handlungsweisen. Und viele Menschen sehen ihre gewohnte Kultur als das Normale an und Abweichungen davon als das Unnormale. Die meisten Menschen wollen aber normal sein.

3. Die individuellen Bedingungen: Es gibt Menschen, die individuell von der pysischen oder auch von der kulturellen Norm anweichen. Sie sind größer oder kleiner, leichter oder schwerer, weiblicher oder männlicher als der Durchschnitt ihrer Geschlechtsgenossen. Oder sie bevorzugen andere Denk-, Rede- und Handlungsweisen, weil sie sie - warum auch immer - für richtiger halten. sei es generell, sei es nur für sich selbst.

Wir sollten darauf achten, über welche Bedinungen wir gerade schreiben.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 06.02.2014 09:28
Hallo!

Ich kann diese Bedingungen immer nur von meinem Standpunkt aus sehen... Ich denke mal unser Problem ist wohl vielmehr dass wir uns über andere viel zu viele Gedanken machen was sie dürfen und was nicht... Ich versuche zumindest all diese Dinge im Zusammenhang mit Kleidung einfach als eine Möglichkeit anzusehen Erfahrungen zu sammeln. Der Bessere Lehrer ist im Beispiel mit der 100 kg Frau meiner Meinung nach die eigene Erfahrung, als irgendeine Meinung von anderen. Warum sollte man dieser Frau Empfehlen es nicht zu tun oder sie auslachen, wenn sie es ausprobieren möchte, oder weil sie gerne darin geht?...Ist da nicht gerade das Empfehlen oder das Auslachen über andere an was wir Menschen arbeiten sollten?

Lg Harry :)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 06.02.2014 09:58
Dennoch finde ich, brauchten wir Männer unsere eigenen Röcke. Das hat auch nichts mit sich hinter einem Label zu verstecken zu tun.

Hallo Rock Aktiv, hallo alle,

Ja und nein. Das alles hängt wohl von unseren Zielen (und Motiven) mit dem Rock ab? Wollen wir eine Handvoll Außenseiter oder Exoten bleiben, dann brauchen wir keine eigenen Röcke.

Ist es noch dazu so, dass wir eben an Frauensachen Gefallen finden, dann erst gar nicht. Männerröcke würden uns total das Bild zerstören, und es würde bedeuten, dass wir Männer es schwieriger hätten, es zu verteidigen, dass wir uns absolut in den Frauenabteilungen fündig machen sollten.  

Die Entschuldigungen sind bekannt:
Kilts? „Aber nein, Karomuster sind nicht meine Sache“ - obwohl es sie auch einfarbig gibt.
Utility Kilts? „Aber nein, das Design gefällt mir nicht, und zu teuer sind sie auch“ - obwohl es sie für unter 50 EUR gibt.
Männerröcke? „Aber doch viel zu teuer. Sie ähneln sowieso denen, die ich bei C&A, H&M, BonPrix usw. viel billiger kaufen kann.“  

Alles völlig in Ordnung. Nur ist es nicht und wird nie jedermanns Sache sein, bei den Frauen einkaufen zu gehen. Den meisten Männern (und deren Frauen) würde es total grenzüberschreitend sein. Und mit dem Alibi Kollegen und Freunden gegenüber dazu schwer.

Sich damit zufriedenstellen, Röcke und andere Sachen weiterhin nur in den Frauenabteilungen zu finden, wird deshalb NIE dazu führen, dass wir VIELE werden – allerdings sowie ICH es sehe.

Möchten wir täglich Männer im Rock sehen, einschließlich Freunde und Kollegen, und möchten wir selbst ohne jedes Bedenken im Rock hinausgehen, dann brauchen wir aber, meiner Meinung nach, dazu die eigenen Röcke.

Wie dazukommen? Uns heute schon so männlich in Röcken wie möglich kleiden, damit wir, durch das gute Beispiel, so viele mehrere Männer werden, die sich im Rock hinaustrauen, dass wir eines Tages DIE kritische Masse darstellen, die für die Bekleidungsindustrie attraktiv vorkommen könnte.    

Versteh mich nicht falsch: Mir ist es OK, dass einige, Grund untergeordnet, gerne (am liebsten) ihre Sachen in den Frauenabteilungen finden und es in Zukunft auch so haben möchten. Nur sollten sie sich dann nicht wundern, dass es (wenn auch nur selten) zu kritischen Bemerkungen kommen kann. Glücklicherweise ist ja doch fast überall die Gesellschaft so tolerierend geworden, dass sie es sich leisten können, anders zu sein. Wer es so hat, sollte doch dabeibleiben, auch arbeitet er dabei nur für sich selbst und ein – vermutlich – winziges Segment potentieller Männer im Rock.

Wer aber gerne, und dazu gehöre ich, eine echte Verbreitung von Männern im Rock sieht und DARAN arbeiten möchte, sollte ein männliches Erscheinungsbild im Rock vor den Augen haben, auch kauft er – vom fehlenden Angebot dazu gezwungen – nur noch oder überwiegend bei den Frauen ein.  

Mein Problem geht eigentlich in erster Linie um die, die GLAUBEN, genau SIE können ALLES haben und doch vom Umfeld und der ganzen Gesellschaft VÖLLIG akzeptiert und verstanden werden, und die nie damit aufhören, sich zu wundern und darüber zu beschweren, dass es nicht so ist (der böse Gesellschaft wegen) und deshalb lieber und vorsichtshalber mit ihren Frustrationen zu Hause bleiben.

Wir sind nunmehr, wie wir sind. Die Gesellschaft übrigens auch.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 06.02.2014 11:00
@ Gregor

Da kann ich dir nur recht geben.

Ich möchte auch behaupten, dass viele sich bzw. ihr Aussehen überschätzen.
Man sollte jemanden haben, der einen Kritisch unterstützt, auch im Hinblick
auf die Kombination mit dem Rock.
Oder wenn ihr selbstkritisch seid, macht mal ein Bild von euch und überlegt
wie ihr auf die Gesellschaft da draußen wirken könnt.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peterjo am 06.02.2014 12:02
2. Die kulturellen Bedingungen: Kultur ist eine Folge der Parallelisierung mentaler Konstrukte. Menschen passen ihr Verhalten an das Verhalten anderer Menschen an und gewöhnen sich an bestimmte Denk-, Rede-, und Handlungsweisen. Und viele Menschen sehen ihre gewohnte Kultur als das Normale an und Abweichungen davon als das Unnormale. Die meisten Menschen wollen aber normal sein.
Wir sollten darauf achten, über welche Bedingungen wir gerade schreiben.
LG, Michael


@ Gregor
Da kann ich dir nur recht geben.

Oder wenn ihr selbstkritisch seid, macht mal ein Bild von euch und überlegt
wie ihr auf die Gesellschaft da draußen wirken könnt.


Genau hier lieg ein Problem, das viele hier nicht sehen wollen.

Wir werden von außen betrachtet.

Viele sehen uns anders an, als manche hier sich selbst einschätzen. Immer mehr lesen viele Menschen
 in den Zeitungen über Transsexuelle und/oder  sehen es im TV,  manchmal fällt auch der Ausdruck cross-dresser. Es wird der Eindruck verbreitet, dass es Menschen sind, die anders sind. Es gibt immer mehr Verständnis für sie.   Wir hier betrachten sie als normale Menschen. Das sind sie natürlich. Aber glauben das die Leute, die hier nicht lesen und schreiben? Es sind nicht 100 %,  die das so sehen wie wir hier.

Eine gute Antwort gibt Gregor  (heute um 9:58 Uhr).  Was er schreibt, bezeichne ich als Mode, als Mode für Männer..

Danke  @Gregor.

LG   Peterjo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 06.02.2014 17:06
Hall zusammen,

Harry Schreibt
 
Zitat
Der Bessere Lehrer ist im Beispiel mit der 100 kg Frau meiner Meinung nach die eigene Erfahrung, als irgendeine Meinung von anderen. Warum sollte man dieser Frau Empfehlen es nicht zu tun oder sie auslachen, wenn sie es ausprobieren möchte, oder weil sie gerne darin geht?...Ist da nicht gerade das Empfehlen oder das Auslachen über andere an was wir Menschen arbeiten sollten?

Also ich zumindest spreche meine Empfehlung nicht als Bevormundung aus und möchte niemanden lächerlich machen. Ich denke einfach an die arme Frau, deren Erfahrungen ich mir als sehr schmerzhaft vorstelle. Natürlich darf sie oder darf der schwere Mann ihre/seine eigenen Erfahrungen machen. Und wenn er/sie sich darin dann wohlfühlt, bin ich der letzte, es ihr/ihm absprechen zu wollen. Nur schmerzhafte Erfahrungen wünsche ich auch niemandem.

Dann zu der Frage nach dem männlichen Erscheinungsbild und der Bewertung durch die Masse:

Von mir aus darf sich jede(r) so männlich oder weiblich geben, wie er/sie es gerne möchte. Es gibt Situationen, da möchte ich sehr männlich daher kommen, aber meistens möchte ich vor allem menschlich daher kommen und mich menschlich fühlen, mit männlichen und weiblichen Anteilen, ohne deshalb zum Transgender zu werden.

Wichtiger als die Akzeptanz von Männerröcken bei gleichzeitiger Abwehr von vermeintlich femininer Kleidung, die ja dann doch wieder die gleichen Stereotypen hervorbringen würde, wenn dann auch nicht mehr an Rock und Hose festgemeacht, ist mir eine Abschaffung dieser Stereotypen. Wer auf der Suche nach einem/r Sexualparter(in) ist, wird sich so kleiden, dass er/sie damit möglichst Erfolg hat, eine(n) zu finden. Bzw. so, wie es dem/r eigenen gefundenen Partner(in) gefällt, will man diese(n) sexuell bei Laune halten. Aber genau so wenig wie man ständig in Bewerbungsgesprächen ist, ist man ständig auf Partnersuche oder will ständig Sex.

Nehmen wir mal Indonesien: Dort tragen traditonell Männer karierte und Frauen geblümte Röcke. In Polynesien tragen beide traditionell geblümte Röcke. Mir graut vor einer Gesellschaft, die Männern vorschreibt, welche Art von Röcken sie tragen dürfen, um als Männer akzeptiert zu werden, genau so wie vor einer, die Männern Hosen vorschreibt.

Mit anderen Worten: Die Akzeptanz von Männerröcken ohne Abschaffung des Sexismus wäre wie vom Regen in die Traufe zu kommen.

Davon abgesehen bin ich auch für Röcke in den Herrenabteilungen der Geschäfte, aber immer ohne Naserümpfen über die, die ihre Röcke doch in der Damenabteilung finden. Noch besser fände ich Röcke in der Menschenabteilung, deren Zielgruppe aus Männern, Frauen, Intersexuellen, Cis- und Transgender oder wer auch immer Mensch ist besteht.

LG, Michael  
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Lars am 06.02.2014 18:18
Jawoll Männers, ihr habt weiter eure Rolle zu spielen und auch gefälligst nur Männerröcke zu kaufen !!!
Nur so wird das was mit der Anerkennung in der Gesellschaft !!!
 
 ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
 
@ Michael:
So sieht es aus, ich hätte es nicht besser formulieren können.
 
Grüße aus Berlin,
Lars
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peterjo am 06.02.2014 18:44

Davon abgesehen bin ich auch für Röcke in den Herrenabteilungen der Geschäfte, aber immer ohne Naserümpfen über die, die ihre Röcke doch in der Damenabteilung finden
LG, Michael 


Dem kann ich voll zustimmen.  Doch: vor 10 Jahren konnte ich bei meinen Besuchen in Basel in drei Läden Röcke für Männer kaufe. Die gibt es seit ein paar Jahren nicht mehr. Die Verkäufer kennen mich im Rock. Sie bedauern, dass sie keine mehr verkaufen, weil keine Käufer da sind. Jetzt hat uach das einzige Geschäft in Zürich, das ausschließlich Herrenröcke angeboten hatte, geschlossen. Im Vorjahr hatte ich noch mit der Chefin über das schwindende Interesse der Männer gesprochen.

Kennt ihr einen Laden in Deutschland, wo man Herrenröcke kaufen kann? Na klar Kilts, aber sonst?
Im Internet schon. Gregor hat viele Beispiele, aber alle sind am Kilt angelehnt. 

Es wäre gut wenn man auch andere Männer irgendwelche  Röcke oder Kleider  auf der Straße tragen. Aber wie viele machen das? Öffentlich!

Darüber habe ich jetzt nachgedacht und heute geschrieben

Grüße   Peterjo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 06.02.2014 19:18
Hallo Peterjo,

da kann ich leider auch nicht helfen. Meine fünf Männerröcke (2 Sarongs aus Sri Lanka, ein langer schwarzer Wickelrock von Strauss, ein langer schwarzer Rock von Anders Landinger und ein Pseudokilt aus einem Armyshop) habe ich alle seit Jahren, die beiden Sarongs seit 1986.

Es bleibt sie Frage, warum das Interesse nachließ. Ich erkläre es mir so: Einige haben es so um 2000 herum mal ausprobiert, haben damit aber nicht die Toleranz gefunden, die sie sich erhofft hatten, oder fanden Röcke dann doch eher unpraktisch, und haben wieder aufgehört, Röcke zu tragen. Oder es reicht ihnen, sich damals einen Rock gekauft zu haben und mehr brauchen sie nicht.

Also ich würde mir durchaus noch einen Herrenrock kaufen, am liebsten einen knapp knieangen Jeansrock mit Taschen und auch gerne einen langen Sommerrock aus leichtem Stoff. Mir macht es aber auch nichts aus, mir das aus der Damenabteilung zu kaufen. Und am liebsten umweltfreundlich hergestellt und fair gehandelt.



LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 06.02.2014 22:58
Wer auf der Suche nach einem/r Sexualparter(in) ist, wird sich so kleiden, dass er/sie damit möglichst Erfolg hat, eine(n) zu finden.
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich hab auch in Hosen (und die trage ich öfters als Rock) kaum Chancen bei Weibern.

Jetzt hat uach das einzige Geschäft in Zürich, das ausschließlich Herrenröcke angeboten hatte, geschlossen.
Welches ist das? Gab es noch ein anderes außer Amok?

ein langer schwarzer Wickelrock von Strauss,
Hatte Strauss damals Männerröcke angeboten?
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 06.02.2014 23:24
Hallo Michael und alle andere!

Die Sache ist die: Ich kann nur aus dem selber erleben gute oder schlechte Erfahrungen machen aus denen ich daraus lernen kann. Wie oft hat man mir z.b. Als Kind gesagt nicht auf die Herdplatte zu greifen wenn sie heiß ist. Aber ich hatte bis zu dem Zeitpunkt wo ich dann tatsächlich die Herdplatte mit meiner Hand berührte keinen Bezug zu heiß das man sich verbrennen kann. Ich konnte mir vorher einfach noch nicht vorstellen was zu heiß anrichten kann. Aber diese Erfahrung reicht nun für mein ganzes Leben... ;D

Ebenso könnte es ja auch der Frau gehen. Wenn sie merkt sie kann in Higheels nicht gehen weil ihr die Füße schmerzen, könnte gerade der Schmerz der Auslöser für eine Erfolgreiche Diät sein... Es gibt soviele  Möglichkeiten die Denkbar sind...

Ich persönlich bin mir selber inzwischen äußerst Dankbar, wenn ich einfach nur so mal die Verrücktesten Dinge ausprobiere... Ich hätte z.b. Niemals einen Rock angezogen, wenn es nach den Meinungen andere ginge.

Lg Harry :)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 06.02.2014 23:41
Aber eine dicke hat doch nicht automatisch dicke Füße. oder nimmt man am Fuß schneller ab?
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 06.02.2014 23:50
Hier war das. Ein Posting von mir ist beim Klicken auf "Schreiben" verloren gegangen. Für heute höre ich auf.

Oder doch kurz:

Kleidung ist keine Garantie auf Erfolg, lieber Rock aktiv. Aber man versucht es halt.

Ja, die Strauss-Röcke waren ähnlich denen von H&M: Sie gingen auf, wenn man sich hinsetzte. Deswegen verschwanden sie wohl auch in den Kleiderschränken.

Und ja, klar, wenn es Erfahrungen sind wie die, dass Limonade und Milch zwar jede für sich lecker schmecken, zusammengemixt jedoch furchtbar, was ich meinen damals kleinen Neffen mal auf seinen Wunsch hin erfahren ließ, geht das ja. Aber Du, Harry, würdest sicher auch nicht die Erfahrung machen wollen, wie es sich anfühlt, von einem Hochhaus zu springen, also ohne Gleitschirm oder so.

Ich machte heute die Erfahrung wir es ist, mit Pferdeschwanz aus über schulterlangem Haar, Rock, Feinstrumpfleggings und Stiefeln unterwegs zu sein. Angenehm!

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 07.02.2014 07:59
Doch: vor 10 Jahren konnte ich bei meinen Besuchen in Basel in drei Läden Röcke für Männer kaufe. Die gibt es seit ein paar Jahren nicht mehr. Die Verkäufer kennen mich im Rock. Sie bedauern, dass sie keine mehr verkaufen, weil keine Käufer da sind.

Hallo Peterjo,

vor zehn Jahren war es wohl vielen Männern mit Hang zum Rock wichtiger, dass es sich um einen Männerrock handelte als heute. Die meisten dieser Käufer befinden sich nun bei H&M, C&A, Zara etc. und nicht bei Amok, Arsons usw.
Für andere war es vermutlich eine reine Modesache. Und Mode kommt und geht.

Gruß
Gregor    
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 07.02.2014 08:47
Ich finde das immer lustig, wenn man sich über die nicht akzeptanz der Männer in Röcken
sich aufregt.
Woran liegt das, dass man so wenige Männer in Röcke sieht?

Schaut mal auf Youtube.de, dann habt ihr genügend Beispiele, wie die Gesellschaft uns sieht.

Wenn ich als Mann einen Rock trage und mich immer noch männlich gebe, dann habe ich kein
Problem, weder hier in der Provinz, noch in der Großstadt wie Berlin.

Kombiniere ich aber Röcke mit weiteren weiblichen Attributen, dann werde ich meine Probleme
haben. Hier ist es egal ob es die Jugend ist, die schräge Bemerkungen machen, noch die Gesellschaft
in der ich lebe und leben muss.

Zitat:
Nehmen wir mal Indonesien: Dort tragen traditonell Männer karierte und Frauen geblümte Röcke. In Polynesien tragen beide traditionell geblümte Röcke. Mir graut vor einer Gesellschaft, die Männern vorschreibt, welche Art von Röcken sie tragen dürfen, um als Männer akzeptiert zu werden, genau so wie vor einer, die Männern Hosen vorschreibt.
Zitatende

Lasse sie mal in Jeans herum laufen, dann werden die auch schräg angeschaut. Das ist die Gesellschaft und die werden hier einige wenige von uns nicht ändern können.
Was leses ich da 626 Mitglieder. Davon sicherlich 500 Karteileichen, 100 Leser und 26 (das ist sehr hoch gegriffen) Schreiber.
Wieviele tragen wirklich den Rock als Kleidung in der Öffentlichkeit, ohne die Angst vor der Ehefrau zu haben oder sich in der Dunkelheit zu verstecken??

Ingo
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 07.02.2014 10:36
Wenn ich als Mann einen Rock trage und mich immer noch männlich gebe, dann habe ich kein
Problem, weder hier in der Provinz, noch in der Großstadt wie Berlin.

Kombiniere ich aber Röcke mit weiteren weiblichen Attributen, dann werde ich meine Probleme
haben. Hier ist es egal ob es die Jugend ist, die schräge Bemerkungen machen, noch die Gesellschaft
in der ich lebe und leben muss.

Wieviele tragen wirklich den Rock als Kleidung in der Öffentlichkeit, ohne die Angst vor der Ehefrau zu haben oder sich in der Dunkelheit zu verstecken??

Sehr relevant.

Ich war gestern drei Stunden zu Fuß und mit der S-Bahn unterwegs. Die meiste Zeit durch ein großes Einwanderer-Viertel, dessen über zwei Kilometer lange und breite Hauptstraße fast schnurgerade zur Innenstadt leitet, und wo in den Schulen zu 80% der Schüler ihre eigenen Muttersprachen haben. Sehr viele Geschäfte mit Frucht und Gemüse, einige mit grellfarbigen Frauenklamotten, die in keiner Weise unseren Vorstellungen von Mode entsprechen und dann, an jeder Straßenecke, und zwischen ihnen auch, ganz kleine Friseursalons, wo ein Haarschnitt kaum mehr als 11 Euro kostet. (Ich bezahle mit großer Freude dafür mehr als das fünffache und das 11 Male im Jahr). Überfüllt mit wartenden Männern in allen Altersgruppen sind sie. Nur Männer. Zeit haben sie genug. Gedanke: Wo bekommen ihre Frauen einen Haarschnitt?  
  
Sehr viele Jugendliche, die hätte studieren sollen oder eine Lehre haben oder sonst arbeiten. Viele von ihnen werden wohl die nächsten 40 Jahre auf staatliche Versorgung angewiesen sein, wie ihre Väter auch. Danach die staatliche Altersrente. Alleine, aber meistens unterhalten sie sich in Gruppen. Nicht mal einen neugierigen Blick kann ich feststellen, wenn ich an ihnen vorbeigehe.

Ein Viertel auch mit mehreren Banden, aber am helllichten Tag fühle ich mich nicht im Geringsten unsicher. Auch nicht in einer Straße, wo ich von den Medien weiß, dass es sich ein „Rockerburg“ befindet. Genau wo ist mir noch nicht im Klaren. In ein Warenhaus hinein und in ein großes Elektronikgeschäft. Ein Mann im Kilt erregt hier wirklich keine Aufsicht.

Dann in ein reiches Viertel hinein. Dreimal werde ich gefragt, ob ich etwas unter dem Kilt trage. Die Fragen kamen von Männern. Im S-Zug ein Kontrolleur, der die Fahrkarten überprüfen soll: „Schön zu sehen. Sieht sehr gut aus. Aber ist es nicht kalt?“

Ich kann ihn beruhigen. Bei fünf Plusgraden friere ich nicht im Kilt. Übrigens habe ich eben zwei Jungen in kurzen Hosen gesehen. Ich bin mit meinen nackten Knien keineswegs alleine.

Konklusion
Die Welt ist extrem tolerierend, allerdings solange man nicht übertreibt. Und dass man nicht selbst wirkt, als sei man schluldig eines Verbrechens.

Gruß
Gregor        
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 07.02.2014 10:55
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich hab auch in Hosen (und die trage ich öfters als Rock) kaum Chancen bei Weibern.

Hallo,

vielleicht solltest du mal deine Wortwahl überdenken, möglicherweise steigen dann die Chancen  :-\

LG

Peter
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: androgyn am 07.02.2014 18:50
Weib ist kein Schimpfwort. Nein, würden sie nicht.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 07.02.2014 19:04
Das kommt auf die Umstände an. Heutuztage wird "Weib" oft herabertend verwendet.

Die Gegensatzpaare waren mal:
Weib-Mann
Frau-Herr

Heute sind sie zumeist:
Weib-Kerl
Frau-Mann
Dame-Herr

Im Zweifelsfall entscheidet der/die Angesprochene, wie er/sie es versteht.

LG, Michael

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 10.02.2014 16:58
Berliner Kerl schrieb am 7. Februar:
Das ist die Gesellschaft und die werden hier einige wenige von uns nicht ändern können.  (http://Das ist die Gesellschaft und die werden hier einige wenige von uns nicht ändern können.)

Tja, das ist die Frage:
Sollen wir aufhören, für unsere Überzeugungen einzustehen, nur weil die Chancen, die Massen zu überzeugen schlecht stehen?
Oder sollen wir tun, was wir tun können, zumindest, um uns noch im Spiegel gerade in die Augen gucken zu können?

Wir sind immerhin ein Teil der Gesellschaft bzw. jeder von uns ist ein Teil, zusammen sind wir schon mehrere Teile!  :)

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 10.02.2014 17:17
Berliner Kerl schrieb am 7. Februar:
Das ist die Gesellschaft und die werden hier einige wenige von uns nicht ändern können.  (http://Das ist die Gesellschaft und die werden hier einige wenige von uns nicht ändern können.)

Tja, das ist die Frage:
Sollen wir aufhören, für unsere Überzeugungen einzustehen, nur weil die Chancen, die Massen zu überzeugen schlecht stehen?

Nicht nur "Berliner Kerl", auch "Cryptomann" suggeriert, sich der Gesellschaft anzupassen, statt zu erwarten, dass sich die Gesellschaft ein bischen ändert:

http://www.rockmode.de/index.php?topic=4570.0;topicseen (http://www.rockmode.de/index.php?topic=4570.0;topicseen)

Also ich gebe vorerst die Hoffnung noch nicht auf!

LG

Peter

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 11.02.2014 08:56
@ Peter
@ MAS

Sicherlich stirb die Hoffnung zuletzt, aber schaut euch doch mal in der Gesellschaft
um. Da gehe ich einen ganzen Tag durch Berlin und mache Sightseen, ja auch ich
mache das noch. Man kann viel in Berlin endecken. Was sieht man da??

Männer in Röcke, nein, ich war der einzige. Wie soll 1:3000000 die Gesellschaft ändern??

Jetzt sind das hier auf der Seite vielleicht 50:80 000 000. Was für ein Mißverhältnis.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 11.02.2014 09:37
Moin Berliner Kerl,

dann gehören wir eben zu einer kleinen Elite!  8)

Immerhin machen wir kaum negative Erfahrungen mit unseren Mitmenschen, denen wir im Rock unter die Augen treten. Die ersten hosentragenden Frauen hatten es erheblich schwerer.

Themen, über die man nachdenken muss, um von ihnen überzeugt zu werden, haben es meistens schwer, die Massen zu überzeugen. Schau mal wie klein das Sortiment mitweltfreundlich produzierter Waren in den 70ern war und wir klein es heute eigentlich immer noch ist. Aber es wächst. Und das Sortiment sozialverträglich produzierter und gehandelter Waren ist immer noch sehr sehr klein, wächst aber auch allmählich.

Ich bin auch enttäuscht über die Trägheit der Massen und die Uneinsichtligkeit vieler Menschen. Als ich jung war, glaubte ich sehr an den geistig-moralischen Fortschritt. Heute bin ich skeptischer. Aber immerhin können wir daran arbeiten, dass es nicht durch uns noch schlimmer wird. Jeder kann in seinem Kreise was tun, wie Adalbert Stifter das nannte.

Also, lassen wir uns nicht unterkriegen, sondern machen weiter und freuen uns an unseren Röcken!  :)

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 11.02.2014 09:49
Alos, lassen wir uns nicht unterkriegen, sondern machen weiter und freuen uns an unseren Röcken!  :)

Einig!

Gruß
Gregor
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 11.02.2014 10:18
Männer in Röcke, nein, ich war der einzige. Wie soll 1:3000000 die Gesellschaft ändern??

Nun ja, ich erwarte nicht, gleich die komplette Gesellschaft zu ändern. Aber im nähren Umfeld gibt es schon Erfolge.

Teile der Familie waren früher dagegen, jetzt akzeptieren sie es; Kumpels reden schon mal darüber und gerade hat sich einer selbst einen Kilt bestellt -und trägt ihn(!)-, und ansonsten erzeuge ich öfters mal das ein- oder andere 'Aha'-Erlebnis.

Ist doch nicht schlecht?

LG

Peter 

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 12.02.2014 09:06
Teile der Familie waren früher dagegen, jetzt akzeptieren sie es; Kumpels reden schon mal darüber und gerade hat sich einer selbst einen Kilt bestellt -und trägt ihn(!)-, und ansonsten erzeuge ich öfters mal das ein- oder andere 'Aha'-Erlebnis.

Ist doch nicht schlecht?

Hallo Peter,

in KEINER Weise schlecht. Im Gegenteil. Das zeigt ja eben, dass wenn es mit Geschick gemacht wird, geht es auch einige für unsere "Sache" zu gewinnen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 09:11
@ Peter

Wieviel andere Kleidungsstücke aus der Damenabteilung "Schuhe, Oberteile" werden
zu deinem Outfit zum Rock kombiniert?
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: DesigualHarry am 12.02.2014 10:17
Hallo!

Wenn ich einen Rock anziehe und damit auf die Straße gehe ändere ich dadurch schon die Gesellschaft. Jeder der mich im Rock bewusst wahrnimmt durchbricht sein gewohntes Denken. Auf einmal sieht er etwas ungewöhnliches. Das ist bereits eine Veränderung der Gesellschaft, wenn auch noch auf Gedankenebene. Man kann eigentlich gar nicht Leben ohne dass man an der Veränderung seiner Umgebung nicht beteiligt währe.

Oder Dinge die einen Bereich der Gesellschaft verändern können an mir spurlos vorübergehen, wenn ich damit nicht in Berührung bin. 

Jedes aufhalten der ständigen Gesellschaftlichen Veränderungen zum Zwecke der Gleichmacherei führt unweigerlich zum Aussterben dieser Zivilisation.  Das Ziel das alle Männer in Röcken, in demselben vorgegebenen Stil gehen, ist genauso kontraproduktiv wie die Situation derzeit mit der Hose.

Lg Harry :)
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 10:34
Lieber Harry,

normativ stimme ich Dir zu.

Aber nicht jeder, der etwas Neues sieht, verändert dadurch sein Denken. Es gibt grundsätzlich drei Arten, auf Neues oder Ungewohntes zu reagieren:
1. Assimilieren: Man sucht sich eine Schublade im eigenen Denken, in die man das Neue oder Ungewohnte einordnen kann. Findet man eine, stopft man es hinein. Diese Reaktion ist am beliebtesten.
2. Nihilierung: Wenn man keine Schublade hat, in die man das Neue oder Ungewohnte passend gemacht hineinstopfen kann, tut man so, als hätte man das Neue oder Ungewohnte gar nicht wahrgenommen oder man nimmt es wirklich nicht wahr, es entgeht der selektiven Wahrnehmung. Diese Reaktion ist auch sehr weit verbreitet: Was nicht sein kann, das nicht sein darf.
3. Akkomodation: Wenn man keine Schublade hat, in die man das Neue oder Ungewohnte passend hinenstopfen kann, bastelt man sich eine neue Schublade, also eine neue Kategorie der Einordnung. Das ist anstrengender als die ersten beiden Möglichkeiten, erfordert selbständiges Denken und Offenheit. Deswegen kommt diese Reaktion bei Erwachsenen am seltensten vor. Kleine Kinder dagegen beherrschen Sie vorzuglich.

Beispiele für diese drei Reaktionen: Ein Mann in Hose sieht einen Mann im Rock.
1. Assimilation: Ah, ein Schotte.
2. Nihilierung: Was hat der denn für eine Hose an? Egal!
3. Akkomodation: Ah, ein Mann im Rock. Interessant! Noch nie gesehen. Muss ich mir merken.

Ich wünsche mir immer die 3. Reaktion von den Leuten!  :)

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 11:00
Je häufiger die Nr. 3 gedacht wird, um so eher wird ex akzepiert.

Wenn nur 1x dies erblickt wird von einem Passanten und nach 5 Jahren
vielleicht erneut jemand mit dem Rock in Erscheinung tritt, wird sich
bestimmt nicht die Meinung von diesem geändert haben.

Neue Frage:

627 Mitglieder, wieviele gehen wirklich in die Öffentlichkeit?
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 11:06
Mach doch dazu mal eine Umfrage.

So vielleicht zum Ankreuzen:
1. Ich würde gerne Röcke tragen, traue mich aber nicht.
2. Ich trage Röcke nur heimlich zu Hause.
3. Ich trage Röcke ab und zu auch draußen, wenn ich mich stark genug fühle.
4. Ich trage oft Röcke in der Freizeit in der öffentlichkeit.
5. Ich trage oft Röcke auch bei der Arbeit in der Öffentlichkeit.

Oder so ähnlich.

Für mich zählt 5.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 11:15
Da ich nichts von der Umfrage halte, könntest du diese übernehmen.

Ich behaupte, dass von den 627 Mitglieder mind. 500 Karteileichen sind und von dem
Rest vielleicht 50 einen Rock tragen. Von den 50 vielleicht, und das ist hoch gegriffen,
25 dies in der Öffentlichkeit tun.

Jetzt bin ich mal auf die Reaktionen gespannt. Denn bei der Umfrage werden wieder nur
20? daran teilnehmen!

So ändert man keine Gesellschaft.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 11:39
Rückfrage: Wieso stellst Du die Frage
627 Mitglieder, wieviele gehen wirklich in die Öffentlichkeit? (http://627 Mitglieder, wieviele gehen wirklich in die Öffentlichkeit?)
willst aber nichts dafür tun, die Frage zu beantworten?

Ich bin gerade beim Arbeiten und habe jetzt keine Zeit eine Umfrage ins Netz zu stellen. Vielleicht geht es Dir ja auch so.
Aber eine Frage in den Raum zu stellen, dann aber lieber eine These aufzustellen ohne interesse daran, sie zu verifizieren, halte ich für komisch. (Wobei ich Deine These teile.)

LG, Michael

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 11:43
Ja, ich sitze im Büro und schreibe so zwischen durch mal.

Ich versuche mal so etwas hier zu erstellen. Hatte ich noch nie.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 11:45
Prima, versuch es mal.

Trägst Du Rock im Büro?

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 11:52
Ja, ich trage auch Rock im Büro und derzeit einen selbstentworfenden.

Fliege mit Rock, Urlaub im Rock, trinke auch ein Bier in meiner Stammkneipe aber eben nur,
wenn ich will. Sonst auch mal in Hose.

Gehe tanzen und die Damen haben absolut kein Problem mit dem Outfit.
Tanzen sogar gerne mit mir.
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 11:54
Prima! So muss das sein!  :)

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 11:56
Umfrage ist editiert.
Bisher 3 aufrufe und keine Abstimmung!
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 12:03
Danke, Berliner Kerl!

Jetzt sind es schon drei Abstimmungen inkl. meiner.

LG, Michael
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: husti am 12.02.2014 13:21
dann werde ich jetzt auch mal abstimmen...
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: andro am 31.03.2015 21:16

Hallo,

mir wurde der Film "Christian und Christiane" empfohlen - leider kam der schon und ist auch nicht mehr in der Mediathek. Hat ihn jemand aufgenommen und könnte ihn in eine Dropbox o.ä. stellen? Das wäre toll :-)

LG
AnDro
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: BerlinerKerl am 01.04.2015 07:56

Hallo,

mir wurde der Film "Christian und Christiane" empfohlen - leider kam der schon und ist auch nicht mehr in der Mediathek. Hat ihn jemand aufgenommen und könnte ihn in eine Dropbox o.ä. stellen? Das wäre toll :-)

LG
AnDro

Ist das nicht verboten??
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: GregorM am 01.04.2015 09:08
Man braucht gar nicht gesetzwidrig zu sein:


http://www.amazon.de/Christian-Christiane-komplette-Serie-DVDs/dp/B001GM4B6U (http://www.amazon.de/Christian-Christiane-komplette-Serie-DVDs/dp/B001GM4B6U)

Für 10 Euro bei Amazon zu kaufen und angeblich auf Lager.

Oder sprechen wir nicht von derselben Sache?

Gruss
Gregor
Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: Peter am 01.04.2015 09:12
...mir wurde der Film "Christian und Christiane" empfohlen - leider kam der schon und ist auch nicht mehr in der Mediathek.

...in youtube wirst du fündig...

@Gregor: das ist etwas anderes.

LG

Peter

Titel: Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
Beitrag von: ChrisBB am 01.04.2015 09:47
Der Suchbegriff lautet "Christian Christianne" mit zwei n hinten.