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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: steffish am 11.02.2014 10:13

Titel: Im Rock in Berlin
Beitrag von: steffish am 11.02.2014 10:13
Ich war im Rock am WE mit meiner Freundin abends in Berlin unterwegs. In der Strassenbahn nahm niemand Notiz davon, in der Kneipe und auf der Strasse guckten einige Frauen etwas irritiert. Mein Fazit ist: Man fällt halt schon bei einigen (weiblichen) Leuten auf. Ich werde das jetzt öfter machen. :) ;)
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 11.02.2014 11:43
Mach das, bleib aber Optisch ein Mann.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 11.02.2014 13:59
Lass ihn doch. Solange er sich seiner Sexualität im Klaren ist, ist es kein Problem wie er als Mann aussieht oder sich gibt. Nur verklemmte Heteros, die ständig anderen beweisen und erkennen zu geben müssen, dass sie auf Frauen stehen, machen oft anderen Vorschriften, was als männlich gilt. Es gibt Männer und Jungs denen das feminine super steht. Mana ist zum Beispiel so ein gelungenes Beispiel.
klick (http://www.apalog.com/kurita/img/305/bWFuYZ4Y.jpg)
klick (http://i109.photobucket.com/albums/n41/movershaker/Odds%20and%20ends/malice.jpg)
klick (http://img.photobucket.com/albums/v731/iriaca_thesecond/lasallestuff/mana_29.jpg)

Ob er deshalb auch auf Jungs steht, mag ich zu bezweifeln.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 11.02.2014 15:18
Genau so werden dann die Männer im Rock auch in der Öffentlichkeit wahr genommen.

Meinst du etwas wir kommen mit unserem Ziel weiter, wenn du dich so in der
Öffentlichkeit präsentierst?? Das mag ich hier aber schwer bezweifeln.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 11.02.2014 16:13
Ich kann mich nicht so präsentieren, da ich kein so perfektes androgynes Aussehen habe. Aber wer es hat, darf sich gerne so kleiden.Und ich finde, er präsentiert hervorragend seine schönen Seiten. Ich kann auch nicht sagen, dass es weibisch oder sonst wie aussieht. Es passt einfach zu ihm. Da spielt es keine Rolle, ob der harte Typ mit seinem Bondage Männerrrock rumläuft oder der andere Typ mit einem figurbetonten Rock. Die Welt ist nicht schwarz, weiß. Ich brauche auch niemanden wo ich mir Bestätigung holen muss, indem er genauso geht, im Rock, wie ich es selber haben will. Auch ich mag viiieel lieber richtige Männerröcke. Nur sind sie teuer, um alle 14lang einen zu kaufen. Und bevor cryptoman kommt. Midas gefällt mir nicht. Die sehen für mich zu angestaubt aus. Meine Meinung.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: steffish am 11.02.2014 16:20
Ich weiss ehrlich gesagt nicht was BerlinerKerl denn hat. Natürlich war ich eindeutig als Mann zu identifizieren, nur eben mit Rock. Ich würde allerdings auch gerne mal als Frau in die Öffentlichkeit gehen, dann muss das aber perfekt gestylt sein und darf in kleinster Weise tuntig rüberkommen - eben so normal als möglich.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: cryptoman am 11.02.2014 16:23
Ich bin immer optisch ein Mann. Ich kann nichts daran ändern, wenn der Michel etwas Anderes denkt, was mich nicht davon abhalten wird,  androgyn zu wirken. Wer sich für Andere kleidet, muss sich selbst verleugnen.  ;) Wichtig ist nur, dass du optisch du selbst bleibst. 8)

Midas ist nicht der einzige Anbieter, es gibt auch noch Hiatus in Frankreich, aber deren Stile sind mir auch zu bieder. Dieser Laufrock scheint richtig gut zu sein, es ist ein vollwertiger ohne Shorts, allerdings ist er etwas knapp: http://www.skirtsports.com/shop/product.cfm/id/6550-Roll-Down-Skirt#.UvpBFPl5N8F (http://www.skirtsports.com/shop/product.cfm/id/6550-Roll-Down-Skirt#.UvpBFPl5N8F) Ein weiteres Problem ist, dass sie per UPS verschicken, was preislich auf dem Niveau von USPS priority mail express liegt, also etwa bei etwa $53,00. Die Versandkosten sind höher als der Preis für den Rock.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 11.02.2014 16:33
In pink soll's sein?   :D
Solange man sich selber als der fühlt, wer man ist, sind fremde Meinungen unwichtig. Die kennen einen doch nicht.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: steffish am 11.02.2014 17:14
http://www.skirtsports.com/shop/product.cfm/id/6550-Roll-Down-Skirt#.UvpBFPl5N8F (http://www.skirtsports.com/shop/product.cfm/id/6550-Roll-Down-Skirt#.UvpBFPl5N8F)

So einen Rock habe ich auch - allerdings aus Latex - schäm - nicht für die Strasse geeignet
 ;D :P
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 11.02.2014 17:40
Nuja, die Männer. die sich feminin wohler fühlen, dürfen sich feminin kleiden und so ausgehen. Und die Männer, die sich männlich kleiden möchten, kleiden sich eben mit einem entsprechenden Männerrock. Es bringt nichts wenn eine Kategorie sagt " Aber dann werden wir als Mann nicht ernst genommen". Ebenso könnte ein Mann behaupten, der sich "feminin" kleidet, dass er nicht ernst genommen wird, solange solche Stereotypen umher wandeln und andere in ihrer Art herabsetzen. Ich gehöre auch zu der letzteren Sorte, obwohl ich so einen richtig geilen Männerrock mit Plateaustiefeln kombinieren würde.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: steffish am 11.02.2014 17:56
Ich behaupte mal es gehört in unserer Gesellschaft einiger Mut dazu im Rock unterwegs zu sein und deswegen können das nur die Stärksten unter uns Männern durchziehen. Mit macht´s Spass stark zu sein.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 11.02.2014 18:06
Joa, nur komisch, dass ein Mann im passenden Rock als schwach und der Dödel in Lederjacke und Schlapperhose als stark empfunden wird. Sag mal.... fehlt dir der Unterarm?
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: steffish am 11.02.2014 18:13
ne alles dran
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: ElBuitre am 11.02.2014 23:38
Meinst du etwas wir kommen mit unserem Ziel weiter, wenn du dich so in der Öffentlichkeit präsentierst?? Das mag ich hier aber schwer bezweifeln.
Es gibt kein "unser" Ziel. Jeder hat sein eigenes. Glücklich werden mit dem was er macht, jeder auf seine Weise.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 00:08
Doch es gibt ein "unser Ziel": Vollständige Akzeptanz der Menschenrechte in allen Belangen!

Ist jemand anderer Meinung?

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: GregorM am 12.02.2014 06:22
Nein, und ich glaube auch, dass alle hier derselbe Meinung sind. Differenzen entstehen, wenn es diskutiert wird, wie wir zum Ziel erreichen, also die Strategie, und wie sie exequiert werden soll.

Nach 50-60 Jahren sind übrigens die Frauen nicht dazu gekommen, dass sie „unsere“ Sachen verwenden. Sie haben ihre eigenen, und obwohl ihre Hosen die unsrigen ähneln, sind sie nicht dieselbe. Ihre und unsere Jacken/Sakkos sind nicht dieselben. Ihre und unsere Schuhe auch nicht.

Vermutlich weil sie (glücklicherweise) kein Interesse daran haben, Männer zu werden oder wie Männer auszusehen.
Wenn die Frauen nicht wie Männer aussehen wollen, werden sie immer Neues suchen, damit sie sich von den Männern distanzieren können. Und die Modeindustrie wird ihre Wüsche nachkommen. Denn darin liegt Umsatz. Universalbekleidung ist und bleibt Meiner Meinung nach tot. Und gut so.  

Röcke und Kleider am Mann, aber bestimmt. Doch in eigener Regie, bitte. Und sind wir überzeugend genug, werden wir es auch bekommen. Als erster Schritt könnten wir zum Beispiel Männerröcke kaufen. Wenn wir mit dem Design nicht zufrieden sind, könnten wir ja den Kleinbetrieben, worüber es handelt, erklären, was wir gerne hätten. Ich bin sicher, sie wären ganz Ohr.    
    
Gruß
Gregor  
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 08:40
@ElBuitre

Was sind die Ziele dieser Webseite?

Habe ich den Stern links neben dem Thread falsch verstanden, oder werden wir jetzt
alle zu Frauen, nur weil wir Röcke tragen?
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 09:45
Hallo zusammen,

ich glaube hier einerseits ein gemeinsames Ziel, und auf der anderen Seite einen grundsätzlichen Dissenz festzustellen:

Das gemeinsame Ziel ist es, die Akzeptanz rocktragender Männer in der Gesellschaft zu erreichen, so dass kein Mann mehr irgendwelche negativen Erfahrungen mit seinen Mitmenschen befürchten muss, nur weil er Rock statt Hose trägt.

Der Dissenz besteht darin, dass einige den Rock für Männer wünschen und zwar bei strenger Trennung vom Rock für Frauen. Sie wollen also spezielle Männerröcke, wollen die Unterscheidung zwischen Männer- und Frauenkleidung aufrecht erhalten, nur eben die Grenze nicht mehr an der Frage, ob Rock oder Hose, festmachen.
Einige andere wollen die Palette ihrer Kleidung um die Kleidung aus der Damenabteilung erweitern, nicht nur um Röcke, sondern auch um Kleider, Feinstrümpfe, feminin geschnittene Hosen, Blusen, Schuhe mit höheren Absätzen und überhaupt um die vielen Materialien und Farben, die sie in der Herrenabteilung vermissen. In dieser Gruppe gibt es solche, die sich auch gerne mal vollständig feminin kleiden und solche, die feminie und maskuline Keidung miteinander kombinieren.
Noch andere wollen gerne die Unterscheidung von Männer- und Frauenkleidung aufheben und propagieren Unisex- oder androgyne Kleidung.
Vor allem in der ersten Gruppe gibt es zudem ausgesprochene Maskulinisten, die für mehr Männerrechte kämpfen.
In allen Gruppen gibt es Männer, die dem Feminismus nahe stehen und die Rechte der Frauen durch kleidungsmäßige Annäherung unterstützen.
Und in allen Gruppen gibt es Männer, die Männer und Frauen und sonstige einfach als gleichberechtigt ansehen und Vorrechte eines Geschlechtes vor den anderen ablehnen.
Natürlich kann man auch mehreren Gruppen angehören, je nach konkretem Anlass.

Ich denke, wir müssen diesen Pluralismus aushalten und uns gegenseitig in unseren Unterschiedlichkeiten respektieren. Das würde dann auch den Menschenrechten entsprechen.

LG, Michael  
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: steffish am 12.02.2014 09:54
Einige andere wollen die Palette ihrer Kleidung um die Kleidung aus der Damenabteilung erweitern, nicht nur um Röcke, sondern auch um Kleider, Feinstrümpfe, feminin geschnittene Hosen, Blusen, Schuhe mit höheren Absätzen und überhaupt um die vielen Materialien und Farben, die sie in der Herrenabteilung vermissen. In dieser Gruppe gibt es solche, die sich auch gerne mal vollständig feminin kleiden und solche, die feminie und maskuline Keidung miteinander kombinieren.
Noch andere wollen gerne die Unterscheidung von Männer- und Frauenkleidung aufheben und propagieren Unisex- oder androgyne Kleidung.
LG, Michael 
Das ist es, was ich möchte :)
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 10:53
...
Der Dissenz besteht darin, dass einige den Rock für Männer wünschen und zwar bei strenger Trennung vom Rock für Frauen. Sie wollen also spezielle Männerröcke, wollen die Unterscheidung zwischen Männer- und Frauenkleidung aufrecht erhalten, nur eben die Grenze nicht mehr an der Frage, ob Rock oder Hose, festmachen.
Einige andere wollen die Palette ihrer Kleidung um die Kleidung aus der Damenabteilung erweitern, nicht nur um Röcke, sondern auch um Kleider, Feinstrümpfe, feminin geschnittene Hosen, Blusen, Schuhe mit höheren Absätzen und überhaupt um die vielen Materialien und Farben, die sie in der Herrenabteilung vermissen. In dieser Gruppe gibt es solche, die sich auch gerne mal vollständig feminin kleiden und solche, die feminie und maskuline Keidung miteinander kombinieren.
Noch andere wollen gerne die Unterscheidung von Männer- und Frauenkleidung aufheben und propagieren Unisex- oder androgyne Kleidung. ...

Hier stellt sich doch die Frage, ob es noch dem Ziel hilft, oder eher Kontraproduktiv entgegen wirkt, wenn noch
nicht einmal der Rock in der Gesellschaft akzeptiert wird.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 11:02
Lieber Berliner Kerl,

die Toleranz ist großenteils da. Die Akzeptanz kommt auch noch.

Aber stell Dir mal folgendes vor:
1.) Männer in Männerröcken würden akzeptiert, Männer in Frauenröcken nicht. Ware das wünschenwert?
Oder umgekehrt:
2.) Männer in Frauenkleidung würden akzeptiert, Röcke als Mänerkleidung aber nicht. Wäre das wünschenswert?

Mit anderen Worten:
Wollen wir, dass die rockbegeisterten Männer gegeneinander arbeiten, nur weil jeder will, dass nur seine eigene Motivation für das Rocktragen Akzeptanz findet?

Oder wollen wir nicht lieber füreinander einstehen und uns gegenseitig mit unseren unterschiedlichen Motivationen und dem kleinsten gemeinsamen Nenner, der Akzeptanz von Männern in Röcken, unterstützen?

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 11:05
Wenn Nummer 1 in Erfüllgung geht, haben wir den ersten Schritt gemacht, um
mit Nummer 2 1.HS, weiter zu machen.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 11:10
Nicht unbedingt.

1986 in Sri Lanka trug ich erstmals Rock in der Öffentlichkeit. Ich knotete mir den Sarong an der Seite zu. Da kam jemand zu mir und sagte, dass nur Frauen den Sarong an der Seite knoten, Männer aber vorne. Also knotete ich ihn vorne.

Ergo: Als Mann mit an der Seite geknotetem Sarong würde ich in Sri Lanka komisch angesehen. Der Rock am Mann ist also akzeptiert, ihn wie eine Frau zu tragen aber nicht.

Damals war mir das egal, heute würde ich sagen: Lasst doch jeden seinen Saring so knoten, wie er das will.

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 11:18
Diese Auffassung kannst du haben, wenn der Rock oder andere einröhrige Beinbekleidung am Mann
aktzeptiert wird. Dies kann man aber nicht auf Deutschland projektieren. Das ist eine ganz andere
Gesellschaft.

Wenn der Rock erst mal ein alltägliches Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit ist,
dann kann man auch gewagter kombinieren. Nur jetzt ist meist ein weiteres
Teil aus der Damenabteilung schon zuviel.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 11:44
Es zwingt Dich ja keiner, verschiedenes aus der Damenabteilung zu kombinieren.

Ich kombiere:
Weste, Pullover, Hemd, Unterhemd, Unterhose, Socken, Stiefel aus der Herren- und Rock und Leggins aus der Damenabteilung.

Ohne die Leggins müsste ich jetzt im Winter auf den Rock verzichten. Und ich habe keinerlei Problem damit mit meinen Mitmenschen, auch nicht auf der Arbeit. Du solltest mal meine Evaluationen lesen, die sind an der Sache interessiert und erwähnen meine Kleidung mit keinem Ton. Aber meine Persönlichkeit wird erwähnt und das sehr positiv. Und da gehört mein Auftreten inkl. Kleidung sicher dazu,

Also halte ich nichts davon, einige von uns hier aus strategischen Gründen zu diskriminieren!

LG, Michael

Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 11:53
gegen eine Strumpfhose bzw. Leggins ist bei der Witterung auch nichts einzuwenden.
Trage ich auch, aber nur Blickdicht.
Kann man auch auf den Bildern bei einerm Treffen in München sehen.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 11:56
Siehst Du, das relativiert Deine Aussage von eben ja schon.  :)

Aber ich würde auch niemanden diskriminieren wollen, der z.B. ein Kleid und Pumps anzieht, ganau so wenig wie eine Frau in Zimmermannskleidung.

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 12:03
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich jemanden diskriminiren möchte.

Nur wird er in der Gesellschaft nicht für voll genommen! Das ist fakt.

Die Gesellschaft ist noch nicht so weit.

Ich selbst kann es bestätigen, da ich öffers im Rock unterwegs bin
und höre auch von den Arbeitskollegen das eine oder andere und
nicht immer ist es nett, aber ehrlich.

In der Kombination der Röcke mit anderen Kleidungsstücken oder
in der Farbkombi. werde ich auch von den Arbeitskollegen unterstützt
Meine Ehefrau macht da aber auch schon kräftig mit, denn ausschaun
sollte das schon, wenn man zur Arbeit geht.

Nur brauche ich keine weiteren Damenkleidungstücke um es stimmig aussehen
zu lassen.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 12:07
Ja, aber zur Gesellschaft gehören wir ja auch. Und Intoleranz anderer Gesellschaftsmitglieder in unsere eignene Reihen zu tragen halte ich für noch kontraproduktiver für unser Anliegen.

Und klar: Wenn Du keine weiteren Teile aus der Damenabteilung brauchst, um es für Dich stimmig zu machen, ist das ja völlig in Ordnung. Andere brauche es aber vielleicht für sich. Jeder Jeck ist anders!

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 12:16
So sagen es auch die Kölner.

Aber warum muss man sich weibl. geben, damit es stimmig
ausschauen muss.
Genau dass haben die Frauen auf ihren Siegeszug gemacht.
Sie haben sich zu ihrer Weiblichkeit bekannt und mussten nicht
noch andere Kleidungsstücke aus dem Kleiderschrank der Männer
haben zu müssen.

Nur wenn wir selbst zu unserem Geschlecht stehen, auch äußerlich,
kann der Siegeszug auch hier in Angriff genommen werden.

Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 12:23
Das überlasse doch jedem Einzelnen, wie er meint, dass es für ihn richtig ist.

Ich sehe trotz Rock und Leggins aus der Damenabteilung unverkennbar männlich aus. Und totz langer Haare und Pferdeschwanz. Und trotz der Kombination von all dem.

Aber ich sehe manchmal Frauen in derselben Kombination und freue mich, dass ich das nun auch "darf". Manchmal hätte ich gar nichts dagegen, etwas femininer oder androgyner auszusehen. Aber ich lege es auch nicht drauf an.

Meine Frau meint manchmal, höherhackige Schuhe würden mir zum Rock wohl besser stehen als mein Treter. Aber ich vervorzuge trotzdem meine Schuhe mit flachem Absatz.

Ich sehe aber auch relativ häufig Frauen, die sich sehr männlich geben, sogar in Bonn am Fahrkartenschalter der DB: Kräftige Statur, Jacke, Hemd, Kravatte, kurze Haare, kein Schmuck. Ich erkannte erst an der Stimme und dann bei genauem Hinsehen, dass es eine Frau war, die mir da die Fahrkarte verkaufte. Und wo ist das Problem? Ich habe keines damit.

Und mit Männern in Kleid und Pumps eben auch nicht!


LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 12.02.2014 12:53
Habt ihr mal in anderen Foren gelesen wie die Meinungen der Männer sind, die z.B. High Heels tragen? Sie möchten Akzeptanz für High Heels an Männern. Aber komischerweise würden sie nie einen Rock dazu tragen. Das ist für sie wieder to much, zu weiblich. Genauso sehen das Feinstrumpfhosenträger. High Heels und Rock ist denen zu weiblich. Hose muss sein, gehört zum Mann. Und dann die Gruppe hier, die gerne Rock trägt, aber hohe Schuhe schon zu weiblich findet. Wenn diese vier Gruppen mit ihren Einstellungen aufeinander prallen, na dann Prost.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 12.02.2014 12:56
Köstlich!  ::)

Da sieht man mal wieder, wie sehr alle diese Zuschreibungen Konstrukte unseres Geistes sind, kulturabhängig und in einer pluraistischen Gesellschaft sehr indiviuduell.

Schreibst Du in den High-Heel-Foren? Wenn ja, mach Sie doch mal auf unsere Diskussion aufmerksam.

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 12.02.2014 13:17
Nein ich schreibe in keinen High Heel Foren.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.02.2014 13:22
Ich lese in keinem Forum, wo ich mich nicht für interessiere ::)

Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 12.02.2014 15:30
Wedges und Meels passen aber hervorragend zum Mann. Oft sagen Männer, dass die Keilabsätze an Frauen zu klobig wirken. Ich finde sie schön. Als an Frau als auch an Männern mit schlanken Fuß. In den70ern waren Plateaus auch hipp. Klassische Herrenschuhe mit 15cm Absatz wäre doch mal cool. Frauen wollen doch immer große Männer haben, die gesunde Gene ausstrahlen.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: Peterjo am 12.02.2014 22:50

Klassische Herrenschuhe mit 15cm Absatz wäre doch mal cool. Frauen wollen doch immer große Männer haben, die gesunde Gene ausstrahlen.

Kennst du eine Frau, die 15 cm Absatz - Schuhe mit gesunden Genen zusammenbricht?

Soone Type ist mir noch nie begegnet.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 12.02.2014 23:22
Warum sollte sie zusammenbrechen?  :o
Es kann dir auch noch keiner begegnet sein, weil es keine Absätze über 5cm für Herren gibt.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: q-rocker am 14.02.2014 18:07
Klingt irgendwie alles ganz lustig, so eine Diskussion. Aber liegt nicht die wahre Ursache für den ganzen Disput ein wenig tiefer?

Da steht  dann die Frage der Motivation dahinter. Jeder, der gerne seine weibliche Seite betont, der geht dann auch immer gerne einen Schritt weiter. Da kommt dann die Strumpfhose, Absätze und weiteres dazu.

Andere sind wirklich nur auf den Rock fixiert und wollen das maskuline bewahren (so geht es mir auch) und die stört es dann, wenn die Meinung der Anderen ihnen unterstellt, dass Sie schwul oder Transvestit oder .... sind. Ohne diese Spielarten des Mannes zu bewerten, ich möchte da nicht in den Topf mit hinein. Also lege ich Wert darauf, dass ich trotz Rock als Mann wahrgenommen werde. Und dann finde ich es für mich als störend, wenn ein Rockträger zu feminin wirkt. Also suche ich diese Gesellschaft nicht sondern meide die.

Dazu kommt es leider oft vor, dass der Wunsch nach weiblicher Seite ab und an den guten Geschmack außer Acht lässt. Das führt dann zu Kleidungsstilen, die ich nicht mehr als ästhetisch empfinde und das ist noch sehr freundlich formuliert.

Die einzelnen Meinungen sind hier genauso vielfältig wie die Menschen. Ein Ziel (Rock am Mann) würde bedeuten, dass man dies alleine angeht. Jede Vermischung bringt es dazu, dass wahlweise das viel weitere Ziel "freie Wahl des Auftretens ohne Bewertung" im Raum steht. Und so schön der Gedanke, das ist Utopie und wird wohl nie kommen.

Ich finde es sollte jeder darauf achten, dass die Ästhetik stimmt, dann ist schon viel gewonnen. Diese 3 Bilder am Anfang des Threads zeigen einen perfekt androgynen Typen wirklich schön rausgemacht. Das ist hier für fast niemand denkbar. Wer hat schon diese Figur, das hat kaum eine Frau. Sieht gut aus, mit dem Körper würden das viel mehr Leute machen, man muss es Ihm neidlos gönnen dass er das kann und wir meist nicht,  aber hier keine Diskussion wert.

Hilfreich für unser Thema wäre eine Tendenz, dass man nicht seine eignen Ängste bestimmen lässt, was man anderen erlaubt. Wenn ich nicht für schul gehalten werden möchte, dann darf mein Nachbar den gleichen Rock wie ich den habe trotzdem mit High-Heels tragen. Ich geh dann lieber rechts rum wenn er links läuft. Aber das ist meine Sache, er darf den so tragen wie er will. Nur dann sind wir Beispiel wie es sein sollte.

Und diese Diskussionen hier klingen für mich oft so, dass hier einige mehr Toleranz erwarten als sie selber zeigen. Wozu soll das hilfreich sein?
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: steffish am 14.02.2014 18:37
Ich finde es sollte jeder darauf achten, dass die Ästhetik stimmt, dann ist schon viel gewonnen
Das finde ich auch, denn ein Mann im Rock ist schon ungewöhnlich genug und der wird dann von interessierten Leuten ganz genau gemustert und wenn der dann unmöglich aussieht, dann hat er mit seiner Aktion ein Eigentor geschossen
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 14.02.2014 19:15
Hallo Q-Rocker,

danke für den differenzierten Beitrag!

Aus ihm spricht Toleranz im Sinne von Ertragen einer Sache oder einer Person, die man eigentlich ablehnt.

Ich kann schon verstehen, wie es einem peinlich sein kann, einer Gruppe zugerechnet zu werden, die von vielen schräg angesehen wird. Erst recht, wenn man selber so sozialisiert ist, diese Gruppe schräg anzusehen. Das trifft wohl auf viele von uns zu.

Wenn man sich von dieser Sozialisation so weit emanzipiert hat, dass man sagt, man habe nichts gegen diese Gruppe, ist das schon eine gute Entwicklung. Wenn man aber hinzufügt, Angehörgen dieser Gruppe doch lieber aus dem Weg zu gehen, zeigt sich, dass die Entwicklung noch nicht zu Ende ist oder eben aufgehört hat, bevor sie zu ihrem Ende kam.

Ich mache einen anderen Vorschlag und denke dabei an ein schönes Männerrocktreffen im August in Köln: Vom kiltähnlichen Rock über Minirock bis zum schlanken Sommerkleid war alles dabei. Einige sagten, ihnen gefalle das eine oder andere Outfit nicht so gut und sie würden sich selber nicht gerne so kleiden. Aber niemand sagte, er gehe jetzt lieber wieder, um nicht mit dem anderen in einen Topf geworden zu werden. Statt dessen verlebten wir einen schönen, geselligen Abend und antworteten gemeinsam auf die Fragen der anderen Menschen, die gleichzeitig am selben Ort waren.

Man kann sich selber so erziehen, dass man sich von den ansozialisierten Peinichkeitsgefühlen emanzipiert. Wenn man will! Am besten ist es, wenn man sich dazu bringt, dass es einem peinlich ist, wenn das Gefühl aufkommt, man müsse sich jetzt von dem anderen Rockträger, der andere Motivationen hat, distanzieren. Dann streiten die Peinlichkeitsgefühle miteinander. Und man kann sich entscheiden, welchem man Recht gibt.


Und auch hallo Steffish:

Was die Ästhetik angeht: Ja klar. Aber es gibt z.B. auch rocktragende Punks, die ein ganz anderes ästhetisches Gefühl haben bzw. mit Absicht sich so kleiden, wie sie meinen, dass die "Spießer" es unästhetisch finden. Soll man jetzt Angst haben, mit denen in einen Topf geworfen zu werden?

Überdies sind Geschmäcker verschieden: Der eine sagt "grün und blau trägt die Sau", der andere liebt diese Farbkombination. Der eine mag grobe Schuhe zum Rock, der andere lieber feine Schühchen. Einer mag Karos und Muster, ein anderer lieber einfarbige Stoffe. Und einer findet Röcke schöner als Hosen, ein anderer umgekehrt. Und einer mag Symetrien lieber, ein anderer Asymetrien. Der Goldene Schnitt ist für den einen das Ideal, für den anderen langweilig.

Was mir besser gefällt ist der Vorschlag, man solle authentisch sein. Nichts vorgaukeln, sich nicht verstellen, sondern ehrlich und aufrichtig zu sich stehen. (Sich gehört das Schauspielern und Sichverstellen auch zur Authentizität einiger. Aber lassen wir die Spitzfindigkeiten.)

Das sind meine Gedanken dazu. Entscheidet selbst.

LG, Michael
 
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 14.02.2014 20:37
Jeder, der gerne seine weibliche Seite betont, der geht dann auch immer gerne einen Schritt weiter. Da kommt dann die Strumpfhose, Absätze und weiteres dazu.
Ich finde, die sind hier gar nicht oft vertreten. Wo bitte ist ein breiter Absatz zB. Wedge oder Blockabsatz denn weiblich? Man kann sehr wohl maskulin rüber kommen und sei der Rock eben etwas männlicher gestaltet. Zum Rock sehen hohe derbe Schuhe nun mal irgendwie besser aus, als flache. Kann auch wieder Sehgewohnheit sein.

ich möchte da nicht in den Topf mit hinein. Also lege ich Wert darauf, dass ich trotz Rock als Mann wahrgenommen werde. Und dann finde ich es für mich als störend, wenn ein Rockträger zu feminin wirkt.
Warum sollte es stören, wenn du in einen Topf  geworfen wirst? Die Leute kennen dich doch nicht. Oder spielt unterbewusst das Ansehen bei den Frauen eine größere Rolle? Frauen machen sich auch keine Platte ob du sie für Hetero oder lesbisch haltest. Und wenn du oder sie es genauer wissen möchtest, lernt man den Menschen eben näher kennen. Wenn du Hetero bist, bist du Hetero. Nur du weißt es am besten und kein anderer.

Dazu kommt es leider oft vor, dass der Wunsch nach weiblicher Seite ab und an den guten Geschmack außer Acht lässt.
Generell finde ich, das Männer die sich bewusst so kleiden kritischer als eine Frau sind. Weil es nicht so verbreitet ist, sich so zu kleiden. youtubefilmchen kann man nicht als Referenzbeispiele nehmen, da es wirklich Typen sind, die aus Spaß im Kleiderschrank ihrer Schwester gewühlt haben und von Grund auf unvorteilhaft aussehen.

Ich finde es sollte jeder darauf achten, dass die Ästhetik stimmt, dann ist schon viel gewonnen. Diese 3 Bilder am Anfang des Threads zeigen einen perfekt androgynen Typen wirklich schön rausgemacht. Das ist hier für fast niemand denkbar. Wer hat schon diese Figur, das hat kaum eine Frau.
Ich kann es figurtechnisch und noch ein bisschen herausgeputzt *tada*. Trotzdem sehe ich männlich aus.
Habe Bart und alles was dazu gehört, außer lichtes Haar, Bauch und eingedrückte Kniekehlen :)
Und wenn man schon so schlank ist, wie ich, wird man übrigens auch schon in einen Topf geworfen, Da hilft auch keine Hose oder der maskulinste Stil. Auch von Mädels kam da schon das ein oder andere.
Hier achtet ganz sicher jeder genau auf sein Äußeres.

Sieht gut aus, mit dem Körper würden das viel mehr Leute machen, man muss es Ihm neidlos gönnen dass er das kann und wir meist nicht,  aber hier keine Diskussion wert.
Dazu müsste sich aber das Männerbild ändern. Frauen kommen auch nicht mit perfekten Beine zur Welt. Für mich ist das Männerbild durch Ernährung und Lebensweisen konditioniert, ebenso wie Frauen angeblich nur schlank zu sein haben.

Hilfreich für unser Thema wäre eine Tendenz, dass man nicht seine eignen Ängste bestimmen lässt, was man anderen erlaubt. Wenn ich nicht für schul gehalten werden möchte, dann darf mein Nachbar den gleichen Rock wie ich den habe trotzdem mit High-Heels tragen
Warum machen sich bloß Frauen keinen so großen Kopf um ihre Sexualität? Denen ist es auch schnuppe wie welche was trägt, solange es gut aussieht.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: q-rocker am 15.02.2014 18:45

Ich finde, die sind hier gar nicht oft vertreten. Wo bitte ist ein breiter Absatz zB. Wedge oder Blockabsatz denn weiblich? Man kann sehr wohl maskulin rüber kommen und sei der Rock eben etwas männlicher gestaltet. Zum Rock sehen hohe derbe Schuhe nun mal irgendwie besser aus, als flache. Kann auch wieder Sehgewohnheit sein.

Also da stimme ich komplett zu. Ich finde auch, dass Männer mit androgyner Figur wie diese 3 Bilder am Anfang des Threads wirklich gut assehen. Aber ich hab hier in der Galerie eben auch vieles andere gesehen, was mein Ästhetikempfinden ein wenig strapazert. Und ich lasse es jedem, so zu sein. Ich wähle lieber eine andere Gesellschaft. Ich würde auch nie jemandem sagen, dass er da falsch ist. Ich geh auch weiter, wenn ich eine 110 kg Frau in Leggings sehe. geht auch nicht. oder Pumps mit weißen Socken.
"ich möchte da nicht in den Topf mit hinein. Also lege ich Wert darauf, dass ich trotz Rock als Mann wahrgenommen werde. Und dann finde ich es für mich als störend, wenn ein Rockträger zu feminin wirkt."

Warum sollte es stören, wenn du in einen Topf  geworfen wirst? Die Leute kennen dich doch nicht. Oder spielt unterbewusst das Ansehen bei den Frauen eine größere Rolle? Frauen machen sich auch keine Platte ob du sie für Hetero oder lesbisch haltest. Und wenn du oder sie es genauer wissen möchtest, lernt man den Menschen eben näher kennen. Wenn du Hetero bist, bist du Hetero. Nur du weißt es am besten und kein anderer.

Auch da stimme ich Dir zu. Aber man ist eben nicht nur der begreifende logische Mensch. Und irgendwo fühle ich mich im Rock nur dann prima, wenn ich die gesamte Situation als angenehm empfinde. Stört mich was, dann wirke ich unsicher und das ruft dann die Kritiker magisch hervor. Mein Thema, mein "Makel". Wenn ich dann niemanden vertreibe oder irgendwie wozu dränge sondern woanders lang gehe, dann bleibt es meins und vielleicht lerne ich, damit umzugehen.

Bitte niemanden. das hier als Kritik aufzunehmen. Das ist meins und ich lasse alle so, wie sie sind.

"Dazu kommt es leider oft vor, dass der Wunsch nach weiblicher Seite ab und an den guten Geschmack außer Acht lässt."

Generell finde ich, das Männer die sich bewusst so kleiden kritischer als eine Frau sind. Weil es nicht so verbreitet ist, sich so zu kleiden. youtubefilmchen kann man nicht als Referenzbeispiele nehmen, da es wirklich Typen sind, die aus Spaß im Kleiderschrank ihrer Schwester gewühlt haben und von Grund auf unvorteilhaft aussehen.

Na das mit dem Mann, der ein wenig kritischer hinsieht ist ein schönes Bild aus der Sparte der Illusion. Gerade die Punks oder Gothik-Freaks haben das sehr oft. Keine Frage. Und Typen mit irgendwelchem echten Stil und jahrelanger Tradition im Tragen von alternativen Klamotten haben oft auch ein gutes Stilempfinden. Und dann kommen Männer auf die Idee sie müssen mal Teile aus der Frauenabteilung probieren und (sorry), mich graust es. Wie gesagt, ich schau auch schon mal in die Galerie hier. Da finde ich einige sehr stimmige Bilder und vieles was ich absolut OK finde. Und einiges wo ich auf der Straße auch denken würde: Mensch, zieh besser was anderes an. Das ist aber auch bei so manchem Mädel frisch in der Pubertät so. Da wird der Schminktopf extrem benutzt, da sind dann die Farben recht wild gemixt, da passt kaum was zusammen.

Und bei Rockträgern sieht man dann 100kg auf filigranen Stilettos, O-Beine mit Feinstrumpfhosen und kurzem Lederrock Figurbetonte Oberteile zur Plauze und so weiter. Oder Taillierte Sachen zu breitem Kreuz und und und .

Optisch echt oftmals ein GAU für mein Empfinden. Und dann tut uns zusammen damit niemand einen Gefallen. Ich hab selber mal 2 Rocker bei uns in der Stadt gesehen. Und meine damalige Freundin fand den einen wirklich optisch klasse. Abends hat Sie dann über den anderen was losgelassen, dass ich lieber das Thema Rock verschoben habe. Jahre später hat Sie es dann mitbekommen und dfand es sogar gut, hat mich aber extra gebeten, Ihr solche Exzesse zu ersparen wenn andere zusehen. Sie mag es wenn Ihr Freund einen Sarong trägt oder auch einen Jeansrock. Aber so eine verunglückte Vogelscheuche nimmt Sie nicht mit in die Stadt.

Das brachte es für mich auf den Punkt. Aber nur für mich und mein Auftreten. Will jemand anders rumlaufen, dann darf er das gerne.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 15.02.2014 19:03
Hallo q-rocker,

auf meine Kritik bist Du gar nicht eingegangen.

Kurz gesagt finde ich es nur tolerant im Sinne von duldend, was man eigentlich nicht mag. Wenn Du sagst, Du wollest niemanden kritisieren, jeder könne es machen, wie er wolle, aber Du würdest mit ihm nichts zu tun haben wollen, dann ist das so ähnlich, wie wenn jemand sagt, Röcke tragen darf jeder, aber ich meide dann seine Gesellschaft und möchte mit diesen Typen nichts zu tun haben.

Ich fürchte, ich würde nicht gerne etwas zu tun haben wollen mit einem Menschen, der so hinterrückst einem doch den eigenen Geschmack aufdrängen will. Sollten wir beide z.B. irgendwie was zusammen machen und dann käme jemand dazu, der einen Stil hat, der Dir nicht gefällt, und Du würdest sagen: "Wenn der bleibt, dann gehe ich", dann würde ich Dich gehen lassen.

Lies man einen Kommentar von gestern dazu, da habe ich weiter ausgeholt.

LG, Michael 
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 15.02.2014 20:57
Ich kann q-rocker jetzt ein wenig nachvollziehen. Das wollte ich aus ihm heraus kitzeln.
Ich denke, er würde keine Gesellschaft vermeiden solange der Träger stimmig aussieht und sich dabei etwas gedacht hat. Er hat doch geschrieben, dass er er sogar Mana sehr gelungen findet.  Was dem Großteil hier nicht zusagt.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 15.02.2014 21:02
Ich habe die Tage einem Freund gesagt, dass ich Rock trage und diesen gezeigt.
Zu meinem Erstaunen sagte er, dass er es sich an mir richtig gut vorstellen kann und er mich so respektiert, wie ich bin. Ihm gefällt auch der Rock, obwohl er es an sich selber nicht vorstellen kann. Ich habe mit einer total anderen Reaktionen gerechnet.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: q-rocker am 15.02.2014 22:53
Ich hab im Spätsommer mal den Schritt gewagt in einer Runde von Leuten hier aus dem Dorf wo ich wohne einen Sarong anzuziehen. Da waren wir zu rund 20 Leuten an einem See und nach dem Baden wollten die am Kiosk was trinken.  Es waren mehr Mädels als Männer und einige Kinder. Ich hab bei Losgehen dann einen Sarong umgebunden und ein T-Shirt dazu und bin los. Die anderen haben nur ein T-Shirt angezogen. 2 Freunde haben sehr verwundert geguckt. Als eine Freundin (Marokkanerin) aber so reagiert hat als sollten sich die Typen auch was anziehen und sogar meinte, dass ich ja schließlich auch "manierlich" da hin gehe, da war das irgendwie gleich umgedreht und normal. Zumal keine einzige Frau irgendwie komisch reagiert hat. Und dann habe ich zu hause als wir einigen besuch hatten und auf der Terrasse saßen zum Grillen nochmal einen Sarong angezogen. Vorher lag ich in der Sonne und als dann alle kamen hab ich den angezogen. Auch da war das so normal wie eine Hose.

Die Reaktion auf einen Jeansrock kann ich nicht einschätzen. Aber ein Dorf (3000 Leute) und lauter "Ureinwohner" meist mit Landwirten als Vorfahren.....  Das kann auch komisch enden. Und wer hier verschissen hat, dessen Kinder haben da noch dran zu knabbern.

Ist für mich ein heikles Thema. darum ganz behutsam angehen. Ich wohne gerne hier und mag viele Besonderheiten des Dorflebens hier. Darum will ich das nicht belasten. Eventuell irgendwann einmal, wenn nach und nach immer mehr gute Freunde das mitbekommen haben. Aber das ist in Städten sicher leichter.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: cephalus am 15.02.2014 23:29
Ich kann schon verstehen, wie es einem peinlich sein kann, einer Gruppe zugerechnet zu werden, die von vielen schräg angesehen wird. Erst recht, wenn man selber so sozialisiert ist, diese Gruppe schräg anzusehen. Das trifft wohl auf viele von uns zu.


Hallo Michael,
ich verstehe q-rocker bestens, in meiner frühen Rockzeit habe ich den einen oder anderen Besuch eines Männerrocktreffens ad acta gelegt, als ich von Weitem die Kleidung der Teilnehmer gesehen habe.

Grund war meine eigene Unsicherheit, Sozialisation, mein enger Horizont und meine begrenzte Phantasie was Mann tragen kann und die Angst eben diesen Leuten zugerechnet zu werden, mit denen ich mich nicht identifizieren konnte.

Aber fast zwei Dekaden eigene Entwicklung ändern vieles:  Außer, dass ich nach wie vor eine Meinung habe, was mir gefällt, und was ich mir selbst an Bekleidung vorstellen kann, ist es mir wirklich egal, wer sich wie gekleidet, mit welcher Intention auch immer, in meiner Gesellschaft befindet, solange ich mit dem Menschen selbst zurecht komme.
Aber, es war eine lange Entwicklung, an deren Anfang ich mir nicht vorstellen konnte, dass es sie gibt, und wohin sie führt.

Ich denke man muss schlicht akzeptieren dass verschiedene Ansichten, Entwicklungsphasen und was auch immer existieren, die verschiedene Menschen in verschiedenen Phasen durchlaufen oder evtl. auch irgendwo, ganz am Anfang stecken bleiben.


LG
Cephalus


Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 15.02.2014 23:45
Lieber Cephalus,

vielen Dank für Deine Beurteilung der Lage. Ja, damit kann ich was anfangen: Wir alle sind auf verschiedenen Punkten einer Entwicklung. Was einige von uns schon hinter sich haben, haben andere noch vor sich. Was mich betrifft, so bin ich auch noch nicht so weit, wie ich gerne wäre. Es gibt Menschen, die bewundere ich, weil sie weiter sind als ich. Wenn mir jemand sagt: "Bleib so wie du bist", lehne ich das ab und sage: "Nein, ich will mich lieber weiterentwickeln".

Ich will ja auch nur, dass q-rocker über seine Ansicht nachdenkt und sich weiterentwickelt. Deswegen kritiisere ich seine Ansicht. Nicht, um ihn auszugrenzen!

Dass er auf meine Kritik nicht eingeht, zeigt vielleicht, dass er darüber nachdenkt. Oder dass er mit ihr nichs anfangen kann. Ich hoffe ersteres!

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 15.02.2014 23:48
@ Cephalus

Hast du gut geschrieben. Dies trifft meines erachtens auch den Punkt des Problemes.

Aus diesem Grund kann man jemanden hier nicht gleich empfehlen Anzuziehen, was ihm
gefällt. Der neue Rocker muss hier hineinwachsen, oder er ist schon soweit, dass er das
von sich aus diesen Schritt machen kann. Das sind besondere Typen, der weis was  er
will.

Klappt das dann auch noch in der Wohngegend hat er gewonnen.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: DesigualHarry am 16.02.2014 01:17
Hallo!

Das war für mich und meinem Verhalten anderen gegenüber sehr entscheidend: Es geht nicht um besser oder schlechter, sondern die Erkenntnis das jedes Lebewesen auf einer ganz Individuellen Bewusstseinsstufe ist. Das was dem einen bereits zuviel ist, ist dem anderen gerade recht. Man lebt immer in einer subjektiven Welt.
Je mehr man sich dem ungewohnten oder unnormalem Öffnet, umso leichter fällt es einem das einfach so anzunehmen. Denn in der Natur draußen gibt es keine Grenzen, Grenzen sind alleine von Menschen erschaffen worden. Wenn man mit der heutigen Technik die längste Brücke baut die bis dahin möglich ist, in ein paar Jahrzehnten mit neuer Technik aber eine noch längere Brücke bauen kann, dann sind aber die Voraussetzungen von Seiten der Natur immer schon vorhanden gewesen. Da draußen ist kein Gott der einerseits Menschen einen freien Willen gibt, aber auf der anderen Seite vorschreibt was man damit anfangen darf. Es gibt von Seiten der Natur absolut keine Grenzen. Sonst hätte da schon längst einer mal bei all den Kriegen eingegriffen ;D...Wenn ich das für mich begreifen kann, dann tue ich mich sehr viel leichter... Etwas für mich unnormales ist einfach eine weitere Ausdrucksform im Raum der unbegrenzten Möglichkeiten.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: GregorM am 16.02.2014 08:09
Da steht  dann die Frage der Motivation dahinter. Jeder, der gerne seine weibliche Seite betont, der geht dann auch immer gerne einen Schritt weiter. Da kommt dann die Strumpfhose, Absätze und weiteres dazu.

Andere sind wirklich nur auf den Rock fixiert und wollen das maskuline bewahren (so geht es mir auch) und die stört es dann, wenn die Meinung der Anderen ihnen unterstellt, dass Sie schwul oder Transvestit oder .... sind. Ohne diese Spielarten des Mannes zu bewerten, ich möchte da nicht in den Topf mit hinein. Also lege ich Wert darauf, dass ich trotz Rock als Mann wahrgenommen werde. Und dann finde ich es für mich als störend, wenn ein Rockträger zu feminin wirkt. Also suche ich diese Gesellschaft nicht sondern meide die.

Hallo q-rocker, hallo alle,

sehr gut formuliert. Gemeinsam haben wir hier den Wusch, im Rock zu gehen, und am besten mit voller Akzeptanz und vollem Verständnis unseres Umfelds. Nun dreht es sich, wie du auch schreibst, bei vielen Männern nicht nur um den Rock, sondern auch mehrere Sachen, die von der Gesellschaft, den Frauen zugeordnet werden (dass einige der Auffassung sind, Bekleidung habe kein Geschlecht usw., hilft wenig).  
 
Und hier kann es ja soweit kommen, dass sich einige tatsächlich besser mit denen identifizieren können, die eigentlich Röcke am Mann ablehnen, als mit denen, die – in unseren Augen – zu weit Richtung Feminines oder Androgynes gehen? Dass sie nicht wünschen, von der Gesellschaft, in denselben Topf geworfen zu werden.  

MAS indiziert, dass DU damit ein Problem hast, zum Beispiel 14.02.2014 19:15:
Zitat
Erst recht, wenn man selber so sozialisiert ist, diese Gruppe schräg anzusehen.

Aber muss man ALLES akzeptieren und verstehen? Hat man nicht ein Recht dazu, etwas einfach abzulehnen? Und ohne, dass man deshalb ein „schlechterer“ Mensch ist?

Ich akzeptiere und verstehe nicht alles. Das ist mein Recht, wie es dein Recht ist. Es ist auch das Recht Michaels, dich und deine Gesichtspunkte nicht zu verstehen. Aber es ist NICHT sein Recht, dir vorzuwerfen, dass du anderer Meinung bist, als er.
 
Du bist nicht der einzige, der, wenn es zum Rocktragen kommt, Grenzen hat, und dem es nicht darum geht, IMMER weiter zu gehen.

Gruß
Gregor

Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 16.02.2014 10:09
Hallo zusammen und einen schönen Sonntagmorgen!

Gregor, Du fragst:
Zitat
Aber muss man ALLES akzeptieren und verstehen? Hat man nicht ein Recht dazu, etwas einfach abzulehnen? Und ohne, dass man deshalb ein „schlechterer“ Mensch ist?

Mein Antwortversuch:
Akzeptieren, im Sinn von "für sich selber übernehmen", muss und kann man nicht alles. Also nein!
Verstehen im Sinn von "wissen, worum es geht" oder "sich in einen anderen Menschen hineinfühlen" kann man auch nicht immer. Und man kann es nicht erzwingen. Also auch hier: Nein.

Cephalus und Harry haben es meines Erachtens gut dargestellt: Bei diesem Verstehen gibt es verschiedene Bewusstseinesstufen. Genau so wie ein Grundschüler weniger weiß als ein Professor, so haben wir in allen Belangen des Lebens verschiedene Stufen oder Ebenen des Wissens und Verstehens. Es geht darum zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Natürlich kann man mit seiner eigenen Entwicklung aufhören. Das ist dann schade. Man kann es aber nicht erzwingen, da wir auch von Natur her unterschiedliche Fähigkeiten haben. Nicht jeder kann Leistungssportler werden und nicht jeder wirklich weise. Nur sich darauf zu beziehen, dass man ein Recht darauf habe, sich nicht weiter zu entwickeln oder zu meinen, man habe schon alles Erreichbare erreicht, halte ich für eine faule und bequeme Ausrede.

Genau so halte ich es für eine faule Ausrede, "der Gesellschaft" den schwarzen Peter zuzuschieben, zu sagen, "die Gesellschaft wird das nie tolerieren" und von dort her sich das Recht abzuleiten, selber auch nicht tolerant sein zu wollen.
Oder eben selber Menschen nicht zu respektieren, da man meint "die Gesellschaft" respektiere sie auch nicht.

Ein wichtiger Schritt ist schon einmal die Selbsterkenntnis, dass man nicht alles versteht. Das ist das sokratische "Ich weiß, dass ich nichts weiss". Und wenn ich weiß, dass ich etwas oder jemanden nicht verstehe, dann kann ich mich um Verständnis bemühen oder ich kann es einfach mal auf sich beruhen lassen, wenn das Verstehenwollen zu anstrengend ist. Dumm ist es aber, wenn ich sage: "Was ich nicht verstehe ist generell nicht zu verstehen, und Menschen, die ich nicht verstehe, meide ich lieber."

Sicher habe ich das Recht, die Straßenseite zu wechseln, wenn ein Transvetit auf mich zu kommt. Mir wäre es aber sehr peinlich, das zu tun. Peinlich mir selbst gegenüber und dem Transvestiten gegenüber.

Genau so wie es mir peinlich wäre, keinen Rock zu tragen, nur weil ich meine, dass es Menschen gibt, die meine Vorliebe für Röcke nicht verstehen. Wenn jemand meine Gesellschaft meidet, weil er es oder mich nicht versteht, tut mir das weh. Und ich will meinerseits niemandem weh tun.

Ist es zu viel verlangt, so viel Mitgefühl aufzubringen, sich in einen Menschen hineinzuversetzen und sich vorzustellen, dass es ihm weh tut, wenn man ihn meidet, nur weil er sich anders kleidet, als es mir gefällt? Wenn er damit jemandem schaden würde, dann wäre das was anderes. Aber schadet denn ein Mensch, der sich "unästhetisch" kleidet jemandem?

Das war jetzt mein Wort zum Sonntag.;)

LG, Michael


Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: DesigualHarry am 16.02.2014 11:25
Hallo!

Dein letzter Beitrag Michael hat mir sehr gut gefallen :D


Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: GregorM am 16.02.2014 11:37
Hallo Michael,

eine Frage der eigenen Entwicklung? Eine Frage des eigenen Wissens oder der eigenen Ausbildung? Wird man dadurch wie per Definition toleranter anderen Meinungen und Auftreten gegenüber? Ich meine Nein.
Jeder Mensch, selbst der begabteste und am besten ausgebildete, muss nicht für alles Verständnis haben.  

Sonst solltest du als erklärter extrem toleranter Mensch auch dem extrem intoleranten Mensch gegenüber voller Verständnis sein und es nicht mit dessen Sozialisation, (unzureichender) Ausbildung usw. verbinden.
Bist wirklich du selbst so tolerant? Oder sollte es doch Grenzen geben? Und falls ja, wer sollte sie festlegen? Und nach welchen objektiven Kriterien?

Ich allerdings bin nicht das tolerant. Meiner Meinung nach darf jeder sich so kleiden, wie er auch möchte. Nur soll er nicht damit rechnen, dass ich es verstehe (Ausnahme, falls er nicht selbst dafür kann) und gar nicht, dass ich selbst davon Teil sein möchte und mit ihm in denselben Topf geworfen werden.  

Wer es schwer mit seinem Umfeld haben möchte, darf es mir auch Herzens gerne. Aber aus missverstandener Loyalität werde ich es nicht per Automatik für OK halten und gar nicht dazu auffordern, dass er so weitergeht – nur weil alles – in der Theorie – möglich und gerecht sein sollte.    

Gruß
Gregor
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 16.02.2014 12:18
Lieber Gregor,

zunächst: Intoleranz zu tolerieren ist kontraproduktiv. Würde ich Intoleranz tolerieren, würde ich hier nicht so viel diskutieren, sondern Eure Ausgrenzung von Menschen, die sich so kleiden, wie es Euch - also Dir und q-rocker - nicht gefällt, einfach erdulden.

Nein, ich argumentiere ja gerade gegen diese Respektlosigkeit den Menschen mit anderem Geschmack gegenüber.

Du schreibst:
Zitat
Wer es schwer mit seinem Umfeld haben möchte, darf es mir auch Herzens gerne. Aber aus missverstandener Loyalität werde ich es nicht per Automatik für OK halten und gar nicht dazu auffordern, dass er so weitergeht – nur weil alles – in der Theorie – möglich und gerecht sein sollte.
 

Was meinst Du, wie oft so gegen uns Rockträger argumentiert wird. Zweimal erlebte ich, dass jemand meinte, dadurch dass ich einen Rock trage, zeige ich, dass ich mich ausgrenzen wolle. Jetzt willst Du Leute ausgrenzen, die ihre Röcke anders tragen, als es Dir gefällt. Merkst Du nicht, wohin das führt?

Mich erinnert das an eine Geschichte aus der Nazeit: Zuerst holten sie die Juden, aber ich war ja kein Jude. Dann holten sie die Zigeuner, aber ich war je kein Zigeuner. Dann holten sie die Zeugen Jehovas, aber ich war ja kein Zeige Jehovas. Dann holten sie mich, aber es war keiner mehr da, der mir helfen konnte. (So ungefähr geht die Geschichte.)

Wir können von den Massenmenschen nicht erwarten, uns Rockträger zu respektieren, wenn wir den Respekt Transvestiten oder Menschen mit anderem Kleidungssgeschmack verweigern. Das wäre einfach unredlich!

Du schreibst:
Zitat
Jeder Mensch, selbst der begabteste und am besten ausgebildete, muss nicht für alles Verständnis haben.

"Verständnis haben müssen" scheint mir ein komischer Ausdruck. Das erinnert mich an meine Student(inn)en: "Müssen wir das auch alles wissen?", fragen Sie manchmal. Ich denke: "Wieso müssen? Ihr dürft! In Afghanistan würde es Euch verboten, das zu lernen. Hier habt Ihr die Chance, also macht was draus." Gesagt habe ich aber: "Das wäre schon gut, das zu wissen, aber in der Klausur kommt es nicht dran." Na ja, ob das die beste Antwort war ... ?

Ich erkläre es nochmal anders: Ich meine nicht, dass Du alles machen musst, was andere tun. Dir muss auch nicht alles gefallen. Du darfst auch jemandem sagen, dass Dir sein Kleidungsstil nicht gefällt. Aber diesem Menschen dann den Respekt zu verweigern und ihn auszugrenzen und zu sagen, mit ihm wolltest Du nichts zu tun haben, er könne sich gerne kleiden, wie er will, aber Du würdest Dich nicht gerne mit ihm sehen lassen, weil es Dir wichtiger sei, von den Massenmenschen toleriert zu werden, als Deinerseits ihn zu respektieren, das halte ich für unmoralisch!

So, das war noch ein Wort zum Sonntag! ;)

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: Lars am 16.02.2014 12:38
Hallo Michael,

eine Frage der eigenen Entwicklung? Eine Frage des eigenen Wissens oder der eigenen Ausbildung? Wird man dadurch wie per Definition toleranter anderen Meinungen und Auftreten gegenüber? Ich meine Nein.
Jeder Mensch, selbst der begabteste und am besten ausgebildete, muss nicht für alles Verständnis haben.

Mit eigener Entwicklung ist die seelische Entwicklung gemeint, nicht die sogenannte "Karriere". Das sind zwei verschiedene Baustellen. Es gibt viele Leute, die haben eine Top-Ausbildung, haben die Birne voll bis zum Anschlag, sind aber trotzdem menschliche Ar...l.cher. Die sind in der eigenen Entwicklung komplett stehengeblieben und versuchen, dies durch ihre wirtschaftliche Karriere zu kompensieren. Sorry für die drastische Formulierung.
 
Je weiter man sich selbt entwickelt und je mehr man bei sich ist, umso entspannter und toleranter wird man auch. Und sicherer im Auftreten mit einem ungewöhnlichen Outfit. Und auch der eigene Modegeschmack ändert sich parallel dazu. Wenn ich diesbezüglich so an meine eigene Entwicklung denke, muß ich über mich selbst schmunzeln. Gerade, wenn ich an den Anfang denke. Diese Entwicklung kann und wird aber kein Ende haben, da bin ich mir sicher ...
 
Grüße,
Lars
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 16.02.2014 14:36
Etwas wirr aber ich versuche das mal den Gordischen Knoten zu öffen.

@ Gregor

Ich verstehe dich und kann es nachvollziehen.

@ MAS und Lars

auch eure Arrgumentation ist nachvollziehbar.

Ich habe eine eigene Meinung und kann sie auch mit gutem Gewissen vertreten.

Der Mann im Rock hat es schwer. Sehr schwer, obwohl die Seite schon alt ist und
die Rocker vielfältig sind. Ich für meine Person fühle mich in Gegenwart von Männern
die sich als Frau gekleidet sind sehr unwohl. Ich tolleriere das, weil die Personen es
wohl wollen und ein ändern nicht möglich ist, aber akzeptieren kann ich das nicht.

Warum nicht: Ein Mann im Rock wird auch von der Gesellschaft tolleriert aber auch nicht
akzeptiert. Das kann man täglich erleben. Aber der Mann hat die Wahl zu machen
was er will und nicht was angeblich durch die Modeindustrie vorgeschrieben wird.
Aber alles weitere ist einfach nur Overdressed.
Gerne ein Beispiel:
Ein Mann im Rock zieht sich noch bewusst Damenstiefel, FSH, und ein Oberteil mitSpitze
verziert an. Er meint, dass er stimmig ausschaut. Aber was sagt die Öffentlichkeit?
Ich toleriere, aber werde dies nie akzeptieren.

Übrigens, Intolerant ist ein Verhalten was jeder Mensch hat. Auch wenn man hier eine
Geschichte aus der Nazizeit mit zur Argumentation benötigt.
Wie ich immer schon geschrieben habe, bin ich zu anderen Menschen tolerant, weil sie mir mit
Verlaub nicht interessieren. Ich werde dies aber akzeptieren müssen, weil ich sie nicht ändern
kann. Aus diesem Grund kann man mich auch nicht in eine Schublade schieben. Ich bin eben
so wie ich bin. Das muss nicht jeder tolerieren aber akzeptieren.
...
Je weiter man sich selbt entwickelt und je mehr man bei sich ist, umso entspannter und toleranter wird man auch. Und sicherer im Auftreten mit einem ungewöhnlichen Outfit. Und auch der eigene Modegeschmack ändert sich parallel dazu. Wenn ich diesbezüglich so an meine eigene Entwicklung denke, muß ich über mich selbst schmunzeln. Gerade, wenn ich an den Anfang denke. Diese Entwicklung kann und wird aber kein Ende haben, da bin ich mir sicher ...
 
Grüße,
Lars

Nun, nur weil man sich entwickelt, wird man sich selbst und die eigene Meinung nicht über Bord
werfen und sich ändern. Vielleicht ganz junge Menschen, aber das gilt bestimmt nicht für uns
alten Hasen.
Ich habe mein Auftreten mit dem Rock für mich Akzeptiert und toleriere dies zu jederzeit. Aber werde
immer noch meine Meinung zu meinen Mitmenschen haben.
Meine Frau akzeptiert das, wird es aber nie tolerieren.

Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: DesigualHarry am 16.02.2014 16:06
Hallo!

Das was es dem Mann im Rock schwer Macht sind eben die Ausgrenzungen von Andersdenkenden. Im Massendenken hat der Rock am Mann derzeit einfach keinen Platz. Jede weitere Einengung zu einem bestimmten Stil für den Mann mag zwar erstens mal einen Erfolg bringen, aber längerfristig ist es nur eine Verlagerung von Problemen. Derzeit leidet das Geschlecht Mann unter einer derartigen Konzentration auf maskulin dass darunter sehr, sehr viele Männer darunter heimlich leiden.  Man sollte einfach mal lieber zwei Schritte zurück gehen und einfach mal den Druck rausnehmen, dass man unbedingt den Mann geben muss.

Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn all diese Ausgrenzungen irgendeiner Gruppe seitens der Gesellschaft  aufhören, kann sich der einzelne ganz frei nach seiner Bewusstseinsstufe darin entfalten. Der, der es lieber einfach mag, findet darin genauso seinen Platz, wie der der es auch mal anders mag. Es würde dadurch dermaßen viel Druck aus den Menschen genommen, dass damit schlagartig sehr, sehr viele Krankheiten verschwinden würden.

Ich persönlich habe mich schon dazu entschlossen so Leben zu wollen. Der Anfang ist sehr schwer...

Lg Harry :)
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 16.02.2014 18:55
Lieber Lars, lieber Harry,

ich glaube, wir sind da so ziemlich auf einer Wellenlänge.  :)

Lieber Berliner Kerl,

Du schreibst:
Zitat
@ Gregor

Ich verstehe dich und kann es nachvollziehen.

Das trifft auf mich auch zu. Nur weil ich ihn verstehe und seine Empfindungen nachvollziehen kann, erlaube ich mir, ihn zu kritisieren. Ohne Verständnis sollte man niemanden kritisieren, sondern lieber nachfragen.
Natürlich kann es immer noch sein, dass ich nur meine, ihn zu verstehen, ihn aber in Wahrheit falsch verstehe.

Ich kenne das Gefühl der Peinlichkeit, wenn ich annehme, dass das, was ich gerade tue, anderen missfällt. Ich höre zum Beispiel gerne deutsche Volksmusik, sogar den Heino, aber wenn ich diese Musik höre und bestimmte andere Menschen kommen in den Raum, habe ich das Gefühl, von ihnen schräg angesehen zu werden. Das ist so ein gängiges Peinlichkeitsgefühl. Aber diesem Gefühl muss ich ja nicht nachgeben, weder indem ich dann andere Musik auflege, noch indem ich Hosen anziehe, noch indem ich zu einem Mann mit Kleid und Stöckelschuhen sage, ich wolle mit ihm zusammen nicht gesehen werden.

Bei Dir, Berliner Kerl, frage ich mal nach, was es mit diesen beiden Aussagen auf sich hat:

1.
Zitat
Ein Mann im Rock zieht sich noch bewusst Damenstiefel, FSH, und ein Oberteil mitSpitze
verziert an. Er meint, dass er stimmig ausschaut. Aber was sagt die Öffentlichkeit?
Ich toleriere, aber werde dies nie akzeptieren.

2.
Zitat
Ich habe mein Auftreten mit dem Rock für mich Akzeptiert und toleriere dies zu jederzeit. Aber werde
immer noch meine Meinung zu meinen Mitmenschen haben.
Meine Frau akzeptiert das, wird es aber nie tolerieren.

Was bedeuten die Wörter "tolerieren" und "akzeptieren" in diesen beiden Sätzen. Du tolerierst die beschriebenen Männer, akzeptierst sie aber nicht, Deine Frau akzeptiert Dein Rocktragen, toleriert es aber nicht. Da blicke ich jetzt nicht mehr durch. Erkläre mir das bitte mal.

Dann schreibst Du
Zitat
Nun, nur weil man sich entwickelt, wird man sich selbst und die eigene Meinung nicht über Bord
werfen und sich ändern. Vielleicht ganz junge Menschen, aber das gilt bestimmt nicht für uns
alten Hasen.


Ich meine doch: Solange man sich weiterentwickelt, so lange ändert man auch seine Meinungen, sofern man die alte Meinung als falsch erkannt hat. Natürlich nicht, wenn man sie als richtig erkannt hat.
Du hast allerdings recht damit, dass ältere Menschen sich weniger weiterentwickeln als jüngere. Zumindest trifft das auf die meisten zu. Ich kenne allerdings ältere Menschen, die sich immer noch weiterentwickeln und das sogar mehr, als manche andere jüngere Menschen, die ich auch kenne. Das mögen Ausnahmen sein. Aber so ist das nun mal mit der Elite: sie besteht aus Ausnahmen.
Also ich bin lieber eine Ausnahme, die sich weiterentwickelt als ein Durchschnittsmensch, der zu früh damit aufhört.
Unter dem heute so beliebten Schlagwort "lebenslanges Lernen" wird zumeist verstanden, dass man sein Leben lang flexibel für den sich ständig ändernden Arbeitsmarkt bleibt. Das meine ich aber nicht, wenn ich von lebenslanger Weiterentwicklung spreche, sondern das was Lars eine seelische Entwicklung nennt. Die aber kann man nicht erzwingen. Aber nur weil man sie nicht erzwingen kann, heißt das doch nicht, dass man nicht Werbung für sie machen kann oder gar sollte. Und wenn ich von meinem aktuellen Entwicklungsstadium aus einen Respekt für Menschen in ihrer Andersartigkeit entwickelt habe, dann argumentiere ich auch dafür, dass andere diesen Respekt aufbringen sollten. Es geht mir aber nicht darum, alles zu respektieren oder auch nur zu tolerieren, sondern die Grenze ist da, wo ein Mensch einem anderen Schaden zufügt. Und auch da, wo er andere Menschen an ihrer seelischen Entwicklung hindert, was ihnen ja auch Schaden zufügt.  


Desweiteren argumentierst Du, dass weil wir Rockträger von den Massenmenschen nicht aktzeptiert würden, wir die Männer in anderer Damenbekleidung auch nicht akzeptieren müssten.

Das bedeutet doch soviel wie, dass wir uns lieber an die Massenmenschen anbiedern sollten, um von ihnen akzeptiert zu werden und zugleich mit den Massenmenschen zusammen die Damenkleidungsträger ausgrenzen dürfen. Nach dem Motto: Wenn wir uns mit den Massenmenschen gemein tun geht es uns besser, als wenn wir uns mit den Damenkleidungsträgern solidiarisieren, weil eben die Massenmenschen die stärkere der beiden Gruppen sind.

Es geht Dir also nicht um Minderheitenrechte als Menschenrechte, sondern nur darum, von der Mehrheit der Gesellschaftsmitglieder akzeptiert zu werden, auch wenn Du dafür andere Minderheiten ausgrenzen musst.

Verstehe ich Dich so richtig?

Die Frage geht auch an Gregor und q-rocker.

Verstehe ich Euch so richtig?  

Sollten wir Damenkleidungsträgern den menschlichen Respekt verweigern, damit die Massenmenschen uns Rockträger akzeptieren?

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 16.02.2014 19:13
oder er ist schon soweit, dass er das
von sich aus diesen Schritt machen kann. Das sind besondere Typen, der weis was  er
will.
:D

Wie sehen denn deine Röcke aus?

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum ständig argumentiert wird, dass man mit Röcken den Mann uniformieren könnte. Es ist nun mal so, dass der weibliche Körper sich dem männlichen Körperbau eher anpassen bzw. angleichen kann als umgekehrt. Darum funktioniert das Spiel mit dem maskulinen an Frauen so super.
Es wird immer so sein, dass Kleidung geschlechtsspezifische Merkmale aufweisen wird. Wenn Männer Röcke für Männer tragen, finde ich das als keine Uniformierung, wenn diese eben mit männlichen Farben und Stilen daherkommen. Ich schätze aber, wäre der Männerrock etabliert, würde es weitergehen und man sucht sich neue Aufhänger was zu einer Uniformierung beisteuern könnte, weil Frauen trotzdem noch mehr Auswahl an Mode haben. Somit kommen wir schon wieder zum ersten Punkt.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 16.02.2014 20:06
Lieber Michael,

deine Auswertung meines Textes finde ich lustig.

1. Wenn du in deiner Wohnung machst was du willst müssen die Anderen, die Besucher,
    es tolerieren. Weil sie die Musik womöglich nicht mögen, braucht man es nicht zu
    akzeptieren.
2. Wenn du es nur glaubst, brauchst du dir keine Gedanken über den Besuch machen.
3. Du musst nicht jemanden zu verstehen um ihn kritisieren zu dürfen. Du brauchst
    nur eine eigene Meinung zuhaben und dies auch vertreten.
4. Nun versuche ich mal die beiden Worte zu erklären.
   Akteptiert, heißt eigentlich, dass man eine zustimmende Meinung zu jemanden oder
   deren Meinung hat.
   Tolerieren ist auch eine Zustimmung, jedoch ohne dass man selbst dahinter steht.
   Man toleriert jemanden, was mein eigentlich nicht will. Man macht es nur, weil es ein
   selbständiges Indiviuum ist.
5. Bei dem letzten Zitat siehst du es falsch. Sicherlich kann man die Meinung ändern, man
muss es aber nicht. Wenn man selbst eine Meinung hat, muss man jemanden überzeugen,
dass die Meinung falsch ist und das ist weder durch Worte noch visuell passiert.
Hat aber wahrscheinlich auch etwas Youtube.de zu tun, wo man viele Beispiele für Männer im
Rock findet. Was ich als Peinlich registriert habe.
6.
Zitat:
Desweiteren argumentierst Du, dass weil wir Rockträger von den Massenmenschen nicht aktzeptiert würden, wir die Männer in anderer Damenbekleidung auch nicht akzeptieren müssten. Zitatende

So habe ich das geschrieben?
Ich habe nicht geschrieben "weil wir Rockträger" Gerne würde ich diese Stelle mal lesen wollen. Kannst du mir diese mal zeigen?

Ich hoffe jetzt deine Fragen beantwortet zu haben.
Ich trage fast jeden Tag mein Röcke und habe die Erfahrung gemacht, dass ich männlich in der Öffentlichkeit positv rüberkomme. Ich kann es mir als Frau verkleidet nicht vorstellen.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 16.02.2014 20:33
@Berliner Kerl
Dann hast du sicherlich auch keine Röcke aus der Damenabteilung
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 16.02.2014 20:44
Die meisten Röcke habe ich nach meinen Vorstellungen schneidern lassen.
1 Rock kostet so etwa 150,- EUR.
Aus der Damenabteilung hier über ein Versandthaus von S.Oliver.
Dies sind 2 Cordröcke. Da waren mir die Preise von meinem Schneider
für diese Art Rock doch schon übertrieben. Von 5 vom Schneider nur
2 aus dem Versandthandel. Diese sind aber 0815 Röcke Casual wie man
das auf modisch nennt.

Warum sind mir die selbstentworfenden für mich besser? Ich kann viel aus
der Mode übernehmen und mir überlegen, was für eine Art Oberbekleidung
ich im Schrank liegen habe und ob ich sie zum kombinieren benuten kann.
Von der Stange ist man meist etwas mit dem kombinieren eingeengt.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 16.02.2014 21:15
Ah, du gehst direkt zu einem Schneider in deiner Nähe. Gut
Vielen sind die 150 Euro schon zu viel. Und rennen in die Damenabteilung.
Ich gehöre nicht dazu. Und trotzdem bekommt man hier auch Rüffel wenn man schreibt, dass man richtige Männerröcke bevorzugt. viel zu teuer, man würde sich hinter einem Label verstecken...naja wer's glaubt.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: GregorM am 16.02.2014 22:22
Hallo Michael,

warum sollte der extrem Tolerante nicht Verständnis dafür haben, dass einige Menschen (auf denselben Gebieten) intolerant sind? Dass sie einfach anders denken? Dass sie dazu Recht haben? Sei dieser Haltung in deiner Auffassung Kontraproduktiv oder nicht?
  
Was meinst Du, wie oft so gegen uns Rockträger argumentiert wird. Zweimal erlebte ich, dass jemand meinte, dadurch dass ich einen Rock trage, zeige ich, dass ich mich ausgrenzen wolle. Jetzt willst Du Leute ausgrenzen, die ihre Röcke anders tragen, als es Dir gefällt.

Das hast du aber völlig missverstanden. Ich grenze niemanden aus, will niemanden ausgrenzen. Aber einige grenzen sich selber aus, und das egal was ICH persönlich meine. Meinetwegen darf jeder, wie schon mehrmals in Beitragen erwähnt, alles, aber auch alles tragen. Hat er damit Probleme, bin ich nicht dafür verantwortlich. Hat er keine, ist es auch OK, aber erwarte nicht, dass ich etwas verteidigen will, dass mir selbst fern liegt, und mit dem ich mich nicht identifizieren kann.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 16.02.2014 23:28
Hallo Berliner Kerl,

das Besuch war nicht in meiner Wohnung, sondern in einem öffentlichen Raum, in dem ich Café-Dienst hatte. Aber auch ist es so manchem Menschen peinlich, das was er zu Hause hört, anderen zu zeigen. Du kennst sicher das Sprichwort: "My home is my castle". Warum braucht aber jemand eine Burg, wenn er keine Feinde befürchtet? Außerdem kann e ja vorkommen, dass ich ein Konzert von Heino besuche (habe ich bisher noch nicht) und dabei beobachtet werde.

Oder ein anderes Beispiel: Ich ging vor Jahren im Rock in die Osternachtsmesse. Zwei Freunde waren auch da, und als ich mich anschließend bei der Agape zu ihnen setzen wollte, war ich ihnen so peinlich, dass sie behaupteten, der Platz sein besetzt. Das tat weh!

Das Zitat von Dir, das ich anführen möchte ist das hier:
Zitat
Ich tolleriere das, weil die Personen es
wohl wollen und ein ändern nicht möglich ist, aber akzeptieren kann ich das nicht.

Warum nicht: Ein Mann im Rock wird auch von der Gesellschaft tolleriert aber auch nicht
akzeptiert.

Ich lese es so, dass Du die gemeinte Person nicht akzeptierst, weil die Gesellschaft keine Männer in Röcken akzeptiert."


Und lieber Gregor, Du schreibst:
Zitat
Aber einige grenzen sich selber aus, und das egal was ICH persönlich meine. Meinetwegen darf jeder, wie schon mehrmals in Beitragen erwähnt, alles, aber auch alles tragen. Hat er damit Probleme, bin ich nicht dafür verantwortlich. Hat er keine, ist es auch OK, aber erwarte nicht, dass ich etwas verteidigen will, dass mir selbst fern liegt, und mit dem ich mich nicht identifizieren kann.

Wenn also einer wegen seiner Kleidung Probleme mit Dir oder sonst jemandem hat, ist er selber schuld? Das heißt, wenn ich wegen meines Rockes Probleme habe und meine Freunde nicht mit mir an einem Tisch sitzen wollen, bin ich selber schuld?
Das heißt, wenn ich intolernant bin, bin nicht ich schuld, sondern der, dem gegenüber ich intolerant bin?

Ich trage also keine Verantwortung für meine Haltung anderen Menschen gegenüber?

Danke für die Entmündigung!  :-\

Ach so, Du entmündigst Dich selber ja auch, denn Du bist ja auch nicht verantwortlich dafür, wie Du Dich einem Transvestiten gegenüber verhälst. Da ist er allein selbst schuld dran.  :-\  :'(

Nur gut, dass wir wenigstens schuld daran sind, wenn andere uns ausgrenzen, denn sie tragen dafür keine Verantwortung.

Jetzt weiß ich was Jesus meinte, als er am Kreuz hängend Gott bat, seinen Mördern zu verzeihen: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun."

So, genug jetzt für heute. Schlaft gut. Wer schläft, der sündigt nicht.  ;)
Und vielleicht gibt es den seinen der Herr im Schlaf!  ;)

LG, Michael

PS: Ich hoffe immer noch, dass ich Euch total falsch verstanden habe und Ihr Euch selbstverständlich mit einem Cocktailkleidträger an einen Tisch auf einem öffentlichen Platz setzen würdet.  8)

 



Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 16.02.2014 23:42
Ich lese es so, dass Du die gemeinte Person nicht akzeptierst, weil die Gesellschaft keine Männer in Röcken akzeptiert."
Es kommt immer auf den Rock und das Gesamtpaket drauf an. Ein Männerrock wird eher akzeptiert, als ein Bleistiftrock. Hab eigentlich kaum Probleme damit.

PS: Ich hoffe immer noch, dass ich Euch total falsch verstanden habe und Ihr Euch selbstverständlich mit einem Cocktailkleidträger an einen Tisch auf einem öffentlichen Platz setzen würdet.  8)
Wenn es hübsch anzusehen ist und zum Typen passt. ;D
Mein langer Männerrock hat auch einen leichten und dezenten Fishtail. Dazu muss aber oberster Punkt wieder zutreffen.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 16.02.2014 23:59
Ich wollte noch was nachtragen:

Wenn ich etwas kritisiere, das ich ich nicht verstehe, hat meine Kritik keinen Sinn. Ich äußere dann zwar meine Meinung, aber wer hat was davon? Ich schreibe ja Rezensionen, also Kritiken, von Büchern oder CDs. Wenn die Leser merken, dass ich keine Ahnung vom Thema habe, empfinden Sie meine Kritik als unseriös. Also bleibe ich dabei: Ohne Verständnis von dem, was ich kritisiere, ist meine Kritik nicht viel wert.

Und ich möchte noch etwas ergänzen:
Mir geht es nicht darum, die Kleidungsstile, die mir nicht gefallen, zu verteidigen. Aber mir geht es darum, das Recht eines Menschen, sich so zu kleiden, wie es mir oder den Massenmenschen nicht gefällt, zu verteidigen.

Meinungsfreiheit ist immer auch die Freiheit desjeningen mit anderer Meinung. Und eben auch mit anderem Geschmack.

Intoleranz zu tolerieren ist aber kontraproduktiv. Die Toleranz der Intoleranz gräbt sich ihr eigenes Grab.

Und an rock aktiv!
Danke für Deinen humorvollen, ironischen Beitrag!


LG, Michael 
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: cryptoman am 17.02.2014 00:18
oder er ist schon soweit, dass er das
von sich aus diesen Schritt machen kann. Das sind besondere Typen, der weis was  er
will.
:D

Wie sehen denn deine Röcke aus?

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum ständig argumentiert wird, dass man mit Röcken den Mann uniformieren könnte. Es ist nun mal so, dass der weibliche Körper sich dem männlichen Körperbau eher anpassen bzw. angleichen kann als umgekehrt. Darum funktioniert das Spiel mit dem maskulinen an Frauen so super.
Es wird immer so sein, dass Kleidung geschlechtsspezifische Merkmale aufweisen wird. Wenn Männer Röcke für Männer tragen, finde ich das als keine Uniformierung, wenn diese eben mit männlichen Farben und Stilen daherkommen. Ich schätze aber, wäre der Männerrock etabliert, würde es weitergehen und man sucht sich neue Aufhänger was zu einer Uniformierung beisteuern könnte, weil Frauen trotzdem noch mehr Auswahl an Mode haben. Somit kommen wir schon wieder zum ersten Punkt.

Es gibt so viele unterschiedliche Körperformen wie es Menschen gibt, somit lässt sich keine generelle Aussage über Passformen treffen, sondern eher über die Zielgruppe. Einigen Männern passen BHs, und viele Rockformen aus der Damenabteilung lassen sich von Männern ohne Einschränkungen tragen. Im Bereich Rock sind die Unterschiede in der Passform endenwollend und Änderungsschneidereien können auch weiterhelfen. Was der Mainstream als männlich betrachtet - wahrscheinlich einfarbig und dröge - ist irrelevant, insofern du selbst bestimmst, welcher Stil dir gefällt.

Problematisch ist nur die Borniertheit derer, die gegen die Fashion-Freestyler opponieren. Manche Leute brauchen Label, um sich zu orientieren oder weil das schon immer so war und Fashion-Freestyler brauchen das nicht. Eigentlich kein Problem.

Zitat
Wenn also einer wegen seiner Kleidung Probleme mit Dir oder sonst jemandem hat, ist er selber schuld? Das heißt, wenn ich wegen meines Rockes Probleme habe und meine Freunde nicht mit mir an einem Tisch sitzen wollen, bin ich selber schuld?
Wiso schuld? Ich würde nur deine Wahl der Freunde in Zweifel ziehen.  :-\ Was für ein bornierter Haufen.  >:(
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 17.02.2014 00:49
Einigen Männern passen BHs, und viele Rockformen aus der Damenabteilung lassen sich von Männern ohne Einschränkungen tragen.
Das ist doch genau der Punkt den Berliner Kerl kritisiert. Es gibt nicht viele, die die Röcke aus der Damenabteilung ohne Einschränkungen tragen können. Das muss passen, sonst kommen Bemerkungen.

@MAS mein Beitrag war humorvoll aber nicht ironisch gemeint. Wenn der Typ da rein passt ist vollkommen okay.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: GregorM am 17.02.2014 06:38
Intoleranz zu tolerieren ist aber kontraproduktiv. Die Toleranz der Intoleranz gräbt sich ihr eigenes Grab.

Lieber Michael,

so richtig. Das kann aber auch die Toleranz der Toleranz!

Gruss
Gregor
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 17.02.2014 08:04
Gerne wiederhole ich meine Aussage:

Wenn jemand sich mit einem Cocktailkleid sich zu mir setzt, kann ich es nicht verhindern.
Ich toleriere es, werde es aber nie akzeptieren. Es ist (zBsp. Dsa Cocktailkleid) zuviel
des Guten.


Ich überlege mir schon den ganzen Winter über ob ich mir ein Rock machen lassen soll.

Kariert oder Uni, Knieumspielend, mit 2 Träger.
Ebenfall suche ich Römersandalen, die gerade über die Knöcheln gehen, aus der Herrenabteilung.

Ich überlege immernoch. Hier könnte ich eine Grenze überschreiten, wo ich mich selbst nicht mehr wohl
fühle.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: GregorM am 17.02.2014 09:03
Lieber Michael,

Oder ein anderes Beispiel: Ich ging vor Jahren im Rock in die Osternachtsmesse. Zwei Freunde waren auch da, und als ich mich anschließend bei der Agape zu ihnen setzen wollte, war ich ihnen so peinlich, dass sie behaupteten, der Platz sein besetzt. Das tat weh!


Natürlich tut sowas weh. Und waren sie deine Freunde, sollten sie ja auch akzeptiert haben, dass du dich, in ihren Augen, ungewöhnlich gekleidet war. Ein gutes Beispiel der Intoleranz. Und ich war nicht mal dabei.

Und lieber Gregor, Du schreibst:

Zitat
Aber einige grenzen sich selber aus, und das egal was ICH persönlich meine. Meinetwegen darf jeder, wie schon mehrmals in Beitragen erwähnt, alles, aber auch alles tragen. Hat er damit Probleme, bin ich nicht dafür verantwortlich. Hat er keine, ist es auch OK, aber erwarte nicht, dass ich etwas verteidigen will, dass mir selbst fern liegt, und mit dem ich mich nicht identifizieren kann.

Wenn also einer wegen seiner Kleidung Probleme mit Dir oder sonst jemandem hat, ist er selber schuld? Das heißt, wenn ich wegen meines Rockes Probleme habe und meine Freunde nicht mit mir an einem Tisch sitzen wollen, bin ich selber schuld?

Wir leben in Gesellschaften, wo weithin alles erlaubt ist, wo aber auch Normen gelten, sind wir für oder gegen sie. Einige schaffen es, erheblich von Normen abzuweichen – typisch wenn sie sonst Eigenschaften besitzen, die gefragt und selten zu finden sind. Andere, die mehr durchschnittlich sind, haben oft wenige Möglichkeiten in dieser Beziehung. Ob sie durch ihre Handlungen ausgegrenzt werden, oder ob sie sich selbst ausgrenzen, kann immer diskutiert werden, aber das Resultat ist dasselbe.

Ungerecht? Klar. Aber in der konkreten Situation hilft es wenig, dass man sich zwischen den Ohren eine ideale Welt vorstellt, wenn sie, wenn man die Augen aufmacht, doch anders und knapp so ideal aussieht.
Dann hat man glücklicherweise die Wahl, dem eigenen Kopf zu folgen oder sich ein bisschen anzupassen.

Für die möglichen Konsequenzen ist doch der normal begabte Mann selber verantwortlich, ist demzufolge selber schuld, auch wenn es idealerweise hätte anders sein sollen.  
    
Du, Michael, bist Idealist, ich viel mehr Pragmatiker. Wenn du deinem Freund sagst: „Du solltest weitermachen, ich unterstütze dich“, sage ich meinem Freund: „Vielleicht solltest du darüber denken, ob es dir nun auch der richtige Weg ist“.

Wer hilft unserem Freund am besten? Ich kenne die Antwort nicht. Ich nehme auf die Wahrheit kein Patent. Wir haben aber unsere Wähle.
      
Gruß
Gregor
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 17.02.2014 09:10
Guten Morgen zusammen!

Mir wird die Diskussion allmählich zu viel. Auch bei mir selbst schleicht sich Rechthabenwollen ein. Das ist schlecht für konstruktive Diskussionen.

Ich fasse noch mal kurz zusammen, was mir wichtig ist, ohne damit jemanden von Euch angreifen zu wollen:

Mir ist wichtig, dass wir rocktragende Männer, die wir in unserer heutigen und hiesigen Gesellschaft eine Minderheit darstellen, die von der Mehrheit zumindest manchmal schräg angesehen wird, uns nicht das Wohlwollen der Mehrheit dadurch erkaufen, dass wir andere Minderheiten, z.B. Männer, die sich gerne feminin kleiden, schräg ansehen.

Mir ist wichtig, dass wir auch die Menschen respektieren, die sich anders kleiden, als es uns gefällt, auch dann, wenn sie und wir von den Massenmenschen in einen Topf geworfen werden. Es geht mir micht darum, aus Solidarität beim CSD mitzumarschieren - das kann machen, wer will, aber niemand muss das -, aber es geht mir darum, all diesen Menschen, die gendermäßig oder mit ihrer Kleidung nicht dem Mainstream entsprechen, dadurch unsere Solidarität zu zeigen, dass wir den Massenmenschen klar machen, dass jeder Mensch seinen Lebensstil frei bestimmen darf, solange er damit niemandem schadet. Mir geht es also um einen respektvollen Umgang miteinander und um eine Solidarität der Menschen untereinander, für eine Selbstbestimmung und gegen Bevormundung, für Inklusion und gegen Ausgrenzung.

Sicher sollte man auch den Menschen Respekt erweisen, die in ihrer seelischen Entwicklung noch nicht so weit sind und nicht zu viel von ihnen erwarten. Da muss man dann jeweils abschätzen, was man ihnen zumunten kann und was nicht. Man sollte aber auch nicht den Glauben an ihre Weiterentwicklung aufgeben. Schließlich nennen wir uns ja "homo sapiens" und nicht "homo stupidus".

Wer noch mehr ins Detail gehen will, was ich für wichtig halte, der lese den etwas längeren Text, der schon seit 2005 hier im Netz steht: http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005/03/sozialverantwortlicher-eigensinn.html (http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005/03/sozialverantwortlicher-eigensinn.html).

So, jetzt wünsche ich Euch bzw. uns allen einen schönen Tag und eine schöne Woche und darüber hinaus ein schönes Leben, voller Lebensfreude in unserer jeweiligen Lieblingskleidung und ohne negative Erfahrungen mit unseren Mitmenschen!  :)

LG, Michael

PS: Gregors Text von eben habe ich noch nicht gelesen, werde es aber gleich tun.



Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 17.02.2014 09:15
Guten Morgen Gregor,

ja, das ist ja alles nicht verkehrt, was Du schreibst.

Ich meine nur, dass ich eben die Verantwortung trage, wenn ich jemanden dumm anmache oder ausgrenze und nicht der, der irgendwie vom Mainstream abweicht. In meinem Text über den sozialverantwortlichen Eigensinn habe ich das mit einem Diebstahl verglichen: Wenn ich ein offen stehendes Auto stehle, bin ich dafür verantwortlich und nicht der Eigentümer, der es nicht abgeschlossen hat. Denn es schadet niemandem, sein Auto offen stehen zu lassen, aber es schadet jemandem, wenn ich es stehle. Sollte ich meinen, die Verantwortung abgeben zu können, gebe ich zugleich meine Mündigkeit ab.

So, das soll jetzt erstmal reichen.  :)

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: steffish am 17.02.2014 09:19
PS: Ich hoffe immer noch, dass ich Euch total falsch verstanden habe und Ihr Euch selbstverständlich mit einem Cocktailkleidträger an einen Tisch auf einem öffentlichen Platz setzen würdet.  8)
ich würde es natürlich tun, mich mit einem Coctailkleidträger an einen Tisch setzen, weil ich gerne interessante und etwas abseits der Norm stehende Leute kennenlernen möchte.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 17.02.2014 12:28
Wenn ich ein offen stehendes Auto stehle, bin ich dafür verantwortlich und nicht der Eigentümer, der es nicht abgeschlossen hat. Denn es schadet niemandem, sein Auto offen stehen zu lassen, aber es schadet jemandem, wenn ich es stehle. Sollte ich meinen, die Verantwortung abgeben zu können, gebe ich zugleich meine Mündigkeit ab.
Du legst es aber darauf an, dass dein Auto gestohlen wird und trägst einen Teil Mitschuld wenn es um die Versicherung geht. Sein Auto abzusichern hat sehr wohl etwas mit Verantwortung und nichts mit seiner Mündigkeit abgeben zu tun.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 17.02.2014 12:39
Lieber Rock aktiv,

wenn Du meinen Text zum sozialverantwortlichen Eigensinn liest, wirst Du sehen, dass ich dieses Argument dort auch dargestellt habe. Schau mal rein.

Es gibt tatsächlich Diebe, die sagen, jemand sei doch selbst schuld, wenn sie, die Diebe, die Möglichkeit nutzen, ein unabgeschlossenes Auto zu stehlen.

Klar die Versicherungen suchen immer nach Gründen, einen gemeldeten Schaden nicht zahlen zu müssen.

Aber es gibt kein Gesetz, dass das Abstellen eines Autos, ohne es abzuschließen, unter Strafe stellt.

Wenn ich ein unabgeschlossenes Auto sehe, zwingt mich doch niemand dazu, es zu stehlen. Das ist dann meine eigene Entscheidung und somit Verantwortung. Und der Richter wird da auch kein Auge zudrücken.

Nur Unmündige, also Kinder oder von psychologischer Seite für unmündig erklärte Menschen, tragen keine Verantwortung für ihr tun.

Aber lies mal die entsprechende Stelle in meinem Text und die Übertragung auf das Thema des Rocktragens.

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: androgyn am 17.02.2014 12:54
@MAS

Zu deinem Blog. Zu schriebst eine Zeile

Zitat
Ist er ein IT-Spezialist, der auf Grund seiner Fachkompetenz nicht der Pflicht unterliegt, einen Anzug zu tragen?
In Sachen IT kann die Bekleidung am vielfältigsten sein oder am konservativsten. Das kommt darauf an was du unter IT-Spezialist verstehst. Ein PC Schrauber trägt sicher T-Shirt ebenso häufig wie ein Programmierer.
Als Programmierer kann man sich schon mal erlauben, im Rock zu gehen (Kaum hohen Kundenkontakt). Es kommt aber immer auf das Unternehmen an was es nach außen hin präsentiert.
Ein CEO wird eher im Anzug gehen, da er Kundenkontakt hat. Wenn ich bei Meetings dabei bin ziehe ich mir auch Hemd und Hose an. Sonst T-Shirt und auch Rock. Aber alle drei Kategorien gehören zu IT-Spezialisten.

Ich würde bei einem Rockträger eher die Vermutung aufstellen, dass er in einem kreativen Gewerbe arbeitet oder sich künstlerisch betut. Programmierer wie wir es sind, gehören ausnahmsweise auch in den kreativen Bereich. Aber alle anderen Bereiche sind in der IT eher konservativ angehaucht.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 17.02.2014 12:58
Ich ging mal von der Telekom aus.

Mit meinem Relativsatz meine ich ja auch nicht, dass kein IT-Spezialist einen Anzugsplicht unterliegt.

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: Asterix am 17.02.2014 13:55
Zum Thema Toleranz lest mal folgenden Artikel: http://www.cicero.de/salon/homosexualitaet-die-outing-maschine/57036 (http://www.cicero.de/salon/homosexualitaet-die-outing-maschine/57036)

Gruß,Asterix
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 17.02.2014 14:50
Ein interessanter Kommentar, finde ich! Danke Asterix!

Aber er ist auch zweischneidig: Er prangert das Sich-Outen-Müssen mit Recht an. Aber zugleich scheint er das Sich-Outen-Dürfen auch kritisch zu betrachten. Er fordert ein Schweigen-Dürfen, aber man könnte daraus auch die Forderung eines Schweigen-Müssens ablesen, wenn die Würde des Menschen davon abhängt, dass er über seine sexuelle Orieniterung schweigt.

Ich schlage eher vor: Wer über seine Sexualität sprechen will, darf das tun, und wer darüber schweigen will, darf das auch. Was geht es mich an, welche sexuelle Orientierung ein Politiker oder Sportler hat? Er darf aber auch nicht dazu verdonnert werden, darüber zu schweigen, nur um seine Würde zu waren. Und er muss sich nicht outen, nur um toleriert zu werden.

Das Problem mit der Toleranz ist, dass sie normalerweise mit einem Machtgefällt einhergeht: Der Mächtige toleriert den machtlosen. Umgekehrt zwar auch, aber nicht freiwillig, sondern gezwungenermaßen: Der Sklave toleriert seinen Herrn. Das ergibt nur Sinn, wenn man "tolerieren" als "erdulden" versteht, so wie man Peitschenhiebe erduldet, weil man ihnen nicht ausweichen kann.

Vielleicht habt Ihr es gemerkt, dass ich sehr oft das Wort "Respekt" verwende. Da gibt es kein Machtgefälle. Menschen auf gleicher Augenhöhe konnen einander Respekt erweisen, Hochachtung, Rücksichtnahme. Das ist mehr als Toleranz, Duldung, Erduldung.

LG, Michael

   
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: GregorM am 17.02.2014 16:31
Das Leben ist nicht komplizierter, als man das macht. Habe jetzt einen schönen Tag im Kilt in der Stadmitte verbracht. Besser zu praktizieren als zu diskutieren - oder zu Hause bleoben, weil das ersehnte Outfit doch einigen zuviel sein könnte.

Gruss
Gregor
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 17.02.2014 16:39
Genau, lieber Gregor!

Ich war auch eben schonmal draußen und gehe nachher noch einen Vortrag hören.

Jetzt sitze ich allerdings zu Hause und arbeite für die Uni und höre dabei Volksmusik, aber nicht deutsche, sondern dänische.  :)

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: GregorM am 17.02.2014 18:43
Jetzt sitze ich allerdings zu Hause und arbeite für die Uni und höre dabei Volksmusik, aber nicht deutsche, sondern dänische.  :)

Echt?

Einen schönen Abend noch, Michael.

Gruss
Gredgor
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: DesigualHarry am 17.02.2014 23:41
Hallo!

Meiner Meinung nach wird hier das Wort Damenrock doch sehr pauschalisiert... Es gibt sie in derart vielen Varianten, von sehr verspielt feminin, über den ganzen Ethno Bereich, bis hin zu groben maskulinen Spielarten. Von viel zu kurz, über die wohl perfekte Männerlänge Knielang, bis hin zu Bodenlang. Ich gehe mal davon aus, das es wohl eher die verspielten femininen Röcke sind, die an einem Mann noch wesentlich Ungewohnter rüberkommen als generell der Rock. Hier dürfte wohl das maskuline mit dem sehr femininen nicht so Harmonisieren. Ich jedenfalls habe seit ich meinen Stil gefunden habe noch kein größeres Negatives Erlebnis, dafür aber eine sehr Hohe Zahl an Komplimenten. Z.b. Verkäuferinnen bei Desigual, oder Fremde Menschen auf offener Straße die ihre Begeisterung in Worte ausdrücken... Der Kilt oder ein anderer Männerrock währe einfach nichts für mich. :)

Ach ja, Selbstverständlich war ich heute im Rock draußen... Es ist einfach ein viel zu schönes Gefühl, um darauf zu verzichten. :D :)
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 18.02.2014 08:13
@ Harry (Hol mal den Wagen)

Kann ich auch zustimmen.

Ich bevorzuge eher die maskuline Variante. Das Verspiele ist bestimmt auch schön,
passt aber nicht zu meinem Type.

Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 18.02.2014 10:17
Guten Morgen zusammen!

@ Gregor:
Ja, in DK gibt es eine Menge exzellenter Musiker, die Volks-, Folk- oder traditionelle Musik spielen, sei es dänische Volksmusik im engeren Sinne, sei es Musik aus anderen Musikkulturen. Es gibt wohl auch eine sehr gute staatliche Förderung dafür, die in Deutschland leider fehlt. Ich habe die CD von gestern eben nochmal aufgelegt: Folkmusic from Denmark 2004, eine Promotion-CD, die nie in den Verkauf kam. Ich kam über den Verein "Folk im Feuerschlösschen" daran. Sehr schöne Musik!

@ Harry:
Ja, dem stimme ich auch zu, da gibt es eine Menge ganz verschiedene Rockstile in der Damenabteilung. Ich bevorzuge für mich da die maskulineren und die neutraleren Röcke. Ich finde es dann immer ganz schön, wenn ich einer Frau begegne, die einen ähnlichen Rock trägt, so dass wir uns zwischen feminin und maskulin im Unisex-Bereich treffen. Das überbrückt dann ein wenig die Geschlechterdifferenzen und so auch die Spannungen. Wobei im Auge der meisten Mitmenschen ich da wohl weiter entgegenkomme als die Frau.

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: q-rocker am 18.02.2014 12:11
Ab und zu ist es ideal so etwas mal eine Weie nur zu beobachten. Da gibt es dann plötzlich vom Oberlehrer bis zum Hobbypsychologen alles. Einzelne wissen besser was ich denke und meine und unterstellen ger, dass mangels Bildung ab und an die Toleranz leidet.

Na das gibt ja ein tolles Bild ab. Dem "Bildungsmanko"mag ein gutes Abi und ein Ingenieurstudium entgegenstehen. Dazu 15 Jhre als Führungskraftin einm IT Unternehmen. Und zur Diskussion zwecks Kleidung im IT-Business:

Ich hab schon in Bermudas mit T-Shirt einer Chefetage einer 4000-Mann AG einen Großauftrag so erklärt, das die Anzugtfraktion der Mitbewerber leer ausging. Ich war am Baggerse und kurzfistig haben die beschlossen alleszu entscheiden. Also bin ich mit dem Motorrad da hin und kam mit Helm unterm Arm so an. Da zählt wahrlich die Kompetenz und nichts anderes.

Aber nochmal zu Akzetanz, Toleranz und ähnlichem. Wo widersprcht es der Toleranz wenn ich mir meine Begleitung aussuche? Würde ich jemandem etwas verbieten, dann ja. Meine Freiheit, mein Umfeld zu wählen und ggf einfach selber zu gehen ist sicherlich nicht negativ. Freiheit ist eines der höchsten Güter und die lasse ich jedem und verlange die auch. Und da ich die Freiheit der anderen unangetastet lasse (ich gehe, nicht andere werden gegangen....) darf auch Rosa Luxembourg nicht meckern.

Aber ich hätte gerne die Deutungshoheit über meine Meinung selber. Was hier teils geschrieben wurde ist sowohl Interpretation, als auch falsch. Und mangels Contra trat dnn ein wenig Euphorie hervor und es wurde Zustimmung unterstellt. Auch falsch. Toleranz, Intelligenz, Akzeptanz....  , sobald ich mir anmaße besser zu wissen was ein anderer denkt ist davon wenig ekennbar.

ich fände es schön wenn das andere auch so sehen würden.
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: MAS am 18.02.2014 12:39
Das hab' ich gern: Auf direkte Ansprache nicht reagieren, sondern sich im Busch verstecken, und wenn die Diskussion vorbei ist, herausspringen und nochmal von vorne anfangen wollen  ??? !

Werter q-rocker,

lies die Diskussion mal gaaanz sorgfältig durch. Da wirst Du vielleicht erkennen, dass wir über das, worüber Du Dich jetzt beschwerst, längst hinaus sind.

Lies mal, z.B. bei Harry, was hier unter "Bildung" und "Entwicklung" verstanden wird und was nicht.
Lies mal, was unter "Ausgrenzung" und unter "Respekt" verstanden wird und was nicht.

Viel Erfolg!

LG, Michael
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: BerlinerKerl am 18.02.2014 13:43
so wie in jedem Thread??

Das lesen der Beiträge dauert eben und das geht auf die Zeit.

 ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Im Rock in Berlin
Beitrag von: freak8 am 11.07.2014 17:08
Toll, dass Dich Deine Freundin unterstützt.
Bei meinem letzten Urlaub in Spanien war ich am Strand, an der Promenade und in der Stadt öfters mit einem blauen Jeansminirock, T-Shirt und Badelatschen unterwegs.
Ab und zu begleitete mich auch meine Frau.